Download (pdf) - Seltene Landwirtschaftliche Kulturpflanzen
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„Untersuchungen zur<br />
Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den<br />
Hauptanbaugebieten Österreichs“<br />
Ein Forschungsprojekt<br />
der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
und<br />
der Universität für Bodenkultur Wien, Departement für Raum, Landschaft und<br />
Im Auftrag von:<br />
Infrastruktur, Institut für Angewandte Statistik und EDV (IASC)<br />
Wien, Juni 2008<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
Spargelfeldstraße 191, A-1226 Wien; www.ages.at
Eigentümer, Herausgeber und Verleger:<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
Für den Gesamtinhalt verantwortlich:<br />
Dr. Bernhard Url<br />
Die AGES dankt dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft,<br />
Umwelt und Wasserwirtschaft für die Finanzierung des<br />
Forschungsprojektes.<br />
ISBN: 978-3-200-01213-4
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
„Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in<br />
Maiskulturen unter Berücksichtigung der<br />
Umwelten in den Hauptanbaugebieten<br />
Österreichs“<br />
Projektleitung AGES: Dipl.-Ing. Charlotte Leonhardt<br />
Interne Projektleitung: Josef Hartmann<br />
Projektteam<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit<br />
Bereichsleitung Landwirtschaft: Dipl.-Ing. Leopold Girsch<br />
Institut für Saatgut: Dipl.-Ing. Nives Angerer<br />
Helmut Nagl<br />
Helmut Zimmermann<br />
Ernestine Riepl<br />
Bereich Daten, Statistik und Risikobewertung:<br />
Universität für Bodenkultur Wien<br />
Mag. Dr. Wilhem Berg<br />
Mag. Dr. Hans-Peter Stüger<br />
Mag. Bernhard Kaiser<br />
Departement für Raum, Landschaft und Infrastruktur,<br />
Institut für Angewandte Statistik, EDV:<br />
Ass.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Karl Moder<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
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I. Danksagung<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Dank ergeht für die Zurverfügungstellung von Flächen, dem Anbau von Wachsmais und die Durchführung von<br />
kulturtechnischen Maßnahmen an folgende Landwirte:<br />
Hrn. Maximilian Ziegelbäck, Fr. Gisela List, Hrn. Friedrich Großschädl, Hrn. Franz Loidl, Hrn. Karl Handler, Hrn.<br />
Thomas Hierner, Fr. Elfriede Lechner, Hrn. Anton Hieger und Fr. Anna Schuster<br />
Weiters ergeht Dank für die Zurverfügungstellung von Maisflächen, die Organisation und Durchführung der<br />
händischen Nachbereinigung in den entfahnten Maisbeständen an folgende Landwirte:<br />
Hrn. Ernst Windholz, Hrn. Herbert Wallner, Fa. Saatbau Jüly Ges.b.R., Hrn. Anton Barnet, Hrn. Franz Pertl, Ldw. Betr.<br />
Sulzmann & Sulzmann, Hrn. Ing. Hannes Perl, Hrn. Peter Hofer, Hrn. Rupert Hütter und Hrn. Klaus Uidl<br />
Dank ergeht an die Fa. Saatmaisbau reg.Gen.m.b.H., Fa. Saatbau Jüly Ges.b.R., und Hrn. Gerhard Windisch für die<br />
Bereitstellung von Entfahnungsmaschinen bzw. Unterstützung bei der maschinellen Entfahnung der Maisbestände.<br />
Wir bedanken uns bei Hrn. Dipl.-Ing. Dr. Anton Brandstetter - LK NÖ und seinem Team für die Bonitur und<br />
Datenerhebung in den Maisbeständen. Ein herzliches Dankeschön an Fr. Dipl.-Ing. Christine Greimel, LK STMK und<br />
Hrn. Ing. Peter Köppl - LK OÖ für die Unterstützung bei der Aquirierung von Flächen.<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
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Zusammenfassung<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Zur Umsetzung eines Koexistenzmanagements für den Fall des Einsatzes von gentechnisch veränderten Maissorten<br />
sind mehrjährige Erfahrungen aus Feldversuchen notwendig um regionale, den österreichischen Anbaubedingungen<br />
für Mais entsprechende Betrachtungen zu ermöglichen. Es wurden zwei unterschiedliche Versuchsdesigns angewandt<br />
um einerseits mit Hilfe eines phänotypischen Markersystems die Fremdbefruchtungsrate, basierend auf einer<br />
bestehenden Ausgangsverunreinigung, andererseits das maximal mögliche Auskreuzungspotential abschätzen zu<br />
können.<br />
Bei Untersuchungen an sechzehn Standorten mit Wachsmaisflächen und zwölf entfahnten Feldstücken in Nieder- und<br />
Oberösterreich, Steiermark und Burgenland wurden folgende Ergebnisse erzielt: Die unerwünschte<br />
Fremdbefruchtung nahm mit der Entfernung signifikant, ab einer Distanz von 100 m aber nur mehr wenig ab. Der<br />
Faktor Distanz bestätigte sich als jener mit dem größten Einfluss auf die Auskreuzungsrate und überdeckte im<br />
vorliegenden Versuch den Einfluss von Wind und Blühpotential. Durch die künstliche Beimpfung eines Teils des<br />
Ausgangssaatgutes wurde der Einfluss einer Ausgangsverunreinigung von 0,5 % geprüft und bei allen beimpften<br />
Flächen lag nach Anpassung der Werte auf DNA Quantifizierungsniveau die Fremdbefruchtungsrate über dem EU<br />
Kennzeichnungsschwellenwert von 0,9 %. Als geeignete Methode zur Bestimmung der Mindestentfernung erweist<br />
sich - wie schon im Vorläuferprojekt 2005 - die Messung vom nächstliegenden Rand des Pollenspenderfeldes zum<br />
Mittelpunkt der Pollenempfängerfläche. Die Steuerung der Auskreuzungsrate über den Blühverlauf durch<br />
Anbauterminverzögerungen und Sortenwahl ist in unseren Klimaten und Strukturen keine geeignete Maßnahme. Die<br />
durch phänotypische Marker erzielten Ergebnisse sind nicht direkt mit DNA Quantifizierungen vergleichbar und die<br />
jeweils gewählte Methode zur Bestimmung der Auskreuzungsrate ist bei Vergleichen von<br />
Kennzeichnungsschwellenwerten für zufällige, technisch nicht vermeidbare GVO zu berücksichtigen. Die derzeit<br />
international verfügbaren Modelle zur Simulation von Koexistenzszenarien sind in erster Linie von wissenschaftlichem<br />
Wert, für die praktische Landwirtschaft jedoch noch nicht einsetzbar. Die im Entwurf zu den Bundeseinheitlichen<br />
Richtlinien des Koexistenzmanagements vorgeschlagenen Maßnahmen erscheinen als angemessen.<br />
Summary<br />
For implementation of coexistence management measures in the case of intended use of genetically modified maize<br />
perennial field studies are necessary to gain experiences for consideration of regional observations reflecting typical<br />
Austrian growing conditions. Two different field designs were selected: a phenotypical marker system to determine<br />
the cross-fertilization rate based on an existing basic seed impurity and a method to estimate the maximum gene<br />
flow rate.<br />
In Lower and Upper Austria, Styria and Burgenland 16 field trials were conducted using waxy maize as a visual<br />
marker system and 12 experiments were carried out with castrated pollen receptor fields. The undesirable level of<br />
gene flow decreased rapidly with distance but beyond 100 m the rate of decline was much slower. The factor<br />
distance is the one with the highest impact on cross-pollination and was covering the impact of wind and flowering<br />
potential in the present design. The influence of an initial seed impurity of 0,5 % was investigated by artificial<br />
inoculation of part of the seed before planting and all inoculated fields were exceeding the 0,9 % EU labelling<br />
threshold after converting the waxy maize measurements to the DNA based quantification level. A suitable way to<br />
determine minimum distance is to measure the distance between the field border of the pollen donor field and the<br />
centre of the pollen acceptor field; this is confirming the results of the precedent study in 2005. Separating flowering<br />
times by means of planting delays or variety selection does not seem to be an effective tool in our climatic conditions<br />
and agricultural structures. Results obtained by phenotypical markers are not directly comparable with ones from<br />
DNA quantifications and the selected testing method has to be considered when comparing labelling thresholds for<br />
GMO adventitious presence. Current models for forecasting and describing coexistence scenarios are of scientific<br />
value primarily and not yet ready to use for agricultural practice. The proposed measures in the Draft of The National<br />
Guidelines for Coexistence Management seem to be appropriate.<br />
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Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
1. Ausgangslage ..................................................................................................................................... 7<br />
1.1. Vorarbeiten ..................................................................................................................................... 8<br />
1.2. Aufgabenstellung und Ziele ............................................................................................................ 8<br />
2. Aktuelle Situation von gentechnisch veränderten Pflanzen ............................................................. 9<br />
2.1. Global .............................................................................................................................................. 9<br />
2.2. Europäische Union ........................................................................................................................ 11<br />
2.3. Bezughabende Rechtsnormen in der Europäischen Union und in Österreich............................. 12<br />
2.3.1. Europäische Union..........................................................................................................................12<br />
2.3.1.1. Richtlinie 2001/18/EG über die absichtliche Freisetzung genetisch veränderter Organismen in die<br />
Umwelt 12<br />
2.3.1.2. Richtlinie 2002/53/EG über einen Gemeinsamen Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten<br />
und 2002/55/EG über den Verkehr mit Gemüsesaatgut................................................................................13<br />
2.3.1.3. Verordnung 1829/2003/EG über genetisch veränderte Lebensmittel und Futtermittel und Verordnung<br />
1830/2003/EG über die Rückverfolgbarkeit und Kennzeichnung von genetisch veränderten Organismen und über<br />
die Rückverfolgbarkeit von aus genetisch veränderten Organismen hergestellten Lebensmitteln und Futtermitteln<br />
sowie zur Änderung der Richtlinie 2001/18/EG............................................................................................17<br />
2.3.1.4. Empfehlung 2003/556/EG mit Leitlinien für die Erarbeitung einzelstaatlicher Strategien und<br />
geeigneter Verfahren für die Koexistenz gentechnisch veränderter, konventioneller und ökologischer Kulturen .17<br />
2.3.2. Österreich......................................................................................................................................17<br />
2.3.2.1. Österreichisches Gentechnikgesetz, BGBl. I Nr. 510/1994, i.d.g.F. ................................................17<br />
2.3.2.2. Österreichisches Saatgutgesetz 1997, BGBl. I Nr. 72/1997, i.d.g.F................................................17<br />
2.3.2.3. Saatgut-Gentechnik-Verordnung 2001, BGBl. II Nr. 478/2001, i.d.g.F. ..........................................18<br />
2.3.2.4. Anbauverbotsverordnungen, BGBl. II Nr. 181/2008 und 180/2008 i.d.j.g.F....................................18<br />
2.3.2.5. Verbot des Inverkehrbringens, BGBl. II Nr. 257/2008 i.d.j.g.F. .....................................................18<br />
2.3.2.6. Aufhebung des Verbots des Inverkehrbringens, BGBl. II Nr. 246/2008 i.d.j.g.F. .............................18<br />
2.3.2.7. Saatgut-Anbaugebiete-Verordnung 2005, BGBl. II Nr.128/2005, i.d.g.F.........................................18<br />
2.3.2.8. Gentechnik Vorsorgegesetze der Länder i.d.j.g.F.........................................................................18<br />
3. Klima- und Produktionsräume in Österreich................................................................................... 20<br />
4. Befruchtungsbiologie von Mais........................................................................................................ 22<br />
4.1. Sortenreinheit bei Mais................................................................................................................. 23<br />
5. Material und Methoden .................................................................................................................... 24<br />
5.1. Produktions- und Klimaräume der Versuchsflächen.................................................................... 24<br />
5.2. Vermessung der Versuchsflächen ................................................................................................ 27<br />
5.3. Bestimmung der Blühzeitpunkte .................................................................................................. 27<br />
5.4. Geo-Informationssystem GIS....................................................................................................... 28<br />
5.5. Geostatistik ................................................................................................................................... 30<br />
5.6. Grafische Darstellung der Fremdbefruchtungsrate ..................................................................... 30<br />
5.7. Klimadaten .................................................................................................................................... 30<br />
5.7.1. Windrose .......................................................................................................................................31<br />
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www.ages.at<br />
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Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
5.8. Feststellung einer unerwünschten Fremdbefruchtung unter Berücksichtigung einer<br />
bestehenden Verunreinigung des verwendeten Ausgangssaatgutes (Versuchsdesign 1)...................... 32<br />
5.8.1. Versuchsanstellung .........................................................................................................................32<br />
5.8.2. Kolbenbonitur.................................................................................................................................34<br />
5.8.3. Verwendete Sorten .........................................................................................................................35<br />
5.9. Feststellung der maximal möglichen Fremdbefruchtungsrate (Versuchsdesign 2) ................... 37<br />
5.9.1. Versuchsanstellung .........................................................................................................................37<br />
5.9.2. Entfahnung der Versuchsflächen ......................................................................................................37<br />
5.9.3. Kolbenbonitur.................................................................................................................................38<br />
5.9.4. Verwendete Sorten .........................................................................................................................39<br />
6. Ergebnisse ........................................................................................................................................ 40<br />
6.1. Ergebnisse des Versuches „Feststellung einer unerwünschten Fremdbefruchtung unter<br />
Berücksichtigung einer bestehenden Verunreinigung des Ausgangssaatgutes“ (Versuchsdesign 1) .... 40<br />
6.1.1. Versuchsfläche W01........................................................................................................................40<br />
6.1.2. Versuchsfläche W02........................................................................................................................43<br />
6.1.3. Versuchsfläche W03........................................................................................................................46<br />
6.1.4. Versuchsflächen W04 und W05........................................................................................................49<br />
6.1.5. Versuchsfläche W06........................................................................................................................53<br />
6.1.6. Versuchsfläche W07........................................................................................................................56<br />
6.1.7. Versuchsflächen W08 und W09........................................................................................................59<br />
6.1.8. Versuchsfläche W10........................................................................................................................63<br />
6.1.9. Versuchsfläche W11........................................................................................................................66<br />
6.1.10. Versuchsfläche W12 ....................................................................................................................69<br />
6.1.11. Versuchsfläche W13 ....................................................................................................................72<br />
6.1.12. Versuchsfläche W14 ....................................................................................................................75<br />
6.1.13. Versuchsfläche W15 ....................................................................................................................79<br />
6.1.14. Versuchsfläche W16 ....................................................................................................................82<br />
6.2. Ergebnisse des Versuches „Feststellung der maximal möglichen Fremdbefruchtungsrate“<br />
(Versuchsdesign 2) .................................................................................................................................... 85<br />
6.2.1. Versuchsfläche E01.........................................................................................................................85<br />
6.2.2. Versuchsfläche E02.........................................................................................................................88<br />
6.2.3. Versuchsfläche E03.........................................................................................................................91<br />
6.2.4. Versuchsfläche E04.........................................................................................................................94<br />
6.2.5. Versuchsfläche E06.........................................................................................................................97<br />
6.2.6. Versuchsfläche E07....................................................................................................................... 100<br />
6.2.7. Versuchsfläche E09....................................................................................................................... 103<br />
6.2.8. Versuchsfläche E10....................................................................................................................... 106<br />
6.2.9. Versuchsfläche E11....................................................................................................................... 109<br />
6.2.10. Versuchsfläche E12 ................................................................................................................... 112<br />
6.2.11. Versuchsfläche E13 ................................................................................................................... 115<br />
6.2.12. Versuchsfläche E14 ................................................................................................................... 118<br />
7. Interpretation................................................................................................................................. 121<br />
7.1. Statistische Modellierung ........................................................................................................... 121<br />
7.1.1. Ziel der statistischen Modellierung.................................................................................................. 121<br />
7.1.2. Datengrundlage............................................................................................................................ 122<br />
7.1.2.1. Repräsentative Fremdbefruchtungsrate in den Empfängerfeldern ............................................... 122<br />
7.1.2.2. Berechnung des aggregierten Wind-Blühpotentials je Empfängerfeld .......................................... 123<br />
7.1.3. Gerechnete Modelle ...................................................................................................................... 124<br />
7.1.3.1. Modell 1 ................................................................................................................................ 124<br />
7.1.3.2. Modell 2 ................................................................................................................................ 125<br />
7.1.3.3. Modell 3a .............................................................................................................................. 126<br />
7.1.3.4. Modell 3b .............................................................................................................................. 126<br />
8. Diskussion ...................................................................................................................................... 129<br />
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www.ages.at<br />
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Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
8.1. Methodische Einflussfaktoren .................................................................................................... 129<br />
8.1.1. Nachweismethoden der Auskreuzung ............................................................................................. 129<br />
8.1.2. Messung der Distanzen ................................................................................................................. 130<br />
8.2. Umweltbedingte Einflussfaktoren.............................................................................................. 131<br />
8.2.1. Pollenflug..................................................................................................................................... 131<br />
8.2.2. Einfluss von Wind ......................................................................................................................... 132<br />
8.2.3. Pollenlebensfähigkeit .................................................................................................................... 133<br />
8.2.4. Blühverlauf .................................................................................................................................. 133<br />
8.2.5. Einfluss von Feldgrößen und -umfang............................................................................................. 134<br />
8.2.6. Pollenbarrieren und Pufferzonen .................................................................................................... 135<br />
8.3. Einfluss der Ausgangsverunreinigung........................................................................................ 136<br />
8.4. Koexistenzszenarien ................................................................................................................... 138<br />
9. Schlussfolgerungen........................................................................................................................ 140<br />
9.1. Ergebnisse ................................................................................................................................... 140<br />
10. Literaturverzeichnis ....................................................................................................................... 142<br />
11. Abbildungsverzeichnis ................................................................................................................... 148<br />
12. Tabellenverzeichnis........................................................................................................................ 153<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
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1. Ausgangslage<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ausgangslage<br />
Seit dem Jahr 2006 stiegen die weltweiten Anbauflächen von gentechnisch verändertem (GV) Mais um 4 Millionen<br />
Hektar an. Obwohl nach wie vor ein großer Teil der europäischen Bevölkerung der Anwendung der Gentechnik in der<br />
Landwirtschaft skeptisch gegenüber steht, nimmt auch die Zahl der EU Mitgliedstaaten, die den Anbau gentechnisch<br />
veränderten Sorten sowohl kommerziell als auch als Versuchssaatgut genehmigen, zu. Derzeit sind ausschließlich GV<br />
Maissorten mit Insektenresistenz im „Gemeinsamen Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten“ der EU<br />
eingetragen. Durch diese Listung liegen die Voraussetzungen für eine Inverkehrbringung und den Anbau von Saatgut<br />
in den Mitgliedstaaten vor, sofern dies nicht durch Verbotsverordnungen untersagt wird.<br />
Durch diese Entwicklungen und die Voraussetzungen in der europäischen Rechtssetzung wird das Nebeneinander von<br />
konventionellen, ökologischen und gentechnisch veränderten Kulturen eine besondere Herausforderung in<br />
technischer Hinsicht in der landwirtschaftlichen Erzeugung. Generell versteht man unter dem Begriff „Koexistenz“,<br />
dass verschiedene landwirtschaftliche Anbausysteme nebeneinander bestehen können und dass „Landwirte unter<br />
Einhaltung der Etikettierungs- und Reinheitsvorschriften eine echte Wahl zwischen konventionellen, ökologischen<br />
oder GV-Produktionssystemen haben.“ (Empfehlung der Kommission vom 23. Juli 2003, 2003/556/EG). Die<br />
Koexistenz der Agrarsysteme ist nur dann praktikabel, wenn Schutzanforderungen bei allen Anbaumethoden erfüllt<br />
sind (vgl. Stellungnahme des EU Ausschusses der Regionen, Amtsblatt der EU, 2007/C 57/03). Wie in den Leitlinien<br />
ausgeführt, wird den Mitgliedstaaten empfohlen, bei der Entwicklung von nationalen Maßnahmen und geeigneten<br />
Verfahren für die Koexistenz den Unterschieden in regionalen Gegebenheiten wie z.B. spezifischen Anbau- und<br />
Betriebsstrukturen und natürlichen klimatischen und topographischen Gegebenheiten eines Landes Rechnung zu<br />
tragen.<br />
In den letzten Jahren wurden sowohl europa- als auch weltweit zahlreiche Studien über den Fremdpolleneintrag bei<br />
Mais durchgeführt. Dabei ist grundsätzlich zwischen Exaktversuchen und Koexistenzstudien zu unterscheiden: für<br />
erstere gelten die Vorhersehbarkeit von Sorten und Anbaudaten, gleichmäßige Bestandesentwicklung, regelmäßige<br />
Feldstücke und festgelegte Entfernungen. Bei Koexistenzstudien hat man es im Allgemeinen mit unterschiedlichen<br />
Sorten und Reifestadien zu tun, die Bestände entwickeln sich nicht gleichmäßig; Felder haben unregelmäßige Formen<br />
und die Entfernungen zu benachbarten Maisbeständen sind nicht beeinflussbar (vgl. MELÉ, 2008).<br />
Die Literaturrecherche aus aktuellen Arbeiten ergab, dass die unterschiedlichen Versuchsanstellungen und die<br />
Umwelten in den Versuchsanstellungen nur bedingt die Voraussetzungen für das Koexistenzmanagement in<br />
Österreich wiedergeben. Im Rahmen eines von der EU unterstützten Projektes werden in zwölf Mitgliedstaaten<br />
zahlreiche Studien durchgeführt, wie z.B. von Pollen zurückgelegte Distanzen, Auswirkungen auf verwandte Pflanzen,<br />
Strategien zur Verminderung des Genflusses usw. (vgl. SIGMEA, 2008). Die Forscher nehmen insbesondere in<br />
Australien, Kanada und den Vereinigten Staaten durchgeführte Arbeiten unter die Lupe. Da speziell diese drei Länder<br />
Agrarstrukturen aufweisen, die sich stark von den österreichischen unterscheiden, sind die Ergebnisse oft schwer<br />
übertragbar.<br />
Im Rahmen des SIGMEA Projektes wurden europäische Studien zu Gentransfer und Pollenübertragung bei Mais<br />
verglichen, um Lücken bei der Forschung festzustellen. Es wird darauf hingewiesen, dass trotz zahlreicher<br />
Experimente in Bezug auf zufälliges Auftreten von GVO in Nicht GV Saatgut und damit verbundenen Empfehlungen<br />
für Mindestentfernungen von Feldbeständen noch Unsicherheiten bei Einflussfaktoren wie Größe, Anzahl und<br />
räumliche Verteilung der Felder in einer Region herrschen und es wird empfohlen, in zukünftigen Experimenten auf<br />
regionale Charakteristika einzugehen (HÜSKEN et al., 2007).<br />
Es erweist sich als notwendig mehrjährige Versuche zur Datenabsicherung anzulegen. In Deutschland wurde 2004<br />
erstmalig ein Erprobungsanbau von transgenem Mais unter Praxisbedingungen an 28 Standorten durchgeführt (vgl.<br />
WEBER et al., 2005). Die daraus resultierende Empfehlung für die landwirtschaftliche Praxis, dass ein Trennstreifen<br />
zwischen Bt-Maisfeld und konventionellem Nachbarfeld von mindesten 20 Metern ausreichend sei um unerwünschten<br />
Gentransfer zur vermeiden, hat sich im Versuch des Folgejahres nicht bestätigt. Die Ergebnisse aus dem bayrischen<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
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Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ausgangslage<br />
Teilversuch machten deutlich, dass weit größere Abstände notwendig sind (EDER, 2006). Durch schwer kalkulierbare<br />
klimatische Einflüsse ist es notwenig, Erfahrungen aus mehreren Vegetationsperioden zu gewinnen.<br />
Bei der vorliegenden Studie steht die Fragestellung des potentiellen Gentransfers bei Mais unter realen<br />
österreichischen Anbaubedingungen im Vordergrund, es wird ausdrücklich darauf verwiesen, dass keine gentechnisch<br />
veränderten Sorten verwendet wurden.<br />
1.1. Vorarbeiten<br />
Im Jahr 2005 wurde unter dem Titel „Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen unter<br />
Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs“ ein Feldversuch in vier Klimagebieten<br />
Österreichs mit einem Umfang von insgesamt 30,5 ha durchgeführt (vgl. GIRSCH et al., 2006). Der Schwerpunkt<br />
dieser Studie basierte auf der Feststellung des maximalen Gentransfers in Form einer erfolgreichen Befruchtung nach<br />
vorhergegangener Kastration der Versuchsfläche, wobei diese Versuchsanstellung dem worst case Szenario einer<br />
Hybridmais-Saatguterzeugung entsprach und das hohe Potential für einen unerwünschten Gentransfer aufzeigte.<br />
Einen weitaus kleineren Teil der Flächen stellten nicht kastrierte Wachsmaisbestände dar, deren<br />
Fremdbefruchtungsrate - unter der Berücksichtigung der Ausgangsverunreinigung des Saatgutes - mit Hilfe eines<br />
Jodtests festgestellt wurde.<br />
Aufgabe der jetzt vorliegenden Studie ist die Weiterführung des im Jahr 2006 fertig gestellten Forschungsprojektes<br />
um zweijährige Daten zu erhalten. Die Daten sollen miteinander vergleichbar sein und die bisher erhaltenen<br />
Erkenntnisse aus dem Feldversuch untermauern. Da die maximal mögliche Fremdbefruchtungsrate insbesondere den<br />
Bedingungen bei der Saatgutproduktion entspricht und im Rahmen dieser rechtlich festgelegte Mindestabstände zu<br />
Fremdpollenquellen als Vorsorgemaßnahmen zur Sortenreinheit umzusetzen sind, wurde dieses Mal der Schwerpunkt<br />
auf Wachsmaisflächen gelegt um Szenarien aus dem konventionellen Maisanbau zu simulieren. Der Hauptunterschied<br />
zwischen beiden Produktionssystemen liegt in der vorhandenen Pollenmenge: bei konventioneller<br />
Hybridmaisproduktion bietet diese auch Schutz vor unerwünschter Fremdbefruchtung und der Einfluss von<br />
benachbarten Feldern ist geringer als bei der Saatmaisproduktion, im Gegensatz dazu sind entfahnte Inzuchtlinien<br />
besonders empfänglich für Pollen (BROOKES et al., 2004).<br />
1.2. Aufgabenstellung und Ziele<br />
Ziele der Versuchsanstellung:<br />
- Gegenstand der vorliegenden Versuchsanstellung sind Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in<br />
Maiskulturen unter Berücksichtigung der Umwelten in unterschiedlichen Maisanbaugebieten<br />
Österreichs.<br />
- Mit zwei unterschiedlichen Versuchsdesigns sollen einerseits die maximal mögliche<br />
Fremdbefruchtungsrate und andererseits die Fremdbefruchtungsrate, basierend auf der bestehenden<br />
Ausgangssaatgutverunreinigung, abgeschätzt werden.<br />
- Die Ergebnisse sollen die Resultate eines im Jahr 2005 von der AGES 1 durchgeführten Versuchs<br />
ergänzen.<br />
- Die Analysen sollen dazu beitragen, speziell die Bemessung der Mindestentfernung bei Mais in den<br />
Bundeseinheitlichen Richtlinien zur Koexistenz für Saatgut- und Konsummaiserzeugung<br />
wissenschaftlich zu festigen.<br />
1 Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten<br />
Österreichs, Girsch et al., 2006<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
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Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Aktuelle Situation von gentechnisch veränderten Pflanzen<br />
2. Aktuelle Situation von gentechnisch veränderten Pflanzen<br />
2.1. Global<br />
Wie aus dem jährlich erscheinenden ISAAA-Statusbericht hervorgeht stieg die globale Anbaufläche an gentechnisch<br />
veränderten Pflanzen in den letzten Jahren auf eine Gesamtfläche von 114 Millionen Hektar im Jahr 2007 an. GV-<br />
Sojabohne blieb die führende GV-Kultur, gefolgt von Mais, Baumwolle und Raps (siehe Abbildung 1 und Abbildung 2).<br />
Globale Verteilung der GVO-Flächen für die<br />
führenden GV-Kulturen im Jahr 2007 (in<br />
Millionen Hektar)<br />
15<br />
5,5<br />
35,2<br />
Quelle: JAMES C. (2007), ISAAA Briefs No 37-2007<br />
58,6<br />
Sojabohne<br />
Mais<br />
Raps<br />
Baumwolle<br />
Abbildung 1: Weltweiter Flächenanteil der führenden GV-Kulturen in Millionen Hektar im Jahr 2007<br />
Quelle: JAMES C. (2007), ISAAA Briefs No 37-2007<br />
Abbildung 2: Weltweiter Flächenanteil der führenden GV-Kulturen an der Gesamtanbaufläche der jeweiligen Kultur<br />
im Jahr 2007<br />
Flächenanteil der führenden GV-Kulturen<br />
an der Gesamtanbaufläche im Jahr 2007<br />
Raps<br />
Mais<br />
Baumwolle<br />
Sojabohne<br />
0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />
Angebaut wurden die gentechnisch veränderten Pflanzen in 23 Ländern, davon 12 Entwicklungsländern. USA,<br />
Argentinien, Brasilien, Kanada, Indien, China, Paraguay und Südafrika bauten dabei jeweils mehr als 1 Million Hektar<br />
an gentechnisch veränderten Pflanzen an (siehe Abbildung 3).<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
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Spanien<br />
Mexiko<br />
Australien<br />
Philippinen<br />
Uruguay<br />
Südafrika<br />
Paraguay<br />
China<br />
Indien<br />
Kanada<br />
Brasilien<br />
Argentinien<br />
USA<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Aktuelle Situation von gentechnisch veränderten Pflanzen<br />
Globale Anbausituation von gentechnisch veränderten<br />
Pflanzen in den führenden GVO-Anbauländern im Jahr<br />
2007 (in Millionen Hektar)<br />
0,1<br />
0,1<br />
0,1<br />
0,3<br />
0,5<br />
1,8<br />
2,6<br />
3,8<br />
6,2<br />
7<br />
15<br />
19,1<br />
0 10 20 30 40 50 60 70<br />
Quelle: ISAAA BRIEFS No 37-2007<br />
Abbildung 3: Weltweiter Flächenanteil in Millionen Hektar der führenden GVO-Nationen im Jahr 2007. Anbaudaten<br />
von Kolumbien, Frankreich, Chile, Honduras, Tschechische Republik, Portugal, Deutschland, Rumänien, Polen und der<br />
Slowakei finden in dieser Darstellung keinen Eingang, da die Anbauflächen unter 0,1 Millionen Hektar liegen.<br />
Allerdings werden die Anbaudaten der Mitgliedstaaten der Europäischen Union in Abbildung 5 noch detaillierter<br />
dargestellt.<br />
Mais zählt zu den wichtigsten Nahrungspflanzen der Welt, vor allem in Zentral- und Südamerika und Afrika spielt Mais<br />
als Grundnahrungsmittel eine wichtige Rolle. Mehr als zwei Drittel der weltweiten Maisernte wird als Futtermittel<br />
verwertet. Auch als Energiepflanze zur Verwertung in Biogasanlagen und zur Herstellung von Biokraftstoff<br />
(Bioethanol) gewinnt Mais zunehmend an Bedeutung (vgl. TRANSGEN Lebensmitteldatenbank, 18.01.2008).<br />
Seit der landwirtschaftlichen Nutzung von gentechnisch veränderten Pflanzen im Jahr 1996 war die Herbizidtoleranz<br />
die dominierende Eigenschaft, gefolgt von der Insektenresistenz und den so genannten „stacked genes“, eine<br />
Kombination beider Eigenschaften. Die Gruppe der gentechnisch veränderten Pflanzen, die stacked genes enthalten,<br />
ist die am schnellsten wachsende Gruppe (JAMES, 2006, ISAAA Briefs No 35-2006). Im Falle von Mais stellt neben der<br />
Herbizidtoleranz vor allem die Übertragung der Gene für unterschiedliche Bt-Toxine, um Resistenzen gegen<br />
Maiszünsler oder Maiswurzelbohrer zu erreichen, ein Ziel der gentechnischen Forschung dar (vgl. TRANSGEN<br />
Lebensmitteldatenbank, 18.01.2008).<br />
Die weltweiten Anbauflächen von gentechnisch verändertem Mais liegen derzeit bei ca. 35,2 Millionen Hektar.<br />
Führend im Anbau von gentechnisch verändertem Mais sind die USA, Kanada, Argentinien und Südafrika. Unter neun<br />
weiteren Staaten finden sich auch sechs EU Mitgliedstaaten, nämlich Spanien, Deutschland, Frankreich, Portugal,<br />
Tschechien und Slowakei (siehe Abbildung 4 ).<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
57,7<br />
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40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Aktuelle Situation von gentechnisch veränderten Pflanzen<br />
Anbauflächen von gentechnisch verändertem Mais (in<br />
Millionen Hektar) in den Hauptanbauländern im Jahr 2006<br />
37,5<br />
USA**<br />
27,4<br />
2,5 3,2<br />
1,1 0,76 1,6 1,6<br />
Kanada<br />
Argentinien<br />
Südafrika<br />
Quelle: www.transgen.de, (19.02.2008)<br />
*<br />
8<br />
EU-27**<br />
* Daten aus TOEPFER INTERNATIONAL, Marktbericht Dezember 2007<br />
** Daten aus 2007<br />
0,1<br />
Gesamtfläche Mais<br />
davon GV-Fläche<br />
Abbildung 4: Anbauflächen von gentechnisch verändertem Mais im Jahr 2006 nach Ländern<br />
2.2. Europäische Union<br />
Wie unter 2.1 ersichtlich, nimmt die Fläche an gentechnisch veränderten Mais auch in den Mitgliedstaaten der<br />
Europäischen Union zu. Bisher wird ausschließlich Bt-Mais angebaut, der ein Bt-Toxin gegen Maiszünsler produziert.<br />
So liefern Bt-Sorten in Spanien bereits etwa ein Viertel der nationalen Maiserzeugung. Seit 1998, als erstmalig Bt-<br />
Mais in Spanien angebaut wurde, stiegen die Flächen auf 75.000 Hektar an. In Frankreich waren 2005 offiziell 500<br />
Hektar Bt-Mais registriert. Vermutlich war die Fläche aber doppelt so hoch, da französische Landwirte Bt-Saatgut aus<br />
Spanien eingeführt haben. Im Jahr 2006 stiegen die Bt-Maisflächen auf 5.000 Hektar an, seit 2007 müssen die<br />
Anbauflächen in ein Standortregister eingetragen werden. Im Jahr 2008 wurde vom französischen Parlament ein<br />
Gentechnikgesetz verabschiedet und mit 22. Mai vom Senat abgesegnet. Das Gesetz über gentechnisch veränderte<br />
Organismen setzt genaue Regeln für den Anbau von Gentechpflanzen fest. Zudem sieht es Haft- und Geldstrafen bei<br />
einer Verunreinigung von gentechnikfreien Pflanzen beispielsweise auf benachbarten Feldern vor (vgl. animal-health-<br />
online.de). Auch in Portugal stieg die Anbaufläche seit dem erstmaligen Anbau im Jahr 2005 auf 4.500 Hektar im<br />
letzten Jahr an. Tschechien begann ebenfalls im Jahr 2005 mit dem Anbau von Bt-Mais. Inzwischen ist die<br />
Anbaufläche auf ca. 5.000 Hektar angewachsen. In Deutschland müssen alle Anbauflächen, die mit Bt-Mais<br />
bewirtschaftet sind in ein Standortregister eingetragen werden. Im Jahr 2007 betrug die Anbaufläche 2.685 Hektar.<br />
In der Slowakei wurden 2007 900 Hektar Bt-Mais angebaut und in Rumänien und Polen wurden 2007 insgesamt etwa<br />
760 Hektar mit Bt-Mais bewirtschaftet. In allen Ländern wird der gentechnisch veränderte Bt-Mais nach der Ernte als<br />
Futtermittel oder Energiepflanze verwertet (vgl. TRANSGEN GV-Pflanzen in der EU 2007, 18.01.2008).<br />
In Abbildung 5 sind die Anbauflächen der Mitgliedstaaten, die Bt-Mais einsetzen, für das Jahr 2007 dargestellt.<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
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Spanien<br />
Frankreich<br />
Tschechien<br />
Portugal<br />
Deutschland<br />
Slowakei<br />
Rumänien<br />
Polen<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Aktuelle Situation von gentechnisch veränderten Pflanzen<br />
Anbauflächen von Bt-Mais in Hektar in den EU-<br />
Mitgliedstaaten im Jahr 2007<br />
0 10000 20000 30000 40000 50000 60000 70000 80000<br />
Quelle: www.transgen.de, (18.01.2008)<br />
Abbildung 5: Anbau von Bt- Mais in der Europäischen Union im Jahr 2007<br />
2.3. Bezughabende Rechtsnormen in der Europäischen Union und in Österreich<br />
Seit den 1970er Jahren sind genetische Veränderungen mit Hilfe der „Gentechnik“ möglich. Seit Mitte der 90er Jahre<br />
werden gentechnisch veränderte <strong>Kulturpflanzen</strong> im großen Maßstab angebaut. 1998 begann Spanien als erstes<br />
Mitglied der Europäischen Union mit dem Anbau von gentechnisch veränderten Mais. Zum Schutz der menschlichen<br />
Gesundheit und der Umwelt einerseits und zur Schaffung von echten Binnenmarktbedingungen für gentechnisch<br />
veränderte Produkte in der EU andererseits, wurden Anfang der 90er Jahre gemeinschaftliche Regelungen für<br />
gentechnisch veränderte Organismen geschaffen (vgl. MEMO/07/117, 2007) . Den folgenden Ausführungen der<br />
wesentlichen Rechtsvorschriften betreffend die GVO- Bestimmungen in der EU liegen Auszüge des EU-Dokuments<br />
MEMO/07/117 vom 26. März 2007 zugrunde.<br />
2.3.1. Europäische Union<br />
2.3.1.1. Richtlinie 2001/18/EG über die absichtliche Freisetzung genetisch veränderter Organismen in die Umwelt<br />
Die RL 2001/18/EG gilt für folgende zwei Verfahren:<br />
- Die Freisetzung von GVO in die Umwelt zu Versuchszwecken (z. B. Feldversuche)<br />
- Das Inverkehrbringen von GVO (z. B. Anbau, Einfuhr oder Umwandlung von GVO in industrielle<br />
Produkte)<br />
Um ein GVO für Versuchszwecke in die Umwelt freizusetzen muss erst eine Bewertung hinsichtlich eines Risikos für<br />
die Umwelt oder die menschliche Gesundheit erfolgen, wonach dann eine Genehmigung durch die nationale Behörde<br />
des Staates erfolgt, in dem die Freisetzung geschehen soll.<br />
Derzeit liegen 769 Anträge zur Freisetzung in die Umwelt für die Kulturart Mais vor (siehe Tabelle 1).<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
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Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Aktuelle Situation von gentechnisch veränderten Pflanzen<br />
Tabelle 1: Beantragte/genehmigte Freisetzungsvorhaben in der EU betreffend Mais. Die Eigenschaften umfassen in<br />
erster Linie Herbizidtoleranz, Insektenresistenz und die Eigenschaft Männlich Steril sowie die Kombinationen der<br />
Eigenschaften<br />
Land Anzahl Anträge<br />
Belgien 32<br />
Dänemark 6<br />
Deutschland 31<br />
Frankreich 287<br />
Griechenland 5<br />
Großbritannien 8<br />
Italien 102<br />
Litauen 1<br />
Niederlande 18<br />
Österreich 1<br />
Polen 4<br />
Portugal 17<br />
Rumänien 21<br />
Schweden 4<br />
Slowakei 5<br />
Spanien 197<br />
Tschechien 4<br />
Ungarn 26<br />
Quelle: BUNDESAMT FÜR VERBRAUCHERSCHUTZ UND LEBENSMITTELSICHERHEIT, www.bvl.bund.de, (04.06.2008)<br />
Im Genehmigungsverfahren für das Inverkehrbringen von einem „aus GVO entstehenden Produkt“ oder eines „ GVO<br />
enthaltendes Produkt“ (z. B. Saatgutpartie) können die Kommission als auch die Mitgliedstaaten Einwände im<br />
Bewertungsbericht einbringen.<br />
In der RL 90/220/EWG, ersetzt durch die RL 2001/18/EG, findet sich eine Klausel wonach ein MS den Einsatz<br />
und/oder Verkauf eines Produkts, für das eine schriftliche Zustimmung für das Inverkehrbringen vorliegt, in seinem<br />
Gebiet vorübergehend einschränken oder verbieten kann, wenn er berechtigten Grund zu der Annahme hat, dass<br />
dieses Produkt eine Gefahr für die menschliche Gesundheit oder die Umwelt darstellt (vgl. MEMO/07/117, 2007).<br />
Im Falle von MON 810-Mais wurden, gestützt auf die Schutzklausel der RL 90/220/EWG, nationale Verbote in<br />
Österreich, Polen, Griechenland und Ungarn geltend gemacht. In Frankreich wurde im Herbst 2007 ein Anbauverbot<br />
für MON810-Mais verhängt, da gemäß Artikel 23 der EU-Freisetzungsrichtlinie 2001/18/EG ein Mitgliedstaat die<br />
Zulassung eines GVO ruhen lassen kann, wenn neue wissenschaftliche Erkenntnisse über Gesundheits- und<br />
Umweltauswirkungen vorgelegt werden können. Der von der französischen Regierung gestellte Ausschuss bezieht<br />
sich vor allem auf neue wissenschaftliche Erkenntnisse hinsichtlich des Transports von Maispollen über weite<br />
Strecken seit der Zulassung von MON 810-Mais im Jahr 1998 (vgl. www.Biosicherheit.de, 17.07.2008).<br />
In Österreich wurden, wie von der Kommission gefordert, die Verbote für das Inverkehrbringen der gentechnisch<br />
veränderten Maissorten, die die Konstrukte MON 810, T25 oder BT 176 beinhalten können, aufgehoben. Der Anbau<br />
von gentechnisch veränderten Mais MON 810 und T25 bleibt aber weiterhin in Österreich verboten, ein<br />
ausdrückliches Anbauverbot hinsichtlich Mais der Linie BT 176 ist aufgrund der Entscheidung der Kommission dieses<br />
Produkt vom Markt zu nehmen nicht mehr notwendig. Für gentechnisch veränderten Mais der Linie MON 863 besteht<br />
seit Juli 2008 in Österreich ein Verbot des Inverkehrbringens (siehe Kapitel 2.3.2.4 bis 2.3.2.6).<br />
2.3.1.2. Richtlinie 2002/53/EG über einen Gemeinsamen Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten;<br />
Richtlinie 2002/55/EG über den Verkehr mit Gemüsesaatgut<br />
Der Gemeinsame Sortenkatalog der EU wird auf Basis der nationalen Kataloge der Mitgliedstaaten erstellt. Eine<br />
Eintragung in den Gemeinsamen Sortenkatalog ist erst nach Notifikation der Sorte und Publikation im Amtsblatt der<br />
Europäischen Union möglich. Saatgut von im Gemeinsamen Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
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Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Aktuelle Situation von gentechnisch veränderten Pflanzen<br />
eingetragenen GV-Sorten ist für die Inverkehrbringung und die Anwendung (Anbau) in der gesamten EU zugelassen,<br />
sofern nicht von der oben erwähnten Schutzklausel Gebrauch gemacht wird. Nach der Richtlinie 2002/53/EG müssen<br />
GV-Sorten im Gemeinsamen Sortenkatalog klar und eindeutig als solche gekennzeichnet werden.<br />
Derzeit wurden etwa 70 gentechnisch veränderte MON810-Maissorten in den Gemeinsamen Sortenkatalog<br />
aufgenommen (siehe Tabelle 2). Die im Folgenden angeführten, gentechnisch veränderten Sorten bzw. Prüfstämme<br />
sind in Österreich durch die Verordnung BGBl. II Nr. 181/2008 vom 30. Mai 2008 "Aufhebung des Verbots des<br />
Inverkehrbringens des gentechnisch veränderten Maises Zea Mays L., Linie MON 810 sowie erneutes Verbot des<br />
Inverkehrbringens dieser Maislinie zum Zweck des Anbaus in Österreich" gemäß österreichischem Gentechnikgesetz,<br />
BGBl. I, Nr. 510/1994, für den Anbau verboten (siehe 2.3.2.4 und 2.3.2.5).<br />
Tabelle 2: Im Gemeinsamen Sortenkatalog der EU für landwirtschaftliche Pflanzenarten (26. Gesamtausgabe vom<br />
15.12.2007, Amtsblatt der Europäischen Union C 304A) und in der 1. Ergänzung zur 26. Gesamtausgabe vom<br />
26.02.2008, in der 2. Ergänzung vom 26.03.2008 sowie in der 4. Ergänzung vom 30. April 2008 gelistete,<br />
gentechnisch veränderte Sorten mit der MON 810 Transformation.<br />
Art Sorte EU-Zulassungsland<br />
Mais Abrego BT *ES 2021 600<br />
Mais Aliacan BT *ES x 500<br />
Mais Anjou 277 YG *CZ 1136 270<br />
Mais Aristis BT *ES 2431 700<br />
Mais Asturial BT *ES 2022 600<br />
Mais Azema YG *ES x 600<br />
Mais Bacila *ES 5052 200<br />
Mais Beles Sur *ES x 700<br />
Mais Benji YG *ES x 700<br />
Mais Bolsa *FR 8309<br />
Mais Campero BT *ES 3022<br />
Mais Cuartal BT *ES 2022 500<br />
Mais DK 513 *FR 8317<br />
Mais DKC3421YG *CZ 1114, *DE 7502 250<br />
Mais DKC3946YG *CZ 1114 320<br />
Mais DKC4442YG *ES x 300<br />
Mais DKC5018YG *ES x 300<br />
Mais DKC5784YG *ES x 600<br />
Mais DKC6041YG *ES x 600<br />
Mais DKC6419YG *ES x 700<br />
Mais DKC6451YG *ES 5072 700<br />
Mais DKC6531YG *ES x 700<br />
Mais DKC6550 *ES x 700<br />
Mais DKC6575 *ES x 600<br />
Mais DKC6667YG *ES 107 700<br />
Mais DKC6667YG *ES x 700<br />
Mais DKC6844YG *ES 107 700<br />
Mais DKC6844YG *ES x 700<br />
Mais Elgina *FR 8309, PT 475 550<br />
Mais ES Limes YG *CZ 1133 250<br />
Mais Eurostar YG *CZ 1133 260<br />
Mais Evolia YG *ES x 600<br />
Mais Foggia *ES 2099 700<br />
Mais Gambier BT *ES 2431 500<br />
Mais Helen BT *ES 3022 700<br />
Mais Jaral BT *ES 10<br />
Mais Kaper YG *ES x 600<br />
Mais Koffi YG *ES x 600<br />
Mais Kuratus *DE 105 260<br />
Mais KXA5491 *ES 3528 300<br />
Bemerkungen<br />
Reifeklasse<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Fußnote im<br />
Gemeinsamen<br />
Sortenkatalog<br />
(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(32)(34)<br />
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Art Sorte EU-Zulassungsland<br />
Mais Lévina *FR 8309<br />
Mais LG3233 YG *CZ 1136 250<br />
Mais Luson BT *ES 2021 600<br />
Mais MAS 60YG *ES 2099 600<br />
Mais Novelis *FR 8309<br />
Mais Olimpica *FR 8309<br />
Mais Plácido YG *ES x 600<br />
Mais Poncho YG *ES 2021 600<br />
Mais PR31N28 *ES 5096 700<br />
Mais PR32P76 *ES 5052 700<br />
Mais PR32R43 *ES 5052 600<br />
Mais PR32W04 *ES 5052 600<br />
Mais PR33B51 *ES 5096 600<br />
Mais PR33P67 *ES 5052 600<br />
Mais PR34N44 *ES 5052 600<br />
Mais PR36R11 *ES 5052 300<br />
Mais PR38A25 *CZ 409 370<br />
Mais PR38F71 *CZ 409, *DE 1357 270<br />
Mais PR39D82 *CZ 409 270<br />
Mais PR39F56 *CZ 409, *DE 8346 260<br />
Mais PR39V17 *CZ 409, *DE 8346 250<br />
Mais Protect *ES 5011 500<br />
Mais Riglos BT *ES 2022 700<br />
Mais Rocco YG *ES x 600<br />
Mais SF1035T *ES 10 700<br />
Mais SF1036T *ES 10 700<br />
Mais SF1112T *ES 10 600<br />
Mais SF4701T *ES 10 700<br />
Mais Thurro YG *ES 2021 600<br />
Mais Tonic YG *ES 107 600<br />
Mais Tonic YG *ES x 600<br />
Mais Venici YG *ES 2030 600<br />
Mais Viriato BT *ES 2021 700<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Aktuelle Situation von gentechnisch veränderten Pflanzen<br />
Bemerkungen<br />
Reifeklasse<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Fußnote im<br />
Gemeinsamen<br />
Sortenkatalog<br />
( 32 ) In Form eines Codes zugelassene Sortenbezeichnung<br />
( 34 ) Gentechnisch veränderte Sorte. Inverkehrbringen des Saatguts entsprechend der Entscheidung 98/294/EG der Kommission<br />
erlaubt.<br />
Quelle: www.ages.at, (10.06.2008)<br />
(34)<br />
(32)(34)<br />
(34)<br />
(32)(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
(32)(34)<br />
Der aktuelle Stand der Genehmigungen in der EU betreffend Saatgut von GV-Sorten ist auf der Homepage der<br />
Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) unter www.ages.at zu finden.<br />
Im Dezember 2004 trat eine Neuregelung bezüglich Versuchssaatgut von noch nicht in einem der Sortenkataloge<br />
gelisteten Sorten gemäß der Entscheidung der Kommission 2004/842/EG vom 1. Dezember 2004 in Kraft. Inhalt<br />
dieser Neuregelung sind Durchführungsbestimmungen, nach denen die Mitgliedstaaten das Inverkehrbringen von<br />
Saatgut von noch nicht in einem der Sortenkataloge gelisteten Sorten genehmigen können, wenn die Aufnahme in<br />
einen der einzelstaatlichen Sortenkataloge für landwirtschaftliche Pflanzenarten oder Gemüsearten beantragt wurde.<br />
Dies bedeutet, dass das Bundesamt für Ernährungssicherheit (BAES) oder eine in einem EU-Mitgliedstaat zuständige<br />
Behörde Saatgut einer Sorte als Versuchssaatgut für die beantragten EU-Staaten in einer bestimmten Menge<br />
(abhängig von der Kulturart und Gesamtanbaufläche der betreffenden Kulturart im jeweiligen Mitgliedstaat)<br />
genehmigen kann. Zusätzlich herrscht gegenseitige Informationspflicht der zuständigen Behörden sowie die<br />
Möglichkeit einer Untersagung durch einen der betroffenen Mitgliedstaaten. Diese Regelung gilt auch für Saatgut von<br />
Sorten/Prüfstämmen, welche gentechnisch verändert wurden (Girsch et al, 2006).<br />
Für mehr als 40 GV-Prüfstämme bzw. GV-Sorten liegen Genehmigungen zur Inverkehrbringung als Versuchssaatgut<br />
in den jeweiligen Mitgliedstaaten vor (siehe Tabelle 3). Saatgut folgender Prüfstämme und Sorten, die unter die<br />
(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
(34)<br />
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Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Aktuelle Situation von gentechnisch veränderten Pflanzen<br />
Versuchssaatgutregelung fallen, ist ebenfalls durch die o.g. Verbotsverordnung in Österreich für den Anbau nicht<br />
zulässig (siehe 2.3.2.4 und 2.3.2.5).<br />
Tabelle 3: Prüfstämme/Sorten im Sortenzulassungsverfahren, für die eine Genehmigung zur Inverkehrbringung als<br />
Versuchssaatgut in einem Mitgliedstaat vorliegt.<br />
Art Prüfstamm/<br />
Sorte<br />
Transformations-<br />
event<br />
genehmigt<br />
für<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Beginn Ende<br />
Mais ACCUA YG MON 810 ES 21.02.2008 21.02.2009<br />
Mais ARENA YG MON 810 ES 21.02.2008 21.02.2009<br />
Mais Carella YG MON 810 ES 27.09.2007 28.09.2008<br />
Mais CONSUELO YG MON 810 ES 03.03.2008 03.03.2009<br />
Mais EA3204EZA4 MON 810 CZ 16.01.2008 16.01.2009<br />
Mais EA4801EZA1 MON 810 FR, RO 28.01.2008 28.01.2009<br />
Mais EC3701EZA1 MON 810 CZ 16.01.2008 16.01.2009<br />
Mais ED3801EZA1 MON 810 CZ 16.01.2008 16.01.2009<br />
Mais ED5206EZA2 MON 810 FR, ES, PT 04.02.2008 04.02.2009<br />
Mais Es Antalya YG MON 810 ES, FR, PT 04.04.2008 04.04.2009<br />
Mais ES Archipel YG MON 810 ES, FR, PT 25.10.2007 25.10.2008<br />
Mais ES Cajou YG MON 810 ES, FR, PT 28.01.2008 28.01.2009<br />
Mais Es Mayoral MON 810 ES, FR, PT 06.11.2007 06.11.2008<br />
Mais ES Paolis YG MON 810 ES, FR, T 28.01.2008 28.01.2008<br />
Mais ES Zodiac YG MON 810 ES, FR, PT 28.01.2008 28.01.2009<br />
Mais Karter YG MON 810 ES 05.10.2007 05.10.2008<br />
Mais KAVALA YG MON 810 ES 27.02.2008 27.02.2009<br />
Mais KXA5662 (Kardan) MON 810 ES 05.10.2007 05.10.2008<br />
Mais KXA7662 MON 810 ES 05.10.2007 05.10.2008<br />
Mais LG3711 YG MON 810 ES 21.02.2008 21.02.2009<br />
Mais LYNXX YG MON 810 ES 04.02.2008 04.02.2009<br />
Mais LYNXX YG MON 810 RO 21.03.2008 21.03.2009<br />
Mais MAGGI YG MON 810 FR, SK, RO, BG 04.02.2008 04.02.2009<br />
Mais MAS 52 YG MON 810 ES, FR 04.02.2008 04.02.2009<br />
Mais MAS 52 YG MON 810 ES 16.04.2008 16.04.2009<br />
Mais MAS 58YG<br />
(MGM155088)<br />
MON 810 ES, FR, PT, RO 30.11.2007 30.11.2008<br />
Mais MAS 71YG MON 810 ES 30.11.2007 30.11.2008<br />
Mais MGM146618 MON 810 ES 30.11.2007 30.11.2008<br />
Mais Phileaxx YG MON 810 ES, FR, RO 04.04.2008 04.04.2009<br />
Mais PR32G49 MON 810 ES 06.02.2008 06.02.2009<br />
Mais PR32T86 MON 810 ES 06.02.2008 06.02.2009<br />
Mais PR33Y72 MON 810 ES, FR 06.02.2008 06.02.2009<br />
Mais PR33Y72 MON 810 PT 11.03.2008 11.03.2009<br />
Mais PR35Y69 MON 810 ES, FR 06.02.2008 06.02.2009<br />
Mais PR36B09 MON 810 FR, PT 27.02.2008 27.02.2009<br />
Mais PRISIO YG MON 810 ES 04.02.2008 04.02.2009<br />
Mais PRISIO YG MON 810 FR 21.03.2008 21.03.2009<br />
Mais Selma YG MON 810 ES, FR 21.12.2007 21.12.2008<br />
Mais Tabala YG MON 810 FR 28.01.2008 28.01.2009<br />
Mais TCA312-D MON 810 CZ 16.01.2008 16.01.2009<br />
Mais TPA422-H MON 810 CZ 16.01.2008 16.01.2009<br />
Mais Ulyxxe YG MON 810 ES, FR, RO 04.04.2008 04.04.2009<br />
Mais Vivani YG MON 810 ES 11.03.2008 11.03.2009<br />
Mais X6M460T MON 810 ES 13.02.2008 13.02.2009<br />
Quelle: www.ages.at, (04.06.2008)<br />
Seite 16 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Aktuelle Situation von gentechnisch veränderten Pflanzen<br />
2.3.1.3. Verordnung 1829/2003/EG über genetisch veränderte Lebensmittel und Futtermittel; Verordnung<br />
1830/2003/EG über die Rückverfolgbarkeit und Kennzeichnung von genetisch veränderten Organismen und über die<br />
Rückverfolgbarkeit von aus genetisch veränderten Organismen hergestellten Lebensmitteln und Futtermitteln sowie<br />
zur Änderung der Richtlinie 2001/18/EG<br />
Die Verordnung 1829/2008/EG und die Verordnung 1830/2003/EG regeln die Zulassung, Kennzeichnung und die<br />
Rückverfolgbarkeit von Erzeugnissen, die GVO enthalten oder daraus bestehen in der EU.<br />
Erzeugnisse, bei denen eine zufällig, technisch unvermeidbare Verunreinigung mit einem in der EU zugelassenen<br />
GVO über 0,9 % festgestellt wurde sind als gentechnisch verändert zu kennzeichnen. Für in der EU nicht zugelassene<br />
GVO gilt das Nicht-Vorhandensein bzw. die Nulltoleranz.<br />
Konventionelle Saatgutpartien, die nachweisbare Spuren von GVO enthalten, müssen als GVO enthaltend etikettiert<br />
werden, allerdings wurde von der Kommission noch kein Schwellenwert festgesetzt. Man erhebt und prüft noch die<br />
erforderlichen wissenschaftlichen, technischen und wirtschaftlichen Angaben, um die Auswirkungen der Festsetzung<br />
von Schwellenwerten für Saatgut zu bewerten (vgl. MEMO/07/117, 2007).<br />
2.3.1.4. Empfehlung 2003/556/EG mit Leitlinien für die Erarbeitung einzelstaatlicher Strategien und geeigneter<br />
Verfahren für die Koexistenz gentechnisch veränderter, konventioneller und ökologischer Kulturen<br />
Unter Punkt 1.1., 3. Absatz der Empfehlung der Kommission 2003/556/EG wird der Begriff „Koexistenz“<br />
folgendermaßen definiert: „Koexistenz bedeutet, dass die Landwirte unter Einhaltung der Etikettierungs- und<br />
Reinheitsvorschriften eine echte Wahl zwischen konventionellen, ökologischen oder GV-Produktionssystemen haben.“<br />
Diese Leitlinien enthalten eine umfangreiche Liste an Risikokriterien und Vermeidungsmaßnahmen einer GVO-<br />
Verunreinigung, die sich vor allem auf landwirtschaftliche Produktionsprozesse beziehen.<br />
Nach den Leitlinien sollen die einzelstaatlichen Maßnahmensetzungen auf wissenschaftlich fundierten Grundlagen<br />
basieren, kosteneffizient und Kulturartenspezifisch sein.<br />
2.3.2. Österreich<br />
2.3.2.1. Österreichisches Gentechnikgesetz, BGBl. I Nr. 510/1994, i.d.g.F.<br />
Das Gentechnikgesetz 1994 (Novelle 2004, BGBl I Nr. 126) hat als einen Kernpunkt ergänzende Haftungsregelungen<br />
zur Lösung der Probleme, die sich aus der „Koexistenz“ zwischen gentechnikfreien und mit GVO arbeitenden<br />
landwirtschaftlichen Betrieben ergeben, eingeführt. Die Bestimmungen (§§ 79 k bis 79 m) bauen auf den<br />
allgemeinen nachbarrechtlichen Standards des ABGB auf. Sie sollen einen angemessenen Ausgleich zwischen<br />
Grundeigentümern und sonstigen Nutzungsberechtigten, die gentechnikfrei produzieren wollen, und ihren Nachbarn,<br />
die zulässigerweise gentechnisch veränderte Produkte verwenden wollen, herbeiführen (BMLFUW, 2005).<br />
2.3.2.2. Österreichisches Saatgutgesetz 1997, BGBl. I Nr. 72/1997, i.d.g.F.<br />
Das System der Zulassung von Pflanzensorten der wichtigsten <strong>Kulturpflanzen</strong>arten ist in Österreich im Saatgutgesetz<br />
1997, 4.Teil „Sortenordnung“ geregelt. Dieser Teil dient der Umsetzung der Richtlinie 2002/53/EG des Rates vom 13.<br />
Juni 2002 für einen Gemeinsamen Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten. In Österreich ist das<br />
Bundesamt für Ernährungssicherheit (BAES) für die Sortenzulassung zuständig. Die Dauer des Zulassungsverfahrens<br />
für landwirtschaftliche Pflanzenarten umfasst eine 2 bis 3 jährige Wert- und Registerprüfung. Bei positiver Bewertung<br />
wird die Sorte in die österreichische Sortenliste und den Gemeinsamen Sortenkatalog eingetragen. Das Saatgut<br />
dieser Sorte darf laut §2 des Saatgutgesetzes 1997 somit erzeugt, anerkannt und in Österreich und der gesamten EU<br />
nach Notifizierung und Eintragung im Gemeinsamen Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten in Verkehr<br />
gebracht werden.<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Seite 17 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Aktuelle Situation von gentechnisch veränderten Pflanzen<br />
2.3.2.3. Saatgut-Gentechnik-Verordnung 2001, BGBl. II Nr. 478/2001, i.d.g.F.<br />
Zulassung und Inverkehrbringung von Saatgut und Sorten sind auch in Bezug auf Gentechnik auf Bundesebene<br />
geregelt. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Saatgut-Gentechnik-Verordnung (2001), die sich auf acht Kulturarten, u.a.<br />
auf Raps, Mais und Sojabohne bezieht und deren Zertifizierung und Inverkehrbringung regelt. Dabei gilt die<br />
Anforderung, dass bei der Erstuntersuchung zufällige GVO Verunreinigungen in Saatgut nicht vorhanden sein dürfen,<br />
sowie ein Toleranzwert von 0,1 % in der Nachuntersuchung bzw. bei der Nachkontrolle im Rahmen der<br />
Saatgutverkehrskontrolle. Weiters unterliegt Saatgut von GV-Sorten einer strikten Kennzeichnungspflicht.<br />
2.3.2.4. Anbauverbotsverordnungen, BGBl. II Nr. 181/2008 und 180/2008 i.d.j.g.F.<br />
In Österreich sind derzeit keine gentechnisch veränderten Sorten zugelassen, und es gibt auch keine Anträge auf<br />
Zulassung für GV-Pflanzensorten. Die Verordnungen 181/2008 und180/2008 regeln das Verbot für das<br />
Inverkehrbringen von Mais MON 810 und T25 zum Zweck des Anbaus in Österreich. Relevant sind bisher (Stand<br />
06/2008) auf EU-Ebene nur Sorten bzw. Prüfstämme, die sich auf das Transformationsevent MON 810 beziehen, da<br />
bisher nur Sorten mit diesem Konstrukt in der EU gelistet sind.<br />
2.3.2.5. Verbot des Inverkehrbringens, BGBl. II Nr. 257/2008 i.d.j.g.F.<br />
Die Verordnung 257/2008 regelt das Verbot des Inverkehrbringens von gentechnisch veränderten Mais der Linie<br />
MON 863 in Österreich.<br />
2.3.2.6. Aufhebung des Verbots des Inverkehrbringens, BGBl. II Nr. 246/2008 i.d.j.g.F.<br />
Am 25. April 2007 entschied die Europäische Kommission, dass der gentechnisch veränderte Mais BT 176 aus dem<br />
Jahr 1997 vom Markt genommen werden soll, da dieses Produkt seit einigen Jahren nicht mehr in Verkehr gebracht<br />
wurde. Aufgrund dessen ist eine Aufrechterhaltung der Verordnung 45/1997 mit dem Verbot des Inverkehrbringens<br />
dieses Produktes in Österreich nicht mehr geboten.<br />
2.3.2.7. Saatgut-Anbaugebiete-Verordnung 2005, BGBl. II Nr.128/2005, i.d.g.F.<br />
Die Saatgut-Anbaugebiete-Verordnung, die am 1. Juni 2005 in Kraft getreten ist, (notifiziert unter 2005/0012/A) sieht<br />
geschlossene Anbaugebiete für die Produktion von Saatgut [bei bestimmten Kulturarten] vor. Diese sind eine<br />
wesentliche Voraussetzung für die Vermeidung bzw. Minimierung von Verunreinigungen (auf das zufällige und<br />
technisch vermeidbare Maß) mit genetisch veränderten Organismen bei der Erzeugung von gentechnikfreiem bzw.<br />
biologischem Saatgut, insbesondere unter den strukturellen Bedingungen in Österreich (BMLFUW, 2005). Damit kann<br />
ein spezifisches Regelwerk zum Koexistenzmanagement in der Saatguterzeugung in den Bundesländern Österreichs<br />
implementiert werden.<br />
2.3.2.8. Gentechnik Vorsorgegesetze der Länder i.d.j.g.F.<br />
Die koexistenzbezogenen Rechtsnormen der Bundesländer in Österreich sind nachfolgend aufgelistet (siehe<br />
Tabelle 4). Demnach wird der Anbau von GVO einem behördlichen Verfahren (Anmelde- oder Bewilligungsverfahren)<br />
unterzogen. Durch die Bundesländer eingerichtete, für die Öffentlichkeit zugängliche Register, sog. „Gentechnik-<br />
Bücher“, geben Auskunft über den GVO-Anbau im Bundesland. Die Zusammenfassung und Veröffentlichung der<br />
Bundesländer-Register erfolgt zur Umsetzung der RL 2001/18/EG durch das Bundesministerium für Gesundheit,<br />
Familie und Jugend (BMGFJ).<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Seite 18 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Aktuelle Situation von gentechnisch veränderten Pflanzen<br />
Tabelle 4: Die Gentechnik Vorsorgegesetze, der Bundesländer in Österreich (Stand Jänner 2008)<br />
Bundesland<br />
Form des<br />
Rechtsaktes<br />
Name des Rechtsaktes<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Datum des<br />
Inkrafttretens<br />
Burgenland Neues Gesetz Bgld. Gentechnik-Vorsorgegesetz 01.03. 2005<br />
Kärnten Neues Gesetz Kärntner Gentechnik-Vorsorgegesetz- K-GtVG 01.02. 2005<br />
Niederösterreich Neues Gesetz Niederösterreichisches Gentechnik-Vorsorgegesetz 01.09. 2005<br />
Oberösterreich Neues Gesetz Oö. Gentechnik-Vorsorgegesetz 2006 – Oö. Gt-<br />
VG2006<br />
07.07. 2006<br />
Salzburg Neues Gesetz Gentechnik-Vorsorgegesetz 01.10. 2004<br />
Steiermark Neues Gesetz Steiermärkisches Gentechnik Vorsorgegesetz -<br />
StGTVG<br />
01.09. 2006<br />
Tirol Neues Gesetz Tiroler Gentechnik-Vorsorgegesetz 01.07. 2005<br />
Vorarlberg Bestehendes Gesetz Gesetz über Naturschutz und<br />
Landschaftsentwicklung<br />
01.08. 2002<br />
Wien Neues Gesetz Gesetz über Maßnahmen der Gentechnik-Vorsorge 22.09. 2005<br />
Quelle: nach Bundesministerium für Gesundheit, Familie und Jugend (2008) und einschlägige Rechtsakte.<br />
Seite 19 von 154
3. Klima- und Produktionsräume in Österreich<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Klima- und Produktionsräume in Österreich<br />
Durch die vielfältigen Landschaften und Klimagebiete hat Österreich sehr unterschiedliche<br />
Produktionsvoraussetzungen für die Land- und Forstwirtschaft (vgl. Wagner, 1990).<br />
Wetter und Witterung beschreiben einen momentanen und damit veränderlichen Zustand der Atmosphäre und<br />
bestimmen letztlich den täglichen Umfang und die Art der Tätigkeit des Landwirts. Das Klima kann hingegen<br />
vergleichsweise als relativ konstant angesehen werden und ist schließlich dafür verantwortlich, welche Vegetation,<br />
welche Nutzpflanzen, welche landwirtschaftlichen Methoden etc. in einem bestimmten Landschaftsraum dominieren<br />
(vgl. HARFLINGER und KNEES, 1999).<br />
Grundsätzlich weist Österreich ein vorwiegend warm- bis kühl- gemäßigtes Klima mit überwiegend humiden<br />
Bedingungen auf, das regional von ozeanischen, kontinentalen und mediterranen Einflüssen unterschiedlich stark<br />
geprägt ist (vgl. HARFLINGER und KNEES, 1999). Österreich kann in neun Klimaräume gegliedert werden, wie sie in<br />
Abbildung 6 dargestellt sind.<br />
Abbildung 6: Die Klimaräume Österreichs<br />
Quelle: Klimahandbuch der Österreichischen Bodenschätzung, HARFLINGER und KNEES, 1999<br />
Auf Grund der natürlichen und landwirtschaftlichen Produktionsgegebenheiten ist Österreich von der Bundesanstalt<br />
für Agrarwirtschaft in acht landwirtschaftliche Hauptproduktionsgebiete (HPG) untergliedert, die wiederum in<br />
insgesamt 87 Kleinproduktionsgebiete (KPG) unterteilt werden (siehe Abbildung 7). Anhand dieser Gebietsgliederung<br />
sind die landwirtschaftlichen Gegebenheiten der einzelnen Regionen relativ klar ersichtlich (vgl. STATISTIK AUSTRIA,<br />
2008).<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Seite 20 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Klima- und Produktionsräume in Österreich<br />
Abbildung 7: Die landwirtschaftlichen Haupt- und Kleinproduktionsgebiete Österreichs<br />
Quelle: www.statistik.at, 11.02.2008<br />
Die österreichische Landwirtschaft ist nach wie vor klein strukturiert, wobei sich der Trend zu größeren Betrieben<br />
weiter fortsetzt. Durchschnittlich bewirtschaftet ein Betrieb in Österreich eine Fläche von etwa 40 Hektar. Die<br />
regionale Verteilung des Ackerlandes ist größtenteils von der Topographie des Landes geprägt. Mehr als die Hälfte<br />
des Ackerlandes (52 % bzw. 720.000 ha) weist eine Hangneigung zwischen 0 bis 5 % auf, diese Flächen befinden<br />
sich vor allem in den Bundesländern Niederösterreich, Oberösterreich und Burgenland. 30 % (413.000 ha) der<br />
Flächen liegen zwischen 5 bis 10 % Hangneigung und 12 % (165.000 ha) weisen eine Neigung von 10 bis 15 % auf.<br />
Bei insgesamt 110.000 ha beträgt die Hangneigung mehr als 15 %. Dies sind vor allem die Gebiete der West- und<br />
Oststeiermark, die Bucklige Welt in Niederösterreich und das Mühlviertel in Oberösterreich (vgl. GRÜNER BERICHT,<br />
2007).<br />
Nach der Seehöhe liegen 22 % bzw. 303.000 ha des Ackerlandes unter 200 m, der Großteil des österreichischen<br />
Ackerlandes (44 % bzw. 610.000 ha) breitet sich zwischen 200 und 400 m Seehöhe aus (vgl. GRÜNER BERICHT, 2007).<br />
Der Großteil der österreichischen Ackerflächen liegt im Osten, in den Bundesländern Burgenland, Niederösterreich,<br />
Wien, Oberösterreich und der Steiermark. Im Jahr 2006 machte das Ackerland in Niederösterreich 42,0 % und im<br />
Burgenland 54,3 % der Gesamtfläche aus (vgl. GRÜNER BERICHT, 2007).<br />
Gemäß Grüner Bericht 2007 machte die österreichische Körnermaisernte (inklusive Corn-Cob-Mix) im Jahr 2006 1,75<br />
Mio. t und die Silo- und Grünmaisernte 3,55 Mio. t aus. Insgesamt wurden auf 259.850 Hektar Körner-, Silo-,<br />
Grünmais und Corn-Cob-Mix angebaut. Wie aus Tabelle 5 ersichtlich befinden sich die Hauptmaisanbaugebiete in<br />
Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Kärnten und Burgenland.<br />
Tabelle 5: Anbauflächen von Mais nach Bundesländern im Jahr 2006 (in Hektar)<br />
Burgen-<br />
land<br />
Kärnten<br />
Nieder-<br />
österreich<br />
Ober-<br />
österreich<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Salzburg Steiermark Tirol Vorarlberg Wien Summe<br />
Körnermais 19.745 14.568 46.970 38.990 66 38.737 53 42 148 159.319<br />
Mais für<br />
Corn-cobmix<br />
(CCM)<br />
109 0 2.575 3.867 0 15.326 0 0 0 21.877<br />
Silomais 2.706 9.177 27.047 24.013 418 11.302 2.573 1.340 2 78.578<br />
Grünmais 1 1 16 22 19 14 1 2 0 76<br />
Summe 22.561 23.746 76.608 66.892 503 65.379 2.627 1.384 150 259.850<br />
Quelle: GRÜNER BERICHT 2007<br />
Seite 21 von 154
4. Befruchtungsbiologie von Mais<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Befruchtungsbiologie von Mais<br />
Mais ist eine einhäusig getrennt-geschlechtliche Pflanze. Jede Pflanze hat einen männlichen und einen oder mehrere<br />
weibliche Blütenstände. Der männliche Blütenstand – Rispe oder Fahne – befindet sich an der Spitze des Stängels;<br />
die weiblichen Blütenstände – Kolbenschaft mit Narbenfäden – treten aus den Blattachseln hervor und sitzen auf<br />
kurzen Stiel. Sie sind von Hüllblättern umgeben und bilden nach der Befruchtung die Kolben aus. Bei den weiblichen<br />
Blütenständen wird von jedem Fruchtknoten ein 40-50 cm langer fadenförmiger Griffel (Narbenfaden) gebildet, der<br />
die Pollenkörner aufnimmt. Die Narbenfäden treten an der Spitze des Kolbenschaftes durch die Lieschenumhüllung<br />
und sind zu einer Quaste zusammengefügt. Das Blühen der Rispe und Stäuben des Pollens setzt etwa 2-4 Tage vor<br />
Erscheinen der Narbenfäden der eigenen Pflanze ein. Dadurch erfolgt fast ausschließlich (zu über 90 %) eine<br />
Fremdbefruchtung (vgl. HILBERT, 1986).<br />
Fremdbefruchtung bedeutet im Falle von Mais, dass Pollen einer Pflanze die Narbenfäden einer anderen Pflanze<br />
befruchtet, ansonsten würde es sich um eine unerwünschte Selbstung handeln. Die Fremdbefruchtung ist ein am<br />
Feld natürlicher Vorgang bei dem sich die Pflanzen eines Bestandes untereinander bestäuben. In der<br />
Maissaatgutproduktion erfolgt eine gelenkte Fremdbefruchtung durch eine gezielte Kreuzung zweier unterschiedlicher<br />
Genotypen, indem bei einem der Genotypen die männliche Rispe entfernt bzw. die männliche Sterilität ausgenutzt<br />
wird. Um eine unerwünschte Fremdbefruchtung, wie in der Fragestellung dieser Studie, handelt es sich nur, wenn<br />
durch Wind transportierter Maispollen eines anderen Genotyps die Maispflanze befruchtet. Dieser Aspekt stellt damit<br />
das zentrale Thema in der Koexistenzfrage bei Mais dar, da im Falle eines Anbaus von GV-Mais die<br />
Wahrscheinlichkeit besteht, dass Maispollen einer GV-Sorte in ein benachbartes Feld mit konventionell oder biologisch<br />
angebauten Mais transportiert wird und es somit zu einer Verunreinigung des Erntegutes mit GVO kommen kann und<br />
dieses nicht mehr als GVO- freie Ware verkauft werden kann.<br />
In Abbildung 8 ist die Befruchtung der Narbenfäden einerseits durch erwünschten Pollen (Pollen einer Pflanze<br />
gleichen Genotyps) und andererseits durch unerwünschten Pollen (Pollen eines anderen Genotyps) dargestellt.<br />
Rispe (männliche Blüte)<br />
Rispe (männliche Blüte)<br />
Erwünschter<br />
Pollen<br />
Befruchteter Kolben<br />
Narbenfäden<br />
(weibliche Blüte)<br />
Unerwünschter<br />
Fremdpollen<br />
Unerwünschte<br />
Fremdbefruchtung<br />
Rispe (männliche Blüte)<br />
Abbildung 8: Entstehung einer unerwünschten Fremdbefruchtung durch den Maispollen eines anderen Genotyps.<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Seite 22 von 154
4.1. Sortenreinheit bei Mais<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Befruchtungsbiologie von Mais<br />
Bezüglich der Saatgutverunreinigung gibt es weder im EU-Saatgutrecht noch in den OECD-Saatgutschemata einen<br />
Höchstwert für die Mindest-Sortenreinheit noch einen Standard für die „genetische“ Verunreinigung des<br />
Hybridsaatgutes von Mais. In Österreich sind die in der EU-Vergleichsprüfung angesetzten Höchstwerte für die<br />
Saatgutverunreinigung in den Saatgutnormen verankert (3 % für Einfachhybride und 5 % für Dreiwege- und<br />
Doppelhybride).<br />
Die tatsächlich auftretende Sortenverunreinigung, geprüft im Kontrollanbau des BAES, im Hinblick auf Outcrosses im<br />
Hybridmais-Saatgut wird in Abbildung 9 dargestellt. Diese lag in den Jahren 2003 – 2007 zwischen 0,56 % und 1,23<br />
%. Der Anteil von Verunreinigungen des Saatgutes mit unerwünschten Selbstungen (Pflanzen, die ident mit der<br />
mütterlichen Erbkomponente sind) wird in der Betrachtung von „Verunreinigungen“, gleichgültig ob durch externe<br />
oder interne unerwünschte Pollenquellen verursacht, nicht berücksichtigt.<br />
Mit diesem Kontrollergebnis im Hinblick auf Outcrosses wird das Potential der Sorten-Verunreinigung (aktuell<br />
gemessen mit botanisch phänotypischen Methoden im Parzellenanbau) zum Ausdruck gebracht. Der im Saatgut- und<br />
Sortenrecht der EU und OECD verankerte methodische Ansatz der Qualitätsbewertung von Saatgut im Hinblick auf<br />
die Sortenechtheit und Sortenreinheit ist als nicht gleich zusetzen mit jenem der „genetischen“ Reinheit,<br />
insbesondere nicht im Kontext mit GVO-Verunreinigungen in Saatgut zu betrachten.<br />
Anteil der Fremdtypen in %<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0,0<br />
Saison 2003<br />
n = geprüfte Gesamtpflanzenanzahl<br />
nwk = Anzahl der Selbstungen<br />
noc = Anzahl Outcrosses<br />
n=13.870<br />
nwk=69<br />
0,50%<br />
noc=77<br />
0,56%<br />
AT<br />
Auswertung des Anteils bzw. der Verteilung der Fremdtypen<br />
(SIBS + Outcrosses) in der Nachprüfung von Mais (Zea mays)<br />
n=8.640<br />
nwk=42<br />
0,49%<br />
noc=57<br />
0,66%<br />
Ausland AT<br />
Saison 2004 Saison 2005<br />
n=18.000<br />
nwk=50<br />
0,28%<br />
noc=182<br />
1,01%<br />
n=6.840<br />
nwk=28<br />
0,41%<br />
noc=83<br />
1,21%<br />
n=18.360<br />
nwk=46<br />
0,25%<br />
noc=169<br />
0,92%<br />
Ausland AT<br />
n=5.940<br />
nwk=7<br />
0,11%<br />
noc=43<br />
0,72%<br />
Ausland AT<br />
Saison 2006<br />
n=20.340<br />
nwk=53<br />
0,26%<br />
noc=251<br />
1,23%<br />
Selbstungen<br />
Outcrosses<br />
n=5.040<br />
nwk=12<br />
0,24%<br />
noc=56<br />
1,11%<br />
Ausland AT<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Saison 2007<br />
n=16.700<br />
Ausland<br />
Abbildung 9: Anteil der Fremdtypen unterschieden nach Selbstungen und Outcrosses in der Saatgut-Nachkontrolle<br />
von Mais aus Österreich und aus dem Ausland (Prüfung der Sortenreinheit gemäß Methoden für Saatgut und Sorten).<br />
nwk=75<br />
0,45%<br />
nwk=117<br />
0,70%<br />
n=3.800<br />
nwk=10<br />
0,26%<br />
nwk=31<br />
0,81%<br />
Seite 23 von 154
5. Material und Methoden<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Material und Methoden<br />
Die Feldversuche wurden in Sommer 2007 von Mitarbeitern des Instituts für Saatgut der Agentur für Gesundheit und<br />
Ernährungssicherheit (AGES) mit Unterstützung von Kollegen der Landwirtschaftskammer Niederösterreich<br />
durchgeführt. In der Region ansässige Vertragslandwirte stellten ihre Flächen als Versuchsfläche zur Verfügung und<br />
führten die notwendigen pflanzenbaulichen Maßnahmen durch.<br />
Grundsätzlich beruht das Versuchsdesign darauf, eine möglichst realitätsnahe Anbausituation, wie sie in den<br />
betreffenden Regionen üblich ist, abzubilden. Das heißt die Versuchsfläche ist in eine der tatsächlichen regionalen<br />
Anbauverhältnissen entsprechenden Umwelt eingebettet. Die Versuchsflächen haben daher keine einheitliche Form<br />
oder Größe. Ferner werden im vorliegenden Versuchsdesign die Anbauverhältnisse der im Gebiet vorkommenden<br />
Kulturen berücksichtigt, wodurch sich in unterschiedlichen, den gegebenen landwirtschaftlichen Strukturen<br />
entsprechenden Distanzen zur Versuchsfläche, eine zufällige Anzahl an Maisflächen befindet, die als mögliche<br />
Pollenspender in Frage kommen.<br />
Die vorliegende Studie behandelt zwei verschiedene Fragestellungen hinsichtlich eines Gentransfers von<br />
benachbarten Maisflächen in die Versuchsflächen:<br />
- Feststellung einer unerwünschten Fremdbefruchtung unter Berücksichtigung einer<br />
bestehenden Verunreinigung des verwendeten Ausgangssaatgutes.<br />
- Feststellung der maximal möglichen Fremdbefruchtungsrate<br />
Für beide Fragestellungen wurden unterschiedliche Versuchsansätze gewählt, die in Kapitel 5.8 und 5.9 näher<br />
beschrieben werden.<br />
5.1. Produktions- und Klimaräume der Versuchsflächen<br />
Die 28 Versuchsflächen befanden sich in Niederösterreich, Oberösterreich, Burgenland und der Steiermark. Nach der<br />
in Kapitel 3 beschriebenen Einteilung der Klimaräume und der Haupt- und Kleinproduktionsgebiete Österreichs wurde<br />
die folgende Tabelle 6 strukturiert.<br />
Tabelle 6: Lage der Versuchsflächen hinsichtlich Klimagebiet, Bundesland, Bezirk, Katastralgemeinde sowie Haupt-<br />
und Kleinproduktionsgebiet<br />
Versuchs-<br />
fläche<br />
W-01<br />
W-02, W-03<br />
Klima-<br />
raum<br />
Nordalpiner<br />
Bereich<br />
Nordalpiner<br />
Bereich<br />
Bundes-<br />
land<br />
Ober-<br />
österreich<br />
Ober-<br />
österreich<br />
W-04, W-05 Illyrikum Steiermark<br />
W-06 Illyrikum Steiermark<br />
W-07, W-<br />
08, W-09<br />
Politischer<br />
Bezirk<br />
Wels-<br />
Land<br />
Wels-<br />
Land<br />
Graz-<br />
Umgebung<br />
Graz-<br />
Umgebung<br />
Gemeinde<br />
Steinhaus<br />
Steinerkirchen/<br />
Traun<br />
Katastral<br />
Gemeinde<br />
Ober<br />
Schauersberg<br />
Hammer-<br />
sedt<br />
Pirka Pirka<br />
Kalsdorf/<br />
Graz<br />
Kalsdorf/<br />
Graz<br />
Illyrikum Steiermark Hartberg Lafnitz Lafnitz<br />
W-10, W-11 Illyrikum Burgenland Oberwart<br />
W-12<br />
Nordalpiner<br />
Bereich<br />
Niederösterreich<br />
St. Pölten<br />
(Land)<br />
Markt<br />
Allhau<br />
Haunoldstein<br />
Buchschachen <br />
Großsierning<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Haupt-<br />
Produktions-<br />
gebiet<br />
Alpenvorland<br />
Alpenvorland<br />
Südöstliches<br />
Flach- und<br />
Hügelland<br />
Südöstliches<br />
Flach- und<br />
Hügelland<br />
Südöstliches<br />
Flach- und<br />
Hügelland<br />
Südöstliches<br />
Flach- und<br />
Hügelland<br />
Alpenvorland<br />
Klein-<br />
Produktions-<br />
gebiet<br />
Oberösterreichischer<br />
Zentralraum<br />
Grieskirchen-<br />
Kremsmünster<br />
Gebiet<br />
Ebenen des<br />
Murtales<br />
Ebenen des<br />
Murtales<br />
Oststeirisches<br />
Hügelland<br />
Südburgenländisches<br />
Hügelland<br />
Wieselburg-<br />
St. Pöltener<br />
Gebiet<br />
Seite 24 von 154
Versuchs-<br />
fläche<br />
W-13<br />
W-14<br />
Klima-<br />
raum<br />
Nordalpiner<br />
Bereich<br />
Nordalpiner<br />
Bereich<br />
W-15 Pannonikum<br />
W-16<br />
Nordalpiner<br />
Bereich<br />
E-01, E-02 Pannonikum<br />
Bundes-<br />
land<br />
Niederösterreich <br />
Niederösterreich <br />
Niederösterreich <br />
Niederösterreich <br />
Niederösterreich<br />
E-03 Pannonikum Burgenland<br />
E-04 Pannonikum<br />
E-06 Pannonikum<br />
E-07 Pannonikum<br />
Niederösterreich <br />
Niederösterreich <br />
Niederösterreich<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Material und Methoden<br />
Politischer<br />
Bezirk<br />
St. Pölten<br />
(Land)<br />
St. Pölten<br />
(Stadt)<br />
St. Pölten<br />
(Land)<br />
St. Pölten<br />
(Land)<br />
Gemeinde<br />
Markersdorf-<br />
Haindorf<br />
Sankt<br />
Pölten<br />
Herzogenburg<br />
Obritzberg-<br />
Rust<br />
Bruck/Leitha Bruck/Leitha<br />
Neusiedl<br />
am See<br />
Gänserndorf<br />
E-09 Illyrikum Steiermark Weiz<br />
E-10 Illyrikum Steiermark Weiz<br />
Katastral<br />
Gemeinde<br />
Knetzersdorf <br />
Reitzersdorf<br />
Ederding<br />
Obritzberg-<br />
Rust<br />
Bruck/<br />
Leitha<br />
Parndorf Parndorf<br />
Engelhartstetten <br />
Stopfenreuth<br />
Gänserndorf Eckartsau Witzelsdorf<br />
Gänserndorf Lassee Lassee<br />
Krotten-<br />
dorf<br />
St. Ruprecht/<br />
Raab<br />
Preding<br />
Fünfing<br />
E-11 Illyrikum Steiermark Weiz Unterfladnitz Wollsdorf<br />
E-12, E-13,<br />
E-14<br />
Illyrikum Steiermark<br />
Bad<br />
Radkersburg<br />
Halbenrain Dietzen<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Haupt-<br />
Produktions-<br />
gebiet<br />
Alpenvorland<br />
Alpenvorland<br />
Nordöstliches<br />
Flach- und<br />
Hügelland<br />
Alpenvorland<br />
Nordöstliches<br />
Flach- und<br />
Hügelland<br />
Nordöstliches<br />
Flach- und<br />
Hügelland<br />
Nordöstliches<br />
Flach- und<br />
Hügelland<br />
Nordöstliches<br />
Flach- und<br />
Hügelland<br />
Nordöstliches<br />
Flach- und<br />
Hügelland<br />
Südöstliches<br />
Flach- und<br />
Hügelland<br />
Südöstliches<br />
Flach- und<br />
Hügelland<br />
Südöstliches<br />
Flach- und<br />
Hügelland<br />
Südöstliches<br />
Flach- und<br />
Hügelland<br />
Klein-<br />
Produktions-<br />
gebiet<br />
Wieselburg-<br />
St. Pöltener<br />
Gebiet<br />
Wieselburg-<br />
St. Pöltener<br />
Gebiet<br />
Herzogenburg-,<br />
Tulln-,<br />
Stockerauer<br />
Gebiet<br />
Wieselburg-<br />
St. Pöltener<br />
Gebiet<br />
Wiener Boden<br />
Parndorfer Platte<br />
Marchfeld<br />
Marchfeld<br />
Marchfeld<br />
Oststeirisches<br />
Hügelland<br />
Oststeirisches<br />
Hügelland<br />
Oststeirisches<br />
Hügelland<br />
Ebenen des<br />
Murtales<br />
Charakteristisch für den pannonischen Klimaraum ist einerseits eine auffallende Niederschlagsarmut (weniger als 600<br />
mm) und andererseits eine fast ständige Windbewegung, die im Jahresmittel zwischen 2,5 und 4,0 m/s beträgt. Das<br />
Pannonikum gehört zu den wärmsten Gebieten Österreichs, die Winter sind eher strahlungsarm und nicht allzu kalt<br />
(vgl. HARLFINGER und KNEES, 1999).<br />
Der illyrische Klimaraum reicht vom mittleren Burgenland bis in das steirische Riedeland und zeigt seine markanteste<br />
Ausprägung im Murtal und bietet die besten Voraussetzungen für die Landwirtschaft. Der illyrische Raum ist<br />
charakterisiert durch ein schwach kontinentales, sommerwarmes und mäßig winterkaltes Klima mit ausreichendem<br />
Jahresniederschlag (vgl. HARLFINGER und KNEES, 1999).<br />
Im Nordalpinen Bereich vermindert sich der ozeanische Klimaeinfluß, die Staueffekte bleiben aber vorherrschend. Die<br />
Höhe und Entfernung der Gebirgskette sowie die Orographie in der Hauptanströmrichtung der Luftmassen<br />
bestimmen den Niederschlag, der je nach Seehöhe einen Jahresniederschlagswert zwischen 1000 mm und 2000 mm<br />
im langjährigen Mittel erreicht (vgl. HARLFINGER und KNEES, 1999).<br />
Die im Folgenden angeführten Kleinproduktionsgebiete Österreichs sind nach „Neuabgrenzung landwirtschaftlicher<br />
Produktionsgebiete in Österreich, Teil I und II“ beschrieben (vgl. WAGNER, 1990).<br />
Seite 25 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Material und Methoden<br />
Der Wiener Boden und das Marchfeld bestehen aus sommerheißen, sehr trockenen Terrassenfluren und sanften<br />
Mulden mit tiefgründigen bzw. seichteren Schwarzerden (beste Ackerlagen), aus teilweise grundwasserfernen<br />
Schotterfluren mit sandigen Paratschernosemen (mäßige Ackereignung) und aus auwald- und<br />
feuchtwiesenbestandenen Talsohlen (BOBEK und MRAS, 1960-1980). Die durchschnittliche Seehöhe beträgt 185 m<br />
bzw. 156 m mit einer Hangneigung von durchschnittlich 2,2 % bzw. 1,6 % (GREIF, 1980). Marktfruchtbetriebe sind in<br />
diesen Gebieten eindeutig vorherrschend.<br />
Das Wieselburg- St. Pöltener Gebiet zeichnet sich durch mäßig sommerheiße trockene Terrassenfluren und<br />
Talmulden (mit tiefgründigen Lößbraunerden, beste Ackerlagen) und sanftwelliges Tertiärhügelland mit tiefgründigen<br />
Braunerden (sehr gute Ackereignung) aus. Es besitzt kleine Flächenanteile an Steinfeldern, sandig kargen, zum Teil<br />
podsoligen Braunerden auf hochliegenden Schotterfluren und auwald- und feuchtwiesenbestandenen Talsohlen. In<br />
den südlichen Randbereichen finden sich mäßig feuchte Flyschhänge und Molasserücken mit mäßig bis schlechter<br />
Ackereignung aber guter Grünlandeignung (BOBEK und MRAS, 1960-1980). Die durchschnittliche Seehöhe liegt bei 286<br />
m, die durchschnittliche Hangneigung bei 5,9 % (GREIF, 1980).<br />
Das Herzogenburg- Tulln- Stockerauer Gebiet weist sommerheiße, sehr trockene Terrassenfluren und sanfte Mulden<br />
mit seichteren Schwarzerden über trockengefallenen Schotterfluren (beste Ackerlagen) auf mit tiefgründigen<br />
Schwarzerden in den Übergangsbereichen. Die Randbereiche bestehen aus einem mäßig heißen, trockenen<br />
Tertiärhügelland mit tiefgründigen oder podsoligen Braunerde, (sehr gute Ackereignung). Weiters besitzt das Gebiet<br />
größere Flächenanteile an Auwald-, feuchtwiesen bzw. Grenzertragsböden (BOBEK und MRAS, 1960-1980). Die<br />
durchschnittliche Seehöhe beträgt etwa 213 m mit einer durchschnittlichen Hangneigung von 4,4 % (GREIF, 1980).<br />
Die Parndorfer Platte wird mit sommerheißen, sehr trockenen pannonischen Niederungen und grundwasserfernen<br />
Schotterfluren mit sandigen Paratschernosemen beschrieben. Die Böden weisen eine eher mäßige Ackereignung auf<br />
(BOBEK und MRAS, 1960-1980). Die durchschnittliche Seehöhe beträgt etwa 152 m mit einer durchschnittlichen<br />
Hangneigung von 1,9 % (GREIF, 1980).<br />
Das Südburgenländische Hügelland besitzt sommerheiße, mäßig feuchte illyrische Flach- und Hügellländer, teilweise<br />
steilerhängiges Riedeland mit Pseudogleyen in höheren Lagen (Körnermais, Wein, Obst und Wiesenkulturen),<br />
teilweise bestehend aus Terrassen- und Riedeflächen mit Grenzertagsböden (BOBEK und MRAS, 1960-1980). Die<br />
durchschnittliche Seehöhe beträgt 320 m, die durchschnittliche Hangneigung liegt bei 7 % (GREIF, 1980).<br />
Das Oststeirische Flach- und Hügelland besteht aus Auwald- und Feuchtwiesenbestandenen Talsohlen, dazwischen<br />
sommerheiße, mäßig feuchte, illyrische, steilerhängige Riedelandschaften mit Pseudoglyen (Körnermais,<br />
Weinbaugrenze, Obst- Wiesenkulturen). Das Gebiet weist Flächenanteile an Terrassen- und Riedeflächen mit<br />
verschieden mächtigen Pseudoglyen auf (BOBEK und MRAS, 1960-1980). Die durchschnittliche Seehöhe liegt bei<br />
357 m mit einer durchschnittlichen Hangneigung von 10,7 % (GREIF, 1980).<br />
Die Ebenen des Murtales werden mit Auwald- und Feuchtwiesenbestandenen Talsohlen und sommerheißen, mäßig<br />
feuchten, illyrischen Schotterfeldern mit sandig lehmigen Braunerden (sehr gute Lage für Körnermais, Weizen,<br />
Kartoffel, Feldgemüse) beschrieben. In den Randbereichen findet man Terrassen- und Riedeflächen mit verschieden<br />
mächtigen Pseudoglyen (BOBEK und MRAS, 1960-1980). Die durchschnittliche Seehöhe beträgt 292 m und die<br />
durchschnittliche Hangneigung 3,3 % (GREIF, 1980).<br />
Das Grieskirchen- Kremsmünster Gebiet wird als ein sehr sommerwarmes, wintermildes, mäßig feuchtes kuppiges<br />
Tertiärhügelland beschrieben. Weiters besitzt es Terrassensockel mit Pseudogleyen (gute Acker-, beste<br />
Grünlandeignung) und flachwellige Terrassenplatten mit ertragreicher Acker- und Grünlandwirtschaft. Im<br />
Randbereich des Gebiets befinden sich sommerwarme, wintermilde, sehr feuchte sanftwellige Altmoränen- und<br />
Hochterrassenplatten mit vergleyten Lößbraunerden mit guter Acker- und sehr guter Grünlandeignung (BOBEK und<br />
MRAS, 1960-1980). Die durchschnittliche Seehöhe liegt bei 413 m mit einer durchschnittlichen Hangneigung von 7,5<br />
% (GREIF, 1980)<br />
Der Oberösterreichische Zentralraum bietet durch die sommerheißen, sehr trockenen Terrassenfluren und den<br />
sanften Mulden mit tiefgründigen, zum Teil auch seichteren Schwarzerden über trockengefallenen Schotterfluren<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Seite 26 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Material und Methoden<br />
beste Ackerlagen. Teilweise besteht der Oberösterreichische Zentralraum aus Steinfeldern mit extrem dürftigen<br />
Rendsinen, der südliche Bereich wiederum aus sommerwarmen und wintermilden, mäßig feuchten Terrassensockeln<br />
mit Pseudoglyen (BOBEK und MRAS, 1960-1980). Die durchschnittliche Seehöhe beträgt 314 m und die<br />
durchschnittliche Hangneigung 6,2 % (GREIF, 1980).<br />
5.2. Vermessung der Versuchsflächen<br />
Die Versuchsflächen wurden mit Hilfe eines „GPS GM-270, global positioning system“ unter Anwendung der Software<br />
„Farm Works Mate Version 10.22“ vermessen.<br />
Um die Umgebung der Versuchsflächen darzustellen werden Luftbildaufnahmen aus der Basiskarte des Datenpools<br />
des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft verwendet. Wie aus<br />
Abbildung 10 ersichtlich, werden die Versuchsfläche als Pollenempfänger, die die Versuchsfläche umgebenden<br />
Gelbmaisbestände als Pollenspender und sämtliche andere Kulturen der Umgebungsfelder dargestellt. Weiters ist der<br />
Ausgangspunkt, also der erste Meter in der ersten Reihe der Versuchsfläche markiert sowie die Entfernungen<br />
zwischen der Versuchsfläche zu den umliegenden Maisbeständen. Die Vermessung der Entfernungen erfolgte aus<br />
dem eGIS oder anhand des oben beschriebenen GPS-Gerätes. Die Entfernungen stellen auf +/- 5 Meter auf- bzw.<br />
abgerundete Werte dar.<br />
Versuchsfläche =<br />
Pollenempfänger<br />
Mais<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Getreide Getreide<br />
Soja<br />
���� ����<br />
2<br />
Getreide<br />
Getreide<br />
120m 120m<br />
Getreide 220m 220m<br />
Soja<br />
Soja<br />
Getreide<br />
… Ausgangspunkt (1. Reihe, 1. Meter)<br />
1<br />
Mais<br />
Gelbmaisbestände = Pollenspender<br />
Abbildung 10: Darstellung der Versuchsfläche (= Pollenempfänger) und der sie umgebenden Gelbmaisbestände (=<br />
Pollenspender) sowie deren Entfernung zur Versuchsfläche<br />
5.3. Bestimmung der Blühzeitpunkte<br />
Ab Ende Juni erfolgten einerseits die Bonitur der weiblichen Narbenfäden der Pflanzen auf der Versuchsfläche und<br />
andererseits die Bonitur der männlichen Rispen auf den die Versuchsflächen umgebenden Maisfeldern. Noch vor dem<br />
Erscheinen der ersten Narbenfäden wurden auf jeder Versuchsfläche 4 x 100 Pflanzen markiert. Anhand dieser<br />
Pflanzen wurde der Entwicklungsverlauf der Narbenfäden in Abständen von 3-4 Tagen zeitlich dokumentiert. Das<br />
Boniturschema erfasst anhand der Länge und Frische der Narbenfäden den Zeitraum der Empfängnisfähigkeit.<br />
In den Maisflächen, die aufgrund ihrer Entfernungen zu den jeweiligen Versuchsflächen als Pollenspender in Frage<br />
kamen, wurden ebenfalls 200-300 Pflanzen markiert und in zeitlichen Abständen von 3-4 Tagen bonitiert. Das<br />
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Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Material und Methoden<br />
Boniturschema basierte auf der visuellen Beurteilung hinsichtlich der Frische der Antheren beginnend am mittleren<br />
Drittel der Hauptachse der Rispen.<br />
Anhand der Boniturergebnisse war es möglich die Übereinstimmung der Blüte von Pollenempfänger (Versuchsfläche)<br />
und Pollenspender (die Versuchsfläche umliegenden Maisflächen) festzustellen (siehe Abbildung 11).<br />
Durchschnittlicher Prozentsatz Blühende Pflanzen<br />
/Narbenfäden<br />
100,0<br />
90,0<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
28.06.2007<br />
02.07.2007<br />
06.07.2007<br />
10.07.2007<br />
Datum<br />
14.07.2007<br />
18.07.2007<br />
22.07.2007<br />
26.07.2007<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Empfänger W07<br />
Pollenspender W07-1<br />
Pollenspender W07-2<br />
Abbildung 11: Beispiel der Übereinstimmung zwischen der Entwicklung der Narbenfäden der Empfängerfläche und<br />
der Blüte der Pollenspenderfelder. Eine Übereinstimmung mit der Vollblüte der Pollenspenderfläche W07-1 dauerte<br />
ca. 17 Tage, jene mit der Pollenspenderfläche W07-2 dauerte etwa 14 Tage, wodurch sich eine durchschnittliche<br />
Übereinstimmung der vollen Empfängnisfähigkeit mit der Vollblüte von etwa 15,5 Tagen ergab.<br />
5.4. Geo-Informationssystem GIS<br />
Die im Feld ermittelten Standorte einzelner Pflanzen und deren Fremdbefruchtungsrate wurden zu weiteren Analysen<br />
in ein Geographisches Informationssystem (GIS) übertragen. Aufbauend auf GPS-Erhebungen vor Ort (siehe<br />
Abbildung 12) und anderen Vorinformationen wurden die Empfänger- sowie die Spenderfelder digitalisiert (siehe<br />
Abbildung 13).<br />
In das Empfängerfeld wurden danach die Reihen und die exakten Pflanzenstandorte eingepasst (siehe Abbildung 14).<br />
Für nachfolgende statistische Auswertungen wurden im GIS noch weitere Parameter erhoben, die vor allem das<br />
Verhältnis und die Distanzen der Mittelpunkte und der Ränder der Felder zueinander widerspiegeln.<br />
Seite 28 von 154
Abbildung 12: GPS Erhebung der Versuchsfelder.<br />
w15_8<br />
w15_6<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Material und Methoden<br />
w15_1<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
w15_2<br />
Abbildung 13: Versuchsfläche (Empfängerfläche) mit den umliegenden Pollenspenderflächen (rot).<br />
w15_8<br />
w15_6<br />
w15_1<br />
Abbildung 14: Darstellung der Reihen und der Probenahmepunkte in der Versuchsfläche.<br />
w15_2<br />
w15_3<br />
w15_3<br />
Seite 29 von 154
5.5. Geostatistik<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Material und Methoden<br />
Geostatistik untersucht wie sich Objekte, Elemente, Eigenschaften oder Phänomene durch räumliche Muster<br />
charakterisieren und analysieren lassen. Dabei wird versucht aus gemessenen und georeferenzierten Werten eine<br />
räumliche, flächenhafte Interpolation zu erstellen, die der realen Situation entspricht. Dabei wird der Ansatz verfolgt,<br />
dass die Messwerte benachbarter Messpunkte sich ähnlicher sind, als die Messwerte entfernter Messpunkte.<br />
In einem ersten Analyseschritt wird jeder Messpunkt mit jedem anderen Messpunkt verglichen und dabei die<br />
Entfernungen und Unterschiede der Messwerte untersucht. Diese räumlichen Abhängigkeiten werden in einem Modell<br />
abgebildet. Anhand dieses Modells kann dann eine unendliche Zahl von flächenhaft verteilten Schätzwerten ermittelt<br />
werden. Je nachdem wie weit entfernt die Messwerte von der Position des zu ermittelnden Schätzwertes liegen,<br />
gehen sie mit unterschiedlicher Gewichtung in das Modell ein.<br />
5.6. Grafische Darstellung der Fremdbefruchtungsrate<br />
Nachdem die Kornwerte für jedes Feld anhand einer Referenzkornzahl normiert worden waren, wurden die Daten in<br />
ein Statistikpaket importiert und die unter dem Kapitel „Geostatistik“ (siehe 5.5) erläuterten Methoden angewandt<br />
und jeweils ein zum Datensatz passendes Modell definiert.<br />
Mittels dieser Modelle wurden die flächenhaften Darstellungen der Fremdbefruchtungsrate errechnet.<br />
Die Abbildungen sind eine Kombination aus einer Isolinien- (Linien mit gleichem Wert) und einer flächenhaften<br />
Darstellung und zeigen den Grad der Fremdbefruchtung in Prozent auf einer Skala von 0-100 % (siehe Abbildung<br />
15a) bzw. - zur besseren Veranschaulichung - einer an die Fremdbefruchtungsrate der Versuchsfläche angepasste<br />
Skala (siehe Abbildung 15b).<br />
100<br />
50<br />
a<br />
[m]<br />
0<br />
w09<br />
0 50 100 150<br />
[m]<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
0 50 100 150<br />
Abbildung 15: Beispiel eines Befruchtungsmusters einer Versuchsfläche (Empfänger). In Abbildung a wird eine<br />
Skalierung von 0 – 100 % Fremdbefruchtung angewendet, in Abbildung b wird eine für die Befruchtungsrate der<br />
Empfängerfläche angepasste Skalierung von 0 – 25 % verwendet, um eine genauere Darstellung des<br />
Befruchtungsmusters zu erhalten.<br />
5.7. Klimadaten<br />
Im Zeitraum der Entwicklung der Narbenfäden auf den Versuchsflächen und der Blühperiode der benachbarten<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
100<br />
50<br />
b<br />
[m]<br />
0<br />
w09<br />
[m]<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Maisfelder wurden stündlich die Windrichtung, die Windgeschwindigkeit und der Niederschlag gemessen. Zusätzlich<br />
wurden täglich die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit um 7:00, 14:00 und 19:00, das Tagesmaximum und –<br />
minimum sowie das Tagesmittel gemessen. Die Daten wurden für diesen Zeitraum von der der Versuchsfläche<br />
nächstgelegenen Wetterstation des ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) angefordert.<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Seite 30 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Material und Methoden<br />
In der nachstehenden Tabelle 7 sind die Entfernungen der Wetterstationen zu den jeweiligen Versuchsflächen<br />
dargestellt. Die Distanzen liegen zwischen 1,5 und maximal 13,0 km.<br />
Tabelle 7: Entfernung der Wetterstationen zu den Versuchsflächen in km.<br />
Versuchsfläche<br />
Lage der Fläche -<br />
Bezirk<br />
Lage der Fläche -<br />
Katastralgemeinde<br />
Wetterstation<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Entfernung zwischen<br />
Wetterstation und<br />
Versuchsfläche in km<br />
W01 Wels-Land Oberschauersberg Wels Schleißheim 7,9<br />
W02 Wels-Land Hammersedt Kremsmünster 3,0<br />
W03 Wels-Land Hammersedt Kremsmünster 3,3<br />
W04 Graz-Umgebung Pirka Graz -Flughafen 2,0<br />
W05 Graz-Umgebung Pirka Graz -Flughafen 1,7<br />
W06 Graz-Umgebung Kalsdorf/Graz Graz -Flughafen 2,8<br />
W07 Hartberg Lafnitz Hartberg 10,6<br />
W08 Hartberg Lafnitz Hartberg 10,9<br />
W09 Hartberg Lafnitz Hartberg 11,0<br />
W10 Oberwart Buchschachen Hartberg 6,6<br />
W11 Oberwart Buchschachen Hartberg 6,3<br />
W12 St. Pölten (Land) Großsierning Sankt Pölten 13,0<br />
W13 St. Pölten (Land) Knetzersdorf Sankt Pölten 12,0<br />
W14 St. Pölten (Stadt) Reitzersdorf Sankt Pölten 7,8<br />
W15 St. Pölten (Land) Ederding Sankt Pölten 11,3<br />
W16 St. Pölten (Land) Obritzberg-Rust Sankt Pölten 7,0<br />
E01 Bruck/Leitha Bruck/Leitha Bruckneudorf 1,5<br />
E02 Bruck/Leitha Bruck/Leitha Bruckneudorf 2,8<br />
E03 Neusiedl/See Parndorf Bruckneudorf 8,2<br />
E04 Gänserndorf Stopfenreuth Fuchsenbigl 12,3<br />
E06 Gänserndorf Witzelsdorf Fuchsenbigl 8,3<br />
E07 Gänserndorf Lassee Fuchsenbigl 9,4<br />
E09 Weiz Preding Weiz 3,4<br />
E10 Weiz Fünfing Gleisdorf 4,9<br />
E11 Weiz Wollsdorf Gleisdorf 4,0<br />
E12 Radkersburg Dietzen Bad Radkersburg 4,9<br />
E13 Radkersburg Dietzen Bad Radkersburg 4,0<br />
E14 Radkersburg Dietzen Bad Radkersburg 5,0<br />
5.7.1. Windrose<br />
Eine Windrose dient der Darstellung der Häufigkeiten des Auftretens von Windrichtungen. Windrichtung bezeichnet<br />
dabei die Himmelsrichtung aus der der Wind kommt. Die Gradeinteilung folgt der geographischen Notation, d.h. 0°<br />
bzw. 360° bedeutet Nord und die Gradzahl zählt dann von Norden aus im Uhrzeigersinn. Üblich ist die Darstellung bei<br />
Prognosen in acht 45° Grad Schritten (Nord/N, Nordost/NE, Ost/E, Südost/SE, Süd/S, Südwest/SW, West/W und<br />
Nordwest/NW) und bei Stationsdaten in 16 Schritten zu je 22.5°.<br />
Seite 31 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Material und Methoden<br />
In Abbildung 16 ist ein Beispiel einer Windrose dargestellt und zeigt die Häufigkeiten der Windrichtungen und der<br />
Windgeschwindigkeiten.<br />
m/s<br />
(0,2.4]<br />
(2.4,4.8]<br />
(4.8,7.2]<br />
(7.2,9.6]<br />
(9.6,12]<br />
W<br />
Windrose<br />
E07 - Fuchsenbigl<br />
N<br />
S<br />
2007-07-15 bis 2007-08-07<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
Abbildung 16: Häufigkeiten der Windrichtungen und der Windgeschwindigkeiten für den Zeitraum Mitte Juli bis<br />
Anfang August 2007. In diesem Zeitraum kam etwa 19 % des Windes direkt aus W und etwa 15 % aus WNW. Von<br />
den 19 %, die direkt aus Westen kamen, fielen etwa 3 % in die Kategorie mit der zweithöchsten<br />
Windgeschwindigkeit (7.2 – 9.6 m/s).<br />
5.8. Feststellung einer unerwünschten Fremdbefruchtung unter Berücksichtigung<br />
einer bestehenden Verunreinigung des verwendeten Ausgangssaatgutes<br />
(Versuchsdesign 1)<br />
Der vorliegende Feldversuch umfasste sechzehn Versuchsflächen (W01 bis W16) in Niederösterreich, Oberösterreich,<br />
Burgenland und der Steiermark, Details dazu siehe 5.1.<br />
5.8.1. Versuchsanstellung<br />
Ziel dieser Versuchsanstellung war es eine unerwünschte Fremdbefruchtung unter dem Aspekt einer bereits<br />
bestehenden Sortenverunreinigung festzustellen. Dem Grundkonzept, dass eine möglichst der Region entsprechende<br />
Anbausituation wiedergegeben werden soll, wird in diesem Versuchsansatz Rechnung getragen, insofern dass die<br />
Pflanzen der Versuchsflächen nicht kastriert wurden und somit eine Bestäubung innerhalb des Bestandes stattfinden<br />
konnte.<br />
Damit eine unerwünschte Fremdbefruchtung durch den externen Polleneintrag eines benachbarten Maisfeldes in die<br />
Versuchsfläche ermittelt werden konnte, wurde auf der Versuchsfläche eine Wachsmaissorte angebaut. Die<br />
Stärkezusammensetzung einer konventionellen Maissorte (Gelbmais) besteht aus den beiden Stärkefraktionen<br />
Amylose (30-40 %) und Amylopektin. Eine Wachsmaissorte hingegen besteht zu 100 % aus Amylopektin. Bei<br />
Gelbmaiskörnern reagiert das Jod mit Amylose und das Korn weist eine blauviolette Färbung auf. Bei<br />
Wachsmaiskörnern bleibt eine Farbreaktion durch das Jod aus (siehe Abbildung 18).<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
E<br />
Seite 32 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Material und Methoden<br />
Unter dem Gesichtspunkt einer bereits bestehenden Verunreinigung des Ausgangssaatgutes ergibt folgende Differenz<br />
die unerwünschte Fremdbefruchtung durch externen Polleneintrag:<br />
Gesamtverunreinigung<br />
- Verunreinigung des Ausgangssaatgutes (Pollenausschüttung der „Fremdpflanzen“ nicht berücksichtigt)<br />
= Mindestverunreinigung durch eine unerwünschte externe Fremdbefruchtung<br />
Es ist jedoch zu erwarten, dass es aufgrund der Pollenausschüttung der „Fremdpflanzen“ (konkret Gelbmais) zu einer<br />
zusätzlichen Verunreinigung innerhalb des Maisbestandes kommt. Um die Ausgangsverunreinigung des Saatgutes<br />
festzustellen wurden von den zwei Partien, die zum Anbau verwendet wurden und den gleichen Ursprung hatten und<br />
sich nur durch eine unterschiedliche Beizung unterschieden (siehe Tabelle 8), 2000 Korn abgezählt, der Mehlkörper<br />
freigelegt und die Jodlösung aufgetragen. In den 2000 Korn wurde auf diese Weise ein Gelbmaiskorn ermittelt was<br />
eine geschätzte Saatgutverunreinigung von 0,05 % ergab.<br />
Die Richtlinie 1829/2003/EG gibt einen Kennzeichnungsschwellenwert von 0,9 % für das Endprodukt - im Falle von<br />
Saatgut also das Ernteprodukt - für eine zufällige, technisch unvermeidbare Verunreinigung mit GVO an. Der zuletzt<br />
von der Kommissionsdienststelle diskutierte Kennzeichnungsschwellenwert für eine GVO Verunreinigung bei<br />
Maissaatgut liegt bei 0,5 %.<br />
Beruhend auf dieser Annahme wurde das Ausgangssaatgut von sieben der sechzehn Versuchsfelder vor dem Anbau<br />
künstlich beimpft um eine maximale Saatgutverunreinigung, wie sie von der Kommission vorgeschlagen wurde, zu<br />
simulieren. Um eine Saatgutverunreinigung von 0,5 % zu erreichen wurden die Saatgutsäcke, die für den Anbau<br />
eines solchen Versuchfeldes bestimmt waren, und etwa 80.000 Korn beinhalteten, mit 400 Körnern der gleichen<br />
Sorte in der Nicht-Waxy Form (Gelbmaisform) beimpft. Für eine homogene Verteilung der Gelbmaiskörner wurde der<br />
beimpfte Inhalt des Saatgutsackes maschinell vermischt.<br />
Nachbarbestand 1<br />
(Pollenspender –<br />
Gelbmais)<br />
ANGRENZEND<br />
Polleneintrag<br />
von AUSSEN<br />
Pollendruck von<br />
innen<br />
Versuchsfläche<br />
(Pollenempfänger-<br />
Wachsmais)<br />
ABSTAND<br />
Abbildung 17: Schematische Darstellung der Versuchsanlage, um die unerwünschte Fremdbefruchtungsrate unter<br />
Berücksichtigung einer bestehenden Sortenverunreinigung festzustellen<br />
Nachbarbestand 2<br />
(Pollenspender -<br />
Gelbmais)<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Seite 33 von 154
5.8.2. Kolbenbonitur<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Material und Methoden<br />
Auf den Versuchsflächen wurden während der Reifeperiode anhand einer systematischen Beprobung der Kolben das<br />
Befruchtungsmuster und die Ausbreitung einer Fremdbefruchtung durch benachbarte Maisflächen bzw. durch eine<br />
interne Saatgutverunreinigung festgestellt.<br />
An den Probenahmepunkten wurde jeweils ein Kolben direkt am Feld entliescht, mit einem Messer der Länge nach<br />
aufgeschnitten um den Mehlkörper freizulegen und danach eine Jodlösung aufgetragen. Durch die Farbreaktion des<br />
Jods mit der jeweiligen Stärkefraktion konnte eindeutig festgestellt werden, ob das einzelne Korn durch einen<br />
externen Polleneintrag eines Gelbmaisfeldes entstanden war. Bei Wachsmaiskörnern, deren Stärke zu 100 % aus<br />
Amylopektin besteht, bleibt eine Farbreaktion des Jods aus, bei Gelbmaiskörnern, deren Stärke aus beiden<br />
Fraktionen, also Amylopektin und Amylose besteht, reagiert das Jod mit der Amylose und das Korn weist eine<br />
blauviolette Färbung auf (siehe Abbildung 18). Pro Kolben wurden etwa vier Kornreihen mit jeweils ca. 30 Korn<br />
(Zielwert 120 Korn) derart präpariert um einen Durchschnittswert pro Kolben zu ermitteln. Eine Verunreinigung des<br />
Ausgangssaatgutes war insofern leicht erkennbar, da die Körner des gesamten Kolbens die blauviolette Färbung<br />
aufwiesen.<br />
b<br />
a<br />
Abbildung 18: Auftragen der Jodlösung auf den präparierten Maiskolben mit einer deutlichen Farbreaktion von<br />
durch externen Polleneintrag eines benachbarten Gelbmaisfeldes entstandenen Korns (a) und die Befruchtung durch<br />
Pollen von Wachsmaispflanzen des Bestandes selbst, erkennbar durch das Ausbleiben der Farbreaktion, da die Stärke<br />
von Wachsmaiskörner ausschließlich aus Amylopektin besteht (b). Ein Kolben entstanden durch eine<br />
Saatgutverunreinigung mit Gelbmais, erkennbar durch eine durchgehend blauviolette Farbreaktion (c).<br />
Von jeder Versuchsfläche wurde von beiden Richtungen jeweils die 2., 4., 6. und 12. Reihe und danach zur Mitte hin<br />
jede 10. Reihe beprobt, vom Feldrand beginnend in Abständen von 2.5, 5, und 10, Metern und danach zur Mitte hin<br />
in Abständen von 20 Metern, um dann zum oberen Feldrand hin wieder wie oben beschrieben die Abstände zu<br />
verkleinern (siehe Abbildung 19).<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
c<br />
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F<br />
E<br />
L<br />
D<br />
L<br />
Ä<br />
N<br />
G<br />
E<br />
I<br />
N<br />
M<br />
E<br />
T<br />
E<br />
R<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Material und Methoden<br />
0<br />
0 20 40 60 80 100 120<br />
REIHEN<br />
�� Auszählungspunkt: Ermittlung der Fremdbefruchtung/<br />
Verunreinigung durch Gelbmais<br />
Abbildung 19: Beispiel eines Probenahmeplanes in der Versuchsfläche<br />
Um den prozentuellen Anteil einer unerwünschten Fremdbefruchtung festzustellen wurde die Anzahl an Körnern pro<br />
Probenahmepunkt, die eine eindeutige Farbreaktion zeigten durch den Zielwert in Höhe von 120 Korn dividiert.<br />
5.8.3. Verwendete Sorten<br />
Angaben zu den verwendeten Sorten sowie zur Schlaggröße sind in der folgenden Tabelle 8 dargestellt. Für den<br />
vorliegenden Versuchsansatz wurde eine Wachsmaissorte gewählt, deren Stärkezusammensetzung aus nahezu 100<br />
% Amylopektin besteht, zum Unterschied zu einer konventionellen Gelbmaissorte mit Stärke aus einer Mischung von<br />
Amylose und Amylopektin.<br />
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www.ages.at<br />
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Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Material und Methoden<br />
Tabelle 8: auf der Versuchsflächen angebaute Sorten mit der entsprechenden Reifezahl und dem Reihenabstand<br />
sowie der Schlaggröße.<br />
Versuchsfläche Sorte<br />
FAO-<br />
Zahl<br />
Reihenabstand<br />
(cm)<br />
Schlaggröße<br />
(ha)<br />
W01 DK315 Waxy 320 70 1,90<br />
W02 DK315 Waxy 320 70 1,17<br />
W03 DK315 Waxy 320 70 2,19<br />
W04 DK315 Waxy 320 70 1,10<br />
W05 DK315 Waxy 320 70 0,87<br />
W06 DK315 Waxy 320 70 2,50<br />
W07 DK315 Waxy 320 70 0,44<br />
W08 DK315 Waxy 320 70 1,02<br />
W09 DK315 Waxy 320 70 0,54<br />
W10 DK315 Waxy 320 70 1,01<br />
W11 DK315 Waxy 320 70 0,98<br />
W12 DK315 Waxy 320 72 2,00<br />
W13 DK315 Waxy 320 75 1,90<br />
W14 DK315 Waxy 320 75 1,03<br />
W15 DK315 Waxy 320 70 0,70<br />
W16 DK315 Waxy 320 70 2,09<br />
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www.ages.at<br />
Seite 36 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Material und Methoden<br />
5.9. Feststellung der maximal möglichen Fremdbefruchtungsrate (Versuchsdesign 2)<br />
Der Feldversuch umfasste zwölf Versuchsflächen (E01-E04, E06, E07, E09-E14) in Niederösterreich, Burgenland und<br />
der Steiermark, die einerseits die spezifischen geographischen und topographischen Unterschiede und andererseits<br />
die landwirtschaftlichen Charakteristika der Region widerspiegeln sollten.<br />
5.9.1. Versuchsanstellung<br />
Im Zuge dieser Versuchsanstellung wurden die Pflanzen der Versuchsfläche vor der Blüte vollkommen kastriert, das<br />
heißt die männliche Rispe oder Fahne wurde maschinell entfernt. Dadurch sollte es zu keiner Bestäubung durch<br />
Pollen von Pflanzen, die sich auf der Versuchsfläche befanden kommen. Wie oben beschrieben befanden sich um die<br />
Versuchsfläche in unterschiedlichen Entfernungen eine zufällige Anzahl an Maiskonsumflächen. Zur Blüte schütten die<br />
Maispflanzen dieser Flächen Pollen, welcher durch Wind in die Versuchsfläche transportiert werden kann. Befinden<br />
sich die Pflanzen der Versuchsfläche in der Phase, in der Narbenfäden ausgebildet werden, kann es zu einer<br />
Befruchtung kommen (siehe Abbildung 20).<br />
Nachbarbestand 1<br />
(Pollenspender)<br />
ANGRENZEND<br />
Polleneintrag<br />
von AUSSEN<br />
Kastrierte Pflanzen → kein<br />
Pollendruck in der<br />
Versuchsfläche<br />
Versuchsfläche<br />
(Pollenempfänger)<br />
ABSTAND<br />
Empfängnisfähige<br />
Narbenfäden<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Nachbarbestand 2<br />
(Pollenspender)<br />
Abbildung 20: Schematische Darstellung der Versuchsanlage, um die maximal mögliche Fremdbefruchtungsrate zu<br />
schätzen. Die Pflanzen der Versuchsfläche wurden vor der Blüte kastriert, das heißt die männliche Rispe/Fahne<br />
wurde maschinell entfernt, wodurch als mögliche Pollenspender nur noch die die Versuchsfläche umgebenden<br />
Maisfelder in Frage kommen sollen.<br />
5.9.2. Entfahnung der Versuchsflächen<br />
Vor der Blüte wurden die Pflanzen auf den Versuchsflächen maschinell entfahnt, das heißt die Rispe/ Fahne<br />
(männlicher Blütenstand) wurde abgeschnitten. Da die Versuchsflächen vorwiegend in Gebieten angebaut wurden, in<br />
denen sich Maissaatgutvermehrungen befanden, wurden die Entfahnung und Nachbereinigung von den Landwirten<br />
selbst organisiert.<br />
Seite 37 von 154
5.9.3. Kolbenbonitur<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Material und Methoden<br />
Auf den Versuchsflächen wurden zur Reife anhand einer systematischen Beprobung der Kolben das<br />
Befruchtungsmuster und die Ausbreitung einer Fremdbefruchtung durch benachbarte Maisflächen geschätzt.<br />
Pro Probenahmepunkt wurden, um einen Durchschnittwert zu erhalten, jeweils zwei Kolben direkt am Feld entliescht<br />
und die Anzahl der Körner festgestellt.<br />
Von jeder Versuchsfläche wurde von beiden Richtungen jeweils die 2., 4. und 6. Reihe und danach zur Mitte hin jede<br />
6. Reihe beprobt, vom Feldrand beginnend in Abständen von 5, 10, 15, 20, 30, 40, 60, 80 und 100 Metern und<br />
danach zur Mitte hin in Abständen von 40 Metern, um dann zum oberen Feldrand hin wieder wie oben beschrieben<br />
die Abstände zu verkleinern (siehe Abbildung 21). Das Probenahmeschema basiert auf der Annahme, dass eine<br />
Fremdbefruchtung durch umliegende Maisfelder vor allem in den Randreihen höher ist und dann relativ rasch mit<br />
zunehmender Entfernung abnimmt, eine Tatsache, die auch aus den Ergebnissen der vorangegangen Versuchsreihe<br />
aus dem Jahr 2005 hervorgeht.<br />
F<br />
E<br />
L<br />
D<br />
L<br />
Ä<br />
N<br />
G<br />
E<br />
I<br />
N<br />
M<br />
E<br />
T<br />
E<br />
R<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
0 20 40 60 80 100<br />
REIHEN<br />
�� Auszählungspunkt: Ermittlung der befruchteten Körner<br />
an zwei Kolben<br />
Abbildung 21: Beispiel eines Probenahmeplanes in der Versuchsfläche.<br />
Um einen Referenzwert hinsichtlich der Kornanzahl eines normal befruchteten Kolbens der entsprechenden Sorte aus<br />
dem jeweiligen Gebiet zu erhalten, wurden Kolben derselben Sorte geerntet und die durchschnittliche Anzahl an<br />
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Seite 38 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Material und Methoden<br />
Kornreihen pro Kolben, die durchschnittliche Anzahl an Körnern pro Reihe und die Gesamtanzahl an Körnern pro<br />
Kolben ermittelt.<br />
Um den prozentuellen Anteil der maximal möglichen Fremdbefruchtung festzustellen wurde die durchschnittliche<br />
Anzahl an Körnern pro Probenahmepunkt durch den Referenzwert der entsprechenden Sorte dividiert.<br />
5.9.4. Verwendete Sorten<br />
Angaben zu den verwendeten Sorten sowie zur Schlaggröße sind in der folgenden Tabelle 9 dargestellt. Kriterien bei<br />
der Auswahl der Sorten auf den Versuchsflächen waren einerseits die Reifezahl (FAO-Zahl), die jenen im jeweiligen<br />
Gebiet typischen Sorten entsprach um eine möglichst genaue Übereinstimmung der Blühperioden der<br />
Versuchsflächen und den benachbarten Maisflächen zu erzielen und andererseits eine geringe Ausbildung von<br />
Seitentrieben, um den Aufwand der Nachentfahnung möglichst gering zu halten und das Potential einer Bestäubung<br />
innerhalb der Versuchsfläche zu minimieren.<br />
Tabelle 9: auf den Versuchsflächen angebaute Sorten mit der entsprechenden Reifezahl und dem Reihenabstand<br />
sowie der Schlaggröße<br />
Versuchsfläche Sorte FAO-Zahl<br />
Reihenabstand<br />
(cm)<br />
Schlaggröße<br />
(ha)<br />
E01 DK 315 320 75 1,41<br />
E02 DKC4626 400 75 1,45<br />
E03 Nathan -N- 75 3,04<br />
E04 DK 315 320 75 1,49<br />
E06 ES Beatle 260 75 1,54<br />
E07 Pixxia 420 75 1,56<br />
E09 Acces 280 70 0,90<br />
E10 Acces 280 70 0,43<br />
E11 Acces 280 70 0,50<br />
E12 Pelican 300 75 0,56<br />
E13 Pelican 300 75 0,38<br />
E14 (MT) Matado* -N- 75 0,46<br />
l<br />
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Seite 39 von 154
6. Ergebnisse<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
6.1. Ergebnisse des Versuches „Feststellung einer unerwünschten<br />
Fremdbefruchtung unter Berücksichtigung einer bestehenden Verunreinigung des<br />
Ausgangssaatgutes“ (Versuchsdesign 1)<br />
6.1.1. Versuchsfläche W01<br />
a<br />
Tagesmitteltemperatur [°C]<br />
Durchschnittlicher Prozentsatz<br />
Blühende Pflanzen/Narbefäden (%)<br />
b<br />
100,0<br />
90,0<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
28.06.2007<br />
02.07.2007<br />
06.07.2007<br />
10.07.2007<br />
Datum<br />
14.07.2007<br />
18.07.2007<br />
22.07.2007<br />
26.07.2007<br />
Empfänger W01<br />
Pollenspender W01-1<br />
Pollenspender W01-2<br />
Pollenspender W01-3<br />
Pollenspender W01-4<br />
Abbildung 22: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche W01 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender)<br />
(b)<br />
14 18 22 26<br />
m/s<br />
Jul 06 Jul 11 Jul 16 Jul 21 Jul 26<br />
(0,2.4]<br />
(2.4,4.8]<br />
(4.8,7.2]<br />
(7.2,9.6]<br />
(9.6,12]<br />
W<br />
Wetterdaten 2007-07-06 bis 2007-07-26<br />
W01 - Wels-Schleißheim<br />
Windrose<br />
W01 - Wels-Schleißheim<br />
N<br />
S<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
E<br />
2007-07-06 bis 2007-07-26<br />
Abbildung 23: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche W01<br />
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www.ages.at<br />
0 5 10 15<br />
Niederschlag [mm]<br />
Seite 40 von 154
[m]<br />
150<br />
100<br />
a<br />
[m]<br />
50<br />
0<br />
w01<br />
0 50 100 150 200 250 300<br />
Fremdbe-<br />
[m]<br />
fruchtung<br />
in [%]<br />
b<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
0<br />
Raps Raps Raps<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Raps Raps Raps<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
w01<br />
Soja Soja Soja<br />
Mais<br />
3<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
175m 175m 175m<br />
Mais<br />
W01<br />
Mais1 W01<br />
Mais1 W01<br />
Mais1 Mais<br />
2<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
4<br />
���� ���� ����<br />
Raps Raps Raps<br />
260m 260m 260m<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Weg (5m)<br />
0 50 100 150 200 250 300<br />
[m]<br />
300m<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
���� ���� ���� … Ausgangspunkt (1. Reihe, 1. Meter)<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Abbildung 24: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W01, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche W01 angepassten Skalierung von 0 – 70 %<br />
(b).<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Seite 41 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Tabelle 10: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in der<br />
Versuchsfläche W01 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters wird die<br />
Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des Weiteren ist die<br />
Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben.<br />
Durchschnittliche<br />
Fremdbefruchtung/<br />
Verunreinigung (%) min<br />
(n)<br />
Kornanzahl<br />
absolut<br />
max<br />
(n)<br />
Verunreinigung<br />
des Ausgangssaatgutes<br />
mit<br />
Gelbmais (%)<br />
Anzahl<br />
bonitierter<br />
Gelbmaispflanzen<br />
im<br />
Wachsmaisbestand<br />
(n)<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Hauptpollenspender<br />
Distanz<br />
6,61 0 111 0,55 2 W01-1 angrenzend<br />
Die durchschnittliche Fremdbefruchtungsrate der Wachsmaisfläche W01 beträgt 6,61 %, wobei jedoch das beim<br />
Anbau verwendete Ausgangssaatgut eine Verunreinigung mit Gelbmais in Höhe von 0,55 % aufweist.<br />
In Abbildung 24a sind der Wachsmaisbestand W01 und die umliegenden Kulturen dargestellt. Der Standort der<br />
Fläche befindet sich in der KG Oberschauersberg im Bezirk Wels Land (OÖ). Der Maisanteil gemessen an der<br />
landwirtschaftlichen Nutzfläche liegt in Oberschauersberg bei 26,7 % und die durchschnittliche Schlaggröße bei<br />
Mais beträgt ca. 2,6 ha (Quelle: AGRARMARKT AUSTRIA 2004).<br />
Südlich der 1,9 ha großen Wachsmaisfläche grenzt direkt die Gelbmaisfläche W01-1 an. Im Norden schließt ein<br />
geschotterter Feldweg an und im Kurvenbereich entlang von ca. 65 m Feldlänge der Gelbmaisbestand W01-2.<br />
Das Umgebungsfeld W01-3 liegt ca. 175 m westlich, das Feld W01-4, welches jedoch von der Fläche W01-1<br />
abgeschirmt wird ca. 260 m südlich von W01.<br />
Wie aus Abbildung 22b ersichtlich, gibt es eine zeitliche Übereinstimmung der Phase der pollenabgebenden<br />
Pflanzen in den Nachbarbeständen mit der Phase der empfängnisfähigen Narbenfäden im Wachsmaisbestand<br />
W01, allerdings zeigen die Aufzeichnungen der Blühbonitur, dass der Blühbeginn generell in den umliegenden<br />
Beständen W01-1 bis W01-4, ca. 1 Woche vor dem Auftreten der ersten empfängnisfähigen Narbenfäden im<br />
Wachsmaisfeld liegt. Somit herrschte zum Zeitpunkt des Erscheinens empfängnisfähiger Narbenfäden im<br />
Empfängerfeld ein Pollendruck aus den umliegenden Maisbeständen vor.<br />
Die grafische Auswertung des Fremdbefruchtungsmusters im Wachsmaisbestand W01 (Abbildung 24b) zeigt, dass<br />
es zu einer sichtbaren Fremdbefruchtung aus den Beständen W01-1 und W01-2 kam.<br />
Hinsichtlich der Häufigkeiten der Windrichtungen (Abbildung 23) gemäß den Wetterdatenerhebungen der in ca. 8<br />
km entfernt gelegenen Wetterstation Wels Schleißheim ist eine eindeutige Tendenz von W und WSW-Strömungen<br />
zu erkennen. Speziell zu Beginn des Erscheinens der Narbenfäden (06/07.07) herrschte eine Westströmung,<br />
markant ist auch eine kühle Regenperiode zwischen 09.07. und 12.07.07. Im gesamten Erhebungszeitraum kam<br />
etwa 50 % des Windes aus W und WSW, wobei nur 1-2 % in die Kategorie mit der zweithöchsten<br />
Windgeschwindigkeit (7,2 – 9,6 m/s) einzustufen sind, der Rest in niedrigere Windgeschwindigkeiten.<br />
Seite 42 von 154
6.1.2. Versuchsfläche W02<br />
Tagesmitteltemperatur [°C]<br />
a<br />
Durchschnittlicher Prozentsatz<br />
Blühende Pflanzen /Narbenfäden<br />
14 16 18 20 22 24 26<br />
b<br />
100,0<br />
90,0<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Wetterdaten 2007-07-06 bis 2007-07-26<br />
W02 - Kremsmünster<br />
Jul 06 Jul 11 Jul 16 Jul 21 Jul 26<br />
28.06.2007<br />
02.07.2007<br />
06.07.2007<br />
10.07.2007<br />
Datum<br />
14.07.2007<br />
18.07.2007<br />
22.07.2007<br />
26.07.2007<br />
Empfänger W02<br />
Pollenspender W02-1<br />
Pollenspender W02-2<br />
Abbildung 25: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche W02 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender)<br />
(b)<br />
m/s<br />
(0,2.4]<br />
(2.4,4.8]<br />
(4.8,7.2]<br />
(7.2,9.6]<br />
(9.6,12]<br />
W<br />
Windrose<br />
W02 - Kremsmünster<br />
N<br />
S<br />
2007-07-06 bis 2007-07-26<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
E<br />
Abbildung 26: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche W02<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
0 5 10 15 20<br />
Niederschlag [mm]<br />
Seite 43 von 154
[m]<br />
b<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Mais<br />
Getreide<br />
w02<br />
2<br />
Raps<br />
Getreide<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
11<br />
1<br />
Mais- Mais- Mais-<br />
Versuch Versuch Versuch<br />
Getreide<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
0 50 100<br />
[m]<br />
W02<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Wiese Wiese Wiese<br />
���� ���� ����<br />
Getreide<br />
Getreide<br />
Getreide<br />
150<br />
100<br />
a<br />
[m]<br />
50<br />
0<br />
w02<br />
0 50 100<br />
[m]<br />
���� ���� ���� … Ausgangspunkt (1. Reihe, 1. Meter)<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Abbildung 27: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W02, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche W02 angepassten Skalierung von 0 – 6 % (b).<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Seite 44 von 154<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Tabelle 11: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in der<br />
Versuchsfläche W02 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters wird die<br />
Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des Weiteren ist die<br />
Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben.<br />
Durchschnittliche<br />
Fremdbefruchtung/<br />
Verunreinigung (%) min<br />
(n)<br />
Kornanzahl<br />
absolut<br />
max<br />
(n)<br />
Verunreinigung<br />
des Ausgangssaatgutes<br />
mit<br />
Gelbmais (%)<br />
Anzahl<br />
bonitierter<br />
Gelbmaispflanzen<br />
im<br />
Wachsmaisbestand<br />
(n)<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Hauptpollenspender<br />
1,74 0 18 0,05 1 - -<br />
Die durchschnittliche Fremdbefruchtungsrate der Wachsmaisfläche W02 beträgt 1,74 %.<br />
Die Fläche W02 befindet sich in der KG Hammersedt, Gemeinde Steinerkirchen im Bezirk Wels Land (OÖ). Der<br />
Maisanteil gemessen an der landwirtschaftlichen Nutzfläche liegt in Hammersedt bei knapp 29 % und die<br />
durchschnittliche Schlaggröße bei Mais beträgt ca. 2,4 ha (Quelle: AGRARMARKT AUSTRIA 2004).<br />
An die 1,17 ha große Wachsmaisfläche grenzt unmittelbar keine Gelbmaisfläche an. In nordwestlicher Richtung<br />
mit ca. 200 m Entfernung liegt W02-2. W02-1 liegt ca. 150 m westlich bis südwestlich von W02 und wird<br />
zusätzlich durch verbautes Gebiet des Ortsteils Linden abgeschirmt.<br />
Distanz<br />
Wie aus Abbildung 25b ersichtlich, gibt es zwar eine zeitliche Übereinstimmung der Phase der pollenabgebenden<br />
Pflanzen in den Nachbarbeständen mit der Phase der empfängnisfähigen Narbenfäden im Wachsmaisbestand<br />
W02, allerdings zeigen die Aufzeichnungen der Blühbonitur, dass generell der Blühbeginn in den zwei<br />
umliegenden Beständen ca. 1 Woche vor dem Auftreten der ersten empfängnisfähigen Narbenfäden im<br />
Wachsmaisfeld liegt. D.h. es herrschte zum Zeitpunkt des Erscheinens empfängnisfähiger Narbenfäden im<br />
Empfängerfeld ein Pollendruck aus den umliegenden Maisbeständen vor.<br />
Die grafische Auswertung des Fremdbefruchtungsmusters zeigt eine relativ gleichmäßige Verteilung der<br />
Fremdbefruchtung im Wachsmaisbestand W02. Die erhöhte Fremdbefruchtung im linken, südlichen<br />
Feldrandbereich ist auf eine vorgefundene Gelbmaispflanze durch Verunreinigung des Ausgangssaatgutes<br />
zurückzuführen.<br />
Hinsichtlich der Häufigkeiten der Windrichtungen gemäß den Wetterdatenerhebungen der in ca. 3 km entfernt<br />
gelegenen Wetterstation Kremsmünster ist eine eindeutige Tendenz von WSW-Strömungen zu erkennen. Speziell<br />
im Stadium Beginn des Erscheinens der Narbenfäden (06/07.07) herrschte eine Südwestströmung, markant ist<br />
auch eine kühle Regenperiode zwischen 09.07. und 12.07.07. Im gesamten Erhebungszeitraum kam über 50 %<br />
des Windes aus WSW.<br />
Seite 45 von 154
6.1.3. Versuchsfläche W03<br />
a<br />
Tagesmitteltemperatur [°C]<br />
Durchschnittlicher Prozentsatz<br />
Blühende Pflanzen /Narbenfäden<br />
14 16 18 20 22 24 26<br />
b<br />
100,0<br />
90,0<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
Wetterdaten 2007-07-06 bis 2007-07-26<br />
W03 - Kremsmünster<br />
Jul 06 Jul 11 Jul 16 Jul 21 Jul 26<br />
28.06.2007<br />
02.07.2007<br />
06.07.2007<br />
10.07.2007<br />
Datum<br />
14.07.2007<br />
18.07.2007<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
22.07.2007<br />
26.07.2007<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
0 5 10 15 20<br />
Niederschlag [mm]<br />
Empfänger W03<br />
Pollenspender W03-1<br />
Pollenspender W03-2<br />
Pollenspender W03-3<br />
Pollenspender W03-4<br />
Pollenspender W03-5<br />
Abbildung 28: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche W03 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender)<br />
(b)<br />
m/s<br />
(0,2.4]<br />
(2.4,4.8]<br />
(4.8,7.2]<br />
(7.2,9.6]<br />
(9.6,12]<br />
W<br />
Windrose<br />
W03 - Kremsmünster<br />
N<br />
S<br />
2007-07-06 bis 2007-07-26<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
E<br />
Abbildung 29: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche W03<br />
Seite 46 von 154
150<br />
100<br />
a<br />
[m]<br />
[m]<br />
50<br />
0<br />
w03<br />
0 50 100 150 200 250<br />
b<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
[m]<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Klee Klee<br />
Mais<br />
2<br />
w03<br />
Getreide Getreide<br />
Raps Raps<br />
Obst Obst<br />
Wiese Wiese<br />
Getreide Getreide<br />
185m 185m<br />
Wald<br />
Windschutz<br />
Windschutz<br />
Mais<br />
W03 W03<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
���� ����<br />
Getreide Getreide<br />
Wald<br />
Brache Brache<br />
1<br />
11<br />
Mais Mais 1<br />
Mais<br />
5<br />
Wald<br />
0 50 100 150 200 250<br />
[m]<br />
Getreide Getreide<br />
Wiese Wiese<br />
Wiese Wiese<br />
Brache Brache<br />
110m 110m<br />
Getreide Getreide<br />
245m 245m<br />
Getreide Getreide<br />
4<br />
Mais<br />
Soja Soja<br />
Mais<br />
3<br />
Getreide Getreide<br />
Getreide Getreide<br />
���� ���� … Ausgangspunkt (1. Reihe, 1. Meter)<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Abbildung 30: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W03, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche W03 angepassten Skalierung von 0 – 6 % (b).<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Seite 47 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Tabelle 12: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in der<br />
Versuchsfläche W03 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters wird die<br />
Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des Weiteren ist die<br />
Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben.<br />
Durchschnittliche<br />
Fremdbefruchtung/<br />
Verunreinigung (%) min<br />
(n)<br />
Kornanzahl<br />
absolut<br />
max<br />
(n)<br />
Verunreinigung<br />
des Ausgangssaatgutes<br />
mit<br />
Gelbmais (%)<br />
Anzahl<br />
bonitierter<br />
Gelbmaispflanzen<br />
im<br />
Wachsmaisbestand<br />
(n)<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Hauptpollenspender<br />
Distanz<br />
1,41 0 31 0,05 0 W03-1 angrenzend<br />
Die durchschnittliche Fremdbefruchtungsrate der Wachsmaisfläche W03 beträgt 1,41 %.<br />
Die Fläche W03 befindet sich wie die Fläche W02 in der KG Hammersedt, Gemeinde Steinerkirchen im Bezirk<br />
Wels Land (OÖ).<br />
An die 2,19 ha große Wachsmaisfläche grenzt entlang des südlichen Feldrandes der Gelbmais W03-1 an, der die<br />
Fläche W03-4 zum Teil abschirmt. In westlicher Richtung mit 185 m Entfernung und Abschirmung durch einen<br />
Windschutz bestehend aus Bäumen und dichten Sträuchern liegt W03-2. Die Gelbmaisbestände 03-3 bzw. W03-5<br />
sind mit jeweils ca. 250 m Abstand in nordöstlicher bzw. südlicher Lage zu finden.<br />
Wie in Abbildung 28b ersichtlich, gibt es zwar wiederum eine zeitliche Übereinstimmung der Phase der<br />
pollenabgebenden Pflanzen in den Nachbarbeständen mit der Phase der empfängnisfähigen Narbenfäden im<br />
Wachsmaisbestand W03, allerdings zeigen die Aufzeichnungen der Blühbonitur, dass speziell in den<br />
angrenzenden Feldern W03-1 und W03-2 die Pollenausschüttung der männlichen Rispe 4 Tage vor dem Auftreten<br />
der ersten empfängnisfähigen Narbenfäden im Wachsmaisfeld beginnt und somit auch etwas früher blüht als die<br />
anderen Nachbarbestände.<br />
Die grafische Auswertung des Fremdbefruchtungsmusters (siehe Abbildung 30b) zeigt einen erhöhten<br />
Fremdpolleneintrag entlang des südlichen Feldrandes, bedingt durch das angrenzende Gelbmaisfeld W03-1.<br />
Umgelegt auf eine 4-reihige Mähdruschbreite in diesem Randbereich liegt die Verunreinigung der Ernteware<br />
dieser Teilflächen bei ca. 5,5 %. Bei einer Mähdruschbreite von 6 Reihen reduziert sich der Anteil der<br />
amylosehältigen Körner im Wachsmais auf 4,3 %. Eine im Vergleich zur durchschnittlichen Gesamtverunreinigung<br />
des Bestandes 3- bis 4-fache Verunreinigung im südlichen Randbereich ist somit mit der direkten Nachbarschaft<br />
zum Feld W03-1 begründbar.<br />
Hinsichtlich der Häufigkeiten der Windrichtungen gemäß den Wetterdatenerhebungen der in ca. 3 km entfernt<br />
gelegenen Wetterstation Kremsmünster ist eine eindeutige Tendenz von WSW-Strömungen zu erkennen. Speziell<br />
zu Beginn des Erscheinens der Narbenfäden (06/07.07) herrschte eine Südwestströmung, markant ist auch eine<br />
kühle Regenperiode zwischen 09.07. und 12.07.07. Im gesamten Erhebungszeitraum kam über 50 % des Windes<br />
aus WSW.<br />
Seite 48 von 154
6.1.4. Versuchsflächen W04 und W05<br />
a<br />
Tagesmitteltemperatur [°C]<br />
Durchschnittlicher Prozentsatz Blühende<br />
Pflanzen /Narbenfäden<br />
16 18 20 22 24 26<br />
b<br />
100,0<br />
90,0<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Wetterdaten 2007-06-25 bis 2007-07-16<br />
W04 - Graz-Flughafen<br />
Jun 26 Jul 01 Jul 06 Jul 11 Jul 16<br />
0,0<br />
28.06.2007 02.07.2007 06.07.2007 10.07.2007 14.07.2007<br />
Datum<br />
Empfänger W04<br />
Empfänger W05<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
0 5 10 15 20<br />
Niederschlag [mm]<br />
Pollenspender W04/05-1<br />
Pollenspender W04/05-2/3<br />
Pollenspender W04/05-4<br />
Pollenspender W04/05-7<br />
Abbildung 31: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsflächen W04 und W05 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher<br />
Prozentsatz der Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten<br />
(Pollenspender) (b)<br />
m/s<br />
(0,2.4]<br />
(2.4,4.8]<br />
(4.8,7.2]<br />
(7.2,9.6]<br />
(9.6,12]<br />
W<br />
Windrose<br />
W04 - Graz-Flughafen<br />
N<br />
S<br />
2007-06-25 bis 2007-07-16<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
E<br />
Abbildung 32: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsflächen W04 und<br />
W05<br />
Seite 49 von 154
100<br />
50<br />
a<br />
[m ]<br />
0<br />
a<br />
[m]<br />
w04<br />
0 50 100 150 200<br />
b<br />
100<br />
50<br />
0<br />
[m]<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
44<br />
Mais<br />
Mais<br />
Getreide Getreide<br />
55<br />
55<br />
Mais<br />
Getreide<br />
6<br />
Mais<br />
w04<br />
Kürbis<br />
66<br />
33 33<br />
22<br />
22<br />
77<br />
44<br />
W04 W04 W04 W04<br />
Getreide Getreide<br />
375m 375m<br />
475m 475m<br />
Kürbis<br />
480m 480m<br />
285m 285m<br />
Mais<br />
Mais<br />
Kürbis<br />
80m 80m<br />
0 50 100 150 200<br />
[m]<br />
Schotter<br />
Kürbis Kürbis<br />
11<br />
W05 W05<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
���� ����<br />
Weg Weg (5m) (5m)<br />
1<br />
Mais Mais<br />
Schotter<br />
���� ���� … Ausgangspunkt (1. Reihe, 1. Meter)<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Seite 50 von 154
[m]<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Abbildung 33: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W04 und W05, umliegende<br />
Gelbmaisflächen (Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate<br />
mit einer Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche W04 bzw. W05 angepassten<br />
Skalierung von 0 – 80 %<br />
(b, W04) bzw. 0-70 % (b, W05).<br />
Tabelle 13: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in den<br />
Versuchsflächen W04 und W05 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters<br />
wird die Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des<br />
Weiteren ist die Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben.<br />
ID<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Durchschnittliche<br />
Fremdbefruchtung<br />
/ Verunreinigung<br />
(%)<br />
Kornanzahl<br />
absolut<br />
min<br />
(n)<br />
max<br />
(n)<br />
w05<br />
0 50 100 150<br />
[m]<br />
Verunreinigung<br />
des Ausgangssaatgutes<br />
mit<br />
Gelbmais (%)<br />
Anzahl<br />
bonitierter<br />
Gelbmaispflanzen<br />
im<br />
Wachsmaisbestand<br />
(n)<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Hauptpollen<br />
-spender<br />
W04 2,89 0 54 0,55 1 - -<br />
W05 2,80 0 45 0,55 2 - -<br />
Distanz<br />
Die durchschnittliche Fremdbefruchtungsrate der Wachsmaisflächen beträgt knapp 3,0 %, wobei jedoch das beim<br />
Anbau verwendete Ausgangssaatgut eine Verunreinigung mit Gelbmais in Höhe von 0,55 % aufweist.<br />
In Abbildung 33a sind der Wachsmaisbestand W04 sowie der Bestand W05 und die umliegenden Kulturen<br />
dargestellt. Die beiden Flächen sind lediglich durch einen ca. 5 m breiten Feldweg getrennt. Der Standort der<br />
Flächen befindet sich in der KG Pirka-Eggenberg, Gemeinde Pirka im Bezirk Graz Umgebung (ST). Der Maisanteil<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Seite 51 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
gemessen an der landwirtschaftlichen Nutzfläche liegt in Pirka bei 26,5 % und die durchschnittliche Schlaggröße<br />
bei Mais beträgt 0,7 ha (Quelle: AGRARMARKT AUSTRIA 2004).<br />
An die 1,10 ha große Wachsmaisfläche W04 grenzt am westlichen Feldrand der Gelbmaisbestand W04/05-4 an.<br />
Die Fläche W04/05-7 schließt an der nördlichen Längsseite an, danach folgt ein Kürbisfeld und der Gelbmais<br />
W04/05-2. Die zweite Wachsmaisfläche W05 ist 0,87 ha groß, nördlich davon findet man die Gelbmaisfläche<br />
W04/05-1.<br />
Wie aus Abbildung 31b ersichtlich, gibt es keine zeitliche Übereinstimmung der Phase der pollenabgebenden<br />
Pflanzen des angrenzenden Gelbmaisbestand W04/05-7 mit der Phase der empfängnisfähigen Narbenfäden in<br />
beiden Wachsmaisbeständen. Der Blühverlauf des Nachbarbestandes W04/05-4 deckt sich mit dem Blühverlauf<br />
der Wachsmaisfläche. Die anderen Umgebungsfelder zeigten tendenziell einen späteren Blühbeginn.<br />
Die grafische Auswertung des Fremdbefruchtungsmusters im Wachmaisbestand W04 zeigt, dass es nur am<br />
westlichen Feldrand im Bereich der ersten 20 Meter zu einer sichtbaren Fremdbefruchtung aus dem Bestand<br />
W04/05-4 kam. Dies ist auf die Übereinstimmung der Blühzeitpunkte zurückzuführen, wobei jedoch bei genauer<br />
Betrachtung der Wetterdaten festgestellt wird, dass in der Blühperiode kaum eine Westströmung aufgetreten ist.<br />
Der „Hotspot“, d.h. das konzentrierte Auftreten von amylosehältigen Körnern im nördlichen Bereich der Feldmitte<br />
ist auf eine vorgefundene Gelbmaispflanze durch Verunreinigung des Ausgangssaatgutes zurückzuführen.<br />
Das Fremdbefruchtungsmusters im Wachmaisbestand W05 zeigt, dass die 2 „Hotspots“ wie in W04 ebenfalls<br />
durch vorgefundene Gelbmaispflanzen hervorgerufen werden. Der scheinbar geringe Einfluss von der direkt<br />
angrenzenden Gelbmaisfläche W04/05-1 ist auf den ca. 4-5 Tage späteren Blühbeginn zurückzuführen.<br />
Die Häufigkeiten der Windrichtungen gemäß den Wetterdatenerhebungen der in ca. 2 km entfernt gelegenen<br />
Wetterstation Graz – Flughafen zeigen die Hauptwindrichtung NW bis N und S bis SO, wobei bei genaueren<br />
Datenanalyse festgestellt werden muss, dass in den Blühperioden (speziell zu Blühbeginn) sehr oft schnell<br />
wechselnde Windbedingungen vorlagen. Weiters wurde der Blühverlauf von einigen Regenperioden/-schauern mit<br />
zwei/drei markanten Temperaturschwankungen begleitet.<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Seite 52 von 154
6.1.5. Versuchsfläche W06<br />
Tagesmitteltemperatur [°C]<br />
a<br />
Durchschnittlicher Prozentsatz Blühende<br />
Pflanzen /Narbenfäden<br />
16 18 20 22 24 26<br />
b<br />
100,0<br />
90,0<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Wetterdaten 2007-06-25 bis 2007-07-16<br />
W06 - Graz-Flughafen<br />
Jun 26 Jul 01 Jul 06 Jul 11 Jul 16<br />
0,0<br />
28.06.2007 02.07.2007 06.07.2007 10.07.2007 14.07.2007<br />
Datum<br />
Empfänger W06<br />
Pollenspender W06-1<br />
Pollenspender W06-2<br />
Abbildung 34: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche W06 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender)<br />
(b)<br />
m/s<br />
(0,2.4]<br />
(2.4,4.8]<br />
(4.8,7.2]<br />
(7.2,9.6]<br />
(9.6,12]<br />
W<br />
Windrose<br />
W06 - Graz-Flughafen<br />
N<br />
S<br />
2007-06-25 bis 2007-07-16<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
E<br />
Abbildung 35: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche W06<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
0 5 10 15 20<br />
Niederschlag [mm]<br />
Seite 53 von 154
[m]<br />
b<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Mais Mais Mais<br />
Kürbis<br />
Mais<br />
Kürbis Kürbis Kürbis<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
4<br />
9<br />
Kürbis Kürbis Kürbis<br />
Kartoffel<br />
Wiese Wiese Wiese<br />
19 19 19 Reihen Reihen Reihen<br />
44<br />
99<br />
Kartoffel Kartoffel<br />
Wald<br />
Mais<br />
7<br />
77<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
60m 60m 60m<br />
3<br />
33<br />
Mais<br />
145m 145m 145m 250m 250m 250m<br />
5<br />
55<br />
110m 110m 110m<br />
Sonnenblume Sonnenblume Sonnenblume<br />
Kürbis<br />
Getreide<br />
Kürbis Kürbis Kürbis (20m) (20m) (20m)<br />
w06<br />
Mais<br />
W06<br />
W06 W06<br />
Mais Mais Mais<br />
8<br />
Mais Mais Mais<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
6<br />
1<br />
2<br />
22<br />
Kürbis<br />
66<br />
���� ���� ����<br />
Mais<br />
Kürbis<br />
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 550<br />
[m]<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
a<br />
[m]<br />
100<br />
50<br />
0<br />
w06<br />
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 550<br />
[m]<br />
���� ���� ���� … Ausgangspunkt (1. Reihe, 1. Meter)<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Abbildung 36: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W06, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche W06 angepassten Skalierung von 0 – 6 % (b).<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Seite 54 von 154<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Tabelle 14: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in der<br />
Versuchsfläche W06 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters wird die<br />
Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des Weiteren ist die<br />
Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben.<br />
Durchschnittliche<br />
Fremdbefruchtung/<br />
Verunreinigung (%) min<br />
(n)<br />
Kornanzahl<br />
absolut<br />
max<br />
(n)<br />
Verunreinigung<br />
des Ausgangssaatgutes<br />
mit<br />
Gelbmais (%)<br />
Anzahl<br />
bonitierter<br />
Gelbmaispflanzen<br />
im<br />
Wachsmaisbestand<br />
(n)<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Hauptpollenspender<br />
Distanz<br />
1,83 0 40 0,05 0 W06-1 angrenzend<br />
Die durchschnittliche Fremdbefruchtungsrate der Wachsmaisfläche W04 beträgt 1,83 %.<br />
Der Standort der Flächen befindet sich in der Gemeinde Kalsdorf bei Graz im Bezirk Graz Umgebung (ST). Der<br />
Maisanteil in dieser Gemeinde gemessen an der landwirtschaftlichen Nutzfläche liegt bei 38,7 %, die<br />
durchschnittliche Mais-Schlaggröße bei rund 1,0 ha (Quelle: AGRARMARKT AUSTRIA 2004). Die Schlaggröße von W06<br />
beträgt 2,5 ha und liegt somit über dem Durchschnitt in der Gemeinde.<br />
Die Umgebungssituation der Wachsmaisfläche in Abbildung 36a stellt sich in der Weise dar, dass im Norden eine<br />
unmittelbar angrenzende Nachbarschaft zu W06-1 gegeben ist und ein weiterer Gelbmaisbestand (W06-2) 20<br />
Meter südlich, getrennt durch einen Kürbisbestand liegt. Weitere Gelbmaisflächen befinden sich NW bis SW,<br />
werden aber durch ein kleines Waldstück, das direkt an W06 in westlicher Himmelsrichtung anschließt begrenzt,<br />
so auch der Bestand W6-03, der aus diesem Grund nicht zur Blüte bonitiert wurde.<br />
Die Nachbarbestände W06-1 und W06-2 zeigen einen synchronen Blühverlauf, wobei der Blühbeginn im Vergleich<br />
zu der Wachsmaisfläche W06 um 1 bis 2 Tage später einsetzt.<br />
Die grafische Auswertung des Fremdbefruchtungsmusters im Wachmaisbestand W06 zeigt einen verstärkten<br />
Fremdpolleneintrag im nördlichen und westlichen Bereich. Umgelegt auf eine 4-reihige Mähdruschbreite im<br />
westlichen Randbereich liegt die Verunreinigung der Ernteware dieser Teilfläche bei knapp 4,1 %.<br />
Bei der Abgrenzung einer Teilfläche in westlichen Bereich (konkret gesamte Feldbreite, Feldlänge ca. 15 m)<br />
beträgt die Verunreinigung mit amylosehältigen Körnern über 6 %.<br />
Die Häufigkeiten der Windrichtungen gemäß den Wetterdatenerhebungen der in ca. 3 km entfernt gelegenen<br />
Wetterstation Graz – Flughafen zeigen die Hauptwindrichtung NW bis N und S bis SO, wobei bei genaueren<br />
Datenanalyse festgestellt werden muss, dass in den Blühperioden (speziell zu Blühbeginn) sehr oft schnell<br />
wechselnde Windbedingungen vorlagen. Weiters wurde der Blühverlauf von einigen Regenperioden/-schauern mit<br />
zwei/drei markanten Temperaturschwankungen begleitet.<br />
Seite 55 von 154
6.1.6. Versuchsfläche W07<br />
Tagesmitteltemperatur [°C]<br />
a<br />
Durchschnittlicher Prozentsatz Blühende<br />
Pflanzen /Narbenfäden<br />
14 18 22 26<br />
b<br />
100,0<br />
90,0<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
28.06.2007<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Wetterdaten 2007-07-03 bis 2007-07-26<br />
W07 - Hartberg<br />
Jul 06 Jul 11 Jul 16 Jul 21 Jul 26<br />
02.07.2007<br />
06.07.2007<br />
10.07.2007<br />
Datum<br />
14.07.2007<br />
18.07.2007<br />
22.07.2007<br />
26.07.2007<br />
Empfänger W07<br />
Pollenspender W07-1<br />
Pollenspender W07-2<br />
Abbildung 37: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche W07 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender)<br />
(b)<br />
m/s<br />
(0,2.4]<br />
(2.4,4.8]<br />
(4.8,7.2]<br />
(7.2,9.6]<br />
(9.6,12]<br />
W<br />
Windrose<br />
W07 - Hartberg<br />
N<br />
S<br />
2007-07-03 bis 2007-07-26<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
E<br />
Abbildung 38: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche W07<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
0 2 4 6 8 10 12<br />
Niederschlag [mm]<br />
Seite 56 von 154
[m]<br />
150<br />
100<br />
50<br />
a<br />
[m ]<br />
0<br />
w07<br />
0 50 100 150 200 250 300<br />
Fremdbe-<br />
[m]<br />
fruchtung<br />
in [%]<br />
b<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
3<br />
w07<br />
Soja Soja Getreide Getreide<br />
Wiese Wiese<br />
Getreide Getreide<br />
Wiese Wiese<br />
Mais<br />
��� 1<br />
W07<br />
2 ����<br />
1 1<br />
W07<br />
2 � 1<br />
Getreide Getreide<br />
Mais<br />
Mais<br />
0 50 100 150 200 250 300<br />
[m]<br />
55m 55m<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
���� ���� … Ausgangspunkt (1. Reihe, 1. Meter)<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Abbildung 39: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W07, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche W07 angepassten Skalierung von 0 – 15 %<br />
(b).<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Seite 57 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Tabelle 15: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in der<br />
Versuchsfläche W07 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters wird die<br />
Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des Weiteren ist die<br />
Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben.<br />
Durchschnittliche<br />
Fremdbefruchtung/<br />
Verunreinigung (%) min<br />
(n)<br />
Kornanzahl<br />
absolut<br />
max<br />
(n)<br />
Verunreinigung<br />
des Ausgangssaatgutes<br />
mit<br />
Gelbmais (%)<br />
Anzahl<br />
bonitierter<br />
Gelbmaispflanzen<br />
im<br />
Wachsmaisbestand<br />
(n)<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Hauptpollenspender<br />
Distanz<br />
10,33 0 80 0,05 0 W07-2 angrenzend<br />
Die durchschnittliche Fremdbefruchtungsrate der Wachsmaisfläche W07 beträgt 10,33 %, dies stellt somit in der<br />
Versuchsreihe den höchsten Grad der Gelbmaiseinkreuzung dar. Da das zum Anbau verwendete Ausgangssaatgut<br />
nur eine geringe Ausgangsverunreinigung (0,05 %) aufwies, ist der Gentransfer fast zur Gänze auf die<br />
benachbarten Gelbmaisflächen zurückzuführen.<br />
Die Abbildung 39a zeigt, dass die Wachsmaisfläche W07 in Längsrichtung nördlich und südlich von den<br />
Gelbmaisflächen W07-1 und W07-2 eingeschlossen ist und eine geringe Feldbreite und somit eine geringe<br />
Reihenanzahl (20 Reihen) aufweist.<br />
Die grafische Auswertung des Fremdbefruchtungsmusters im Wachmaisbestand W07 bestätigt die sichtbare<br />
Fremdbefruchtung aus den angrenzenden Nachbarbeständen. Insgesamt wurden in diesem Bestand nur an 4<br />
Probenahmestellen Kolben ohne unerwünschter externer Fremdbefruchtung bonitiert.<br />
Wie aus Abbildung 37b ersichtlich decken sich die Blühzeiträume der beiden Nachbarstände mit der Phase der<br />
empfängnisfähigen Narbenfäden im Wachsmaisbestand W07. Speziell zu Beginn der Blüte, aber auch zu späteren<br />
Zeitpunkten herrschten gemäß den Wetterdatenerhebungen der in ca. 10,6 km entfernt gelegenen Wetterstation<br />
Hartberg Süd- oder Südwest-Strömungen vor. Dadurch konnte Pollen von W07-2 der zur erfolgreichen<br />
Fremdbefruchtung führte, eingetragen werden.<br />
Die Konstellation der Flächen ist typisch für dieses Anbaugebiet. Der Standort der Fläche befindet sich in der KG<br />
Lafnitz im Bezirk Hartberg (ST). Der Maisanteil gemessen an der landwirtschaftlichen Nutzfläche liegt in der<br />
Gemeinde bei ca. einem Viertel. Die Größe der Versuchsfläche W07 liegt mit 0,44 ha unter der durchschnittlichen<br />
Schlaggröße bei Mais von 0,7 ha in dieser Gemeinde (Quelle: AGRARMARKT AUSTRIA 2004).<br />
Seite 58 von 154
6.1.7. Versuchsflächen W08 und W09<br />
Tagesmitteltemperatur [°C]<br />
a<br />
Durchschnittlicher Prozentsatz Blühende<br />
Pflanzen /Narbenfäden<br />
14 18 22 26<br />
b<br />
100,0<br />
90,0<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
28.06.2007<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Wetterdaten 2007-07-03 bis 2007-07-26<br />
W08 - Hartberg<br />
Jul 06 Jul 11 Jul 16 Jul 21 Jul 26<br />
02.07.2007<br />
06.07.2007<br />
10.07.2007<br />
Datum<br />
14.07.2007<br />
18.07.2007<br />
22.07.2007<br />
26.07.2007<br />
Empfänger W08<br />
Empfänger W09<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
0 2 4 6 8 10 12<br />
Pollenspender W08/09-1<br />
Pollenspender W08/09-3<br />
Abbildung 40: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche W08 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender)<br />
(b)<br />
m/s<br />
(0,2.4]<br />
(2.4,4.8]<br />
(4.8,7.2]<br />
(7.2,9.6]<br />
(9.6,12]<br />
W<br />
Windrose<br />
W08 - Hartberg<br />
N<br />
S<br />
2007-07-03 bis 2007-07-26<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
E<br />
Abbildung 41: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsflächen W08 und<br />
W09<br />
Niederschlag [mm]<br />
Seite 59 von 154
150<br />
100<br />
a<br />
[m ]<br />
50<br />
0<br />
[m]<br />
w08<br />
0 50 100 150 200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
[m]<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
33<br />
Mais<br />
���� ���� … Ausgangspunkt (1. Reihe, 1. Meter)<br />
w08<br />
Wiese<br />
Getreide<br />
Wiese<br />
Kürbis<br />
Mais<br />
Weg Weg (5m) (5m)<br />
Wiese<br />
W W 08 08 W W 09 09<br />
11<br />
0 50 100 150 200<br />
[m]<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
85m 85m<br />
35m 35m<br />
���� ����<br />
Kürbis<br />
Getreide Getreide<br />
22<br />
Sportplatz<br />
Mais<br />
100<br />
50<br />
a<br />
[m ]<br />
0<br />
Wiese<br />
0 50 100 150<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Getreide<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
w09<br />
[m]<br />
Seite 60 von 154<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]
[m]<br />
b<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
w09<br />
0 50 100 150<br />
[m]<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Abbildung 42: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W08 und W09, umliegende<br />
Gelbmaisflächen (Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate<br />
mit einer Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsflächen angepassten Skalierung von 0 – 30<br />
% (b).<br />
Tabelle 16: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in den<br />
Versuchsflächen W08 und W09 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters<br />
wird die Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des<br />
Weiteren ist die Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben.<br />
ID<br />
Durchschnittliche<br />
Fremdbefruchtung<br />
/ Verunreinigung<br />
(%)<br />
Kornanzahl<br />
absolut<br />
min<br />
(n)<br />
max<br />
(n)<br />
Verunreinigung<br />
des Ausgangssaatgutes<br />
mit<br />
Gelbmais (%)<br />
Anzahl<br />
bonitierter<br />
Gelbmaispflanzen<br />
im<br />
Wachsmaisbestand<br />
(n)<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Hauptpollen<br />
-spender<br />
Distanz<br />
W08 5,89 0 77 0,05 0 W08/09-1 angrenzend<br />
W09 6,10 0 81 0,05 0 W08/09-1 angrenzend<br />
In Abbildung 42a sind die Wachsmaisbestände W08 und W09 und die umliegenden Kulturen dargestellt. Der<br />
Standort der Flächen befindet sich wie W07 in der KG Lafnitz im Bezirk Hartberg (ST).<br />
Die Flächen sind 1,02 ha bzw. 0,54 ha groß und durch einen Feldweg getrennt. Südlich der Wachsmaisflächen<br />
grenzt direkt die Gelbmaisfläche W08/09-1 an. Im Norden schließen ein Kürbisfeld und eine Wiese an und in einer<br />
Entfernung von ca. 85 m befindet sich W08/09-3. In der Abbildung 42a wurden mehrere einzeln bewirtschaftete<br />
Gelbmaisschläge als W08/09-2 dargestellt, welche jedoch von der Fläche W08/09-1 abgeschirmt werden und<br />
daher nicht auf Blühzeiträume bonitiert wurden.<br />
Seite 61 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Wie aus Abbildung 40b ersichtlich, gibt es bei W08 eine exakte und bei W09 eine geringfügig verzögerte zeitliche<br />
Übereinstimmung der Phase der pollenabgebenden Pflanzen des Nachbarbestandes W08/09-1 mit der Phase der<br />
empfängnisfähigen Narbenfäden der beiden Wachsmaisbestände. Der 85 m nördlich gelegene Bestand W08-3<br />
hatte einen späteren Blühbeginn.<br />
Gemäß den Wetterdatenerhebungen der in ca. 10,9 km entfernt gelegenen Wetterstation Hartberg herrschte<br />
speziell zu Beginn der Blüte, aber auch zu späteren Zeitpunkten eine Süd- oder Südwest-Strömung vor. Dadurch<br />
konnte Pollen von W08/09-1, der zur erfolgreichen Fremdbefruchtung führte, eingetragen werden.<br />
Die grafische Auswertung des Fremdbefruchtungsmusters (Abbildung 42b) zeigt, dass es zu einer sichtbaren<br />
Fremdbefruchtung aus dem Bestand W08/09-1 kam. Beide Wachsmaisflächen umfassten 51 Reihen und hatten<br />
eine Länge von ca. 250 m, bzw. 165 m.<br />
Abbildung 43: Grafische Darstellung der/des Fremdbefruchtungsrate/-verlaufes pro Reihe der<br />
Wachsmaisflächen W08 und W09:<br />
Tabelle 17: Auswertung der Fremdbefruchtungsrate von Teilflächen im Randbereich der Wachsmaisfläche W08:<br />
Reihen<br />
Fremdbefruchtung in %<br />
Südlicher Feldrand Nördlicher Feldrand<br />
W08 W09 W08 W09<br />
1-4 20,7 25,6 1,1 2,75<br />
1-6 16,5 19,7 1,1 2,37<br />
Umgelegt auf eine 4-reihige Mähdruschbreite liegt die Verunreinigung der Erntemenge der geernteten Teilflächen<br />
im südlichen Randbereich bei beiden Flächen über 20 %. Bei einer Mähdruschbreite von 6 Reihen reduziert sich<br />
der Anteil der amylosehältigen Körner im Wachsmais auf unter 17 %. Auf der gegenüberliegenden nördlichen<br />
Feldseite liegt die Fremdbefruchtungsrate in beiden Feldern über 1 %.<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Seite 62 von 154
6.1.8. Versuchsfläche W10<br />
a<br />
Tagesmitteltemperatur [°C]<br />
Durchschnittlicher Prozentsatz Blühende<br />
Pflanzen /Narbenfäden<br />
16 18 20 22 24 26<br />
b<br />
100,0<br />
90,0<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
28.06.2007<br />
02.07.2007<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Wetterdaten 2007-07-12 bis 2007-07-28<br />
W10 - Hartberg<br />
Jul 16 Jul 21 Jul 26<br />
06.07.2007<br />
10.07.2007<br />
Datum<br />
14.07.2007<br />
18.07.2007<br />
22.07.2007<br />
26.07.2007<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
0 2 4 6 8<br />
Empfänger W10<br />
Pollenspender W10-1<br />
Pollenspender W10-2<br />
Abbildung 44: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche W10 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender)<br />
(b)<br />
m/s<br />
(0,2.4]<br />
(2.4,4.8]<br />
(4.8,7.2]<br />
(7.2,9.6]<br />
(9.6,12]<br />
W<br />
Windrose<br />
W10 - Hartberg<br />
N<br />
S<br />
2007-07-12 bis 2007-07-28<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
E<br />
Abbildung 45: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche W10<br />
Niederschlag [mm]<br />
Seite 63 von 154
100<br />
50<br />
a<br />
[m ]<br />
[m]<br />
0<br />
w10<br />
0 50 100 150<br />
b<br />
100<br />
50<br />
0<br />
[m]<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Wald<br />
Wald<br />
Getreide<br />
w10<br />
Getreide<br />
Baumgürtel<br />
Baumgürtel<br />
Baumgürtel<br />
Baumgürtel<br />
W10<br />
Mais<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Getreide Getreide<br />
Soja<br />
Getreide Getreide<br />
���� ����<br />
2<br />
Getreide<br />
Getreide<br />
120m 120m<br />
Getreide 220m 220m<br />
Soja<br />
Soja<br />
Getreide<br />
0 50 100 150<br />
[m]<br />
Autobahn Autobahn<br />
1<br />
Mais<br />
Wald<br />
���� ���� … Ausgangspunkt (1. Reihe, 1. Meter)<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Abbildung 46: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W10, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche W10 angepassten Skalierung von 0 – 40 %<br />
(b).<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Seite 64 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Tabelle 18: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in der<br />
Versuchsfläche W10 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters wird die<br />
Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des Weiteren ist die<br />
Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben.<br />
Durchschnittliche<br />
Fremdbefruchtung/<br />
Verunreinigung (%) min<br />
(n)<br />
Kornanzahl<br />
absolut<br />
max<br />
(n)<br />
Verunreinigung<br />
des Ausgangssaatgutes<br />
mit<br />
Gelbmais (%)<br />
Anzahl<br />
bonitierter<br />
Gelbmaispflanzen<br />
im<br />
Wachsmaisbestand<br />
(n)<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Hauptpollenspender<br />
1,41 0 17 0,55 1 - -<br />
Die durchschnittliche Fremdbefruchtungsrate der Wachsmaisfläche W10 beträgt 1,41 %, wobei jedoch das beim<br />
Anbau verwendete Ausgangssaatgut eine Verunreinigung mit Gelbmais in Höhe von 0,55 % aufweist.<br />
Die Fläche W10 befindet sich in der KG Buchschachen (Gemeinde Markt Allhau), Bezirk Oberwart (B). Der<br />
Maisanteil gemessen an der landwirtschaftlichen Nutzfläche liegt in der Gemeinde Markt Allhau bei 15,9 % und<br />
die durchschnittliche Schlaggröße bei Mais beträgt 1,12 ha (Quelle: AGRARMARKT AUSTRIA 2004).<br />
An die 1,01 ha große Wachsmaisfläche grenzt keine Gelbmaisfläche an. Die nächstgelegene Gelbmaisfläche<br />
(W10-1) befindet sich in südöstlicher Richtung mit ca. 120 m Entfernung. Der Gelbmaisbestand W10-2 liegt ca.<br />
220 m südlich und wird teilweise durch einen dichten Baum- und Sträuchergürtel abgeschirmt.<br />
Wie aus Abbildung 44b ersichtlich, gibt es nur mit dem Gelbmaisbestand W10-2 eine zeitliche Übereinstimmung<br />
der Phase der pollenabgebenden Pflanzen mit der Phase der empfängnisfähigen Narbenfäden im<br />
Distanz<br />
Wachsmaisbestand. Der Bestand W10-1 war zum Zeitpunkt des Erscheinens der empfängnisfähigen Narbenfäden<br />
in W10 bereits abgeblüht!<br />
Die grafische Auswertung des Fremdbefruchtungsmusters zeigt eine relativ gleichmäßige Verteilung der<br />
Fremdbefruchtung - im Randbereich kann kein erhöhter Fremdpolleneintrag festgestellt werden. Der „Hotspot“ im<br />
nördlichen Feldbereich ist auf eine vorgefundene Gelbmaispflanze durch Verunreinigung des Ausgangssaatgutes<br />
zurückzuführen. Die Fläche weist den niedrigsten Anteil von amylosehältigen Körnern aller mit 0,55 % Gelbmais<br />
beimpften Wachsmais-Versuchsfeldern auf. Unter der Annahme, dass distanzbedingt und durch teilweise<br />
Abschirmung des Gelbmaisbestandes W10-2 ein externer Fremdpolleneintrag von diesem als eher<br />
unwahrscheinlich bzw. sehr gering einzustufen ist, kann die endgültige Verunreinigung des Bestandes in Höhe<br />
von 1,41 % mit dem 2,5-fachen Wert der internen Verunreinigung durch den Befruchtungsdruck, -erfolg der<br />
Gelbmaispflanzen im Wachsmaisbestand argumentiert werden.<br />
Hinsichtlich der Häufigkeiten der Windrichtungen gemäß den Wetterdatenerhebungen der in ca. 6,6 km entfernt<br />
gelegenen Wetterstation Hartberg ist eine eindeutige Tendenz von Süd-Strömungen zu erkennen. Die<br />
Temperaturkurve stieg ab Beginn der Pollenausschüttung an und war während der gesamten Blühperiode relativ<br />
gleichmäßig. Niederschlag gab es erst gegen Ende der Blüte.<br />
Seite 65 von 154
6.1.9. Versuchsfläche W11<br />
Tagesmitteltemperatur [°C]<br />
a<br />
14 18 22 26<br />
Durchschnittlicher Prozentsatz Blühende<br />
Pflanzen /Narbenfäden<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Wetterdaten 2007-07-06 bis 2007-07-26<br />
W11 - Hartberg<br />
Jul 06 Jul 11 Jul 16 Jul 21 Jul 26<br />
b<br />
100,0<br />
90,0<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
28.06.2007<br />
02.07.2007<br />
06.07.2007<br />
10.07.2007<br />
Datum<br />
14.07.2007<br />
18.07.2007<br />
22.07.2007<br />
26.07.2007<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
0 2 4 6 8 10 12<br />
Empfänger W11<br />
Niederschlag [mm]<br />
Pollenspender W11-1<br />
Pollenspender W11-2<br />
Pollenspender W11-3<br />
Abbildung 47: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche W11 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender)<br />
(b)<br />
m/s<br />
(0,2.4]<br />
(2.4,4.8]<br />
(4.8,7.2]<br />
(7.2,9.6]<br />
(9.6,12]<br />
W<br />
Windrose<br />
W11 - Hartberg<br />
N<br />
S<br />
2007-07-06 bis 2007-07-26<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
E<br />
Abbildung 48: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche W11<br />
Seite 66 von 154
[m]<br />
b<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
7<br />
W10<br />
Soja<br />
Getreide<br />
Soja<br />
Wiese<br />
Mais<br />
Hirse<br />
w11<br />
Getreide<br />
2<br />
Getreide<br />
240m 240m 240m<br />
Mais<br />
Weg Weg Weg (5m) (5m) (5m)<br />
6<br />
Mais<br />
160m 160m 160m<br />
Getreide<br />
1<br />
Mais<br />
W11<br />
Mais<br />
3<br />
Mais<br />
5<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
���� ���� ����<br />
Windschutz<br />
Windschutz<br />
Windschutz<br />
Soja Soja<br />
Brache<br />
290m 290m 290m<br />
185m 185m 185m<br />
Getreide<br />
Soja<br />
Getreide<br />
4<br />
Mais<br />
0 50 100 150<br />
[m]<br />
100<br />
a<br />
[m]<br />
50<br />
0<br />
w11<br />
0 50 100 150<br />
[m]<br />
���� ���� ���� … Ausgangspunkt (1. Reihe, 1. Meter)<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Abbildung 49: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W11, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche W11 angepassten Skalierung von 0 – 10 %<br />
(b).<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Seite 67 von 154<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Tabelle 19: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in der<br />
Versuchsfläche W11 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters wird die<br />
Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des Weiteren ist die<br />
Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben.<br />
Durchschnittliche<br />
Fremdbefruchtung/<br />
Verunreinigung (%) min<br />
(n)<br />
Kornanzahl<br />
absolut<br />
max<br />
(n)<br />
Verunreinigung<br />
des Ausgangssaatgutes<br />
mit<br />
Gelbmais (%)<br />
Anzahl<br />
bonitierter<br />
Gelbmaispflanzen<br />
im<br />
Wachsmaisbestand<br />
(n)<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Hauptpollenspender<br />
Distanz<br />
1,77 0 52 0,55 0 W11-1 angrenzend<br />
Die durchschnittliche Fremdbefruchtungsrate der Wachsmaisfläche W11 beträgt 1,77 %, wobei jedoch das beim<br />
Anbau verwendete Ausgangssaatgut eine Verunreinigung mit Gelbmais in Höhe von 0,55 % aufweist.<br />
Die 0,98 ha große Fläche W11 befindet sich ca. 550 m südöstlich von W10 in der KG Buchschachen (Gemeinde<br />
Markt Allhau).<br />
In angrenzender nördlicher Nachbarschaft liegt die Gelbmaisfläche W11-1. Der Wachsmaisbestand ist an den<br />
restlichen drei Feldseiten von einem Windschutz-/Böschungsgürtel umgeben. Der Maisschlag W11-2 liegt westlich<br />
und wird wie beschrieben von einem Windschutzgürtel und einem Feldweg abgegrenzt. Die restlichen<br />
Gelbmaisbestände W11-3, W11-4 und W11-5 liegen im Bereich von 200-300 m südlich der Versuchsfläche.<br />
Wie aus Abbildung 47a ersichtlich, gibt es nur mit den Umgebungsflächen W11-1 und W11-3 eine zeitliche<br />
Übereinstimmung der Phase der pollenabgebenden Pflanzen mit der Phase der empfängnisfähigen Narbenfäden<br />
im Pflanzenbestand W11. Allerdings zeigen die Aufzeichnungen der Blühbonitur, dass diese Überschneidung erst<br />
ab Mitte bis Ende der Blühperiode der Wachsmaisfläche auftritt. Die restlichen umliegenden Gelbmaisfelder (W11-<br />
2, W11-4 und W11-5) wurden mit Maissorten mit hohen Reifezahlen bebaut und blühten zum Zeitpunkt der<br />
Feldbesichtigungen noch nicht. Somit kann der potentiell mögliche externe Fremdpolleneintrag auf die Bestände<br />
W11-1 und W11-3 eingegrenzt werden.<br />
Die grafische Auswertung des Fremdbefruchtungsmusters im Wachsmaisbestand W11 (Abbildung 49b) zeigt, dass<br />
es zu einer sichtbaren Fremdbefruchtung aus dem Bestand W11-1 kam.<br />
Tabelle 20: Auswertung der Fremdbefruchtungsrate von Teilflächen im nördlichen Randbereich der<br />
Wachsmaisfläche W11:<br />
Reihen Fremdbefruchtung in %<br />
1-4 9,43<br />
1-6 7,13<br />
Umgelegt auf eine 4-reihige Mähdruschbreite liegt die Verunreinigung der Erntemenge der geernteten Teilfläche<br />
im nördlichen Feldrandbereich bei knapp 9,5 %. Bei einer Mähdruschbreite von 6 Reihen reduziert sich der Anteil<br />
der amylosehältigen Körner im Wachsmais auf ca. 7 %.<br />
Hinsichtlich der Häufigkeiten der Windrichtungen (Abbildung 48) gemäß den Wetterdatenerhebungen ist eine<br />
eindeutige Tendenz von Süd-Strömungen erkennbar. Insbesondere aber zu Beginn der Phase der<br />
Pollenausschüttung in W11-1 und dem gleichzeitigen Vorhandensein von frischen Narbenfäden in W11 wurde<br />
auch eine Luftströmung aus NO bis NW aufgezeichnet.<br />
Seite 68 von 154
6.1.10. Versuchsfläche W12<br />
Tagesmitteltemperatur [°C]<br />
a<br />
Durchschnittlicher Prozentsatz Blühende<br />
Pflanzen /Narbenfäden<br />
14 18 22 26<br />
b<br />
100,0<br />
90,0<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
02.07.2007<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Wetterdaten 2007-07-02 bis 2007-07-20<br />
W12 - St. Pölten-Viehofen<br />
Jul 06 Jul 11 Jul 16<br />
06.07.2007<br />
10.07.2007<br />
Datum<br />
14.07.2007<br />
18.07.2007<br />
Empfänger W12<br />
Pollenspender W12-1<br />
Pollenspender W12-2<br />
Pollenspender W12-3<br />
Pollenspender W12-4<br />
Pollenspender W12-5<br />
Pollenspender W12-6<br />
Pollenspender W12-7<br />
Pollenspender W12-8<br />
Abbildung 50: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche W12 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender)<br />
(b)<br />
m/s<br />
(0,2.4]<br />
(2.4,4.8]<br />
(4.8,7.2]<br />
(7.2,9.6]<br />
(9.6,12]<br />
W<br />
Windrose<br />
W12 - St. Pölten-Viehofen<br />
N<br />
S<br />
2007-07-02 bis 2007-07-20<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
E<br />
Abbildung 51: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche W12<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
0 5 10 15<br />
Niederschlag [mm]<br />
Seite 69 von 154
250<br />
200<br />
150<br />
a<br />
[m ]<br />
[m]<br />
100<br />
50<br />
0<br />
w12<br />
0 50 100 150 200 250 300<br />
b<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
[m]<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Getreide<br />
Getreide Getreide<br />
Zuckerrübe Zuckerrübe<br />
Sorghum Sorghum<br />
Getreide, Hackfrüchte<br />
Sonnenblume<br />
Sonnenblume<br />
w12<br />
130m 130m<br />
Getreide Getreide<br />
Getreide<br />
7<br />
Mais<br />
6<br />
Mais<br />
8<br />
Kürbis<br />
���� 100m<br />
���� 100m<br />
W12<br />
Getreide<br />
Zuckerrübe Zuckerrübe<br />
Mais<br />
4<br />
Getreide<br />
Getreide<br />
2<br />
2<br />
1 Mais<br />
Weg Weg (5m) (5m)<br />
Getreide<br />
0 50 100 150 200 250 300<br />
[m]<br />
Mais<br />
5<br />
5<br />
Zuckerrübe<br />
Brache<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
3<br />
Brache Brache<br />
Getreide<br />
���� ���� … Ausgangspunkt (1. Reihe, 1. Meter)<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Abbildung 52: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W12, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche W12 angepassten Skalierung von 0 – 3 % (b).<br />
3.0<br />
2.5<br />
2.0<br />
1.5<br />
1.0<br />
0.5<br />
0.0<br />
Seite 70 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Tabelle 21: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in der<br />
Versuchsfläche W12 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters wird die<br />
Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des Weiteren ist die<br />
Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben.<br />
Durchschnittliche<br />
Fremdbefruchtung/<br />
Verunreinigung (%) min<br />
(n)<br />
Kornanzahl<br />
absolut<br />
max<br />
(n)<br />
Verunreinigung<br />
des Ausgangssaatgutes<br />
mit<br />
Gelbmais (%)<br />
Anzahl<br />
bonitierter<br />
Gelbmaispflanzen<br />
im<br />
Wachsmaisbestand<br />
(n)<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Hauptpollenspender<br />
0,73 0 20 0,05 0 - -<br />
Die durchschnittliche Fremdbefruchtungsrate der Wachsmaisfläche W12 liegt bei 0,73 %.<br />
Distanz<br />
In Abbildung 52a sind der Wachsmaisbestand W12 und die Nachbarschläge dargestellt. Die Fläche befindet sich<br />
in der KG Groß-Sierning, Gemeinde Haunoldstein im Bezirk St. Pölten (NÖ). Der Maisanteil gemessen an der<br />
landwirtschaftlichen Nutzfläche liegt in der KG bei fast 38 % und die durchschnittliche Schlaggröße bei Mais<br />
beträgt knapp 1,8 ha (Quelle: AGRARMARKT AUSTRIA 2004).<br />
Südöstlich liegen in unmittelbarer Nachbarschaft die Gelbmaisflächen W12-1, W12-2 und W12-3. Im Osten grenzt<br />
ein Zuckerrübenfeld an die 2,0 ha große Wachsmaisfläche an, darauf folgt in ca. 100 m Entfernung W12-4. Die<br />
Gelbmaisbestände W12-6, W12-7 und W12-8 befinden sich im Abstand von >100 m in nördlicher<br />
Himmelsrichtung.<br />
Eine zeitliche Übereinstimmung der Phase der pollenabgebenden Pflanzen in den Nachbarbeständen mit der<br />
Phase der empfängnisfähigen Narbenfäden im Wachsmaisbestand W12 ist vorhanden, allerdings zeigen die<br />
Aufzeichnungen der Blühbonitur, dass der Blühbeginn in den Beständen W12-4 und W12-5 ca. 1 Woche nach<br />
dem Auftreten der ersten empfängnisfähigen Narbenfäden im Wachsmaisfeld liegt (siehe Abbildung 50b).<br />
Die grafische Auswertung des Fremdbefruchtungsmusters im Wachsmaisbestand (Abbildung 52b) zeigt, dass der<br />
Anteil an amylosehältigen Körnern im Bereich von 0-3 % angesiedelt ist. Ein Einfluss bzw. die Zuordnung einer<br />
externen Fremdbefruchtungsquelle ist nicht eindeutig erkennbar.<br />
Gemäß den Aufzeichnungen der Wetterstation St. Pölten herrschten vom Erscheinen der ersten Narbenfäden<br />
(05.07.08) bis zum Beginn des Vertrocknens der Narbenfäden (14./15.07.08) ausschließlich SW- oder<br />
Südströmungen vor. Luftströmungen aus Nordost bzw. Ost, die Pollen von umliegenden Gelbmaisbeständen<br />
direkt in das Wachsmais verfrachten, traten erst gegen Ende der Blühphase auf. Der Blühverlauf wurde von<br />
einigen Regenperioden/-schauern mit zwei markanten Temperaturschwankungen begleitet.<br />
Seite 71 von 154
6.1.11. Versuchsfläche W13<br />
a<br />
Tagesmitteltemperatur [°C]<br />
Durchschnittlicher Prozentsatz Blühende<br />
Pflanzen /Narbenfäden<br />
14 18 22 26<br />
b<br />
100,0<br />
90,0<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
Jul 01 Jul 06 Jul 11 Jul 16<br />
02.07.2007<br />
06.07.2007<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Wetterdaten 2007-07-01 bis 2007-07-20<br />
W13 - St. Pölten-Viehofen<br />
10.07.2007<br />
Datum<br />
14.07.2007<br />
18.07.2007<br />
Empfänger W13<br />
Pollenspender W13-1<br />
Pollenspender W13-2<br />
Pollenspender W13-3<br />
Pollenspender W13-4/5<br />
Pollenspender W13-6<br />
Abbildung 53: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche W13 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender)<br />
(b)<br />
m/s<br />
(0,2.4]<br />
(2.4,4.8]<br />
(4.8,7.2]<br />
(7.2,9.6]<br />
(9.6,12]<br />
W<br />
Windrose<br />
W13 - St. Pölten-Viehofen<br />
N<br />
S<br />
2007-07-01 bis 2007-07-20<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
E<br />
Abbildung 54: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche W13<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
0 5 10 15<br />
Niederschlag [mm]<br />
Seite 72 von 154
[m]<br />
150<br />
100<br />
a<br />
[m ]<br />
50<br />
0<br />
b<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
w13<br />
0 50 100 150 200<br />
Fremdbe-<br />
[m]<br />
fruchtung<br />
in [%]<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
5<br />
Mais<br />
4<br />
w13<br />
80m<br />
Getreide<br />
Brache<br />
Getreide<br />
Mais<br />
Zuckerrübe Zuckerrübe Zuckerrübe<br />
W13<br />
Mais<br />
3<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
���� ���� ����<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Obst Obst Obst<br />
6<br />
Weg Weg Weg (5m) (5m) (5m)<br />
Luzerne Luzerne Luzerne<br />
40m<br />
Senf<br />
Weg Weg Weg (5m) (5m) (5m)<br />
Getreide<br />
Getreide<br />
Mais<br />
0 50 100 150 200<br />
[m]<br />
1<br />
Getreide<br />
Mais<br />
Zuckerrübe Zuckerrübe Zuckerrübe<br />
2<br />
Getreide<br />
���� ���� ���� … Ausgangspunkt (1. Reihe, 1. Meter)<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Abbildung 55: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W13, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche W13 angepassten Skalierung von 0 – 4 % (b).<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Seite 73 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Tabelle 22: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in der<br />
Versuchsfläche W13 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters wird die<br />
Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des Weiteren ist die<br />
Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben.<br />
Durchschnittliche<br />
Fremdbefruchtung/<br />
Verunreinigung (%) min<br />
(n)<br />
Kornanzahl<br />
absolut<br />
max<br />
(n)<br />
Verunreinigung<br />
des Ausgangssaatgutes<br />
mit<br />
Gelbmais (%)<br />
Anzahl<br />
bonitierter<br />
Gelbmaispflanzen<br />
im<br />
Wachsmaisbestand<br />
(n)<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Hauptpollenspender<br />
0,57 0 28 0,05 0 - -<br />
Die durchschnittliche Fremdbefruchtungsrate der Wachsmaisfläche W13 liegt bei 0,57 % und ist somit die<br />
niedrigste im gesamten Wachsmaisversuch.<br />
In Abbildung 55a sind der Wachsmaisbestand W13 und die Nachbarschläge dargestellt. Die Fläche befindet sich<br />
wiederum im Bezirk St. Pölten (NÖ), in der KG Knetzersdorf, Gemeinde Markersdorf-Haindorf. Der Maisanteil<br />
gemessen an der landwirtschaftlichen Nutzfläche liegt in der KG bei einem Drittel und die durchschnittliche<br />
Schlaggröße bei Mais beträgt 2,2 ha (Quelle: AGRARMARKT AUSTRIA 2004).<br />
Die Flächenkonstellation ist ähnlich wie bei W12 – die nächstgelegenen Gelbmaisbestände liegen nördlich und<br />
östlich von W13. Westlich der Versuchsfläche befindet sich das Ortsgebiet von Knetzersdorf. Südöstlich liegen in<br />
unmittelbarer Nachbarschaft die Gelbmaisflächen W13-1 (40 m Entfernung) und W13-2. Im Norden grenzt nach<br />
Distanz<br />
einem ca. 5 m breiten Feldweg an einem Teilstück von W13 der Gelbmaisbestand W13-3 an. Die Entfernung zum<br />
nordwestlich gelegenen Feldstück W13-4 beträgt 80 m.<br />
Die Blühbonitur (Abbildung 53b) zeigt, dass der Wachsmaisbestand W13 einige Tage früher blühte bzw.<br />
empfängnisfähige Narbenfäden zeigte als die Umgebungsbestände. Speziell der südöstlich gelegene<br />
Gelbmaisbestand W13-1 zeigte einen späteren Blühverlauf.<br />
Die grafische Auswertung des Fremdbefruchtungsmusters im Wachsmaisbestand (Abbildung 55b) zeigt, dass der<br />
Anteil an amylosehältigen Körnern im Bereich von 0-3 % angesiedelt ist, wobei eine Konzentration im nördlichen<br />
Feldrandbereich auf den ersten 5 Metern im Ausmaß von knapp 2,1 % festzustellen ist. Dies stellt den 4-fachen<br />
Wert der durchschnittlichen Fremdbefruchtungsrate des gesamten Maisbestandes W13 dar.<br />
Gemäß den Aufzeichnungen der Wetterstation St. Pölten herrschten vom Erscheinen der ersten Narbenfäden<br />
(01.07.07) bis zum Beginn des Vertrocknens der Narbenfäden (14./15.07.07) fast ausschließlich SW- oder<br />
Südströmungen vor. Luftströmungen aus Nordost bzw. Ost die eine Verfrachtung von befruchtungsfähigen Pollen<br />
aus dem benachbarten Gelbmaisbestand W13-3 (ca. 5 % blühende Pflanzen) bewirken, traten gemäß<br />
Aufzeichnungen ausschließlich am 03.07.07 auf, dies könnte auch die erhöhte Fremdbefruchtungsrate von 2,1 %<br />
im nördlichen Randbereich erklären. Der Blühverlauf wurde von einigen Regenperioden/-schauern mit zwei<br />
markanten Temperaturschwankungen begleitet.<br />
Seite 74 von 154
6.1.12. Versuchsfläche W14<br />
a<br />
Tagesmitteltemperatur [°C]<br />
Durchschnittlicher Prozentsatz Blühende<br />
Pflanzen /Narbenfäden<br />
14 18 22 26<br />
b<br />
100,0<br />
90,0<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
Jul 01 Jul 06 Jul 11 Jul 16<br />
0,0<br />
02.07.2007<br />
06.07.2007<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Wetterdaten 2007-07-01 bis 2007-07-20<br />
W14 - St. Pölten-Viehofen<br />
10.07.2007<br />
Datum<br />
14.07.2007<br />
18.07.2007<br />
Empfänger W14<br />
Pollenspender W14-1<br />
Pollenspender W14-2<br />
Pollenspender W14-3<br />
Pollenspender W14-4/5<br />
Pollenspender W14-6<br />
Pollenspender W14-7<br />
Pollenspender W14-8<br />
Pollenspender W14-9<br />
Pollenspender W14-10<br />
Abbildung 56: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche W14 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender)<br />
(b)<br />
m/s<br />
(0,2.4]<br />
(2.4,4.8]<br />
(4.8,7.2]<br />
(7.2,9.6]<br />
(9.6,12]<br />
W<br />
Windrose<br />
W14 - St. Pölten-Viehofen<br />
N<br />
S<br />
2007-07-01 bis 2007-07-20<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
E<br />
Abbildung 57: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche W14<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
0 5 10 15<br />
Niederschlag [mm]<br />
Seite 75 von 154
[m]<br />
b<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Mais<br />
7<br />
10<br />
Mais<br />
215m<br />
8 Mais 9<br />
w14<br />
Raps<br />
Mais<br />
6<br />
30m<br />
Brache Brache Brache<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
65m<br />
W14<br />
1<br />
Mais<br />
2<br />
Mais<br />
4 5<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
���� ���� ����<br />
Weg Weg Weg (5m) (5m) (5m)<br />
0 50 100<br />
[m]<br />
Getreide<br />
100<br />
a<br />
[m]<br />
50<br />
0<br />
Getreide<br />
Mais<br />
3<br />
w14<br />
0 50 100<br />
[m]<br />
���� ���� ���� … Ausgangspunkt (1. Reihe, 1. Meter)<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Abbildung 58: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W14, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche W14 angepassten Skalierung von 0 – 30 %<br />
(b).<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Seite 76 von 154<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]
W14-2 W14-1<br />
W14<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Abbildung 59: Standort Bildaufnahme: Landesstrasse - Blickrichtung Süden<br />
Tabelle 23: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in der<br />
Versuchsfläche W14 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters wird die<br />
Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des Weiteren ist die<br />
Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben.<br />
Durchschnittliche<br />
Fremdbefruchtung/<br />
Verunreinigung (%) min<br />
(n)<br />
7,54<br />
Kornanzahl<br />
absolut<br />
max<br />
(n)<br />
Verunreinigung<br />
des Ausgangssaatgutes<br />
mit<br />
Gelbmais (%)<br />
Anzahl<br />
bonitierter<br />
Gelbmaispflanzen<br />
im<br />
Wachsmaisbestand<br />
(n)<br />
0 62 0,05 2<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Hauptpollenspender<br />
W14-1, W14-2,<br />
W14-9<br />
Das Wachmaisbestand W14 befindet sich in der KG Reitzersdorf, Gemeinde St. Pölten. Die durchschnittliche<br />
Größe eines Maisschlages in dieser Gemeinde liegt bei 1,5 ha. Der Maisanteil an der landwirtschaftlichen<br />
Nutzfläche beträgt über 50 % (Quelle: AGRARMARKT AUSTRIA 2004).<br />
Wie in Abbildung 58a erkennbar, befinden sich insgesamt 10 Gelbmaisflächen in der näheren Umgebung. Die<br />
Bestände W14-1 und W14-2 sind nur durch einen 5 m breiten Feldweg getrennt in südlicher Himmelsrichtung<br />
anzutreffen. Östlich vom Wachsmaisbestand grenzt der Gelbmais W14-4 an. Zwischen zwei Waldstücken und<br />
Distanz<br />
Angrenzend<br />
65 m<br />
durch Landesstraße und ein kurzes Wiesenstück getrennt in nordwestlicher Richtung liegt W14-6. Bestand W14-9<br />
ist durch ein 65 m breites Getreidefeld von der Wachsmaisfläche entfernt.<br />
Der zeitversetzte Blühbeginn aller Maiskulturen ist anhand der Abbildung 56b dokumentiert, wobei hervorzuheben<br />
ist, dass die Gelbmaisbestände W14-1 und W14-6 bereits kurz vor bzw. genau zum Zeitpunkt des Erscheinens der<br />
ersten Narbenfäden Pollen abgeben. Die restlichen Bestände haben einen um einige Tage späteren Blühbeginn.<br />
Die grafische Auswertung des Fremdbefruchtungsmusters im Wachmaisbestand W14 zeigt, dass es im westlichen<br />
und südlichen Bereich der Randreihen zu einem externen Polleneintrag kam, wobei jedoch in den genannten<br />
Randzonen auch zwei Gelbmaispflanzen, welche auf Verunreinigung des Ausgangssaatgutes zurückzuführen sind,<br />
vorgefunden wurden.<br />
Gemäß den Aufzeichnungen der Wetterstation St. Pölten herrschten vom Erscheinen der ersten Narbenfäden<br />
(01.07.07) bis zum Beginn des Vertrocknens der Narbenfäden (14./15.07.07) ausschließlich SW- oder<br />
Südströmungen vor. Der am 03.07.07 aus Nordost bzw. Ost auftretenden Wind hatten keinen Einfluss, da zu<br />
diesem Zeitpunkt in den östlichen gelegenen Maisflächen noch keine befruchtungsfähigen Antheren vorhanden<br />
waren. Der Blühverlauf wurde von einigen Regenperioden/-schauern mit zwei markanten<br />
Temperaturschwankungen begleitet.<br />
Seite 77 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Seite 78 von 154
6.1.13. Versuchsfläche W15<br />
Tagesmitteltemperatur [°C]<br />
a<br />
Durchschnittlicher Prozentsatz Blühende<br />
Pflanzen /Narbenfäden<br />
14 18 22 26<br />
bb<br />
100,0<br />
90,0<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
02.07.2007<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Wetterdaten 2007-07-02 bis 2007-07-20<br />
W15 - St. Pölten-Viehofen<br />
Jul 06 Jul 11 Jul 16<br />
06.07.2007<br />
10.07.2007<br />
Datum<br />
14.07.2007<br />
18.07.2007<br />
Empfänger W15<br />
Pollenspender W15-1<br />
Pollenspender W15-2<br />
Pollenspender W15-3<br />
Pollenspender W15-6<br />
Pollenspender W15-7<br />
Pollenspender W15-8<br />
Abbildung 60: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche W15 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender)<br />
(b)<br />
m/s<br />
(0,2.4]<br />
(2.4,4.8]<br />
(4.8,7.2]<br />
(7.2,9.6]<br />
(9.6,12]<br />
W<br />
Windrose<br />
W15 - St. Pölten-Viehofen<br />
N<br />
S<br />
2007-07-02 bis 2007-07-20<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
E<br />
Abbildung 61: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche W15<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
0 5 10 15<br />
Niederschlag [mm]<br />
Seite 79 von 154
[m]<br />
100<br />
50<br />
a<br />
[m]<br />
0<br />
w15<br />
0 50 100 150 200<br />
Fremdbe-<br />
[m]<br />
fruchtung<br />
in [%]<br />
b<br />
100<br />
50<br />
0<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
100<br />
8<br />
w15<br />
Mais<br />
7<br />
Mais<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
4<br />
5 Mais<br />
3<br />
Mais 6<br />
���� ���� ���� ����<br />
W15 Mais<br />
1 2<br />
60m<br />
Bäume Bäume Bäume<br />
Getreide<br />
Getreide<br />
Sonnenblume<br />
Sonnenblume<br />
Sonnenblume<br />
Weg Weg Weg (5m) (5m) (5m)<br />
Brache Brache Brache<br />
Sonnenblume<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
0 50 100 150 200<br />
[m]<br />
���� ���� ���� … Ausgangspunkt (1. Reihe, 1. Meter)<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Abbildung 62: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W15, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche W15 angepassten Skalierung von 0 – 30 %<br />
(b).<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Seite 80 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Tabelle 24: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in der<br />
Versuchsfläche W15 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters wird die<br />
Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des Weiteren ist die<br />
Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben.<br />
Durchschnittliche<br />
Fremdbefruchtung/<br />
Verunreinigung (%) min<br />
(n)<br />
Kornanzahl<br />
absolut<br />
max<br />
(n)<br />
Verunreinigung<br />
des Ausgangssaatgutes<br />
mit<br />
Gelbmais (%)<br />
Anzahl<br />
bonitierter<br />
Gelbmaispflanzen<br />
im<br />
Wachsmaisbestand<br />
(n)<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Hauptpollenspender<br />
9,40 0 113 0,55 2 - -<br />
Die durchschnittliche Fremdbefruchtungsrate der Wachsmaisfläche W15 beträgt 9,40 %, wobei jedoch das beim<br />
Anbau verwendete Ausgangssaatgut eine Verunreinigung mit Gelbmais in Höhe von 0,55 % aufweist.<br />
Der Wachsmaisbestand W15 befindet sich in der KG Ederding, Gemeinde Herzogenburg, Bezirk St. Pölten (NÖ).<br />
Die durchschnittliche Größe eines Maisschlages in dieser KG liegt bei rund 1,0 ha. Der Maisanteil an der<br />
landwirtschaftlichen Nutzfläche beträgt über 40,8 % (Quelle: AGRARMARKT AUSTRIA 2004).<br />
Distanz<br />
Der hohe Maisanteil an der landwirtschaftlichen Nutzfläche spiegelt sich in Abbildung 62a wider. Es befinden sich<br />
insgesamt acht Gelbmaisflächen in der unmittelbaren Umgebung. Die Bestände W15-6 und W15-1 grenzen direkt<br />
im Norden bzw. Süden der Versuchsfläche an. Der Bestand W15-3 ist durch einen 5 m breiten Feldweg getrennt<br />
in östlicher Himmelsrichtung anzutreffen. Westlich trennt eine Baum- und Sträuchergruppe die Gelbmaisflächen<br />
W15-7 und W15-8 vom Wachsmais.<br />
Wie aus Abbildung 60b ersichtlich decken sich die Blühzeiträume der Nachbarstände mit Ausnahme von W15-2<br />
mit der Phase der empfängnisfähigen Narbenfäden im Wachsmaisbestand W15.<br />
In W15 ist wiederum das konzentrierte Auftreten von Kolben mit amylosehältigen Körnern an zwei Stellen<br />
auffällig (Abbildung 62b). Dies ist wiederum auf vorgefundene Gelbmaispflanzen aufgrund der Verunreinigung<br />
des Ausgangssaatgutes zurückzuführen.<br />
Gemäß den Aufzeichnungen der nächstgelegenen Wetterstation in St. Pölten herrschten vom Erscheinen der<br />
ersten Narbenfäden (05.07.07) bis zum Beginn des Vertrocknens der Narbenfäden (13/14.07.07) ausschließlich<br />
SW- oder Südströmungen vor. Der Blühverlauf wurde von einigen Regenperioden/-schauern mit zwei markanten<br />
Temperaturschwankungen begleitet.<br />
Seite 81 von 154
6.1.14. Versuchsfläche W16<br />
a<br />
Tagesmitteltemperatur [°C]<br />
Durchschnittlicher Prozentsatz Blühende<br />
Pflanzen /Narbenfäden<br />
14 18 22 26<br />
b<br />
100,0<br />
90,0<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
Jul 01 Jul 06 Jul 11 Jul 16<br />
0,0<br />
02.07.2007<br />
06.07.2007<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Wetterdaten 2007-07-01 bis 2007-07-20<br />
W16 - St. Pölten-Viehofen<br />
10.07.2007<br />
Datum<br />
14.07.2007<br />
18.07.2007<br />
Empfänger W16<br />
Pollenspender W16-1<br />
Pollenspender W16-2<br />
Pollenspender W16-3<br />
Pollenspender W16-4<br />
Pollenspender W16-5<br />
Pollenspender W16-6<br />
Pollenspender W16-7<br />
Pollenspender W16-8<br />
Pollenspender W16-9<br />
Pollenspender W16-10<br />
Abbildung 63: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche W16 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender)<br />
(b)<br />
m/s<br />
(0,2.4]<br />
(2.4,4.8]<br />
(4.8,7.2]<br />
(7.2,9.6]<br />
(9.6,12]<br />
W<br />
Windrose<br />
W16 - St. Pölten-Viehofen<br />
N<br />
S<br />
2007-07-01 bis 2007-07-20<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
E<br />
Abbildung 64: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche W16<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
0 5 10 15<br />
Niederschlag [mm]<br />
Seite 82 von 154
100<br />
50<br />
a<br />
[m]<br />
[m]<br />
0<br />
w16<br />
0 50 100 150 200 250<br />
b<br />
100<br />
50<br />
0<br />
[m]<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
100<br />
Mais<br />
Mais<br />
Getreide<br />
7<br />
10<br />
Ackerbohne<br />
w16<br />
Mais<br />
Mais Mais Mais<br />
8<br />
Getreide<br />
Getreide<br />
Mais<br />
GT<br />
9<br />
6<br />
35m<br />
85m<br />
Weg Weg Weg (5m) (5m) (5m)<br />
���� ���� ����<br />
145m<br />
W16<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
50m<br />
1<br />
5<br />
Getreide<br />
Zuckerrübe<br />
Getreide<br />
0 50 100 150 200 250<br />
[m]<br />
Zuckerrübe Zuckerrübe Zuckerrübe<br />
Mais<br />
Weg Weg Weg (5m) (5m) (5m) 150m 150m 150m<br />
Getreide<br />
3<br />
2<br />
Mais<br />
4<br />
Getreide<br />
Mais<br />
���� ���� ���� … Ausgangspunkt (1. Reihe, 1. Meter)<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Abbildung 65: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W16, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche W16 angepassten Skalierung von 0 – 30 %<br />
(b).<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Seite 83 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Tabelle 25: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in der<br />
Versuchsfläche W16 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters wird die<br />
Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des Weiteren ist die<br />
Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben.<br />
Durchschnittliche<br />
Fremdbefruchtung/<br />
Verunreinigung (%) min<br />
(n)<br />
Kornanzahl<br />
absolut<br />
max<br />
(n)<br />
Verunreinigung<br />
des Ausgangssaatgutes<br />
mit<br />
Gelbmais (%)<br />
Anzahl<br />
bonitierter<br />
Gelbmaispflanzen<br />
im<br />
Wachsmaisbestand<br />
(n)<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Hauptpollenspender<br />
4,94 0 109 0,55 1 W16-8<br />
Distanz<br />
teilweise<br />
angrenzend<br />
Die durchschnittliche Fremdbefruchtungsrate der Wachsmaisfläche W16 beträgt 4,94 %, wobei jedoch das beim<br />
Anbau verwendete Ausgangssaatgut eine Verunreinigung mit Gelbmais in Höhe von 0,55 % aufweist.<br />
Der Wachsmaisbestand W16 befindet sich in der KG Hain/Obritzberg-Rust, Gemeinde Obritzberg Rust, Bezirk St.<br />
Pölten (NÖ). Die durchschnittliche Größe eines Maisschlages in dieser KG liegt bei rund 2,0 ha. Der Maisanteil an<br />
der landwirtschaftlichen Nutzfläche beträgt über 42,2 % (Quelle: AGRARMARKT AUSTRIA 2004).<br />
Der hohe Maisanteil an der landwirtschaftlichen Nutzfläche spiegelt sich in Abbildung 65a wider. Der<br />
Wachsmaisschlag ist insgesamt von 10 Gelbmaisflächen umgeben, wobei nur der Bestand W16-8 auf einem<br />
Teilstück getrennt durch einen Feldweg angrenzt. Der Bestand W16-5 findet sich in 50 m Entfernung im Norden,<br />
W16-1 liegt 145 m südlich. Der Bestand W16-3 ist durch einen 5 m breiten Feldweg getrennt in östlicher<br />
Himmelsrichtung gelegen.<br />
Wie in Abbildung 63b ersichtlich, gibt es hinsichtlich der Phase der pollenabgebenden Pflanzen in den<br />
Nachbarmaisbeständen und der Phase der empfängnisfähigen Narbenfäden im Wachsmaisbestand W16<br />
Überschneidungen, allerdings zeigen die Aufzeichnungen, dass die Pollenausschüttung in W16-4, W16-6, W16-8<br />
und W16-10 einige Tage früher begann.<br />
Die grafische Auswertung des Fremdbefruchtungsmusters im Wachmaisbestand W16 (Abbildung 65b) zeigt, dass<br />
es zu einer sichtbaren Fremdbefruchtung aus dem Bestand W16-8 kam. Bei der Abgrenzung einer Teilfläche in<br />
diesem Bereich (konkret Reihe 59-109, Feldlänge 0-30 m) beträgt die Verunreinigung mit amylosehältigen<br />
Körnern knapp 20 %. Die Konzentration von fremdbefruchteten Körnern im nördlichen Feldrandbereich ist<br />
wiederum auf vorhandene Gelbmaispflanzen aufgrund der Verunreinigung des Ausgangssaatgutes<br />
zurückzuführen.<br />
Gemäß den Aufzeichnungen der in ca. 7 km entfernt gelegenen Wetterstation St. Pölten herrschten vom<br />
Erscheinen der ersten Narbenfäden (01.07.07) bis zum Beginn des Vertrocknens der Narbenfäden (14./15.07.07)<br />
fast ausschließlich SW- oder Südströmungen vor. Luftströmungen aus Nordost bzw. Ost die eine Verfrachtung von<br />
befruchtungsfähigen Pollen aus dem benachbarten Gelbmaisbeständen W16-5, W16-3 und W16-4 bewirken<br />
könnten, traten gemäß Aufzeichnungen ausschließlich am 03.07.07 auf. Zu diesem Zeitpunkt zeigten im<br />
Wachsmaisbestand rund ein Viertel der Kolben befruchtungsfähige Narbenfäden, W16-5 blühte noch nicht und im<br />
Bestand W16-3 gaben ca. 10 -15 % und im Bestand W16-4 rund die Hälfte der Pflanzen Pollen ab. Dies könnte<br />
auch die etwas höhere Fremdbefruchtungsrate im nördlichen Randbereich erklären. Der Blühverlauf wurde von<br />
einigen Regenperioden/-schauern mit zwei markanten Temperaturschwankungen begleitet.<br />
Seite 84 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
6.2. Ergebnisse des Versuches „Feststellung der maximal möglichen<br />
Fremdbefruchtungsrate“ (Versuchsdesign 2)<br />
Die Methode der Entfahnung gestaltete sich als sehr schwierig, und es war nicht durchgängig möglich, eine<br />
ungewollte Befruchtung zu vermeiden. Wie bereits im Vorläuferprojekt war eine 100 %ige Entfahnung nicht<br />
erreichbar, speziell bei inhomogenen Pflanzenbeständen erwies sich eine zeitgerechte Nachentfahnung als schwer<br />
durchführbar.<br />
6.2.1. Versuchsfläche E01<br />
a<br />
Tagesmitteltemperatur [°C]<br />
Durchschnittlicher Prozentsatz an<br />
Pflanzen mit Narbenfäden<br />
18 22 26 30<br />
b<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
28.06.2007<br />
Wetterdaten 2007-06-28 bis 2007-07-18<br />
E01 - Bruckneudorf<br />
Jul 01 Jul 06 Jul 11 Jul 16<br />
02.07.2007<br />
06.07.2007<br />
Datum<br />
10.07.2007<br />
14.07.2007<br />
18.07.2007<br />
Empfänger E01<br />
Abbildung 66: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche E01 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger).<br />
m/s<br />
(0,2.4]<br />
(2.4,4.8]<br />
(4.8,7.2]<br />
(7.2,9.6]<br />
(9.6,12]<br />
W<br />
Windrose<br />
E01 - Bruckneudorf<br />
N<br />
S<br />
2007-06-28 bis 2007-07-18<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
E<br />
Abbildung 67: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche E01.<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
0 5 10 15<br />
Niederschlag [mm]<br />
Seite 85 von 154
[m]<br />
b<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
e01<br />
E01<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
���� ����<br />
100<br />
a<br />
[m]<br />
0 50 100 150<br />
Abbildung 68: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) E01. Darstellung der<br />
[m]<br />
50<br />
0<br />
e01<br />
0 50 100 150<br />
[m]<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
���� ���� … Ausgangspunkt (1. Reihe, 1. Meter)<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Fremdbefruchtungsrate mit einer Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche E01<br />
angepassten Skalierung von 0 – 5 % (b).<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Seite 86 von 154<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Die 1,41 ha große Empfängerfläche E01 liegt in der Gemeinde Bruckneudorf. In der Katastralgemeinde<br />
Bruckneudorf beträgt der Maisanteil gemessen an der landwirtschaftlichen Nutzfläche etwa 23,6 % (Quelle:<br />
AGRARMARKT AUSTRIA 2004). Die Empfängerfläche selbst liegt aber in verbautem Gebiet und war großräumig von<br />
keiner Pollenspenderfläche umgeben (siehe Abbildung 68). Trotz dieses Umstands konnte eine durchschnittliche<br />
Befruchtung von etwa 2 % relativ gleichmäßig über die gesamte Fläche verteilt festgestellt werden (siehe<br />
Abbildung 68b). Der niedrigste gemessene Durchschnittswert an Körnern pro Kolben betrug 0, der Höchste 96,5.<br />
Aufgrund dessen, dass sich in der weiteren Umgebung der Empfängerfläche keine Pollenspenderfläche befindet<br />
und daher auch kein Polleneintrag von außen stattfinden konnte, muss davon ausgegangen werden, dass die<br />
Entfahnung der Pflanzen innerhalb der Empfängerfläche, also die Entfernung der männliche Blütenstände vor der<br />
Blüte, nicht immer rechtzeitig erfolgte, wodurch eine Befruchtung von durchschnittlich etwa 2 % möglich war.<br />
Die Ergebnisse dieser Versuchsfläche dienten uns aufgrund der örtlichen Gegebenheiten dazu, die Wirksamkeit<br />
der Entfahnungsmethode zu überprüfen und führten letztendlich dazu, dass der Schwerpunkt der<br />
Projektauswertung und –modellierung auf die Ergebnisse der Wachsmaisflächen gelegt wurde.<br />
Tabelle 26: Prozentuelle Befruchtungsrate sowie Angaben zur niedrigsten und höchsten gefundenen Kornzahl<br />
pro Kolben in der Versuchsfläche E01. Weiters sind das Hauptpollenspenderfeld und dessen Entfernung zur<br />
Versuchsfläche angegeben.<br />
Durchschnittliche<br />
Befruchtungsrate<br />
(%)<br />
Durchschnittliche Kornzahl absolut<br />
(Korn/Kolben)<br />
Min (n) Max (n)<br />
Hauptpollenspender Distanz<br />
2,01 0 96,5 - -<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Seite 87 von 154
6.2.2. Versuchsfläche E02<br />
a<br />
Tagesmitteltemperatur [°C]<br />
Durchschnittlicher Prozentsatz Blühende<br />
Pflanzen /Narbenfäden<br />
18 22 26 30<br />
b<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
28.06.2007<br />
02.07.2007<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Wetterdaten 2007-07-02 bis 2007-07-18<br />
E02 - Bruckneudorf<br />
06.07.2007<br />
Jul 06 Jul 11 Jul 16<br />
10.07.2007<br />
Datum<br />
14.07.2007<br />
18.07.2007<br />
22.07.2007<br />
Empfänger E02<br />
Pollenspender E02-1<br />
Pollenspender E02-2<br />
Pollenspender E02-3<br />
Abbildung 69: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche E02 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender).<br />
m/s<br />
(0,2.4]<br />
(2.4,4.8]<br />
(4.8,7.2]<br />
(7.2,9.6]<br />
(9.6,12]<br />
W<br />
Windrose<br />
E02 - Bruckneudorf<br />
N<br />
S<br />
2007-07-02 bis 2007-07-18<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
E<br />
Abbildung 70: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche E02.<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
0 5 10 15<br />
Niederschlag [mm]<br />
Seite 88 von 154
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
a<br />
[m]<br />
150<br />
100<br />
[m]<br />
50<br />
0<br />
b<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
e02<br />
0 50 100 150<br />
[m]<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
100<br />
e02<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
���� ���� ���� ����<br />
E02 E02 E02 E02<br />
1<br />
Mais<br />
Sonnenblume<br />
Sonnenblume<br />
Sonnenblume<br />
Sonnenblume<br />
165 165 mm<br />
Getreide Getreide Getreide Getreide Erbse Erbse Erbse Erbse<br />
15 15 mm<br />
Getreide Getreide Getreide Getreide<br />
Sonnenblume<br />
Sonnenblume<br />
Sonnenblume<br />
Sonnenblume<br />
Obst Obst Obst Obst<br />
0 50 100 150<br />
[m]<br />
3<br />
Mais<br />
Mais<br />
2<br />
Wein Wein Wein Wein<br />
Getreide<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
���� ���� ���� ���� … Ausgangspunkt (1. Reihe, 1. Meter)<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Abbildung 71: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) E02, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche E02 angepassten Skalierung von 0 – 14,5 %<br />
(b).<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Seite 89 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Die Pollenempfängerfläche E02 befindet sich wie die Fläche E01 ebenfalls in der Gemeinde Bruckneudorf. Die in<br />
Abbildung 71a dargestellten Pollenspenderflächen sind einzelbewirtschaftete Flächen, die zu den Flächen E02-1,<br />
E02-2 und E02-3 zusammengefasst wurden. Allerdings befanden sich in einer Entfernung zwischen 15 m und 165<br />
m Maisflächen, die als Pollenspenderflächen in Frage kamen (siehe Abbildung 71).<br />
Die durchschnittliche Befruchtung in der Empfängerfläche machte etwa 6,56 % aus. Aufgrund der Tatsache, dass<br />
die Entwicklung der Narbenfäden in der Versuchsfläche mit der zunehmend geringer werdenden Blüte der<br />
Pollenspenderflächen (E02-1, E02-2 und E02-3) einherging (siehe Abbildung 69b) und dass die<br />
Hauptwindrichtung zur Zeit der Blüte vorwiegend aus Nordwest kam (siehe Abbildung 70), die auffälligsten<br />
„Hotspots“ sich aber entlang der gesamten Feldlänge relativ gleichmäßig verteilten, ist davon auszugehen, dass<br />
auch in diesem Fall der entscheidende Anteil an der Befruchtung von Pollen nicht-entfahnter Pflanzen innerhalb<br />
der Versuchsfläche herrührte.<br />
Eine erhöhte Befruchtung kann man allerdings entlang des südlichen Feldrandes der Pollenempfängerfläche<br />
ausmachen, wo sich in etwa 15 m die Pollenspenderfläche E02-1 befand. Aufgrund der Nähe dieser<br />
Pollenspenderfläche zur Pollenempfängerfläche und aufgrund einer Südströmung zur Zeit der Blüte kann man<br />
davon ausgehen, dass nur ein Polleneintrag von außen stattgefunden hat.<br />
Tabelle 27: Prozentuelle Befruchtungsrate sowie Angaben zur niedrigsten und höchsten gefundenen Kornzahl<br />
pro Kolben in der Versuchsfläche E02. Weiters sind das Hauptpollenspenderfeld und dessen Entfernung zur<br />
Versuchsfläche angegeben.<br />
Durchschnittliche<br />
Befruchtungsrate<br />
Durchschnittliche Kornzahl absolut<br />
(Korn/Kolben)<br />
(%) Min (n) Max (n)<br />
Hauptpollenspender Distanz<br />
6,56 0 133,5 - -<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Seite 90 von 154
6.2.3. Versuchsfläche E03<br />
a<br />
Tagesmitteltemperatur [°C]<br />
Durchschnittlicher Prozentsatz Blühende<br />
Pflanzen /Narbenfäden<br />
18 20 22 24<br />
b<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Wetterdaten 2007-06-25 bis 2007-07-11<br />
E03 - Bruckneudorf<br />
Jun 26 Jul 01 Jul 06 Jul 11<br />
28.06.07<br />
02.07.07<br />
Datum<br />
06.07.07<br />
10.07.07<br />
Empfänger E03<br />
Pollenspender E03-1<br />
Pollenspender E03-2/4<br />
Pollenspender E03-3<br />
Pollenspender E03-5<br />
Pollenspender E03-6<br />
Abbildung 72: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche E03 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender).<br />
m/s<br />
(0,2.4]<br />
(2.4,4.8]<br />
(4.8,7.2]<br />
(7.2,9.6]<br />
(9.6,12]<br />
W<br />
Windrose<br />
E03 - Bruckneudorf<br />
N<br />
S<br />
2007-06-25 bis 2007-07-11<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
E<br />
Abbildung 73: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche E03.<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
0 5 10 15<br />
Niederschlag [mm]<br />
Seite 91 von 154
[m]<br />
b<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
5<br />
Sonnenblume<br />
Sonnenblume<br />
Getreide Getreide<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
���� ����<br />
3<br />
���� ���� … Ausgangspunkt (1. Reihe, 1. Meter)<br />
2<br />
Körnererbse<br />
Körnererbse<br />
1<br />
Mais<br />
Mais<br />
E03<br />
Mais<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
4<br />
Getreide Getreide<br />
Getreide Getreide<br />
Kümmel<br />
Körnererbse<br />
Rispenhirse<br />
Raps 40 m<br />
Kümmel<br />
Getreide<br />
Körnererbse<br />
Rispenhirse<br />
Raps 40 m<br />
Getreide<br />
e03<br />
Brache Brache<br />
165 165 mm<br />
0 50 150 250 350 450 550 650 750<br />
[m]<br />
[m]<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
e03<br />
0 50 150 250 350 450 550 650 750<br />
Fremdbe-<br />
[m]<br />
fruchtung<br />
in [%]<br />
230 230 mm<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Abbildung 74: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) E03, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche E03 angepassten Skalierung von 0 – 20 %<br />
(b).<br />
6<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Seite 92 von 154<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Die Pollenempfängerfläche E03 befindet sich in der Katastralgemeinde Parndorf in Burgenland, wo der Maisanteil<br />
gemessen an der landwirtschaftlichen Nutzfläche etwa 12 % ausmacht (Agrarmarkt Austria 2004).<br />
Die durchschnittliche Befruchtung der Empfängerfläche lag bei etwa 13 %. Obwohl das Empfängerfeld relativ<br />
schmal war, kann eine deutlich zunehmende Tendenz der Befruchtungsrate von Nordost nach Südost festgestellt<br />
werden (siehe Abbildung 74b).<br />
Die nächstgelegene Pollenspenderfläche (E03-2) befand sich in etwa 40 m Entfernung in nordöstlicher Richtung<br />
zu Pollenempfängerfläche (siehe Abbildung 74). Die Übereinstimmung der Zeiträume als mehr als 20 % der<br />
Pflanzen auf der Empfängerfläche Narbenfäden entwickelt hatten und mehr als 20 % der Pflanzen auf der<br />
Pollenspenderfläche E03-2 blühten, betrug mindestens fünf Tage (siehe Abbildung 72b). Zusätzlich konnte man<br />
eine Hauptwindströmung aus nordwestlicher Richtung feststellen wodurch anzunehmen ist, dass sich die erhöhte<br />
Befruchtung im nordöstlichen Teil der Empfängerfläche durch einen Polleneintrag von außen erklären lässt.<br />
Die beste Übereinstimmung der Blühzeitpunkte ergab sich mit der Pollenspenderfläche E3-06. Doch aufgrund der<br />
Tatsache, dass zum Zeitpunkt der Blüte kaum Wind aus südöstlicher Richtung wehte und aufgrund der großen<br />
Entfernung von 230 m zur Empfängerfläche ist ein Polleneintrag aus dieser Pollenspenderfläche wahrscheinlich<br />
kaum gegeben.<br />
Die Blühzeitpunkte der Empfängerfläche und der Pollenspenderfläche E03-5 stimmten einige Tage überein, wobei<br />
sich mit zunehmender Blüte der Pollenspenderfläche die Anzahl der empfängnisfähigen Narbenfäden verringerte.<br />
Weiters könnte der Aspekt, dass sich die Pollenspenderfläche nicht längsseitig der Empfängerfläche befand,<br />
sondern die Felder nur mit ihrer Breitseite aneinandergrenzten sowie die geringe Größe der Spenderfläche<br />
ausschlaggebend dafür sein, dass kein Polleneintrag aus diesem Feld feststellbar war.<br />
Tabelle 28: Prozentuelle Befruchtungsrate sowie Angaben zur niedrigsten und höchsten gefundenen Kornzahl<br />
pro Kolben in der Versuchsfläche E03. Weiters sind das Hauptpollenspenderfeld und dessen Entfernung zur<br />
Versuchsfläche angegeben.<br />
Durchschnittliche<br />
Befruchtungsrate<br />
Durchschnittliche Kornzahl absolut<br />
(Korn/Kolben)<br />
(%) Min (n) Max (n)<br />
Hauptpollenspender Distanz<br />
12,99 5 259 E03-2 40 m<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Seite 93 von 154
6.2.4. Versuchsfläche E04<br />
Tagesmitteltemperatur [°C]<br />
a<br />
Durchschnittlicher Prozentsatz Blühende<br />
Pflanzen /Narbenfäden<br />
16 20 24 28<br />
b<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
03.07.2007<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Wetterdaten 2007-07-02 bis 2007-07-25<br />
E04 - Fuchsenbigl<br />
Jul 06 Jul 11 Jul 16 Jul 21<br />
07.07.2007<br />
11.07.2007<br />
Datum<br />
15.07.2007<br />
19.07.2007<br />
23.07.2007<br />
Empfänger E04<br />
Pollenspender E04-1<br />
Pollenspender E04-2<br />
Pollenspender E04-3<br />
Pollenspender E04-4<br />
Abbildung 75: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche E04 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender).<br />
m/s<br />
(0,2.4]<br />
(2.4,4.8]<br />
(4.8,7.2]<br />
(7.2,9.6]<br />
(9.6,12]<br />
W<br />
Windrose<br />
E04 - Fuchsenbigl<br />
N<br />
S<br />
2007-07-02 bis 2007-07-25<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
E<br />
Abbildung 76: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche E04.<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
0 2 4 6 8 10 12<br />
Niederschlag [mm]<br />
Seite 94 von 154
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
a<br />
[m]<br />
[m]<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
b<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
0 50 100 150 200 250 300 350<br />
Mais<br />
4<br />
e04<br />
[m]<br />
Klee Klee Klee<br />
3<br />
Vermehrung Vermehrung Vermehrung<br />
Zwiebel Zwiebel Zwiebel<br />
Klee Klee Klee<br />
Mais<br />
675 675 mm<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
345 345 mm<br />
Zuckerrübe Zuckerrübe Zuckerrübe<br />
���� ���� ����<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
e04<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Brache Brache Brache<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
320 320 mm<br />
E04 E04 E04<br />
Brache Brache<br />
Mais<br />
1<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Brache Brache Brache<br />
2<br />
Mais<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Zuckerrübe Zuckerrübe Zuckerrübe<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Klee Klee Klee<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Brache<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
325 325 mm<br />
Phazelie Phazelie Phazelie<br />
Zuckerrübe Zuckerrübe Zuckerrübe<br />
0 50 100 150 200 250 300 350<br />
[m]<br />
Zuckerrübe Zuckerrübe Zuckerrübe<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
���� ���� ���� … Ausgangspunkt (1. Reihe, 1. Meter)<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Abbildung 77: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) E04, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche E04 angepassten Skalierung von 0 – 50 %<br />
(b).<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Seite 95 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Die Versuchsfläche E04 befindet sich im Bezirk Gänserndorf (NÖ) in der Katastralgemeinde Stopfenreuth. Der<br />
Maisanteil im Verhältnis zur landwirtschaftlichen Nutzfläche in dieser Katastralgemeinde beträgt etwa 6,3 %<br />
(AGRAMARKT AUSTRIA, 2004).<br />
Aufgrund des geringen Maisanteils in dieser KG, befindet sich die nächste Maisfläche (Pollenspenderfläche) in<br />
einer Entfernung von 320 m zur Empfängerfläche (siehe Abbildung 77). Das Befruchtungsmuster der<br />
Empfängerfläche mit einer durchschnittlichen Befruchtung von etwa 16 % lässt kaum den Schluss zu, dass ein<br />
messbarer Polleneintrag von einem umliegenden Pollenspenderfeld stattgefunden hat (siehe Abbildung 77b).<br />
Das Befruchtungsmuster weist deutliche „Hotspots“ mit erhöhten Befruchtungsraten auf, was darauf hindeutet,<br />
dass sich nicht entfahnte blühende Pflanzen im Bestand befanden, die für die unter den vorliegenden Umständen<br />
hohe Befruchtungsrate verantwortlich waren.<br />
Tabelle 29: Prozentuelle Befruchtungsrate sowie Angaben zur niedrigsten und höchsten gefundenen Kornzahl<br />
pro Kolben in der Versuchsfläche E04. Weiters sind das Hauptpollenspenderfeld und dessen Entfernung zur<br />
Versuchsfläche angegeben.<br />
Durchschnittliche<br />
Befruchtungsrate<br />
(%)<br />
Durchschnittliche Kornzahl absolut<br />
(Korn/Kolben)<br />
Min (n) Max (n)<br />
Hauptpollenspender Distanz<br />
15,8 3 346 - -<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Seite 96 von 154
6.2.5. Versuchsfläche E06<br />
a<br />
Tagesmitteltemperatur [°C]<br />
Durchschnittlicher Prozentsatz Blühende<br />
Pflanzen /Narbenfäden<br />
16 20 24 28<br />
b<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
28.06.2007<br />
Jul 01 Jul 06 Jul 11 Jul 16<br />
02.07.2007<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Wetterdaten 2007-06-28 bis 2007-07-20<br />
E06 - Fuchsenbigl<br />
06.07.2007<br />
Datum<br />
10.07.2007<br />
14.07.2007<br />
18.07.2007<br />
Empfänger E06<br />
Pollenspender E06-1<br />
Pollenspender E06-2<br />
Abbildung 78: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche E06 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender).<br />
m/s<br />
(0,2.4]<br />
(2.4,4.8]<br />
(4.8,7.2]<br />
(7.2,9.6]<br />
(9.6,12]<br />
W<br />
Windrose<br />
E06 - Fuchsenbigl<br />
N<br />
S<br />
2007-06-28 bis 2007-07-20<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
E<br />
Abbildung 79: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche E06.<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
0 2 4 6 8 10 12<br />
Niederschlag [mm]<br />
Seite 97 von 154
100<br />
50<br />
a<br />
[m]<br />
[m]<br />
0<br />
e06<br />
Getreide Getreide<br />
Getreide Getreide<br />
Getreide Getreide<br />
Getreide Getreide<br />
3<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Mais Mais<br />
Mais Mais<br />
2<br />
Getreide Getreide<br />
Getreide Getreide<br />
0 50 100 150 200 250<br />
Fremdbe-<br />
[m]<br />
fruchtung<br />
in [%]<br />
b<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Soja Soja<br />
Brache<br />
Zuckerrübe Zuckerrübe<br />
Getreide Getreide<br />
KörnerKörnererbseerbse 0<br />
Getreide Getreide<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
KörnerKörnererbseerbse Brache<br />
Körnererbse<br />
Brache<br />
WindWindschutzschutz WindWindschutzschutz Mais Mais<br />
1<br />
Brache<br />
60 m<br />
Zuckerrübe Zuckerrübe<br />
220 m<br />
e06<br />
���� ����<br />
Getreide Getreide<br />
E06<br />
Körnererbse<br />
Körnererbse<br />
Getreide Getreide<br />
Getreide<br />
Körnererbse<br />
Körnererbse<br />
Brache Brache<br />
Getreide Getreide<br />
Brache<br />
Getreide Getreide<br />
Getreide Getreide<br />
Klee Klee<br />
Brache Brache<br />
WindWindschutzschutz Getreide Getreide<br />
Getreide Getreide<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Windschutz<br />
Zuckerrübe Zuckerrübe<br />
Getreide Getreide<br />
0 50 100 150 200 250<br />
[m]<br />
���� ���� … Ausgangspunkt (1. Reihe, 1. Meter)<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Abbildung 80: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) E06, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche E06 angepassten Skalierung von 0 – 30 %<br />
(b).<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Seite 98 von 154
E06-1<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
E06<br />
Abbildung 81: Standort im Bestand E06 mit Blickrichtung Südwesten<br />
Die Fläche E06 befindet sich in der Katastralgemeinde Witzelsdorf, die zum Bezirk Gänserndorf (NÖ) zählt. Der<br />
Maisanteil gemessen an der landwirtschaftlichen Nutzfläche liegt in Witzelsdorf bei 6,5 % (AGRARMARKT AUSTRIA,<br />
2004).<br />
Die Versuchsfläche war von Getreide und Körnererbse direkt umgeben. Die nächste Maisfläche (Pollenspender<br />
E06-1) befand sich westlich in etwa 60 m Entfernung und bestand aus mehreren einzelbewirtschafteten Flächen<br />
(siehe Abbildung 80). Nördlich der Versuchsfläche, in einer Entfernung von ca. 220 m, befand sich eine weitere<br />
Maisfläche (Pollenspender E06-2).<br />
Wie aus Abbildung 78b hervorgeht stimmte die Phase der Entwicklung der Narbenfäden mit der Blüte der<br />
Maisfläche in nördlicher Richtung weitgehend überein. Aufgrund der hohen Entfernung und da zur Blüte<br />
hauptsächlich eine West bis Südwestströmung vorherrschte (siehe Abbildung 79) war eine Befruchtung durch<br />
einen Pollentransfer aus dem Pollenspenderfeld E06-2 nicht messbar.<br />
Die Blühperiode in der Pollenspenderfläche E06-1 begann etwa zur gleichen Zeit als sich auf der Empfängerfläche<br />
die Narbenfäden zu entwickeln begannen.<br />
Die durchschnittliche Befruchtungsrate in der Empfängerfläche beträgt etwa 9,7 %. Das Befruchtungsmuster wie<br />
es in Abbildung 80b dargestellt ist, zeigt eine abnehmende Befruchtungsrate von Südwest nach Nordost. Der<br />
Wind kam während der Blühperiode hauptsächlich aus West bis Westsüdwest (siehe Abbildung 79). Aufgrund<br />
dieser Tatsachen kann davon ausgegangen werden, dass eine Befruchtung durch das 60 m entfernten<br />
Pollenspenderfeld E06-1 erfolgte.<br />
Tabelle 30: Prozentuelle Befruchtungsrate sowie Angaben zur niedrigsten und höchsten gefundenen Kornzahl<br />
pro Kolben in der Versuchsfläche E06. Weiters sind das Hauptpollenspenderfeld und dessen Entfernung zur<br />
Versuchsfläche angegeben.<br />
Durchschnittliche<br />
Befruchtungsrate<br />
Durchschnittliche Kornzahl absolut<br />
(Korn/Kolben)<br />
(%) Min (n) Max (n)<br />
Hauptpollenspender Distanz<br />
9,68 1,5 262 E06-1 60 m<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Seite 99 von 154
6.2.6. Versuchsfläche E07<br />
a<br />
Tagesmitteltemperatur [°C]<br />
Durchschnittlicher Prozentsatz Blühende<br />
Pflanzen /Narbenfäden<br />
16 20 24 28<br />
b<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Wetterdaten 2007-07-15 bis 2007-08-07<br />
E07 - Fuchsenbigl<br />
Jul 16 Jul 21 Jul 26 Jul 31 Aug 05<br />
02.07.2007<br />
06.07.2007<br />
10.07.2007<br />
14.07.2007<br />
18.07.2007<br />
Datum<br />
22.07.2007<br />
26.07.2007<br />
30.07.2007<br />
03.08.2007<br />
07.08.2007<br />
Empfänger E07<br />
Pollenspender E07-2<br />
Pollenspender E07-5<br />
Pollenspender E07-6<br />
Pollenspender E07-7<br />
Abbildung 82: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche E07 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender).<br />
m/s<br />
(0,2.4]<br />
(2.4,4.8]<br />
(4.8,7.2]<br />
(7.2,9.6]<br />
(9.6,12]<br />
W<br />
Windrose<br />
E07 - Fuchsenbigl<br />
N<br />
S<br />
2007-07-15 bis 2007-08-07<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
E<br />
Abbildung 83: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche E07.<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
0 2 4 6 8 10<br />
Niederschlag [mm]<br />
Seite 100 von 154
200<br />
150<br />
a<br />
[m]<br />
100<br />
50<br />
0<br />
[m]<br />
b<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
e07<br />
Getreide Getreide<br />
Getreide Getreide<br />
0 50 100 150<br />
[m]<br />
8<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
7<br />
Mais Mais Mais Mais<br />
Getreide Getreide<br />
Getreide Getreide<br />
Körnererbse<br />
Körnererbse<br />
Gelbsenf<br />
Windschutz<br />
Zwiebel Zwiebel<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Windschutz<br />
Windschutz<br />
Erbse, Zwiebel,<br />
Brache<br />
Getreide Getreide<br />
Kartoffel Kartoffel<br />
Getreide Getreide<br />
6<br />
Mais Mais<br />
Getreide Getreide<br />
Getreide<br />
Getreide<br />
Windschutz<br />
Windschutz<br />
Zuckerrübe<br />
Windschutz<br />
325 325 mm<br />
e07<br />
420 420 mm<br />
Getreide Getreide<br />
E07<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
5<br />
Getreide Getreide<br />
Sonnenblume<br />
Sonnenblume<br />
Getreide<br />
���� ����<br />
Mais Mais<br />
Getreide Getreide<br />
Brache<br />
250 250 mm<br />
Getreide Getreide<br />
Zuckerrübe Zuckerrübe<br />
240 m<br />
290 m<br />
Getreide Getreide<br />
0 50 100 150<br />
[m]<br />
Getreide Getreide<br />
Brache Brache<br />
Windschutz<br />
Getreide Getreide<br />
Mais Mais<br />
2<br />
Mais Mais<br />
1<br />
Körnererbse<br />
Körnererbse<br />
Getreide<br />
���� ���� … Ausgangspunkt (1. Reihe, 1. Meter)<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Abbildung 84: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) E07, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche E07 angepassten Skalierung von 0 – 80 %<br />
(b).<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Seite 101 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Die Versuchsfläche E07 befindet sich ebenfalls im Bezirk Gänserndorf (NÖ), in der Katastralgemeinde Lassee,<br />
deren Maisanteil an der landwirtschaftlichen Fläche etwa 5,7 % ausmacht (AGRARMARKT AUSTRIA, 2004).<br />
Sämtliche Pollenspenderflächen befanden sich in einer Entfernung von über 200 m zur Empfängerfläche (siehe<br />
Abbildung 84). Wie aus Abbildung 82b hervorgeht, stimmen die Blühphasen der Pollenspenderfelder (E07-5, E07-<br />
6 und E07-7) mit Phase der Narbenfädenentwicklung auf der Empfängerfläche nur wenig überein, da die Blüte zu<br />
diesem Zeitpunkt schon weitgehend abgeschlossen war. Bei der Pollenspenderfläche E07-1 konnte bei<br />
beginnender Entwicklung der Narbenfäden auf der Empfängerfläche keine Blüte mehr festgestellt werden.<br />
Die durchschnittliche Befruchtung in der Empfängerfläche lag bei etwa 16 % und erreichte punktuell sehr hohe<br />
Befruchtungswerte von über 400 Korn pro Kolben. Aufgrund des Befruchtungsmusters wie es in Abbildung 84b<br />
dargestellt ist, zeigt sich sehr deutlich, dass auf dieser Fläche die Entfahnung der Pflanzen nicht sauber erfolgte<br />
und damit kein repräsentatives Ergebnis vorliegt, das eine Interpretation hinsichtlich eines Polleneintrags von<br />
außen zulässt.<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Nicht oder nicht vollständig entfahnte<br />
Pflanzen<br />
Abbildung 85: Entfahnung der Versuchsfläche E07. Deutlich erkennbar sind dabei die bereits blühenden Rispen<br />
im Bestand.<br />
Tabelle 31: Prozentuelle Befruchtungsrate sowie Angaben zur niedrigsten und höchsten gefundenen Kornzahl<br />
pro Kolben in der Versuchsfläche E07. Weiters sind das Hauptpollenspenderfeld und dessen Entfernung zur<br />
Versuchsfläche angegeben.<br />
Durchschnittliche<br />
Befruchtungsrate<br />
Durchschnittliche Kornzahl absolut<br />
(Korn/Kolben)<br />
(%) Min (n) Max (n)<br />
Hauptpollenspender Distanz<br />
16,34 1 434 - -<br />
Seite 102 von 154
6.2.7. Versuchsfläche E09<br />
a<br />
Tagesmitteltemperatur [°C]<br />
Durchschnittlicher Prozentsatz Blühende<br />
Pflanzen /Narbenfäden<br />
16 20 24 28<br />
b<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Wetterdaten 2007-07-05 bis 2007-07-26<br />
E09 - Weiz<br />
Jul 06 Jul 11 Jul 16 Jul 21 Jul 26<br />
05.07.2007<br />
09.07.2007<br />
13.07.2007<br />
Datum<br />
17.07.2007<br />
21.07.2007<br />
25.07.2007<br />
Empfänger E09<br />
Pollenspender E09-1<br />
Pollenspender E09-4<br />
Pollenspender E09-5<br />
Abbildung 86: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche E09 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender).<br />
m/s<br />
(0,2.4]<br />
(2.4,4.8]<br />
(4.8,7.2]<br />
(7.2,9.6]<br />
(9.6,12]<br />
W<br />
Windrose<br />
E09 - Weiz<br />
N<br />
S<br />
2007-07-05 bis 2007-07-26<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
E<br />
Abbildung 87: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche E09.<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
0 5 10 15 20<br />
Niederschlag [mm]<br />
Seite 103 von 154
200<br />
150<br />
100<br />
a<br />
[m]<br />
[m]<br />
50<br />
0<br />
e09<br />
0 50 100 150 200<br />
b<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
[m]<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Mais<br />
6<br />
Obst Obst Obst<br />
5<br />
e09<br />
Mais<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
���� ���� ����<br />
Mais<br />
E09 E09 E09<br />
Mais<br />
3<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
4<br />
235 235 mm<br />
Bundesstraße<br />
Bundesstraße<br />
Bundesstraße<br />
Obst<br />
Getreide Getreide<br />
Getreide<br />
Kürbis Kürbis Kürbis<br />
Obst Obst Obst<br />
Eisenbahn Eisenbahn Eisenbahn<br />
Holunder Holunder Holunder<br />
Getreide Getreide<br />
Getreide<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Mais<br />
1<br />
Mais<br />
2<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
0 50 100 150 200<br />
[m]<br />
Kürbis Kürbis Kürbis<br />
Obst Obst Obst<br />
Getreide Getreide<br />
Getreide<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Kürbis Kürbis Kürbis<br />
���� ���� ���� … Ausgangspunkt (1. Reihe, 1. Meter)<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Abbildung 88: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) E09, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche E09 angepassten Skalierung ebenfalls von 0 –<br />
100 % (b).<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Seite 104 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Die Versuchsfläche E09 liegt im Bezirk Weiz (Stmk.) in der Katastralgemeinde Preding. Der Anteil der<br />
Maisanbaufläche an der gesamten landwirtschaftlichen Fläche in Preding beträgt etwa 24,2 % (AGRARMARKT<br />
AUSTRIA, 2004).<br />
Nordwestlich der 0,9 Hektar großen Empfängerfläche grenzte direkt eine Pollenspenderfläche (E09-4) an, deren<br />
Blühperiode weitgehend mit der Phase der Narbenfädenentwicklung auf der Empfängerfläche übereinstimmte<br />
(siehe Abbildung 86b). Aufgrund der räumlichen Nähe dieser Fläche und des Umstandes, dass zur Blüte<br />
weitgehend eine Windströmung aus Nordwest vorherrschte, ergibt sich ein sehr deutliches Befruchtungsmuster,<br />
das den Schluss zulässt, dass ein Fremdpolleneintrag aus der Fläche E09-4 stattgefunden hat. Damit lässt sich<br />
auch die sehr hohe durchschnittliche Befruchtungsrate von etwa 74 % erklären.<br />
In südöstlicher Richtung der Empfängerfläche befindet sich die Pollenspenderfläche E09-1, deren Blüte erst<br />
einsetzte als die Phase der Entwicklung der Narbenfäden auf der Versuchsfläche schon weitgehend abgeschlossen<br />
war und damit keine potentielle Pollenspenderfläche darstellte, was auch deutlich aus dem Befruchtungsmuster<br />
hervorgeht (siehe Abbildung 88b).<br />
Tabelle 32: Prozentuelle Befruchtungsrate sowie Angaben zur niedrigsten und höchsten gefundenen Kornzahl<br />
pro Kolben in der Versuchsfläche E09. Weiters sind das Hauptpollenspenderfeld und dessen Entfernung zur<br />
Versuchsfläche angegeben.<br />
Durchschnittliche<br />
Befruchtungsrate<br />
(%)<br />
Durchschnittliche Kornzahl absolut<br />
(Korn/Kolben)<br />
Min (n) Max (n)<br />
Hauptpollenspender Distanz<br />
74,02 22,5 650,5 E09-4 angrenzend<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Seite 105 von 154
6.2.8. Versuchsfläche E10<br />
a<br />
Tagesmitteltemperatur [°C]<br />
Durchschnittlicher Prozentsatz Blühende<br />
Pflanzen /Narbenfäden<br />
16 18 20 22 24 26<br />
b<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
02.07.2007<br />
06.07.2007<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Wetterdaten 2007-07-02 bis 2007-07-26<br />
E10 - Gleisdorf<br />
Jul 06 Jul 11 Jul 16 Jul 21 Jul 26<br />
10.07.2007<br />
Datum<br />
14.07.2007<br />
18.07.2007<br />
22.07.2007<br />
26.07.2007<br />
Empfänger E10<br />
Pollenspender E10-1<br />
Pollenspender E10-2<br />
Pollenspender E10-7<br />
Pollenspender E10-8<br />
Abbildung 89: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche E10 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender).<br />
m/s<br />
(0,2.4]<br />
(2.4,4.8]<br />
(4.8,7.2]<br />
(7.2,9.6]<br />
(9.6,12]<br />
W<br />
Windrose<br />
E10 - Gleisdorf<br />
N<br />
S<br />
2007-07-02 bis 2007-07-26<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
E<br />
Abbildung 90: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche E10.<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
0 5 10 15<br />
Niederschlag [mm]<br />
Seite 106 von 154
100<br />
50<br />
a<br />
[m]<br />
[m]<br />
0<br />
e10<br />
0 50 100<br />
b<br />
100<br />
50<br />
0<br />
[m]<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
8<br />
Vermehrung Vermehrung Vermehrung<br />
Obst Obst Obst<br />
e10<br />
Kompost Kompost Kompost<br />
Mais Mais Mais<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Mais Mais Mais<br />
7<br />
���� ���� ����<br />
E10<br />
1<br />
Mais Mais Mais<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
2<br />
3<br />
Mais Mais Mais<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
4<br />
Klee Klee Klee<br />
50 m<br />
Mais Mais Mais<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Kürbis Kürbis Kürbis<br />
Erdbeeren Erdbeeren Erdbeeren<br />
Wald Wald Wald<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
0 50 100<br />
[m]<br />
Mais Mais Mais<br />
Kürbis Kürbis Kürbis<br />
Brache Brache Brache<br />
Erdbeeren Erdbeeren Erdbeeren<br />
5<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Kürbis Kürbis Kürbis<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Mais Mais Mais<br />
Getreide<br />
Getreide Getreide<br />
Erdbeeren Erdbeeren Erdbeeren<br />
Erbse Erbse Erbse<br />
Mais Mais Mais<br />
Gemüse Gemüse Gemüse<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
6<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
���� ���� ���� … Ausgangspunkt (1. Reihe, 1. Meter)<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Abbildung 91: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) E10, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche E10 angepassten Skalierung von 0 – 80 %<br />
(b).<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Seite 107 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Die 0,43 Hektar große Versuchsfläche E10 befindet sich im Bezirk Weiz (Stmk.) in der Katastralgemeinde Fünfing<br />
bei St. Ruprecht. Der Maisanteil gemessen an der landwirtschaftlichen Fläche in Fünfing beträgt laut AGRARMARKT<br />
AUSTRIA 2004 etwa 20 %.<br />
Die Versuchsfläche liegt also in einem relativ maisintensiven Gebiet. Dieser Umstand spiegelt sich auch in<br />
Abbildung 91 wider. An die Empfängerfläche grenzten an beiden Längsseiten Maisflächen an.<br />
Das Befruchtungsmuster in Abbildung 91b zeigt, dass die Befruchtungsrate von Südost nach Nordwest deutlich<br />
abnimmt, was den Schluss zulässt, dass die Pollenspenderfläche E10-1 als hauptsächliche Quelle für den<br />
Fremdpolleneintrag in Frage kommt und für die relativ hohe durchschnittliche Befruchtungsrate von über 44 %<br />
verantwortlich gemacht werden kann.<br />
Tabelle 33: Prozentuelle Befruchtungsrate sowie Angaben zur niedrigsten und höchsten gefundenen Kornzahl<br />
pro Kolben in der Versuchsfläche E10. Weiters sind das Hauptpollenspenderfeld und dessen Entfernung zur<br />
Versuchsfläche angegeben.<br />
Durchschnittliche<br />
Befruchtungsrate<br />
Durchschnittliche Kornzahl absolut<br />
(Korn/Kolben)<br />
(%) Min (n) Max (n)<br />
Hauptpollenspender Distanz<br />
44,6 1,5 532 E10-1 angrenzend<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Seite 108 von 154
6.2.9. Versuchsfläche E11<br />
Tagesmitteltemperatur [°C]<br />
a<br />
Durchschnittlicher Prozentsatz Blühende<br />
Pflanzen /Narbenfäden<br />
16 18 20 22<br />
b<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
29.06.2007<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Wetterdaten 2007-07-01 bis 2007-07-12<br />
E11 - Gleisdorf<br />
Jul 02 Jul 04 Jul 06 Jul 08 Jul 10 Jul 12<br />
03.07.2007<br />
Datum<br />
07.07.2007<br />
11.07.2007<br />
Empfänger E11<br />
Pollenspender E11-1<br />
Pollenspender E11-3<br />
Pollenspender E11-4<br />
Pollenspender E11-7<br />
Abbildung 92: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche E11 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender).<br />
m/s<br />
(0,2.4]<br />
(2.4,4.8]<br />
(4.8,7.2]<br />
(7.2,9.6]<br />
(9.6,12]<br />
W<br />
Windrose<br />
E11 - Gleisdorf<br />
N<br />
S<br />
2007-07-01 bis 2007-07-12<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
E<br />
Abbildung 93: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche E11.<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
0 5 10 15<br />
Niederschlag [mm]<br />
Seite 109 von 154
150<br />
100<br />
a<br />
[m]<br />
50<br />
[m]<br />
0<br />
e11<br />
0 50 100 150 200<br />
Fremdbe-<br />
[m]<br />
fruchtung<br />
in [%]<br />
b<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Getreide<br />
Gemüse Gemüse Gemüse<br />
Mais<br />
6<br />
Mais<br />
5<br />
3<br />
1<br />
Mais Mais<br />
Kürbis<br />
Soja Soja Soja<br />
Brache Brache Brache<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Mais<br />
Kürbis Kürbis Kürbis<br />
Bäume<br />
200 200 mm<br />
Kürbis<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
e11<br />
E11<br />
7<br />
Mais<br />
Mais<br />
2<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
175 m<br />
���� ���� ����<br />
Erdbeeren Erdbeeren Erdbeeren<br />
Kürbis Kürbis Kürbis<br />
Windschutz<br />
Windschutz<br />
Windschutz<br />
Kürbis Soja Soja Soja<br />
Erdbeeren Erdbeeren Erdbeeren<br />
170 170 mm<br />
240 240 mm<br />
4<br />
Mais<br />
Getreide<br />
Obst<br />
Getreide<br />
0 50 100 150 200<br />
[m]<br />
���� ���� ���� … Ausgangspunkt (1. Reihe, 1. Meter)<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Abbildung 94: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) E11, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche E11 angepassten Skalierung ebenfalls von 0 –<br />
100 % (b).<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Seite 110 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Die Versuchsfläche E11 liegt im Bezirk Weiz (Stmk.), in der Katastralgemeinde Wollsdorf. Wollsdorf hat einen<br />
relativ hohen Maisanteil gemessen an der landwirtschaftlichen Gesamtfläche von etwa 38,4 % (AGRARMARKT<br />
AUSTRIA, 2004).<br />
Die durchschnittliche Befruchtung der Versuchsfläche lag bei etwa 62 %. Diese hohe Befruchtungsrate wie sie in<br />
Abbildung 91b dargestellt ist, rührte von der Pollenspenderfläche E11-1 her, die sich entlang des südwestlichen<br />
Drittels der Empfängerfläche, befand (siehe Abbildung 91). Die Blüte der Pollenspenderfläche stimmte ziemlich<br />
genau mit der Phase überein, in der sich Narbenfäden in der Empfängerfläche entwickelten (siehe Abbildung<br />
89b).<br />
Die Pollenspenderflächen E11-2 bis E11-7 kamen aufgrund der sehr viel späteren Blüte und der hohen Entfernung<br />
nicht mehr als Pollenspenderfelder in Frage (siehe Abbildung 89b und Abbildung 91).<br />
Tabelle 34: Prozentuelle Befruchtungsrate sowie Angaben zur niedrigsten und höchsten gefundenen Kornzahl<br />
pro Kolben in der Versuchsfläche E11. Weiters sind das Hauptpollenspenderfeld und dessen Entfernung zur<br />
Versuchsfläche angegeben.<br />
Durchschnittliche<br />
Befruchtungsrate<br />
(%)<br />
Durchschnittliche Kornzahl absolut<br />
(Korn/Kolben)<br />
Min (n) Max (n)<br />
Hauptpollenspender Distanz<br />
61,98 53,5 558 E11-1 tw. angrenzend<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Seite 111 von 154
6.2.10. Versuchsfläche E12<br />
Tagesmitteltemperatur [°C]<br />
a<br />
Durchschnittlicher Prozentsatz Blühende<br />
Pflanzen /Narbenfäden<br />
16 18 20 22<br />
b<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
02.07.2007<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Wetterdaten 2007-07-01 bis 2007-07-12<br />
E12 - Bad Radkersburg<br />
Jul 02 Jul 04 Jul 06 Jul 08 Jul 10 Jul 12<br />
06.07.2007<br />
Datum<br />
10.07.2007<br />
Empfänger E12<br />
Pollenspender E12-1/2<br />
Pollenspender E12-3<br />
Pollenspender E12-4<br />
Pollenspender E12-5<br />
Pollenspender E12-6<br />
Abbildung 95: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche E12 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender).<br />
m/s<br />
(0,2.4]<br />
(2.4,4.8]<br />
(4.8,7.2]<br />
(7.2,9.6]<br />
(9.6,12]<br />
W<br />
Windrose<br />
E12 - Bad Radkersburg<br />
N<br />
S<br />
2007-07-01 bis 2007-07-12<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
E<br />
Abbildung 96: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche E12.<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
0 5 10 15 20 25<br />
Niederschlag [mm]<br />
Seite 112 von 154
250<br />
200<br />
150<br />
a<br />
[m]<br />
100<br />
[m]<br />
50<br />
0<br />
b<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
e12<br />
0 50 100<br />
[m]<br />
Mais<br />
9<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Mais<br />
3<br />
Mais<br />
10<br />
Kürbis<br />
Getreide<br />
Kürbis<br />
Raps Raps Raps<br />
Getreide<br />
Kürbis<br />
Kürbis<br />
4<br />
Mais<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Kürbis Kürbis Kürbis<br />
6<br />
Mais<br />
Getreide<br />
Kürbis<br />
2<br />
Mais<br />
Mais<br />
8<br />
E12 1<br />
Kürbis Mais<br />
5<br />
Kürbis<br />
����<br />
7<br />
E12 Mais 1<br />
Kürbis Mais<br />
5<br />
Kürbis<br />
����<br />
7<br />
E12 Mais 1<br />
Kürbis Mais<br />
5<br />
Kürbis<br />
����<br />
7<br />
Mais<br />
175 175 mm<br />
e12<br />
Getreide Getreide<br />
120 120 mm<br />
90 90 mm<br />
140 140 mm<br />
60 60 mm<br />
0 50 100<br />
[m]<br />
Kürbis Kürbis Kürbis<br />
Brache Brache Brache<br />
Kürbis Kürbis Kürbis<br />
Raps Raps Raps<br />
���� ���� ���� … Ausgangspunkt (1. Reihe, 1. Meter)<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Abbildung 97: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) E12, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche E12 angepassten Skalierung ebenfalls von 0 –<br />
100 % (b).<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Seite 113 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Die Versuchsflächen E12 bis E14 befinden sich in der Katastralgemeinde Dietzen, im Bezirk Bad Radkersburg in<br />
der Steiermark. Der Anteil an Maisflächen gemessen an der landwirtschaftlichen Gesamtfläche ist mit etwa 48 %<br />
in Dietzen relativ hoch (AGRARMARKT AUSTRIA, 2004).<br />
Die in Abbildung 97dargestellten Pollenspenderflächen bestanden alle aus einzelbewirtschafteten Flächen, die hier<br />
aufgrund der gleichzeitig stattfindenden Blüte zu den Pollenspenderfeldern E12-1 bis E12-10 zusammengefasst<br />
wurden.<br />
Die Empfängerfläche E11 ist von mehreren Maisflächen umgeben. Entlang der östlichen Längsseite der<br />
Empfängerfläche befanden sich angrenzend zwei Pollenspenderflächen (E12-1 und E12-2). Da die<br />
Empfängerfläche relativ schmal war, sie bestand nur aus 31 Reihen, und aufgrund der Nähe zu den oben<br />
erwähnten Pollenspenderflächen ergab sich eine hohe durchschnittliche Befruchtungsrate von etwa 82 %, relativ<br />
gleichmäßig über die gesamte Empfängerfläche verteilt. Trotzdem kann eine Tendenz von Ost nach West<br />
festgestellt werden (siehe Abbildung 97b).<br />
Pollen, der eventuell aus dem Pollenspenderfeld E12-3 in das Empfängerfeld transportiert wurde hatte<br />
höchstwahrscheinlich aufgrund der größeren Entfernung einen geringeren Einfluss als die angrenzenden<br />
Pollenspenderfelder und ist daher in Abbildung 97b nicht erkennbar.<br />
Tabelle 35: Prozentuelle Befruchtungsrate sowie Angaben zur niedrigsten und höchsten gefundenen Kornzahl<br />
pro Kolben in der Versuchsfläche E12. Weiters sind das Hauptpollenspenderfeld und dessen Entfernung zur<br />
Versuchsfläche angegeben.<br />
Durchschnittliche<br />
Befruchtungsrate<br />
Durchschnittliche Kornzahl absolut<br />
(Korn/Kolben)<br />
(%) Min (n) Max (n)<br />
81,85 13,5 619<br />
Hauptpollenspender Distanz<br />
E12-1<br />
E12-2<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
Angrenzend<br />
Seite 114 von 154
6.2.11. Versuchsfläche E13<br />
a<br />
Tagesmitteltemperatur [°C]<br />
Durchschnittlicher Prozentsatz Blühende<br />
Pflanzen /Narbenfäden<br />
16 18 20 22 24<br />
b<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Wetterdaten 2007-07-01 bis 2007-07-16<br />
E13 - Bad Radkersburg<br />
Jul 01 Jul 06 Jul 11 Jul 16<br />
02.07.2007<br />
06.07.2007<br />
Datum<br />
10.07.2007<br />
14.07.2007<br />
Empfänger E13<br />
Pollenspender E13-1<br />
Pollenspender E13-2<br />
Pollenspender E13-3<br />
Pollenspender E13-4<br />
Pollenspender E13-5<br />
Abbildung 98: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche E13 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender).<br />
m/s<br />
(0,2.4]<br />
(2.4,4.8]<br />
(4.8,7.2]<br />
(7.2,9.6]<br />
(9.6,12]<br />
W<br />
Windrose<br />
E13 - Bad Radkersburg<br />
N<br />
S<br />
2007-07-01 bis 2007-07-16<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
E<br />
Abbildung 99: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche E13.<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
0 5 10 15 20 25<br />
Niederschlag [mm]<br />
Seite 115 von 154
[m]<br />
150<br />
100<br />
a<br />
[m]<br />
50<br />
0<br />
b<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
e13<br />
0 50<br />
[m]<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Kürbis Mais<br />
9<br />
7<br />
Mais<br />
Raps Raps<br />
Mais<br />
Kürbis Kürbis<br />
e13<br />
4<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
3<br />
���� ����<br />
E13<br />
Getreide Getreide<br />
Kürbis Kürbis<br />
50 m<br />
Raps Raps<br />
12 m<br />
Kürbis Getreide<br />
Kürbis Getreide<br />
1<br />
Mais<br />
Kürbis<br />
Raps<br />
Getreide Getreide<br />
0 50<br />
[m]<br />
Brache<br />
2<br />
Mais<br />
75 m<br />
5<br />
8<br />
Mais<br />
Kürbis Kürbis<br />
Kürbis Kürbis<br />
Kürbis Kürbis<br />
Kürbis<br />
6<br />
Mais<br />
Kürbis<br />
���� ���� … Ausgangspunkt (1. Reihe, 1. Meter)<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Abbildung 100: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) E13, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0 - 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche E13 angepassten Skalierung ebenfalls von 0 –<br />
100 % (b).<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Seite 116 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Die Versuchsfläche E13 liegt ebenfalls wie E12 in der Katastralgemeinde Dietzen. Die durchschnittliche<br />
Befruchtungsrate beträgt über 71 %, wobei kein eindeutiges Befruchtungsmuster erkennbar ist (siehe Abbildung<br />
100b).<br />
Auch hier bestehen die in Abbildung 100 abgebildeten Pollenspenderflächen aus mehreren einzelbewirtschafteten<br />
Maisflächen.<br />
Die Phase, in der die Empfängerfläche Narbenfäden entwickelt hat, stimmte mit der Blüte der umliegenden<br />
Pollenspenderfeldern (E13-1 bis E13-5) relativ gut überein (siehe Abbildung 98b).<br />
Aufgrund der Windrichtung, die während der Blüte vorwiegend aus Südwest kam und dem Befruchtungsmuster,<br />
wie es in Abbildung 100b dargestellt ist, ist ein Einfluss der Pollenspenderfelder E13-1 und E13-4 zu erkennen.<br />
Die Pollenspenderfläche E13-2, die sich etwa 75 m in östlicher Richtung zur Empfängerfläche befindet, hat<br />
hingegen einen geringeren Einfluss. Sieht man sich Abbildung 100b an, kann auch ein Polleneintrag aus dem<br />
Pollenspenderfeld E13-3 in das Empfängerfeld festgestellt werden.<br />
Tabelle 36: Prozentuelle Befruchtungsrate sowie Angaben zur niedrigsten und höchsten gefundenen Kornzahl<br />
pro Kolben in der Versuchsfläche E13. Weiters sind das Hauptpollenspenderfeld und dessen Entfernung zur<br />
Versuchsfläche angegeben.<br />
Durchschnittliche<br />
Befruchtungsrate<br />
Durchschnittliche Kornzahl absolut<br />
(Korn/Kolben)<br />
(%) Min (n) Max (n)<br />
71,43 24,5 630<br />
Hauptpollenspender Distanz<br />
E13-3<br />
E13-4<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
12 m<br />
50 m<br />
Seite 117 von 154
6.2.12. Versuchsfläche E14<br />
Tagesmitteltemperatur [°C]<br />
a<br />
Durchschnittlicher Prozentsatz Blühende<br />
Pflanzen /Narbenfäden<br />
16 18 20 22 24<br />
b<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Wetterdaten 2007-07-02 bis 2007-07-16<br />
E14 - Bad Radkersburg<br />
Jul 02 Jul 04 Jul 06 Jul 08 Jul 10 Jul 12 Jul 14 Jul 16<br />
02.07.2007<br />
06.07.2007<br />
Datum<br />
10.07.2007<br />
14.07.2007<br />
Empfänger E14<br />
Pollenspender E14-2<br />
Pollenspender E14-3<br />
Pollenspender E14-4<br />
Pollenspender E14-6<br />
Pollenspender E14-7<br />
Abbildung 101: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche E14 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender).<br />
m/s<br />
(0,2.4]<br />
(2.4,4.8]<br />
(4.8,7.2]<br />
(7.2,9.6]<br />
(9.6,12]<br />
W<br />
Windrose<br />
E14 - Bad Radkersburg<br />
N<br />
S<br />
2007-07-02 bis 2007-07-16<br />
5 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
E<br />
Abbildung 102: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche E14.<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
0 5 10 15 20 25<br />
Niederschlag [mm]<br />
Seite 118 von 154
[m]<br />
[m]<br />
a<br />
100<br />
50<br />
0<br />
b<br />
100<br />
50<br />
0<br />
e14<br />
0 50 100<br />
[m]<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
5<br />
Mais<br />
Mais<br />
Kürbis Kürbis Kürbis<br />
Kürbis Kürbis Kürbis<br />
6<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Kürbis Kürbis Kürbis<br />
e14<br />
Kürbis Kürbis Kürbis<br />
Mais<br />
3<br />
Brache Brache Brache<br />
E14<br />
Mais<br />
1<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
5 5 5 mm<br />
m<br />
���� ���� ����<br />
20 20 20 mm<br />
m<br />
5 5 5 mm<br />
m<br />
Bäume Bäume Bäume<br />
Kürbis Kürbis Kürbis<br />
Getreide Getreide Getreide<br />
2 Mais<br />
Kürbis<br />
Raps Raps Raps<br />
220 220 mm<br />
4 Mais<br />
Kürbis Kürbis Kürbis<br />
0 50 100<br />
[m]<br />
7<br />
���� ���� ���� … Ausgangspunkt (1. Reihe, 1. Meter)<br />
Fremdbefruchtung<br />
in [%]<br />
Abbildung 103: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) E14, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche E14 angepassten Skalierung von 0 – 70 %<br />
(b).<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Seite 119 von 154
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Ergebnisse<br />
Auch die Versuchsfläche E14 befindet sich im Bezirk Bad Radkersburg, in der Katastralgemeinde Dietzen. Wie<br />
schon oben erwähnt sind die kleinstrukturierten Einzelflächen zu großflächigeren Pollenspenderflächen<br />
zusammengefasst worden.<br />
Die Blüte der Pollenspenderfelder E14-1 stimmte nicht mit der Phase überein, in der die Pflanzen der<br />
Empfängerfläche Narbenfäden entwickelt hatten, da zu diesem Zeitpunkt auf der Pollenspenderfläche keine bzw.<br />
nur noch eine sehr geringe Anzahl an Pflanzen Pollen ausschüttete, der Rest war schon verblüht (siehe Abbildung<br />
101b).<br />
Die durchschnittliche Befruchtung von etwa 37 % ergibt sich aus einem verstärkten Polleneintrag aus den nahe<br />
gelegenen Pollspenderflächen E14-2 und E14-3 in die Empfängerfläche (siehe Abbildung 103).<br />
Ein messbarer Polleneintrag aus der Pollenspenderfläche E14-4 oder E14-7 ist wahrscheinlich aufgrund der<br />
höheren Distanz zur Empfängerfläche nicht eindeutig feststellbar, wie aus Abbildung 103b ersichtlich.<br />
Tabelle 37: Prozentuelle Befruchtungsrate sowie Angaben zur niedrigsten und höchsten gefundenen Kornzahl pro<br />
Kolben in der Versuchsfläche E06. Weiters sind das Hauptpollenspenderfeld und dessen Entfernung zur<br />
Versuchsfläche angegeben.<br />
Durchschnittliche<br />
Befruchtungsrate<br />
Durchschnittliche Kornzahl absolut<br />
(Korn/Kolben)<br />
(%) Min (n) Max (n)<br />
36,98 11,5 384<br />
Hauptpollenspender Distanz<br />
E14-2<br />
E14-3<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
5 m<br />
5 m<br />
Seite 120 von 154
7. Interpretation<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Interpretation<br />
Das folgende Kapitel bezieht sich auf die Daten, die sich aus dem Teilversuch „Feststellung einer unerwünschten<br />
Fremdbefruchtung unter Berücksichtigung einer bestehenden Verunreinigung des verwendeten<br />
Ausgangssaatgutes“ (Versuchsdesign 1) ergeben haben.<br />
Die Ergebnisse aus dem Teilversuch „Feststellung der maximal möglichen Fremdbefruchtungsrate“ sind aufgrund<br />
der im Jahr 2007 aufgetretenen Schwierigkeiten mit der Entfahnung der Versuchsflächen nicht für weitere<br />
Interpretationen herangezogen worden.<br />
Weiters wurde der Schwerpunkt der Interpretation auch auf Versuchsdesign 1 gelegt um eine bessere<br />
Vergleichbarkeit mit internationalen Studien zu ermöglichen.<br />
7.1. Statistische Modellierung<br />
7.1.1. Ziel der statistischen Modellierung<br />
Das Ziel der statistischen Modellierung ist es, die Fremdbefruchtungsrate der Maiskulturen in 16 verschiedenen<br />
Versuchsfeldern zu analysieren und letztendlich eine Grundlage für eine datenbasierte, statistische<br />
Risikobewertung zu erhalten. Diese 16 so genannten Empfängerfelder (W01, W02, W03,…, W016) sind von<br />
jeweils zwei oder mehreren Gelbmaisfeldern (Pollenspender) (W01_1, W01_2, W01_3…, W16_10) umgeben.<br />
Insgesamt gibt es 78 Pollenspender - Empfänger Beziehungen.<br />
Für eine quantitative Risikobewertung ist es zuerst notwendig, ein inhaltliches Modell aufzustellen, das einen<br />
Zusammenhang zwischen der Fremdbefruchtungsrate einerseits und den erklärenden Variablen andererseits<br />
beschreibt. Für die Modellierung standen nach Aufbereitung der Daten verschiedene Variablen zur Verfügung:<br />
- das Blühpotential Pollenempfänger – Pollenspender<br />
- die Windrichtung (stündliche Aufzeichnungen)<br />
- die Distanzen zwischen Pollenspender- und Empfängerfeldern<br />
- die Größe der einzelnen Pollenspender- und Empfängerfelder (Fläche)<br />
Als Blühpotential wird die Übereinstimmung des Blühzeitpunktes der Pollenspenderflächen mit der Entwicklung<br />
der Narbenfäden der Empfängerfläche bezeichnet.<br />
Als abhängige Variable dient die Fremdbefruchtungsrate in den einzelnen Empfängerfeldern. Die erhobenen<br />
Daten dienen der empirischen Validierung des inhaltlichen Modells und sind nur eine zufällige Stichprobe aus<br />
einer Grundgesamtheit. Die Ergebnisse der Modellrechnung sind demgemäß mit einer statistischen Unsicherheit<br />
behaftet, die für Signifikanzaussagen berücksichtigt werden muss. Mit Hilfe der statistischen Modellierung und<br />
den inkludierten Tests wird dieser Anforderung Rechnung getragen.<br />
Die Modellierung wurde mittels multipler, linearer Regression durchgeführt. Der Mittelwert der Zielvariablen<br />
Fremdbefruchtungsrate (Y) wird als lineare Funktion von einer oder mehreren erklärenden Messgrößen (X)<br />
angenähert.<br />
E(Y|X) = f(X) = b 0 + b 1X 1 + b 2X 2 + …<br />
Die ermittelten Koeffizienten b1 etc. stellen den rechnerischen Einfluss der erklärenden Variablen auf die<br />
Zielgröße dar (genauer: auf deren Erwartungswert). Ist dieser Koeffizient signifikant von 0 verschieden, so wird<br />
von einem signifikanten Einfluss der Variable gesprochen. Im Fall, dass nur eine erklärende Größe vorhanden ist,<br />
reduziert sich die angegebene Gleichung auf einen unabhängigen Term b0 sowie den Koeffizienten b1. Bei dieser<br />
Situation lässt sich der Zusammenhang dann auch grafisch mit einem Streudiagramm (Scatterplot) darstellen.<br />
Mit dem errechneten Modell lässt sich für jeden X-Wert ein erwarteter Y-Wert vorhersagen (predicted value). Für<br />
diesen vorhergesagten Erwartungswert kann ein 95 %-Konfidenzintervall angegeben werden. Damit ist die<br />
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Interpretation<br />
Unsicherheit des Koeffizienten als Stichprobenergebnis mitberücksichtigt. Der Erwartungswert selbst stellt aber<br />
nur das Zentrum der Y-Werte für das gegebene X-Niveau dar. Die Y-Werte streuen zufällig um diesen<br />
Erwartungswert (Annahme: Normalverteilung). Für diese Verteilung lassen sich ebenfalls wieder<br />
Schwankungsbreiten angeben, die als Prognoseintervall bezeichnet werden. Diese sind naturgemäß wesentlich<br />
breiter als das Vertrauensintervall für den Erwartungswert.<br />
Die Beurteilung der Modellgüte kann auf verschiedene Weise erfolgen. Ist nur eine erklärende Größe vorhanden,<br />
so kann man den schon angesprochenen Signifikanztest für den Regressionskoeffizienten verwenden. Ist dieser<br />
signifikant von 0 verschieden, so spielt die Einflussgröße eine signifikante Rolle. Von großer Bedeutung sind hier<br />
sowohl die Streuung der Variablen als auch der Stichprobenumfang, also die Anzahl der Datenwerte. Im<br />
vorliegenden Projekt sind 16 Datenkonstellationen vorhanden, was nicht eine besonders hohe Anzahl darstellt.<br />
Der Vorteil dieses niedrigen Stichprobenumfanges ist aber, dass im Falle von signifikanten Ergebnissen, diese<br />
nicht auf einen besonders hohen Stichprobenumfang zurückgeführt werden können. Einflüsse, die zwar<br />
vorhanden sind, aber nur in quantitativ geringerem Ausmaß, können damit allerdings nicht als signifikant<br />
ausgewiesen werden.<br />
Ein weiteres Maß zur Beschreibung der Erklärungskraft eines linearen Modells ist das Bestimmtheitsmaß R².<br />
Dieses drückt das Verhältnis von erklärter Varianz zu Gesamtvarianz der Zielvariablen aus und liegt zwischen 0<br />
und 1. Ein höheres Bestimmtheitsmaß bedeutet somit ein aussagekräftigeres Modell.<br />
7.1.2. Datengrundlage<br />
7.1.2.1. Repräsentative Fremdbefruchtungsrate in den Empfängerfeldern<br />
Bevor mit der Modellerstellung begonnen werden konnte, waren einige Vorbereitungsmaßnahmen notwendig. Ein<br />
wichtiger Schritt dabei war die Ermittlung einer repräsentativen Kennzahl für die Fremdbefruchtungsrate je Feld.<br />
Eine nahe liegende Möglichkeit wäre die klassische Berechnung der mittleren Fremdbefruchtungsrate. Man<br />
addiert sämtliche Messungen und dividiert diese durch die Anzahl der Messungen. Diese Vorgehensweise würde<br />
die Fremdbefruchtungsrate überschätzen. Das liegt daran, dass an den Randzonen, bei denen tendenziell von<br />
einer höheren Fremdbefruchtungsrate auszugehen ist, verstärkt Messwerte erhoben wurden.<br />
Dieses Problem wurde gelöst, indem man über jedes Feld ein fiktives Raster legte, pro Rastereinheit die<br />
Fremdbefruchtungsrate ermittelte und letztendlich einen repräsentativen Wert erhielt. Die folgende Tabelle zeigt<br />
je Empfängerfeld die Fremdbefruchtungsrate (Mittelwert). Bei Fremdbefruchtung in % sind der Mittelwert zu den<br />
jeweils 120 untersuchten Körnern angegeben.<br />
Tabelle 38: durchschnittliche Fremdbefruchtungsrate in den einzelnen Empfängerfeldern<br />
Feld<br />
Mittelwert<br />
Fremdbefruchtung absolut<br />
(Gelbmaiskörner/Kolben)<br />
W01 (Beimpft) 7,93 6,61<br />
W02 2,09 1,74<br />
W03 1,69 1,41<br />
W04 (Beimpft) 3,47 2,89<br />
W05 (Beimpft) 3,36 2,80<br />
W06 2,19 1,83<br />
W07 12,40 10,33<br />
W08 7,07 5,89<br />
W09 7,32 6,10<br />
W10 (Beimpft) 1,69 1,41<br />
W11 (Beimpft) 2,13 1,77<br />
W12 0,88 0,73<br />
W13 0,69 0,57<br />
W14 9,05 7,54<br />
W15 (Beimpft) 11,29 9,40<br />
W16 (Beimpft) 5,93 4,94<br />
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Mittelwert<br />
Fremdbefruchtung in %<br />
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Interpretation<br />
7.1.2.2. Berechnung des aggregierten Wind-Blühpotentials je Empfängerfeld<br />
Eine Variable, die für die Modellsuche zur Verfügung steht, ist das Blühpotential. Nur wenn beim<br />
Pollenspenderfeld Potential (Pollenausschüttung) hinsichtlich der Pollenspender und beim Empfängerfeld Potential<br />
(empfängnisfähige Narbenfäden) hinsichtlich der Pollenempfänger besteht, ist eine Fremdbefruchtung möglich. Es<br />
wurde für jeden Zeitpunkt, an dem sowohl Pollenspenderpotential als auch Empfängerpotential analysiert wurde,<br />
ebendiese Werte multipliziert. Diese Variable stellt nun das Befruchtungspotential dar und ist offensichtlich null,<br />
wenn entweder Pollenspenderpotential oder aber Empfängerpotential null ist. Da das Windpotential - wie bereits<br />
erwähnt - stündlich vorliegt, und im weiteren Verlauf der Analyse ein Wind-Blühpotential berechnet wird, wurde<br />
das Blühpotential zwischen den Messzeitpunkten interpoliert. Die folgenden zwei Abbildungen sollen anhand<br />
zweier Beispiele das Blühpotential grafisch veranschaulichen.<br />
Potential Bestäubung W02_1 Potential Bestäubung W11_3<br />
Abbildung 104: Beispiel der Beziehung hinsichtlich des Blühpotentials zwischen dem Empfängerfeld und dem<br />
Pollenspenderfeld anhand der Versuchsfläche W02 (Pollenspenderfeld W02_1) und der Versuchsfläche W11<br />
(Pollenspenderfeld W11_3)<br />
Eine weitere Variable ist das Windpotential. Aus der Windstärke, der Windrichtung und den Zentroiden der<br />
Pollenspenderfelder und Empfängerfelder kann die effektive Windstärke, die vom Pollenspenderfeld auf das<br />
Empfängerfeld wirkt, berechnet werden.<br />
Potential effektive Windstärke W02_1 Potential effektive Windstärke W11_3<br />
Abbildung 105: Beispiel der effektiven Windstärke: ist die effektive Windstärke zu einem Zeitpunkt (Stunde)<br />
negativ, so kann davon ausgegangen werden, dass keine Fremdbefruchtung möglich ist, da Pollen nicht vom<br />
Pollenspenderfeld zum Empfängerfeld geweht werden sondern in die andere Richtung.<br />
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Im nächsten Schritt wird ein gemeinsames Wind-Blüh-Potential berechnet. Dazu wird das Blühpotential mit dem<br />
Windpotential multipliziert und – vor allem für grafische Zwecke – entsprechend normiert. In den folgenden zwei<br />
Abbildungen soll ebenfalls beispielhaft anhand zweier Versuchsflächen ein Wind – Blüh – Potential grafisch<br />
dargestellt werden.<br />
Windpotential und Blühpotential ges. - W02_1 Windpotential und Blühpotential ges. - W11_3<br />
Abbildung 106: Grafische Darstellung des Blühpotentials (blau), des effektiven Windpotentials (grün) und des<br />
Gesamtpotentials (schwarz)<br />
Es steht nun für jede Pollenspenderfeld-Empfängerfeld-Beziehung ein Wert für das Wind-Blühpotential zur<br />
Verfügung. Im Hinblick auf die Modellierung wurde je Empfängerfeld die Summe der verschiedenen Potentiale zu<br />
den Pollenspenderfeldern gebildet. Im Speziellen würde dies für W01 bedeuten, dass die Summe des Wind-<br />
Blühpotentials von W01_1, W01_2, W01_3 und W01_4 gebildet wird. Das Ergebnis ist nun eine Wind-Blüh-<br />
Kennziffer für jedes Empfängerfeld. Diese 16 Kennziffern stellen eine mögliche Erklärungsvariable (unabhängige<br />
Variable, Regressor) für ein Regressionsmodell dar.<br />
7.1.3. Gerechnete Modelle<br />
Bei der Suche nach einem Modell mit hohem Erklärungswert wurden verschiedene Varianten getestet. Es sollten<br />
nun die drei besten Modelle vorgestellt werden:<br />
7.1.3.1. Modell 1<br />
Als ein gutes Modell stellte sich jenes mit dem aggregierten Wind-Blühpotential kombiniert mit der inversen<br />
Distanz dar. Die Distanz ist in diesem Fall die Entfernung vom Zentroid des Pollenspenderfeldes zum Zentroid des<br />
Empfängerfeldes.<br />
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Interpretation<br />
Abbildung 107: Fremdbefruchtungsrate in Abhängigkeit des Blühpotentials unter Berücksichtigung der<br />
Windrichtung und der (inversen) Distanz als Variable zwischen dem Zentroid der Empfängerfläche und den<br />
zusammengefassten Zentroiden aller in Frage kommenden Pollenspenderflächen<br />
Das Streudiagramm zeigt die Fremdbefruchtungsrate in Abhängigkeit der zuvor erwähnten aggregierten<br />
Variablen. Es kann ein eindeutig positiver Zusammenhang festgestellt werden. Die durchgehende, schwarze Linie<br />
stellt die Regressionsgerade dar, die strichlierte Linie das Konfidenzintervall und die blaue Linie das<br />
Prognoseintervall.<br />
Im nächsten Schritt wurde die lineare Regression mit oben erwähnter erklärender Variable durchgeführt. Das R 2<br />
beträgt 0.37.<br />
7.1.3.2. Modell 2<br />
Ein überraschendes Ergebnis erhält man, wenn man die Größe der Pollenspenderfelder in die Analyse mit<br />
einbezieht. Anhand des folgenden Streudiagramms kann man feststellen, dass die Fremdbefruchtungsrate einen<br />
höheren Wert aufweist, je kleiner die Fläche des Pollenspenderfeldes ist. Erwartet hätte man wohl einen<br />
umgekehrten Effekt.<br />
Abbildung 108: Fremdbefruchtungsrate in Abhängigkeit zur Größe des Pollenspenderfeldes<br />
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Interpretation<br />
Der Grund für dieses gegensätzliche Verhältnis liegt im Umstand, dass bei den 16 Standorten zufällig die Distanz<br />
zwischen kleinen Umgebungsfeldern und Empfängerfeldern signifikant geringer ist als jene zwischen großen<br />
Umgebungsfeldern und Empfängerfeldern. Somit ist der Zusammenhang zwischen Fläche und<br />
Fremdbefruchtungsrate nur ein Scheinzusammenhang. Das R² beträgt 0.29.<br />
7.1.3.3. Modell 3a<br />
Im Modell 3a geht nur die inverse Distanz ein. Die Distanz zwischen Pollenspenderfeld und Empfängerfeld wurde<br />
wiederum vom Zentroid des Pollenspenderfeldes zum Zentroid des Empfängerfeldes berechnet.<br />
Abbildung 109: Fremdbefruchtungsrate in Abhängigkeit zur (inversen) Distanz als Variable zwischen dem<br />
Zentroid der Empfängerfläche und den zusammengefassten Zentroiden aller in Frage kommenden<br />
Pollenspenderflächen.<br />
Das Streudiagramm zeigt, dass die Variable „Inverse Distanz“ ein besseres Erklärungspotential hat als die Variable<br />
„aggregiertes Wind-Blühpotential mit Distanz“ des ersten Modells. Das R 2 weist einen Wert von 0.45 auf.<br />
Die weiteren Kennwerte dieses Modells zeigt folgende Tabelle (R 2 = 0.45).<br />
Tabelle 39: Regression mit der (inversen) Distanz als Variable zwischen dem Zentroid der Empfängerfläche und<br />
den zusammengefassten Zentroiden aller in Frage kommenden Pollenspenderflächen (Mitte/Mitte).<br />
Parameter Schätzwert Standardfehler t-Wert P > |t|<br />
Konstante 0.005 0.012 0.41 0.686<br />
Inverse Distanz 1.284 0.076 3.41 0.004<br />
7.1.3.4. Modell 3b<br />
Soll das Modell für eine konkrete Risikobewertungssituation herangezogen werden, ist eine wesentliche<br />
Modifikation des Ansatzes notwendig. Bis jetzt wurde der simultane Einfluss von mehreren Pollenspenderfeldern<br />
additiv zu einer Einflussgröße zusammengefasst (siehe Modell 1 und 3a). Möchte man den potentiellen Einfluss<br />
eines einzelnen Pollenspenderfeldes auf die Fremdbefruchtungsrate eines Empfängerfeldes abschätzen, so darf<br />
auch das Modell nur den Effekt eines Pollenspenderfeldes berücksichtigen. Aufgrund der zentralen Rolle der<br />
Distanz ist es nahe liegend, nur die Felder mit der nächsten Distanz im Regressionsmodell zu verwenden. Es<br />
wurden hinsichtlich der Distanzen zwischen Pollenspenderfeld und Empfängerfeld drei Varianten getestet. Im<br />
besten Modell ist die Entfernung als Distanz vom nächsten Rand des Pollenspenderfeldes zum Zentroid des<br />
Empfängerfeldes definiert (Rand/Mitte).<br />
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Interpretation<br />
Definiert man als Entfernung die Distanz als Entfernung vom Zentroid des Pollenspenderfeldes zum Zentroid des<br />
Empfängerfeldes ist der Erklärungswert geringer. Das Modell mit der Distanz als kürzeste Entfernung zwischen<br />
nächstgelegenen Pollenspenderfeld und Empfängerfeld hat den geringsten Erklärungswert, weil in unserem<br />
Versuchsdesign zufällig der Großteil der Felder direkt aneinandergrenzt und somit die Distanz Null ist.<br />
Die Regression für die Modellvariante 3b mit der Distanz Rand/Mitte ist in der folgenden Tabelle 40 dargestellt.<br />
Tabelle 40: Regression mit der (inversen) Distanz zwischen dem Zentroid der Empfängerfläche und dem<br />
Feldrand der nächstgelegenen Pollenspenderflächen (Mitte/Rand).<br />
Parameter Schätzwert Standardfehler t-Wert P > |t|<br />
Konstante 0.020 0.008 2.60 0.021<br />
Inverse Distanz 0.437 0.113 3.86 0.002<br />
Auch dieses Modell zeigt einen signifikanten Wert für die Distanz, sogar mit etwas niedrigerem p-Wert. Der<br />
Koeffizient selbst ist niedriger im Vergleich zu vorhergehendem Modell. Das R² beträgt 0,50.<br />
Dieser ermittelte Zusammenhang lässt sich grafisch folgendermaßen darstellen. Dabei wird nun anstelle der<br />
linearen Beziehung zwischen Y und 1/D, die reziproke Beziehung zwischen Distanz und Fremdbefruchtungsrate<br />
abgebildet. Die rote Linie gibt die Obergrenze des Prognoseintervalls, also den 95 %-worst case an. Die blaue<br />
Linie zeigt die Obergrenze des Vertrauensbereiches für den Erwartungswert. Die schwarze Linie selbst zeigt den<br />
vorhergesagten Wert für die Fremdbefruchtungsrate an. Die einzelnen Punkte mit Beschriftung (zum Beispiel<br />
W13-3) zeigen die tatsächliche Fremdbefruchtungsrate je Empfängerfeld.<br />
Abbildung 110: Fremdbefruchtungsrate in Abhängigkeit zur Distanz zwischen dem Zentroid der<br />
Empfängerfläche und dem Feldrand der nächstgelegenen Pollenspenderflächen (Mitte/Rand), dargestellt anhand<br />
der Obergrenze des Prognoseintervalls (rot), der Obergrenze des Vertrauensbereichs (blau) und dem<br />
vorhergesagten Wert für die Fremdbefruchtungsrate (schwarz)<br />
Man sieht anhand der schwarzen Linie, dass zum Beispiel bei einer Distanz von 25 Metern der prognostizierte<br />
Wert für die Fremdbefruchtungsrate zirka 4 % beträgt.<br />
Die folgende Tabelle gibt bei verschiedenen Distanzen Auskunft über die prognostizierte Fremdbefruchtungsrate,<br />
die dazugehörige Obergrenze des Vertrauensbereichs für den Erwartungswert und die Obergrenze für das<br />
Prognoseintervall.<br />
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Interpretation<br />
Tabelle 41: Prognostizierte Fremdbefruchtungsrate in % in Abhängigkeit zu verschiedenen Distanzen.<br />
Distanz<br />
Vorhergesagte Obergrenze<br />
Obergrenze des<br />
Mitte/Rand in m Fremdbefruchtungsrate Erwartungswert Prognoseintervalls<br />
10,00 6,3 8,2 11,6<br />
15,00 4,9 6,2 10,0<br />
20,00 4,1 5,4 9,2<br />
25,00 3,7 4,9 8,8<br />
50,00 2,8 4,2 7,9<br />
75,00 2,5 4,0 7,6<br />
100,00 2,4 3,9 7,5<br />
150,00 2,2 3,8 7,4<br />
200,00 2,2 3,7 7,3<br />
250,00 2,1 3,7 7,3<br />
300,00 2,1 3,7 7,2<br />
350.00 2,1 3,7 7,2<br />
400.00 2,1 3,6 7,2<br />
500.00 2,0 3,6 7,2<br />
600.00 2,0 3,6 7,2<br />
Ab einer Entfernung von 100 Metern nimmt die prognostizierte Fremdbefruchtungsrate mit zunehmender Distanz<br />
nur mehr wenig ab.<br />
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8. Diskussion<br />
8.1. Methodische Einflussfaktoren<br />
8.1.1. Nachweismethoden der Auskreuzung<br />
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Diskussion<br />
In den diversen Studien werden die Fremdbefruchtungsraten bei Mais im Verhältnis zur Entfernung vom<br />
Pollenspender auf verschiedene Arten quantifiziert:<br />
- Phänotypische Marker (verschiedenfarbige Samen z.B. Gelbmais vs. Weißmais, Wachsmais vs. Gelbmais)<br />
- Nachweise von Herbizidtoleranzen (Keimtests nach Herbizidapplikation)<br />
- Nachweis definierter Gensequenzen mittels PCR (Polymerasekettenreaktion), die derzeit am häufigsten<br />
verwendete Methode<br />
- Nachweis einer Befruchtung von männlich sterilen Fangpflanzen<br />
Phänotypische Methoden haben den Vorteil, dass sie bezüglich Zeit- und Kostenaufwand effektiv sind und hohe<br />
Stichprobenzahlen ermöglichen. In Österreich sind bedingt durch die gültigen Anbauverbote Freilandversuche mit<br />
GV Mais nicht möglich, daher stellt die Wachsmaismethode eine praxistaugliche Möglichkeit dar um<br />
Auskreuzungsraten zu bestimmen. Durch die unterschiedliche Sensitivität der Methoden kann es zu<br />
unterschiedlichen Höhen bei den Fremdbefruchtungsraten kommen (vgl. SANVIDO et al., 2005), bei Vergleichen<br />
von Studien ist es daher wichtig, die angewandten Methoden zu berücksichtigen.<br />
In einer Studie von LANGHOF et al. (2008) werden einander drei verschiedene Testsysteme zur Bestimmung der<br />
Auskreuzung gegenübergestellt: man vergleicht eine Versuchsanstellung mit transgenem Mais (Bt-Mais mit der<br />
Transformation MON 810) mit zwei Nicht GVO Systemen. Bei letzteren handelt es sich einerseits um nicht<br />
transgene Molekulare Marker, deren Bestimmung mittels PCR erfolgt, andererseits um einen visuellen Vergleich<br />
von Gelbmais als Pollenspender und Weißmais als Empfänger. Beim Vergleich der Methoden ist die Genetik der<br />
Testsysteme zu berücksichtigen: Die Pollenspender bei MON 810 sowie dem gewählten Molekularen Marker<br />
System sind hemizygot in Bezug auf die untersuchte DNA Sequenz: bei MON 810 enthalten also nur 50 % der<br />
Pollen das Transgen. Im Gegenzug dazu ist bei Gelbmais die gelbe Farbe ein homozygotes, dominantes Merkmal<br />
und 100 % der Pollen übertragen die gelbe Farbe auf den Weißmais; die Fremdbefruchtungsraten sind daher<br />
immer höher als bei den anderen beiden Testsystemen (siehe auch BANNERT, 2006).<br />
Ein Studie von PLA et al. (2006) zeigte, dass die Auskreuzungsraten basierend auf phänotypischer Quantifizierung<br />
von Gelbmais in einem Weißmaishybriden doppelt so hoch wie die mittels Real-Time PCR quantifizierten von<br />
MON 810 waren. In dem Versuch wurde eine Nicht-GV-Weißmaissorte einer MON 810 Gelbmaissorte<br />
gegenübergestellt und die phänotypische Bestimmung mit der Real-Time PCR verglichen; die Ergebnisse beider<br />
Untersuchungen waren signifikant verschieden. Es wird auch die Komplexität der GV Inhaltsbestimmung<br />
dahingehend aufgezeigt, dass möglicherweise die Massenprozente nicht genau die Genomprozente reflektieren.<br />
Normalerweise werden bei DNA Quantifizierungen die Ergebnisse in Genomprozenten ausgedrückt: „Die<br />
Ergebnisse der quantitativen Analyse sind anzugeben als prozentuales Verhältnis der Anzahl der GV-DNA-Kopien<br />
zur Anzahl zieltaxonspezifischer DNA-Kopien, bezogen auf haploide Genome.“ (EMPFEHLUNG DER KOMMISSION,<br />
787/2004/EG).<br />
Die Unterschiede bei der Quantifizierung können auch sortenbedingt sein (siehe TRIFA et al., 2004) oder sich<br />
aufgrund unterschiedlicher Korngröße am Kolben ergeben: Körner an der Kolbenbasis sind im allgemeinen größer<br />
und schwerer als die an der Kolbenspitze.<br />
Auch DEVOS (2008) weist darauf hin, dass Ergebnisse aus quantitativen DNA-Analysen nicht problemlos in<br />
Ergebnisse, die aus qualitative Analysen erzielt wurden, umwandelbar sind. Die Hemizygotie der derzeit üblichen<br />
GVO Hybriden bewirkt, dass nur die Hälfte der durch den Hybriden produzierten Pollen das Transgen trägt und<br />
nur die Hälfte der Auskreuzung gemessen wird, im Vergleich zu einem Pollenspender bei dem das untersuchte<br />
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Diskussion<br />
Merkmal homozygot ist. Des weiteren ist auch zu unterscheiden, welche Teile der Pflanze zur Untersuchung von<br />
zufälligem Vorhandensein von GVO herangezogen werden: bei Körnermais wird die Auskreuzungsrate durch das<br />
Einzelkorn bestimmt, bei Corn-Cob-Mix und Silomais wird die Präsenz des Transgens verdünnt, wenn es in<br />
Prozenten des Genoms ausgedrückt wird, da im Erntegut vegetative Pflanzenteile inkludiert sind.<br />
Die VERORDNUNG 1829/2003/EG gibt einen Kennzeichnungsschwellenwert von 0,9 % für das Endprodukt, im Falle<br />
von Saatgut also dem Ernteprodukt, für eine zufällige oder technisch unvermeidbare Verunreinigung mit GVO an.<br />
Generell lassen die EU Verordnungen zwecks Kennzeichnung den Nachweis der Veränderungen mittels DNA oder<br />
Protein zu, detaillierte Untersuchungsvorschriften werden nicht gemacht.<br />
Derzeit ist in der GVO Analytik die PCR die gebräuchlichste Methode und wird auch bei Freilandversuchen und<br />
Koexistenzstudien verstärkt eingesetzt um die Fremdbefruchtungsrate zu bestimmen. Auf die Herausforderungen<br />
beim Einsatz dieser Methode und ihre möglichen Fehlerquellen einzugehen würde den Umfang der vorliegenden<br />
Studie sprengen. Im Rahmen eines von der EU gestützten Projektes sind zahlreiche Forscher mit kontinuierlichen<br />
Verbesserungen befasst und die PCR wird als wichtigste Analysetechnik in der modernen Genetik angesehen,<br />
deren Einsatz jedoch an die untersuchenden Laboratorien höchste Anforderungen stellt (vgl. COEXTRA, 2006).<br />
Der in Deutschland durchgeführte Erprobungsanbau 2005 zeigte, dass bei den GVO-Analysen Ergebnisse<br />
aufgetreten sind, die von Labor zu Labor stark abweichen. Im Rahmen der Qualitätssicherung wurden<br />
Kontrollproben eingeschleust und eine exakte Abgrenzung der DNA Gehalte war in Anbetracht der Unterschiede<br />
zwischen den Labors sogar im Bereich der ersten Kommastelle nicht möglich. Eingeschleuste Kontrollproben<br />
wurden systematisch unterschätzt und der Einfluss der Sorte konnte in den Analysen von 2005 deutlich gezeigt<br />
werden (EDER, 2006).<br />
Über Schwierigkeiten mit der Reproduzierbarkeit bei der Analytik berichten Vergleichsprüfungen (Proficiency<br />
Tests) auf GVO-DNA durchgeführt mit 60 Laboratorien weltweit (vgl. USDA 2004), sowie Erfahrungen im Rahmen<br />
des ISTA Proficiency Testing Programmes (vgl. ISTA 2005) bei Untersuchungen von Saatmaisproben, deren GVO<br />
Gehalt von 22 teilnehmenden Labors quantifiziert wurden. Die Hälfte der Teilnehmer hat dabei falsche Ergebnisse<br />
geliefert: so wurde z.B. eine mit 2 % GVO präparierte Probe grob unterschätzt, 10 Labors berichteten einen Wert<br />
von kleiner gleich 1 %. Auch HOLST-JENSEN et al. (2006) verweisen in ihrer Studie darauf, welche Schwierigkeiten<br />
sich durch das Fehlen von harmonisierten Methoden und Vorschriften – trotz großer<br />
Harmonisierungsbemühungen auf nationaler und internationaler Ebene – nach wie vor ergeben. Das seit 2002<br />
bestehende European Network of GMO Laboratories (ENGL) umfasst mehr als 100 Laboratorien aus Europa und<br />
spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung, Harmonisierung und Standardisierung analytischer Methoden und<br />
unterstützt das Gemeinschaftliche Referenzlabor bei der Validierung von Probenahme- und Nachweisverfahren<br />
(vgl. ENGL, 2007).<br />
Es soll an dieser Stelle nochmals darauf hingewiesen werden, dass die PCR Analyse zur Feststellung von GVO<br />
Verunreinigungen derzeit die Methode der Wahl ist, dass es sich bei dem vorliegenden Versuch allerdings um eine<br />
Auskreuzungsstudie ohne GVO Einsatz handelt und daher die Fremdbefruchtungsrate den österreichischen<br />
Rahmenbedingungen angepasst festgestellt wurde. In Ländern mit GVO Freisetzung wird PCR verstärkt bei<br />
Koexistenzstudien eingesetzt, in Österreich sei auf die Methoden für Saatgut und Sorten verwiesen, in denen<br />
methodische Vorgaben für die Nachprüfungen, Mindestanforderungen an die Sortenreinheit, sowie Grenzwerte in<br />
der Nachkontrolle insbesondere im Kontrollanbau festgelegt sind. Die Beurteilung abweichender Typen<br />
(Sortenechtheit und –reinheit) ist im österreichischen Zertifizierungsverfahren und im Rahmen des<br />
Kontrollanbaus rechtlich festgelegt.<br />
8.1.2. Messung der Distanzen<br />
Aufgrund der zentralen Rolle der Distanz bei der Pollenspender und –empfängerbeziehung kommt der Methode<br />
der Messung eine wichtige Bedeutung zu. Koexistenzmanagemententscheidungen sind vor dem Anbau zu treffen,<br />
daher erfolgt die Konzentration auf jene Faktoren, die direkt beeinflussbar sind. Vorbeugungsmaßnahmen,<br />
zusätzlich zu den Kriterien der Höhe und Bestimmtheit der Ausgangsverunreinigung des Saatgutes sind in erster<br />
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unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Diskussion<br />
Linie die Entfernung der unerwünschten (GVO) Pollenspender-Flächen zu den (Nicht-GVO-)Pollenempfänger-<br />
Flächen.<br />
Im Vorläuferprojekt wies die Messmethode, die die Entfernung vom nächstliegenden Feldrand der Pollenspender-<br />
Fläche zum Feldmittelpunkt der Pollenempfänger-Fläche bestimmte, die höchste Korrelation auf (siehe GIRSCH et<br />
al., 2006). Auch in der vorliegenden Studie hat sich als bestes Modell die Entfernung als Distanz vom nächsten<br />
Rand des Pollenspenderfeldes zum Zentroid des Empfängerfeldes definiert (Rand/Mitte – siehe Modellvariante<br />
3b).<br />
Ähnliche Versuchsanstellungen wurden von ŠUŠTAR-VOZLIČ (2008) in Slowenien untersucht: zur Erstellung eines<br />
Prognosemodells wurden u.a. folgende Parameter berechnet: Minimumdistanz, definiert als kürzeste Entfernung<br />
vom Probenahmepunkt zum Rand des Spenderfeldes, Zentroiddistanz, entspricht der kürzesten Entfernung vom<br />
Probenahmepunkt zur Mitte des Spenderfeldes, Visueller Winkel = der Winkel zwischen Eckpunkten des<br />
Spenderfeldes und dem Probenahmepunkt (0-180°), sowie meteorologische Parameter wie z.B Windtunnellänge ,<br />
die sich aus der Hauptwindrichtung ergibt. Bei diesem Versuch wurde die Auskreuzungsrate am stärksten durch<br />
die Minimumdistanz beeinflusst, Windrichtung und –geschwindigkeit zeigten keinen signifikanten Effekt. Mehr als<br />
80 % der Variation war erklärbar durch Entfernung und Position des Probenahmepunktes.<br />
8.2. Umweltbedingte Einflussfaktoren<br />
8.2.1. Pollenflug<br />
Besonders im Zusammenhang mit der Fragestellung der Auswirkungen von GVO auf Nichtzielorganismen werden<br />
laufend Studien durchgeführt, bei denen man mittels technischer Pollensammler quantitativ die Pollendeposition,<br />
den Pollenflug ermittelt. Bei einer Studie von HOFMANN (2007) zur Maispollendeposition wird 56 % der Variation<br />
allein über die Entfernung erklärt: den Faktoren, die die Maispollenausschüttung beeinflussen wie Sorte,<br />
Feldgröße und Reifung, sowie jenen die die Pollenausbreitung bestimmen, wie Wind, Temperatur,<br />
Luftfeuchtigkeit, Topografie, Sink- und Depositionsgeschwindigkeit, kommen nur untergeordnete Bedeutung zu.<br />
Es ist darauf hinzuweisen, dass sich diese zitierte Studie nicht auf die Messung der tatsächlichen Auskreuzung<br />
bezieht sondern auf die des Pollenfluges, der mittels technischer Pollensammler bestimmt wird.<br />
In einer Studie von SEARS und STANLEY-HORN (2000) wurde der Pollenflug bei sieben verschiedenen Maisfeldern<br />
mittels mit Klebern versehenen Petrischalen in einem Zeitraum von zwei Wochen untersucht, wobei die<br />
Hauptpollenausschüttung in den ersten fünf Tagen auftrat. 84-92 % des Pollens wurde in einer Entfernung von<br />
5 m vom Spenderfeld gemessen. 96-99 % verblieben innerhalb eines 25-50 m Radius der Pollenspenderquellen<br />
und kein Pollen flog weiter als 100 m.<br />
BÉNÉTRIX und BLOC (2003) legten ein Design an um aus ihrer Sicht eine „worst case“ Situation zu simulieren:<br />
Gleicher Anbauzeitpunkt und sich daraus ergebend gleicher Blühzeitpunkt der Sorten, keine Pufferzonen, direkt<br />
aneinander grenzende Felder und das Nicht GV Maisfeld lag im Verhältnis zum GV Mais in der Hauptwindrichtung.<br />
98 % des Pollens flog nicht weiter als 10 m. Innerhalb einer Entfernung von 10-12 m zum GVO Feld betrug der<br />
Polleneintrag weniger als 1 %. Bei starkem Wind allerdings betrug die GVO Verunreinigung bis zu einer Distanz<br />
von 25 m mehr als 1 %.<br />
Auch bei einer dreijährigen Studie von HENRY et al. (2003), durchgeführt an 55 Standorten sinkt der<br />
Fremdpolleneintrag rapid in den ersten 20 m und nimmt bei weiterer Entfernung nur mehr langsam ab; dieses<br />
Muster bestätigt sich auch in unserer Studie. Es wurde aber auch noch in einer Entfernung von 200 m GVO<br />
Verunreinigung bis zu 0,42 % festgestellt. Bei einem der Standorte wurde in 650 m Entfernung vom<br />
Pollenspender ein Eintrag von 0,14 % gemessen. Generell wurde als Messmethode die Real-Time PCR eingesetzt.<br />
Die Autoren verweisen darauf, dass eine 200 m Isolation bei Zuckermais und für den biologischen Landbau unter<br />
Umständen nicht ausreicht, und um den Einfluss des „Randeffektes“ zu berücksichtigen eventuell die Beseitigung<br />
der ersten Randreihen in Betracht gezogen werden soll.<br />
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Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Diskussion<br />
Als Randeffekt wird in der Literatur die relativ hohe Auskreuzung am Feldrand bezeichnet, die mit zunehmender<br />
Distanz von der Pollenquelle exponentiell abnimmt. Eine genauere Beschreibung dieses Phänomens, sowie den<br />
möglichen Einfluss einer Beseitigung von Randreihen, findet sich auch im vorliegenden Ergebnisteil der<br />
Versuchsflächen W08 und W09 (Abbildung 43 und Tabelle 17) sowie als weitere Beispiele bei den<br />
Wachsmaisflächen W03 und W11 (siehe Ergebnisteil 6.1). Ergebnisse der ETH Zürich zeigen, dass die<br />
Auskreuzungsrate in allen Versuchen bereits nach 25 m unter 0,5 % lagen, bei einem Vergleich von mehr als<br />
zehn international durchgeführten Studien im Zeitraum von 2002 bis 2004 wurde ermittelt, dass eine Distanz von<br />
50 m ausreicht um die durchschnittliche Auskreuzungsrate bei Mais unter 0,5 % zu halten. Die Autoren<br />
empfehlen diese durchschnittliche Rate von 0,5 % am Feld nicht zu überschreiten, um den Maximalwert von<br />
0,9 % im Erntegut einhalten zu können (vgl. SANVIDO et al., 2005).<br />
8.2.2. Einfluss von Wind<br />
In Simulationsmodellen (z.B. MAPOD®, siehe MESSEAN et al., 2006) wird Wind als ein Hauptfaktor für die Mais-<br />
Auskreuzung angesehen. Nichtsdestotrotz gelten von allen windbestäubenden Kulturarten die Maispollen als jene,<br />
die am schnellsten absinken, vermutlich aufgrund von Größe und Gewicht. DI-GIOVANNI et al. (1995) berichten,<br />
dass Maispollen mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 30,95 cm/s zehn Mal schneller absanken als<br />
andere Pollentypen.<br />
EMBERLIN und Mitarbeiter (1999) haben in einem Modell berechnet, dass bei durchschnittlichen<br />
Wetterbedingungen in Großbritannien eine Pollenbewegung von 7,2 km in einer Stunde möglich ist, unter der<br />
Annahme, dass eine Windgeschwindigkeit von 2 m/s ausreicht um den Pollen in der Luft zu halten. Bei<br />
Windgeschwindigkeiten von 10 m/s könnten Luftturbulenzen den Pollen länger in der Luft halten und dieser<br />
könnte in einer Stunde 36 km weit fliegen. Im Vergleich dazu sei als österreichisches Beispiel für Windverhältnisse<br />
der pannonische Klimaraum genannt, der sich durch eine fast ständige Windbewegung mit einem Jahresmittel<br />
zwischen 2,5 und 4,0 m/s auszeichnet und in dem sechs unserer Versuchsflächen lagen.<br />
Besonders hervorzuheben sind thermisch bedingte Aufwinde, die die Pollen in höhere Luftschichten transportieren<br />
und somit weit verbreiten können (siehe AYLOR et al., 2006). Dieses Phänomen war in unserem Projekt nicht<br />
eindeutig ersichtlich, die dargestellten Hot Spots rührten in erster Linie von der Beimpfung des<br />
Ausgangssaatgutes her. Französische Untersuchungen mittels flugzeuggetragenen Pollensammlern zeigten, dass<br />
Maispollen bis in 1800 m Höhe getragen wurden, nach einer Schätzung der Autoren wäre dadurch ein<br />
Transportweg von Dutzenden von Kilometern möglich (BRUNET et al., 2003).<br />
BÉNÉTRIX et al. (2005) bestimmten bei ihren Messungen wie folgt: lag das GVO Feld direkt in der<br />
Hauptwindrichtung zum Nicht GVO Feld mit Windaufkommen während der Blüte, betrug die Auskreuzung weniger<br />
als 1 % in den ersten 10-12 m. Verlief die Hauptwindrichtung vom Nicht GV Feld zum GV Feld, betrug die<br />
Auskreuzung weniger als 1 % in den ersten 5-7 m. Bei starken Windverhältnissen (mit Wind vom GV zum Nicht<br />
GV Feld) war die Auskreuzung bis zu einer Entfernung von 25 m größer als 1 %.<br />
Auch beim deutschen Erprobungsanbau 2005 machte man ungünstige Windverhältnisse für höhere<br />
Auskreuzungsraten als beim Versuch im Jahr davor, verantwortlich. HOYLE et al. (2007) von der englischen<br />
Universität Exeter analysierten Windrichtung- und Geschwindigkeitsdaten europäischer Wetterstationen und<br />
verweisen auf die hohe Variation von Jahr zu Jahr, aber auch bei Versuchswiederholungen innerhalb der selben<br />
zeitlichen Periode.<br />
Bei HENRY et al. (2003) zeigte sich in dem dreijährigen, auf 55 Flächen durchgeführten Versuch, dass ein großer<br />
Zusammenhang zwischen Auskreuzung und während der Blühübereinstimmung herrschende Hauptwindrichtung<br />
bestand. Der Einfluss von Topographie und agrarischer Landschaft auf die tägliche Schwankung von<br />
Windgeschwindigkeit und Turbulenzen ist allerdings kaum vorhersagbar.<br />
In unserem Projekt war es bei der Modellierung nicht möglich, die Faktoren Distanz und Wind so getrennt zu<br />
berücksichtigen, dass ein eindeutiger Einfluss nachgewiesen werden konnte.<br />
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8.2.3. Pollenlebensfähigkeit<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
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Diskussion<br />
Die Methode der entfahnten Flächen stellte ein Versuchsdesign dar, dass automatisch die Lebensfähigkeit des<br />
Pollens evaluiert. Einige Studien haben sich damit beschäftigt, Einflussfaktoren wie Temperatur und relative<br />
Luftfeuchtigkeit zu prüfen und auch den Zusammenhang zwischen Lebensfähigkeit und Feuchtigkeitsgrad des<br />
Pollen selbst zu untersuchen. Eine Maispflanze produziert zwischen 4,5 und 25 Millionen Pollenkörner innerhalb<br />
eines Zeitraumes von fünf bis acht Tagen (PATERNIANI et al., 1974) und der Pollen bleibt normalerweise 24<br />
Stunden lebensfähig. FOUEILLASSAR und Mitarbeiter (2005 und 2007) bestätigen, dass lebensfähiger Pollen einen<br />
höheren Feuchtigkeitsgrad als nicht lebensfähiger aufweist und somit schwerer ist und schneller zu Boden sinkt.<br />
Bei einer minimalen Windgeschwindigkeit von 2 m/s sank der größte Teil der lebensfähigen Pollen bereits nach<br />
0,5 und 2 m zu Boden.<br />
Bei trockenen heißen Klimabedingungen kann die Lebensfähigkeit bereits nach einigen Stunden beendet sein; ein<br />
Versuch, bei dem Pollen direkter Sonneneinstrahlung und einer Temperatur von 35°C ausgesetzt war, bewirkte,<br />
dass er nur drei Stunden befruchtungsfähig blieb, während bei kühlen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit<br />
die Lebensfähigkeit auf bis zu neun Tage ausgeweitet wurde (vgl. EMBERLIN et al., 1999).<br />
Auswaschungen durch Regen wirkt sich negativ auf die Lebensfähigkeit aus. Berichte aus der Maisproduktion<br />
bestätigen, dass lange Regenperioden während der Blütezeit zu niedrigeren Befruchtungsraten führen. Wenn<br />
man Pollenkörner in reines Wasser gibt, erfolgt eine rapide Wasseraufnahme, die zum Aufplatzen der<br />
Pollenkörner führt und bewirkt, dass diese nicht mehr auskeimen können (BANNERT, 2006). Wenn Pollen in<br />
Regentropfen absorbiert wird und/oder auf nassen Narbenfäden landet, kann keine Befruchtung stattfinden<br />
(DEVOS, 2008).<br />
VINER et al. (2007), Iowa State University, entwickelten ein Modell - kombiniert aus einem hydrodynamischen,<br />
einem Partikelverteilungs- und Pollenlebensfähigkeitsmodell - zur Einschätzung der möglichen Pollenvertragung<br />
von einem Quellenfeld. Ergebnisse zeigen, dass kleine Pollenmengen bis zu 5 km vertragen werden können und<br />
30 % davon lebensfähig bleiben. Die Lebensfähigkeit wird damit erklärt, dass Pollen durch thermische<br />
Turbulenzen einige hunderte Meter hoch in kühle feuchte Luftschichten getragen werden und die<br />
Umgebungsbedingungen sich dadurch begünstigend auswirken.<br />
8.2.4. Blühverlauf<br />
Der Einfluss des Blühpotentials war in unseren Daten weniger bestimmend als erwartet. Generell kam es bei<br />
beinahe allen Flächen zu einer gemeinsamen Blüte von Spender- und Empfängerfeld; es zeigt sich, dass bereits<br />
eine relative kurze Zeitdauer der Blühübereinstimmung für die Befruchtung ausreicht. Eine Ausnahme in der<br />
Blühübereinstimmung war die Versuchsfläche W13 - das Feld mit der niedrigsten Fremdbefruchtungsrate im<br />
gesamten Versuch - ein Bestand, der einige Tage früher blühte als die angrenzenden Felder (siehe 6.1.10).<br />
Generell gilt für unsere agrarische Situation, dass die Anbauzeitpunkte und Sortenwahl der österreichischen<br />
Landwirte, sowie klimatische Voraussetzungen bewirken, dass es zu keinen großen Unterschieden bei der<br />
Bestandesentwicklung in einer Region kommt.<br />
WEBER und BRINGEZU (2005) berichten, während des Erprobungsanbaues 2004 verschiedene Anbaudaten für BT-<br />
Mais und konventionellen Mais versucht zu haben um die männliche Blüte des GV Maises und die weibliche der<br />
konventionellen Sorte zu kontrollieren und Blühübereinstimmung zu verhindern. Durch die speziellen klimatischen<br />
Bedingungen im Versuchsgebiet im Jahr 2004 kam es allerdings zu verzögerter Pflanzenentwicklung in der frühen<br />
Phase, die zu einer Überlappung der Blühphasen an allen Standorten führte. Es war nicht möglich, mittels<br />
Steuerung der Anbaudaten bzw. über die Sortenwahl eine ausreichende Beeinflussung des Blühverlaufes<br />
herbeizuführen.<br />
PALAUDELMAS et al. (2007) haben in einem spanischen Versuch mit Gelb-und Weißmais drei verschiedene<br />
Anbaudaten im Abstand von 20 Tagen (31. März, 20. April und 11. Mai) getestet. Aufgrund der kalten Witterung<br />
im April führte diese Staffelung zwischen den ersten beiden Anbauterminen zu einer Blühzeitpunktverschiebung<br />
von nur drei bis vier Tagen. Erst der Anbau im Mai bewirkte eine Verschiebung der Blüte um 10 Tage und<br />
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Diskussion<br />
reduzierte die Fremdbefruchtung auf einen nahezu nicht nachweisbaren Wert. Als Schlussfolgerung erklären die<br />
Autoren, in klimatischen Gebieten, die einen Anbau zwischen Märzbeginn und frühen Mai zulassen, eine<br />
Zeitspanne von 10 Tagen zwischen der Blüte als ausreichend um eine unerwünschte Auskreuzung zu verhindern.<br />
Für österreichische Bedingungen erweist sich diese Empfehlung als nicht praxisrelevant, da unsere Klimate es<br />
nicht erlauben, Mais bereits so früh anzubauen, ohne ein Risiko den Feldaufgang betreffend einzugehen.<br />
Auch BROOKES et al. (2004) zitieren eine unveröffentlichte Studie von APROSE (2004) bei der der Einfluss von<br />
Zeitverzögerungen beim Anbau zu Verzögerung bei der Blüte führt und somit eine gewisse Befruchtungslenkung<br />
möglich ist. MESSEGUER et al. (2006) sehen allerdings eine Einschränkung dieser Strategie durch die klimatischen<br />
Verhältnisse in einer Region gegeben. Für Südeuropa scheint diese Strategie besser geeignet zu sein, weil die<br />
Wahlmöglichkeiten bei den Anbauterminen und auch beim Einsatz bestimmter Sorten, bedingt durch die generell<br />
längere Vegetationsperiode, größer sind.<br />
Die französische Nationale Interprofessionelle Vereinigung für Samen und Pflanzen GNIS (Groupement National<br />
Interprofessionnel des Semences, 2003) empfiehlt den französischen Maisproduzenten eine zeitliche Isolation<br />
speziell durch die Sortenwahl. Der unterschiedliche Reifegrad der Sorten wird als effektiver zur<br />
Befruchtungslenkung gesehen als versetzte Anbautermine, allerdings auch generell mit der Einschränkung, dass<br />
diese Praxis im südlichen Europa leichter umzusetzen ist als in nördlicheren Breitengraden.<br />
8.2.5. Einfluss von Feldgrößen und -umfang<br />
In einer Reihe von Studien wird darauf hingewiesen, dass die Auskreuzungsrate stark von der Feldgröße<br />
beeinflusst werden könnte. MESSEGUER et al. (2006) führen einen Versuch mit kleinen Feldgrößen (0,5 – 4 ha)<br />
durch und empfehlen, bei diesen Größen 10 m des Feldrandes nicht zu ernten um eine signifikante Reduktion des<br />
GVO Gehaltes des Erntegutes zu bewirken. Die Auskreuzungssrate erweist sich als höher bei länglich gestreckten<br />
Empfängerfeldern, wenn die Längsseite dem Spenderfeld zugewandt ist, als bei quadratischen Feldformen. Dies<br />
wird auch in anderen Experimenten bestätigt: je länger die gemeinsame Grenze zwischen einem GVO und Nicht<br />
GVO Feld ist, umso höher die Chance der Auskreuzung (BROOKES et al., 2004); vgl. auch die Flächenkonstellation<br />
bei E03 unter 6.2.3 dieses Berichtes.<br />
BANNERT (2006) hat in seiner in der Schweiz durchgeführten Studie den Einfluss verschiedener<br />
Spender:Empfänger-Verhältnisse untersucht. So wurde zum Beispiel ein Teil eines Weißmaisfeldes einmal mit<br />
einem 9 m breiten Streifen Gelbmais umgeben, der zweite Teil des Feldes mit 30 m Gelbmais ummantelt, in<br />
ähnlicher Weise wurden noch andere Größenverhältnisse simuliert. Die Ergebnisse zeigten allerdings keine<br />
Unterschiede zwischen den Felddesigns, generell war die Auskreuzungsrate in den ersten 10 m am höchsten. Es<br />
wurde vermutet, dass ein größerer Einfluss des Feldgrößenverhältnisses in Wind exponierten Lagen zu erwarten<br />
sei.<br />
In einer spanischen Studie, beauftragt durch die Regionalregierung in Katalonien, haben MELÉ und Mitarbeiter<br />
(2004) als Schlussfolgerung festgestellt, dass bei Empfängerfeldern, die kleiner als 1 ha sind, eine<br />
unterschiedliche Vorgangsweise zu empfehlen sei als bei Feldern größer als ein Hektar. Bei kleinen Flächen (0,25<br />
ha) die direkt an ein GVO Spenderfeld anschlossen, betrug die Durchschnittsverunreinigung für die gesamte<br />
Fläche 1,77 % und ein Trennstreifen von 6 m wird empfohlen um das Erntegut unter der EU<br />
Kennzeichnungsvorschrift zu halten. Bei größeren Feldern wird kein Trennstreifen als notwendig erachtet.<br />
JEMISON und VAYDA (2001) führten einen Versuch durch, bei dem das Pollenspenderfeld ca. 17 mal größer als das<br />
Empfängerfeld war. In diesem speziellen Fall betrug der Mittelwert der Auskreuzung bei einer Entfernung von<br />
mehr als 50 m 0,24 %, mit einigen Datenpunkten noch über 0,5 %, steht also im Widerspruch zu den von<br />
SANVIDO et al. (2005) verglichenen Studien, bei denen eine Distanz von 50 m ausreichte um eine<br />
Auskreuzungsrate von < 0,5 % zu erreichen. Interpretiert wird dieser Widerspruch durch die spezielle<br />
Feldgrößensituation. Generell gilt: je größer das Empfängerfelder, umso größer die eigene Pollenmasse, die wie<br />
eine Wolke über dem Feld liegt und als physikalische Barriere wirkt (DEVOS, 2008).<br />
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Diskussion<br />
GUSTAFSON et al. (2006) beschreiben in einer Modellierung den Einfluss bei Pollenspenderfeldgrößen von 1, 4, 9<br />
und 16 ha auf ein 16 ha großes Empfängerfeld. In diesen Fällen wäre eine Isolation von 20 m ausreichend um zu<br />
einem GVO Eintrag von kleiner als 0,9 % zu kommen. Wenn das Spenderfeld viel kleiner als das Empfängerfeld<br />
ist, würden die Isolationsanforderungen noch geringer sein; für diesen Fall muss laut Autoren ein neuer<br />
Modellierungsansatz entwickelt werden.<br />
In unserer Studie ist der Einfluss der Feldgröße - wie bereits im Modell 2 beschrieben - nicht festzustellen, und<br />
zwar, wie schon erwähnt, weil bei den ausgewählten Versuchsstandorten zufällig die Entfernung zwischen kleinen<br />
Spenderfeldern und Empfängerfeldern signifikant geringer ist als jene zwischen großen Spender- und<br />
Empfängerfeldern.<br />
Auffallenderweise ist keine unserer Versuchsflächen größer als 2,5 ha, wobei das Design generell an die<br />
kleinflächige Struktur der österreichischen Landwirtschaft angepasst ist. Das Ergebnis mehrerer neuerer Studien,<br />
dass bei Feldgrößen > 5 ha aufgrund von Feldgröße und –tiefe der Gesamtverunreinigungsgehalt des Erntegutes<br />
generell unter 0,9 % bleibt (DEVOS, 2008), kommt bei durchschnittlichen österreichischen Anbauverhältnissen<br />
wenig zum Tragen, bestätigt aber die Empfehlungen im Entwurf der Bundeseinheitlichen Richtlinien des<br />
Koexistenzmanagements.<br />
Schon in der JRC-IPTS Studie (MESSEAN et al., 2006) wird die Möglichkeit des Clustering beim GVO Anbau<br />
untersucht und auch empfohlen: in sogenannten „Inter –Cluster“ Fällen, wenn GV Felder und Nicht GV Felder in<br />
jeweils eigenen Clustern angebaut werden, kann der Fremdpolleneintrag sehr niedrig gehalten werden. Zusätzlich<br />
zum einfacheren Einhalten von Minimumentfernungen kann auch die Verunreinigung durch Erntemaschinen<br />
leichter vermieden, Verunreinigungsgefahren bei überbetrieblichen Maschineneinsatz können also minimiert<br />
werden. Die Ergebnisse zeigen, dass 10 % GVO Felder, verteilt in einer Landschaft, schwieriger zu handhaben<br />
sind als ein Anteil von 50 % GVO Maisflächen in einer Region, die in einem Cluster gruppiert sind. Die Autoren<br />
gehen speziell auf die kleinräumigen Gegebenheiten in Poitou-Charentes (Südwestfrankreich) ein, das drittgrößte<br />
Körnermaisproduktionsgebiet Frankreichs, wo kleinflächige Felder normalerweise um Bewässerungsquellen<br />
gruppiert sind und somit natürliche Möglichkeiten zur Clusterbildung bieten. Die Ergebnisse der Modellrechnungen<br />
zeigen aber, dass die Einhaltung von sehr niedrigen Grenzwerten, wie sie derzeit auch für Österreich gelten, stark<br />
von den Verhältnissen in den Anbauregionen abhängig ist.<br />
DOLEZEL und Mitarbeiter (2005) haben in einer österreichischen Studie berechnet, dass bereits bei einem 10 %<br />
Anteil von GVO bedingt durch die Isolationsanforderungen ein großer Teil der Maisflächen für den Nicht GVO<br />
Anbau verloren geht, verursacht durch die in Österreich üblichen kleinen Feldflächen und kleinräumige<br />
Strukturen. In den von ihnen untersuchten Testregionen lag die durchschnittliche Feldgröße zwischen 1,1 und<br />
3 ha. Bei einem GVO Anteil von 50 % würden bereits 50 m Isolationsanforderungen eine 35 %ige Reduktion der<br />
Flächenverfügbarkeit für Nicht GVO bewirken.<br />
8.2.6. Pollenbarrieren und Pufferzonen<br />
In den Leitlinien der Kommission vom Juli 2003 (2003/556/EG) wird spezifiziert, dass Landwirte, die die neue<br />
Technologie der gentechnisch veränderten Sorten anwenden, auch die Verantwortung dafür tragen sollen, den<br />
unerwünschten Gentransfer zu limitieren. Eine mögliche Strategie wäre Nicht-GV-Mais um das gesamte GVO Feld<br />
anzubauen und diesen Bereich gleichzeitig für das Refugienmanagement zur Minimierung der Entwicklung<br />
unerwünschter Resistenzen – im Fall von insektenresistenten Bt Mais – zu verwenden (vgl. MESSEAN et al., 2006).<br />
Eine zweite Möglichkeit, die die Autoren vorschlagen, ist das separate Ernten des Randbereiches des Feldes<br />
(siehe BOCK et al., 2002), wobei diese Variante mit höheren Kosten verbunden ist.<br />
In der Saatgutproduktion werden Pufferzonen wie Windschutzgürtel oder Hecken berücksichtigt um eine<br />
Reduktion der Mindestentfernung zu gewährleisten. Laut Methoden für Saatgut und Sorten gem. § 5<br />
Saatgutgesetz werden natürliche Hindernisse zur Reduzierung des geforderten Mindestabstandes anerkannt,<br />
wenn sie in Hinblick auf Breite, Höhe und Dichtheit des Bewuchses einen angemessenen Schutz bilden um<br />
unerwünschten Fremdpolleneintrag zu verhindern. Die vorgeschriebene Entfernung kann um bis zu 100 m<br />
reduziert werden, wenn die Abschirmung eine Höhe von 6 m und eine Breite von zumindest 20 m erreicht.<br />
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Diskussion<br />
Bereits 1952 haben JONES und BROOKS den Einfluss von Bäumen als Barrieren für Pollenflug untersucht und<br />
festgestellt, dass eine einzelne Baumreihe mit Buschunterwuchs die Fremdbefruchtung hinter der Barriere um<br />
50 % reduzierte. Die Reduktion war noch größer, wenn Pufferreihen angebaut wurden, die zusätzlich<br />
„Konkurrenz“-Pollen lieferten.<br />
MESSEGUER et al. (2006) haben in ihrem Design einen deutlichen reduzierenden Effekt auf die Pollenvertragung<br />
durch eine Allee mit 2 m hohen Bäumen festgestellt, TREU und EMBERLIN (2000) bestätigen die<br />
„Pollenfilterwirkung“ von physischen Barrieren wie zum Beispiel Baumbeständen und Hecken.<br />
LANGHOF et al. (2008) haben den Einfluss verschiedener Zwischenkulturen zur Feststellung von Randeffekten<br />
mittels Klee/Gras- und Sonnenblumenstreifen untersucht. Dabei wurde ein Gelbmaisfeld mit Blöcken von<br />
Sonnenblumen und Klee-Grasmischung ummantelt und somit von einem Weißmaisempfängerstreifen getrennt;<br />
das Design wurde in einem zweiten „Mantel“ wiederholt. Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen niedrig<br />
und hochwachsenden Kulturen, beide Kulturen stellten keine wirksame Maßnahme dar um die Auskreuzung zu<br />
verhindern. Randeffekte traten auch auf, wenn die Ränder des Maisfeldes durch eine hochwachsende Kultur wie<br />
die Sonnenblume verdeckt sind.<br />
GANZ et al. (2007) untersuchten die Wirkung unterschiedlicher Kulturen wie Kartoffel, Gras, Sommergerste und<br />
Erbse als Puffer, durch die extremen Windverhältnisse wurden aber alle anderen Einflussfaktoren verdeckt. Die<br />
Auswahl der Pufferkulturen brachte keinen Einfluss auf die Auskreuzungsrate.<br />
In unserem Versuch war die Auswahl der Fläche E07 so angelegt, dass ein Einfluss von Windschutzgürtel getestet<br />
werden sollte (siehe Abbildung 84a in Kapitel 6.2.6). Leider war es aufgrund von Entfahnungsproblemen bei<br />
dieser Fläche nicht möglich, die Wirksamkeit dieser „Abschirmungen“ zu prüfen. Die Flächendarstellung von W15<br />
zeigt, dass trotz einer Baum- und Sträuchergruppe als Pufferzone ein hoher Polleneintrag vom Westen erfolgte<br />
(siehe Abbildung 62, Kapitel 6.1.13).<br />
MESSEAN et al. (2006) empfehlen als Pufferzonen den Anbau eines Nicht GV Mantels, obwohl bei ungünstigen<br />
Windbedingungen eine Zone von 18 m nicht ausreichte um unter dem 0,9 % Kennzeichnungswert zu bleiben.<br />
Dies zeigte sich besonders bei kleinen Feldern mit einer großen Zahl von GV Nachbarfeldern. Als weitere Barriere<br />
wird der Einsatz von CMS Hybriden bei den GVO Sorten angedacht, männlich sterile Hybriden, die mit der fertilen<br />
Variante des Hybriden vermischt werden. Unter der Annahme einer 75 %igen CMS (zytoplasmatisch männliche<br />
Sterilität) würden 75 % weniger Pollen ausgeschüttet werden als bei herkömmlichen GV Sorten.<br />
Als besonders effektiv wird der Einsatz von Maisreihen als Puffer auch darum gesehen, weil durch den<br />
Pollendruck dieser Pufferreihen eine natürliche Barriere geschaffen wird. Laut BROOKES et al. (2004) entspricht<br />
eine Pufferreihe einer Isolation von 10 m. Diese Technik wird auch oft in der Saatgutproduktion eingesetzt, wo<br />
man mehrere Reihen der männlichen Linie am Feldrand anbaut um das gewünschte Pollenangebot zu erhöhen.<br />
Laut BURRIS (2002) ist die Wirkung des Einsatzes von Randreihen allerdings limitiert: eine größere Zahl als die in<br />
der amerikanischen Saatgutproduktion üblichen sechs Randreihen zeigt in seinen Untersuchungen wenig Effekt.<br />
Spanische Daten erachten eine Pufferzone von vier Reihen Nicht GV Mais als eine geeignete<br />
Koexistenzmaßnahme bei Feldgrößen unter 1 ha und wenn die Entfernung zwischen Spender und Empfängerfeld<br />
kleiner als 25 m ist (vgl. BROOKES et al., 2004).<br />
Für österreichische Verhältnisse ist, speziell in Gemeinden mit durchschnittlichen Schlaggrößen von ca. 0,5 ha wie<br />
man sie z.B. in der östlichen Steiermark findet, der Einsatz von Pufferreihen, die separat geerntet werden sollen,<br />
besonders aus ökonomischer Sicht zu hinterfragen. Es bleibt auch die Frage offen, wie diese Pufferreihen<br />
klassifiziert werden sollen und was mit dem geernteten Material dann passieren soll. Speziell bei Betrieben die<br />
Mais für die Fütterung des eigenen Viehbestandes einsetzen, erscheint diese Option wenig sinnvoll und<br />
praxisgerecht.<br />
8.3. Einfluss der Ausgangsverunreinigung<br />
Die Verwendung von zertifiziertem Saatgut bietet dem Anwender Sicherheit durch einen definierten<br />
Reinheitsgrad, der rechtlich festgelegt ist und behördlich überprüft wird. Die Anforderungen zur Produktion sind<br />
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Diskussion<br />
in Methoden festgelegt, und die Maßnahmen zur Minimierung der Verunreinigung werden im gesamten<br />
Produktionsprozess einerseits von den Erzeugern, andererseits von der AGES überprüft. In Österreich sind die<br />
Höchstwerte für Saatgutverunreinigung in den Saatgutnormen verankert: es gelten 3 % für Einfachhybride und<br />
5 % für Zwei- und Dreiwegehybride. Im Rahmen des jährlich durchgeführten Kontrollanbaus wird der Anteil an<br />
Fremdtypen mit botanisch phänotypischen Methoden in Kontrollparzellen gemessen.<br />
Im GVO Monitoring Programm des Bundesamtes werden routinemäßig seit dem Jahr 2002 GVO Kontrollen<br />
durchgeführt und nur Saatgut, das der Saatgut-Gentechnik-Verordnung entspricht, darf für den österreichischen<br />
Markt verwendet werden. Dadurch wird dem Landwirt garantiert, dass die Verunreinigung durch das<br />
Ausgangssaatgut als Kontaminationsquelle nahezu ausgeschaltet ist.<br />
In der EU gibt es derzeit noch keine verbindlichen Schwellenwerte für zufällige, technisch nicht vermeidbare GVO-<br />
Beimischungen in konventionellem Saatgut. Es gab mehrere Vorschläge und Anläufe, nach Pflanzenarten<br />
differenzierte Saatgutschwellenwerte, etwa 0,5 % für Mais oder 0,3 % für Raps einzuführen. Der Schwellenwert<br />
soll so bemessen werden, dass das mit dem Saatgut erzeugte Ernteprodukt im Regelfall deutlich unter der 0,9 %-<br />
Schwelle für GVO-Beimischungen in Lebens- und Futtermitteln bleibt. Der EU Ausschuss der Regionen (EU<br />
AMTSBLATT, 2007) bekräftigt die Wichtigkeit der Festlegung eines Schwellenwertes für Saatgut und ist der Ansicht,<br />
dass „die Methode der Koexistenz der Systeme bei unreinem Saatgut nicht in Betracht kommen kann.“<br />
Im vorliegenden Versuch wurde Saatgut von beinahe der Hälfte der Felder künstlich beimpft um eine<br />
Saatgutverunreinigung von 0,5 %, den von der Kommission vorgeschlagenen Schwellenwert, zu simulieren.<br />
Bei den sieben Feldern mit Beimpfung (W01, W04, W05, W10, W11, W15, W16) betrug die mittlere<br />
Fremdbefruchtungsrate 4.26 %, bei jenen neun mit keiner Beimpfung betrug sie im Mittel 4.02 %.<br />
Der Einfluss der Beimpfung zeigt sich beim Vergleich der vorhergesagten Fremdbefruchtungsrate, bzw. des<br />
Prognoseintervalls in Tabelle 42.<br />
Tabelle 42: Vergleich Regression beimpfte Felder – nicht beimpfte Felder<br />
Distanz<br />
Mitte/Rand<br />
in m<br />
Regression - alle beimpften Felder Regression - alle nicht beimpften Felder<br />
Vorhergesagte<br />
Fremdbefruchtungsrate<br />
in %<br />
Obergrenze des<br />
Prognoseintervalls<br />
in %<br />
Vorhergesagte<br />
Fremdbefruchtungsrate<br />
in %<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
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Obergrenze des<br />
Prognoseintervalls<br />
in %<br />
50 3,7 10,9 2,9 9,0<br />
100 3,1 10,6 2,5 8,6<br />
200 2,9 10,5 2,3 8,5<br />
300 2,8 10,4 2,2 8,4<br />
Im Rahmen der statistischen Modellierung ist eine getrennte Betrachtung der Einflussfaktoren in diesem<br />
Zusammenhang nicht zielführend, da der Unterschied, der durch die Beimpfung a priori gegeben ist, a posteriori<br />
durch die unterschiedlichen Distanzen der nächsten Umgebungsfelder und andere Faktoren überdeckt wird. Es<br />
besteht bei der Art der vorliegenden Versuchsanstellung die Schwierigkeit, einen kausalen Zusammenhang<br />
herzustellen.<br />
Bei der bildlichen Darstellung der Flächen zeigte sich die Ausgangsverunreinigung oft in „Hot Spots“ im Bestand,<br />
dem konzentrierten Auftreten von Pflanzen mit 100 %igen Gelbmaisanteil.<br />
Um einen Vergleich mit dem Kennzeichnungsschwellenwert von 0,9 % zu ermöglichen, muss die durch die<br />
Wachsmaismethode erhaltene Fremdbefruchtungsrate auf den der DNA Quantifizierung entsprechenden Wert<br />
umgerechnet werden. Dabei zeigte sich, dass bei keinem der künstlich beimpften Felder die 0,9 % Rate<br />
unterschritten wird, während bei den nicht beimpften Flächen 55 % der Felder einen Wert von kleiner oder gleich<br />
0,9 % aufweisen, das Erntegut somit nicht kennzeichnungspflichtig wäre.<br />
In der Literatur geht man davon aus, dass - um unter dem Kennzeichnungsschwellenwert von 0,9 % zu bleiben<br />
und unter der Annahme einer 0,1 %igen Verunreinigung durch Maschinen und einer feldbedingten Auskreuzung<br />
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Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Diskussion<br />
von 0,5 % - die zufällige technisch nicht vermeidbare Verunreinigung des Saatgutes maximal 0,3 % betragen soll<br />
(vgl. MESSEAN at al., 2006). Auch Schweizer Autoren ziehen einen Toleranzwert für Saatgut von 0,3 % in Betracht,<br />
speziell unter der Annahme, dass sich GVO Einträge während der verschiedenen Schritte in der Produktionskette<br />
bis zum Ernteprodukt akkumulieren (SANVIDO et al., 2005).<br />
GIRSCH et al., (2004) erachten die in einem Bericht des wissenschaftlichen Pflanzenausschusses der<br />
EU Kommission (SCP/GMO-SEED-CONT/002-FINAL 2001) geschätzten potentiellen Kontaminationsraten bei der<br />
Feldproduktion als zu optimistisch:<br />
- Ausgangssaatgut 0,3 %<br />
- Anbau und Kultivierungsmaßnahmen, sowie Durchwuchs 0 %<br />
- Fremdbefruchtung 0,2 %<br />
- Ernte, Transport und Lagerung jeweils 0,01 %<br />
und es wird darauf hingewiesen, dass das Verunreinigungsrisiko bei Ausgangssaatgut aus Drittländern, die bereits<br />
einen hohen Anteil an GVO Sorten haben, naturgemäß größer ist als bei Saatgut aus Österreich, wo derzeit kein<br />
GVO-Anbau stattfindet. Die Gefahr des Auftretens von in der EU nicht zugelassenen GVO ist dadurch gegeben,<br />
dass die Mehrheit der Maiszüchter mit Zuchtgärten in Drittländern arbeitet.<br />
8.4. Koexistenzszenarien<br />
Die derzeit eingesetzten Modelle wie MAPOD® (ANGEVIN et al., 2003 und MESSEAN et al., 2006) zur Vorhersage<br />
von Verbreitung und Verhalten von Transgenen in der Agrarlandschaft gelten als effizient für Simulationen (vgl.<br />
SIGMEA, WP 4) und wirksam zur Entwicklung von technischen Empfehlungen zur Koexistenz bei Anbau und<br />
Ernte. Diese Modelle berücksichtigen die räumliche Verbreitung der Transgene in Zusammenhang mit der<br />
eingesetzten Agrartechnik und den klimatischen Bedingungen, sowie die Sortencharakteristika (Blühzeitpunkt und<br />
–verlauf).<br />
Als Einstieg wird der Zeitpunkt der weiblichen Blüte als eine Funktion von Anbaudatum und klimatischen Daten<br />
bestimmt. Darauf basierend und davon ausgehend, dass bei den meisten derzeit verwendeten Sorten bedingt<br />
durch Protandrie die männliche Blüte bereits einige Tage vor der weiblichen beginnt, wird der Blühverlauf für die<br />
männliche Blüte berechnet. Durch diese Modellierung kann die vermutliche befruchtungsfähige Pollenmenge der<br />
GVO und Nicht GV Sorten, sowie die Empfängnisfähigkeit der Narbenfäden kalkuliert werden, und auf täglicher<br />
Basis ist die Beschaffenheit der Pollenwolke während des gesamten Blühverlaufes bekannt. Die Pollenverbreitung<br />
wird durch die Gleichung von KLEIN (2000, 2003) simuliert, sie wird berechnet als eine Funktion von Entfernung<br />
zum Spender und mittels Parameter wie durchschnittliche Windrichtung und –geschwindigkeit während der<br />
gesamten Blüte, sowie die Höhendifferenz zwischen Rispe und Narbenfäden bei den eingesetzten Sorten. Die<br />
Pollenwolke wird durch eine Verbreitungskurve auch für die Nachbarfelder beschrieben. Damit wird täglich die<br />
Befruchtungsrate ermittelt und der Anteil der GVO Samen im Erntegut geschätzt. Es sind also zahlreiche<br />
Inputdaten wie z.B. Feldpläne, Klimadaten wie Temperatur, Niederschlag und Windverhältnisse, Beschreibung der<br />
Sorten - morphologisch und physiologische Eigenschaften – sowie landwirtschaftliche Daten wie Anbauzeitpunkt<br />
und Aussaatmenge, notwendig.<br />
Als limitierend für das Modell werden folgende Faktoren angesehen (siehe SIGMEA, WP4):<br />
- Die Daten basieren auf Auskreuzungsstudien, die mit kurzen Distanzen durchgeführt wurden. Modellierungen<br />
für größere Entfernungen müssen noch verbessert werden.<br />
- Die Durchführung von Simulationen in größerer Zahl ist noch sehr zeitraubend und bedarf einer Verbesserung.<br />
- Derzeit erfolgt die Flächenbeschreibung über ein Koordinatensystem, das sehr viel Zeitaufwand bedeutet.<br />
Verbindungen zu gängigen GIS Datensystemen müssen hergestellt werden.<br />
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Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
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Diskussion<br />
- MAPOD® kann derzeit Simulierungen nur für eine kleine Anzahl von Flächen, explizit definierte Feldgruppen,<br />
durchführen. Um für ein Monitoring größerer Regionen geeignet zu sein, müssen weitere Entwicklungen<br />
durchgeführt werden.<br />
- Es wurden kulturartenspezifische Systeme entwickelt (MAPOD® für Mais, Genesys für Raps), die nicht<br />
miteinander kommunizieren können und auch nicht für andere Kulturarten einsetzbar sind.<br />
J. SWEET, Koordinator von SIGMEA, sieht als besondere Herausforderung die Maßstäblichkeit der Ergebnisse:<br />
mangels Validierung der derzeitigen Modelle auf dem Feld in großem Maßstab sei nicht abzuschätzen, wie sich die<br />
aus kleinen Parzellen gewonnenen Ergebnisse auf größere Einheiten umlegen lassen.<br />
Eine Weiterführung des Modells ist der so genannte SMAC Advisor, ein Softwareprototyp entwickelt aus MAPOD®<br />
einerseits und dem Input von landwirtschaftlichen Experten andererseits (BOHANEC et al., 2006). Zusätzlich zu den<br />
bereits beschriebenen Daten werden Daten über die Verwendung der Nachbarfelder, maximal erlaubter<br />
Grenzwert für die GV Verunreinigung, Agronomie, Erntetechnik und Maschineneinsatz, etc. abgefragt. Output des<br />
Modells soll eine Art Ampeleinstufung sein: farbcodierte Empfehlungen wie ROT=„GVO Anbau nicht erlaubt“ (z.B.<br />
aufgrund von Bioanbau am Nachbarfeld) über GELB =„zusätzliche Risikobewertung notwendig“, ORANGE=<br />
„zusätzliche Maßnahmen notwendig“ bis zu GRÜN=„GVO Anbau möglich“.<br />
Die Grenzen der derzeitigen Modelle zeigen sich auch dadurch, dass nicht alle Faktoren, die eine Auskreuzung<br />
beeinflussen können, berücksichtigt werden. Standortspezifische Parameter sind schwer messbar und können<br />
auch nicht verallgemeinert werden. Die Modelle können zwar Zusatzinformationen geben, aber nicht alle<br />
Eventualitäten sind abschätzbar. Die notwendigen Inputdaten sind unter Umständen nicht zeitgerecht verfügbar,<br />
und zum derzeitigen Stand der agrarischen Praxis ist es schwer vorstellbar, dass die Landwirte sämtliche Daten<br />
zeitgerecht zur Verfügung haben bzw. verfügbar machen wollen. Der logistische Aufwand ist im Moment noch<br />
nicht abzuschätzen, speziell die notwendige gemeinsame Planung (inkl. Fruchtfolge über mehrere Jahre) ist<br />
derzeit unrealistisch, abgesehen von der Möglichkeit über einen deklarierten Vertragsanbau, geschlossene<br />
Anbaugebiete und/oder geschlossene Produktionsprozesse zu steuern. Gebietsabgrenzungen, so genannte<br />
„geschlossene Vermehrungsgebiete“ sind in der Saatgutproduktion Voraussetzung um hochwertiges Saatgut zu<br />
erzeugen und wären auch zur Begrenzung des Gentransfers bei Konsummaisproduktion einzusetzen (GIRSCH et<br />
al., 2004).<br />
Aufgrund der Komplexität der Modelle sind sie derzeit für den praktischen Gebrauch und breiteren Einsatz nicht<br />
geeignet, und es ist unwahrscheinlich, dass sie bei Landwirten die Akzeptanz finden um zur Berechnung von<br />
Isolationsabständen verwendet zu werden.<br />
Die Mehrzahl der zurzeit durchgeführten Studien in Bezug auf mögliche Isolationsdistanzen wird dahingehend<br />
abgestellt, dass eine Endverunreinigungsrate von 0,9 % als Zielgröße gesehen wird. Wenn man allerdings davon<br />
ausgeht, dass für den Biolandbau der Schwellenwert von 0,1 % vorgesehen ist und die zufällige technisch<br />
unvermeidbare GVO Präsenz bereits bei der Saatgutverunreinigung 0,1 % ausmacht, darf es auf dem Feld, bzw.<br />
durch Anbau-, Kultivierungs- und Erntemaßnahmen zu keiner Kontamination mehr kommen. Die sich dadurch<br />
ergebende Notwendigkeit für große Isolationsdistanzen kann in diesem Fall bei der kleinflächigen Struktur<br />
Österreichs nur durch Einrichtung von gentechnikfreien Zonen, durch weiträumige geografische Abgrenzungen,<br />
gewährleistet werden. Bei dieser Produktionsform sind vertragliche Vereinbarungen und die Koordination der<br />
betroffenen Landwirte notwendig um Sorgfaltspflichten und Maßnahmensetzungen festzulegen.<br />
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9. Schlussfolgerungen<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
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Schlussfolgerungen<br />
Da die Frage der Koexistenz durch den steigenden Anbau von gentechnisch veränderten Sorten weltweit, aber<br />
auch in der EU, eine immer größere Bedeutung einnimmt und in einem starken Zusammenhang mit der<br />
Landschafts- und Agrarstruktur, sowie den klimatischen Bedingungen einer Region steht, sind zur Umsetzung<br />
eines Koexistenzmanagements regionale, kulturartenspezifische Betrachtungen notwendig.<br />
Bei der vorliegenden Studie wurden zwei unterschiedliche Versuchsdesigns angewandt um einerseits die<br />
Fremdbefruchtungsrate, basierend auf einer bestehenden Ausgangsverunreinigung, andererseits die maximal<br />
mögliche Fremdbefruchtungsrate abschätzen zu können. Bei der Auswahl der Flächen wurden die realen<br />
Anbaubedingungen für Mais in den österreichischen Hauptproduktionsgebieten berücksichtigt mit dem Ziel, die<br />
Ergebnisse eines im Jahr 2005 von der AGES durchgeführten Projektes zu ergänzen. In diesem Vorläuferprojekt<br />
hat sich die Methode der Bestimmung der Auskreuzung mittels phänotypischer Marker (Gelbmaiseintrag in ein<br />
Wachsmaisempfängerfeld) als sehr geeignet herausgestellt, den Fremdpolleneintrag unter Praxisbedingungen des<br />
konventionellen Maisbaus zu simulieren und wird daher jetzt verstärkt angewandt. Der maximale externe<br />
Gentransfer – die maximal mögliche Fremdbefruchtung - wurde mittels Entfahnung (Kastration der<br />
Empfängerflächen) gemessen, wobei sich diese Methode dieses Mal als fehleranfällig erwies und es aufgrund<br />
inhomogener Pflanzenbestände nicht immer zeitgerecht möglich war, die erforderlichen Entfahnungsmaßnahmen<br />
durchzuführen. Die Witterungsbedingungen im Jahr 2007 führten zu ungleichmäßigem Feldaufgang und in der<br />
Folge zu einem verzögerten Blühverlauf und bewirkten erschwerte Verhältnisse für die Methode der Entfahnung.<br />
Dies steht im Gegensatz zum Vorläuferprojekt und zeigt somit die Abhängigkeit der Methode von<br />
Vegetationsbedingten Schwankungen und ihre begrenzte Option für großflächige Durchführbarkeit. Aus diesem<br />
Grund steht bei der Interpretation der Ergebnisse der Wachsmaisversuch im Vordergrund.<br />
9.1. Ergebnisse<br />
- Die Höhe des Eintrages von unerwünschten Fremdpollen ist in den ersten 50 Metern markant höher, ab einer<br />
Entfernung von 100 Metern nimmt die prognostizierte Fremdbefruchtungsrate mit zunehmender Distanz nur<br />
mehr wenig ab. Dieser Verlauf stimmt auch mit den meisten in der Literatur beschriebenen Versuchen<br />
überein.<br />
- Bei Messungen der Distanz hat sich als bestes Modell die Entfernung als Distanz vom nächsten Rand des<br />
Pollenspenderfeldes zum Zentroid des Empfängerfeldes (Rand/Mitte) bestätigt. Die in der Literatur allgemein<br />
empfohlene Methode der Messung der kürzesten Entfernungen zwischen Pollenspender und Empfängerfeld<br />
konnte in unserem Projekt nicht sinnvoll modelliert werden, weil in unserem Versuchsdesign und bedingt<br />
durch die agrarische Struktur in Österreich sehr oft die Maisfelder direkt aneinandergrenzen.<br />
- Bei der Suche nach einem Modell mit hohem Erklärungswert für mehrere Variablen wie Distanz, Blühpotential<br />
und Wind erwies sich als bestes Modell bei der statistischen Modellierung jenes mit der inversen Distanz des<br />
nächsten Umgebungsfeldes als erklärende Variable mit einem Bestimmtheitsmaß von R 2 = 0,50. Der Einfluss<br />
von Wind und Blühpotential, berechnet für jede Spender- und Empfängerfeldbeziehung, wurde im<br />
vorliegenden Versuch anscheinend durch den Faktor Distanz überdeckt.<br />
- Der Einfluss der Verunreinigung des Ausgangssaatgutes auf die mittlere Fremdbefruchtungsrate war bei den<br />
vorliegenden Berechnungen geringer als erwartet, wobei die Schwierigkeiten in erster Linie darin bestehen,<br />
beim gegebenen Versuchsdesign und der Anzahl der Flächen einen kausalen Zusammenhang zwischen den<br />
beiden Faktoren herzustellen. Im Fall von zusätzlich künstlich beimpften Feldern mit einer<br />
Ausgangsverunreinigung von 0,5 % lag bei allen Flächen, nach Anpassung der Werte auf DNA<br />
Quantifizierungsniveau, die Auskreuzungsrate über dem Kennzeichnungsschwellenwert von 0,9 %. Bei der<br />
bildlichen Darstellung der Flächen zeigte sich die Ausgangsverunreinigung oft in „Hot Spots“, dem<br />
konzentrierten Auftreten von Pflanzen mit 100 %igen Gelbmaisanteil. Die Bedeutung der<br />
Ausgangssaatgutverunreinigung ergibt sich zusätzlich durch die Gefahr der Verbreitung von in der EU nicht<br />
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Schlussfolgerungen<br />
zugelassenen GVO, die besonders über Drittlandimporte aus Staaten mit intensiver GVO Anwendung in das<br />
Bundesgebiet gelangen können.<br />
- Die Steuerung der Auskreuzungsrate über den Blühverlauf ist in unseren Klimaten nicht zielführend.<br />
Anbauzeitpunkte und Sortenwahl der österreichischen Landwirte, sowie klimatische Voraussetzungen<br />
bewirken, dass die Unterschiede bei der Bestandesentwicklung in einem Gebiet nicht ausreichen um<br />
Blühzeitpunkte zwischen Pollenspender und Empfängerfeldern zeitlich so getrennt zu halten, dass es zu keiner<br />
unerwünschten Auskreuzung kommen kann.<br />
- Ein Einfluss der Feldgrößen konnte bei dem vorliegenden Datenmaterial nicht festgestellt werden, wobei sich<br />
dieser Umstand einerseits aus den Flächenverhältnissen der ausgesuchten Felder, andererseits aus einer max.<br />
Schlaggröße der Versuchsfelder von 2,5 ha ergibt. Die im Entwurf zu den Bundeseinheitlichen Richtlinien des<br />
Koexistenzmanagements geforderte Unterscheidung zwischen Feldgrößen über, bzw. unter 5 ha erscheint<br />
nach Bewertung der derzeit verfügbaren Studien sinnvoll.<br />
- Phänotypische Marker erweisen sich als eine effektive Methode zur Bestimmung von Auskreuzungen –speziell<br />
wenn der Anbau von GV Sorten im Freiland nicht erlaubt ist - und ermöglichen hohe Stichprobenzahlen. Durch<br />
die unterschiedliche Sensitivität der bei Exaktversuchen, aber auch bei Koexistenzstudien eingesetzten<br />
Methoden ist es bei Vergleichen daher wichtig, die angewandten Methoden zu berücksichtigen. Der von der<br />
EU geforderte Kennzeichnungsschwellenwert von 0,9 % für Lebens- und Futtermittel basiert auf einer DNA<br />
Quantifizierung und kann daher nicht direkt auf unsere Versuchsergebnisse umgelegt werden.<br />
- Bei der Mehrzahl der neueren Studien zielt man in Anlehnung an den EU-Kennzeichnungsschwellenwert auf<br />
eine maximale GVO Verunreinigung des Ernteguts von 0,9 % ab. Bei Änderung der Zielgröße auf 0,1 %, wie<br />
für den Bio-Landbau gefordert, können die dafür notwendigen größeren Isolationsdistanzen aufgrund der<br />
kleinräumigen österreichischen Anbaustrukturen nur mittels Einrichtung von gentechnikfreien Zonen,<br />
weiträumige geografische Abgrenzungen, erreicht werden.<br />
- Der Einsatz von Pollenbarrieren wie Nicht GVO Mäntel ist bei der Kleinflächigkeit der Strukturen in gewissen<br />
Anbaugebieten aus ökonomischen und praxisrelevanten Gründen zu hinterfragen. Die Bedeutung von<br />
Windschutzgürtel spielte im vorliegenden Versuch aufgrund der ausgewählten Flächen eine untergeordnete,<br />
nicht messbare Rolle.<br />
- Der Vergleich zwischen beiden Versuchsdesigns bestätigt, dass im Vergleich zu Bedingungen in der<br />
Saatmaisproduktion beim konventionellen Maisanbau die eigene Pollenwolke des Empfängerfeldes einen<br />
wirksamen Puffer darstellt.<br />
- Die derzeit verfügbaren Modelle zur Simulation von Koexistenzszenarien sind in erster Linie von<br />
wissenschaftlichem Wert und für allgemeine Prognosen geeignet, aufgrund der umfangreichen geforderten<br />
Inputdaten allerdings für die praktische Landwirtschaft noch nicht einsetzbar. Ihre Grenzen zeigen sich auch<br />
dadurch, dass nicht alle die Auskreuzung beeinflussenden Faktoren berücksichtigt werden können und<br />
standortspezifische Parameter schwer kalkulierbar und zu verallgemeinern sind.<br />
- Die im Entwurf zu den Bundeseinheitlichen Richtlinien des Koexistenzmanagements vorgeschlagenen<br />
Maßnahmen erscheinen als angemessen.<br />
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10. Literaturverzeichnis<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
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einzelstaatlicher Strategien und geeigneter Verfahren für die Koexistenz gentechnisch veränderter,<br />
konventioneller und ökologischer Kulturen.<br />
EMPFEHLUNG 787/2004/EG (2004): Empfehlung der Kommission vom 4. Oktober 2004 für eine technische Anleitung<br />
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ENTSCHEIDUNG DER KOMMISSION 2004/842/EG (2004): Entscheidung der Kommission vom 1. Dezember 2004 über<br />
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genehmigen können, für die die Aufnahme in den einzelstaatlichen Sortenkatalog für landwirtschaftliche<br />
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Anbaugebiete bei der Saatguterzeugung erlassen werden.<br />
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Saatgut mit gentechnisch veränderten Organismen und die Kennzeichnung von GVO-Sorten und Saatgut von<br />
GVO-Sorten.<br />
SAATGUTGESETZ 1997: BGBl. I Nr. 72/1997, 72. Bundesgesetz über die Saatgutanerkennung, die Saatgutzulassung<br />
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TIROLER GENTECHNIK-VORSORGEGESETZ (2005).<br />
VERORDNUNG (2008): BGBl. II Nr. 181/2008. Verordnung, mit der das Verbot des Inverkehrbringens des<br />
gentechnisch veränderten Maises Zea Mays L., Linie MON T25 aufgehoben und das Inverkehrbringen dieser<br />
Maislinie zum Zweck des Anbaus in Österreich erneut verboten wird.<br />
VERORDNUNG (2008): BGBl. II Nr. 180/2008. Verordnung, mit der das Verbot des Inverkehrbringens des<br />
gentechnisch veränderten Maises Zea Mays L., Linie MON T25 aufgehoben und das Inverkehrbringen dieser<br />
Maislinie zum Zweck des Anbaus in Österreich erneut verboten wird.<br />
VERORDNUNG (2008): BGBl. II Nr. 257/2008. Verordnung, mit der das Inverkehrbringen von gentechnisch<br />
verändertem Mais der Linie MON 863 verboten wird.<br />
Verordnung (2008): BGBl. Nr. 246/2008. Verordnung, mit der das Inverkehrbringen von gentechnisch<br />
verändertem Raps aus den Ölrapslinien Ms8, Rf3 und Ms8xRf3 in Österreich verboten und die Verordnung<br />
betreffend das Verbot des Inverkehrbringens von gentechnisch verändertem Mais BT 176 aufgehoben wird.<br />
VERORDNUNG (1997): BGBl. II Nr. 45/1997. Verordnung, mit der das Inverkehrbringen des gentechnisch<br />
veränderten Maises mit der kombinierten Veränderung der Insektizidwirkung des BT-Endoxin-Gens und erhöhter<br />
Toleranz gegenüber dem Herbizid Glufosinatammonium verboten wird.<br />
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11. Abbildungsverzeichnis<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildung 1: Weltweiter Flächenanteil der führenden GV-Kulturen in Millionen Hektar im Jahr 2007 ....................9<br />
Abbildung 2: Weltweiter Flächenanteil der führenden GV-Kulturen an der Gesamtanbaufläche der jeweiligen<br />
Kultur im Jahr 2007......................................................................................................................................9<br />
Abbildung 3: Weltweiter Flächenanteil in Millionen Hektar der führenden GVO-Nationen im Jahr 2007. Anbaudaten<br />
von Kolumbien, Frankreich, Chile, Honduras, Tschechische Republik, Portugal, Deutschland, Rumänien, Polen und<br />
der Slowakei finden in dieser Darstellung keinen Eingang, da die Anbauflächen unter 0,1 Millionen Hektar liegen.<br />
Allerdings werden die Anbaudaten der Mitgliedstaaten der Europäischen Union in Abbildung 5 noch detaillierter<br />
dargestellt.................................................................................................................................................10<br />
Abbildung 4: Anbauflächen von gentechnisch verändertem Mais im Jahr 2006 nach Ländern ............................11<br />
Abbildung 5: Anbau von Bt- Mais in der Europäischen Union im Jahr 2007 ......................................................12<br />
Abbildung 6: Die Klimaräume Österreichs.....................................................................................................20<br />
Abbildung 7: Die landwirtschaftlichen Haupt- und Kleinproduktionsgebiete Österreichs.....................................21<br />
Abbildung 8: Entstehung einer unerwünschten Fremdbefruchtung durch den Maispollen eines anderen Genotyps.<br />
................................................................................................................................................................22<br />
Abbildung 9: Anteil der Fremdtypen unterschieden nach Selbstungen und Outcrosses in der Saatgut-<br />
Nachkontrolle von Mais aus Österreich und aus dem Ausland (Prüfung der Sortenreinheit gemäß Methoden für<br />
Saatgut und Sorten)...................................................................................................................................23<br />
Abbildung 10: Darstellung der Versuchsfläche (= Pollenempfänger) und der sie umgebenden Gelbmaisbestände<br />
(= Pollenspender) sowie deren Entfernung zur Versuchsfläche.......................................................................27<br />
Abbildung 11: Beispiel der Übereinstimmung zwischen der Entwicklung der Narbenfäden der Empfängerfläche<br />
und der Blüte der Pollenspenderfelder. Eine Übereinstimmung mit der Vollblüte der Pollenspenderfläche W07-1<br />
dauerte ca. 17 Tage, jene mit der Pollenspenderfläche W07-2 dauerte etwa 14 Tage, wodurch sich eine<br />
durchschnittliche Übereinstimmung der vollen Empfängnisfähigkeit mit der Vollblüte von etwa 15,5 Tagen ergab.<br />
................................................................................................................................................................28<br />
Abbildung 12: GPS Erhebung der Versuchsfelder. .........................................................................................29<br />
Abbildung 13: Versuchsfläche (Empfängerfläche) mit den umliegenden Pollenspenderflächen (rot). ..................29<br />
Abbildung 14: Darstellung der Reihen und der Probenahmepunkte in der Versuchsfläche. ................................29<br />
Abbildung 15: Beispiel eines Befruchtungsmusters einer Versuchsfläche (Empfänger). In Abbildung a wird eine<br />
Skalierung von 0 – 100 % Fremdbefruchtung angewendet, in Abbildung b wird eine für die Befruchtungsrate der<br />
Empfängerfläche angepasste Skalierung von 0 – 25 % verwendet, um eine genauere Darstellung des<br />
Befruchtungsmusters zu erhalten. ...............................................................................................................30<br />
Abbildung 16: Häufigkeiten der Windrichtungen und der Windgeschwindigkeiten für den Zeitraum Mitte Juli bis<br />
Anfang August 2007. In diesem Zeitraum kam etwa 19 % des Windes direkt aus W und etwa 15 % aus WNW.<br />
Von den 19 %, die direkt aus Westen kamen, fielen etwa 3 % in die Kategorie mit der zweithöchsten<br />
Windgeschwindigkeit (7.2 – 9.6 m/s)...........................................................................................................32<br />
Abbildung 17: Schematische Darstellung der Versuchsanlage, um die unerwünschte Fremdbefruchtungsrate unter<br />
Berücksichtigung einer bestehenden Sortenverunreinigung festzustellen .........................................................33<br />
Abbildung 18: Auftragen der Jodlösung auf den präparierten Maiskolben mit einer deutlichen Farbreaktion von<br />
durch externen Polleneintrag eines benachbarten Gelbmaisfeldes entstandenen Korns (a) und die Befruchtung<br />
durch Pollen von Wachsmaispflanzen des Bestandes selbst, erkennbar durch das Ausbleiben der Farbreaktion, da<br />
die Stärke von Wachsmaiskörner ausschließlich aus Amylopektin besteht (b). Ein Kolben entstanden durch eine<br />
Saatgutverunreinigung mit Gelbmais, erkennbar durch eine durchgehend blauviolette Farbreaktion (c). ............34<br />
Abbildung 19: Beispiel eines Probenahmeplanes in der Versuchsfläche ...........................................................35<br />
Abbildung 20: Schematische Darstellung der Versuchsanlage, um die maximal mögliche Fremdbefruchtungsrate<br />
zu schätzen. Die Pflanzen der Versuchsfläche wurden vor der Blüte kastriert, das heißt die männliche Rispe/Fahne<br />
wurde maschinell entfernt, wodurch als mögliche Pollenspender nur noch die die Versuchsfläche umgebenden<br />
Maisfelder in Frage kommen sollen..............................................................................................................37<br />
Abbildung 21: Beispiel eines Probenahmeplanes in der Versuchsfläche. ..........................................................38<br />
Abbildung 22: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche W01 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender)<br />
(b)............................................................................................................................................................40<br />
Abbildung 23: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche W01 .........40<br />
Abbildung 24: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W01, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche W01 angepassten Skalierung von 0 – 70 %<br />
(b)............................................................................................................................................................41<br />
Abbildung 25: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche W02 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender)<br />
(b)............................................................................................................................................................43<br />
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Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildung 26: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche W02 .........43<br />
Abbildung 27: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W02, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche W02 angepassten Skalierung von 0 – 6 % (b).<br />
................................................................................................................................................................44<br />
Abbildung 28: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche W03 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender)<br />
(b)............................................................................................................................................................46<br />
Abbildung 29: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche W03 .........46<br />
Abbildung 30: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W03, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche W03 angepassten Skalierung von 0 – 6 % (b).<br />
................................................................................................................................................................47<br />
Abbildung 31: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsflächen W04 und W05 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher<br />
Prozentsatz der Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten<br />
(Pollenspender) (b) ....................................................................................................................................49<br />
Abbildung 32: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsflächen W04 und<br />
W05 .........................................................................................................................................................49<br />
Abbildung 33: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W04 und W05, umliegende<br />
Gelbmaisflächen (Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate<br />
mit einer Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche W04 bzw. W05 angepassten<br />
Skalierung von 0 – 80 % (b, W04) bzw. 0-70 % (b, W05). ............................................................................51<br />
Abbildung 34: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche W06 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender)<br />
(b)............................................................................................................................................................53<br />
Abbildung 35: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche W06 .........53<br />
Abbildung 36: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W06, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche W06 angepassten Skalierung von 0 – 6 % (b).<br />
................................................................................................................................................................54<br />
Abbildung 37: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche W07 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender)<br />
(b)............................................................................................................................................................56<br />
Abbildung 38: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche W07 .........56<br />
Abbildung 39: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W07, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche W07 angepassten Skalierung von 0 – 15 %<br />
(b)............................................................................................................................................................57<br />
Abbildung 40: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche W08 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender)<br />
(b)............................................................................................................................................................59<br />
Abbildung 41: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsflächen W08 und<br />
W09 .........................................................................................................................................................59<br />
Abbildung 42: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W08 und W09, umliegende<br />
Gelbmaisflächen (Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate<br />
mit einer Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsflächen angepassten Skalierung von 0 – 30<br />
% (b). ......................................................................................................................................................61<br />
Abbildung 43: Grafische Darstellung der/des Fremdbefruchtungsrate/-verlaufes pro Reihe der Wachsmaisflächen<br />
W08 und W09: ..........................................................................................................................................62<br />
Abbildung 44: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche W10 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender)<br />
(b)............................................................................................................................................................63<br />
Abbildung 45: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche W10 .........63<br />
Abbildung 46: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W10, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche W10 angepassten Skalierung von 0 – 40 %<br />
(b)............................................................................................................................................................64<br />
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unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildung 47: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche W11 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender)<br />
(b)............................................................................................................................................................66<br />
Abbildung 48: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche W11 .........66<br />
Abbildung 49: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W11, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche W11 angepassten Skalierung von 0 – 10 %<br />
(b)............................................................................................................................................................67<br />
Abbildung 50: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche W12 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender)<br />
(b)............................................................................................................................................................69<br />
Abbildung 51: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche W12 .........69<br />
Abbildung 52: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W12, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche W12 angepassten Skalierung von 0 – 3 % (b).<br />
................................................................................................................................................................70<br />
Abbildung 53: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche W13 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender)<br />
(b)............................................................................................................................................................72<br />
Abbildung 54: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche W13 .........72<br />
Abbildung 55: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W13, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche W13 angepassten Skalierung von 0 – 4 % (b).<br />
................................................................................................................................................................73<br />
Abbildung 56: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche W14 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender)<br />
(b)............................................................................................................................................................75<br />
Abbildung 57: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche W14 .........75<br />
Abbildung 58: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W14, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche W14 angepassten Skalierung von 0 – 30 %<br />
(b)............................................................................................................................................................76<br />
Abbildung 59: Standort Bildaufnahme: Landesstrasse - Blickrichtung Süden ....................................................77<br />
Abbildung 60: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche W15 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender)<br />
(b)............................................................................................................................................................79<br />
Abbildung 61: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche W15 .........79<br />
Abbildung 62: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W15, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche W15 angepassten Skalierung von 0 – 30 %<br />
(b)............................................................................................................................................................80<br />
Abbildung 63: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche W16 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender)<br />
(b)............................................................................................................................................................82<br />
Abbildung 64: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche W16 .........82<br />
Abbildung 65: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) W16, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche W16 angepassten Skalierung von 0 – 30 %<br />
(b)............................................................................................................................................................83<br />
Abbildung 66: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche E01 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger). ..........................................................................85<br />
Abbildung 67: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche E01. .........85<br />
Abbildung 68: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) E01. Darstellung der<br />
Fremdbefruchtungsrate mit einer Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche E01<br />
angepassten Skalierung von 0 – 5 % (b)......................................................................................................86<br />
Abbildung 69: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche E02 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
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Abbildungsverzeichnis<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender).<br />
................................................................................................................................................................88<br />
Abbildung 70: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche E02. .........88<br />
Abbildung 71: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) E02, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche E02 angepassten Skalierung von 0 – 14,5 %<br />
(b)............................................................................................................................................................89<br />
Abbildung 72: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche E03 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender).<br />
................................................................................................................................................................91<br />
Abbildung 73: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche E03. .........91<br />
Abbildung 74: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) E03, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche E03 angepassten Skalierung von 0 – 20 %<br />
(b)............................................................................................................................................................92<br />
Abbildung 75: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche E04 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender).<br />
................................................................................................................................................................94<br />
Abbildung 76: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche E04. .........94<br />
Abbildung 77: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) E04, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche E04 angepassten Skalierung von 0 – 50 %<br />
(b)............................................................................................................................................................95<br />
Abbildung 78: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche E06 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender).<br />
................................................................................................................................................................97<br />
Abbildung 79: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche E06. .........97<br />
Abbildung 80: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) E06, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche E06 angepassten Skalierung von 0 – 30 %<br />
(b)............................................................................................................................................................98<br />
Abbildung 81: Standort im Bestand E06 mit Blickrichtung Südwesten .............................................................99<br />
Abbildung 82: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche E07 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender).<br />
.............................................................................................................................................................. 100<br />
Abbildung 83: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche E07. ....... 100<br />
Abbildung 84: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) E07, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche E07 angepassten Skalierung von 0 – 80 %<br />
(b).......................................................................................................................................................... 101<br />
Abbildung 85: Entfahnung der Versuchsfläche E07. Deutlich erkennbar sind dabei die bereits blühenden Rispen im<br />
Bestand. ................................................................................................................................................. 102<br />
Abbildung 86: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche E09 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender).<br />
.............................................................................................................................................................. 103<br />
Abbildung 87: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche E09. ....... 103<br />
Abbildung 88: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) E09, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche E09 angepassten Skalierung ebenfalls von 0 –<br />
100 % (b). .............................................................................................................................................. 104<br />
Abbildung 89: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche E10 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender).<br />
.............................................................................................................................................................. 106<br />
Abbildung 90: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche E10. ....... 106<br />
Abbildung 91: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) E10, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche E10 angepassten Skalierung von 0 – 80 %<br />
(b).......................................................................................................................................................... 107<br />
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unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildung 92: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche E11 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender).<br />
.............................................................................................................................................................. 109<br />
Abbildung 93: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche E11. ....... 109<br />
Abbildung 94: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) E11, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche E11 angepassten Skalierung ebenfalls von 0 –<br />
100 % (b). .............................................................................................................................................. 110<br />
Abbildung 95: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche E12 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender).<br />
.............................................................................................................................................................. 112<br />
Abbildung 96: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche E12. ....... 112<br />
Abbildung 97: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) E12, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche E12 angepassten Skalierung ebenfalls von 0 –<br />
100 % (b). .............................................................................................................................................. 113<br />
Abbildung 98: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche E13 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender).<br />
.............................................................................................................................................................. 115<br />
Abbildung 99: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche E13. ....... 115<br />
Abbildung 100: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) E13, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0 - 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche E13 angepassten Skalierung ebenfalls von 0 –<br />
100 % (b). .............................................................................................................................................. 116<br />
Abbildung 101: Täglicher Niederschlag und durchschnittliche Tagestemperatur in der Blühperiode der<br />
Versuchsfläche E14 (Empfänger) und der Pollenspenderflächen (a) sowie durchschnittlicher Prozentsatz der<br />
Pflanzen mit empfängnisfähigen Narbenfäden (Empfänger) und Pflanzen, die Pollen ausschütten (Pollenspender).<br />
.............................................................................................................................................................. 118<br />
Abbildung 102: Windrichtung und Windgeschwindigkeit während der Blühperiode der Versuchsfläche E14....... 118<br />
Abbildung 103: Darstellung der Umwelten; Versuchsfläche (Empfänger) E14, umliegende Gelbmaisflächen<br />
(Pollenspender) und deren Entfernung zum Empfänger. Darstellung der Fremdbefruchtungsrate mit einer<br />
Skalierung von 0- 100 % (a) sowie mit einer an die Versuchsfläche E14 angepassten Skalierung von 0 – 70 %<br />
(b).......................................................................................................................................................... 119<br />
Abbildung 104: Beispiel der Beziehung hinsichtlich des Blühpotentials zwischen dem Empfängerfeld und dem<br />
Pollenspenderfeld anhand der Versuchsfläche W02 (Pollenspenderfeld W02_1) und der Versuchsfläche W11<br />
(Pollenspenderfeld W11_3) ....................................................................................................................... 123<br />
Abbildung 105: Beispiel der effektiven Windstärke: ist die effektive Windstärke zu einem Zeitpunkt (Stunde)<br />
negativ, so kann davon ausgegangen werden, dass keine Fremdbefruchtung möglich ist, da Pollen nicht vom<br />
Pollenspenderfeld zum Empfängerfeld geweht werden sondern in die andere Richtung. ................................. 123<br />
Abbildung 106: Grafische Darstellung des Blühpotentials (blau), des effektiven Windpotentials (grün) und des<br />
Gesamtpotentials (schwarz) ...................................................................................................................... 124<br />
Abbildung 107: Fremdbefruchtungsrate in Abhängigkeit des Blühpotentials unter Berücksichtigung der<br />
Windrichtung und der (inversen) Distanz als Variable zwischen dem Zentroid der Empfängerfläche und den<br />
zusammengefassten Zentroiden aller in Frage kommenden Pollenspenderflächen .......................................... 125<br />
Abbildung 108: Fremdbefruchtungsrate in Abhängigkeit zur Größe des Pollenspenderfeldes ........................... 125<br />
Abbildung 109: Fremdbefruchtungsrate in Abhängigkeit zur (inversen) Distanz als Variable zwischen dem Zentroid<br />
der Empfängerfläche und den zusammengefassten Zentroiden aller in Frage kommenden Pollenspenderflächen.<br />
.............................................................................................................................................................. 126<br />
Abbildung 110: Fremdbefruchtungsrate in Abhängigkeit zur Distanz zwischen dem Zentroid der Empfängerfläche<br />
und dem Feldrand der nächstgelegenen Pollenspenderflächen (Mitte/Rand), dargestellt anhand der Obergrenze<br />
des Prognoseintervalls (rot), der Obergrenze des Vertrauensbereichs (blau) und dem vorhergesagten Wert für die<br />
Fremdbefruchtungsrate (schwarz) ............................................................................................................. 127<br />
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12. Tabellenverzeichnis<br />
Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Tabellenverzeichnis<br />
Tabelle 1: Beantragte/genehmigte Freisetzungsvorhaben in der EU betreffend Mais. Die Eigenschaften umfassen<br />
in erster Linie Herbizidtoleranz, Insektenresistenz und die Eigenschaft Männlich Steril sowie die Kombinationen<br />
der Eigenschaften ......................................................................................................................................13<br />
Tabelle 2: Im Gemeinsamen Sortenkatalog der EU für landwirtschaftliche Pflanzenarten (26. Gesamtausgabe vom<br />
15.12.2007, Amtsblatt der Europäischen Union C 304A) und in der 1. Ergänzung zur 26. Gesamtausgabe vom<br />
26.02.2008, in der 2. Ergänzung vom 26.03.2008 sowie in der 4. Ergänzung vom 30. April 2008 gelistete,<br />
gentechnisch veränderte Sorten mit der MON 810 Transformation. ................................................................14<br />
Tabelle 3: Prüfstämme/Sorten im Sortenzulassungsverfahren, für die eine Genehmigung zur Inverkehrbringung<br />
als Versuchssaatgut in einem Mitgliedstaat vorliegt. ......................................................................................16<br />
Tabelle 4: Die Gentechnik Vorsorgegesetze, der Bundesländer in Österreich (Stand Jänner 2008) .....................19<br />
Tabelle 5: Anbauflächen von Mais nach Bundesländern im Jahr 2006 (in Hektar).............................................21<br />
Tabelle 6: Lage der Versuchsflächen hinsichtlich Klimagebiet, Bundesland, Bezirk, Katastralgemeinde sowie<br />
Haupt- und Kleinproduktionsgebiet..............................................................................................................24<br />
Tabelle 7: Entfernung der Wetterstationen zu den Versuchsflächen in km. ......................................................31<br />
Tabelle 8: auf der Versuchsflächen angebaute Sorten mit der entsprechenden Reifezahl und dem Reihenabstand<br />
sowie der Schlaggröße. ..............................................................................................................................36<br />
Tabelle 9: auf den Versuchsflächen angebaute Sorten mit der entsprechenden Reifezahl und dem Reihenabstand<br />
sowie der Schlaggröße ...............................................................................................................................39<br />
Tabelle 10: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in der<br />
Versuchsfläche W01 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters wird die<br />
Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des Weiteren ist die<br />
Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben...................................42<br />
Tabelle 11: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in der<br />
Versuchsfläche W02 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters wird die<br />
Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des Weiteren ist die<br />
Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben...................................45<br />
Tabelle 12: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in der<br />
Versuchsfläche W03 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters wird die<br />
Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des Weiteren ist die<br />
Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben...................................48<br />
Tabelle 13: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in den<br />
Versuchsflächen W04 und W05 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters<br />
wird die Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des<br />
Weiteren ist die Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben. ..........51<br />
Tabelle 14: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in der<br />
Versuchsfläche W06 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters wird die<br />
Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des Weiteren ist die<br />
Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben...................................55<br />
Tabelle 15: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in der<br />
Versuchsfläche W07 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters wird die<br />
Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des Weiteren ist die<br />
Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben...................................58<br />
Tabelle 16: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in den<br />
Versuchsflächen W08 und W09 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters<br />
wird die Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des<br />
Weiteren ist die Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben. ..........61<br />
Tabelle 17: Auswertung der Fremdbefruchtungsrate von Teilflächen im Randbereich der Wachsmaisfläche W08:62<br />
Tabelle 18: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in der<br />
Versuchsfläche W10 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters wird die<br />
Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des Weiteren ist die<br />
Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben...................................65<br />
Tabelle 19: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in der<br />
Versuchsfläche W11 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters wird die<br />
Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des Weiteren ist die<br />
Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben...................................68<br />
Tabelle 20: Auswertung der Fremdbefruchtungsrate von Teilflächen im nördlichen Randbereich der<br />
Wachsmaisfläche W11:...............................................................................................................................68<br />
Tabelle 21: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in der<br />
Versuchsfläche W12 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters wird die<br />
Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des Weiteren ist die<br />
Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben...................................71<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
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Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />
unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />
Tabellenverzeichnis<br />
Tabelle 22: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in der<br />
Versuchsfläche W13 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters wird die<br />
Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des Weiteren ist die<br />
Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben...................................74<br />
Tabelle 23: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in der<br />
Versuchsfläche W14 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters wird die<br />
Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des Weiteren ist die<br />
Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben...................................77<br />
Tabelle 24: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in der<br />
Versuchsfläche W15 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters wird die<br />
Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des Weiteren ist die<br />
Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben...................................81<br />
Tabelle 25: Fremdbefruchtung ausgedrückt als durchschnittlicher Anteil pro Kolben sowie Angaben zum in der<br />
Versuchsfläche W16 niedrigsten und höchsten gemessenen Wert an amylosehältigen Körnern. Weiters wird die<br />
Anzahl an Pflanzen abgebildet, die aus einer Verunreinigung des Saatgutes erwachsen sind. Des Weiteren ist die<br />
Hauptpollenspender- Fläche und deren Distanz zur Pollenempfänger-Fläche angegeben...................................84<br />
Tabelle 26: Prozentuelle Befruchtungsrate sowie Angaben zur niedrigsten und höchsten gefundenen Kornzahl pro<br />
Kolben in der Versuchsfläche E01. Weiters sind das Hauptpollenspenderfeld und dessen Entfernung zur<br />
Versuchsfläche angegeben..........................................................................................................................87<br />
Tabelle 27: Prozentuelle Befruchtungsrate sowie Angaben zur niedrigsten und höchsten gefundenen Kornzahl pro<br />
Kolben in der Versuchsfläche E02. Weiters sind das Hauptpollenspenderfeld und dessen Entfernung zur<br />
Versuchsfläche angegeben..........................................................................................................................90<br />
Tabelle 28: Prozentuelle Befruchtungsrate sowie Angaben zur niedrigsten und höchsten gefundenen Kornzahl pro<br />
Kolben in der Versuchsfläche E03. Weiters sind das Hauptpollenspenderfeld und dessen Entfernung zur<br />
Versuchsfläche angegeben..........................................................................................................................93<br />
Tabelle 29: Prozentuelle Befruchtungsrate sowie Angaben zur niedrigsten und höchsten gefundenen Kornzahl pro<br />
Kolben in der Versuchsfläche E04. Weiters sind das Hauptpollenspenderfeld und dessen Entfernung zur<br />
Versuchsfläche angegeben..........................................................................................................................96<br />
Tabelle 30: Prozentuelle Befruchtungsrate sowie Angaben zur niedrigsten und höchsten gefundenen Kornzahl pro<br />
Kolben in der Versuchsfläche E06. Weiters sind das Hauptpollenspenderfeld und dessen Entfernung zur<br />
Versuchsfläche angegeben..........................................................................................................................99<br />
Tabelle 31: Prozentuelle Befruchtungsrate sowie Angaben zur niedrigsten und höchsten gefundenen Kornzahl pro<br />
Kolben in der Versuchsfläche E07. Weiters sind das Hauptpollenspenderfeld und dessen Entfernung zur<br />
Versuchsfläche angegeben........................................................................................................................ 102<br />
Tabelle 32: Prozentuelle Befruchtungsrate sowie Angaben zur niedrigsten und höchsten gefundenen Kornzahl pro<br />
Kolben in der Versuchsfläche E09. Weiters sind das Hauptpollenspenderfeld und dessen Entfernung zur<br />
Versuchsfläche angegeben........................................................................................................................ 105<br />
Tabelle 33: Prozentuelle Befruchtungsrate sowie Angaben zur niedrigsten und höchsten gefundenen Kornzahl pro<br />
Kolben in der Versuchsfläche E10. Weiters sind das Hauptpollenspenderfeld und dessen Entfernung zur<br />
Versuchsfläche angegeben........................................................................................................................ 108<br />
Tabelle 34: Prozentuelle Befruchtungsrate sowie Angaben zur niedrigsten und höchsten gefundenen Kornzahl pro<br />
Kolben in der Versuchsfläche E11. Weiters sind das Hauptpollenspenderfeld und dessen Entfernung zur<br />
Versuchsfläche angegeben........................................................................................................................ 111<br />
Tabelle 35: Prozentuelle Befruchtungsrate sowie Angaben zur niedrigsten und höchsten gefundenen Kornzahl pro<br />
Kolben in der Versuchsfläche E12. Weiters sind das Hauptpollenspenderfeld und dessen Entfernung zur<br />
Versuchsfläche angegeben........................................................................................................................ 114<br />
Tabelle 36: Prozentuelle Befruchtungsrate sowie Angaben zur niedrigsten und höchsten gefundenen Kornzahl pro<br />
Kolben in der Versuchsfläche E13. Weiters sind das Hauptpollenspenderfeld und dessen Entfernung zur<br />
Versuchsfläche angegeben........................................................................................................................ 117<br />
Tabelle 37: Prozentuelle Befruchtungsrate sowie Angaben zur niedrigsten und höchsten gefundenen Kornzahl pro<br />
Kolben in der Versuchsfläche E06. Weiters sind das Hauptpollenspenderfeld und dessen Entfernung zur<br />
Versuchsfläche angegeben........................................................................................................................ 120<br />
Tabelle 38: durchschnittliche Fremdbefruchtungsrate in den einzelnen Empfängerfeldern............................... 122<br />
Tabelle 39: Regression mit der (inversen) Distanz als Variable zwischen dem Zentroid der Empfängerfläche und<br />
den zusammengefassten Zentroiden aller in Frage kommenden Pollenspenderflächen (Mitte/Mitte)................. 126<br />
Tabelle 40: Regression mit der (inversen) Distanz zwischen dem Zentroid der Empfängerfläche und dem Feldrand<br />
der nächstgelegenen Pollenspenderflächen (Mitte/Rand). ............................................................................ 127<br />
Tabelle 41: Prognostizierte Fremdbefruchtungsrate in % in Abhängigkeit zu verschiedenen Distanzen............. 128<br />
Tabelle 42: Vergleich Regression beimpfte Felder – nicht beimpfte Felder ..................................................... 137<br />
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />
www.ages.at<br />
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