03.05.2014 Aufrufe

Tiertransporte [228 KB] - Oekolandbau.de

Tiertransporte [228 KB] - Oekolandbau.de

Tiertransporte [228 KB] - Oekolandbau.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Informationsmaterialien über <strong>de</strong>n ökologischen Landbau (Landwirtschaft einschließlich<br />

Wein-, Obst- und Gemüsebau) für <strong>de</strong>n Unterricht an landwirtschaftlichen Berufs- und<br />

Fachschulen<br />

(Initiiert durch das Bun<strong>de</strong>sministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

im Rahmen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sprogramms Ökologischer Landbau und an<strong>de</strong>re Formen<br />

nachhaltiger Landwirtschaft)<br />

© BLE 2011<br />

Fachschule Landwirtschaft<br />

<strong>Tiertransporte</strong><br />

D3 Allgemeine Tierhaltung<br />

Autor: H. Breker<br />

Glie<strong>de</strong>rung<br />

1 Entwicklung <strong>de</strong>s Tiertransports im geschichtlichen Wer<strong>de</strong>gang ................................................... 2<br />

2 Stellungnahmen, Pressemitteilungen und Meinungen zum Tiertransport .................................... 4<br />

3 EU-Verordnung zum Tiertransport ................................................................................................ 6<br />

4 Grundsätze und Richtlinien zum Tiertransport im ökologischen Landbau (IFOAM)..................... 9<br />

5 Regelung <strong>de</strong>r EG-Rechtsvorschriften für <strong>de</strong>n ökologischen Landbau zu <strong>Tiertransporte</strong>n ......... 10<br />

6 Richtlinien <strong>de</strong>r ökologischen Anbauverbän<strong>de</strong> ............................................................................. 10


1 Entwicklung <strong>de</strong>s Tiertransports im geschichtlichen<br />

Wer<strong>de</strong>gang<br />

Bis in die Mitte <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts war die bäuerliche Landwirtschaft überwiegend auf die<br />

Hausversorgung ausgerichtet, d. h. die wenigen gehaltenen Tiere wur<strong>de</strong>n überwiegend auf<br />

<strong>de</strong>n Höfen geschlachtet und ihr Fleisch auch dort verzehrt. Der Metzger kam zum Tier. In<br />

fast je<strong>de</strong>m Dorf gab es einen Metzger, <strong>de</strong>r selber schlachtete.<br />

Mit zunehmen<strong>de</strong>r Industrialisierung entstand ein zunehmen<strong>de</strong>r Bedarf an Fleisch (und Fett)<br />

für die körperlich schwer arbeiten<strong>de</strong>n Menschen in <strong>de</strong>n Werkstätten und Industriehallen <strong>de</strong>r<br />

wachsen<strong>de</strong>n Städte. Zunehmen<strong>de</strong> Tierzahlen wur<strong>de</strong>n vom Lan<strong>de</strong> in die größer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Verbrauchszentren transportiert. Dies erfolgte fast ausschließlich über <strong>de</strong>n Lebendtiertransport.<br />

In <strong>de</strong>n Anfängen wur<strong>de</strong>n die Tiere zum Markt getrieben. Mit besser wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Transportmöglichkeiten<br />

wur<strong>de</strong>n die Tiere per Eisenbahn auf die lange Reise geschickt. Noch bis in<br />

die Mitte <strong>de</strong>r 60er Jahre <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts wur<strong>de</strong>n samstags die Tiere zu zahlreichen<br />

Sammelstellen auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong> geführt, dort in Eisenbahnwaggons verla<strong>de</strong>n und in <strong>de</strong>r Nacht<br />

zum Sonntag in die Verbrauchsgebiete transportiert. Dort wur<strong>de</strong>n sie in die Viehställe <strong>de</strong>r<br />

Schlachthäuser getrieben und wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Sonntag über nur mit Wasser versorgt. Am Montagmorgen<br />

fan<strong>de</strong>n die Versteigerungen statt. Anschließend wur<strong>de</strong>n die Tiere in die nahe gelegenen<br />

Schlachthöfe verbracht. Vom Stall bis zur Schlachtung dauerte es gut zwei Tage.<br />

Der aufwändige Lebendtransport wur<strong>de</strong> Mitte <strong>de</strong>r 70er Jahre abgelöst durch das Entstehen<br />

von Versandschlachtereien, die ihren Standort nicht in <strong>de</strong>n Verbrauchsgebieten ansie<strong>de</strong>lten,<br />

son<strong>de</strong>rn auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r Tierhaltungsbetriebe. Der Lebendtiertransport verringerte<br />

sich auf wenige Stun<strong>de</strong>n mit wachsen<strong>de</strong>m Anteil <strong>de</strong>s LKW-Transports. Aufgrund <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utlich geringeren Schlachtkosten in <strong>de</strong>n Versandschlachtereien gingen die nicht mehr<br />

konkurrenzfähigen Metzgereien und Hausschlachtungen auf unter drei Prozent <strong>de</strong>s<br />

Schlachtaufkommens zurück.<br />

Neben <strong>de</strong>n Schlachttiertransporten entwickelte sich im Zeitablauf <strong>de</strong>r Nutztiertransport. In<br />

früheren Jahrzehnten wur<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong> regelmäßig Lebendviehmärkte abgehalten, auf<br />

<strong>de</strong>nen ein Austausch <strong>de</strong>r Nutztiere zwischen <strong>de</strong>n Landwirten stattfand. Rin<strong>de</strong>r und Pfer<strong>de</strong><br />

wur<strong>de</strong>n getrieben, während Ferkel, Kälber und Geflügel gefahren wur<strong>de</strong>n. Der Transport begann<br />

je nach Marktentfernung noch in <strong>de</strong>r Nacht, in <strong>de</strong>n frühen Morgenstun<strong>de</strong>n bis zur Mit-<br />

2 © BLE 2011<br />

H. Breker


tagszeit fand <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>l statt, anschließend ging’s auf <strong>de</strong>n Heimweg. Mensch und Tiere waren<br />

gut einen Tag lang unterwegs.<br />

Bei wachsen<strong>de</strong>m Wohlstand <strong>de</strong>r Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft geriet die Landwirtschaft<br />

mit ihren herkömmlichen Metho<strong>de</strong>n unter steigen<strong>de</strong>n Rationalisierungsdruck. Die<br />

Konsequenz waren Wachstum, Konzentration und Spezialisierung <strong>de</strong>r Betriebsorganisationen.<br />

Je nach Standortverhältnissen und Können <strong>de</strong>r Betriebsleiter fin<strong>de</strong>t eine immer noch<br />

fortwähren<strong>de</strong> Arbeitsteilung statt, um die bei Konzentration und Spezialisierung möglichen<br />

Rationalisierungsreserven und Kosten<strong>de</strong>gressionen zu mobilisieren. Dadurch entsteht ein<br />

zusätzlicher Tiertransport zwischen <strong>de</strong>n Betrieben, <strong>de</strong>ssen Kosten jedoch kleiner sind als die<br />

Rationalisierungsgewinne. Die heute üblichen Hochleistungstiere erfor<strong>de</strong>rn einen schonen<strong>de</strong>n<br />

Transport, wenn sie ihre Leistungen entfalten sollen. An<strong>de</strong>rnfalls wird auf <strong>de</strong>n Transport<br />

wegen mangeln<strong>de</strong>r Rentabilität verzichtet.<br />

<strong>Tiertransporte</strong> sind durch Missbräuche in die öffentlichen Schlagzeilen geraten. Das öffentliche<br />

Meinungsbild ist zum Teil durch die grausamen Bil<strong>de</strong>r tierquälerischer <strong>Tiertransporte</strong> geprägt.<br />

Mit öffentlichen För<strong>de</strong>rgel<strong>de</strong>rn, die die Differenz zwischen <strong>de</strong>m höheren EU-Preis und<br />

<strong>de</strong>m niedrigeren Weltmarktpreis ausgleichen sollen, wur<strong>de</strong>n Lebendtiertransporte in Drittlän<strong>de</strong>r<br />

geför<strong>de</strong>rt. Im Dezember 2005 hatte die EU die Abschaffung <strong>de</strong>r Exportsubventionen für<br />

die Ausfuhr leben<strong>de</strong>r Schlachtrin<strong>de</strong>r in Drittlän<strong>de</strong>r beschlossen. Mit <strong>de</strong>m Abdrehen dieses<br />

Geldhahns für europäische Schlachttierexporte kam <strong>de</strong>r Export leben<strong>de</strong>r Schlachttiere in<br />

Drittlän<strong>de</strong>r quasi zum Erliegen.<br />

An<strong>de</strong>rs sieht es innerhalb Deutschland o<strong>de</strong>r auch <strong>de</strong>r EU aus: Ein Kalb, das zum Beispiel in<br />

Bayern geboren ist, wird zum Mästen nach Nie<strong>de</strong>rsachsen verfrachtet und von dort aus zum<br />

Schlachten nach Nordrhein-Westfalen gebracht. O<strong>de</strong>r europaweit: Tiere wer<strong>de</strong>n beispielsweise<br />

in Dänemark geboren, in Deutschland gemästet um schließlich in Italien geschlachtet<br />

zu wer<strong>de</strong>n. Die Tiere sind dann oft tagelang unterwegs, mitunter sogar Wochen, <strong>de</strong>nn es gibt<br />

keine zeitliche Begrenzung für die Transporte. Aktuell (Stand 2011) dürfen Rin<strong>de</strong>r europaweit<br />

bis zu 29 Stun<strong>de</strong>n transportiert wer<strong>de</strong>n, bevor sie <strong>de</strong>n Transporter das erste Mal für eine<br />

24-stündige Pause verlassen dürfen. Diese Prozedur darf beliebig oft wie<strong>de</strong>rholt wer<strong>de</strong>n. Für<br />

Schweine und Pfer<strong>de</strong> sieht es ähnlich aus, hier sind 24 Stun<strong>de</strong>n Fahrt und 24 Stun<strong>de</strong>n Pause<br />

im Wechsel unbeschränkt möglich. Oft sind die La<strong>de</strong>dichten so hoch, dass die Tiere sich<br />

nicht hinlegen können, ohne sich gegenseitig zu stören und zu verletzen. Außer<strong>de</strong>m ist es<br />

erlaubt, die Transporte trotz Kälte und Hitze (0-35° Grad) durchzuführen.<br />

3 © BLE 2011<br />

H. Breker


Die Europäische Transportverordnung (EG) Nr. 1/2005 liegt momentan <strong>de</strong>r Europäischen<br />

Kommission zur Prüfung vor. Davon hängt ab, ob auch zukünftig in Europa Tiere Langstreckentransporte<br />

ausgesetzt sind o<strong>de</strong>r nicht. Der Deutsche Tierschutzbund beispielsweise for<strong>de</strong>rt<br />

eine <strong>de</strong>finitive zeitliche Begrenzung von <strong>Tiertransporte</strong>n auf maximal 8 Stun<strong>de</strong>n.<br />

2 Stellungnahmen, Pressemitteilungen und Meinungen<br />

zum Tiertransport<br />

Auszug aus <strong>de</strong>r Veröffentlichung eines Tierschutzverban<strong>de</strong>s<br />

Schlachttiertransporte sind nach Meinung von Tierschützern eine Quelle unsäglichen Lei<strong>de</strong>s.<br />

Um dies zu been<strong>de</strong>n, for<strong>de</strong>rn sie schärfere Gesetze und mehr Kontrollen. Im Zentrum <strong>de</strong>r<br />

Kritik steht die konventionelle Landwirtschaft. Bei Öko-Bauern sind kurze Transportwege und<br />

Rücksicht auf die Tiere dagegen längst in <strong>de</strong>n Richtlinien verankert.<br />

Pressebericht: Fleischlobby kämpft für tierschutzwidrige Doppelstocktransporte<br />

Beim Bayerischen Agrarhan<strong>de</strong>lstag am vergangenen Samstag (9.4. 2010) kämpften die Vertreter<br />

<strong>de</strong>r Fleischindustrie im Rahmen einer Podiumsdiskussion vehement für <strong>Tiertransporte</strong><br />

in Doppelstock-LKWs. Diese stehen in <strong>de</strong>r Kritik, weil damit für die zu transportieren<strong>de</strong>n Tiere<br />

noch mehr Tierschutzprobleme verbun<strong>de</strong>n sind, als es bei <strong>Tiertransporte</strong>n ohnehin <strong>de</strong>r<br />

Fall ist. Der Deutsche Tierschutzbund for<strong>de</strong>rt ein konsequentes Verbot nach <strong>de</strong>m Vorbild von<br />

Holland und Dänemark.<br />

LKWs dürfen in Deutschland laut Straßenverkehrsordnung nicht höher als vier Meter sein.<br />

Legt man eine Wi<strong>de</strong>rristhöhe (Übergang vom Hals zum Rücken) beim Rind von 1,40 m zugrun<strong>de</strong>,<br />

bleiben <strong>de</strong>n Tieren noch 10 cm Platz, nicht genug, um <strong>de</strong>n Kopf zu heben. Häufig<br />

sind die Tiere aber auch größer.<br />

„Es ist grundsätzlich nicht möglich, Rin<strong>de</strong>r in einem solchen LKW auf zwei Etagen tierschutzkonform<br />

zu transportieren. Profitgier ist <strong>de</strong>r Grund für diese Zustän<strong>de</strong> und Profitgier ist<br />

<strong>de</strong>r Grund für die aktuelle Aufregung um ein Verbot. Das zeigt auch die direkte For<strong>de</strong>rung<br />

nach Bestandsschutz", kritisiert Wolfgang Apel, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Deutschen Tierschutzbun<strong>de</strong>s.<br />

„Das Argument, ein Verbot in Deutschland gefähr<strong>de</strong> <strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>nen EU-Standard, ver<strong>de</strong>ckt<br />

die wahren Grün<strong>de</strong> kaum mehr als ein Feigenblatt. Erstens gibt es in <strong>de</strong>r gültigen EU-<br />

Transport-Verordnung keine konkreten Angaben zur Deckenhöhe. Zweitens existieren in<br />

4 © BLE 2011<br />

H. Breker


Holland und Dänemark bereits entsprechen<strong>de</strong> Verbote. In Schwe<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n solche LKWs<br />

nicht zugelassen", so Apel weiter.<br />

Die mit <strong>de</strong>n Doppelstocktransporten einhergehen<strong>de</strong>n Tierschutzprobleme sind zahlreich: Die<br />

natürliche Körperposition kann nicht eingenommen wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r Kopf kann nicht gehoben<br />

wer<strong>de</strong>n. Dadurch treten Schmerzen, Erschöpfung und Muskelermüdung ein. Wi<strong>de</strong>rrist, Rücken<br />

o<strong>de</strong>r Kopf stoßen an die Decke o<strong>de</strong>r scheuern daran, es kommt zu schmerzhaften Verletzungen.<br />

Die Luftzirkulation ist unzureichend, die Temperatur steigt und <strong>de</strong>r Durst nimmt<br />

zu. „Auf diese Art und Weise dürfen die Tiere dann unfassbare 29 Stun<strong>de</strong>n durch die Gegend<br />

gekarrt wer<strong>de</strong>n. Das ist skandalös", kritisiert Apel. Auch das Dach kann nicht, wie<br />

manchmal behauptet wird, ausgefahren wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn dann wird die zulässige Maximalhöhe<br />

<strong>de</strong>s LKWs überschritten.<br />

Pressebericht: Öko-Verbän<strong>de</strong> zum Thema <strong>Tiertransporte</strong><br />

Die Transportwege sollten so kurz wie möglich sein, geschlachtet wird meist in <strong>de</strong>r Region<br />

(Umkreis von 50 km). Allein zum Beför<strong>de</strong>rn von Zuchttieren seien gelegentlich überregionale<br />

Transporte über 200 km notwendig. Das Antreiben mit Stromstößen ist ebenso untersagt wie<br />

die Verabreichung allopathischer (schulmedizinischer) Beruhigungsmittel. Dr. Jochen Leopold,<br />

Leiter <strong>de</strong>r Fachgruppe Demeter-Richtlinien, ist „kein Fall bekannt, wo Demeter-<br />

Schlachttiere lebend über die <strong>de</strong>utsche Grenze transportiert wur<strong>de</strong>n“.<br />

Ähnlich streng sind die Richtlinien bei Bioland. Um das Leid <strong>de</strong>r Kreatur zu minimieren, müsse<br />

auch das mit Transport und Schlachtung beauftragte Personal über Kenntnisse und Fertigkeiten<br />

im Umgang mit Tieren verfügen, heißt es hier. Nach Möglichkeit sollten <strong>de</strong>r Tierbesitzer<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Metzger <strong>de</strong>n Transport begleiten. Die maximale Transportzeit beträgt vier<br />

Stun<strong>de</strong>n, die größte Entfernung 200 km. Auch die getrennte Unterbringung verschie<strong>de</strong>ner<br />

Tierarten, Ruhezeiten vor <strong>de</strong>m Schlachten (bei Schweinen) und eine Berieselung (Abkühlung)<br />

bei hohen Temperaturen sowie eine wirkungsvolle Betäubung sind klar geregelt. Die<br />

Vorschriften an<strong>de</strong>rer Verbän<strong>de</strong> wie Naturland o<strong>de</strong>r Biopark stimmen mit <strong>de</strong>n erwähnten weitgehend<br />

überein. „Bei Erzeugern mit Öko- o<strong>de</strong>r Neuland-Siegel kann man sicher sein, dass<br />

sie nicht am schmutzigen Transportgeschäft beteiligt sind“, ist selbst Thomas Schrö<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r<br />

Pressesprecher <strong>de</strong>s Deutschen Tierschutzbun<strong>de</strong>s, überzeugt.<br />

5 © BLE 2011<br />

H. Breker


3 EU-Verordnung zum Tiertransport<br />

Zusammenfassung <strong>de</strong>r Verordnung (EG) Nr. 1/2005 <strong>de</strong>s Rates vom 22. Dezember 2004<br />

über <strong>de</strong>n Schutz von Tieren beim Transport.<br />

Mit <strong>de</strong>r Verordnung (EG) Nr. 1/2005 soll <strong>de</strong>r Transport leben<strong>de</strong>r Wirbeltiere innerhalb <strong>de</strong>r Europäischen<br />

Union (EU), <strong>de</strong>r in Verbindung mit einer wirtschaftlichen Tätigkeit durchgeführt<br />

wird, geregelt wer<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>n Tieren Verletzungen und unnötige Lei<strong>de</strong>n zu ersparen und<br />

ihren Bedürfnissen während <strong>de</strong>s Transports in angemessener Weise Rechnung zu tragen.<br />

3.1 Transportkette und Verantwortlichkeiten<br />

Mit <strong>de</strong>r Verordnung wird die Verantwortung für das Wohlergehen <strong>de</strong>r Tiere auf sämtliche<br />

Personen ausge<strong>de</strong>hnt, die am Transportgeschehen, einschließlich Be- und Entla<strong>de</strong>vorgänge,<br />

beteiligt sind. All diese Personen müssen während <strong>de</strong>r Vorgänge, für die sie zuständig<br />

sind, auf die Einhaltung <strong>de</strong>r Rechtsvorschriften achten.<br />

Dies gilt für die Transportunternehmer, die Organisatoren <strong>de</strong>r Transporte und die Fahrer sowie<br />

für die „Tierhalter" (Personal an Sammelstellen, auf Märkten und in Schlachthöfen sowie<br />

Erzeuger).<br />

Alle Beteiligten <strong>de</strong>r Transportkette und ihr Personal müssen angemessen geschult sein. Insbeson<strong>de</strong>re<br />

müssen die Fahrer und Betreuer einen Befähigungsnachweis besitzen, <strong>de</strong>r ihnen<br />

von einer durch die zuständigen Behör<strong>de</strong>n zugelassenen unabhängigen Einrichtung nach<br />

umfassen<strong>de</strong>r Schulung in Fragen <strong>de</strong>s Schutzes von Tieren beim Transport und nach erfolgreichem<br />

Absolvieren einer Prüfung erteilt wird.<br />

3.2 Zulassungen und Kontrollen<br />

Für alle Strecken von mehr als 65 km müssen die Transportunternehmer eine Zulassung besitzen,<br />

die von <strong>de</strong>r zuständigen Behör<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Mitgliedstaats, in <strong>de</strong>m sie ansässig sind o<strong>de</strong>r<br />

einen Vertreter haben, erteilt wur<strong>de</strong>. Um diese Zulassung zu erhalten, müssen die Antragsteller<br />

u. a. nachweisen, dass sie über ausreichend und geeignetes Personal sowie über<br />

ausreichen<strong>de</strong> und angemessene Ausrüstungen und Verfahren verfügen.<br />

6 © BLE 2011<br />

H. Breker


Für Langstreckentransporte (einer Dauer von mehr als 8 Stun<strong>de</strong>n) muss <strong>de</strong>r Antragsteller<br />

außer<strong>de</strong>m Folgen<strong>de</strong>s liefern:<br />

<br />

spezifische Dokumente:<br />

Befähigungsnachweise für Fahrer und Betreuer<br />

Zulassungsnachweise für die Transportmittel, die eingesetzt wer<strong>de</strong>n sollen<br />

Einzelheiten zu <strong>de</strong>n Verfahren, nach <strong>de</strong>nen die Bewegungen <strong>de</strong>r Fahrzeuge verfolgt<br />

und aufgezeichnet wer<strong>de</strong>n<br />

Notfallpläne<br />

<br />

<strong>de</strong>n Nachweis, dass sie ein Satellitennavigationssystem einsetzen<br />

Diese Zulassungen gelten für fünf Jahre. Bei Langstreckentransporten durch mehrere Staaten<br />

müssen die Transportunternehmer darüber hinaus ein Fahrtenbuch besitzen, das nach<br />

einem einheitlichen Muster vom Organisator <strong>de</strong>s Transports angelegt wur<strong>de</strong> und eine Reihe<br />

von Angaben zum Transport enthält (Tiere und Betreuer, Versand- und Bestimmungsort,<br />

Kontrollen während <strong>de</strong>r einzelnen Transportphasen usw.).<br />

Die zuständigen Behör<strong>de</strong>n müssen während <strong>de</strong>r wichtigsten Phasen <strong>de</strong>s Transports Kontrollen<br />

vornehmen, insbeson<strong>de</strong>re an <strong>de</strong>n Ausgangsorten und Grenzkontrollstellen. Darüber hinaus<br />

können in je<strong>de</strong>r Phase <strong>de</strong>s Transports Stichproben o<strong>de</strong>r gezielte Kontrollen durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei <strong>de</strong>n Kontrollen prüft die zuständige Behör<strong>de</strong> die Gültigkeit <strong>de</strong>r Zulassungen, die Zulassungsnachweise<br />

und die Befähigungsnachweise sowie die Eintragungen im Fahrtenbuch.<br />

Der Amtstierarzt prüft <strong>de</strong>n Zustand <strong>de</strong>r Tiere im Hinblick auf ihre Weiterbeför<strong>de</strong>rung. Bei<br />

Seetransporten sind auch <strong>de</strong>r Zustand und die Konformität <strong>de</strong>s Schiffes zu prüfen.<br />

3.3 Technische Vorschriften für <strong>de</strong>n Tiertransport<br />

Die Verordnung enthält sehr viel strengere Vorschriften für Transporte, die über 8 Stun<strong>de</strong>n<br />

hinausgehen. Diese Vorschriften betreffen sowohl die Fahrzeuge als auch die Tiere.<br />

So sieht die Verordnung eine verbesserte Ausstattung <strong>de</strong>r Transportfahrzeuge vor, u. a. ein<br />

Temperaturregelungssystem (mechanische Belüftungseinrichtungen, Temperaturschreiber,<br />

Warnsystem für <strong>de</strong>n Fahrer), <strong>de</strong>n ständigen Zugang zu einer Tränkvorrichtung und bessere<br />

Transportbedingungen auf Tiertransportschiffen (Belüftung, Tränkvorrichtungen, Zulassungssystem<br />

usw.).<br />

7 © BLE 2011<br />

H. Breker


Der Transport bestimmter Tiere ist verboten. Dies gilt z. B. für sehr junge Tiere (weniger als<br />

zehn Tage alte Kälber, weniger als drei Wochen alte Ferkel und weniger als eine Woche alte<br />

Lämmer), es sei <strong>de</strong>nn, die Beför<strong>de</strong>rung erfolgt über eine Strecke von weniger als 100 km.<br />

Die Verordnung verbietet außer<strong>de</strong>m <strong>de</strong>n Transport von trächtigen weiblichen Tieren im letzten<br />

Gestationsstadium sowie während einer Woche nach <strong>de</strong>r Geburt.<br />

Darüber hinaus wur<strong>de</strong>n die Bedingungen für <strong>de</strong>n Langstreckentransport von Pfer<strong>de</strong>n verbessert,<br />

insbeson<strong>de</strong>re was die Vorschrift <strong>de</strong>r systematischen Verwendung von Einzelboxen<br />

betrifft.<br />

Die Vorschriften über <strong>de</strong>n Tieren im Transportfahrzeug zur Verfügung stehen<strong>de</strong>n Platz sind<br />

je nach Tierart und Gewicht gestaffelt (ein Rind von 550 kg stehen z. B. 1,3-1,6 m² zu Verfügung).<br />

Die Verordnung sieht je nach Tierart auch unterschiedliche Fahrtzeiten vor:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

noch nicht entwöhnte Tiere, d. h. Tiere, die noch gesäugt wer<strong>de</strong>n: 9 Stun<strong>de</strong>n Transport,<br />

dann 1 Stun<strong>de</strong> Ruhezeit mit Tränke, dann 9 Stun<strong>de</strong>n Transport)<br />

Schweine: 24 Stun<strong>de</strong>n Transport bei ständigem Zugang zu Trinkwasser<br />

Pfer<strong>de</strong>: 24 Stun<strong>de</strong>n Transport mit Tränke alle 8 Stun<strong>de</strong>n<br />

Rin<strong>de</strong>r, Schafe und Ziegen: 14 Stun<strong>de</strong>n Transport, dann 1 Stun<strong>de</strong> Ruhezeit mit Tränke,<br />

dann 14 Stun<strong>de</strong>n Transport<br />

Die genannten Transportabschnitte können wie<strong>de</strong>rholt wer<strong>de</strong>n, wenn die Tiere an einer zugelassenen<br />

Kontrollstelle entla<strong>de</strong>n, gefüttert und getränkt wer<strong>de</strong>n und 24 Stun<strong>de</strong>n Ruhezeit<br />

haben.<br />

3.4 Hintergrund<br />

Hinsichtlich <strong>de</strong>r Überarbeitung <strong>de</strong>r Höchstfahrtzeiten und <strong>de</strong>r Besatzdichte von Tiertransportmitteln<br />

sollte spätestens vier Jahre nach <strong>de</strong>m Inkrafttreten <strong>de</strong>r Verordnung ein separater<br />

Vorschlag vorgelegt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Erfahrungen mit <strong>de</strong>r Durchsetzung <strong>de</strong>r neuen Vorschriften<br />

in <strong>de</strong>n Mitgliedstaaten Rechnung trägt.<br />

8 © BLE 2011<br />

H. Breker


4 Grundsätze und Richtlinien zum Tiertransport im ökologischen<br />

Landbau (IFOAM)<br />

4.1 IFOAM-Richtlinien zu Transport und Schlachtung<br />

Tiere aus ökologischer Haltung sollen einem Minimum an Stress während <strong>de</strong>m Transport<br />

und <strong>de</strong>r Schlachtung ausgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Tiere sollen während <strong>de</strong>s Transportes und <strong>de</strong>r Schlachtung ruhig und sanft behan<strong>de</strong>lt<br />

wer<strong>de</strong>n. Der Gebrauch von elektrischen Treibhilfen und ähnlichen Geräten ist verboten. Die<br />

Tiere sollen während <strong>de</strong>s Transportes und <strong>de</strong>r Schlachtung Bedingungen ausgesetzt sein,<br />

die zur Reduzierung und Minimierung von ungünstigen Effekten wie Stress, Be- und Entla<strong>de</strong>n,<br />

das Mischen unterschiedlicher Tiergruppen, extremen Temperaturen und relativer Luftfeuchtigkeit,<br />

beitragen. Die Art <strong>de</strong>s Transportes soll <strong>de</strong>n spezifischen Bedürfnissen <strong>de</strong>r zu<br />

transportieren<strong>de</strong>n Tierart entsprechen.<br />

Der Fahrer soll ein adäquates Futter- und Wasserangebot während <strong>de</strong>s Transportes und am<br />

Schlachthof sicherstellen. Es dürfen vor o<strong>de</strong>r während <strong>de</strong>s Transportes keine chemischsynthetischen<br />

Beruhigungsmittel o<strong>de</strong>r Stimulanzien verabreicht wer<strong>de</strong>n. Je<strong>de</strong>s Tier o<strong>de</strong>r je<strong>de</strong><br />

Tiergruppe muss während aller Schritte im Transport- und Schlachtprozess i<strong>de</strong>ntifizierbar<br />

sein.<br />

Der Transport zum Schlachthof soll acht Stun<strong>de</strong>n nicht überschreiten. Zertifizieren<strong>de</strong>/richtliniengeben<strong>de</strong><br />

Organisationen können Ausnahmen auf Einzelfallbasis gestatten: Falls<br />

kein zertifizierter Schlachthof in 8-stündiger Reisezeit zu erreichen ist, darf ein Tier darüber<br />

hinaus transportiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Die für <strong>de</strong>n Transport und die Schlachtung Verantwortlichen sollen je<strong>de</strong>n Kontakt (Sicht, Geräusch<br />

o<strong>de</strong>r Geruch) <strong>de</strong>r leben<strong>de</strong>n Tiere mit toten o<strong>de</strong>r im Tötungsprozess befindlichen Tieren<br />

vermei<strong>de</strong>n. Je<strong>de</strong>s Tier soll betäubt wer<strong>de</strong>n, bevor es zu To<strong>de</strong> blutet. Die Geräte für die<br />

Betäubung sollen in gutem Zustand sein.<br />

Zertifizieren<strong>de</strong>/richtliniengeben<strong>de</strong> Organisationen können Ausnahmen auf Einzelfallbasis gestatten:<br />

Ausnahmen können gemäß kulturellen Praktiken gestattet wer<strong>de</strong>n. Wo Tiere ohne<br />

vorherige Betäubung zu To<strong>de</strong> geblutet wer<strong>de</strong>n, soll dies in einer ruhigen Umgebung stattfin<strong>de</strong>n.<br />

Quelle: The IFOAM STANDARD for ORGANIC PRODUCTION and PROCESSING , Version 2010<br />

9 © BLE 2011<br />

H. Breker


5 Regelung <strong>de</strong>r EG-Rechtsvorschriften für <strong>de</strong>n ökologischen<br />

Landbau zu <strong>Tiertransporte</strong>n<br />

Wie im konventionellen gilt auch im ökologischen Landbau nach EU-Recht die Verordnung<br />

(EG) Nr. 1/2005 <strong>de</strong>s Rates vom 22. Dezember 2004 über <strong>de</strong>n Schutz von Tieren beim<br />

Transport. Zusätzlich dazu sind noch folgen<strong>de</strong> Bestimmungen in <strong>de</strong>n EG-Rechtsvorschriften<br />

für <strong>de</strong>n ökologischen Landbau vorgegeben:<br />

Die Dauer von <strong>Tiertransporte</strong>n muss möglichst kurz gehalten wer<strong>de</strong>n. Ein Lei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Tiere,<br />

einschließlich Verstümmelung, ist während <strong>de</strong>r gesamten Lebensdauer <strong>de</strong>r Tiere sowie bei<br />

<strong>de</strong>r Schlachtung so gering wie möglich zu halten. Beim Ver- und Entla<strong>de</strong>n von Tieren dürfen<br />

keine elektrischen Treibhilfen verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Die Verabreichung allopathischer Beruhigungsmittel<br />

vor und während <strong>de</strong>r Beför<strong>de</strong>rung ist verboten.<br />

Quelle: VERORDNUNG (EG) Nr. 834/2007 und Nr. 889/2008<br />

6 Richtlinien <strong>de</strong>r ökologischen Anbauverbän<strong>de</strong><br />

Bei Schlachtvieh aus ökologischer Tierhaltung gelten bei <strong>de</strong>n Anbauverbän<strong>de</strong>n viel strengere<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen als von <strong>de</strong>r Tierschutztransport-Verordnung und <strong>de</strong>n EG-Rechtsvorschriften<br />

für <strong>de</strong>n ökologischen Landbau vorgegeben. In <strong>de</strong>n aktuellen Bioland-Richtlinien beispielsweise<br />

steht zum Transport von Schlachttieren:<br />

6.1 Bioland-Richtlinien<br />

Der Transport von Schlachtkörpern ist gegenüber <strong>de</strong>m Transport von leben<strong>de</strong>n Tieren vorzuziehen.<br />

Grundsätzlich sind vom Verla<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Schlachttiere bis zur Schlachtung alle Maßnahmen<br />

zu ergreifen, die Stress, Schmerz und Leid und insbeson<strong>de</strong>re Angst <strong>de</strong>r Tiere minimieren.<br />

Um dies zu erreichen, ist das Verantwortungsbewusstsein aller Beteiligten zu för<strong>de</strong>rn<br />

und darauf zu achten, dass das mit Transport und/o<strong>de</strong>r Schlachtung beauftragte Personal<br />

über die erfor<strong>de</strong>rliche Sachkun<strong>de</strong> verfügt.<br />

Die Verwendung von elektrischen Treibhilfen, Schlaginstrumenten o<strong>de</strong>r ähnlichen Treibmitteln<br />

ist nicht zulässig. Je<strong>de</strong>s Tier o<strong>de</strong>r je<strong>de</strong> Gruppe von Tieren muss auf allen einzelnen Stufen<br />

<strong>de</strong>s Transports und <strong>de</strong>s Schlachtprozesses i<strong>de</strong>ntifizierbar sein.<br />

10 © BLE 2011<br />

H. Breker


Die Wege zwischen <strong>de</strong>m landwirtschaftlichen Betrieb und <strong>de</strong>r Schlachtstätte sind möglichst<br />

kurz zu halten, regionale Schlachtstätten sind zu bevorzugen. Die Transportzeit darf max.<br />

vier Stun<strong>de</strong>n und die Transportentfernung max. 200 km betragen. Eine Transportdauer von<br />

über vier Stun<strong>de</strong>n ist nur in Ausnahmefällen nach vorhergehen<strong>de</strong>r Genehmigung durch Bioland<br />

zulässig, sofern eine ausreichen<strong>de</strong> Tränke während <strong>de</strong>s Transports und eine längere<br />

Ruhezeit vor <strong>de</strong>m Schlachten gewährleistet sind. Vor <strong>de</strong>m Verla<strong>de</strong>n sind die Tiere ausreichend<br />

zu tränken.<br />

Bei <strong>de</strong>r Fütterung muss <strong>de</strong>r Schlachtzeitpunkt berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Es wird empfohlen, eine<br />

Nüchternzeit (die Dauer ohne Futteraufnahme) bei Schweinen von 12 Stun<strong>de</strong>n und bei<br />

Wie<strong>de</strong>rkäuern von 16 Stun<strong>de</strong>n nicht zu überschreiten. Die Tiere dürfen vor <strong>de</strong>m o<strong>de</strong>r während<br />

<strong>de</strong>s Transports nicht mit synthetischen Beruhigungsmitteln o<strong>de</strong>r synthetischen Stimulantien<br />

behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n.<br />

Beson<strong>de</strong>rheiten für die einzelnen Tierarten sind im Folgen<strong>de</strong>n aufgeführt:<br />

Wie<strong>de</strong>rkäuer:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

die Transportfläche muss eingestreut sein;<br />

milchgeben<strong>de</strong> Tiere vor <strong>de</strong>m Verla<strong>de</strong>n abmelken;<br />

schonen<strong>de</strong>s Ein- und Ausla<strong>de</strong>n;<br />

geschlechtsreife männliche Tiere müssen von weiblichen Tieren <strong>de</strong>r gleichen Art getrennt<br />

beför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

Schweine:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

die Transportfläche muss eingestreut sein;<br />

schonen<strong>de</strong>s Ein- und Ausla<strong>de</strong>n (z. B. Treibschil<strong>de</strong> und -gatter zum Leiten);<br />

nach Möglichkeit Treiben vom Dunklen ins Helle;<br />

Trennung nach Mastgruppen und Herkünften; bei gemeinsamem Transport Trennwän<strong>de</strong>.<br />

Geflügel:<br />

<br />

Behältnisse dunkel, gut belüftet und ausreichend hoch.<br />

Quelle: Bioland-Richtlinien vom 15.März 2011, www.bioland.<strong>de</strong><br />

Ähnliche Vorschriften sind auch bei <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Anbauverbän<strong>de</strong>n in Deutschland zu fin<strong>de</strong>n.<br />

11 © BLE 2011<br />

H. Breker

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!