Neue Musik in Rheinsberg - nca - new classical adventure

Neue Musik in
Rheinsberg
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DomharDt · FelDmann · Jann
VoigtlänDer · Stier
ZapF · heinrich

NEUE MUSIK IN RHEINSBERG
Auftragswerke der Musikakademie Rheinsberg
Remittance work of the Academy of Music in Rheinsberg
Œuvres commanditées par l‘Académie de Musique de Rheinsberg
DomharDt · FelDmann · Jann
VoigtlänDer · Stier
ZapF · heinrich
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Helmut Zapf (*1956)
approximation (1996)
für Streichtrio
1 Trio I ............................................................................................................................................ 11:32
2 Trio II ...............................................................................................................................................5:29
Finsterbusch-Trio
Andreas Finsterbusch, Violine
Christoph Starke, Viola
Christoph Bachmann, Violoncello
Aufgenommen: 20. 2.1998 Berlin, Andreaskirche
Klaus Feldmann (*1951)
3 DANN UND NUR DANN, WENN (1997) ............................................................................... 15:03
für Tiorbino, Tiorba, zwei Gitarren und Zuspiel
Lautten Compagney
Wolfgang Katschner, Tiorbino
Hans-Werner Apel, Tiorba
Gitarrenduo Klaus und Rainer Feldmann
Tonbandrealisation: Klaus Feldmann
Aufgenommen: 3. 3.1998 Berlin, Sendesaal 3, Nalepastrasse
Raphael Heinrich (*1959) Sonate für Flöte solo (1992)
für Altflöte in G, Bassflöte und Piccolo
4 Senza misura. Vivo e leggiero ...............................................................................................5:13
5 Lento .............................................................................................................................................6:08
6 Sostenuto. Rubato .....................................................................................................................5:41
Werner Tast, Flöte
Aufgenommen: 11.11.1995 Rheinsberg, St. Laurentiuskirche
Gerd Domhardt (1945-1997)
7 Streichquartett (1974)........................................................................................................... 12:11
Kocián-Quartett, Prag
Pavel Hůla, 1. Violine
Jan Odstrčil, 2. Violine
Zbynék Padóurek, Viola
Václav Bernášek, Violoncello
Aufgenommen: 26. /27.10.1995 Händelhaus Halle
Total Time: 61:47
CD 1

CD 2
Matthias Jann (1971)
1 mouvement du silence (1997) .............................................................................................. 17:57
für Altflöte, Klarinette, Violoncello, Congas, O-Daiko und Marimbaphon
Ensemble UnitedBerlin
Klaus Schöpp, Flöte – Christian Balcke, Klarinette
Claudius von Wrochem, Violoncello
Reinhard Toriser, Congas und O-Daiko
Franz Bauer, Marimbaphon
Leitung: Peter Hirsch
Aufgenommen: 18. /19.11.1997 SFB, Kleiner Sendesaal (Saal 3)
Eine Co-Produktion mit dem SFB
Lothar Voigtländer ( 1943)
2 VOICI - Feuerklang (1995) ..................................................................................................... 16:00
für Kammerensemble, live-Elektronik und Zuspielband
CD-Version der szenischen Realisation
1. Imagination - Einstieg ins Szenario – 2. Historia - Das Zeitpendel
3. Ritual - Die Beschwörung – 4. Vision - Die Erscheinung
5. Die Gewalt - Der Konflikt – 6. Das Veratmen - Der Ausstieg aus dem Szenario
Susanne Pfitschler-Schmitt, Sopran
Matthias Bauer, Kontrabass
Albrecht Riermeier, Hermann Naehring, Schlagwerk
Richard Voigtländer, Kinderstimme
Tonbandrealisation: Institut International de Musique Electroacoustique Bourges
und Studio des Komponisten
Aufgenommen: 2. 9.1998 Berlin, Sendesaal 2, Nalepastrasse
Sebastian Stier ( 1970)
3 MONOLITH (1995) .................................................................................................................... 13:29
Komposition für Viola, B-Klarinette, Posaune und Kontrabass
Ensemble UnitedBerlin
Martin Flade, Viola – Ignazio Pisana, Bassklarinette
Helmut Polster, Posaune – Marc Muellbauer, Kontrabass
Leitung: Wladimir Jurowski
Aufgenommen: 5.1.1996 SFB, Kleiner Sendesaal (Saal 3)
Eine Co-Produktion mit dem SFB
Total Time: 47:39
℗ 1996 /1997 Sender Freies Berlin
1995 /1998 Musikakademie Rheinsberg GmbH,
D-16831 Rheinsberg
© 1998 What A Beautiful Noise Ltd.,
CH-6362 Stansstad
Produzent: Dr. Ulrike Liedtke / Klaus Feldmann
Aufnahme Zapf, Feldmann, Heinrich:
KammertonSTUDIO Berlin
Tonmeister: Maria Suschke
Toningenieur / Digitalschnitt: Christian Ulrich
Aufnahme Domhardt:
Produzent: Horst Göbel
Toningenieur / Digitalschnitt: Liu Xiao Ming
Aufnahme Jann:
Redaktion: Martin Demmler
Tonmeisterin: Rita Babo
Toningenieur: Ekkehard Stoffregen
Digitalschnitt: Ricarda Molder
Aufnahme Voigtländer:
Klangregie und CD-Mischung: Lothar Voigtländer
Toningenieur: Udo Liedtke
Aufnahme Stier:
Redaktion: Martin Demmler
Tonmeister: Wolfgang Hoff
Toningenieur: Manfred Hock
Digitalschnitt: Antje Maibom
Kommentar: Dr. Ulrike Liedtke
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Die Produktion der vorliegenden
CD förderten:
Ministerium für Wissenschaft,
Forschung und Kultur des
Landes Brandenburg
Kunst-und Kulturverein
Rheinsberg e.V.
DVAG-Allianz-Vertretung Kunow,
Rheinsberg
Handelsvertretungen Carola Haß,
Dahmen
Deutsche Bank, Neuruppin
Firma Heinz Otto, Luhme
Elektro Schulze, Rheinsberg
Firma Stirnemann, Storbeck
Firma eia Sell, Alt Ruppin
Konditor Heinz Götsch,
Rheinsberg
Installations GmbH Rheinsberg
Autohaus Cramer, Rheinsberg
Firma Passon, Neuruppin
Wäscherei Kyritz

deutsch
NEUE MUSIK IN RHEINSBERG
„Tintenfrisch“ mussten die Noten für den jungen Fritz sein. Der damals 24jährige Prinz
unterhielt seine erste Hofkapelle in Rheinsberg mit Musikern, die zu den berühmtesten
Virtuosen ihrer Zeit gehörten. Sie standen noch am Anfang großer Karrieren und
komponierten selbst: die Benda-Brüder, die Grauns, Schaffrath, Janitsch, Czarth, Baron,
Friedrich blies die Flöte und gelegentlich kam sein Lehrer Quantz vorbei. Vom „Musenhof“
war 1736-1740 die Rede. Als aus dem Prinzen der preußische König Friedrich II. wurde, nahm
der seine Musiker mit nach Berlin und begründete mit ihnen den Stamm der berühmten
Berliner Staatskapelle in der Lindenoper.
Ein neuer Prinz kam nach Rheinsberg, der um 14 Jahre jüngere Bruder Friedrichs, Prinz
Heinrich. Seine Liebe gehörte den Maskeraden, Sing-und Trauerspielen, den kleinen Opern
und vielfältigen Spielformen am Ende des 18. Jahrhunderts. Er ließ ein Theaterchen bauen
und man spielte Gluck, Piccinni, Sacchini, Grétry, Berliner Liederschule und Johann Abraham
Peter Schulz, der selbst für sieben Jahre der Rheinsberger Musik vorstand. Der Prinz malte
Dekorationen, er deklamierte, führte Regie und spielte die erste Geige. Alles musste „neu“ und
natürlich „anders“ als in Berlin sein. 1765-1802 trafen sich wieder Virtuosen ihres jeweiligen
Faches, in sicherer Entfernung von Berlin und doch nah genug, um bemerkt zu werden.
Fast 200 Jahre später, seit 1991, arbeitet nun die Musikakademie Rheinsberg im historischen
Kavalierhaus, im neu erbauten Künstlerhaus und bald auch wieder im kleinen Theater.
Ehrfürchtig begannen die Sichtungen früherer Noten, aufführungspraktische Einrichtungen
und Improvisationen über alte Themen. Mutig waren sie, die Alten bei Friedrich, verließen
einfach barocke Gefilde und komponierten frisch drauflos, was wir heute „Vorklassik“
nennen. Und wenig scherten sich die Theaterleute bei Heinrich um gängige „Formen“ des
Spiels. Rheinsberg war eine Art Experimentierwerkstatt für Neues. Das verpflichtet. Neben
historischen Wiederaufführungen entsteht wieder Neue Musik in Rheinsberg. Es sind die
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deutsch

Uraufführungen, die Musik lebendig halten. Also vergibt die Musikakademie Rheinsberg
alljährig Kompositionsaufträge. Raphael Heinrichs Sonate für Flöte solo leitete diesen neuen
Brauch 1991 ein, interpretiert von Werner Tast, einem der Flötenvirtuosen von heute. Die
enge Zusammenarbeit mit dem Ensemble UnitedBerlin ermöglichte die Auftragswerke
von Sebastian Stier und Matthias Jann, MONOLITH und mouvement du silence, beides schon
preisgekrönte Stücke junger Komponisten. Lothar Voigtländers VOICI-Feuerklang erlebte
eine Uraufführung am Rheinsberger Grienericksee – mit kerzenumleuchteter Sängerin unter
den Schlosskolonnaden, den Schlagzeugbatterien am Ufer, mit einem aus der Seemitte
heraus improvisierenden Kontrabassisten und einem mitkomponierten Kunstfeuerwerk
über dem See. Das nach oben offene Gemäuer der Theaterruine bot die Kulisse für die
drei Bühnenebenen von approximation – bei Helmut Zapf eine musikalische Annäherung
zwischen streng notiertem Streichtrio, improvisierendem Gitarristen und elektroakustischem
Zuspielband, ebenso eine szenisch erspielte Annäherung zwischen Musikern im Schattenriss
weißer Leinwände, einem Tänzer und Gemälden von Rose Schulze als Dias auf den
Leinwänden. Aus einem Meisterkurs für alte Lauten und moderne Gitarren entstand die
Idee einer Komposition für die Lautten-Compagney und das Gitarrenduo Feldmann, eine
Begegnung der Klangwelten von Castaldi aus dem beginnenden 17. Jahrhundert und Klaus
Feldmann heute in DANN UND NUR DANN, WENN... Gerd Domhardt konnte seinen Akademie-
Auftrag nicht vollenden, er verstarb unerwartet und zu früh. Sein bisher noch nicht auf einem
Tonträger erschienenes Streichquartett ehrt einen Komponisten, der nicht aufgab, das Neue in
der Musik zu finden. Während diese CD erscheint, entstehen wieder andere Kompositionen,
die fortschreiben, was nötig ist: computer-druckfrische Neue Musik in Rheinsberg.
Dr. Ulrike Liedtke, künstlerische Leiterin der Musikakademie Rheinsberg
KOMPONISTEN und KOMPOSITIONEN
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helmut ZapF: approximation
Helmut Zapf, geboren 1956 in Rauschengesee/Thüringen.
Klavier-, Orgel-, Trompeten- und Gitarrenunterricht, Lehre
als Kraftfahrzeugschlosser. Kantorenausbildung in den
Kirchenmusikschulen Eisenach und Halle, während des
Studiums regelmäßige Teilnahme an den Ferienkursen für
zeitgenössische Musik in Gera, dort u. a. Unterricht bei Paul-
Heinz Dittrich. 1980-1982 als Kantor tätig, ab 1982 für drei
Jahre Meisterschüler von Georg Katzer an der Akademie
der Künste der DDR. 1987 Übersiedelung nach Zepernick
bei Berlin, wo er seitdem freischaffend arbeitet. Zapf erhielt
Kompositionsaufträge für Musikfestivals in Berlin, Donaueschingen und Dresden;
Kompositionsvorhaben führten ihn u. a. in die Experimentalstudios von Freiburg/Br.
und Oetwil/Schweiz. Er veranstaltet eine eigene Konzertreihe sowie das Festival Neuer
Musik „Randspiele“ in der St. Annenkirche in Zepernick und leitet das Ensemble „Junge
Musik“ Berlin-Brandenburg. Regelmäßig unterrichtet Zapf Teilnehmer des Wettbewerbs
„Jugend komponiert“.
Die beiden Streichtrios stammen aus approximation für Streichtrio, E-Gitarre, Solotanz,
Dia-Projektionen und Tonband. Dieses Werk entstand 1996 im Auftrag der Musikakademie
Rheinsberg, wo es auch zu der damaligen Pfingstwerkstatt uraufgeführt wurde. Bewusst
konzipierte ich ein Stück aus verschiedenen Teilen und Genres in folgender Anordnung:
deutsch

I. Einleitung für Tape und E- Gitarre
II. Trio I für Streichtrio
III. Zwischenspiel für Tape und E-Gitarre
IV. Szene für Solotanz und Tape und Dia-Projektionen
V. Trio II für Streichtrio
VI. Zwischenspiel für E-Gitarre, Tape und Streichtrio
VII. Epilog für Solotanz und Tape und Dia-Projektionen
Den szenischen Ausdruck und die optische Umsetzung gestaltete die Malerin Rose Schulze.
Grundanliegen unseres Stückes war es, das Suchen nach menschlicher Annäherung
künstlerisch befindlich zu machen. So sind die beiden musikalischen Ebenen klassisches
Streichtrio und Rock-Gitarre bewusst in verschiedenen Kammern getrennt auf der Bühne
gegenübergestellt. Der Tänzer, welcher in seiner Szene IV versucht, in die Kammern
einzudringen, steht quasi, wie auch das elektroakustische Zuspielband, zwischen den
musikalischen Welten. Dies Geschehen zu einem musikalischen Ganzen zu machen und
doch dabei den einzelnen Teilen eine Selbständigkeit zu geben, war die Gratwanderung
bei der kompositorischen Arbeit. Bei diesem Vorgang sind die beiden Streichtrios von
besonderer Bedeutung, weil sie einmal vor und dann unmittelbar nach der Tanzszene
erklingen.
Trio I benutzt als Grundstruktur ein akkordisches Material, welches aus den Tönen C, Cis,
Es besteht und den Beginn mit seinen 48 Takten darstellt. Dieses akkordische Material
entwickelt sich bereits in dem ersten Abschnitt zu einer kontrapunktisch vielgestaltbaren
melodischen Floskel A - B - C - Cis - Es, welche im weiteren Verlauf des Trios sich auch
wieder dem Geräuschhaften annähert und somit eine klangstrukturelle Verbindung zu den
anderen Teilen des Gesamtwerkes, aber auch zu seinem eigenen fast erstickenden Anfang,
herstellt. Trio II ist (nachdem die Szene eher durch Resignation endet) bewusst mit einem
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fugierenden Anfang strukturiert, C - D - Des, welcher an eine in sich abgeschlossene und
restaurative Welt erinnern soll. Dies führt zum Versuch eines Ausbruches und somit zu
rhythmischen und kontrapunktischen Stauchungen, welche das Trio II starr und aggressiv
enden lassen.
Mit dem plötzlichen Schluss von Trio I (welcher nun bei einer nicht szenischen Aufführung
durch den Wegfall vom sofort einsetzenden Interludium I entsteht) ist es dramaturgisch
und auch strukturell sehr gut möglich, das zweite Trio als quasi zweiten Satz im Charakter
eines Epilogs erklingen zu lassen.
Helmut Zapf
KlauS FelDmann: Dann unD nur Dann, wenn
Klaus Feldmann, geboren 1951 in Halle. 1975-1980 Gitarren-
und Kompositionsstudium an der Hochschule für Musik „Hanns
Eisler“ in Berlin, Komposition bei André Asriel. Bereits vor
Abschluss seines Studiums bis 1989 Musikalischer Leiter eines
Theaters, intensiv befasst mit Bühnen- und Schauspielmusik.
Zugleich als Interpret und Komponist tätig, internationale
Konzertreisen mit dem Gitarrenduo Feldmann und
verschiedenen Kammermusik-Vereinigungen, für die Feldmann
eine Reihe von Werken komponierte. Seit 1989 freiberuflich
tätig als Gitarrist und Komponist, seit 1994 A&R Managing
Director der Schweizer Plattenfirma MUSIC ALLIANCE AG. Feldmanns kompositorisches
Werk umfasst zahlreiche Kammermusiken, Film-und Hörspielmusiken.
deutsch

DANN UND NUR DANN, WENN (Quartett für Tiorbino, Tiorba, zwei Gitarren und Zuspiel)
stellt den Versuch dar, Instrumente, die zwar über eine ähnlich lange Entwicklungsgeschichte
verfügen, trotz aller vermeintlichen „Ähnlichkeiten“ aber sehr verschiedenartig sind, nicht nur
dadurch, dass die Geschichte der Laute etwa Mitte des 18. Jahrhunderts mehr oder weniger
konsequent endete, die Geschichte der Gitarre aber bis in unsere Tage reicht, zueinander
in ein „harmonisches Verhältnis“ zu setzen. Dabei ging es nicht um die Frage, bestimmte
Stilistiken zu demonstrieren oder gar zu kopieren, sondern alle Instrumente in den Dienst
einer bestimmten Idee zu stellen. Die Grundidee des Werkes leitet sich her aus der zeitlichen
Differenz ihrer „Blütezeiten“. Dazu wurde ein „Verbündeter“ geschaffen, das Zuspiel, welches
auf beredte Weise das Phänomen „Zeit“, die Originalinstrumente klanglich um eine Dimension
erweiternd, symbolisiert. Die für das Zuspiel verwendeten Klänge wurden ausschließlich
über elektronische Bearbeitung originaler Lauten- und Gitarrenklänge gewonnen, was trotz
aller „Verfremdungen“ einen starken inhaltlichen Zusammenhalt von Zuspiel und Live-Musik
bedeutet. Das allmähliche Hinübergleiten zwischen Zuspiel und Live-Musiken schafft Momente
größerer „Klarheit“, Punkte, an denen die Instrumente selbst zur Geltung gelangen, sich in ihrer
klanglichen Besonderheit darstellen können, bevor sie wieder im ständigen Strom der Zeit
verschwinden. Die Zusammenführung der Instrumente schließlich zu einem Quartett lässt
Hoffnung aufkeimen, dass „Altes“ und „Neues“ sinnvoll kombiniert, akzeptierend die jeweiligen
Besonderheiten, doch zu einer neuen Qualität führen können – „Dann und nur dann, wenn“ eben.
Und schließlich: Zeit, sich Zeit nehmen, auch und vielleicht gerade beim Hören, ist eine wichtige
Grundvoraussetzung, möchte man dem Werk „auf den Grund“ gehen. Kleine Veränderungen
auf weiten Strecken, der Minimalmusic früherer Jahre ähnlich, bei jedem Hören wieder neu und
anders zu erahnen und zu erfassen, machen den Reiz des Werkes aus.
Klaus Feldmann
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raphael heinrich: Sonate für Flöte solo
Raphael Heinrich, geboren 1959 in Berlin. Violinstudium an der
Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. Freiberuflich tätig
als Instrumentallehrer, Geiger und Komponist, bis 1989 Mitglied
im Rechenberg-Streichquartett. 1989-1991 Herausgeber
der Zeitschrift Metamorphose für Reformpädagogik.
1992-1994 tätig als Redakteur in Frankfurt/Main. Seit 1996
Verleger eines eigenen kleinen Buchverlages (Belletristik,
Essay). Kompositionen u.a. Violinsonate I und II (1980/1984),
Streichquartett I und II (1985/1988), Kammersinfonie (1992),
Sonate für Violine und Glocken (1997).
Die Flötensonate entstand 1992 im Auftrag der Musikakademie Rheinsberg für den bekannten,
inzwischen verstorbenen Solisten Karl-Bernhard Sebon. Sie geht in ihrem Hauptmotiv auf eine
Impression aus den frühen 80er Jahren zurück: Es ist das Nymphen-Lied einer Birke, deren
Blätter und Geäst sich bis in den beweglichen Stamm den feinsten Regungen der Sommerluft
hingeben. Auf ausdrücklichen Wunsch des Solisten wurde in dem Stück eine Anzahl moderner
Techniken eingesetzt, wodurch streckenweise ein wildes, kontrastreiches Geschehen provoziert wird.
Raphael Heinrich
deutsch

gerD DomharDt: Streichquartett
Gerd Domhardt, geboren 1945 in Wolmirstedt, aufgewachsen
im thüringischen Schlesingerneundorf. 1963-1968 Studium
der Musikwissenschaft, Musikerziehung und Germanistik an
der Martin-Luther-Universität in Halle/Wittenberg. 1963-1973
Mitglied bei den Hallenser Madrigalisten. 1969-1973 Lektor für
Chormusik am Deutschen Verlag für Musik Leipzig. Ab 1973 für
drei Jahre Meisterschüler von Ruth Zechlin an der Akademie
der Künste der DDR, danach als freischaffender Komponist
in Halle tätig. 1987-1997 Honorardozent am Institut für
Musikwissenschaft der Universität in Halle und Gastdozent bei
internationalen Kompositionskursen. 1977 Händelpreis, 1978 Kompositionspreis der Hans-
Stieber-Stiftung, 1982 Hanns-Eisler-Preis, 1988 Kunstpreis der DDR, 1993 Ehrengast der Villa
Massimo in Rom. Als Initiator und Leiter der Konzertreihe „Annäherung“ im Händelhaus
der Stadt Halle schuf Domhardt internationalen zeitgenössischen Komponisten ein
bedeutendes Podium. Gerd Domhardt verstarb 1997 in Halle.
Domhardts Streichquartett entstand während seiner Meisterschülerzeit bei Ruth Zechlin
1973-1974. Im Verlauf von vier ineinander übergehenden Abschnitten löst er einen Konflikt
zwischen Statik und Dynamik in klangschönen, polyrhythmisch geordneten Flächen auf,
unwillkürlich die Klangwelt seiner späten Nachtstücke erahnend. In der Tradition des
Sonatensatzes stellt er gleich zu Beginn die beiden gegensätzlichen Gesten vor: den „con
passione“ überschriebenen Unisono-Anfang, im Fortissimo das gesamte 12-Ton-Material und
die hier typische Sekundintervallik mit ihren Umkehrungen in nur drei Takten exponierend –
daneben eine intervallische Ableitung dieses Eingangsgestus, jetzt aber als dolce-Motiv in der
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ersten Geige. Beide Gesten kehren mehrfach wieder, das dolce-Motiv im Violoncello und als
Überleitung zum zweiten Abschnitt nochmals in der ersten Geige. Der statische Gestus rammt
sich auf Oktavintervallen, Bezugstönen und Akkorden unentwickelbar fest. Innerhalb der
individuell zu gestaltenden neuen Spielweisen befreien sich die vier Spieler aus der Uniformität
des statischen Gestus, die Intervallik nutzt jetzt die Oktavteilung durch den Tritonus. Flötenartige
Klänge der Streicher leiten den dritten Abschnitt ein, in dem die vier Stimmen spielerisch Choralund
Walzerintonationen streifen, um schließlich gemeinsam, aber rhythmisch frei, zum dolce-
Motiv des Anfangs zu finden, befriedet endend im Pianissimo.
Die Komposition ist dem Erben-Quartett der Deutschen Staatsoper Berlin gewidmet.
Ulrike Liedtke
matthiaS Jann: mouvement du silence
Matthias Jann, geboren 1971 in Berlin. Ab 1979 Klavierunterricht,
ab 1986 Posaunenunterricht an der Musikschule „Leo Spies“.
Während der Abiturzeit erster Kompositionsunterricht.
1991-1995 Studium an der Hochschule für Musik „Hanns
Eisler“ in Berlin, Hauptfächer Posaune und Tonsatz, ab 1995
Komposition bei Paul-Heinz Dittrich. Zwischenzeitlich privater
Posaunenunterricht bei Uwe Dirksen (Ensemble Modern), seit
1996 an der Hochschule der Künste bei Joachim Mittelacher.
1994 Stipendiat im Elektonischen Studio der Akademie der
Künste in Berlin.1994/1995 Teilnahme an den Internationalen
Meisterkursen für Komposition des Brandenburgischen Colloquiums für Neue Musik in
der Musikakademie Rheinsberg. 1996 Porträtkonzert und erster Kompositionsauftrag
deutsch

durch die Musikakademie Rheinsberg. Vierfacher Hanns-Eisler-Preisträger als Interpret
(u. a. für MONOLITH von Sebastian Stier) und Komponist, 1996 Kranichsteiner Musikpreis,
Teilnahme an den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt. 1997
Kompositionsauftrag des Berliner Senats. Seit 1997 Lehrauftrag an der Hochschule für
Musik „Hanns Eisler“ und seit 1998 Posaunist im Ensemble „European Music Project“ in
Ulm.
mouvement du silence (Bewegung der Stille) ist der Versuch, eine Musik hörbar zu machen,
die aus der Stille kommt, dorthin durch sich selbst verwandelt zurückkehrt und alle Vorgänge
ausschließlich aus sich heraus entwickelt. Dabei spielen Kristallisationsprozesse auf
verschiedenen musikalischen Ebenen eine formgebende Rolle. Das Instrumentarium bietet
ein breites Spektrum von fast tonlosen geräuschhaften Klängen der O-Daiko-Trommel und der
Congas bis hin zu unveränderbaren, klar konturierten und fixierten Tönen des Marimbaphons.
Als sehr modulationsfähige Instrumente zwischen diesen Extremen fungieren Altflöte, Klarinette
und Violoncello. An einer bestimmten Stelle wird das Material mit einer anderen Konzentration
seiner selbst konfrontiert, einem Einschub, der die Rückkehr eines über elf Minuten dauernden
Aufbaus zu seinem Ursprung durch eine neue Farbe, Kontur oder auch durch ein neues
Bewusstsein so verändert und prägt, dass eine andere Qualität der Ausgangsposition die Folge ist.
Matthias Jann
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lothar VoigtlänDer: VOICI - Feuerklang
Lothar Voigtländer, geboren 1943 in Leisnig in Sachsen.
1954-1962 Sängerknabe im Dresdener Kreuzchor. Nach dem
Abitur 1962-1968 Studium an der Hochschule für Musik „Felix
Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig bei Rolf Reuter und Franz
Jung (Dirigieren) und bei Fritz Geißler (Komposition). Nach
Abschluss des Studiums Chordirektor und Kapellmeister am
Theater der Altmark in Stendal. 1970-1973 Meisterschüler von
Günter Kochan an der Akademie der Künste der DDR. Während
dieser Zeit entstanden die ersten größeren Orchesterwerke (u.
a. Metamorphosen für Orchester, 1970; 1. Symphonie, 1970). Seit
1973 als freischaffender Komponist in Berlin tätig. Seit Mitte der 70er Jahre beschäftigt sich
Voigtländer intensiv mit elektroakustischer Kompositionsweise, die bis in die Gegenwart
hinein einen besonderen Platz in seinem Gesamtwerk einnimmt. Gastaufenthalte in mehreren
Elektronikstudios (u. a. in Bratislava, Budapest und Bourges), mehrfach Auszeichnungen.
Die Komposition VOICI - Feuerklang stellt meinen bisher konsequentesten Versuch dar,
alle komponierbaren Ebenen und Räumlichkeiten im Sinne einer mehrdimensionalen
Wahrnehmung zum Gegenstand des künstlerischen Events zu machen. D. h., dass das Sujet,
der theatralische Entwurf Anlass ist, sowohl die Modulation und Entfaltung des Klanges als
fortschreitenden Prozess zu gestalten als auch die Modulation der anderen Parameter (Raum,
Licht, Bewegung) in der Partitur festzuhalten.
Der Zuhörer wird selbst als „Mitte“ eines Klangraumes definiert. Die Entwicklung und Bewegung
der Klänge ist nicht mehr nur an einen Ort oder Interpreten gebunden. Die Gleichzeitigkeit
des Entstehens der Klänge im virtuellen (elektroakustischen) Raum und der Geräusch- und
deutsch

Klangentwicklung im realen Geschehen (Metallplatten, Amboss- und Stahlschienen) vermittelt
den Eindruck einer „Klang-Glocke“ – ein Selbst-sich-im-Klang-Befinden des Zuhörers.
Einbezogen in die „Komposition des Raumes“ sind See, Parklandschaft, Architektur,
Bühnenaufbauten, Lichtregie etc. Durch eine „pyrotechnische Choreographie“ über 45 Minuten
wird die Imagination einer „inszenierten Klanglandschaft“ noch verstärkt.
Lothar Voigtländer
SebaStian Stier: MOnOLITH
Sebastian Stier, geboren 1970 in Köthen/Sachsen-Anhalt.
1984-1989 Ausbildung in der Kinderkomponistenklasse Halle
bei Günther Eisenhardt. 1991-1997 Kompositionsstudium an
der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ bei Paul-Heinz Dittrich.
1991-1995 Teilnahme an den Internationalen Meisterkursen
für Komposition des Brandenburgischen Colloquiums für
Neue Musik in der Musikakademie Rheinsberg. 1993, 1995 und
1996 Hanns-Eisler-Preis, 1996 Förderpreis des Busoni-Preises
der Akademie der Künste Berlin. Kompositionsaufträge des
Studios für Neue Musik Berlin, der Musikakademie Rheinsberg,
des Dresdner Zentrums für zeitgenössische Musik und des Berliner Senats. Aufführungen
in Berlin, Rheinsberg, Illingen, Dresden, Moskau, Klaipeda/Litauen und Hartford/USA.
Rundfunkmitschnitte und -Produktionen beim DeutschlandRadio, SFB und MDR. 1998
Teilnahme am Komponistenseminar des Klangforum Wien. Ab Wintersemester 1998/1999
Zusatzstudium bei Hanspeter Kyburz an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“.
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Der Titel MONOLITH (aus einem Stein gehauen) umfasst für mich drei wesentliche
Bedeutungen:
Das Tonmaterial: In all meinen Werken war mir ein vororganisiertes Tonmaterial wichtig.
In MONOLITH jedoch werden alle Abschnitte von einer einzigen akkordischen Struktur
beherrscht, die sich kaum verändert. Lediglich die Klangfarben der verschiedenen Instrumente,
rhythmische Überlagerungen beim Aufspalten der Akkordik in Linien sowie geringe mikrotonale
Einfärbungen am Ende des Stückes modifizieren dieses Material.
Die Form: Das Wechselspiel zwischen Flächen und Akzenten bestimmt die formale Gestaltung
der vier Abschnitte des Stückes. Dabei gehe ich von der Vorstellung aus, dass Fläche und
Akzent keine Gegensätze sind. Vielmehr betrachte ich einen Akzent als einen sehr kurzen
Flächenausschnitt und Flächen als zeitlich ausgedehnte Akzente. Starre Flächen gehen über in
bewegte Flächen, diese wiederum lösen sich auf und bilden neue, unscharfe Akzente, die nicht
mehr genau übereinander liegen. Durch diese Zersetzungsprozesse gelange ich wie mit einem
Mikroskop unter die Oberfläche des Klangs und erhalte andere Blickwinkel auf ein und dieselbe
Sache. Ich sehe gewissermaßen einen Stein von verschiedenen Seiten an.
Die assoziative Ebene: Schon durch die recht ungewöhnliche Besetzung in Verbindung mit
dem Titel sind Assoziationen geradezu vorprogrammiert. Diese kann ich natürlich nicht
vorschreiben, jedoch in eine bestimmte Richtung lenken oder ihnen entgegenwirken. So könnte
ich mir vorstellen, dass man bei MONOLITH an etwas sehr Festes, Kompaktes und Einheitliches
denkt. Während diese Erwartungshaltung zu Beginn des Stückes durchaus erfüllt wird – die vier
Instrumente sind in sehr tiefen Lagen sozusagen zu einem Klang „verschweißt“ –, versuchte ich
im weiteren Verlauf eher gegen sie zu komponieren – durch die verschwimmenden Grenzen
zwischen Fläche und Akzent wird auch der Individualität des einzelnen Instruments mehr
Raum gegeben.
Sebastian Stier
deutsch

DIE INTERPRETEN
FinSterbuSch-trio
Gegründet im Sommer 1990 in Berlin. Repertoire: gleichberechtigt alte und zeitgenössische
Musik bei bewusster Programmgestaltung, die musikalische Entwicklungen erlebbar
werden lässt. – Andreas Finsterbusch, 1. Violine. Geboren 1959 in Döbeln. Mitglied im
Dresdner Kreuzchor, Studium an der Musikspezialschule Dresden. Konzertmeister der
Staatskapelle Weimar, Primarius des Weimarer Streichquartetts. Uraufführungen und
Rundfunkaufnahmen. Seit 1988 am Berliner Sinfonie-Orchester, 1990 Mitbegründer
des „Musikhauses“ Berlin-Hohenschönhausen und der Berliner Kammersymphonie.
Konzertmeister des Deutschen Kammerorchesters. Lehrauftrag an der Hochschule für
Musik „Hanns Eisler“. – Christoph Starke, Viola. Geboren 1966 in Leipzig. Studium an der
Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig bei Klaus Schwenke. 1989
Stellv. Solobratschist am Berliner Sinfonie-Orchester, 1990 Mitbegründer der Berliner
Kammersymphonie, ab Herbst 1992 freischaffend tätig. Solobratschist beim Deutschen
Kammerorchester und beim Ensemble „Oriol“. – Christoph Bachmann, Violoncello. Geboren
1958 in Berlin. Studium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin bei Peter
Vogler. Seit 1981 Mitglied im Orchester der Komischen Oper Berlin. 1981-1991 Rechenberg-
Streichquartett, 1990 Mitbegründer des „Musikhauses“ Berlin-Hohenschönhausen und der
Berliner Kammersymphonie.
lautten compagney
Gegründet 1984 von Hans-Werner Apel und Wolfgang Katschner, beide Absolventen der
Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. Seither gemeinsame Arbeit mit weiteren
Instrumentalisten und Sängern. Repertoire: Musik des 16. bis 18. Jahrhunderts in all ihrer
faszinierenden Vielfalt und Vitalität; Lautenabende und Kammermusiken in gemischten
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Besetzungen, geistliche Vokalmusik. Ein Dutzend CD-Einspielungen bei den Labels
Capriccio und New Classical Adventure. Seit 1994 auch theatralische Musizierformen:
Spektakel Arlecchino als Botin der Liebe, Amore doppio (Musikfestspiele Potsdam-Sanssouci
1996/ Holland-Festival für Alte Musik in Utrecht 1997), Clori, Tirsi e Fileno (Premiere zu den
Händel-Festspielen in Halle 1997). 1998 Dafne. Auf den Dialog zwischen zeitgenössischer
und Alter Musik lässt sich das Ensemble mit Vergnügen ein.
gitarrenDuo KlauS unD rainer FelDmann
Die Brüder Klaus und Rainer Feldmann musizieren seit ihrer Kindheit gemeinsam, als
Gitarrenduo seit 1978. Beide studierten an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in
Berlin, Klaus Feldmann bei Werner Pauli (Gitarre) und André Asriel (Komposition); Rainer
Feldmann bei Inge Stahl-Wilczok (Gitarre). Konzerte und Meisterkurse speziell zur Musik
des 20. Jahrhunderts, Widmungsträger vieler neuer Kompositionen. Konzertreisen durch
Deutschland, Europa, USA und Kanada.
Werner taSt
Soloflötist des Orchesters der Komischen Oper Berlin. Professur an der Hochschule
für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. Als Spezialist von Musik des 18. und 20. Jahrhunderts
Konzerte, Meisterkurse und zahlreiche CD-Aufnahmen. Mehrere Jahre Soloflötist im
Orchester der Bayreuther Festspiele. Herausgeber und Widmungsträger von Werken für
Flöte. Gründungsmitglied der „14 Berliner Flötisten“.
Kocián- Quartett prag
Gegründet im Sommer 1972 von Absolventen der Prager Akademie der Musik und
Dramatischen Kunst (AMU). Alle Quartettmitglieder waren Studenten von Antonín Kohout
(dem Cellisten des berühmten Smetana-Quartetts) und waren zunächst unter dem Namen
deutsch

„The New String Quartett“ bekannt, bis sie 1975 den Namen des Violin-Virtuosen und
Lehrers Jaroslav Kocián (1883-1950) annahmen. – Pavel Hůla, 1. Violine. Schüler von Maria
Hlounová, Preisträger des Kocián-Wettbewerbs und des „Concertino Praga“. – Jan Odstrčil,
2. Violine. Schüler von Jiři Novák (Leiter des Smetana Quartetts). – Zbynék Padóurek, Viola.
Schüler von Jaroslav Motlík. – Václav Bernášek, Violoncello. Schüler von K. P. und M. Sádlo.
Das Quartett schlug eine internationale Karriere ein und veröffentlichte zahlreiche
Tonträger, u.a. mit Streichquartetten von Joseph Haydn, sämtlichen Quartetten von Paul
Hindemith und Erwin Schulhoff.
uniteDberlin (unitedberlin)
Gegründet 1989 mit solistisch tätigen Berliner Musikern aus Ost und West, die ein
Spezialensemble für zeitgenössische Musik entwickelten. UnitedBerlin fühlt sich als
Vereinigung von Berliner Interpreten besonders den Werken der hier ansässigen
Komponisten verpflichtet. Eine enge Zusammenarbeit mit den Schöpfern neuer Arbeiten
ist erklärtes Ziel und geübte Praxis des Ensembles. Zahlreiche Kompositionen entstanden
für Mitglieder der Gruppe und für spezielle Gruppenbesetzungen. In den Vordergrund
seiner zoom-Konzerte stellt UnitedBerlin unterschiedliche Facetten kompositorischen
Wirkens, die das Bild zeitgenössischer Musik in Berlin darstellen. Daneben Programme
mit Meisterwerken des 20. Jahrhunderts, Wiederentdeckungen wie Gustav Mahlers 4.
Sinfonie in der Kammermusikfassung von Erwin Stein. Regelmäßige Uraufführungen von
Auftragswerken des Berliner Senats, jährliche Uraufführungskonzerte an der Musikakademie
Rheinsberg, zahlreiche Konzerte auf den internationalen Podien der zeitgenössischen
Musik, CD-Produktionen mit Neuer Musik.
22 23
SuSanne pFitSchler-Schmitt
Gesangsstudium an der Musikhochschule in Würzburg, u. a. bei Barbara Schlick und Ingeborg
Russ, Privatstudium bei Prof. Eugen Rabine. Konzert-und Rundfunkaufnahmetätigkeit als
Sopranistin. Repertoire umfasst neben der Standardliteratur auch Neuentdeckungen der
Alten Musik und zeitgenössische Kompositionen. Zusammenarbeit mit Spezialensembles
der Neuen Musik, u. a. mit dem Ensemble Modern, Ensemble Universal, Ensemble Kontraste.
Auftritte beim Wernecker Kammerorchester, bei den Donaueschinger Musiktagen, den
Darmstädter Ferienkursen, den Tagen der Neuen Musik Würzburg, der Internationalen
Bachakademie Stuttgart, am Goetheinstitut Paris, bei der Pfingstakademie Rheinsberg, an
der Akademie der Schönen Künste München, an der Akademie der Künste Berlin, beim
Festival des musiques et créations électroniques in Bourges. Zur Zeit für die Bayerische
Kammeroper Veitshöchheim verpflichtet, daneben Tätigkeit als Gesangsdozentin.
matthiaS bauer
Kontrabassist. Geboren 1959 in Sonneberg. Kontrabass-Studium an der Hochschule für
Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. Neben der Ensemblearbeit in Bereichen der Improvisation,
der zeitgenössischen Musik und des Modernen Jazz gilt sein Interesse der Verbindung
von Musik mit Tanz, Poesie und Theater. Nach Aufenthalten in Lyon von 1980/86 und
Köln lebt er seit 1991 in Berlin, spielte mit Bob Rutmann, Sven Äke Johannson, Conny und
Hannes Bauer, Shelly Hirsch, Ulli Gumpert, E. L. Petrowski u. v. a. und gab über 60mal seine
Soloperformance für Kb+Stimme. Zahlreiche Stücke entstanden für ihn, er arrangierte
die Hollywood Songs von Eisler für Ensemble und schreibt Konzepte für Improvisations-
Musiker.
deutsch

hermann naehring
Percussionist, Arrangeur und Komponist. Geboren 1951. Studium an der Hochschule für
Musik „Hanns Eisler“ in Berlin im Fach Klavier und Schlagzeug, Zusatzstudium asiatischer
und afroamerikanischer Musik bei Gantom Boro/Indien, Tabla und Mridagam bei Sina
Pusba/lndien. Nach 10jähriger Tätigkeit im Rundfunkorchester Berlin freiberuflicher
Percussionist. Ständige Grenzüberschreitungen zwischen den Genres und innerhalb der
Musik selbst, zwischen den verschiedenen Stilrichtungen, zwischen E und U, zwischen
Jazz und internationaler Folklore sind Bestandteil seiner Arbeit als Komponist wie als
Percussionist. Über 40 Schallplattenproduktionen, Kritikerpreis der Berliner Zeitung.
albrecht riermeier
Percussionist. Geboren 1951. Studium am Berkley College of Music in Boston und an der
Hochschule der Künste in Berlin. Tourneen und Zusammenarbeit mit Chris Mc Gregor, Harry
Beckett, Ray Anderson, Nippy Noya, John Tchicai, James Newton, Anthony Brown, David
Friedman, Jerry Granelli, Peter Giger, Okay Temiz, Mikis Theodorakis u. a. Zahlreiche Film-
und Theatermusiken, Funk- und Fernsehaufnahmen für SWF, RIAS, SFB, WDR, NDR, HR, DLR
und Radio France. Konzerte u. a. in Belgien, Österreich, Frankreich, Spanien, Schweden,
USA, Italien, Ungarn, Türkei, Israel, UdSSR, Niederlande, Schweiz. english
24 25

NEW MUSIC IN RHEINSBERG
When Prince Friedrich was a young man, he insisted that the ink was “still wet” on the pages
of music performed under his patronage. At 24 he filled his first court orchestra in Rheinsberg
with musicians who were some of the most famous virtuosi of their time. Many stood at the
beginning of great careers and composed their own pieces: the Benda brothers, the Grauns,
Schaffrath, Janitsch, Czarth, Baron. Friedrich played the flute and occasionally his teacher
Quantz would stop by. From 1736 to 1740 people referred to Rheinsberg as the “Court of the
Muses”. When the prince later became Prussian King Friedrich II, he took his musicians with
him to Berlin and founded the core of the famous Berlin Staatskapelle in the Lindenoper.
Then a new prince came to Rheinsberg. Prince Heinrich was 14 years younger than his brother
Friedrich. Above all, he cherished the masquerades, Singspiels, tragedies, operettas and the
many forms of musical theater popular at the end of the 18th century. Under him, a new
small theater was built, performing works by Gluck, Piccinni, Sacchini, Grétry, the Berliner
Liederschule and Johann Abraham Peter Schulz, who himself presided over Rheinsberg
musical life for seven years. The prince painted backdrops, recited texts, directed plays and
played first violin. Everything had to be new and of course different than what was done
in Berlin. From 1765 to 1802 master musicians met at a place that was a safe distance from
Berlin, but close enough to attract the attention of the city.
Nearly 200 years later, in 1991, the Rheinsberg Music Academy again began working in the
historical Kavalierhaus, in the newly built Künstlerhaus, and soon afterwards in the small
theater as well. Early manuscripts were viewed with awe, as were performance facilities
and descriptions of the improvisation on older themes. Friedrich’s circle was courageous,
departing from the simple baroque domain and spontaneously composing what’s known
today as “preclassical” music. Seldom did the theater people of Heinrich’s day bother with
popular “forms” of playing. Rheinsberg became a kind of experimental workshop for what
26 27
was new at the time. The legacy continues. Along side the interpretation of historical works,
new music has again found a home in Rheinsberg. It’s the world premiers that keep music
alive, and to that end the Rheinsberg Music Academy commissions new works annually. This
practice began in 1991 with Raphael Heinrich’s Sonata for Solo Flute, performed by Werner
Tast, one of today’s premier flautists. Close cooperation with the United Berlin Ensemble
made possible commissioned works by Sebastian Stier and Matthias Jann; MONOLITH and
mouvement du silence both award winning pieces by young composers. Lothar Voigtländer’s
VOICI - Feuerklang was given its world premiere at Rheinsberg’s Grienericksee lake. The singer
was light by candlelight under the palace colonnade, percussion was set up on the shore,
with the contrabass soloist improvising from the middle of the lake and a fireworks display in
sync with the music. The roofless walls of the theater ruins provided the backdrop for a threelayered
stage used in Helmut Zapf’s approximation, a musical encounter between a strictly
notated string trio, an improvising guitarist and prerecorded tape. It was a multimedia event
combining musicians who appeared as silhouettes behind white canvas screens, a dancer,
and slides of paintings by Rose Schulze projected onto the screens. A master class for lute
and modern guitar inspired a composition for the Lautten Compagney and the Feldmann
guitar duo; an encounter between the sonorous world of Castaldi from the early 17th century
and Klaus Feldmann’s modern touch in DANN UND NUR DANN, WENN... The unexpected and
premature death of Gerd Domhardt prevented the completion of his work commissioned
by the Academy. His previously unreleased String Quartet pays homage to a composer
who never gave up finding what’s new in music. While this CD is being released, other
compositions appear to reassess what is needed today – fresh computer print-outs of new
music in Rheinsberg.
Dr. Ulrike Liedtke, Artistic Director of the Rheinsberg Music Academy
english

COMPOSERS and COMPOSITIONS
helmut ZapF: approximation
Helmut Zapf was born in 1956 in Rauschengesee, Thuringia.
Besides receiving piano, organ, trumpet and guitar instruction,
he was also trained as an auto mechanic. During his studies as a
choirmaster at the church music schools of Eisenach and Halle,
he regularly took part in vacation courses in contemporary
music in Gera, where he studied under Paul-Heinz Dittrich.
From 1980 to 1982 he worked as a choirmaster. Starting in
1982, he spent three years as a master student under Georg
Katzer at the Akademie der Künste of the GDR. He moved
to Zepernick near Berlin in 1987, where he’s been working
freelance ever since. Zapf has been commissioned to compose pieces for music festivals
in Berlin, Donaueschingen and Dresden. Preparation for commissioned works has led him
to the experimental studios in Freiburg and Oetwil, Switzerland. He’s organized a concert
series as well as the “Randspiele” new music festival in Zepernick’s St. Annen Church,
and he directs the Berlin-Brandenburg “Junge Musik” ensemble. Zapf regularly instructs
participants in the “Jugend komponiert” competition for young composers.
The two string trios come from approximation, a piece for string trio, electric guitar, solo
dancer, slide projection and tape. This work was produced in 1996 and commissioned by the
Rheinsberg Music Academy, where it was premiered during the Pfingstwerkstatt. I intentionally
conceived a piece comprised of various parts and genres in the following order:
I. Prelude for tape and electric guitar
II. Trio I for string trio
III. Interlude for tape and electric guitar
IV. Scene for solo dance and tape and slide projection
V. Trio II for string trio
VI. Interlude for electric guitar, tape and string trio
VII. Epilogue for solo dance, tape and slide projection
28 29
The scenic expression and visual realization was created by the painter Rose Schulze. The
main intention of our piece was to artistically express the search for human closeness. That’s
why the two musical levels of classical string trio and rock guitar were intentionally placed in
separate chambers facing each other on the stage. The dancer, who tries to enter the chambers
in scene IV, is positioned – like the electroacoustic tape – between the two musical worlds. The
compositional tightrope walk turns the event into a musical whole while at the same time
giving each part autonomy. The two string trios play an important role in this process, because
they come directly before and after the dance scene.
The basic structure of Trio I is chordal material consisting of the notes C, C sharp, and E flat,
and forms the opening with its 48 bars. In the first section, this chordal material develops into
a contra-puntally variable and melodically meaningless phrase A - B - C - C sharp - E flat, which
later in the trio approaches once again a noise-like character. This helps to achieve a structural
connection to the other parts of the work, also connecting back to the somewhat suffocating
opening. Trio II, which comes after the scene seems to end in resignation, is intentionally
structured with a fugai beginning – C, D, D flat – meant to recall an isolated and restorative
world. This leads to an attempted escape in the form of rhythmic and contrapuntal compression
which causes Trio II to end statically and aggressively.
english

The sudden ending of Trio I, which for non-dramatic performances would omit the following
Interlude I, makes it possible dramatically and structurally for the second trio to act as a kind of
second movement with the character of an epilogue.
Helmut Zapf
KlauS FelDmann: Dann unD nur Dann, wenn
Klaus Feldmann was born in 1951 in Halle. From 1975 to
1980 he studied guitar and composition at the Hochschule für
Musik „Hans Eisler“ in Berlin. He studied composition under
André Asriel. While still a student, he became musical director
of a theater until 1989, where he grew familiar with music
for theater. Working at the same time as both performer and
composer, he toured internationally with the Feldmann guitar
duo, also composing a series of works for various chamber
music groups. Feldmann has been working as a freelance
guitarist and composer since 1989, and has been Managing
Director of A&R for the Swiss record company MUSIC ALLIANCE since 1994.
Feldmann‘s compositions include numerous works for chamber music, film and radio plays.
DANN UND NUR DANN, WENN (quartet for tiorbino, tiorba, two guitars and tape) is an attempt to
find a harmonic relationship between instruments that, in spite of sharing an equally long history
of development and possessing supposed similarities, are radically different from each other. The
development of the lute, for example, had practically ended by the middle of the 18th century,
while the development of the guitar continues to this day. The idea was not to demonstrate or
copy specific styles, but rather to allow the instruments to serve a certain concept.
30 31
The main idea of the work stems from the difference in time of each instrument’s historical
blossoming. In addition, an ally was created – the tape – which eloquently symbolizes the
phenomenon of time, expanding the sonorous quality of the instruments into a further
dimension. The sounds recorded onto tape are exclusively original lute and guitar sounds
processed electronically. Despite the alienation effect, a strong cohesion exists between the
taped material and the live music. The gradual gliding between tape and live music creates
moments of great clarity, points where the instruments themselves stand out and represent
their special sound qualities before they once again disappear in the constant stream of time.
Leading the instruments together into a final quartet generates hope that if the new and old
are combined in a meaningful way, both accepting their respective peculiarities, they can lead
to a new quality reflected in the title, “Dann und nur dann, wenn...”, or “Then and only then,
if...”. And finally, if one wishes to get to the core of the piece, then one important prerequisite is
time and taking time, especially while listening. To discover the charm of this work, the listener
must open up to and grasp the slight changes taking place during long passages, which are
reminiscent of earlier minimalist music.
Klaus Feldmann
raphael heinrich: Sonata for Solo Flute
Raphael Heinrich was born in 1959 in Berlin. He studied
violin at the Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin,
working freelance as a teacher, violinist and composer. He was
a member of the Rechenberg String Quartet until 1989. From
1989 to 1991 he was editor of the magazine Metamorphose for
education reform. From 1992 to 1994 he worked as an editor
in Frankfurt am Main. Starting in 1996, he began his own small
english

publishing business dealing with novels and essays. His compositions include the Violin
Sonatas I and II (1980/1984), String Quartets I and II (1985/1988), Chamber Symphony (1992),
and Sonata for Violin and Bells (1997).
The Flute Sonata was completed in 1992, commissioned by the Rheinsberg Music Academy for
the renowned soloist Karl-Bernhard Sebon, who has since died. The main motif goes back to
an impression made on the composer in the early 1980s. It’s the nymph song of a birch tree,
its leaves and branches giving way to the most subtle forces of the summer wind, down to its
swaying trunk. The soloist insisted on a number of modern techniques in the piece, provoking
wild and sharply contrasting events during some passages.
Raphael Heinrich
gerD DomharDt: String Quartet
Gerd Domhardt was born in 1945 in Wolmirstedt and grew
up in Schlesingerneundorf in Thuringia. From 1963 to 1968
he studied musicology, music education and German studies
at the Martin-Luther-Universität in Halle/Wittenberg. He was
a member of the Hallenser Madrigalisten from 1963 to 1973.
During the same period he read manuscripts on choral music
for the Deutschen Verlag für Musik publishing house in Leipzig.
Starting in 1973, he spent three years as a master student
under Ruth Zechlin at the Akademie der Künste of the GDR,
later working as a freelance composer in Halle. From 1987 to
1997 he was a lecturer at the Institute for Musicology at the university in Halle and guest
lecturer at international courses in composition. He won the 1977 Händel award, the 1978
32 33
composition award from the Hans Stieber Foundation, the 1982 Hanns Eisler award, the
1988 Arts Award of the GDR, and was a guest of honor at the Villa Massimo in Rome in 1993.
Domhardt gave international composers of contemporary music an important podium as
initiator and director of the “Annäherung” concert series at the Händelhaus of the City of
Halle. Gerd Domhardt died in 1997 in Halle.
Domhardt’s string quartet was written while he was a master student under Ruth Zechlin in
1973-74. Throughout the four interconnected sections, he triggers a conflict between static and
dynamic events in sonorous, polyrhythmically structured surfaces, directly foreshadowing the
tonal qualities of his later night pieces. In the tradition of a sonata movement, he introduces
the two opposing gestures at the very beginning; the unison opening marked “con passione”
puts the entire 12 tone material in fortissimo, exposing the typical second invervals with their
inversions in only three measures. Aside from that, an interval deduction of the opening gesture,
now comes as a dolce motif in the first violin. Both gesture appear repeatedly, the dolce motif
now coming from the cello, and as a transition to the second section again from the first violin.
The static gesture pounds itself solidly into octaves, periods of moaning, and chords. Within
the new playing techniques, which can be individually shaped, the four players free themselves
from the uniformity of the static gesture, the intervals now adding the tritone to the octave.
Flute-like sounds from the strings introduce the third section, in which the four voices playfully
hint at choral and waltz intonation. Together but rhythmically free, they once again find the
dolce motifs of the opening, ending in a pacified pianissimo. The composition is dedicated to
the Erben Quartet of the Deutsche Staatsoper Berlin.
Ulrike Liedtke
english

matthiaS Jann: mouvement du silence
Matthias Jann was born in 1971 in Berlin. He began piano
lessons in 1979 and trombone lessons in 1986 at the “Leo
Spies” Musikschule. His first composition lessons began during
secondary school. He studied music from 1991 to 1995 at the
Hochschule für Musik “Hanns Eisler” in Berlin, majoring in
trombone and composition, starting in 1995 under Paul-Heinz
Dittrich. He also took private trombone lessons from Uwe
Dirksen (Ensemble Modern), and from Joachim Mittelacher at the
Hochschule der Künste starting in 1996. He received a scholarship
to work in the electronic studio of the Akademie der Künste in
Berlin in 1994. In 1994-95 he took part in international master classes for composition in the
Brandenburg Colloquium for New Music at the Rheinsberg Music Academy. In 1996 he gave
a feature concert and received his first commission to compose a piece from the Rheinsberg
Music Academy. He’s won several Hanns Eisler awards and taken part in the international
holiday courses for new music in Darmstadt. A work was commissioned by the Berlin City
Council in 1997. Since then, he’s been an instructor at the Hochschule für Musik “Hanns
Eisler”, and since 1998 trombonist in the “European Music Project” ensemble in Ulm.
mouvement du silence (movement of silence) is an attempt to make a music audible which
comes from silence, returns transformed and develops all events exclusively from within
itself. The process of crystallization plays a formative role on various musical levels. The
instrumentation offers a wide spectrum from nearly toneless noise-like sounds of the O-Daiko
drums and congas to the unchanging, clearly contoured and fixated alto flute, clarinet and
cello. At one particular point, the material is confronted by itself in another concentration, an
34 35
addition that changes and marks the return of a build-up lasting more than eleven minutes.
This build-up leads back to its source, altered by new color, contour or even a new awareness,
thereby giving the starting position a different quality.
Matthias Jann
lothar VoigtlänDer: VOICI - Feuerklang
Lothar Voigtländer was born in 1943 in Leisnig, Saxony. From
1954 to 1962 he was a choirboy in the Dresden Kreuzchor. After
completing secondary school, he attended the Hochschule für
Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig from 1962 to
1968, where he studied conducting under Rolf Reuter and Franz
Jung and composition under Fritz Geißler. After completing his
studies, he became choral director and choirmaster at Altmark
Theater in Stendal. From 1970 to 1973 he was a master student
under Günther Kochan at the Akademie der Künste of the GDR.
During this time he wrote his first larger works for orchestra,
including Metamorphosen for Orchestra in 1970 and his First Symphony also in 1970. He’s
been working as a freelance composer in Berlin since 1973. Starting in the mid 1970s,
Voigtländer got heavily involved in electronic composition, a practice that has taken a
special place in his work ever since. He’s been a guest at many electronic music studios, for
instance in Bratislava, Budapest and Bourges, and he has won many awards.
The composition VOICI - Feuerklang represents my most consistent attempt to make all
compositional levels and spaces with respect to multidimensional perception the object of an
english

artistic event. That means forming the subject, which gives rise to the theatrical framework, as a
continuing process of unfolding the sound, as well as modulating the other parameters (space,
light, movement), all fixed in the musical notation. The listener is then defined as the “center”
of the sound space. The development and movement of the sounds are no longer fixed on one
position or performer. The simultaneous production of both the sounds in virtual (electronic)
space and the noise and sound development in real time (metal plates, anvil and steel bars)
give the impression of a “sound bell” – the listener finds himself inside the sound.
Included in the “composition of spaces” are lake, park landscape, architecture, stage
constructions, lighting, etc. The impression of a “staged sound landscape” is strengthened by
“pyrotechnic choreography” lasting more than 45 minutes.
Lothar Voigtländer
SebaStian Stier: MOnOLITH
Sebastian Stier was born in 1970 in Köthen, Saxony-Anhalt.
He was trained in the children’s composition class of Günther
Eisenhardt from 1984 to 1989. From 1991 to 1997 he studied
composition under Paul-Heinz Dittrich at the Hochschule
für Musik “Hanns Eisler”. From 1991 to 1995 he also took part
in the international master classes for composition of the
Brandenburg Colloquium for New Music at the Rheinsberg
Music Academy. Stier won the Hanns Eisler Award in 1993,
1995 and 1996, the same year winning a Busoni Prize grant
from the Berlin Akademie der Künste. He was commissioned to
compose works by the Berlin Studios for New Music, the Rheinsberg Music Academy, the
Dresden Center for Contemporary Music and by the Berlin City Council. His works have
36 37
been performed in Berlin, Rheinsberg, Illingen, Dresden, Moscow, Kaipeda, Lithuania and
in Hartford, Connecticut. His works have also been played on Deutschland Radio, SFB and
MDR. In 1998 he took part in a composition seminar of the Vienna Klangforum. And he
continued his studies in 1998/99 under Hanspeter Kyburz at the Hochschule für Musik
“Hanns Eisler”.
The title MONOLITH (hewn from one stone) has three essential meanings for me:
The tonal material. Organized tonal material is important in all my works. In MONOLITH,
however, all sections are dominated by a single chordal structure, which barely changes. The
material is modified only by the timbre of the various instruments, rhythmic overlay while the
chords are split into lines, and slight microtonal coloration at the end of the piece.
The form. The interplay between surfaces and accents mark the formal shaping of the four sections
of the piece. Surfaces and accents, however, are not intended as opposites. I consider an accent a
kind of snapshot of the surface, and surfaces as accents stretched out through time. Static surfaces
become animated surfaces, which in turn are resolved and formed into new, unfocused accents
which no longer lie exactly on top of each other. Through this process of dislocation, I end up
looking through a virtual microscope at what lies under the surface of the sound, giving me another
perspective of one and the same thing. I’m more or less looking at a stone from different sides.
The associative level. Alone through the rather unusual choice of the title, associations are
inevitable. These, of course, I cannot prescribe, but I can steer them in a certain direction or work
against them. I could imagine, for example, that MONOLITH brings to mind something quite solid,
compact and unified. While this expectation is fully satisfied at the beginning of the piece – the
four instruments playing at extremely low registers are “welded” together into one sound – I tried
later in the piece to compose against those expectations. More space is given to the character of
the single instruments through the blurred borders between surface and accent.
Sebastian Stier
english

THE PERFORMERS
FinSterbuSch trio
The trio was founded in the summer of 1990 in Berlin. The repertoire puts old and new
music side by side in a program intended to allow musical development to be experienced
by the listener. – Andreas Finsterbusch, first violin, was born in 1959 in Döbeln. He was
a member of the Dresden Kreuzchor and studied at the Musikspezialschule in Dresden.
He was concert master at the Weimar Staatskapelle and leader of the Weimar String
Quartet, performing world premiers and recording for radio. He’s been a member of
the Berlin Symphony Orchestra since 1988, helping to found the “Musikhaus” in Berlin-
Hohenschänhausen and the Berlin Chamber Orchestra in 1990. He is concert master of
the Deutsches Kammerorchester and teaches at the Hochschule für Musik “Hanns Eisler”.
– Christoph Starke, viola, was born in 1966 in Leipzig. He studied at the Hochschule für
Musik “Felix Mendelssohn Bartholdy” in Leipzig under Klaus Schwenke. In 1989 he became
the substitute solo violist of the Berlin Symphony Orchestra, cofounding the Berliner
Kammersymphonie in 1990. He’s been working freelance since 1992. He’s a viola soloist for
the Deutsches Kammerorchester and the „Oriol“ ensemble. – Christoph Bachmann, cello,
was born in 1958 in Berlin. He studied under Peter Vogler at the Hochschule für Musik “Hanns
Eisler” in Berlin. He’s been a member of the orchestra of the Berlin Komische Oper since 1981
and played in the Rechenberg String Quartet from 1981 to 1991. In 1990 he cofounded the
“Musikhaus” in Berlin-Hohenschönhausen and the Berlin Kammersymphonie.
lautten compagney
The group was founded in 1984 by Hans-Werner Apel and Wolfgang Katschner, both
graduates of the Hochschule für Musik “Hanns Eisler” in Berlin. Since then the ensemble
has worked with many instrumentalists and singers. The repertoire includes music of the
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16th to the 18th centuries in all its fascinating variety and vitality. The group has performed
concerts for lute and chamber music with a variety of instruments, as well as sacred vocal
music. Recordings include numerous CDs for the Capriccio and New Classical Adventure
labels. Starting in 1994, the group has been involved in music for theater, including
Arlecchino als Botin der Liebe, Amore doppio (Potsdam-Sanssouci Music Festival 1996/
Festival for Early Music in Utrecht, Holland 1997), Clori, Tirsi e Fileno (premiere of the 1997
Händel Festival in Halle), and Dafne in 1998. The ensemble enjoys the dialogue between
contemporary and early music.
guitar Duo KlauS anD rainer FelDmann
Brothers Klaus and Rainer Feldmann have played music together since their youth, and as
a guitar duo since 1978. Both studied at the Hochschule für Musik “Hanns Eisler” in Berlin;
Klaus Feldmann under Werner Pauli (guitar) and André Asriel (composition), and Rainer
Feldmann under Inge Stahl-Wilczok (guitar). They’ve given concerts and master classes
devoted to 20th century music, and many new pieces have been dedicated to them.
They’ve toured Germany, throughout Europe, the United States and Canada.
Werner taSt
Solo flautist in the orchestra of the Komische Oper in Berlin. Professor at the Hochschule für
Musik “Hanns Eisler” in Berlin. He’s given concerts, master classes and recorded numerous
CDs as a specialist in 18th and 20th century music. For many years he was soloist in the
orchestra of the Bayreuther Festspiele. He has published works for flute and many pieces
have been dedicated to him. He’s also cofounder of the group, „14 Berliner Flötisten“.
english

prague Kocián Quartet
Founded in the summer of 1972 by graduates of the Prague Academy of Music and
Performing Arts (AMU). All members of the quartet studied under Antonín Kohout (cellist
of the famous Smetana Quartet). They first called themselves, “The New String Quartet”
until they took over the name of their teacher, violin virtuoso Jaroslav Kocián (1883-1950)
in 1975. – Pavel Hůla, first violin, studied under Maria Hlounová. Won awards from the
Kocián Competitions and the “Concertino Praga”. – Jan Odstrčil, second violin, studied
under Jiři Novák (leader of the Smetana Quartet). – Zbynék Padóurek, viola, studied under
Jaroslav Motlík. – Václav Bernášek, cello, studied under K. P. and M. Sádlo.
The quartet embarked on an international career and has since released numerous
recordings, including string quartets by Joseph Haydn, and the complete quartets by Paul
Hindemith and Ervin Schulhoff.
uniteDberlin (unitedberlin)
The ensemble was founded in 1989 by active soloists from both East and West Berlin,
specializing in contemporary music. Uniting performers from Berlin, the ensemble devotes
special attention to the works of Berlin composers. A close working relationship with the
creators of new works is the declared goal and practice of United Berlin. Numerous works
have been written for members of the ensemble and special groups within the ensemble.
The Zoom Concerts concentrate on exposing various facets of compositions that represent
a picture of contemporary music in Berlin. The ensemble also performs master works of the
20th century, and rediscoveries like the Gustav Mahler’s Fourth Symphony in a chamber
music version by Erwin Stein. It regularly premieres works commissioned by the Berlin
City Council, performing annual premiere concerts at the Rheinsberg Music Academy,
numerous international concerts featuring contemporary music, and CD productions of
new music.
40 41
SuSanne pFitSchler-Schmitt
Studied voice at the Würzburg Musikhochschule under Barbara Schlick and Ingeborg Russ,
and privately under Professor Eugen Rabine. The soprano performs on stage and in radio.
Aside from standard literature, her repertoire includes new discoveries of early music as
well as contemporary compositions. She’s worked together with ensembles devoted to new
music, including the Ensemble Modern, Ensemble Universal and Ensemble Kontraste. She’s
performed with the Wernecker Chamber Orchestra, at the Donaueschinger Musiktagen
festival, at the Darmstadt holiday courses, the Tagen der Neuen Musik festival in Würzburg,
the Stuttgart International Bach Academy, the Paris Goethe Institute, the Rheinsberg
Pfingstakademie, the Akademie der Schönen Künste in Munich, the Akademie der Künste in
Berlin, and at the Musique et créations électroniques festival in Bourges. Besides teaching
voice, she’s now a member of the Bavarian Chamber Opera in Veitshochheim.
matthiaS bauer
Contrabassist, born in 1959 in Sonneberg. He studied contrabass at the Hochschule
für Musik „Hanns Eisler” in Berlin. Besides ensemble work in the areas of improvisation,
contemporary music and modern jazz, he’s interested in the connection between music,
dance, poetry and theater. After living in Lyon from 1980 to 1986 and in Cologne, he’s
been living in Berlin since 1991. He’s played with Bon Rutmann, Sven Ake Johannson,
Conny and Hannes Bauer, Shelly Hirsch, Ulli Gumpert and E. L. Petrovski among others.
He’s performed his solo piece for contrabass and voice more than 60 times. Numerous
works have been written for him, he has arranged Eisler’s Hollywood Songs for Ensemble
and written concepts for improvisation.
english

hermann naehring
Percussionist, arranger and composer born in 1951. He studied piano and percussion at
the Hochschule für Musik “Hanns Eisler”, with further studies in Asian and Afro-American
music under Gantom Boro in India and tabla and mridanga under Sina Pusba in India. After
10 years in the Berlin Radio Orchestra, he’s now a freelance percussionist. His work as both
composer and percussionist is characterized by a constant crossing of borders between
genres and within the music itself, between various styles, between classical and popular
music, and between jazz and international folklore. He’s made more than 40 recordings,
and won the Critics’ Award of the Berliner Zeitung newspaper.
albrecht riermeier
Percussionist born in 1951. He studied at the Berkeley College of Music in Boston and
at the Hochschule der Künste in Berlin. He’s toured and worked together with Chris
McGregor, Harry Beckett, Ray Anderson, Nippy Noya, John Tchicai, James Newton, Anthony
Brown, David Friedman, Jerry Granelli, Peter Giger, Okay Temiz, and Mikis Thoedorakis,
among others. He’s been involved in music for film and theater, and recorded for radio
and television for SWF, RIAS, SFB, WDR, NDR, HR, DLR and Radio France. He’s performed
concerts in Belgium, Austria, France, Spain, Sweden, the U.S., Italy, Hungary, Turkey, Israel,
the Soviet Union, Netherlands and Switzerland.
(Translation: Todd Maxwell)
français
42 43

MUSIQUE NOUVELLE À RHEINSBERG
Quand le « Vieux Fritz » était encore jeune, il ne voulait que de la musique toute nouvelle,
si bien que l‘encre soit encore fraîche. À Rheinsberg, le prince Frédéric de Prusse, âgé alors
de 24 ans, avait réuni des musiciens parmi les plus célèbres de l‘époque pour former sa
première chapelle de cour, dont les frères Benda, les Graun, Schaffrath, Janitsch, Czarth
et Baron, des musiciens-compositeurs qui allaient tous faire de grandes carrières. Frédéric
lui-même tenait la flûte, et de temps à autre, Quantz venait voir son élève royal. Entre
1736 et 1740, on parlait de Rheinsberg comme d‘une « cour des muses ». Lorsque le prince
devint roi de Prusse sous le nom de Frédéric II, il emmenait ses musiciens avec lui à Berlin
où ils allaient constiituer le noyau de la célèbre Berliner Staatskapelle à l‘opéra Unter den
Linden.
Un autre prince vint alors s‘établir à Rheinsberg : Henri, second frère de Frédéric et de 14
ans son cadet. Il se passionna pour les mascarades, les singspiele, les tragédies, les petits
opéras, enfin, pour toute forme d‘expression théâtrale du dernier XVIIIe siècle. Il fit bâtir un
petit théâtre où l‘on montait des pièces de Gluck, Piccinni, Sacchini, Grétry, de la « Berliner
Liederschule » ( école berlinoise du lied ) et de Johann Abraham Peter Schulz qui lui-même
présidait à la vie musicale de Rheinsberg pendant sept années. Le prince peignit les décors,
déclama des textes, assura la mise en scéne et tint le premier violon. Il fallait bien entendu
que tout soit neuf et différent de ce que l‘on offrit à Berlin. Ainsi vinrent de nouveau se
rencontrer à Rheinsberg, entre 1765 et 1802, des musiciens parmi les meilleurs dans leur
domaine, à distance sûre de Berlin et pourtant assez proche pour ne pas passer inaperçus.
Presque deux siècles plus tard, en 1991, l‘Académie de Musique de Rheinsberg commença
son travail, d‘abord dans le bâtiment historique du « Kavalierhaus », ensuite dans la
Maison des Artistes nouvellement construite et peu après aussi au petit théâtre. Avec
grand respect, on se mit à examiner les manuscris conservés, à préparer les matériels
44 45
d‘exécution et à improviser sur des thèmes anciens. Ils ont été courageux, les musiciens
autour de Frédéric, pour quitter les sphères baroques et se lancer dans ce qu‘on appelle
aujourd‘hui le « style préclassique ». De même, les gens de théâtre à la cour d‘Henri ne se
bornèrent pas à reproduire les formes convenues. Rheinsberg, c‘était une espèce d‘atélier
expérimental pour tout ce qu‘il y avait de nouveau. Cela oblige. À côté des redécouvertes
historiques, Rheinsberg est redevenu un foyer de la musique nouvelle. Ce sont les créations
de nouvelles œuvres qui font vivre la musique – c‘est pour cela que l‘Académie de Musique
de Rheinsberg attribue chaque année des commandes de composition. Cette nouvelle
tradition débuta en 1991 par la Sonate pour flûte solo de Raphael Heinrich créée par Werner
Tast, l‘un des virtuoses de la flûte de nos jours. La collaboration étroite avec l‘Ensemble
UnitedBerlin permit aux jeunes compoiteurs Sebastian Stier et Matthias Jann de réaliser
leurs compositions récompensées MONOLITH et mouvement du silence. VOICI - Feuerklang
de Lothar Voigtländer connut sa création au lac de Grienerick de Rheinsberg – avec
une chanteuse placée sous la colonnade du château à la lueur de bougies, les batteries
de percussion au bord du lac, un contrebassiste improvisant au milieu du lac et un feu
d‘artifice intégré à la composition. Ouvertes vers le ciel, les murailles de la « Theaterruine »
( Ruine-théâtre ) offrirent la scène pour approximation de Helmut Zapf, composition pour
trio à cordes en notation stricte, guitare improvisante et bande électroacoustique, qui
connut une représentation scénique avec les musiciens apparaissant en silhouette sur des
écrans blancs, un danseur et des peintures de Rose Schulz projetées sur les écrans. Une
masterclass pour luth et guitare moderne donna naissance à l‘idée de faire se rencontrer,
dans une même composition, les mondes sonores de Bellerofonte Castaldi et de Klaus
Feldmann, soit le XVIIe siècle et la musique contemporaine. DANN UND NUR DANN, WENN ...
fut créée par l‘ensemble Lautten Compagney et le duo de guitares Klaus et Rainer Feldmann.
Gerd Domhardt laissa inachevé son Quatuor à cordes, commandité par l‘Académie de
Musique de Rheinsberg, à sa mort inattendue et précoce. Le présent CD l‘offre en premier
français

enregistrement, pour rendre hommage à un compositeur qui était toujours à la recherche
du neuf dans la musique. Au moment où notre CD vient paraître, d‘autres compositions
sont déjà en train d‘être écrites, pour qu‘il ne manque jamais, à Rheinsberg, de musique
toute nouvelle – si bien qu‘elle vient juste de sortir de l‘imprimante.
Dr. Ulrike Liedtke, directrice artistique de l‘Académie de Musique de Rheinsberg
LES COMPOSITEURS et LES COMPOSITIONS
46 47
helmut ZapF: approximation
Helmut Zapf est né en 1956 à Rauschengesee en Thuringe. Cours
de violon, d‘orgue, de trompette et de guitare. Apprentissage
de mécanicien d‘automobiles. Formation de chantre aux écoles
de musique d‘église de Eisenach et de Halle. En étudiant,
participation régulière aux cours de vacances de Gera pour la
musique contemporaine, notamment aux cours de Paul-Heinz
Dittrich. 1980-1982, travail comme chantre. 1982-1985, élève
( « Meisterschüler » ) de Georg Katzer à l‘Académie des Arts de la
RDA. Vint s‘établir à Zepernick près de Berlin où il travaille dès
lors comme compositeur indépendant. Commandes de festivals
de musique à Berlin, Donaueschingen et Dresde. Projets de composition réalisés aux studios
expérimentaux de Fribourg-en-Brisgau et d‘Oetwil ( en Suisse ). Zapf organise un cycle de
concerts et le festival de musique nouvelle « Randspiele » à l‘église Ste-Anne de Zepernick.
Il est directeur de l‘Ensemble « Junge Musik » de Berlin-Brandebourg et donne des cours
de composition, sur une base régulière, à l‘intention des participants du concours « Jugend
komponiert ».
Les deux trios pour cordes font partie de approximation, composition pour trio à cordes,
guitare électrique, danseur solo, projections et bande sonore. L‘œuvre fut écrite en 1996 sur la
commande de l‘Académie de Musique de Rheinsberg où elle fut créée dans le cadre de l‘Atélier de
la Pentecôte. Elle se compose de plusieurs parties de différents genres organisées comme suit :
français

I. Introduction pour bande sonore et guitare électrique
II. Trio I pour trio à cordes
III. Interlude pour bande sonore et guitare électrique
IV. Scène pour danseur solo, bande sonore et projections de diapositives
V. Trio II pour trio à cordes
VI. Interlude pour guitare électrique, bande sonore et trio à cordes
VII. Épilogue pour danseur solo, bande sonore et projections de diapositives
La représentation scénique et la visualisation furent réalisées par la peintre Rose Schulze. Dans
notre pièce, nous cherchions à refléter artistiquement la recherche de contact humain. Les deux
niveaux musicaux représentés par le trio à cordes classique d‘un côté et la guitare rock de l‘autre
se trouvent visuellement opposés l‘un à l‘autre sur scène, les musiciens étant placés dans des
cabines séparées. Le danseur qui, dans la 4e scène, tente de pénétrer dans les cabines, se trouve
donc être situé, comme également la bande sonore, entre les deux mondes musicaux. Pour
moi comme compositeur, le défi consistait à fusionner tous ces éléments dans un ensemble
consistant tout en gardant à chaque partie une certaine indépendance.
Dans ce processus, les deux trios à cordes ont une importance particulière, du fait qu‘ils viennent
encadrer la scène de danse.
Le Trio I utilise comme structure de base un matériau accordique constitué des notes Do, Do# et
Mib qui est exposé dans les 48 mesures du début. À partir de ce matériau vient se développer, au
cours de la première section, une formule mélodique La-Sib-Do-Do#-Mib offrant de multiples
potentialités contrapuntiques, qui pourtant, au fil du discours musical, va se rapprocher encore
du bruit, créant ainsi un lien structurel avec les autres parties, mais aussi avec son propre début
presque étouffé. La scène précédante s‘étant achevée dans la résignation, le début du Trio II est
conçu en fugato ( Do-Ré-Réb ), évoquant un monde conservateur et renfermé sur lui-même. Ceci
48 49
amène une tentative d‘évasion qui entraîne des compressions rythmiques et contrapuntiques
apportant au Trio II une conclusion aggressive et raide.
Le Trio I prenant une fin assez abrupte ( sans que s‘y enchaîne l‘Interlude I prévu dans la représentation
scénique ), il est tout à fait possible, d‘un point de vue dramaturgique et structurel, d‘y faire suivre le
Trio II en guise de « second mouvement » qui prend alors le caractère d‘un épilogue.
Helmut Zapf
KlauS FelDmann:
Dann unD nur Dann, wenn (si et seulement si)
Klaus Feldmann est né en 1951 à Halle. 1975-1980, études de
guitare et de composition à la Hochschule für Musik « Hanns
Eisler » de Berlin, composition avec André Asriel. Nommé
Directeur musical d‘un théâtre avant la fin de ses études, il le
reste jusqu‘à 1989, s‘occupant intensément de la musique de
scène. Compositeur et musicien, il entreprend des tournées
de concerts en duo de guitares avec son frère Rainer et
avec plusieurs ensembles de chambre pour lesquels il écrit
des compositions. Depuis 1989, guitariste et compositeur
indépendant. Depuis 1994, A&R Managing Director du label suisse MUSIC ALLIANCE AG.
Son œuvre de compositeur comprend de nombreuses musiques de chambre, de film et
d‘audiodrame.
DANN UND NUR DANN, WENN ( Quatuor pour tiorbino, théorbe, deux guitares et bande )
représente la tentative d‘établir une relation « harmonique » entre des instruments qui,
même s‘ils ont parcouru une longue évolution quasiment parallèle et présentent, à premiére
français

vue, beaucoup de similitudes, sont en fait très différents entre eux, non seulement en ce que
l‘histoire du luth s‘achève pratiquement au milieu du XVIIIe siècle alors que celle de la guitare
se poursuit jusqu‘à nos jours. Il ne s‘y agissait pas de démontrer, voire copier tel ou tel style
déterminé, mais plutôt de mettre tous les instruments au service d‘une idée bien définie dont
le point de départ est le laps de temps entre leurs « floraisons » respectives. Dans ce but, on leur
a associé un « allié », soit la bande, qui vient symboliser de manière éloquente le phénomène
du « temps », ajoutant en même temps une dimension sonore supplémentaire. Les sons utilisés
sur la bande ont été obtenus exclusivement grâce au traîtement électronique de sons de luth
et de guitare, ce qui crée, malgré les effets aliénants, un lien étroit entre la musique live et la
bande sonore. L‘alternance entre musique live et bande s‘opérant par glissement successif, il en
résulte des moments d‘une plus grande « clarté » où les instruments peuvent faire valoir chacun
son caractère sonore individuel, avant de se reconfondre avec le flux continuel du temps. Les
instruments finissant par se réunir dans un quatuor, l‘espoir n‘est donc pas vain que l‘ancien et
le neuf, combinés de manière intelligente, puissent atteindre une nouvelle qualité de dialogue
– si et seulement s‘ils respectent mutuellement leur individualité.
Enfin, prendre son temps, aussi et peut-être surtout à l‘écoute, est une condition indispensable
pour apprendre à connaître à fond une œuvre musicale. Ce sont les menus changements sur de
longues distances, rappellant la minimal music d‘une période antérieure, qui font le charme de
l‘œuvre présente. Ils veulent être redécouverts à chaque écoute.
Klaus Feldmann
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raphael heinrich: Sonate pour flûte solo
Raphael Heinrich est né en 1959 à Berlin. Études de violon à
la Hochschule für Musik « Hanns Eisler » de Berlin. Professeur de
violon, violoniste et compositeur indépendant. Jusqu‘à 1989,
membre du quatuor à cordes Rechenberg-Streichquartett.
1989-1991, éditeur de Metamorphose, revue de pédagogie
de réforme. 1992-1994, rédacteur à Francfort sur le Main. En
1996, il fonda sa propre petite maison d‘édition ( belles-lettres,
essais ). Compositions : Sonates pour violon I et II (1980/1984),
Quatuors à cordes I et II ( 1985/1988 ), Symphonie de chambre
( 1992 ), Sonate pour violon et cloches ( 1997 ).
La sonate pour flûte, commande de l‘Académie de Musique de Rheinsberg, fut écrite en 1992
pour le flûtiste connu Karl-Bernhard Sebon, mort entre-temps. Le thème principal s‘inspire
d‘une impression datant du début des années 80. C‘est le chant de nymphe d‘un bouleau qui
laisse agiter ses feuilles, ses rameaux et même son tronc souple par le souffle du vent d‘été. À
la demande du soliste, nombre de techniques modernes ont été utilisées qui donnent lieu, par
endroits, à des évolutions fougueuses tout en contrastes.
Raphael Heinrich
français

gerD DomharDt: Quatuor à cordes
Gerd Domhardt, né en 1945 à Wolmirstedt, grandit à
Schlesingerneundorf en Thuringe. 1963-1968, études de
musicologie, éducation musicale et philologie allemande à
l‘Université Martin Luther de Halle / Wittenberg. 1963-1973,
membre de l‘ensemble Hallenser Madrigalisten. 1969-1973,
lecteur de musique chorale à la maison d‘édition Deutscher
Verlag für Musik à Leipzig. 1973-1976, élève ( « Meisterschüler » )
de Ruth Zechlin à l‘Académie des Arts de la R.D.A. Ensuite,
compositeur indépendant à Halle. 1987-1997, chargé de cours
honoraire à l‘institut de musicologie de l‘Université de Halle
et chargé de cours invité à plusieurs cours de composition internationaux. Prix Haendel
( 1976 ), Prix de Composition de la Fondation Hans Stieber ( 1978 ), Prix Hanns Eisler ( 1982 ),
Prix d‘Art de la R.D.A. ( 1988 ), invité d‘honneur à la Villa Massimo à Rome ( 1993 ). Initiateur
et directeur du cycle de concerts « Annäherung » ( Rapprochement ) à la Maison de Haendel
de la ville de Halle où furent présentées des œuvres de compositeurs contemporains
internationaux. Gerd Domhardt est mort en 1997 à Halle.
Le quatuor à cordes date des années 1973 / 74 où Domhardt fut l‘èlève ( « Meisterschüler » ) de
Ruth Zechlin. Au fil des quatre sections qui s‘enchaînent sans interruption, Domhardt résoud
le conflit entre statisme et dynamisme en créant des surfaces sonores d‘une grande beauté
timbrique organisées polyrythmiquement qui préfigurent dèjà le monde sonore de ses nocturnes
tardifs. Conformément à la tradition du mouvement de forme sonate, deux gestes contrastés
sont exposés juste au début : un geste à l‘unisson, marqué « con passione » et énoncé en
fortissimo, qui introduit, en trois mesures seulement, l‘ensemble du matériau dodécaphonique
52 53
et les intervalles de seconde typiques de cette composition, avec leurs renversements – et un
autre obtenu de ce geste initial par dérivation intervallique, formant un motif dolce présenté au
premier violon. Par la suite, les deux gestes reviennent à plusieurs reprises, le motif dolce d‘abord
au violoncelle et ensuite au premier violon, en guise de conduit vers la deuxième section. Le
geste statique s‘embourbe sans évoluer sur les intervalles d‘octave, sur des notes repères et des
accords. Invités à développer de nouveaux modes de jeu individuels, les quatre instrumentistes
finissent par s‘affranchir de l‘uniformité du geste statique. La structure intervallique vient
maintenant faire usage aussi de la division en deux de l‘octave par le triton. Des sonorités « de
flûte » produites par les cordes ouvrent la quatrième section où les quatre voix effleurent, sur un
mode ludique, des intonations de valse et de choral, pour retrouver enfin, tous en commun mais
rythmiquement libre, le motif dolce du début qui apporte une conclusion paisible en pianissimo.
La composition a été dédiée au Quatuor Erben de la Deutsche Staatsoper de Berlin.
Ulrike Liedtke
matthiaS Jann: mouvement du silence
Matthias Jann est né en 1971 à Berlin. Il suit des cours de
piano ( à partir de 1979 ) et de trombone ( à partir de 1989 )
à l‘école musicale « Leo Spies » et reçoit ses premiers cours
de composition avant de passer le baccalauréat. 1991-1995,
études de trombone et d‘harmonie et, à partir de 1995, de
composition auprès de Paul-Heinz Dittrich à la Hochschule
für Musik « Hanns Eisler » de Berlin. Il poursuit ses études
de trombone en leçons particulière auprès de Uwe Dirksen
( Ensemble Modern ) et, à partir de 1996, avec Joachim
Mittelacher à la Hochschule der Künste. En 1994, boursier
français

du Studio électronique de l‘Académie des Arts à Berlin. En 1994 / 1995, participation
aux Masterclasses internationales de composition du Colloque de Brandebourg pour
la Musique Nouvelle à l‘Académie de Musique de Rheinsberg. En 1996, concert-portrait
et première commande de l‘Académie de Musique de Rheinsberg. Lauréat, à quatre
reprises, du Prix Hanns Eisler, en tant qu‘interprète ( dont pour MONOLITH de Sebastian
Stier ) et compositeur. En 1996, Kranichsteiner Musikpreis ; participation aux cours de
vacances de Darmstadt. En 1997, commande du Sénat de Berlin. Depuis 1997, chargé
de cours à la Hochschule für Musik « Hanns Eisler » et depuis 1998, trombone dans
l‘ensemble European Music Project à Ulm.
mouvement du silence constitue la tentative de rendre audible une musique qui émerge
du silence pour y rentrer à la fin, transformée par elle-même, et qui développe d‘elle-même
tous les événements sonores. Des processus de cristallisation à plusieurs niveaux musicaux y
assument une fonction structurante. L‘effectif instrumental offre une vaste gamme de timbres
qui va des sonorités bruiteuses, presque atones du tambour O-Daiko et des congas jusqu‘aux
sons invariables aux contours clairs et bien définis du marimbaphone. Entre ces extrêmes, la
flûte alto, la clarinette et le violoncelle déploient une grande variabilité sonore. À un endroit
précis, le matériau musical se trouve être confronté à lui-même, mais sur un niveau différent de
concentration. Après les évolutions précédantes poursuivies pendant plus d‘onze minutes, cette
incise amène le retour à l‘origine, introduisant cependant un contour nouveau, une couleur ou
bien une conscience nouvelles qui marquent de leur empreinte ce qui suit et font de sorte que la
position de départ se présente sous une lumière différente.
Matthias Jann
54 55
lothar VoigtlänDer:
VOICI - Feuerklang (VOICI - son de feu)
Lothar Voigtländer est né en 1943 à Leisnig en Saxe.
1954-1962, membre du « Kreuzchor » de Dresde. 1962-1968,
études de direction d‘orchestre auprès de Rolf Reuter et de
Franz Jung et de composition auprès de Fritz Geißler à la
Hochschule für Musik « Felix Mendelssohn Bartholdy » de
Leipzig. Après les études, directeur de chœur et maître de
chapelle au « Theater der Altmark » à Stendal. 1970-1973, élève
( « Meisterschüler » ) de Günter Kochan à l‘Académie des Arts de
la R.D.A. Premières œuvres importantes pour orchestre ( dont
Metamorphoses pour orchestre, 1970; 1ère Symphonie, 1970 ).
Depuis 1973, compositeur indépendant à Berlin. Depuis le milieu des années 70, il explore
intensivement l‘écriture électroacoustique qui jusqu‘á ce jour continue à occuper une place
de choix dans son œuvre de compositeur. Voigtländer fut l‘invité de plusieurs studios de
musique électronique ( dont de Bratislava, Budapest et Bourges ) et reçut de nombreuses
distinctions.
La composition VOICI - Feuerklang représente pour moi la tentative la plus cohérante que
j‘ai faite jusqu‘ici pour intégrer dans ma démarche compositionnelle tous les niveaux de la
représentation jusqu‘aux conditions spatiales, en vue d‘un événement artistique qui s‘ouvre à
la perception multidimensionnelle. À partir du sujet théâtral, j‘ai conçu un matériau sonore qui
sera développé au fil d‘un processus continuel, selon une partition où la modulation des autres
paramètres en jeu ( espace, lumière, mouvement ) est exactement fixée.
C‘est l‘auditeur lui-même qui devient par définition le « centre » de l‘espace sonore. L‘évolution et les
mouvements du son ne restent pas liés à un seul endroit ou interprète. La production simultanée
français

de sons et de bruits dans l‘espace virtuelle ( électroacoustique ) et dans celui de l‘action rélle ( au
moyen de plaques de métal, rails d‘acier, rails en guise d‘enclume ) fait de sorte que l‘auditeur se
retrouve comme sous une « coupole sonore », à l‘intérieur même du fait sonore.
La « composition de l‘espace » englobe, entre autres, le lac, le paysage du jardin, l‘architecture,
les structures de scène et l‘éclairage. Une « chorégraphie pyrotechnique » de 45 de durée vient
compléter la mise en scène du paysage sonore.
Lothar Voigtländer
SebaStian Stier: monolith
Sebastian Stier est né en 1970 à Köthen en Saxe-Anhalt.
1984-1989, formation dans une classe de composition pour
enfants tenue par Günther Eisenhardt à Halle. 1991-1997, études
de composition auprès de Paul-Heinz Dittrich à la Hochschule
für Musik « Hanns Eisler » de Berlin. 1991-1995, participation aux
Masterclasses internationales de composition du Colloque de
Brandebourg pour la Musique Nouvelle à l‘Académie de Musique
de Rheinsberg. Lauréat du Prix Hanns Eisler en 1993, 1995 et 1996
et du prix d‘encouragement du Prix Busoni de l‘Académie des Arts
de Berlin. Commandes du Studio de musique nouvelle de Berlin, de
l‘Académie de Musique de Rheinsberg, du Centre de musique contemporaine de Dresde et du
Sénat de Berlin. Ses œuvres ont été représentées à Berlin, Rheinsberg, Illingen, Dresde, Moscou,
Klaipeda ( Lituanie ) et Hartford ( U.S.A. ). Enregistrements live et productions radiophoniques
pour DeutschlandRadio, SFB et MDR. En 1998, participation au séminaire pour compositeurs
du Klangforum de Vienne. À partir du semestre d‘hiver 1998 / 1999, études supplémentaires
auprès de Hanspeter Kyburz à la Hochschule für Musik « Hanns Eisler » de Berlin.
56 57
Pour moi, le titre MONOLITH ( « sculpté d‘une seule pierre » ) comprend trois significations
essentielles :
Au niveau du matériau sonore : Dans mes compositions, je tiens toujours à travailler avec un
matériau sonore préorganisé. Dans MONOLITH, pourtant, une unique structure accordique
presque invariée vient dominer toutes les sections de la composition. Ce ne sont que les
différents timbres instrumentaux, la superposition de rythmes résultant de la transformation
des accords en lignes et les minimes teintures microtonales vers la fin de la pièce qui apportent
quelques modifications à ce matériau.
Au niveau de la forme : L‘aspect formel de la pièce se caractérise par l‘alternance et l‘interaction
entre surfaces et accents. Je ne conçois cependant pas « surface » et « accent »comme formant
une opposition. Je considère plutôt l‘accent comme un très étroit secteur de surface et la surface
comme un accent étendu dans le temps. Des surfaces rigides se transforment en surfaces mobiles
qui à leur tour se désintègrent en formant de nouveaux accents flous qui ne coïncident plus de
manière exacte. Ces processus de décomposition m‘offrent comme des vues microscopiques de
ce qui est au-delà de la superficie du son et me présentent une seule et même chose sous divers
angles. Je regarde pour ainsi dire une pierre de différents côtés.
Au niveau des associations : Le titre, allié à l‘effectif instrumental assez insolite, semble tout
désigné pour éveiller des associations. Celles-ci, je ne peux bien entendu pas les dicter, mais
ce que je peux faire c‘est les guider dans une direction déterminée, ou bien les contrarier. Ainsi,
j‘imagine que le titre MONOLITH puisse faire songer à quelque chose de solide, de compact et
d‘homogène. Si le début du morceau, où les quatre instruments jouant dans les plus graves
registres sont comme « soudés » dans une sonorité d‘ensemble, répond parfaitement à cette
attente, j‘ai plutôt essayé de la contrarier par la suite où les frontiéres entre « surface » et « accent »
deviennent floues, laissant place aux instruments pour déployer chacun son individualité.
Sebastian Stier
français

DIE INTERPRETEN
trio FinSterbuSch
Ensemble fondé en été 1990 à Berlin dont le répertoire est constitué à parts égales de
musique ancienne et contemporaine, dans une programmation qui permet de retracer
des évolutions musicales. – Andreas Finsterbusch, premier violon. Né en 1959 à Döbeln.
Membre du « Kreuzchor » de Dresde. Études à l‘école spéciale de musique de Dresde.
Konzertmeister de la Staatskapelle de Weimar, premier violon du Quatuor à cordes de
Weimar. Créations de nouvelles œuvres et enregistrements radiophoniques. Depuis
1988, membre du Berliner Sinfonie-Orchester. En 1990, co-fondateur de la « Maison de
musique » de Berlin-Hohenschönhausen et de l‘orchestre Berliner Kammersymphonie.
Konzertmeister du Deutsches Kammerorchester. Chargé de cours à la Hochschule für
Musik « Hanns Eisler ». – Christoph Starke, alto. Né an 1966 à Leipzig. Études à la Hochschule
für Musik « Felix Mendelssohn Bartholdy » de Leipzig auprès de Klaus Schwenke. En 1989,
alto solo remplaçant au Berliner Sinfonie-Orchester. En 1990, co-fondateur de l‘orchestre
Berliner Kammersymphonie. Depuis automne 1992, musicien indépendant. Alto solo au
Deutsches Kammerorchester et à l‘Ensemble Oriol. – Christoph Bachmann, violoncelle. Né
en 1958 à Berlin. Études à la Hochschule für Musik « Hanns Eisler » de Berlin auprès de
Peter Vogler. Depuis 1981, membre de l‘orchstre de l‘Opéra Comique de Berlin. 1981-1991,
membre du Quatuor Rechenberg. En 1990, co-fondateur de la « Maison de musique » de
Berlin-Hohenschönhausen et de l‘orchestre Berliner Kammersymphonie.
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lautten compagney
Ensemble fondé en 1984 par Hans-Werner Apel et Wolfgang Katschner, les deux issus
de la Hochschule für Musik « Hanns Eisler » de Berlin. Collaboration étroite avec d‘autres
instrumentistes et avec des chanteurs. Leur répertoire comprend la musique du XVIe au
XVIIIe siècles qu‘ils explorent dans sa variété et vitalité fascinantes, allant de récitals de
luth et musiques de chambres en formation mixte jusqu’à la musique vocale sacrée. Une
douzaine d‘enregistrements sont parus chez Capriccio et New Classical Adventure. Depuis
1994, ils se consacrent également au théâtre musical : Arlecchino en messagère d‘amour,
Amore doppio ( festival de musique de Potsdam-Sanssouci 1996, festival de musique
ancienne à Utrecht 1997 ), Clori, Tirsi e Fileno ( présenté en première au festival Haendel de
Halle en 1997 ), Dafne en 1998. C‘est avec plaisir que la Lautten Compagney se lance dans
le dialogue entre musique ancienne et musique contemporaine.
Duo De guitareS KlauS et rainer FelDmann
Les frères Klaus et Rainer Feldmann font de la musique ensemble depuis leur enfance.
En 1978, ils formèrent un duo de guitares. Les deux ont fait leurs études à la Hochschule
für Musik „Hanns Eisler“ de Berlin, Klaus Feldmann auprès de Werner Pauli ( guitare ) et
André Asriel ( composition ), Rainer Feldmann auprès de Inge Stahl-Wilczok ( guitare ).
Concerts et masterclasses ( notamment pour la musique du XXe siècle ). Dédicataires de
nombreux œuvres nouvelles. Tournées de concerts en Allemagne, en Europe, aux U.S.A.
et au Canada.
Werner taSt
Flûte solo de l‘orchestre de L‘Opéra Comique de Berlin. Professeur à la Hochschule für
Musik « Hanns Eisler » de Berlin. Spécialisé dans la musique des XVIIe au XXe siècles.
Concerts, masterclasses, nombreux enregistrements. Flûte solo de l‘orchestre du festival
français

de Bayreuth pendant plusieurs années. Éditeur et dédicataire de nombreuses œuvres pour
flûte. Membre fondateur des « 14 flûtistes de Berlin ».
Quatuor Kocián De prague
Quatuor à cordes fondé en été 1972 par des musiciens issus de l‘Académie de la musique
et des arts dramatiques de Prague. Les quatre musiciens qui ont tous étudié avec Antonín
Kohout ( celliste du célèbre Quatuor Smetana ) se produisirent d‘abord sous le nom de
« The New String Quartett », avant de se rebaptiser, en 1975, « Quatuor Kocián », d‘après
le nom de Jaroslav Kocián ( 1883-1950 ), célébre virtuose du violon et pédagogue. – Pavel
Hůla, premier violon. Élève de Maria Hlounová, lauréat du concours Kocián et du concours
« Concertino Praga ». – Jan Odstrčil, second violon. Élève de Jiři Novák ( directeur du
Quatuor Smetana ). – Zbynék Padóurek, alto. Élève de Jaroslav Motlík. – Václav Bernášek,
violoncelle. Élève de K. P. et M. Sádlo.
Le quatuor mène une carrière internationale et publia de nombreux enregistrements,
dont des quatuors à cordes de Haydn et de l‘intégrale des quatuors de Paul Hindemith et
d‘Erwin Schulhoff.
uniteDberlin (unitedberlin)
Ensemble spécialisé dans la musique contemporaine fondé en 1989 par des musiciens
solistes des deux Berlin. Réunissant des musiciens berlinois, UnitedBerlin attache une
attention particulière au travail de compositeurs qui eux aussi vivent à Berlin, pratiquant une
collaboration étroite avec les auteurs des œuvres nouvelles. De nombreuses compositions
ont été écrites pour des membres individuels de l‘ensemble et pour différentes formations
en groupe. Dans ses « Concerts zoom », UnitedBerlin focalise l‘intérêt sur différents aspects
de la démarche compositionnelle qui marquent de leur empreinte l‘image de la musique
contemporaine à Berlin. Outre cela, UnitedBerlin présente des programmes consacrés aux
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chef-d‘œuvres du XXe siècle et des redécouvertes telles que la version de chambre de
Erwin Stein de la 4ème Symphonie de Gustav Mahler. Il s‘y ajoute des créations d‘œuvres
commanditées par le Sénat de Berlin et d‘œuvres nouvelles dans le cadre de concerts
annuels à l‘Académie de Rheinsberg, de nombreux concerts de musique contemporaine
sur le plan international et des enregistrements sur disque de musique nouvelle.
SuSanne pFitSchler-Schmitt
Études de chant à la Musikhochschule de Würzburg avec, entre autres, Barbara Schlick
et Ingeborg Russ. Études privées avec le Prof. Eugen Rabine. Sopraniste, elle mène une
intense activité de concerts et d‘enregistrements. Son répertoire comprend aussi bien
les œuvres standard que des redécouvertes de la musique ancienne et des compositions
contemporaines. Elle travaille avec des ensembles spécialisés dans la musique nouvelle
tels que l‘Ensemble Modern, l‘Ensemble Universal et l‘Ensemble Kontraste et s‘est produit
avec le Wernecker Kammerorchester, au festival Donaueschinger Musiktage, au Cours de
vacances de Darmstadt, aux Journées de la musique nouvelle de Würzburg, à l‘Académie
Internationale Bach de Stuttgart, à l‘Institut Goethe à Paris, à l‘Académie de la Pentecôte de
Rheinsberg, à l‘Académie des Beaux Arts de Munich, à l‘Académie des Arts de Berlin et au
Festival des musiques et créations électroniques à Bourges. À présent, elle est engagée à la
Bayerische Kammeroper Veitshöchheim et enseigne le chant.
matthiaS bauer
Contrebassiste. Né en 1959 à Sonneberg. Études de contrebasse à la Hochschule
für Musik « Hanns Eisler » de Berlin. Joue avec divers ensembles, notamment dans les
domaines de la musique improvisée, de la musique contemporaine et du Modern Jazz.
S‘intéresse en particulier à de projets combinant musique, danse, poésie et théâtre. Aprés
des séjours à Lyon ( 1980/86 ) et à Cologne, il vit à Berlin depuis 1991. Matthias Bauer s‘est
français

produit avec, entre autres, Bob Rutmann, Sven Äke Johannson, Conny et Hannes Bauer,
Shelly Hirsch, Ulli Gumpert, E. L. Petrowski et, plus de 60 fois, avec sa performance solo
pour contrebasse+voix. De nombreuses compositions lui ont été dédiées. Il a arrangé pour
ensemble les Hollywood Songs de Eisler et rédige des brouillons à l‘intention de musicens
improvisants.
Hermann naeHring
Percussionniste, arrangeur et compositeur. Né en 1951. Études de piano et de percussion
à la Hochschule für Musik « Hanns Eisler » de Berlin, études supplémentaires en musique
asiatique et afroaméricaine avec Gantom Boro en Inde, tabla et mridagam avec Sina
Pusba en lnde. Membre du Rundfunkorchester Berlin pendant dix ans. Percussionniste
indépendant et compositeur, son travail transcende les frontières entre les genres et
styles musicaux, entre musique « sérieuse » et musique populaire, entre jazz et musique
folklorique internationale. Nehring a participé à une quarantaine d‘enregistrements et fut
récompensé du Prix de la critique du journal Berliner Zeitung.
albrecHt riermeier
Percussionniste. Né en 1951. Études au Berkley College of Music de Boston et à la
Hochschule der Künste de Berlin. Tournées de concerts et collaboration avec, entre autres,
Chris Mc Gregor, Harry Beckett, Ray Anderson, Nippy Noya, John Tchicai, James Newton,
Anthony Brown, David Friedman, Jerry Granelli, Peter Giger, Okay Temiz, Mikis Theodorakis.
Musiques de film et de scène, productions radiophoniques et télévisuelles pour SWF, RIAS,
SFB, WDR, NDR, HR, DLR et Radio France. Concerts en Belgique, Autriche, France, Espagne,
Suède, aux U.S.A., en Italie, Hongrie, Turquie, Israël, U.R.S.S., aux Pays-Bas et en Suisse.
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