Kurz notiert.pdf
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<strong>Kurz</strong> <strong>notiert</strong><br />
urz von Prof. Curt Diehm<br />
Frauen unterschätzen Herzinfarktrisiko<br />
Insbesondere jüngere Frauen verlassen<br />
sich auf den Schutz durch ihre<br />
hormonelle Situation vor der<br />
Menopause. Der Chefarzt des Deutschen<br />
Herzzentrums in Berlin, Herr<br />
Prof. Roland Hetzer, weist aber darauf<br />
hin, dass auch beim weiblichen<br />
Geschlecht die Todesursache Nr. 1<br />
Herz- Kreislauf- Erkrankungen sind.<br />
Das Risiko, einen Herzinfarkt zu bekommen,<br />
ist für Frauen mindestens<br />
genau so hoch wie für Männer. Oft<br />
kündigt sich der Infarkt bei Frauen<br />
mit anderen Symptomen an. Ein<br />
Großteil der Frauen (über 70 %) leiden<br />
unter Erbrechen. Oft treten auch<br />
Bauchschmerzen und Schmerzen im<br />
Bereich des Unterkiefers auf, wenn es<br />
zu einem Herzinfarkt gekommen ist.<br />
Die Risikofaktorenkonstellation ist für<br />
Frauen wie für Männer ähnlich. Zu<br />
den Risiken gehört eine Fehlernährung,<br />
Übergewicht, krankhafte Cholesterinerhöhung,<br />
Stress, Bluthochdruck<br />
und Bewegungsmangel.<br />
Besonders schädlich sind auch übermäßiger<br />
Alkoholkonsum und Zigaretten.<br />
Haben Kaffetrinker seltener<br />
Diabetes mellitus?<br />
Kaffeetrinker scheinen ein geringeres<br />
Risiko für die Zuckerkrankheit zu<br />
haben. In einer Studie mit 17.111 Teilnehmern<br />
entwickelten in der Gruppe<br />
mit 7 oder mehr Tassen Kaffee am<br />
Tag die wenigsten Probanden (200<br />
Krankheiten auf 100.000 Patientenjahre)<br />
eine Zuckerkrankheit. Wurden<br />
GefäßReport 1/2004<br />
zwei oder weniger Tassen getrunken,<br />
zählten die Forscher 319 Erkrankungen<br />
auf 100.000 Patientenjahre. Diese<br />
Daten wurden in der renommierten<br />
englischen Zeitschrift "Lancet" publiziert.<br />
Heimtrainer:<br />
Herz-Kreislauf-Training für zu Hause<br />
Radfahren ist ein idealer Ausdauersport,<br />
der für die meisten Menschen<br />
geeignet ist. Selbst wenn man völlig<br />
untrainiert ist, stark übergewichtig ist<br />
oder über massive Gelenkprobleme<br />
klagt, können so Herz und Kreislauf<br />
trainiert werden. Auch die Beinmuskulatur<br />
kann durch ein Ergometertraining<br />
gekräftigt werden. Neue<br />
Heimtrainer können sich genau ihren<br />
individuellen Bedürfnissen anpassen.<br />
Die integrierten Computer erfassen<br />
die wichtigsten Trainingsdaten wie<br />
Zeit, Energieverbrauch und Pulsfrequenz.<br />
Der Tretwiderstand läßt sich<br />
über einen großen Bereich stufenlos<br />
regulieren. Die Geräte sind magnetgebremst<br />
und haben dadurch gelenkschonende<br />
Rundlaufeigenschaften.<br />
Das Training sollte nicht im Keller, im<br />
Speicher oder im Schlafzimmer stattfinden,<br />
sondern zur besseren Motivation<br />
am besten vor einem Fernseher<br />
oder mit Begleitmusik im Hintergrund.<br />
Herzinfarkt trotz Beschwerdefreiheit<br />
Oft keine "Brustenge" vorhanden<br />
Herzinfarkte ohne Angina pectoris<br />
sind wesentlich häufiger als bisher<br />
angenommen. In der Zeitschrift<br />
"Annals Of Emergency Medicine"<br />
wurde jetzt eine Analyse an Hand von<br />
721 Infarktpatienten erstellt, die in<br />
einer Notambulanz behandelt wurden.<br />
Nur 53 Prozent der Herzinfarktpatienten<br />
hatten typische Angina pectoris<br />
– Beschwerden ("Brustenge").<br />
Häufige andere Symptome waren:<br />
� 17 % Atemnot<br />
� 7 % Herzstillstand<br />
� 4 % Allgemeinsymptome wie<br />
Schwäche und Benommenheit<br />
� 2 % Bauchschmerzen<br />
Es hat sich gezeigt, dass vor allem<br />
Frauen und ältere Patienten keine<br />
typischen Angina pectoris – artigen<br />
Beschwerden entwickelt hatten.<br />
Wir Ärzte lernen daraus, dass untypische<br />
Krankheitssymptome Herzinfarkte<br />
also keinesfalls ausschließen.<br />
Herzschrittmacher:<br />
Vorsicht mit Handys!<br />
Mobilfunkgeräte sollten nicht im<br />
Bereich der Brust bzw. der Nähe von<br />
eingepflanzten Herzschrittmachern<br />
getragen werden. Herzschrittmacher-<br />
Trägern wird empfohlen, dass sie ihre<br />
Handys nicht in der Hemdtaschen,<br />
sondern eher am Gürtel tragen. Es<br />
wird ein Mindestabstand von 25 cm<br />
empfohlen, wie Schrittmacher-Spezialisten<br />
der Universität Köln betont<br />
haben.<br />
Honig schützt Blutgefäße<br />
Die gesundheitliche Wertigkeit von<br />
Honig wurde in der Vergangenheit<br />
unterschiedlich eingeschätzt. US-Forscher<br />
von der Universität Illinois in<br />
Urbana-Champaign kommentierten<br />
jetzt aber, dass Honig einer Verkalkung<br />
der Blutgefäße vorbeugen kann.<br />
Die amerikanischen Ärzte gaben<br />
Männern, die zwischen 18 und 68<br />
Jahre alt waren, fünf Wochen lang ein<br />
Glas Wasser mit vier Löffeln voll<br />
Honig. Blutanalysen zeigten, dass die<br />
Probanden während dieser Zeit deutlich<br />
mehr Antioxidantien im Blut hatten.<br />
Bekanntlich machen diese Antioxidantien<br />
die im Körpergewebe entstehenden<br />
aggressiven Sauerstoffmoleküle<br />
unschädlich. Frühere Untersuchungen<br />
haben gezeigt, dass Honig<br />
etwa so viele Zellschutzstoffe bietet<br />
wie Äpfel, Bananen oder Erdbeeren.<br />
Eine neuere Erkenntnis ist auch: Je<br />
dunkler der Honig ist, um so mehr