Soziales - Landkreis Aichach Friedberg

Menschen werden dann rund 2.530 hochaltrige Bürger im Landkreis leben. Und diese
demografische Überalterung setzt sich weiter fort: 2028 rechnen wir mit 5.470 Menschen, die
älter als 85 sind. Jeder Dritte wird aller Voraussicht nach der Pflege bedürfen. Der Kreistag
hat den Altenhilfeplan Ende September einstimmig verabschiedet.
Heimaufsicht – neue Gesetze, erweiterte Aufgaben
Während im letzten Jahr das Pflegeversicherungsgesetz (SGB XI) runderneuert wurde, hat
zum 1. Januar 2009 die Heimaufsicht eine neue gesetzliche Grundlage erhalten. Das
Bayerische Pflege- und Wohnqualitätsgesetz und die entsprechenden Prüfverfahren haben
mit der Heimaufsicht „alter Schule“ nur noch wenig gemein. Alle bayerischen Mitarbeiter
haben sich einer mehrwöchigen Weiterbildung zu Qualitätsauditoren unterzogen. Die
Personalausstattung wurde verbessert.
Insgesamt mussten sich zwölf vollstationäre Altenpflegeeinrichtungen, drei Kurzzeitpflegeeinrichtungen
und eine ambulant betreute Wohngemeinschaft mit insgesamt 820 Plätzen
einer unangemeldeten Qualitätsprüfung durch die Heimaufsicht unterziehen. In der Behindertenhilfe
kommen zusätzlich drei Heime und acht Wohngemeinschaften hinzu. In zwei
Einrichtungen wurde die Qualitätsprüfung zusammen mit dem medizinischen Dienst der
Krankenkassen durchgeführt. Eine ambulant betreute Wohngemeinschaft hat mangels Nachfrage
ihren Betrieb eingestellt. Ein Pflegeheim für insgesamt 104 Plätze wurde im Mai in
Kissing neu eröffnet.
Neben den gesetzlich geforderten jährlichen Überwachungsbesuchen wurden fünf zusätzliche
Nachschauen, eine nächtliche Kontrolle und zwei anlassbezogene Begehungen durchgeführt.
Durch die Nachschauen und die anlassbezogenen Begehungen konnte eine Verbesserung
der Betreuung erreicht werden. In zwei Fällen war es notwendig, die Beseitigung
der Mängel im Wege einer Anordnung einzufordern. In einer Einrichtung wird im Wege
intensiver Beratungen mit der Einrichtung und dem Träger versucht, durch organisatorische
Änderungen eine Verbesserung der Betreuungsqualität zu erreichen.
Seniorenberatung – Fachstelle für pflegende Angehörige
Die Seniorenberatung ist eine Fachstelle für pflegende Angehörige. Die beiden Mitarbeiterinnen
Johanna Möst (links) und Ina Albes informieren Betroffene, Angehörige und
Institutionen über die vielfältigen
Angebote am „Pflegemarkt“. Die
Beratungen finden zuhause oder
in einem der Büros in Aichach,
Friedberg oder Mering statt. Ziel
ist, für Pflegebedürftige eine
finanzierbare und tragfähige
Lösung ihrer Versorgung zu
finden. Durch die Gesundheitsreform
und das Pflege-
Weiterentwicklungsgesetz 2008
standen die Informationen zu den
deutlich ausgeweiteten Leistungsansprüchen sowohl in der Einzelberatung als auch bei den
Vorträgen und in der Öffentlichkeitsarbeit im Vordergrund. Die Gesetzesänderungen haben
insbesondere in der häuslichen Versorgung von dementiell Erkrankten positive Auswirkungen
gehabt.
Im Landkreis nahmen im vergangenen Jahr 544 Bürger die Seniorenberatung in Anspruch,
wobei der Schwerpunkt der Beratungsgespräche im Aufzeigen von Möglichkeiten in der
individuellen Versorgung und Pflege zu Hause lag. Die Information über sämtliche ambulante
Hilfsangebote im Landkreis ist hier ein wesentlicher Bestandteil der Beratungen. Daneben
bietet die Seniorenberatung Hilfestellung bei Leistungsanträgen und bei der Klärung von
Finanzierungsfragen an. Auch eine umfassende Information über die Leistungen des Be-
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