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Download Infoblatt "Oberste Geschoßdecke" - Energie Tirol

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Detailinformationen<br />

<strong>Oberste</strong> Geschoßdecke<br />

Nicht nur aus <strong>Energie</strong>spargründen, sondern auch wegen der Überhitzungs-<br />

gefahr im Sommer sollte die oberste Geschoßdecke, also die Decke zum<br />

Dachboden ausreichend gedämmt werden. In Gebäuden mit unbewohntem<br />

aber zugänglichem Dachraum ist die Dämmung der obersten Geschoßdecke<br />

eine einfache und preiswerte Dämmmaßnahme.<br />

<strong>Energie</strong> <strong>Tirol</strong><br />

Südtiroler Platz 4 | 6020 Innsbruck<br />

Tel. 0512 /58 9913 | Fax DW 30<br />

E-Mail: office@energie-tirol.at<br />

www.energie-tirol.at


Dämmung der obersten Geschoßdecke<br />

Nicht nur aus <strong>Energie</strong>spargründen, sondern auch wegen der<br />

Überhitzungsgefahr im Sommer sollte die oberste Geschoßdecke,<br />

also die Decke zum Dachboden ausreichend gedämmt<br />

werden. In Gebäuden mit unbewohntem, aber zugänglichem<br />

Dachraum ist die Dämmung der obersten Geschoßdecke eine<br />

einfache und preiswerte Dämmmaßnahme.<br />

Es werden druckfeste Dämmstoffe (EPS, druckfeste Mineral-<br />

wolle, Kork etc.) in zwei Schichten, kreuzweise, mit<br />

einer Platte als Abdeckung verlegt. Dieser Aufbau ist auch als<br />

fertiges System erhältlich. Erhöhte Brandschutzanforderungen<br />

können durch spezielle Brandschutzplatten erfüllt werden.<br />

Dämmstärken und U-Werte<br />

Langfristig sinnvolle Dämmstärken beginnen heute ab<br />

30 cm. Damit werden U-Werte um 0,15 W/m²K erreicht.<br />

Bei Gesamtsanierungen in Passivhausqualität sind Dämm-<br />

stärken bis zu 40 cm möglich. Diese Dämmstärken sind aus<br />

verschiedenen Gründen (Raumhöhe, Platzverbrauch etc.) nicht<br />

immer machbar, in der Sanierung ist Kompromissbereitschaft<br />

gefragt.<br />

Anforderung Althaussanierungsförderung:<br />

Mindest-U-Wert von 0,18 W/m²K (min. 22 cm) für Mindestförderung.<br />

Für die Ökobonusförderung werden dringend<br />

verbesserte U-Werte empfohlen.<br />

TIPP: Wer höhere Anforder-<br />

ungen an die Druckfestigkeit<br />

hat, wenn beispielsweise sehr<br />

schwere Gegenstände<br />

gelagert werden sollen, der<br />

kann auch weiche Dämmstoffe<br />

zwischen Polsterhölzern<br />

verlegen. Die Polsterhölzer<br />

sollen ebenfalls kreuzweise<br />

in zwei Schichten verlegt<br />

werden. Darüber wird eine<br />

belastbare Platte gelegt.<br />

Was drückt der U-Wert aus?<br />

Der U-Wert (Einheit: W/m²K)<br />

ist eine Kennzahl, die Auskunft<br />

über den Wärmeschutz<br />

eines Bauteils gibt. Früher<br />

k-Wert genannt, beschreibt er,<br />

wie viel Wärme durch einen<br />

Bauteil verloren geht. Ein<br />

hoher U-Wert bedeutet hohe<br />

Wärmeverluste. Umgekehrt<br />

bedeutet ein niedriger U-Wert<br />

geringe Wärmeverluste. Das<br />

heißt, je niedriger der U-Wert,<br />

desto besser die Wärme-<br />

dämmung. Die Kennzahl<br />

ermöglicht damit einen<br />

Vergleich des Dämmstandards<br />

einzelner Bauteile.<br />

<strong>Energie</strong> <strong>Tirol</strong> <strong>Oberste</strong> Geschoßdecke Seite 2


Aufbau der Konstruktion<br />

Dämmstoffe<br />

6<br />

1<br />

Quelle: Landes<strong>Energie</strong>Verein Steiermark / Grafik Krausz<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Für die Dämmung der obersten Geschoßdecke kommen meist<br />

druckfeste Dämmstoffe oder weiche Dämmstoffe zwischen<br />

Polsterhölzern zum Einsatz.<br />

Aus ökologischen Gründen sollte auf nachwachsende<br />

natürliche oder recycelte Dämmstoffe zurückgegriffen<br />

werden.<br />

Kommt Montageschaum zum Ausdämmen kleiner Bereiche<br />

zum Einsatz, sollte dieser sparsam eingesetzt werden.<br />

Alle Montageschäume sollen frei von klimaschädigenden<br />

FKW´s, FCKW´s, HFKW´s, HFCKW´s sein.<br />

Die <strong>Tirol</strong>er Wohnbauförderung sieht einen Verzicht oben genannter<br />

Baumaterialien vor.<br />

5<br />

Aufbau von innen nach außen:<br />

Innenputz oder Holzverschalung<br />

tragende Decke in Massiv-<br />

oder Leichtbauweise<br />

Dampfbremse oder –sperre<br />

(bei Holzbalkendecken)<br />

Dämmstoff druckfest oder<br />

zwischen Polsterhölzern:<br />

- Polystyrol (EPS)<br />

- Mineralwolle druckfest<br />

- Mineralwolle zwischen Lat-<br />

tung: die Dämmstärke muss<br />

um ca. 15% erhöht werden,<br />

weil der Holzanteil die<br />

Dämmung schwächt<br />

- Kork: Dämmstärke erhöhen,<br />

weil Kork schlechtere<br />

Dämmwerte aufweist<br />

- Hanf, Flachs, Schafwolle,<br />

Perlite (zwischen Lattung,<br />

siehe oben)<br />

- Holzfaserplatten<br />

- Zellulose etc.<br />

Abdeckung: Brandschutzplatte<br />

(Gipskarton, Gipsfaser, Platte<br />

mit speziellem Anstrich etc.)<br />

Hochgezogene Dämmung<br />

<strong>Energie</strong> <strong>Tirol</strong> <strong>Oberste</strong> Geschoßdecke Seite 3<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

TIPP: ...kostengünstig mit<br />

Zellulose dämmen!!!<br />

Wer seinen Dachboden nicht<br />

als Lagerfläche verwendet<br />

oder einen Dachboden mit<br />

sehr geringer Raumhöhe hat,<br />

kann sehr kostengünstig mit<br />

Zellulose dämmen.<br />

Die Flocken werden auf den<br />

Dachboden aufgesprüht und<br />

danach mit etwas Wasser<br />

benetzt, damit die oberste<br />

Zelluloseschicht eine festere<br />

Kruste bildet. Das ist eine<br />

einfache und kostengünstige<br />

Methode große Dämmstärken<br />

auch bei geringen Raumhöhen<br />

aufzubringen (der Dachboden<br />

sollte zumindest bekriechbar<br />

sein).


Dämmwirkung verschiedener Dämmstoffe<br />

Lambda-Wert<br />

Der Lambda-Wert (Einheit: W/mK) gibt die Wärmeleitfähigkeit<br />

eines Materials an. Um den U-Wert eines Bauteiles<br />

berechnen zu können, wird der Wärmeleitwert sämtlicher<br />

verwendeter Materialien benötigt. Je kleiner der Lambda-<br />

Wert ist, umso schlechter leitet ein Stoff die Wärme und umso<br />

besser sind seine Wärmedämmeigenschaften.<br />

Geringe Lambda-Werte bedeuten also gute Dämmeigen-<br />

schaften. Die Dicke des Dämmstoffs wird dabei nicht<br />

berücksichtigt.<br />

Dämmstoff Dämmwirkung<br />

Mineralwolle λ = 0,036 - 0,042 W/mK<br />

Flachs oder Hanfplatte λ = 0,040 - 0,042 W/mK<br />

Dämmbahn aus Schafwolle λ = 0,035 - 0,040 W/mK<br />

EPS weiss ca. λ = 0,040 W/mK<br />

EPS grau λ = 0,031 - 0,035 W/mK<br />

Kork λ = 0,045 W/mK<br />

Einblasdämmung aus Zellulose λ = 0,039 - 0,040 W/mK<br />

Unzugängliche Bereiche<br />

Teils bleiben in Dachböden Bereiche bestehen, die mit Plattenmaterialien<br />

(Zwickel zwischen den Sparren etc.) nicht sauber<br />

gedämmt werden können. Hier können rieselfähige Dämmstoffe,<br />

wie beispielsweise Perlite mit einer kleinen Schaufel<br />

eingebracht werden, um auch die letzten Lücken in der<br />

Dämmung zu schließen.<br />

Alle angeführten Zeichnungen sind als Prinzipskizzen und nicht als<br />

Planungsdetails zu verstehen! Die Skizzen sollen helfen, Wärmebrücken<br />

in der Planungsphase zu entschärfen und die Luft- und Winddichtheit des<br />

Gebäudes zu verbessern.<br />

Die Haftung für die Ausführung obliegt den ausführenden Firmen.<br />

<strong>Energie</strong> <strong>Tirol</strong> gibt Planungs- und Ausführungsempfehlungen und übernimmt<br />

keinerlei Haftung.<br />

Die Skizzen ersetzen keinen statischen, bauphysikalischen oder brandschutztechnischen<br />

Nachweis.<br />

TIPP: Fragen sie den<br />

ausführenden Betrieb nach<br />

dem Lambda-Wert des angebotenen<br />

Dämmstoffs. Hier gibt<br />

es große Unterschiede<br />

(siehe Tabelle unten).<br />

Dämmstoff ist nicht gleich<br />

Dämmstoff. Wenn Dämmstoffe<br />

mit hoher Dämmwirkung eingesetzt<br />

werden, kann die Aufbauhöhe<br />

verringert werden,<br />

was bei geringen Raumhöhen<br />

im Dachbereich ein Vorteil<br />

sein kann.<br />

<strong>Energie</strong> <strong>Tirol</strong> <strong>Oberste</strong> Geschoßdecke Seite 4


Kritische Bereiche<br />

Schwachpunkt Pfette<br />

Die Pfette soll vollständig überdämmt werden. Den Rand-<br />

bereich mit weichem Dämmstoff ausstopfen.<br />

Bei sehr geringen Raumhöhen und unzugänglichen Stellen<br />

Bereich mit rieselfähigem Dämmstoff ausfüllen.<br />

Vertikalschnitt<br />

Schwachpunkt Durchführungen<br />

Durchführungen (wie z.B. von Installationsrohren, Holzbauteilen,<br />

Elektro-Leerverrohrungen...) vor dem Aufbringen der<br />

Dämmung abdichten. So wird verhindert, dass sich im Dämmstoff<br />

Kondensat bilden kann.<br />

Kalte Leitungen mit feuchtebeständigem Dämmstoff um-<br />

manteln.<br />

Vertikalschnitt<br />

4<br />

3<br />

2<br />

AUSSEN BEHEIZT<br />

1<br />

Installationsrohre mit Manschetten und flexiblen Klebebändern<br />

Abdichten<br />

Elektro-Leerverrohrungen: Die im Leerrohr 1 geführten Kabel<br />

2 sind sorgfältig abzudichten 3 (z.B. mit Silikon).<br />

2<br />

1<br />

5<br />

3<br />

4<br />

1 Anschlussbereich ausstopfen<br />

oder ausblasen<br />

2 Pfette<br />

3 Sparren<br />

4 Winddichtung<br />

TIPP: Bei Durchführungen<br />

von Holzbauteilen (mit Rissen)<br />

empfiehlt es sich den<br />

Bereich um den Holzsteher<br />

mit flexiblen Klebebändern<br />

und Dichtmasse abdichten.<br />

1 Manschette und flexibles Klebeband<br />

2 Installationsrohr<br />

3 Dämmung<br />

4 oberste Geschoßdecke<br />

5 begehbare Platte<br />

<strong>Energie</strong> <strong>Tirol</strong> <strong>Oberste</strong> Geschoßdecke Seite 5<br />

3<br />

1<br />

2


Schwachpunkt Giebelwand<br />

Um die Wärmebrückenwirkung der Giebelwand und die<br />

Gefahr von Schimmelbildung im Eckbereich zu vermindern,<br />

wird eine Dämmplatte mit einer Stärke von mindestens 5 cm<br />

im Eckbereich hochkant eingelegt.<br />

Besonders wichtig ist diese Vorgangsweise bei Wandbaustoffen<br />

mit guter Wärmeleitfähigkeit (Beton, Betonziegel,<br />

Vollziegel etc.).<br />

Vertikalschnitt<br />

Schwachpunkt Dachbodentreppe<br />

Bei der Wahl der richtigen Dachbodentreppe soll darauf<br />

geachtet werden, dass der Deckel der Treppe mit umlaufenden<br />

Dichtungen und einer Dämmstoffeinlage ausgeführt ist.<br />

Zusätzlich sollen lose Dämmstoffplatten in der selben<br />

Stärke wie der übrige Aufbau beim Verlassen des Dachraumes<br />

über den Treppenbereich gezogen werden.<br />

Vertikalschnitt<br />

2<br />

AUSSEN BEHEIZT<br />

3<br />

2<br />

1<br />

1<br />

3<br />

KALTER<br />

DACHRAUM<br />

BEHEIZT<br />

1 Dämmplatte hochkant (~1m)<br />

einlegen (Stärke: min. 5 cm)<br />

2 Giebelwand<br />

3 oberste Geschoßdecke<br />

1 Dachbodentreppe<br />

mit geschlossenem Deckel<br />

2 Dichtungen und Dämmeinlage<br />

3 lose Dämmstoffplatten<br />

4 oberste Geschoßdecke<br />

<strong>Energie</strong> <strong>Tirol</strong> <strong>Oberste</strong> Geschoßdecke Seite 6<br />

4<br />

KALTER<br />

DACHRAUM


Checkliste Dämmung der obersten Geschoßdecke<br />

Kontrolle und Erhebung des Bestandsdaches:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Ist der Dachboden überall trocken? Gibt es Feuchtigkeitseintritte?<br />

Sind bestehende Durchführungen abgedichtet? Gibt es<br />

schwitzende Rohre und Leitungen?<br />

Erhebung der bestehenden Materialien (Dämmstoffe,<br />

Abdeckplatten, Folien etc.)<br />

Dämmstärken und U-Werte:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Empfehlung: <strong>Energie</strong>ausweis Kategorie A<br />

Niedrigstenergie- / Passivhausstandard<br />

o U-Wert: 0,10 – 0,15 W/m²K, Dämmstärke 30 bis 40 cm<br />

Mindestanforderungen Althaussanierungsförderung:<br />

o U-Wert: 0,18 W/m²K, Dämmstärke 22 cm<br />

Luft- und Winddichte:<br />

wichtige Anschlüsse:<br />

o aufgehendes Mauerwerk giebelseitig: eine Dämmstoff-<br />

platte wird senkrecht an die Giebelwand geklebt<br />

o traufseitig: Fußpfette wird überdämmt<br />

o Kamin, Lüfterrohre etc. werden sauber abgedichtet<br />

Ökologische Kriterien:<br />

nur Baumaterialien, die keine klimaschädigenden Gase<br />

(z.B. FKW, FCKW, HFKW, HFCKW) in die Atmosphäre<br />

freisetzen<br />

PVC freie Folien, Dachbahnen und Rohre verwenden<br />

<strong>Energie</strong> <strong>Tirol</strong><br />

Südtiroler Platz 4 | 6020 Innsbruck<br />

Tel. 0512 /58 9913 | Fax DW 30<br />

E-Mail: office@energie-tirol.at<br />

www.energie-tirol.at Stand: Mai 2009<br />

<strong>Energie</strong> <strong>Tirol</strong> <strong>Oberste</strong> Geschoßdecke Seite 7

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