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Fünf Jahre des donauschwäbisch-serbischen Dialogs in Wien Ein ...

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Anfang 2002 gegründeten Heimatvere<strong>in</strong>s erörterten Mahnmalkonzepte se<strong>in</strong>. Die Abschottung<br />

konnten sie sich erlauben, da die Gesellschaft für serbisch-deutsche Zusammenarbeit drei<br />

<strong>Jahre</strong> davor <strong>in</strong> Grossbetschkerek und anschliessend <strong>in</strong> Rudolfsgnad die E<strong>in</strong>willigung,<br />

Votivtafeln über den Massengräbern <strong>in</strong> Rudolfsgnad zu errichten, erwirkt hatte. 12 E<strong>in</strong>e der<br />

nachteiligsten Folgen der Abschottung dürfte die durch die Eigenbrötelei der Rudolfer<br />

bewirkte Fragmentierung der zentral konzipierten Spendenaktion zugunsten sämtlicher<br />

<strong>donauschwäbisch</strong>en Gedenkstätten se<strong>in</strong>.<br />

Weitere Probleme ergaben sich im Bereich "Donauschwäbische Gedenkstätten / Mahnmale"<br />

<strong>in</strong> Serbien durch das Ausbrechen <strong>des</strong> sich "Deutscher Volksverband" nennenden<br />

Kulturvere<strong>in</strong>s <strong>in</strong> Subotica aus der vom Metropoliten der Römisch-katholischen Kirche <strong>in</strong><br />

Belgrad Dr. France Perko 1998 abgesegneten, vom damaligen Kulturreferat der Deutschen<br />

Botschaft daselbst unterstützten und von der ARDI f<strong>in</strong>anziell geförderten "Arbeitsgruppe<br />

Gedenktafeln". Dieser vom römisch-katholischen Priester <strong>donauschwäbisch</strong>er Herkunft Jakob<br />

Pfeifer und dem Erzdiakon der serbisch-othodoxen Kirche Radomir Rakiä als se<strong>in</strong>em<br />

Stellvertreter angeführte "Stosstrupp" kam mit dem Ziel zusammen, Kontakte mit der<br />

jeweiligen Lokalbehörde aufzunehmen, wo massenweises <strong>donauschwäbisch</strong>es, für die<br />

To<strong>des</strong>lager Titos typische Sterben <strong>in</strong>folge von Unterernährung, Kälte und Krankheiten<br />

stattfand, um die Erlaubnis zur Errichtung von Gedenkkreuzen zu erwirken. Die zweite<br />

selbstauferlegte Aufgabe der vom "Deutschen Volksverband" im März 2002 mutwillig<br />

gesprengten "Arbeitsgruppe Gedenktafeln" 13 – e<strong>in</strong>e wirkungsvolle architektonische<br />

Gestaltung von Gedenkkreuzen und passende theologische und literarische Texte zu sichern, -<br />

übernahm daraufh<strong>in</strong> das entsprechende Referat <strong>des</strong> <strong>donauschwäbisch</strong>en Bun<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> <strong>in</strong><br />

S<strong>in</strong>delf<strong>in</strong>gen. Kontakte zu Lokalbehörden bestreiten seitdem - bislang ohne sichtbaren Erfolg<br />

- abwechselnd e<strong>in</strong>zelne <strong>donauschwäbisch</strong>e und serbische Vere<strong>in</strong>s- oder ARDI-Aktivisten.<br />

Vom Standpunkt der praktischen Politik ergeben sich aus den ARDI-Gesprächen ke<strong>in</strong>e<br />

juristisch wirksamen Konsequenzen. Da sie aber doch ohne Vorbed<strong>in</strong>gungen geführt werden,<br />

empfand man sie am Anfang als den Dolchstoss <strong>in</strong> den Rücken <strong>des</strong> vormaligen<br />

<strong>donauschwäbisch</strong>en Weltdachverban<strong>des</strong>. 14 Dieser wollte sich nämlich ke<strong>in</strong>eswegs ohne<br />

Erfüllung der von ihm gestellten Vorbed<strong>in</strong>gungen durch die "Serben" mit ihnen <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

offizielles Gespräch e<strong>in</strong>lassen.<br />

Dabei entg<strong>in</strong>g der damaligen <strong>donauschwäbisch</strong>en Führung der Umstand, dass die Serben<br />

<strong>in</strong>sgesamt zwar den gleichen Namen führen - im Unterschied z. B. zu den Ukra<strong>in</strong>ern, die <strong>in</strong><br />

der Woiwod<strong>in</strong>a "Rus<strong>in</strong>i" und im deutschen Sprachraum "Rutenen" genannt werden -, aber<br />

sonst ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches Bewusstse<strong>in</strong> aufweisen noch werden sie es je aufweisen können – so<br />

wie es weder die österreichischen, noch die schweizer Deutschen noch die Deutschen <strong>in</strong><br />

Deuschland können noch zu ihrem eigenen und zu unserem Glück überhaupt erst anstreben.<br />

12 Vgl. das Schreiben der Kommission für Denkmalschutz und Errichtung von Kulturdenkmälern <strong>des</strong><br />

Vollzugsrates der Geme<strong>in</strong>deversammlung Zrenjan<strong>in</strong> Nr. Sl./98 vom 03. Juni 1998 an die Gesellschaft für<br />

serbisch-deutsche Zusammenarbeit <strong>in</strong> Belgrad mit der Kopie an die Ortsgeme<strong>in</strong>schaft Kniäan<strong>in</strong> / Rudolfsgnad.<br />

13 Dies wurde erreicht durch die Entscheidung der nicht beschlussfähigen Sitzung vom 09. 03. 2002, den<br />

eigentlichen 1. Vorsitzenden Jakob Pfeifer durch die Berufung <strong>des</strong> Super<strong>in</strong>tendenten der Evangelischen Kirche<br />

AB Mag. Arpad Dol<strong>in</strong>szky <strong>in</strong> dieses Amt abzuwählen. Vgl. die vom Banater Forum <strong>in</strong> der Novisader Ztg.<br />

"Dnevnik" vom 15. 03 2002 veröffentlichte e<strong>in</strong>schlägige Notiz sowie diejenige von Rudolf Weiss <strong>in</strong> der Ztg.<br />

"Der Donauschwabe" vom 19.05.2002, wobei <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er der beiden Notizen die Abwahl Pfeifers erwähnt wird.<br />

14 Darüber im oben mehrmals genannten Interview mit Helmut Firsch.<br />

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