der evangelischen Kirchengemeinde Enzberg
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Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Narzissen soweit das Auge reicht.<br />
Blickt man jetzt im Frühling in die<br />
Gärten o<strong>der</strong> läuft durch die Straßen<br />
<strong>Enzberg</strong>s, dann trifft man sie an<br />
fast allen Straßenecken – Narzis-<br />
sen. Ihren langen grünen Hals<br />
strecken sie uns entgegen. Mit ih-<br />
ren gelben und weißen Köpfen grü-<br />
ßen sie schon von weit. Dem letz-<br />
ten Schneematsch setzten sie ein<br />
buntes Bild gegenüber, nun ist <strong>der</strong><br />
Frühling nicht mehr weit.<br />
Bei uns in Süddeutschland werden<br />
diese Frühlingsboten auch Oster-<br />
glocken genannt. Vielleicht nennen<br />
wir diese Blumen Osterglocken, da<br />
sie pünktlich zum Osterfest blühen.<br />
Vielleicht steckt aber auch mehr<br />
3<br />
dahinter. Für mich symbolisieren<br />
diese Blumen das Ostergeschehen.<br />
Im Herbst pflanzt man die braune<br />
unscheinbare Zwiebel in die dunkle<br />
und kalte Erde. Im Winter ist sie<br />
dem Frost ausgesetzt, kein Licht,<br />
keine wärmenden Sonnenstrahlen.<br />
Keine optimalen Bedingungen um<br />
zu leben – zu überleben. Doch so-<br />
bald <strong>der</strong> letzte Schnee taut und das<br />
erste grüne Gras den Frühling ver-<br />
kündet durchdringt diese unschein-<br />
bare Zwiebel mit ihrem zarten<br />
Trieb das Erdreich. Leben wächst<br />
da, wo vorher Leblosigkeit und To-<br />
desstarre war. Dieser so lange ver-<br />
borgene Lebenswille und die dahin-<br />
terstehende Lebenskraft kann man<br />
nun von Tag zu Tag beobachten.<br />
Unaufhaltsam streckt sie sich mit<br />
ihrem grünen Halm <strong>der</strong> Sonne ent-<br />
gegen, bis dann über Nacht <strong>der</strong><br />
gelbe Blütenkelch hervorbricht.<br />
Dieses vom Tod ins Leben gehen<br />
beschreibt Psalm 118 mit den Wor-<br />
ten: „Ich werde nicht sterben, son-<br />
<strong>der</strong>n leben und des Herrn Werke<br />
verkündigen“.<br />
So wie die Osterglocken die aufblü-<br />
hende Natur verkünden, so bricht<br />
an Ostern etwas Neues an – ewi-<br />
ges Leben. Das Leben erstrahlt in<br />
seiner ganzen Pracht. Auch dem<br />
ewigen Leben ging eine lange Zeit