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Kurz notiert
Nichtraucher leben fünf Jahre länger
Die Europäische Union hat erneut
eine Kampagne gestartet, um das Bewusstsein
hinsichtlich des gesundheitlichen
Risikopotentials von Zigarettenrauchen
zu schärfen.
Bekanntlich liegt das Risiko, im
Verlauf seines Lebens an einer Herz-
Kreislauf-Erkrankung zu erkranken,
bei Nicht-Rauchern deutlich niedriger
als bei Rauchern. Dies zeigen auch
neue Daten aus der Framingham-
Studie. Die durchschnittliche Lebenserwartung
bei Nicht-Rauchern war 7,4
Jahre bei Männern bzw. 6,4 Jahre bei
Frauen länger im Vergleich zu
Rauchern.
Dies bedeutet, dass ein Nicht-Raucher
fünf "gute Jahre" zugewinnen kann.
Die Experten machen aber darauf
aufmerksam, dass die Lebensverlängerung
paradoxerweise zu einer
Zunahme der altersbedingten Krankheiten
führen kann. Die Tatsache jedoch,
dass Nicht-Raucher fünf Jahre
länger leben, wenn auch davon zwei
Jahre mit einem erhöhten Risiko
für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sei
Grund genug für die Kampagne einer
Anti-Tabak-Politik der Europäischen
Union.
Rauchen schwächt Zeugungskraft
Rauchende Männer vermindern die
Erfolgschancen einer künstlichen Befruchtung.
Forscher aus Münster berichteten,
dass es bei Frauen mit Partnern
die rauchen, nur bei etwa einem
Fünftel der künstlichen Befruchtungen
zur Schwangerschaft gekommen
sei. Stammten die Spermien von
einem Nichtraucher, wurden die Frauen
in etwa einem Drittel der Fälle
schwanger.
Rauchen für Frauen schädlicher
Einer englischen Studie zufolge ist
Rauchen für Frauen deutlich schädlicher
als für Männer. Bereits drei
GefäßReport 1/2004
von Prof. Dr. med. C. Diehm
Zigaretten am Tag verdoppeln das
Risiko für einen Herzinfarkt.
Bei Männern entspricht dies einer
Zigarettenmenge von sechs am Tag.
Erstaunlich: Auch das Risiko eines
vorzeitigen Todes durch andere
Krankheiten steigt bei Frauen bei
geringem Tabakkonsum stark an. Die
Studie wurde im "Journal of Epidemiology
and Community Health"
veröffentlicht. Dänische Forscher verfolgten
über 22 Jahre hinweg die gesundheitliche
Entwicklung von 1200
Erwachsenen. Überraschend hoch
war auch die Anzahl der Atemwegserkrankungen
bei Raucherinnen.
Auch der Hormonhaushalt leidet bei
Raucherinnen massiv. Schon wenige
Zigaretten steigern das Herzinfarktrisiko
inadäquat.
Raucher sind schmerzempfindlicher
Insgesamt leiden Raucher häufiger
unter Schmerzen als Nichtraucher,
wie englische Forscher der Universität
Southampton jetzt herausgefunden
und publiziert haben. Das Forscherteam
fragte nahezu 13000 Briten nach
Rauchgewohnheiten und weiteren
Risikokonstellationen. Es zeigte sich,
dass insbesondere die Angabe über
Schmerzen deutlich unterschiedlich
waren. Raucher konnten 50 Prozent
häufiger als Nichtraucher wegen
Schmerzen nicht ihre Arbeit aufsuchen.
Die Studienärzte sind der Auffassung,
dass möglicherweise im Tabak
Stoffe vorhanden sind, die
Schmerzen auslösen. Nikotin kann
anscheinend die Schmerzverarbeitung
im Gehirn beeinflussen. Andererseits
ist es aber auch sehr gut denkbar,
dass schmerzempfindliche Menschen
eher mit dem Zigarettenkonsum anfangen.
Regelmäßiges Rauchen hebt Effekt von
Ausdauertraining auf
Schon weniger als eine Schachtel
Zigaretten am Tag macht den positiven
Effekt von Ausdauersport zunich-
te. "Das Rauchen von täglich 15-20
Zigaretten verkürzt das Leben durchschnittlich
um etwa eineinhalb Jahre."
Dies sagte der Freiburger Sportmediziner
Hans Dickhuth im Rahmen
einer Presseerklärung. Die Verkürzung
des Lebens durch Rauchen entspricht
in etwa der Zeitspanne, um
die regelmäßiges Ausdauertraining –
beispielsweise drei mal wöchentlich
eine dreiviertel Stunde joggen – das
Leben verlängert. Rauchen vermindert
deutlich die Leistungsfähigkeit.
Obwohl Sportler nach einer Zigarette
kurzfristig wacher und leistungsfähiger
sind, führt Rauchen zu einer
Besetzung der roten Blutkörperchen
mit Kohlenmonoxid. Diese Blutkörperchen
fallen dann für den Sauerstofftransport
aus. Rauchende Sportler
haben zudem deutlich mehr Probleme
mit Entzündungen der oberen
Luftwege, die Atmung wird erschwert.
Rheuma erhöht Herzinfarkt-Rate
Frauen mit einer rheumatischen Gelenkentzündung
(rheumatoide Arthritis)
haben im Vergleich zu Frauen
ohne eine solche rheumatologische
Grunderkrankung ein deutlich erhöhtes
Risiko für einen Herzinfarkt – völlig
unabhängig von allen anderen
Risikofaktoren.
Dies konnte jetzt bei der Auswertung
der Daten der "Nurses‘ Health Studie"
in Boston gezeigt werden. Von 5270
Frauen mit nachgewiesener rheumatoider
Arthritis hatten 2296 Herzinfarkte
und 1326 Schlaganfälle erlitten.
Dies teilte jetzt die American Heart
Association mit. Damit ist das Risiko
für einen Herzinfarkt im Zusammenhang
mit einer rheumatoiden Arthritis
um das zweifache erhöht im Vergleich
zu Frauen mit gesunden Gelenken.
Die Schlaganfallrate war in beiden
Gruppen etwa gleich hoch.
Sport schützt vor Krebs
Regelmäßige körperliche Aktivität im
Beruf und in der Freizeit können das