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Tiertransporte [228 KB] - Oekolandbau.de

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1 Entwicklung <strong>de</strong>s Tiertransports im geschichtlichen<br />

Wer<strong>de</strong>gang<br />

Bis in die Mitte <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts war die bäuerliche Landwirtschaft überwiegend auf die<br />

Hausversorgung ausgerichtet, d. h. die wenigen gehaltenen Tiere wur<strong>de</strong>n überwiegend auf<br />

<strong>de</strong>n Höfen geschlachtet und ihr Fleisch auch dort verzehrt. Der Metzger kam zum Tier. In<br />

fast je<strong>de</strong>m Dorf gab es einen Metzger, <strong>de</strong>r selber schlachtete.<br />

Mit zunehmen<strong>de</strong>r Industrialisierung entstand ein zunehmen<strong>de</strong>r Bedarf an Fleisch (und Fett)<br />

für die körperlich schwer arbeiten<strong>de</strong>n Menschen in <strong>de</strong>n Werkstätten und Industriehallen <strong>de</strong>r<br />

wachsen<strong>de</strong>n Städte. Zunehmen<strong>de</strong> Tierzahlen wur<strong>de</strong>n vom Lan<strong>de</strong> in die größer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Verbrauchszentren transportiert. Dies erfolgte fast ausschließlich über <strong>de</strong>n Lebendtiertransport.<br />

In <strong>de</strong>n Anfängen wur<strong>de</strong>n die Tiere zum Markt getrieben. Mit besser wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Transportmöglichkeiten<br />

wur<strong>de</strong>n die Tiere per Eisenbahn auf die lange Reise geschickt. Noch bis in<br />

die Mitte <strong>de</strong>r 60er Jahre <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts wur<strong>de</strong>n samstags die Tiere zu zahlreichen<br />

Sammelstellen auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong> geführt, dort in Eisenbahnwaggons verla<strong>de</strong>n und in <strong>de</strong>r Nacht<br />

zum Sonntag in die Verbrauchsgebiete transportiert. Dort wur<strong>de</strong>n sie in die Viehställe <strong>de</strong>r<br />

Schlachthäuser getrieben und wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Sonntag über nur mit Wasser versorgt. Am Montagmorgen<br />

fan<strong>de</strong>n die Versteigerungen statt. Anschließend wur<strong>de</strong>n die Tiere in die nahe gelegenen<br />

Schlachthöfe verbracht. Vom Stall bis zur Schlachtung dauerte es gut zwei Tage.<br />

Der aufwändige Lebendtransport wur<strong>de</strong> Mitte <strong>de</strong>r 70er Jahre abgelöst durch das Entstehen<br />

von Versandschlachtereien, die ihren Standort nicht in <strong>de</strong>n Verbrauchsgebieten ansie<strong>de</strong>lten,<br />

son<strong>de</strong>rn auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r Tierhaltungsbetriebe. Der Lebendtiertransport verringerte<br />

sich auf wenige Stun<strong>de</strong>n mit wachsen<strong>de</strong>m Anteil <strong>de</strong>s LKW-Transports. Aufgrund <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utlich geringeren Schlachtkosten in <strong>de</strong>n Versandschlachtereien gingen die nicht mehr<br />

konkurrenzfähigen Metzgereien und Hausschlachtungen auf unter drei Prozent <strong>de</strong>s<br />

Schlachtaufkommens zurück.<br />

Neben <strong>de</strong>n Schlachttiertransporten entwickelte sich im Zeitablauf <strong>de</strong>r Nutztiertransport. In<br />

früheren Jahrzehnten wur<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong> regelmäßig Lebendviehmärkte abgehalten, auf<br />

<strong>de</strong>nen ein Austausch <strong>de</strong>r Nutztiere zwischen <strong>de</strong>n Landwirten stattfand. Rin<strong>de</strong>r und Pfer<strong>de</strong><br />

wur<strong>de</strong>n getrieben, während Ferkel, Kälber und Geflügel gefahren wur<strong>de</strong>n. Der Transport begann<br />

je nach Marktentfernung noch in <strong>de</strong>r Nacht, in <strong>de</strong>n frühen Morgenstun<strong>de</strong>n bis zur Mit-<br />

2 © BLE 2011<br />

H. Breker

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