Fünf Jahre des donauschwäbisch-serbischen Dialogs in Wien Ein ...
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Друштво за српско-немачку<br />
сарадњу<br />
http://www.drustvosns.org<br />
1991<br />
Zoran Žiletić, Belgrad<br />
Gesellschaft für serbisch-deutsche<br />
Zusammenarbeit<br />
http://www.drustvosns.org<br />
<strong>Fünf</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>des</strong> <strong>donauschwäbisch</strong>-<strong>serbischen</strong> <strong>Dialogs</strong> <strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />
E<strong>in</strong> Rückblick 1<br />
Anfang Oktober 1998 - neun <strong>Jahre</strong> nach Miloševićs Machtübernahme im post-titoistischen<br />
Serbien und sieben <strong>Jahre</strong> nach der Gründung der Gesellschaft für serbisch-deutsche<br />
Zusammenarbeit - kamen Befürworter e<strong>in</strong>es <strong>donauschwäbisch</strong>-<strong>serbischen</strong> <strong>Dialogs</strong> im <strong>Wien</strong>er<br />
Haus der Heimat <strong>in</strong> der Ste<strong>in</strong>gasse zusammen. Es waren dies Donauschwaben und Serben, die<br />
gegenseitige Schuldzuweisungen für die eigentlich beide Völker im 2. Weltkrieg und <strong>in</strong> den<br />
darauffolgenden <strong>Jahre</strong>n ereilte Tragödie geme<strong>in</strong>sam überdenken wollten. 2<br />
Man nahm sich ausserdem vor, dem Kollektivschuld-Denken auf beiden Seiten durch<br />
beidseitige Verständnisvertiefung E<strong>in</strong>halt zu gebieten, sowie Initiativen aktiv zu fördern, die<br />
Menschlichkeit und Versöhnung versprechen. 3<br />
Als Initiativgruppe für <strong>donauschwäbisch</strong>-serbische Gespräche riefen die Dialogbefürworter<br />
bei dieser Gelegenheit die sog. "Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Dialog" – abgekürzt ARDI - <strong>in</strong>s Leben<br />
und hielten anschliessend das Erste Dialog-Symposion ab.<br />
Das federführende Mitglied und der spiritus rector <strong>des</strong> Initiativkreises bzw. der ARDI ist der<br />
<strong>in</strong> der We<strong>in</strong>stadt Werschetz im jugoslawischen Banat geborene <strong>Wien</strong>er Architekt Dipl.-Ing.<br />
Helmut Frisch, der se<strong>in</strong>e Geburtsstadt im Oktober 1944 als 14jähriger mit se<strong>in</strong>en Mitschülern<br />
<strong>donauschwäbisch</strong>er Volkszugehörigkeit verlassen hatte, um im zerbombten Deutschland<br />
jener <strong>Jahre</strong> <strong>in</strong> Sicherheit gebracht zu werden.<br />
In se<strong>in</strong>em Interview mit dem Chefredakteur der Zeitung Der Donauschwabe Wolfgang<br />
Gleich 4 me<strong>in</strong>te Frisch, wer se<strong>in</strong> langjähriges E<strong>in</strong>treten für den <strong>donauschwäbisch</strong>-<strong>serbischen</strong><br />
Dialog unverständlich f<strong>in</strong>det, habe sich vom Gedanken der Kollektivschuld noch nicht<br />
befreien können. Es hätten sich schliesslich unzählige Serben <strong>in</strong> den bösesten Stunden der<br />
Lagerzeit sehr hilfreich erwiesen.<br />
Frisch wollte ausserdem dem Missverhältnis zwischen e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>gen Gesprächsbereitschaft<br />
se<strong>in</strong>er <strong>donauschwäbisch</strong>en Landsleute und ihrem gleichzeitigen Lob auf e<strong>in</strong>stige friedliche<br />
Nachbarschaft mit den Serben entgegenwirken. Als den Donauschwaben dann die erste<br />
1 Referat gehalten am 28. 11. 2003 bei der Tagung <strong>in</strong> Szeged zum Rahmenthema "Deutsche<br />
Nationalitätenkunde, -sprache und -literatur" veranstaltet vom Lehrstuhl für deutsche Sprache und Literatur an<br />
der Hochschulfakultät "Gyula Juhász".<br />
2 Vgl. das Interview mit Frisch <strong>in</strong> der Ztg. Der Donauschwabe vom 04. Juli 1999.<br />
3 Vgl. das Protokollbuch 1. Dialog Symposion im <strong>Wien</strong>er Haus der Heimat. Vorträge, Aussagen, Reaktionen. <strong>Wien</strong> 1998, S. 46<br />
4 Vgl. die Fussnote 1!<br />
1
serbische Totenehrung <strong>in</strong> Rudolfsgnad 1997 nahegelegt habe, ausgestreckte Hände zu<br />
ergreifen, sei für se<strong>in</strong>en ersten Rundbrief vom Februar 1998 der Zeitpunkt gekommen<br />
gewesen, wor<strong>in</strong> die eben genannten 27 Donauschwaben und Serben als Initiatoren e<strong>in</strong>es zum<br />
Dialog bereiten Kreises nach <strong>Wien</strong> e<strong>in</strong>geladen worden waren. Sie wurden aufgefordert,<br />
mögliche Tätigkeitsbereiche aufzuzeigen und sich thematisch zu engagieren. Es galt auch,<br />
"Verständnisvertiefung mit Blick auf die verschiedenen Mentalitäten, auf e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same<br />
Geschichte und auf e<strong>in</strong> zu vere<strong>in</strong>igen<strong>des</strong> Europa anzustreben".<br />
In der vom Frisch erarbeiteten programmatischen Erklärung im Namen aller Mitglieder der<br />
entstehenden Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft 5 hiess es, sie wolle die Anfang der 90er <strong>Jahre</strong> nur zaghaft<br />
begonnenen Gespräche auf 5 Ebenen fördern u. zw.<br />
• auf der offiziellen, politischen (damals noch ausstehenden) Ebene<br />
• auf der halboffiziellen, örtlich-behördlichen (damals vorerst beh<strong>in</strong>derten) Ebene<br />
• auf der Historiker-Ebene<br />
• auf der privat-persönlichen Ebene<br />
• auf der Medien-Ebene.<br />
Dadurch möchte man, so hiess es weiter, Folgen<strong>des</strong> erreichen:<br />
1. e<strong>in</strong> grösseres, gegenseitiges Verständnis und Abbau von Aversionen und Vorurteilen im<br />
H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>en angestrebten, geme<strong>in</strong>samen, friedlichen Weg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em vere<strong>in</strong>igten<br />
Europa;<br />
2. die Erarbeitung geme<strong>in</strong>samer Standpunkte zu heiklen, kontroversen Themen (als<br />
Vorbereitung für Gespräche auf Politikerebene) im Zeichen von Wahrheitsliebe und<br />
Versöhnungsbereitschaft;<br />
3. zur Schaffung e<strong>in</strong>es objektiven Geschichtsbil<strong>des</strong> als Grundlage für Lernende und<br />
Forschende beitragen;<br />
4. auf die Beendigung e<strong>in</strong>es 50jährigen Schweigens über das Schicksal der Donauschwaben<br />
durch Veröffentlichung von objektiven <strong>serbischen</strong> Druckwerken positiv reagieren;<br />
5. auf Aktivitäten der Belgrader Gesellschaft für serbisch-deutsche Zusammenarbeit dankbar<br />
antworten, <strong>in</strong>sbesondere auf die erste offizielle Totenehrung unschuldiger<br />
<strong>donauschwäbisch</strong>er Opfer <strong>in</strong> Titos Internierungslagern im November 1997 <strong>in</strong> Rudolfsgnad<br />
/ Knican<strong>in</strong>, sowie auf die Errichtung von zwei ersten Votivtafeln im Juli 1998 über den<br />
zwei Massengräbern daselbst <strong>in</strong> memoriam der vorgenannten Opfer. 6<br />
In den Grussworten und Grussbotschaften vom Oktober 1998 an die Teilnehmer der ersten<br />
Tagung der ARDI <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> machte sich e<strong>in</strong>e gewisse Erleichterung bemerkbar, angesichts <strong>des</strong><br />
Beg<strong>in</strong>ns e<strong>in</strong>es länger als vier Jahrzehnte fälligen <strong>Dialogs</strong>.<br />
In den <strong>in</strong>sgesamt 46 <strong>Jahre</strong>n <strong>des</strong> Jalta-Jugoslawien Titos waren nämlich bestimmte mit brutaler<br />
Konsequenz e<strong>in</strong>gepeitschte Stereotype über die Jugoslawien-Deutschen und somit auch über<br />
die Donauschwaben allzutief e<strong>in</strong>gesickert. Dadurch wurden sie zur wahrhaftigen, zwischen<br />
Serben und Donauschwaben bereits <strong>in</strong> den <strong>Jahre</strong>n 1942 1943 <strong>in</strong> Grosskroatien Ante Pavelics<br />
angelegten Berl<strong>in</strong>er Mauer. Wer hätte diesen dem Abbau der vom Titos Regime<br />
hochgezüchteten gegenseitigen Aversionen dienenden Dialog <strong>in</strong> dem Tito-Jugoslawien<br />
schliesslich organisieren können. Damals gab es doch kaum non governal organisations sogar<br />
ausserhalb <strong>des</strong> kommunistischen Jugoslawien noch wäre die Teilnahme an deren<br />
5 Im weiteren Text ARDI<br />
6 Vgl. "DIALOG – WARUM?". In: FRISCH, Helmut (Hg), 1. Dialog Symposion vom 02.-04. Oktober 1998 im<br />
Haus der Heimat, <strong>Wien</strong> 3, Ste<strong>in</strong>gasse 25. <strong>Wien</strong>: Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Dialog <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der<br />
Gesellschaft für serbisch-deutsche Zusammenarbeit 1998, S. 3.<br />
2
Veranstaltungen, wo sie auch stattgefunden hätten, <strong>in</strong> Titos Jugoslawien je unbestraft<br />
belassen.<br />
Die Donauschwaben wurden <strong>in</strong>folge<strong>des</strong>sen jenseits allen <strong>Dialogs</strong> - mit ihrem Schmerz der aus<br />
ihrer angestammten Heimat brutal Vertriebenen - 46 <strong>Jahre</strong> lang sich selbst überlassen, was die<br />
Entstehung von retorsiven Stereotypen selbsttätig bewirkte.<br />
Als dann das Regime Milosevics <strong>in</strong> den 90er <strong>Jahre</strong>n dazu genötigt wurde, das<br />
Mehrparteiensystem und die NGO-s zuzulassen, um den Ansche<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es demokratischen<br />
Serbiens zu erwecken, begann mit der Detabooisierung vieler Fragen auch die<br />
Detabooisierung der <strong>donauschwäbisch</strong>en Tragödie <strong>in</strong> der Woiwod<strong>in</strong>a. 7<br />
Der Dialog als e<strong>in</strong> schon längst fälliger Durchbruch kam schon im damaligen Grusswort <strong>des</strong><br />
heutigen 1. Vorsitzenden <strong>des</strong> Weltdachverban<strong>des</strong> der Landsmannschaften der<br />
Donauschwaben Dipl.-Ing. Rudolf Reimann zum Ausdruck, <strong>in</strong>dem er me<strong>in</strong>te: "Wir alle<br />
wissen, welch grosses Unglück der letzte Krieg über uns gebracht hat! 8 . Unsagbares Leid<br />
mussten Donauschwaben und das serbische Volk erdulden. Ersteres war so gross, dass bis<br />
heute die Verbitterung auf beiden Seiten <strong>in</strong> hohem Ausmass besteht". 9<br />
Der Dialog wurde darüber h<strong>in</strong>aus als Chance für die Überw<strong>in</strong>dung von "historischen<br />
Tragödien unseres zentraleuropäischen Raumes" <strong>in</strong> der Grussbotschaft <strong>des</strong> damaligen<br />
Botschafters Österreichs <strong>in</strong> Belgrad und späteren Chef der Kanzlei der UN <strong>in</strong> Kosovo<br />
Wolfgang Petritsch bezeichnet. Nur durch e<strong>in</strong> offenes beidseitiges Aufe<strong>in</strong>ander-Zugehen<br />
könne man e<strong>in</strong>e bessere Zukunft für diesen Raum sichern. 10<br />
Die zur Gründungsversammlung und zum darauffolgenden Symposion e<strong>in</strong>geladene Botschaft<br />
<strong>des</strong> damals noch Miloüeviä-Jugoslawien <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> reagierte – zusammen mit dem damaligen<br />
Weltdachverband der Donauschwaben - erwartungsgemäss d. h. <strong>in</strong>dem sie sich beide schön<br />
brav ausschwiegen. Der Bischof der Serbisch-orthodoxen Kirche <strong>in</strong> der miteleuropäischen<br />
Diaspora Konstant<strong>in</strong> blieb somit der e<strong>in</strong>zige vor der Wende <strong>in</strong> Serbien e<strong>in</strong>geladene Vertreter<br />
e<strong>in</strong>er offiziellen, die weitausmeisten Serben im In- und Ausland betreuenden Institution, der<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Grussbotschaft die bevorstehende Arbeit zum Fortschritt und Verständigunmg<br />
zweier Völker befürwortete und se<strong>in</strong>en Segen erteilte. 11<br />
Die von Frisch trotz räumlicher Knappheit im H<strong>in</strong>blick auf die Kompliziertheit der<br />
darzuestellenden Zusammenhänge durch beispielgebende Transparenz ausgezeichneten<br />
Rundbriefe gehen dabei e<strong>in</strong>er konvergierenden Me<strong>in</strong>ungsbildung unter den Teilnehmern<br />
sämtlicher Formen von ARDI-Dialogen zur Hand, ohne dabei die unliebsamen Ereignisse<br />
verharmlosen zu wollen. Dieses Bemühen erbrachte unter anderem weitgehenden Konsens <strong>in</strong><br />
den nicht m<strong>in</strong>der komplizierten Fragen der Aufstellung von Mahnmalen <strong>in</strong> der Woiwod<strong>in</strong>a.<br />
Dass es nach den ersten 3 ARDI-<strong>Jahre</strong>n dann <strong>in</strong> Rudolfsgnad als der wohl symbolträchtigsten<br />
und somit wichtigsten Stätte <strong>des</strong> <strong>donauschwäbisch</strong>en Martyriums <strong>in</strong> der Woiwod<strong>in</strong>a, doch zur<br />
eigenmächtigen Gestaltung der dortigen Mahnmale gekommen war, dürfte e<strong>in</strong>e Folge der<br />
Abschottung der geborenen e<strong>in</strong>stigen und jetzigen Rudolfer gegen sämtliche ausserhalb ihres<br />
7<br />
Vgl. das Referat "Die Presse <strong>in</strong> Serbien über Donauschwaben 1992-2000" von Zlatoje Mart<strong>in</strong>ov beim dritten<br />
ARDI-.Treffen <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> im Mai 2003.<br />
8<br />
Geme<strong>in</strong>t ist der 2. Weltkrieg !<br />
9<br />
Vgl. "DIALOG – WARUM?", S. 4<br />
10<br />
Daselbst<br />
11<br />
Daselbst<br />
3
Anfang 2002 gegründeten Heimatvere<strong>in</strong>s erörterten Mahnmalkonzepte se<strong>in</strong>. Die Abschottung<br />
konnten sie sich erlauben, da die Gesellschaft für serbisch-deutsche Zusammenarbeit drei<br />
<strong>Jahre</strong> davor <strong>in</strong> Grossbetschkerek und anschliessend <strong>in</strong> Rudolfsgnad die E<strong>in</strong>willigung,<br />
Votivtafeln über den Massengräbern <strong>in</strong> Rudolfsgnad zu errichten, erwirkt hatte. 12 E<strong>in</strong>e der<br />
nachteiligsten Folgen der Abschottung dürfte die durch die Eigenbrötelei der Rudolfer<br />
bewirkte Fragmentierung der zentral konzipierten Spendenaktion zugunsten sämtlicher<br />
<strong>donauschwäbisch</strong>en Gedenkstätten se<strong>in</strong>.<br />
Weitere Probleme ergaben sich im Bereich "Donauschwäbische Gedenkstätten / Mahnmale"<br />
<strong>in</strong> Serbien durch das Ausbrechen <strong>des</strong> sich "Deutscher Volksverband" nennenden<br />
Kulturvere<strong>in</strong>s <strong>in</strong> Subotica aus der vom Metropoliten der Römisch-katholischen Kirche <strong>in</strong><br />
Belgrad Dr. France Perko 1998 abgesegneten, vom damaligen Kulturreferat der Deutschen<br />
Botschaft daselbst unterstützten und von der ARDI f<strong>in</strong>anziell geförderten "Arbeitsgruppe<br />
Gedenktafeln". Dieser vom römisch-katholischen Priester <strong>donauschwäbisch</strong>er Herkunft Jakob<br />
Pfeifer und dem Erzdiakon der serbisch-othodoxen Kirche Radomir Rakiä als se<strong>in</strong>em<br />
Stellvertreter angeführte "Stosstrupp" kam mit dem Ziel zusammen, Kontakte mit der<br />
jeweiligen Lokalbehörde aufzunehmen, wo massenweises <strong>donauschwäbisch</strong>es, für die<br />
To<strong>des</strong>lager Titos typische Sterben <strong>in</strong>folge von Unterernährung, Kälte und Krankheiten<br />
stattfand, um die Erlaubnis zur Errichtung von Gedenkkreuzen zu erwirken. Die zweite<br />
selbstauferlegte Aufgabe der vom "Deutschen Volksverband" im März 2002 mutwillig<br />
gesprengten "Arbeitsgruppe Gedenktafeln" 13 – e<strong>in</strong>e wirkungsvolle architektonische<br />
Gestaltung von Gedenkkreuzen und passende theologische und literarische Texte zu sichern, -<br />
übernahm daraufh<strong>in</strong> das entsprechende Referat <strong>des</strong> <strong>donauschwäbisch</strong>en Bun<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> <strong>in</strong><br />
S<strong>in</strong>delf<strong>in</strong>gen. Kontakte zu Lokalbehörden bestreiten seitdem - bislang ohne sichtbaren Erfolg<br />
- abwechselnd e<strong>in</strong>zelne <strong>donauschwäbisch</strong>e und serbische Vere<strong>in</strong>s- oder ARDI-Aktivisten.<br />
Vom Standpunkt der praktischen Politik ergeben sich aus den ARDI-Gesprächen ke<strong>in</strong>e<br />
juristisch wirksamen Konsequenzen. Da sie aber doch ohne Vorbed<strong>in</strong>gungen geführt werden,<br />
empfand man sie am Anfang als den Dolchstoss <strong>in</strong> den Rücken <strong>des</strong> vormaligen<br />
<strong>donauschwäbisch</strong>en Weltdachverban<strong>des</strong>. 14 Dieser wollte sich nämlich ke<strong>in</strong>eswegs ohne<br />
Erfüllung der von ihm gestellten Vorbed<strong>in</strong>gungen durch die "Serben" mit ihnen <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />
offizielles Gespräch e<strong>in</strong>lassen.<br />
Dabei entg<strong>in</strong>g der damaligen <strong>donauschwäbisch</strong>en Führung der Umstand, dass die Serben<br />
<strong>in</strong>sgesamt zwar den gleichen Namen führen - im Unterschied z. B. zu den Ukra<strong>in</strong>ern, die <strong>in</strong><br />
der Woiwod<strong>in</strong>a "Rus<strong>in</strong>i" und im deutschen Sprachraum "Rutenen" genannt werden -, aber<br />
sonst ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches Bewusstse<strong>in</strong> aufweisen noch werden sie es je aufweisen können – so<br />
wie es weder die österreichischen, noch die schweizer Deutschen noch die Deutschen <strong>in</strong><br />
Deuschland können noch zu ihrem eigenen und zu unserem Glück überhaupt erst anstreben.<br />
12 Vgl. das Schreiben der Kommission für Denkmalschutz und Errichtung von Kulturdenkmälern <strong>des</strong><br />
Vollzugsrates der Geme<strong>in</strong>deversammlung Zrenjan<strong>in</strong> Nr. Sl./98 vom 03. Juni 1998 an die Gesellschaft für<br />
serbisch-deutsche Zusammenarbeit <strong>in</strong> Belgrad mit der Kopie an die Ortsgeme<strong>in</strong>schaft Kniäan<strong>in</strong> / Rudolfsgnad.<br />
13 Dies wurde erreicht durch die Entscheidung der nicht beschlussfähigen Sitzung vom 09. 03. 2002, den<br />
eigentlichen 1. Vorsitzenden Jakob Pfeifer durch die Berufung <strong>des</strong> Super<strong>in</strong>tendenten der Evangelischen Kirche<br />
AB Mag. Arpad Dol<strong>in</strong>szky <strong>in</strong> dieses Amt abzuwählen. Vgl. die vom Banater Forum <strong>in</strong> der Novisader Ztg.<br />
"Dnevnik" vom 15. 03 2002 veröffentlichte e<strong>in</strong>schlägige Notiz sowie diejenige von Rudolf Weiss <strong>in</strong> der Ztg.<br />
"Der Donauschwabe" vom 19.05.2002, wobei <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er der beiden Notizen die Abwahl Pfeifers erwähnt wird.<br />
14 Darüber im oben mehrmals genannten Interview mit Helmut Firsch.<br />
4
Es liegt wohl daran, dass die Kroaten oder die Bosniaken serbischer Volkszugehörigkeit -<br />
trotz ihrer Sprachgeme<strong>in</strong>schaft - seit Jahrhunderten ke<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Kultur- und<br />
Geschichtsgeme<strong>in</strong>schaft und schon gar ke<strong>in</strong>e Erlebnisgeme<strong>in</strong>schaft untere<strong>in</strong>ander noch mit<br />
den Serben <strong>in</strong> Serbien hatten, wenn man von den zwischen 1918-1991 liegenden Jahrzehnten<br />
absieht.<br />
Es hat doch e<strong>in</strong>er der Klassiker der deutschen Geschichtsschreibung, der Historiker Wilhelm<br />
Treue mitte <strong>des</strong> 20. Jahrhunderts im Zusammenhang mit den Verlusten, die die Habsburger<br />
nach dem Westfälischen Frieden im Westen h<strong>in</strong>nehmen mussten, gesagt, dass sie sich<br />
anschliessend ihren Zielen im Osten und Südosten zuwandten, die zur Grundlage <strong>des</strong> späteren<br />
österreichischen Staates, der späteren Donaumonarchie wurden. "Das hat sich bis <strong>in</strong> unsere<br />
Gegenwart deutlich bemerkbar gemacht" sagt Treue und me<strong>in</strong>t weiter, dass es neben der<br />
Sprachgeme<strong>in</strong>schaft der Deutschen und Österreicher im Laufe der Jahrhunderte wohl<br />
noch e<strong>in</strong>e Kultur-, aber immer weniger e<strong>in</strong>e Geschichts- und am wenigsten e<strong>in</strong>e<br />
Erlebnisgeme<strong>in</strong>schaft gegeben habe. 15<br />
Eben diesen Umstand vermochten die Donauschwaben und erst recht unsere Gross-Serben<br />
zunächst nicht zur Kenntnis nehmen. So wurde ich 1994 <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen anlässlich der wohl<br />
ersten <strong>donauschwäbisch</strong>-<strong>serbischen</strong> öffentlichen Diskussion von den Angehörigen der<br />
dortigen <strong>serbischen</strong> Diaspora heftig angegriffen, weil ich den sog. <strong>serbischen</strong> Korpus<br />
angeblich zu zerstückeln trachtete. Bis sie zur E<strong>in</strong>sicht kommen, dass diese Dreiteilung <strong>des</strong><br />
<strong>serbischen</strong> Korpus’ schon seit Jahrhunderten – mit e<strong>in</strong>er relativ kurzen Unterbrechung im 23<br />
<strong>Jahre</strong> andauernden jugoslawischen Königreich und <strong>in</strong> den 50 <strong>Jahre</strong>n <strong>des</strong> Tito-Jugoslawien –<br />
eigentlich besiegelt ist, wird noch e<strong>in</strong>ige Zeit vergehen. 16<br />
Unter e<strong>in</strong>er Art Farbenbl<strong>in</strong>dheit litt auch die <strong>donauschwäbisch</strong>e Seite, als sie noch auf<br />
offiziellen Gesprächen mit Miloüeviä bestand. Ausserdem war Belgrad doch vom Oktober<br />
1944 bis zur Wende im Oktober 2000 nicht das Zentrum <strong>des</strong> politischen Willens Serbiens<br />
sondern bis 1948 <strong>des</strong> politischen Willens Stal<strong>in</strong>s und danach Titos bis zum Aufkommen <strong>des</strong><br />
national getarnten Kommunisten Miloüeviä 9 <strong>Jahre</strong> nach Titos Tod.<br />
Man hätte diesen Umstand nämlich zur Kenntnis nehmen müssen. Auch den Umstand, dass<br />
nach Titos Flucht aus dem okkupierten Serbien <strong>in</strong> die Italienische Demarkationszone im<br />
Gross-Kroatien Pavelics im November 1941 bis zu se<strong>in</strong>er Rückkehr nach Serbien auf den<br />
Bajonetten der Roten Arme im Oktober 1944, es <strong>in</strong> Nediä-Serbien nur die sporadischen<br />
Anschläge der wenigen Aktivisten der sog. SKOJ-Organisation 17 gegeben hatte. Warum man<br />
die ganze Zeit den Umstand nicht zur Kenntnis nahm, dass es <strong>in</strong> Nediä-Serbien nach Titos<br />
Flucht aus dem besetzten Serbien 1941 ke<strong>in</strong>en von den Partisanen Titos geführten Krieg<br />
gegeben hatte, wie <strong>in</strong> Gross-Kroatien Paveliäs, das bis zu dem am l<strong>in</strong>ken Donauufer<br />
liegenden Seml<strong>in</strong> reichte, ist für uns e<strong>in</strong>e der klärungsbedürftigen Fragen. Hätte man nämlich<br />
<strong>in</strong>offizielle Gespräche mit den altangesessen Serben der Batschka und <strong>des</strong> Banats sowie den<br />
Serben südlich der Sawe und der Donau <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Art ARDI ab 1989 geführt, hätte man<br />
15<br />
Treue, Wilhelm, Deutsche Geschichte von den Anfängen bis zum Ende <strong>des</strong> Zweiten Weltkrieges. Stuttgart:<br />
Kröner (1958), S. 290.<br />
16<br />
Dass Kroaten serbischer Volkszugehörigkeit jedoch Realität s<strong>in</strong>d, beweist <strong>in</strong>direkt auch die führende Positiom<br />
vom <strong>in</strong> Kroatien geborenen, weltweit anerkannten technischen Genie Nikola Tesla, <strong>des</strong>sen Vater dort serbischorthodoxer<br />
Priester war, auf der Liste von 100 Kroaten, die von den kroatischen Zeitungslesern für die Elite<br />
ihrer Nation erachtet werden. Dazu die Tageszeitung "Politika", Belgrad, vom 08. Dezember 2003!<br />
17<br />
"Savez komunistiöke omlad<strong>in</strong>e Jugoslavije", zu Deutsch "Bund der kommunistischen Jugend Jugoslawiens"<br />
bzw. Titos Nachahmung der Komsomol-Organisation Stal<strong>in</strong>s.<br />
5
<strong>in</strong> den 12 Miloüeviä- und den 2 <strong>Jahre</strong>n <strong>des</strong> demokratisierten Serbien höchst wahrsche<strong>in</strong>lich<br />
recht Vieles untere<strong>in</strong>ander schon bere<strong>in</strong>igt. 18<br />
Vorbed<strong>in</strong>gung der vormaligen S<strong>in</strong>delf<strong>in</strong>gener Führung für e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>stitutionalisierten<br />
<strong>donauschwäbisch</strong>-<strong>serbischen</strong> Dialog war nämlich die Distanzierung <strong>des</strong> offiziellen Belgrad<br />
von den AVNOJ-Bestimmungen. Diese <strong>in</strong> den beiden damals grosskroatischen, von den<br />
kroatischen und bosniakischen Tito-Partisanen serbischer Volkszugehörigkeit zeitweise<br />
besetzten Städchen Bihaä und Jajce vorformulierten Bestimmungen wurden im November<br />
1944 im von der Roten Armee und den oben genannten Tito-Partisanen gerade eben<br />
e<strong>in</strong>genommenen Belgrad "konfirmiert".<br />
Diese ohne auch nur e<strong>in</strong>en Delegierten aus Serbien oder gar den Gegenden der nachmaligen<br />
Woiwod<strong>in</strong>a nämlich vorformulierten und im von Stal<strong>in</strong> und Tito an der Gurgel gepackten<br />
Belgrad im November 1944 verlautbarten Bestimmungn s<strong>in</strong>d übrigens <strong>in</strong>zwischen im<br />
Lan<strong>des</strong>parlament der Woiwod<strong>in</strong>a <strong>in</strong>direkt angefochten worden. Laut se<strong>in</strong>er Resolution vom<br />
diesen Frühjahr dürfte es nämlich ke<strong>in</strong>en <strong>in</strong> der ethnischen Zugehörigkeit begründeten<br />
Strafvollzug mehr geben.<br />
Hätte man <strong>donauschwäbisch</strong>erseits den den Sowjetisierungskrieg Titos nichtbilligenden<br />
Serben aus Serbien den Dialog vom Typ der ARDI vor 14 <strong>Jahre</strong>n angeboten, hätten man die<br />
moralische und anschliessend auch die rechtliche Rehabilitierung der Jugoslawien-Deutschen<br />
als ethnisches Kollektiv mit grösster Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit schon über die Bühne gebracht.<br />
Nicht e<strong>in</strong>mal die UNO-Sanktionen wären dem im Wege gestanden, da sie die non governal<br />
organisation-s und die non political organisation-s nicht betrafen.<br />
Die ngo-s und die npo-s s<strong>in</strong>d nämlich dazu da, diejenigen Fragen zu themathisieren, die nur<br />
grenzüberschreitend bearbeitet werden können, vor allem wenn sie vom establishment der<br />
politischen Systeme, aus welchen Gründen auch immer, kaum oder gar nicht erörtert werden<br />
und <strong>in</strong> den Massenmedien wenig oder gar ke<strong>in</strong>e Beachtung f<strong>in</strong>den. Sie werden als<br />
Ideenlieferanten, als Frühwarnsysteme oder gar als Antriebsmotor <strong>des</strong> Wandels im politischen<br />
Denken und Handeln vom politischen establishment normalerweise schon beachtet. 19<br />
In den 14 verlorenen <strong>Jahre</strong>n waren auch Serben ke<strong>in</strong>eswegs m<strong>in</strong>der unproduktiv im Bereich<br />
der Bere<strong>in</strong>igung der sich zwischen 1941-1948 arg verkomplizierten deutsch-<strong>serbischen</strong><br />
Relation. Sie werden ihrerseits nämlich nicht der irrigen Me<strong>in</strong>ung los, die Wehrmacht wäre<br />
im April 1941 <strong>in</strong>s Königreich Jugoslawien vorgestossen, um den deutschen Appetit nach<br />
jugoslawischem Raum zu befriedigen. Sie sehen auch nicht ohne weiteres e<strong>in</strong>, dass der<br />
serbische Nationalismus uns über den Putsch gegen den Beitritt <strong>des</strong> Königreichs Jugoslawien<br />
zum Dreimächte-Pakt vom März 1941 nicht nur die deutsche Luftwaffe und die deutsche<br />
Wehrmacht <strong>in</strong>s Land geholt hat sondern auch noch Ante Paveliä mit se<strong>in</strong>er genoziden Politik<br />
gegenüber den Kroaten serbischer Volkszugehörigkeit und den Kommunisten Tito, dem ohne<br />
die Kriegswirren von 1941-1944 sonst niemals gelungen wäre, die Sowjetisierung <strong>des</strong><br />
18<br />
Dabei dürfte die an den Verfasser dieses Textes im Oktober 1991 kurzfristig ergangene E<strong>in</strong>ladung <strong>des</strong><br />
damaligen Bun<strong>des</strong>vorsitzenden Christa<strong>in</strong> Brücker, an der Klausurtagung zum Thema "Das Deutschtum im<br />
Wandel Südosteuropas" über die Donauschwaben im damaligen Jugoslawien zu referieren, nicht unerwähnt<br />
verbleiben. Sie erreichte mich allerd<strong>in</strong>gs im Krankehaus, wo ich nach e<strong>in</strong>em misslungenen chirurgischen<br />
E<strong>in</strong>griff drei Wochen unter unmittelbarer ärztlicher Aufsicht verbleiben musste. Die zweitfolgende und letzte<br />
E<strong>in</strong>ladung vor der Wende <strong>in</strong> Serbien zu e<strong>in</strong>er der S<strong>in</strong>delf<strong>in</strong>gener Kulturtagungen erfolgte im Juli 1995, also zur<br />
Zeit der UNO Sanktionen gegen Miloüeviä, weshalb sie nur dank e<strong>in</strong>er Privat<strong>in</strong>itiative zustandekommen konnte.<br />
19<br />
Frei nach Claus Leggewie <strong>in</strong> Die Presse (<strong>Wien</strong>) vom 18. Januar 2003 unter der Überschrift "Jenseits <strong>des</strong><br />
Staates".<br />
6
jugoslawischen Königreichs e<strong>in</strong>zuleiten. Durch diese Une<strong>in</strong>sichtigkeit blocken die Serben<br />
neue Wege <strong>in</strong> den <strong>donauschwäbisch</strong>-<strong>serbischen</strong> Diskussionen oft unabischtlich ab.<br />
E<strong>in</strong>e weitere Sackgasse <strong>in</strong> der <strong>donauschwäbisch</strong>-<strong>serbischen</strong> Diskussionen <strong>in</strong>nerhalb der ARDI<br />
ist die immer wieder artikulierte Behauptung, Serben planten immer schon, Donauschwaben<br />
aus der Woiwod<strong>in</strong>a zu vertreiben, bzw. die zwischen Oktober 1944 und März 1948<br />
stattgefundene Vertreibung der Jugoslawiendeutschen aus ihren Häusern hätte ohne den<br />
<strong>serbischen</strong> Nationalismus nicht stattgefunden. Dabei werden diesbezügliche Projekte von e<strong>in</strong><br />
paar serbischer politischer Paranoiker aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen oder aus<br />
dem 2. Weltkrieg immer wieder als <strong>donauschwäbisch</strong>er Beweis für diese Behauptung zitiert.<br />
Zählebiger Mythos der <strong>donauschwäbisch</strong>en Seite ist auch die angeblich alle<strong>in</strong> auf Kosten der<br />
deutschen Landbesitzer stattgefundene Agrarreform im jugolsawischen Königreich der 20er<br />
<strong>Jahre</strong>. Belangt wurden jedoch nur die Grossgrundbesitzer wie die O<strong>des</strong>kalki, die von Turn<br />
und Taxis, die Dundjerski, die von Elz, die beiden grössten Kirchen im Lande – die Serbischorthodoxe<br />
und die Römisch-katholische sowie diejenigen Landbesitzer, gleich welcher<br />
Volkszugehörigkeit, die über 200 Hektar Ackerland besassen. Wor<strong>in</strong> allerd<strong>in</strong>gs die<br />
Donauschwaben im Recht s<strong>in</strong>d, ist der Umstand, dass die landlosen unter ihnen tatsächlich<br />
leer ausg<strong>in</strong>gen.<br />
Nun s<strong>in</strong>d aber die ARDI-Gespräche und ARDI-Rundbriefe dazu da, solche Themen erst<br />
e<strong>in</strong>mal zu evidentieren und zu klassifizieren. Wer könnte dies sonst besser machen im Vorhof<br />
der neueren Geschichte der <strong>donauschwäbisch</strong>-<strong>serbischen</strong> Relation, lautet die sich von selbst<br />
anbietende sog. rhetorische Frage. Schon <strong>des</strong>halb, weil die Geschichtswissenschaft es meidet,<br />
das Nicht-Verschriftete und das nicht unmittelbar Überprüfbare zu thematisieren.<br />
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