Soziales - Landkreis Aichach Friedberg
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treuten Wohnens ist häufig Thema in den Beratungen, da es in kaum einem Bereich so realitätsferne<br />
Vorstellungen gibt wie dort. Bei dieser Wohnform steht eindeutig die selbstständige<br />
Lebensführung im Vordergrund, sie ist nicht als eine mögliche Alternative zur Heimunterbringung<br />
zu verstehen.<br />
Demenzforum im <strong>Landkreis</strong> <strong>Aichach</strong>-<strong>Friedberg</strong><br />
Das Demenzforum ist eine Arbeitsgemeinschaft der Altenhilfe, der Betreuungsstelle, der<br />
Altenpflegeschule Mering, der Johanniter sowie der Sozialstation <strong>Friedberg</strong> und bildet seit<br />
vier Jahren einen wichtigen Baustein in der Arbeit der Seniorenberatung. Über 60 % der<br />
Demenzkranken werden im häuslichen Bereich von Angehörigen gepflegt. Diese kräftezehrende<br />
Betreuung ist körperlich und seelisch sehr belastend. An diese pflegenden Angehörigen<br />
richtete sich die gut besuchte Vortragsreihe in Kissing, wo im ersten Halbjahr<br />
bereits zum vierten Mal einmal monatlich zu den verschiedensten Themen rund um das<br />
Thema Demenz Vorträge angeboten werden. Zur Entlastung der pflegenden Angehörigen<br />
bildete das Demenzforum im Herbst auch Laienhelfer aus, die nach § 45b SGB XI als<br />
„niedrigschwelliges Betreuungsangebot“ in der häuslichen Umgebung eingesetzt werden<br />
können. Nachdem auch in der professionellen Pflege die zunehmende Zahl Demenzkranker<br />
eine große Herausforderung darstellt, organisiert das Demenzforum eine jährliche Fachtagung<br />
für Pflegekräfte, die stets in kürzester Zeit ausgebucht ist – dieses Jahr zum Thema<br />
„Ernährung und Nahrungsverweigerung bei Demenz“.<br />
Behindertenbeauftragter<br />
Vor zehn Jahren hat der <strong>Landkreis</strong> die Stelle eines Behindertenbeauftragten geschaffen. Ziel<br />
war damals wie heute das Leben und die Würde von Menschen mit Behinderung zu<br />
schützen, Benachteiligungen zu beseitigen und zu verhindern sowie die gleichberechtigte<br />
Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Leben in der Gesellschaft zu<br />
gewährleisten und ihnen eine selbst bestimmte Lebensführung zu ermöglichen.<br />
Eine grundlegende Neuerung in diesem Aufgabenbereich beinhaltet<br />
die im März in Kraft getretene Konvention der Vereinten Nationen. Nicht<br />
mehr Integration sondern „Inklusion“ heißt demnach die neue Zielsetzung.<br />
Dies wird Folgen für die bauliche Gestaltung der Schulen, den Personennahverkehr<br />
und die Leistungen der Behindertenhilfe haben. Die Fachstelle<br />
barrierefreies Bauen, die beim Behindertenbeauftragten angesiedelt ist, gab<br />
in diesem Jahr bei 16 Genehmigungsverfahren eine schriftliche Stellungsnahme ab. Bei<br />
Straßenprojekten wurde in 19 Fällen eine schriftliche Empfehlung abgegeben.<br />
Kinder- und Jugendhilfe<br />
Gesellschaftlicher Wandel und problematisch verlaufende Reifungsprozesse und Entwicklungsverläufe<br />
von Kindern und Jugendlichen bedürfen sozialer Sicherungssysteme und<br />
die Unterstützung von Integrationsbemühungen. Eine wirksame und bedarfsgerechte Kinder-<br />
und Jugendhilfe besteht in erster Linie darin, positive Lebensbedingungen für junge<br />
Menschen und ihre Familien zu schaffen und damit eine kinder- und familienfreundliche<br />
Umwelt. Junge Menschen sollen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung gefördert,<br />
Eltern bei der Erziehung unterstützt, Kinder und Jugendliche vor Gefahren geschützt werden.<br />
Das Kreisjugendamt ist gefordert, diesem Anspruch gerecht zu werden – als Beratungsstelle,<br />
aber auch als Bewilligungs- und Aufsichtsbehörde.<br />
Vielfältige Aufgabenbereiche<br />
Als eine Aufgabe im übertragenen Wirkungskreis übernimmt das Kreisjugendamt dabei den<br />
Vollzug des „Unterhaltsvorschussgesetzes“. Sofern Elternteile aus wirtschaftlichen Gründen<br />
nicht in der Lage sind ihrer Unterhaltspflicht gegenüber einem Kind nachzukommen, kann<br />
das Kreisjugendamt diesen Unterhalt als Vorschussleistung für einen begrenzten Zeitraum<br />
gewähren. Im Vergleich zum Vorjahr wurde hier in 2009 eine leichte Zunahme der Fallzahlen<br />
registriert. Für durchschnittlich ca. 310 Fälle wurden hierfür ca. 570.000 Euro aufgewendet.<br />
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