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14 · 15<br />

REALITYPLUS<br />

Marketing zwischen Wirklichkeit und Virtualität<br />

von Henrik Beckmann<br />

Testen Sie den Begriff „Augmented Reality“<br />

einmal bei Google Trends auf seine Suchhäufigkeit.<br />

2009, so werden Sie feststellen, ist das Jahr, in dem<br />

die erweiterte Realität ihren ersten großen Aufschwung<br />

erlebte. Dabei ist das neue Buzzword, für<br />

das die Buchstaben A und R mittlerweile zur Wiedererkennung<br />

genügen, schon seit ca. zwei Jahrzehnten<br />

ein Thema in der Wissenschaft. Definiert<br />

als eine „Ergänzung der realen Welt mit virtuellen<br />

(computergenerierten) Objekten, die im gleichen<br />

Raum wie die reale Welt zu koexistieren scheinen“<br />

(Azuma et al., 2001), findet diese Technologie unter<br />

anderem in der Medizin, dem Militär oder der Produktion<br />

seit vielen Jahren Anwendung.<br />

Wieso aber das plötzliche breitere Interesse?<br />

Ein Teil der Antwort sind wie für viele IT-Trends<br />

die boomenden Absätze<br />

ugmented Reality<br />

von Smartphones und<br />

kombiniert reale und virtu- Tablet-Computern. Kürzelle<br />

Objekte in einer realen lich veröffentlichte Zahlen<br />

Umgebung, richtet sie zeigen, dass die Smart-<br />

aneinander aus und läuft phone-Absätze mit einer<br />

interaktiv in Echtzeit ab. knappen halben Milliarde<br />

Einheiten in 2011 sogar an<br />

den Notebooks und Desktop PCs vorbeigeschossen<br />

sind. Smartphones und Tablets bieten durch<br />

integrierte Funktionen wie GPS und WiFi zur Positionsbestimmung,<br />

Kompass und Beschleunigungssensor<br />

zur Ausrichtungsbestimmung und Kameras<br />

zur Objekterkennung eine geeignete Infrastruktur<br />

für komplexere AR-Anwendungen. Augmented<br />

Reality ist massentauglich! Der wichtigere Teil<br />

der Antwort: die Marketingabteilungen haben das<br />

Potenzial erkannt, wobei sich die Kreativität und die<br />

technische Umsetzbarkeit zunächst jedoch stark in<br />

Grenzen hielten. Daher ging es für den Nutzer vor<br />

ein paar Jahren nicht viel weiter darüber hinaus, als<br />

einen selbst ausgedruckten Marker in die Kamera<br />

des Laptops oder später auch Smartphones zu<br />

halten und von allen Seiten einen die Realität überlagernden,<br />

virtuellen Adidas-Turnschuh oder Mini-<br />

Kleinwagen betrachten zu können bzw. ohne Marker<br />

eine virtuelle Ray-Ban-Brille Probe zu tragen.<br />

Heute sind wir viel weiter. Dieser Satz weckt nicht<br />

den Eindruck, dass nur wenige Jahre vergangen<br />

sind, aber dank immensen technischen Fortschritten<br />

ist es nun möglich, die Vielfalt des Marketings<br />

durch Augmented Reality voll auszuschöpfen. Also,<br />

Vorhang auf.<br />

SoLoMo und Online2Offline<br />

Die Marketingzukunft ist Social, Local, Mobile.<br />

Die Verschmelzung von Social Media, Locationbased<br />

Services und Mobile Computing zeichnet sich<br />

besonders bei der immer größer werdenden Nutzergemeinde<br />

der Augmented Reality Browser ab. Hier<br />

laufen alle Facetten von AR zusammen. Entwickler<br />

wie Layar (Niederlande) und Wikitude (Österreich)<br />

mit ihren gleichnamigen Browsern sowie Metaio<br />

(Deutschland) mit dem Browser Junaio bieten die<br />

Möglichkeit, die Umgebung mit der Kamera des<br />

Smartphones oder Tablets zu erkunden und das<br />

Bild mit virtuellen Zusatzinformationen zu überlagern.<br />

Das Endgerät erkennt die Position des Nutzers<br />

und weiß durch Anwendungen von Drittentwicklern,<br />

in welcher Richtung und wie weit entfernt sich<br />

Sehenswürdigkeiten, Restaurants oder Bushaltestellen<br />

befinden und kann zudem als AR-Navigationssystem<br />

dienen. Auch lässt sich ausmachen, wo<br />

und von wem zeitgleich durch soziale Netzwerke,<br />

Mikrobloggingdienste oder Mobile Dating Plattformen<br />

eingecheckt, ein Bild hochgeladen oder der<br />

Status aktualisiert werden. Natürlich lässt sich auswählen,<br />

mit welchen Informationen Sie Ihre Realität<br />

überlagern möchten.<br />

Wenn Sie beispielsweise in Berlin zu Besuch<br />

sind und sich von einer Berliner Bekannten die Restaurant-<br />

und Shoppingempfehlungen zuschicken<br />

lassen, ist der Schritt nicht weit, dass aus Ihrer<br />

Online-Recherche über den AR-Browser ein Offline-

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