Info Guide - Raiffeisen Zentralbank Österreich AG
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Gesamtwirtschaftliches Umfeld RZB 2005<br />
66 www.rzb.at<br />
Konzern-Lagebericht<br />
Europäische Zinsentwicklung<br />
4,5<br />
4,0<br />
3,5<br />
3,0<br />
2,5<br />
2,0<br />
1,5<br />
Gesamtwirtschaftliches Umfeld<br />
Im Jahr 2005 verlief die Konjunkturentwicklung in der Eurozone uneinheitlich. Nach einem Anziehen<br />
der Produktionstätigkeit zu Beginn des Jahres verschlechterte sich ab etwa März das wirtschaftliche<br />
Umfeld angesichts sukzessiv steigender Ölpreise wieder. Im Gleichklang wurden die Zinserhöhungsphantasien<br />
am Markt mehr und mehr zurückgenommen, bis ab Jahresmitte sogar Zinssenkungen<br />
eingepreist wurden. Die Europäische <strong>Zentralbank</strong> (EZB) beließ den Hauptrefinanzierungssatz jedoch<br />
weiterhin bei 2,0 Prozent. Im Zuge heftiger Hurrikane in den USA kletterten die Preise für Ölprodukte<br />
schließlich auf neue Rekordstände. Die Wirtschaft der Eurozone erwies sich gegen den damit verbundenen<br />
Energiepreisschock jedoch weitgehend resistent. Schon im dritten Quartal gelang eine Wachstumsbeschleunigung,<br />
wobei neben den Exporten auch die Unternehmensinvestitionen Entwicklungsmotoren<br />
waren.<br />
In den Inflationsdaten waren die Rekordpreise bei Ölprodukten dagegen deutlich zu spüren. Verharrten<br />
die Inflationsraten zuerst noch um die 2-Prozent-Marke, so schnellte die Teuerung in den letzten<br />
Monaten des Jahres auf 2,6 Prozent p.a. hoch. Dies veranlasste die EZB zu ihrer ersten Zinserhöhung<br />
seit fünf Jahren von 2,0 auf 2,25 Prozent.<br />
Kapitalmärkte<br />
Niedrige Leitzinsen, Konjunkturunsicherheiten, aber<br />
vor allem die hohe Liquidität auf den Finanzmärkten<br />
haben bei Anleihen zu historisch niedrigen Renditen<br />
geführt. Bis Februar 2005 fiel die Verzinsung<br />
der zehnjährigen deutschen Benchmarkanleihe<br />
zunächst bis auf 3,4 Prozent zurück, um nur wenige<br />
Tage später eine heftige Kurskorrektur zu erfahren,<br />
bei der die Renditen um über 30 Basispunkte<br />
auf ihr Jahreshoch von fast 3,8 Prozent anstiegen.<br />
Im Laufe der folgenden Monate fielen die Renditen<br />
zehnjähriger Anleihen wieder und verbuchten im<br />
September neue historische Tiefstände mit Niveaus<br />
von rund 3 Prozent. Die Renditeanstiege am kurzen<br />
Ende fielen in der zweiten Jahreshälfte deutlicher aus, was zu einer Reduktion der Renditedifferenz<br />
zwischen zwei- und zehnjährigen Anleihen von über 130 Basispunkten im März auf 45 Basispunkte im<br />
Dezember geführt hat. Dem auseinander laufenden Zinszyklus entsprechend hat sich der Renditeunterschied<br />
(Spread) zu gleichlaufenden US-Anleihen markant ausgeweitet.<br />
01.2003 07.2003 01.2004 07.2004 01.2005 07.2005 01.2006<br />
3-Monatsgeld (EURIBOR) Dt. Bundesanleihe, 10-jährig<br />
Die sehr gute Aktienmarktentwicklung des vergangenen Jahres war im Wesentlichen Resultat der guten<br />
Gewinnentwicklung der internationalen Unternehmen. Diese drückte sich in positiven Gewinnrevisionen<br />
und entsprechenden Kursreaktionen aus. Die S&P 500-Unternehmen haben im Jahr 2005 die höchsten<br />
Gewinnmargen der letzten 20 Jahre erzielt, ein ähnliches Bild ergibt sich für Europa. Auf Basis der<br />
Eigenkapitalrentabilität haben europäische Unternehmen die amerikanischen im vergangenen Jahr<br />
bereits überholt.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview