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Wiesen und Weiden - Oekolandbau.de

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Informationsmaterialien über <strong>de</strong>n ökologischen Landbau (Landwirtschaft einschl. Wein-, Obst- <strong>und</strong> Gemüsebau) für <strong>de</strong>n Unterricht an<br />

landwirtschaftlichen Berufs- <strong>und</strong> Fachschulen<br />

(Initiiert durch das B<strong>und</strong>esministerium für Ernährung, Landwirtschaft <strong>und</strong> Verbraucherschutz im Rahmen <strong>de</strong>s B<strong>und</strong>esprogramms Ökologischer<br />

Landbau)<br />

Fachschule Landwirtschaft<br />

Ökologische Grünlandbewirtschaftung<br />

- <strong>Wiesen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wei<strong>de</strong>n</strong><br />

D2 Spezieller Pflanzenbau<br />

Quelle: Hans Schneck, Staatlicher Öko-Berater, Oberpfalz<br />

Bioland Bayern für BLE in www.oekolandbau.<strong>de</strong><br />

Fotos <strong>und</strong> Zeichnungen: Hans Schneck (wenn nicht an<strong>de</strong>rs angegeben)<br />

© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Die Grünlandbewirtschaftung beeinflusst<br />

die Grünlandzusammensetzung<br />

Nachsaat<br />

Düngung<br />

N, P, K, Ca, Mg, S<br />

organisch<br />

mineralisch<br />

Grünland<br />

2/ 44<br />

Pflege<br />

Nutzung<br />

Wiese-Wei<strong>de</strong>-Mähwei<strong>de</strong><br />

2-, 3-, o<strong>de</strong>r 4-malige Nutzung<br />

© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Beispiel 1: Hohe Düngung - zu späte Nutzung<br />

Klee <strong>und</strong> Untergräser wer<strong>de</strong>n verdrängt<br />

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© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Beispiel 2: Keine Düngung - einmalige Nutzung<br />

Magerwiese<br />

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© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Beispiel 3: Hohe Nutzungshäufigkeit –<br />

keine N-Düngung<br />

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© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Beispiel 4: 3-malige Nutzung - angepasste Düngung<br />

Drei-Schnittwiese<br />

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Obergrasreich <strong>und</strong> artenreich<br />

Relativ wenig Untergräser<br />

Artenzahl häufig zwischen 15 <strong>und</strong> 25<br />

Häufige Gräser:<br />

<strong>Wiesen</strong>fuchsschwanz, Knaulgras,<br />

Bastardwei<strong>de</strong>lgras, Lieschgras, Weiche Trespe <strong>und</strong><br />

Wolliges Honiggras, <strong>Wiesen</strong>-schwingel (seltener)<br />

Viele gute Futterkräuter:<br />

von Löwenzahn bis zum Kümmel<br />

Problemunkräuter:<br />

u. a. Stumpfblättriger Ampfer <strong>und</strong> Hahnenfußarten<br />

Leguminosen:<br />

Weißklee <strong>und</strong> <strong>Wiesen</strong>rotklee<br />

Hauptproblemarten:<br />

Weiche Trespe, Wolliges Honiggras, Ampfer,<br />

Hahnenfuß <strong>und</strong> teilweise Überbesatz an Löwenzahn<br />

© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Ziel <strong>de</strong>r Bestan<strong>de</strong>szusammensetzung<br />

60 bis 70 Prozent wertvolle Gräser<br />

15 bis 20 Prozent Leguminosen<br />

15 bis 20 Prozent wertvolle Kräuter<br />

Gräser: Massebildner, Energieträger, Konservierbarkeit<br />

Leguminosen: Stickstoffsammler, Eiweißträger,<br />

Mineralstoffe (Ca) <strong>und</strong> Schmackhaftigkeit<br />

Kräuter: Energie, Eiweiß, Mineralstoffe, Wirkstoffe,<br />

Schmackhaftigkeit<br />

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© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Erwünschte <strong>und</strong> unerwünschte Gräser<br />

im ökologisch bewirtschafteten Grünland<br />

Wertvolle Gräser<br />

Obergräser Untergräser<br />

<strong>Wiesen</strong>fuchsschwanz Deutsches Wei<strong>de</strong>lgras<br />

Lieschgras <strong>Wiesen</strong>rispe<br />

Glatthafer Rotschwingel<br />

Knaulgras<br />

Goldhafer<br />

(Bastardwei<strong>de</strong>lgras)<br />

Unerwünschte Gräser<br />

Wolliges Honiggras Gemeine Rispe<br />

Weiche Trespe<br />

Quecke<br />

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© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Die Häufigkeit <strong>de</strong>r Nutzung<br />

zwischen Blumenwiese <strong>und</strong> englischem Rasen<br />

Blumenwiese: artenreich, stabil, wenig Düngung, eher Trockenstandort<br />

2-Schnittwiese: 120 kg N-Entzug Glatthafer, <strong>Wiesen</strong>rotklee > 30 Arten<br />

3-Schnittwiese: 180 kg N-Entzug <strong>Wiesen</strong>schwingel, > 20 Arten<br />

<strong>Wiesen</strong>fuchsschwanz<br />

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />

4-Schnittwiese: 280 kg N-Entzug Wei<strong>de</strong>lgräser, <strong>Wiesen</strong>rispe, ca. 10 Arten<br />

Weißklee<br />

5-Schnittwiese: 400 kg N-Entzug Wei<strong>de</strong>lgräser, <strong>Wiesen</strong>rispe, ca. 10 Arten<br />

Weißklee<br />

Rasen: 3 bis 4 Gräserarten, hoher Wasserbedarf, hoher N-Bedarf,<br />

stabil nur bei intensivster Düngung <strong>und</strong> Pflege<br />

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© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Gewünschte Artenzusammensetzung<br />

60 – 70 % Gräser<br />

60 % Obergräser<br />

20 % Mittelgräser<br />

20 % Untergräser<br />

15 – 25 % Leguminosen, Klee<br />

10 - 20 wertvolle Kräuter<br />

Wiese<br />

10 / 44<br />

Wichtige Bestandteile <strong>de</strong>r Wiese<br />

Glatthafer (WZ 7)<br />

<strong>Wiesen</strong>fuchsschwanz (WZ 7)<br />

Weißklee (WZ 8)<br />

© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Mähwei<strong>de</strong><br />

11 / 44<br />

Gewünschte Artenzusammensetzung<br />

60 –70 % Gräser<br />

30 % Obergräser<br />

40 % Mittelgräser<br />

30 % Untergräser<br />

20 – 30 % Leguminosen, Klee<br />

10 – 15 % wertvolle Kräuter<br />

Wichtige Bestandteile <strong>de</strong>r Mähwei<strong>de</strong><br />

<strong>Wiesen</strong>rispe (WZ 8)<br />

<strong>Wiesen</strong>lieschgras (WZ 8)<br />

Kleearten (WZ 7 - 8)<br />

wertvolle Kräuter<br />

© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Gewünschte Artenzusammensetzung<br />

60 % Gräser<br />

20 % Obergräser<br />

40 % Mittelgräser<br />

40 % Untergräser<br />

15 – 30 % Leguminosen, Klee<br />

15 – 20 % wertvolle Kräuter<br />

Foto: www.oekolandbau.<strong>de</strong>/Copyright BLE 2002-2005/Dominic Menzler<br />

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Wei<strong>de</strong><br />

Wichtige Bestandteile Wei<strong>de</strong><br />

Deutsches Wei<strong>de</strong>lgras (WZ 8)<br />

Knaulgras (WZ 8)<br />

Weißklee (WZ 8)<br />

© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Beispiel 1 für die Grünlandumstellung<br />

„Dreischnittwiese auf Öko-Dreischnittwiese umstellen“<br />

Auf je<strong>de</strong>n Fall ratsam, wenn die Futterqualität ausreicht <strong>und</strong> die<br />

Artenzusammensetzung passt<br />

Zweimal 20 m³/ha dünne Gülle o<strong>de</strong>r eine Mistgabe <strong>und</strong> eine dünne Güllegabe halten<br />

die Artenzusammensetzung stabil<br />

Häufigster Fehler bei <strong>de</strong>r Umstellung<br />

zu starke Reduktion <strong>de</strong>r organischen Düngung<br />

Folgen:<br />

Zunahme <strong>de</strong>r Hahnenfußarten<br />

Zunahme von Löwenzahn <strong>und</strong> an<strong>de</strong>ren Kräutern<br />

Der Gräseranteil sinkt oft auf 30 Prozent<br />

Wenn Weißklee nicht im Bestand vorhan<strong>de</strong>n ist, sollte er unbedingt nachgesät<br />

wer<strong>de</strong>n<br />

Zur Verbesserung <strong>de</strong>r Narbendichte sind auch Nachsaaten von Untergräsern sinnvoll<br />

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© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Beispiel 2 für die Grünlandumstellung<br />

„Intensivierung von drei auf vier Schnitte <strong>und</strong><br />

gleichzeitig Umstellung auf Ökolandbaurichtlinien“<br />

Diese Vorgehensweise ist zwar eine Herausfor<strong>de</strong>rung, aber gezielt möglich<br />

Sinnvoll bei Betrieben, die eine hohe Energiekonzentration im Futter für Milchvieh<br />

benötigen <strong>und</strong> wenig Feldfutterbau haben<br />

Die vier Nutzungen entziehen überproportional hohe N-Mengen<br />

(280 kg N/ha im Vergleich zu 180 kg N/ha bei drei Nutzungen)<br />

Ein Weißkleeanteil von 20 bis 25 Prozent liefert ca. 75 kg N/ha<br />

(Rest muss von min<strong>de</strong>stens 3 Güllegaben mit je 20 m³/ha kommen<br />

Eine gezielte Bestan<strong>de</strong>sumschichtung mit Deutschem Wei<strong>de</strong>lgras <strong>und</strong><br />

<strong>Wiesen</strong>rispe ist nötig<br />

Häufigster Fehler ist die zu geringe N-Versorgung <strong>und</strong> sich hieraus ergeben<strong>de</strong><br />

Kleeanteile bis zu 50 Prozent<br />

Wenn nicht nachgesät wird, macht sich neben <strong>de</strong>m Klee die Gemeine Rispe breit<br />

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© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Beispiel 3 für die Grünlandumstellung<br />

„Umstellung einer Vier- bis Fünfschnittwiese<br />

auf vier Schnitte nach Ökorichtlinien“<br />

Die bereits genannten Gr<strong>und</strong>sätze (Folie 14) gelten auch hier.<br />

Zwei Problempunkte:<br />

1. Kein Klee im Bestand<br />

Weißklee-Nachsaat<br />

– Entwe<strong>de</strong>r ins Güllefass einrühren<br />

– O<strong>de</strong>r mit Obenaufsaaten (mit Schleu<strong>de</strong>rstreuer o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Sämaschine)<br />

<strong>und</strong> mit einer Kalk- <strong>und</strong> Phosphatdüngung, da <strong>de</strong>r Klee auf diese<br />

Nährstoffe dankbar reagiert<br />

2. Die Gemeine Rispe ist schon zu mehr als 30 Prozent im Bestand vorhan<strong>de</strong>n<br />

Dauern<strong>de</strong>s scharfes Striegeln mit <strong>de</strong>m Hackstriegel o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r <strong>Wiesen</strong>egge<br />

O<strong>de</strong>r ab <strong>und</strong> zu ein Rasierschnitt (nicht bei Ampferbesatz) mit sofortiger<br />

Nachsaat (Nachsaat ohne vorheriges Aufreißen <strong>de</strong>s Filzes hilft hier<br />

überhaupt nicht)<br />

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© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Möglichkeiten <strong>de</strong>r Stickstoffversorgung<br />

1. Über mineralischen Stickstoff starke Betonung <strong>de</strong>r Gräser<br />

kleeverdrängend!<br />

2. Über Güllegaben dünne Gülle, kleine Gaben<br />

kleeför<strong>de</strong>rnd!<br />

3. Über Weißkleeanteile von stabil, schmackhaft,<br />

10 bis 20% nutzungselastisch<br />

4. Über Stallmist für Zwei-Schnittwiesen<br />

i<strong>de</strong>al, kleeför<strong>de</strong>rnd<br />

Probleme bei <strong>de</strong>r Umstellung von System 1. / 2. auf 2. / 3.<br />

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© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Wirkung <strong>de</strong>r mineralischen Stickstoffdüngung<br />

auf <strong>de</strong>m Grünland<br />

1. N för<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>n Massenwuchs <strong>und</strong> die Ertragsleistung<br />

2. N erhöht <strong>de</strong>n Rohproteingehalt (1 bis 2 %),<br />

aber auch <strong>de</strong>n Nitratgehalt<br />

3. N för<strong>de</strong>rt sehr stark Gräser <strong>und</strong> N-lieben<strong>de</strong> Kräuter<br />

Ampfer, <strong>Wiesen</strong>kerbel, Bärenklau<br />

Diese Wirkungen gelten beson<strong>de</strong>rs bei alleiniger<br />

N-Mineraldüngung zum ersten Aufwuchs.<br />

Bei diesem Düngemanagement fin<strong>de</strong>t man<br />

nur 1 bis 5 % Klee im Bestand<br />

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© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Die Leistungen von Weißklee<br />

in Steinach <strong>und</strong> Spitalhof<br />

Spitalhof (1983-86) Steinach (1982-87)<br />

Weißklee N-Zufuhr N-Entzug Ertrag N-Zufuhr N-Entzug Ertrag<br />

anteil kg/ha kg/ha dt TM/ha kg/ha kg/ha dt TM/ha<br />

ohne 0 103 46,9 0 52 27,9<br />

ohne 50 196 76,2 40 78 43,3<br />

ohne 100 271 95,7 80 89 50,9<br />

ohne 200 347 111,0 160 134 76,2<br />

ohne 300 367 112,4 240 183 95,1<br />

mit 0 256 90,9 0 284 95,4<br />

mit 50 284 99,4 40 263 97,1<br />

mit 100 361 112,0 80 272 101,3<br />

mit 200 374 113,4 160 259 104,6<br />

mit 300 401 117,7 240 270 110,0<br />

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H. Drangmeister


Wie kann ich <strong>de</strong>n Weißklee im Grünland för<strong>de</strong>rn?<br />

Düngung anpassen, nur Gülle zum ersten Aufwuchs<br />

Keinen mineralischen Stickstoff, bestenfalls N-, P-, K-Dünger<br />

Wenn Klee bereits flächig im Bestand vorhan<strong>de</strong>n, Düngung<br />

von Phosphat <strong>und</strong> Kalk, da Klee kalk- <strong>und</strong> phophatbedürftig<br />

ist, z. B. 10 dt/ha Dolophos (Bo<strong>de</strong>nuntersuchungsergebnis<br />

als Hinweis mit heranziehen)<br />

Wenn Klee nur nesterweise, gar nicht, o<strong>de</strong>r auch nur in sehr<br />

kleinblättrigen Formen auftritt, dann Klee nachsäen (2 kg/ha)<br />

Sorten: Milkanova, Gigant, Klondike - auf <strong>Wei<strong>de</strong>n</strong> auch<br />

Riven<strong>de</strong>l<br />

Klee kann gut breitwürfig ohne Anwalzen nachgesät wer<strong>de</strong>n<br />

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H. Drangmeister


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H. Drangmeister


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© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


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H. Drangmeister


Die richtige Gülledüngung zu Grünland<br />

Gülle muss vom Blatt abfließen!<br />

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H. Drangmeister


Nährstoffsal<strong>de</strong>n von 2-, 3-, 4- <strong>und</strong> 5-Schnittwiesen<br />

Nutzung Düngung/Jahr Saldo kg/ha<br />

N P 2O 5 K 2O<br />

2 Schnitt 70 dt TM 100dt Stallmist +32 +18 -68<br />

3 Schnitt 90 dt TM 2 x 20m³ Gülle 0 -8 -8<br />

4 Schnitt 90 dt TM 3 x 20m³ Gülle -64 -21 +13<br />

5 Schnitt 135 dt TM 5 x 20m³ Gülle -90 -6 +57<br />

Symbiose N bei 2 = 100 kg/ha, bei 3 = 60kg N/ha bei 4 <strong>und</strong> 5 = 30 kg<br />

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H. Drangmeister


Düngung <strong>de</strong>r Weiherwiese in Steinach seit 1933<br />

Nr.<br />

Jauche N P2O5 K2O BU-Wert TM-Ertrag Gesamt-P<br />

m³/ha mg/100g<br />

P2O5<br />

1 33 5 70,2<br />

2 66 4 74,7<br />

3 33 50 5 95,6<br />

4 66 100 16 105,3<br />

5 120 105 3 82,9<br />

6 120 210 3 83,2<br />

7 120 100 160 14 105,7<br />

10 120 3 69,4<br />

12 120 100 22 63,3<br />

14 210 5 43,4 1257 kg<br />

16 100 210 26 94,3 3336 kg<br />

18 120 100 210 22 109,7<br />

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H. Drangmeister


Gesamterträge <strong>und</strong> N-Entzug<br />

VGL<br />

1 220/100/210 4 x 55N ohne<br />

2 50 N nach 2. Schnitt 25 im Frühjahr <strong>und</strong> nach 1. <strong>und</strong> 3. Nu<br />

3 " 25 am 10.Okt. <strong>und</strong> nach 1. <strong>und</strong> 3. Nu<br />

4 " 25 am 20.Okt. <strong>und</strong> nach 1. <strong>und</strong> 3. Nu<br />

5 " 25 am 02.Nov. <strong>und</strong> nach 1. <strong>und</strong> 3. Nu<br />

6 " 25 am 10.Nov. <strong>und</strong> nach 1. <strong>und</strong> 3. Nu<br />

7 " 25 am 20.Nov. <strong>und</strong> nach 1. <strong>und</strong> 3. Nu<br />

8 ohne ohne<br />

Nu = Nutzung<br />

Zeitlich gestaffelte Güllegaben <strong>und</strong><br />

Wachstumsverlauf<br />

(Versuch 459, Kringell, von 1991 bis 2001, 4 Schnitte)<br />

Mineraldünger<br />

Gülle m³/ha <strong>und</strong> Termin TM-Ertrag dt/ha<br />

26 / 44<br />

119,3<br />

127,1<br />

125,3<br />

126,9<br />

127,8<br />

127,9<br />

127,6<br />

74,5<br />

© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Die Nachsaat von Grünland, ein Dauerthema?<br />

Verfahren:<br />

Durchsaat o<strong>de</strong>r Einsaat<br />

Mit Eingriff in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n<br />

Als Reparaturmaßnahme mit voller Saatstärke<br />

Mit Schlitzgeräten<br />

Mit Reihenfräsgeräten<br />

Kosten: ca. 150,- bis 200,- €/ha<br />

Übersaat o<strong>de</strong>r Obenaufsaat<br />

Kein bzw. leichter Eingriff in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n<br />

Als Vorbeugemaßnahme, zum sanftem Umbau <strong>de</strong>s Bestan<strong>de</strong>s<br />

<strong>und</strong> zur Erhaltung einer hohen Narbendichte<br />

Mit eigenem Gerät, Kosten: ca. 30,- bis 50,- €/ha<br />

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H. Drangmeister


Thüringer Qualitäts-Saatmischungen<br />

für <strong>Wiesen</strong>, <strong>Wei<strong>de</strong>n</strong> <strong>und</strong> Mähwei<strong>de</strong>n<br />

28 / 44<br />

© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Grünland: Neuansaaten - Nachsaaten<br />

Gr<strong>und</strong>: Scha<strong>de</strong>n durch Feldmäuse<br />

29 / 44<br />

© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Grünland: Neuansaaten - Nachsaaten<br />

Gr<strong>und</strong>: Scha<strong>de</strong>n durch Maulwurf<br />

30 / 44<br />

© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Grünland: Neuansaaten - Nachsaaten<br />

Gr<strong>und</strong>: Auswinterung<br />

<strong>Wiesen</strong>rispe<br />

im Vergleich zu<br />

Wei<strong>de</strong>lgras auf Moor<br />

31 / 44<br />

Schneeschimmel<br />

© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Grünland: Neuansaaten - Nachsaaten<br />

Gr<strong>und</strong>: Scha<strong>de</strong>n durch Bearbeitungsmängel<br />

Trittschä<strong>de</strong>n<br />

32 / 44<br />

Fahrspur<br />

© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Nachsaat <strong>und</strong> Übersaat<br />

Termin: Im Frühjahr bei <strong>de</strong>r <strong>Wiesen</strong>pflege o<strong>de</strong>r nach<br />

<strong>de</strong>m 1. o<strong>de</strong>r 2. Schnitt<br />

Gerät: Spezialmaschinen für Durchsaat <strong>und</strong> Frässaat<br />

für Obenaufsaat: Hatzenbichler Vertikator<br />

normale Sämaschine<br />

Elektrostreuer<br />

Güllefass<br />

eventuell vorher aufreißen o<strong>de</strong>r<br />

tiefer schnei<strong>de</strong>n<br />

hinterher anwalzen<br />

33 / 44<br />

© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Grünland: Neuansaaten - Nachsaaten<br />

Technik-Beispiele<br />

34 / 44<br />

© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Grünland: Neuansaaten - Nachsaaten<br />

Technik-Beispiele<br />

35 / 44<br />

© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Vorschläge für Obenaufsaatmischungen<br />

(geeignet auch für 4 Nutzungen in kg/ha)<br />

2 Weißklee + 8 Deutsches Wei<strong>de</strong>lgras (mittel-spät)<br />

2 Weißklee + 4 Deutsches Wei<strong>de</strong>lgras + 4 <strong>Wiesen</strong>rispe<br />

2 Weißklee + 4 Knaulgras + 2 Lieschgras + 4 Dt. Wei<strong>de</strong>lgras<br />

2 Weißklee + 2 Lieschgras + 2 <strong>Wiesen</strong>rispe + 2 Dt. Wei<strong>de</strong>lgras<br />

Regional geprüfte Sorten verwen<strong>de</strong>n!<br />

Bei Weißklee auch großblättrige Typen einsetzen<br />

Luzernenachsaat?<br />

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H. Drangmeister


Deutsches Wei<strong>de</strong>lgras<br />

Untergras<br />

Eines <strong>de</strong>r wichtigsten Kulturgräser<br />

Ausdauernd<br />

Verträgt, ja braucht intensive<br />

Schnittnutzung o<strong>de</strong>r Wei<strong>de</strong><br />

Beste Wachstumsbedingungen<br />

Auf frischen lehmigen/tonigen Bö<strong>de</strong>n<br />

in guter Kultur<br />

Im Flachland <strong>und</strong> im Seeklima<br />

(in <strong>de</strong>n Marschen)<br />

Deutsches Wei<strong>de</strong>lgras kreuzt sich<br />

mit Welschem Wei<strong>de</strong>lgras<br />

Sorten aus diesen Einkreuzungen haben mittlere<br />

Eigenschaften, wie höheren Wuchs <strong>und</strong> kürzere<br />

Lebensdauer, höheren Trockenmasseertrag<br />

Große Sortenvielfalt (geprüfte Sorten verwen<strong>de</strong>n!)<br />

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© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


<strong>Wiesen</strong>rispe<br />

Neben Deutschem Wei<strong>de</strong>lgras<br />

Wichtigstes, ausdauern<strong>de</strong>s Untergras<br />

Vorzüglicher Narbenbildner<br />

(lange, kräftige unterirdische Ausläufer)<br />

Dichte Narbe<br />

(durch ständig neue Triebe aus <strong>de</strong>n Ausläufern)<br />

Winterhart<br />

(daher in höheren Lagen auch statt Deutschem<br />

Wei<strong>de</strong>lgras <strong>de</strong>r Hauptbestandteil guter <strong>Wei<strong>de</strong>n</strong>)<br />

Trittverträglich<br />

Erträgt häufiges Mähen bzw. Verbeißen durch Wei<strong>de</strong>tiere<br />

Wird gern gefressen (Futterwertzahl 8)<br />

<strong>Wiesen</strong>rispe treibt früh aus <strong>und</strong> wächst gut nach<br />

Recht langsame Anfangsentwicklung!<br />

Fasst schwer Fuß neben verdrängen<strong>de</strong>n Arten<br />

Muss bei <strong>de</strong>r Saat in ihrer Entwicklung begünstigt wer<strong>de</strong>n<br />


Weißklee<br />

Weißklee bringt im maritimen<br />

Klima die höchsten Erträge<br />

Ist weniger dürre- <strong>und</strong> kälteempfindlich<br />

als Rotklee<br />

Die Keimtemperatur liegt bei 3 °C<br />

Kahlfröste können <strong>de</strong>m Weißklee scha<strong>de</strong>n<br />

Die Ansprüche an die Bo<strong>de</strong>ngüte sind<br />

etwas geringer als bei Rotklee<br />

Ge<strong>de</strong>iht am besten auf schwerem, feuchtem<br />

Bo<strong>de</strong>n bei relativ hoher Luftfeuchtigkeit<br />

Einzige Futterleguminose, die intensiver<br />

Beweidung auf Dauer standhält<br />

Kurze kleinblättrige Wei<strong>de</strong>typen,<br />

ertragreichere Schnitttypen<br />

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© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Schadschwellen generell unerwünschter Pflanzen<br />

Gegenmaßnahmen<br />

Sumpfschachtelhalm 1 Pfl./m² Walzen bei 20 cm Wuchshöhe<br />

Binsen 1 Pfl./m² Regulierung <strong>de</strong>r Wasserverhältnisse<br />

Sumpfdotterblume 1 Pfl./m² Regulierung <strong>de</strong>r Wasserverhältnisse<br />

Herbstzeitlose 2 Pfl./m² Frühschnitt, Beweidung<br />

Krauser Ampfer 3 Pfl./m² Ausstechen, kein Aussamen<br />

Brennnessel 3 Pfl./m² Nachmahd, Walzen, früher Schnitt<br />

Distel 3 Pfl./m² Nachmahd, Schnitt im Knospenstadium<br />

Scharfer Hahnenfuss 5 Pfl./m² Beweidung<br />

Rasenschmiele 5 Pfl./m² tiefes Mulchen, Neueinsaat nach Pflug<br />

40 / 44<br />

© BLE 2006<br />

H. Drangmeister


Schadschwellen von Pflanzen, die ab <strong>de</strong>r<br />

angegeben Verbreitung unerwünscht sind<br />

Gegenmaßnahmen<br />

<strong>Wiesen</strong>kerbel ab 5 Pfl./m² Beweidung vor Blüte<br />

<strong>Wiesen</strong>knöterich ab 5 Pfl./m² Frühe Nutzung<br />

Bärenklau ab 10 Pfl./m² Beweidung vor Blüte<br />

Scharfgarbe ab 15 Pfl./m² Beweidung<br />

Spitzwegerich ab 15 Pfl./m² Über-, Nachsaat<br />

Löwenzahn ab 20 Pfl./m² Frühjahrsbeweidung<br />

Quecke Nester (40%) Umbruch, Neusaat<br />

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Stumpfblättriger Ampfer<br />

Dem Ampfer muss <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n durch hohen<br />

Schnitt <strong>und</strong> dichte Narben mit Hilfe von<br />

Untergrasnachsaaten entzogen wer<strong>de</strong>n<br />

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H. Drangmeister


Ampfer in Dauergrünland<br />

Bekämpfungserfolg durch Abflammen nicht<br />

gegeben<br />

Es bleibt nur die manuelle Bekämpfung mit einem<br />

Ampferstecheisen (10 cm tief)<br />

Flächen regelmäßig kontrollieren<br />

Vor einer größeren Verbreitung einschreiten<br />

Bei einem Befall von 5 bis 10 Ampferpflanzen/m²<br />

lohnt ein Umbruch, allerdings verspricht auch<br />

das wenig Erfolg ohne Entfernen <strong>de</strong>r Wurzeln<br />

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Narbenverletzungen<br />

am Hang<br />

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