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Der Burschenhof - NeuErkerode

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NEUERKERÖDER<br />

BLÄTTER<br />

www.neuerkerode.de<br />

Im Portrait:<br />

<strong>Der</strong> <strong>Burschenhof</strong><br />

Aufnahmeberatung<br />

►<br />

1 NEUERKERÖDER BLÄTTER 71 - März 2008<br />

März 2008<br />

Heft 71<br />

140 Jahre Neuerkerode<br />

►<br />

Neues Signet<br />


Foto: Fotoagentur Hübner<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser!<br />

Das Jahr 2008 wird ein interessantes<br />

Jahr, ein spannendes, ein herausforderndes<br />

Jahr. Einiges davon spiegelt<br />

sich in dieser Ausgabe der Neuerkeröder<br />

Blätter: Gemeindeintegriertes Wohnen<br />

für Menschen mit Behinderungen, ambulante<br />

Betreuung für Menschen sind<br />

Themen, denen wir uns im Arbeitsalltag<br />

stellen. Am Beispiel des Buschenhofes<br />

in Sickte berichten wir hier allerdings<br />

nicht über einen für Neuerkerode neuen<br />

Gedanken: Bereits seit 1912 leben auf<br />

dem <strong>Burschenhof</strong> in unserem Nachbarort<br />

Sickte Menschen mit einer geistigen<br />

Behinderung. Gerne möchte ich mich<br />

an dieser Stelle einmal bei allen Bürgerinnen<br />

und Bürgern in Sickte bedanken,<br />

die seit beinahe 100 Jahren ehrenamtlich<br />

und ohne Aufhebens „Integration<br />

und Inklusion“ mit ihrem Engagement<br />

ermöglichen, lange bevor es Programm<br />

geworden ist. Dieser Dank gilt auch denen,<br />

die Mut und Zivilcourage zeigen,<br />

wenn Menschen mit Behinderungen<br />

verspottet und ausgegrenzt werden.<br />

Es geht in dieser Ausgabe der Neuerkeröder<br />

Blätter auch um die Frage, wie<br />

man die Dienste und Angebote der Stiftung<br />

in Anspruch nehmen kann. Wie bekommt<br />

man einen Wohnplatz oder einen<br />

Arbeitsplatz? Es geht darum, was wir<br />

Menschen mit Behinderungen und ihren<br />

Angehörigen oder Betreuern bieten.<br />

Es geht darum, Eltern und Angehörigen<br />

bei ihren vielfältigen Fragestellungen<br />

Unterstützung geben zu können, ihnen<br />

Wege zu zeigen, sie mit ihren Sorgen<br />

und Nöten nicht allein zu lassen, sie<br />

ernst zu nehmen. Bei all diesem Tun und<br />

Lassen verstehen wir uns als Teil des<br />

umfassenden und stabilen Netzwerkes<br />

der Evangelisch-lutherischen Landeskirche<br />

in Braunschweig, gleichwohl wie<br />

wir unsere Dienste allen Menschen anbieten,<br />

unabhängig von der Frage ihrer<br />

Kirchenzugehörigkeit.<br />

140 Jahre Erfahrung im Arbeiten und<br />

Leben mit Menschen mit Behinderungen<br />

hat zu einer umfassenden Kompetenz<br />

in Neuerkerode beigetragen, weil sich<br />

schlicht und einfach immer Betroffene<br />

hier einbringen konnten. Um nur ein<br />

Beispiel zu nennen: Die medizinischen<br />

und psychologischen Dienste der Stiftung<br />

sind hervorragend und Impuls für<br />

andere, sich in Neuerkerode Anregung<br />

zu holen. Angehörige und Betreuer haben<br />

heute auch andere Ansprüche, als<br />

sie noch vor zehn Jahren formuliert<br />

wurden. Auf diese berechtigten Forderungen<br />

stellen wir uns ein, ebenso auf<br />

den Anspruch, in ihnen kritische Begleiter<br />

unserer Arbeit zu finden.<br />

Wir stellen Ihnen in dieser Ausgabe<br />

auch unser neues Signet vor. Ebenso<br />

wie unsere Internetseite, die wir ebenfalls<br />

völlig neu gestaltet haben. Auch<br />

hier wird Weiterentwicklung deutlich.<br />

Entwicklungsmöglichkeiten Menschen<br />

zuzusprechen, ist ein Aspekt unseres<br />

christlichen Glaubens, der sich bis in<br />

humanistisches Gedankengut hinein,<br />

bis in die Rechtssprechung verfestigt<br />

hat. In der vielen Menschen vertrauten<br />

Geschichte vom barmherzigen Samariter<br />

erschöpft sich Handeln nicht nur<br />

in Barmherzigkeit, sondern wird delegiert,<br />

wird mit Eigenverantwortlichkeit<br />

gekoppelt. Aufstehen müssen, etwas in<br />

die Hand nehmen, seinen Weg gehen,<br />

bedeutet heraus zu treten aus dem passiven<br />

Betreut werden. Auch im Rahmen<br />

unserer Arbeit mit schwer mehrfach behinderten<br />

Menschen sehen wir diesen<br />

perspektivischen Ansatz als Arbeitsauftrag<br />

in unserem Alltag, bis hin zu<br />

baulichen Maßnahmen, beispielsweise<br />

bei der gegenwärtigen Grundsanierung<br />

unseres Hauses Elm. Dieses Haus soll<br />

nach Abschluss der Sanierung die Entwicklung<br />

von Menschen fördern: Bei<br />

allem, was wir tun und planen, steht der<br />

Mensch im Mittelpunkt. Was braucht er<br />

zum Leben? Was dient seiner Entwicklung?<br />

An diesen Fragen haben sich die<br />

Antworten zu orientieren, die wir geben:<br />

Die Architektur, die Dorfverschönerung,<br />

der Dienstplan, das Freizeitprogramm,<br />

die Erwachsenenbildung, ebenso wie<br />

die Arbeit der Gremien: Bürgervertretung<br />

und Vorstand, Mitarbeitervertretung<br />

und Angehörigenbeirat, um nur<br />

einige zu nennen. Das ist die Stärke der<br />

Evangelischen Stiftung Neuerkerode.<br />

Durch 140 Jahre ist es ihr immer wieder<br />

gelungen, Menschen zusammen zu bringen,<br />

die miteinander planen und denken,<br />

gemeinsam ein Dorf gestalten, dass es<br />

zu einem Ort zum Leben wird. Gleichzeitig<br />

gelingt es uns, dieses Verständnis<br />

von Leben auch an andere Orte zu<br />

transportieren, um Selbstbestimmung,<br />

Einflussnahme auf den Lebensraum, um<br />

soziale Netzwerke zu eröffnen und um<br />

Angebote für sinnvolles Tätigsein zu<br />

geben. Die Stiftung lebt von der Vielfalt<br />

der Menschen, die sich hier mit Ihren<br />

Fähigkeiten und Begabungen einbringen,<br />

- und talentiert ist jeder! Dafür hat<br />

Gott gesorgt.<br />

Vor 140 Jahren wurden von Pastor Gustav<br />

Stutzer Menschen mit Behinderung<br />

in Erkerode aufgenommen. Auch<br />

er hatte talentierte Mitstreiter: Dr. Oswald<br />

Berkhan und Louise Löbbecke.<br />

Und viele namenlos gebliebene, die das<br />

Projekt damals unterstützten. Und die<br />

ersten sechs Jungen, die mit ihm in Erkerode<br />

lebten. Und daraus entwickelte<br />

sich schließlich der Ort Neuerkerode, so<br />

wie wir das Dorf heute kennen. Es wird<br />

in diesem Jahr Gelegenheit geben, sich<br />

mit der historischen Entwicklung Neuerkerodes<br />

vertraut zu machen. So ein<br />

Rückblick macht den Ausblick in die<br />

Zukunft leichter, stärkt die Identität und<br />

das Vertrauen zuversichtlich nach vorne<br />

zu schauen. Die Jahreslosung 2008 ist<br />

wie für uns geschrieben: „Jesus Christus<br />

spricht: Ich lebe und ihr sollt auch leben!“<br />

(Johannes 14,19) Darauf vertrauen<br />

wir, dass es mit dem Leben im Dorf<br />

und an den anderen Orten weitergeht.<br />

Und wir glauben, dass dieses Leben gewollt<br />

ist. Deshalb machen uns 140 Jahre<br />

nicht alt, sondern nur erfahren darin,<br />

was Menschen zum Leben brauchen.<br />

Und auf’s Leben unter Gottes Segen<br />

kommt es an. Im ersten wie im 140.<br />

Jahr.<br />

NEUERKERÖDER BLÄTTER 71 - März 2008 2<br />

Ihr<br />

Direktor der Evangelischen Stiftung<br />

Neuerkerode


<strong>Der</strong> <strong>Burschenhof</strong> bietet Wohnungen mitten in der Gemeinde Sickte und vielfältige Arbeitsplätze in der Landwirtschaft für Menschen mit<br />

Behinderungen.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Burschenhof</strong> in Sickte: Landwirtschaftlich geprägtes Wohnen<br />

Appartements und Schweine: Dort wo die Hühner träge tollen<br />

Mittendrin im Dorf. Vor der Tür die<br />

Bushaltestelle, einen Steinwurf entfernt<br />

das Herrenhaus, das barocke Rathaus<br />

der Samtgemeinde Sickte und gegenüber<br />

auf der anderen Straßenseite der<br />

eine Kindergarten. In einem ehemaligen<br />

Scheunengebäude ist die Reithalle untergebracht,<br />

die auch die Reitabteilung<br />

des örtlichen Sportvereins nutzt. Hinten,<br />

hinter dem großen Obst und Gemüsegarten<br />

stehen die Kirschbäume.<br />

Wenn das Frühjahr Einzug gehalten hat<br />

schnattert es hier unüberhörbar, nur vom<br />

Pausenlärm der angrenzenden Haupt-<br />

und Realschule übertönt, ganz heftig:<br />

Gänseweide. Und der Blick über den<br />

Misthaufen, dort wo die Hühner träge<br />

tollen, wird begrenzt vom alten Fachwerk<br />

des Gemeindehauses und dem<br />

Turm der alten Sickter Wehrkirche. <strong>Der</strong><br />

<strong>Burschenhof</strong>: Mitten im Dorf. Soweit zu<br />

den Koordinaten.<br />

1.200 Quadratmeter Gelände mit Gemüse<br />

und Pflanzenanbau, Pferdeweide,<br />

Hühner-, Gänse und Entenfreigelände,<br />

Kaninchenställen und Schweineaufzucht.<br />

„Die Arbeitsgruppe <strong>Burschenhof</strong><br />

ermöglicht es, einem Menschen mit<br />

geistiger Behinderung, der in der Natur<br />

arbeiten will, einen ihm gerechten<br />

Arbeitsplatz zu finden. Die Sinnzusam-<br />

menhänge in der Landwirtschaft sind<br />

im Vergleich zu Industriearbeitsgruppen<br />

meist einfacher zu durchschauen und<br />

lebensnaher. Die Arbeit ist abwechselungsreich,<br />

regelmäßig, überschaubar,<br />

verständlich und individuell anpassbar“,<br />

haben im Februar 2007 die Mitarbeiter<br />

der Wohngruppe in ihr Konzept geschrieben.<br />

15 Männer und 3 Frauen leben<br />

derzeit in dieser landwirtschaftlich<br />

geprägten Außengruppe im Ort Sickte<br />

mit seinen gut 3.000 Einwohnern.<br />

Obst und Gemüse aus eigenem<br />

Anbau...<br />

Gemüse, Wurst, Eier werden im Hofladen<br />

Kunden angeboten, vorwiegend alteingesessenen<br />

Sicktern. Aber nicht nur<br />

das: Einmal wöchentlich baut Gudrun<br />

Siedentop in Neuerkerode ihren Marktschirm<br />

auf und bietet Saisonales feil.<br />

Vielen Mitarbeitern mittlerweile eine<br />

gute Möglichkeit Obst und Gemüse aus<br />

eigenem Anbau zu erwerben. Und natürlich<br />

hat die Gruppe auch ihren Stand<br />

bei den großen Neuerkeröder Festen,<br />

dem Sommerfest und dem Weihnachtsmarkt.<br />

Marketingkonzept als Arbeitsalltag<br />

eben.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Burschenhof</strong> ermöglicht ein nahezu<br />

vorindustrielles Sozialgefüge bezüglich<br />

der Nähe von Wohnen, Arbeiten und<br />

Altersstruktur. Hier sind Menschen im<br />

Alter von 26 bis 82 Jahren zusammen.<br />

Man lebt in der Gemeinschaft der klassischen<br />

Wohngruppe und in weitgehender<br />

Selbstverantwortung in den Appartements.<br />

Autonomieentwicklung und<br />

Gemeinschaftsleben eben. Und das im<br />

Dorf. Und der Bus fährt stündlich nach<br />

Neuerkerode und Braunschweig. Supermärkte,<br />

Apotheken, Freibad, Poststelle.<br />

Und die Feste im Dorf. Man muss nur<br />

hingehen. Einige der Bewohner können<br />

sich nicht mehr erinnern, wie lange der<br />

<strong>Burschenhof</strong> ihr Leben prägt. „Schon<br />

immer“, signalisiert Günter Kühn, und<br />

irgendwie hat er recht, was er so als seine<br />

Wurzeln aufzeigt. 82 Jahre alt ist er<br />

jetzt. Die Leute vom <strong>Burschenhof</strong> gehören<br />

dazu im Dorf. Sie sind präsent und<br />

dabei. Auch schon, bevor Integration ein<br />

kommunales Markenzeichen wurde.<br />

Die Gänse halten Einzug...<br />

Träge tollen die Hühner über ihren Mist<br />

und die Januarhelle hat die Stiefmütterchen<br />

zu einem gelbblauen Feld leuchten<br />

lassen. Die Gänse halten Einzug im Frühjahr,<br />

und die Katzen schlummern auf<br />

den kühlen Steinplatten des Haustrittes<br />

in der Februarsonne. Die Gartenarbeit<br />

3 NEUERKERÖDER BLÄTTER 71 - März 2008<br />

Foto: Fotoagentur Hübner


Geschichte des <strong>Burschenhof</strong>es<br />

Bereits vor 681 Jahren wurde der jetzige<br />

„<strong>Burschenhof</strong>“ als Gräflich-Wernigerodischer<br />

Sattelhof mit 5 Hufen Land urkundlich<br />

erwähnt.<br />

In einem Planungspapier von Direktor<br />

Broistedt (1905-1915) zur Landwirtschaft<br />

in Neuerkerode von 1910:<br />

„… Es wird am ehesten durch die Erziehung<br />

zur Landarbeit geschehen können,<br />

dass unsere männlichen Pfleglinge auf<br />

freie Lebensführung erfolgreich vorbereitet<br />

werden… Hier ist nicht nur jede<br />

schwache Kraft nutzbar, sondern es liegen<br />

in ihr auch die sichersten Potenzen<br />

zum Aufstieg und zur Entfaltung der<br />

Kräfte…Wir müssen eine Vermehrung<br />

unseres Grundbesitzes anstreben, dass<br />

wir mindestens den eigenen Bedarf an<br />

Milch und Butter zu decken in der Lage<br />

sind. An Milch allein haben wir täglich<br />

130 Liter zuzukaufen…“<br />

1912 wird dann in Niedersickte „der<br />

Hof des Ackermannes Kiehne in Größe<br />

von 221 Morgen für 230.000 Mark“ angekauft.<br />

1968 wohnen 27 Männer auf dem <strong>Burschenhof</strong>.<br />

Es werden 130 ha bewirtschaftet.<br />

Auf Rat von Wirtschaftsgutachtern<br />

wird die intensive Landwirtschaft des<br />

<strong>Burschenhof</strong>s wegen mangelnder Rentabilität<br />

und wegen des nicht mehr bestehenden<br />

Versorgungsauftrages 1989<br />

eingestellt. Die etwa 100 ha Ackerland<br />

werden verpachtet.<br />

Die Tierhaltung, Blumen und Gemüseanbau<br />

wurden im Rahmen eines arbeitstherapeutschen<br />

Projektes weiterbetrieben.<br />

1991 wurde die Große Scheune durch<br />

den Förderverein zu einer Reithalle<br />

als integratives Projekt mit dem TSV<br />

Sickte umgebaut.<br />

1992 wurde eine Schweinezucht angelegt.<br />

Wurstprodukte namens ‚Kantorschmaus’<br />

werden seither vermarktet.<br />

Im Jahr 1999 wurde der ehemalige<br />

Schweinestall zu einer Wohnanlage<br />

mit Appartements umgebaut.<br />

beginnt jetzt wieder die Tagesstruktur in<br />

den Griff zu nehmen, die dreimonatige<br />

Wintermuße ist vorüber. Saisongemüse,<br />

Frühkartoffeln, Salate, Erdbeeren,<br />

Bohnen, Kürbisse und Zucchini fordern<br />

jetzt im Vorfrühling Pflege ein. Die 20<br />

Schweine und 250 Hühner auch. Und<br />

Aufmerksamkeit. Die Gänse sind schon<br />

vorbestellt für Weihnachten und um die<br />

Schweine kümmert sich der Schlachter<br />

aus dem Nachbarort. Als Endprodukt<br />

„Kantorschmaus“ als Leberwurst,<br />

Knack- oder Rotwurst in Dosen, als<br />

Mettwurst im Darm oder als Schinken<br />

sind sie Teil des Marketingkonzeptes.<br />

So ist das in der Landwirtschaft, und so<br />

realistisch lebt man auf dem <strong>Burschenhof</strong>.<br />

Fünf der männlichen Bewohner und<br />

eine ihrer Mitbewohnerinnen sind in der<br />

Arbeitsgruppe beschäftigt. Hier kann<br />

jeder auf unterschiedlicher Weise seine<br />

Fähigkeiten und Geschicklichkeiten einbringen.<br />

Fünf Bewohner sind die Rentner<br />

in der Gemeinschaft und die anderen<br />

haben ihre Arbeitsplätze in Neuerkerode<br />

oder Werkstätten der Lebenshilfe.<br />

Und das Wohnen? Man wohnt so, wie<br />

sonst überall auch. Ganz individuell,<br />

ganz unterschiedlich. Die postmoderne<br />

Stahlglaskonstruktion der Appartements<br />

schafft Einheit zum Fachwerk des alten<br />

Hofes. Mit 20 Quadratmetern ist der<br />

Wohnraum zwar knapp bemessen, aber<br />

die eigene Haustür trägt zum Selbstwert-<br />

gefühl bei. Das große Fachwerkhaus<br />

bietet kleine Zimmer - aber strotzt voll<br />

verwinkelter Gemütlichkeit. Und wie ist<br />

das mit dem halbvollen oder doch halbleeren<br />

Wasserglas: Manchmal fühlt man<br />

sich weit weg von Neuerkerode und genießt<br />

das, und manchmal braucht man<br />

die Nähe und die Möglichkeit, Neuerkerode<br />

zu nutzen.<br />

Stephan Querfurth<br />

P.S. Wenn Sie den <strong>Burschenhof</strong> in<br />

Sickte unterstützen möchten, spenden<br />

Sie auf unser Konto 200 600 334 bei<br />

der EKK, BLZ 520 604 10. Nähere Informationen<br />

finden Sie auf Seite 9.<br />

NEUERKERÖDER BLÄTTER 71 - März 2008 4<br />

Fotos: Fotoagentur Hübner


Neuerkerode kennenlernen, und dann Entscheidungen treffen, wo künftig der Ort zum Leben sein wird.<br />

Aufnahmeberatung in Neuerkerode:<br />

„Wie soll es weitergehen?“<br />

Eltern, Angehörige oder Betreuer von<br />

Menschen mit einer Behinderung stellen<br />

sich immer wieder die Frage, wie es<br />

weitergehen soll, wenn z.B. das Ende<br />

der Schulzeit näher rückt und der Betroffene<br />

die Entscheidung, wo und wie<br />

er in Zukunft leben möchte, nicht allein<br />

treffen kann. Wann ist der richtige Zeitpunkt?<br />

Wird es ihm oder ihr in dem neuen<br />

Lebensumfeld gut gehen? Was sagen<br />

andere dazu? Kann ich das vor mir und<br />

anderen verantworten? Ist das die richtige<br />

Entscheidung? - Es gibt sicherlich<br />

noch mehr Fragen.<br />

Zunächst ist es wichtig, sich diese Fragen<br />

ganz konkret zu stellen und sie nicht<br />

zu verdrängen oder immer wieder auf einen<br />

späteren Zeitpunkt zu verschieben.<br />

Viele Eltern können sich nicht vorstellen,<br />

dass ihr Kind auch ohne ständigen<br />

direkten Kontakt mit ihnen klarkommt.<br />

Aber warum eigentlich nicht? Nichtbehinderte<br />

Kinder lösen sich auch vom Elternhaus,<br />

beginnen, ihre eigenen Wege<br />

zu gehen, probieren Neues aus, lernen<br />

Unbekanntes, finden neue Freunde,<br />

übernehmen eigene Verantwortung.<br />

Auch Menschen mit Behinderung muss<br />

dieses ermöglicht werden, spätestens<br />

dann, wenn ihre Eltern oder Angehörigen<br />

nicht mehr für sie sorgen können.<br />

Und trotzdem ist es natürlich ein gewaltiger<br />

Schritt für den behinderten Menschen,<br />

aber auch für die Angehörigen.<br />

Die Evangelische Stiftung Neuerkerode<br />

bietet unterschiedliche Möglichkeiten,<br />

ihr Konzept und ihre Angebote kennenzulernen.<br />

Ganz unverbindlich kann<br />

man z.B. das Dorf oder die Wohnangebote<br />

in den umliegenden Gemeinden<br />

3 wichtige Fragen - 3 kurze Antworten<br />

1. An wen kann man sich bei Fragen<br />

zur Aufnahme in Neuerkerode wenden?<br />

Wer ein persönliches Informations-<br />

oder Aufnahmegespräch führen möchte,<br />

kann sich wenden an:<br />

Christiane Redecke oder<br />

Matthias Böhnig<br />

Tel: 05305 -2 01 226<br />

Fax:05305 - 201 140<br />

Mail: Christiane.Redecke<br />

@neuerkerode.de oder<br />

Matthias.Boehnig@neuerkerode.de<br />

oder in Braunschweig und Wolfenbüttel<br />

besuchen. Wenn es gewünscht<br />

wird, auch mit Begleitung durch einen<br />

Mitarbeiter der Stiftung. Kann sich der<br />

direkt Betroffene oder können sich die<br />

Angehörigen vorstellen, dass das Dorf<br />

oder die Wohnangebote in der Region<br />

das richtige sind? Welche Arbeits- und<br />

Freizeitangebote gibt es? Wie ist das mit<br />

der medizinischen Versorgung? Dieses<br />

Kennenlernen ist ganz unverbindlich.<br />

2. Was wird für einen konkreten Aufnahmeantrag<br />

benötigt?<br />

Benötigt werden ein formloser Aufnahmeantrag,<br />

sowie ärztliche Berichte,<br />

pädagogische Berichte anderer Einrichtungen<br />

und Schulzeugnisse (falls vorhanden).<br />

3.Wer trägt die Kosten?<br />

Die Kosten von Angeboten der Eingliederungshilfe<br />

der Evangelischen Stiftung<br />

Neuerkerode werden in der Regel vom<br />

örtlichen Sozialhilfeträger übernommen.<br />

Dafür ist ein Antrag auf Eingliederungshilfe<br />

erforderlich.<br />

5 NEUERKERÖDER BLÄTTER 71 - März 2008<br />

Foto: Fotoagentur Hübner


Die Evangelische Stiftung Neuerkerode bietet ein breites Angebotsspektrum: Von der ambulanten Betreuung bis hin zu besonderen<br />

Wohnformen, wie z.B. der Jugendwohngruppe (siehe Foto) in Neuerkerode. Mehr Informationen finden Sie unter www.neuerkerode.de<br />

Wenn dann der konkrete Wunsch nach<br />

einer Aufnahme besteht, bieten wir ein<br />

Gespräch mit Christiane Redecke und<br />

Matthias Böhnig an. Sie sind in Neuerkerode<br />

für die Aufnahmen zuständig.<br />

Hier wird geklärt, welche speziellen<br />

Anforderungen der Mensch mit Behinderung<br />

an sein neues Lebensumfeld<br />

stellt und ob die Stiftung diese Anforderungen<br />

erfüllen kann. Wie groß ist der<br />

Hilfebedarf? Welches wäre der geeignete<br />

Wohnplatz, wie ist es mit einem Arbeitsplatz<br />

in der WfbM oder der Tagesförderung?<br />

Um das herauszufinden, ist ein<br />

intensives gegenseitiges Kennenlernen<br />

notwendig. Dazu sind u.a. auch Gastaufenthalte<br />

oder Probewohnen möglich. In<br />

dieser Zeit werden die Angehörigen und<br />

Betreuer bei Bedarf von den Mitarbeitern<br />

der Stiftung beraten und unterstützt.<br />

Als Ansprechpartner stehen daneben<br />

auch Angehörige zur Verfügung. Und<br />

wenn dann der offensichtlich richtige<br />

Platz in einer Wohngruppe oder einem<br />

Apartment gefunden ist und ein Ko-<br />

stenanerkenntnis vom zuständigen Sozialamt<br />

vorliegt, kann der neue Bewohner<br />

einziehen. Dann wird das neue Zimmer<br />

eingerichtet. <strong>Der</strong> neue Mitbewohner<br />

lernt die anderen Gruppenmitglieder<br />

und Mitarbeiter kennen, muss sich an<br />

Eindrücke eines Besuches in Neuerkerode...<br />

„Ich heiße Leo und bin jetzt 17 Jahre<br />

alt. Ich gehe noch zur Schule, im nächsten<br />

Jahr bin ich aber damit fertig.<br />

Dann möchte ich arbeiten und Geld<br />

verdienen. Ich wohne zuhause bei<br />

Mama und Papa, da habe ich mein eigenes<br />

Zimmer. Ich habe eine tolle Musikanlage,<br />

denn ich höre gern Musik,<br />

einen Fernseher und eine Playstation,<br />

mit der ich Computerspiele machen<br />

kann. Dann interessiere ich mich noch<br />

für Fußball, vor allem Bundesliga.<br />

Und wenn in meiner Schule eine Party<br />

stattfindet, bin ich natürlich dabei und<br />

tanze sehr gern. Und ich hätte gern<br />

eine Freundin.<br />

Mein großer Bruder ist vor einem Jahr<br />

zuhause ausgezogen. <strong>Der</strong> wohnt jetzt<br />

weit weg und studiert.<br />

Eigentlich möchte ich jetzt auch woanders<br />

wohnen, - aber eigentlich auch<br />

nicht. Mit Mama und Papa ist es schon<br />

prima, aber manchmal auch langweilig.<br />

Allein wohnen wie mein großer<br />

Bruder kann ich nicht, da mir immer<br />

jemand helfen muss, obwohl ich schon<br />

vieles selbst machen kann. Mama und<br />

Papa hatten da eine Idee, wo ich vielleicht<br />

wohnen könnte.<br />

den vielleicht veränderten Tagesablauf<br />

gewöhnen. Das neue Lebensumfeld will<br />

entdeckt werden und vieles mehr. Es<br />

ist für alle Beteiligten eine spannende<br />

Zeit…<br />

Horst Waßmann<br />

Vor einiger Zeit sind wir in ein Dorf gefahren<br />

und haben uns das angeguckt. Ich<br />

habe dort viel gesehen: Ganz seltsame<br />

Schweine, Hühner und viele Enten. Wir<br />

haben auch viele Leute getroffen. Ich<br />

habe auch einen Mann gesehen, der mit<br />

dem Fahrrad fuhr, Kopfhörer aufhatte<br />

und laut gesungen hat. Dann hat mir<br />

eine Frau ganz viel erzählt, aber ich<br />

habe nicht alles verstanden. Wir haben<br />

uns angesehen, wie die Leute in diesem<br />

Dorf wohnen und wie sie arbeiten. Das<br />

hat mir eigentlich sehr gut gefallen. Toll<br />

fand ich, dass die da eine Fußballmannschaft<br />

haben und jeden Freitag eine<br />

Disco stattfindet. Nach dem Spaziergang<br />

durch das Dorf haben wir in der<br />

Gaststätte dort auch noch eine leckere<br />

Currywurst gegessen.<br />

Papa sagt, ich könnte da auch gut Fahrradfahren,<br />

weil da nicht so viel Verkehr<br />

ist und ich will, wenn ich da wohne, jeden<br />

Tag eine Cola im Kiosk kaufen. Eigentlich<br />

möchte ich da schon hinziehen.<br />

Aber das muss ich mir erstmal in Ruhe<br />

überlegen und viel mit Mama und Papa<br />

darüber reden und noch öfter das Dorf<br />

besuchen.“<br />

NEUERKERÖDER BLÄTTER 71 - März 2008 6<br />

Fotos: Fotoagentur Hübner


Repro: Handcoloriertes Glasdia von 1908<br />

<strong>Der</strong> Weg zum Ort zum Leben:<br />

140 Jahre Evangelische Stiftung Neuerkerode<br />

Als am 13.9.1868 die Evangelische Stiftung<br />

Neuerkerode gegründet wurde, gab<br />

es noch nicht einmal das einheitliche<br />

politische Gebilde des Deutsche Reiches.<br />

Drei Jahre vor der Reichsgründung<br />

erwarb Pastor Gustav Stutzer in<br />

Die Veranstaltungen<br />

05.06. Ausstellungseröffnung<br />

„Einsichten“ mit Kunst und<br />

Künstlern aus Neuerkerode in<br />

der Braunschweiger Stadtbibliothek<br />

(Schlossarkaden)<br />

19.06. Premiere des neuen Stückes<br />

des Theater Endlich und der<br />

IGS Franzsches Feld im LOT-<br />

Theater in Braunschweig<br />

21.06. Ausstellungseröffnung<br />

„Lichtblicke“, im Kreuzgang<br />

des Predigerseminars in BS<br />

in Zusammenarbeit mit HBK<br />

Absolventen<br />

03.07. Bürgerforum: Interessenvertretung<br />

- wie geht das?<br />

12.09. Stiftungsempfang im Braunschweiger<br />

Dom mit Bundesjustizministerin<br />

Brigitte<br />

Zypries und dem Diakoniepräsidenten<br />

Klaus-Dieter<br />

Kottnik<br />

09.10. Fachtagung: Lebenswege<br />

von Menschen mit Behinderungen<br />

in der Dornse, BS<br />

24.11. Fachtagung: Beziehungen in<br />

Orten zum Leben<br />

Jeden letzten Freitag im Monat: Aktion<br />

auf dem Platz der Begegnung in<br />

Neuerkerode und vieles mehr. Aktuelle<br />

Infos unter www.neuerkerode.de<br />

seiner Gemeinde Erkerode am Elm ein<br />

Haus, in dem er zehn Jugendliche mit<br />

geistiger Behinderung aufnahm. Für<br />

sein Anliegen machten sich besonders in<br />

der Braunschweiger Gesellschaft Louise<br />

Löbbecke, seit 1862 Ehrenbürgerin der<br />

Stadt und „Mittelpunkt des gesamten<br />

städtischen Wohlfahrtswesens“ und der<br />

Arzt Dr. Oswald Berkhan stark. Die<br />

Evangelische Stiftung Neuerkerode ent-<br />

stand.<br />

Die Mitte des 19. Jahrhunderts war geprägt<br />

durch große soziale Umwälzungen<br />

und einen Wechsel im Umgang mit geistig<br />

behinderten Menschen: Mit unterschiedlichen<br />

Ansätzen begannen Ärzte<br />

und Pädagogen mit Therapiemaßnahmen<br />

und Förderprogrammen.<br />

Für Familienangehörige von Menschen<br />

mit Behinderung brachte die zunehmende<br />

Industriealisierung und die damit<br />

verbundene Neustrukturierung von<br />

Alltagsabläufen schwere soziale Belastungen<br />

mit sich. Es stellte sich auch<br />

hier „die soziale Frage“: Behinderteneinrichtungen,<br />

die sich rasch vergrößerten,<br />

entstanden.<br />

Spiegelbild der Geschichte<br />

In Neuerkerode ist in diesen 140 Jahren<br />

viel passiert: Erfolg und Anerkennung,<br />

Glück und Freude, aber auch Trauer<br />

und Tod durchziehen diese Jahre. Die<br />

Entwicklung Neuerkerodes ist auch ein<br />

Spiegelbild der Geschichte Mitteleuropas:<br />

Gründungszeit und Aufbruchstimmung<br />

am Anfang des 20. Jahrhunderts,<br />

1. Weltkrieg, Stagnation in der Weimarer<br />

Republik, Terrorherrschaft des Nationalsozialismus,<br />

2. Weltkrieg und Krankenmord,<br />

Befreiung und Nachkriegszeit,<br />

Wirtschaftswunder und die Reformperiode<br />

zu Beginn der 70er Jahre. All diese<br />

Ereignisse haben das Leben in Neuerkerode<br />

nachhaltig geprägt und beeinflusst.<br />

Am Ende des Prozesses ist der Ort zum<br />

Leben in Neuerkerode entstanden: Ein<br />

Ort, wo Menschen mit Behinderungen<br />

selbstbestimmt leben können, wo sie<br />

Räume haben, um die Welt zu ihrer machen<br />

zu können.<br />

Grund genug zum Feiern. Wir wollen<br />

daher mit zahlreichen Aktivitäten den<br />

140. Geburtstag würdigen und unsere<br />

erfolgreiche Arbeit präsentieren. Das<br />

Motto dabei ist Vielfalt: Von Fachta-<br />

gungen zum Ort zum Leben und der Beziehungen<br />

der in Neuerkerode lebenden<br />

Menschen bis hin zu zahlreichen Kunstausstellungen<br />

und Mitmachaktionen in<br />

Neuerkerode und Braunschweig werden<br />

sich dieses Jahr zahlreiche große und<br />

kleine Veranstaltungen mit dem Thema<br />

„140 Jahre Neuerkerode“ befassen. Paralel<br />

wird die Neuerkeröder Chronik aktualisiert<br />

und eine Ausstellung zur Geschichte<br />

Neuerkerodes präsentiert (siehe<br />

Übersicht).<br />

Gekrönt wird das Feierjahr mit einem<br />

großen Stiftungsempfang am 12.9.08 im<br />

Braunschweiger Dom. Neben zahleichen<br />

anderen Ehrengästen aus Politik, Kirche<br />

und Gesellschaft werden die Bundesjustizministerin<br />

Brigitte Zypries und der<br />

Präsident der Diakonie in Deutschland,<br />

Klaus-Dieter Kottnik, Gastredner sein.<br />

Sie sind herzlich eingeladen sich zu beteiligen:<br />

Kommen Sie, feiern Sie, dis-<br />

Hübner<br />

kutieren Sie mit uns, wie es weitergeht<br />

mit dem Ort zum Leben. Damit auch<br />

das nächste Jubiläum ausgiebig gefeiert Fotoagentur<br />

werden kann. Andreas Wyborny Fotos:<br />

7 NEUERKERÖDER BLÄTTER 71 - März 2008<br />

Foto: Archiv


Neuerkerodes Erscheinungsbild hat sich geändert<br />

Räume, die Menschen zu ihrer Welt machen können<br />

Es war einmal vor recht genau fünfundzwanzig<br />

Jahren: Da wurde gesucht.<br />

Gesucht nach einem neuen Logo. Ein<br />

Erscheinungsbild sollte erstellt werden,<br />

das etwas Neues ausdrückte. Aufbruch<br />

war angesagt in Neuerkerode. Neues.<br />

Umdenken. An allen Orten, auf allen<br />

Ebenen. Die Zeit gefühlter Stagnation<br />

war vorbei, die Ära der Nachkriegszeit,<br />

die Neuerkerode, wie andere Einrichtungen<br />

auch, bis in die 70er fest im Griff<br />

hatte. Und dann neues Denken, Umbruch<br />

durch Aufbruch. Und eben das<br />

sollte graphisch umgesetzt werden.<br />

Suche nach Ausdruck<br />

Für einige Jahre wurde dann ein Plakat<br />

mit einem stilisierten ‚N’ in den Geschäftschaufenstern<br />

aufgehängt. Ein<br />

Entwurf aus der HBK Braunschweig.<br />

Suche nach Ausdruck, Erscheinungsbild,<br />

Logo, Lable, Signet. Auch ein<br />

Stück Umherirren. Und dann hatte Neuerkerode<br />

seinen vorzeigbaren Ausdruck<br />

gefunden, vielleicht sogar das Stück<br />

Identität, mit dem nicht nur Plakate für<br />

Veranstaltungen warben, sondern auch<br />

Mitarbeiter selbstbewusst und engagiert<br />

für ihr Neuerkerode eintraten. Dieses<br />

‚Dorflogo’, wie man es freundlich<br />

nannte, war allerdings um Vieles ausdrucksstärker<br />

als nur hübsch: Da zeigte<br />

sich in etwas Distanz ein Dörfchen in<br />

stiller Idylle romantischer Gefälligkeit,<br />

in Anmutung ländlicher Vielfalt. Neugierig<br />

auf den Alltag dörflichen Lebens<br />

machte dieses Signet. Kein Zweifel für<br />

den Betrachter: Dorfleben ist angenehm<br />

und i-Tüpfelchen zur Alternative Leben<br />

städtischer Anonymität. Dorf Neuerkerode.<br />

Ort zum Leben. Eingefangen in<br />

liebevoller Grafik realistischer Bukolik.<br />

Vor sieben Jahren ging die Evangelische<br />

Stiftung Neuerkerode dann auch mit<br />

eigener Homepage, einer informellen<br />

Selbstdarstellung in das Internet. Unter<br />

dem Signet des Dorflogos.<br />

Und nun: Jetzt hat sich Neuerkerode<br />

ein neues Logo gegeben und in diesem<br />

Zusammenhang auch den Internetauftritt<br />

völlig verändert. Die gute Adresse<br />

bleibt, das visuelle Erscheinungsbild hat<br />

sich grundlegend geändert. Ein neues<br />

Corporate Design im Ausdruck eigenen<br />

Verständnisses von Identität.<br />

Mit ihrem neuen einheitlichen Erscheinungsbild<br />

in Signet und Internetauftritt<br />

zeigt sich die Stiftung als bedürfnisorientiert,<br />

verlässlich und kompetent-fachlich.<br />

Entworfen hat es eine Agentur, die<br />

in Braunschweig und Hannover arbeitet,<br />

die „Design-Gruppe“ mit den Grafikerinnen<br />

Elisabeth D. Müller und Gisela<br />

Sonderhüsken. Professionelle Außendarstellung<br />

der internen Professionaliät<br />

sei die Aufgabenstellung gewesen, so<br />

Direktor Rüdiger Becker.<br />

Zeitgemäßes Erscheinungsbild<br />

„Als vor weit mehr als 20 Jahren das<br />

Dorflogo eingeführt wurde, war dies<br />

ein riesiger Entwicklungsschritt“, erinnert<br />

sich Gesine Schwieger, Leiterin der<br />

Wohngruppe Kastanienhof 5. „Es war<br />

ein Symbol für ein großes Stück Selbstständigkeit<br />

und Selbstbewusstsein, eine<br />

Überwindung von jahrzehntelangem<br />

Anstaltsdenken- und leben.“ Jetzt erfordere<br />

die konzeptionelle Weiterentwicklung<br />

Neuerkerodes ein modernes,<br />

zeitgemäßes Erscheinungsbild, erläutert<br />

Becker.<br />

Eine Projektgruppe hat den Grafikerinnen<br />

von der Design-Gruppe eine Fülle<br />

von Information über Arbeit, Selbstverständnis<br />

und Wesen Neuerkerodes gegeben.<br />

Wie ist eigentlich Neuerkerode?<br />

Antwort: Vielfältig, lebendig, herausfordernd,<br />

überschaubar, risikobereit,<br />

selbstbestimmt, individuell, bedürfnisorientiert,<br />

geschäftig, beschützend, verantwortlich,<br />

kontinuierlich, verlässlich,<br />

kompetent, professionell, offen, sicher,<br />

erfahren, zugehörig, hoffnungsvoll,<br />

nachhaltig, fachlich, umweltbewusst…<br />

Einige von vielen Einschätzungen.<br />

Breite Zustimmung<br />

Das neue Signet Neuerkerodes zeigt<br />

vier farbige Elemente. Wie die Teile<br />

eines Puzzles liegen sie aneinander und<br />

umschließen ein weißes Feld. Offenheit,<br />

Sicherheit und Geborgenheit, Vielfalt,<br />

Unterschiedlichkeit und Harmonie, einzelne<br />

Räume, die sich um einen gemeinsamen<br />

Inhalt gruppieren, all dies wurde<br />

assoziiert, als das neue Logo während<br />

einer Mitarbeiterversammlung in Neuerkerode<br />

vorgestellt wurde. „Die Stiftung<br />

Neuerkerode hat Räume geschaffen, in<br />

denen Menschen mit Behinderung die<br />

Welt zu ihrer machen können. Auch in<br />

Braunschweig und Wolfenbüttel“, so<br />

Becker.<br />

Unter den in Neuerkerode lebenden<br />

Menschen und den Mitarbeitenden findet<br />

das neue Signet breite Zustimmung.<br />

Mit dem neuen Logo und einem frühsommerlichen<br />

Foto blühender Natur<br />

empfängt auch die neue von der Braunschweiger<br />

Agentur Neonaut entwickelte<br />

Homepage ihre Nutzer. Neben Aktuellem<br />

aus der Einrichtung, Veranstaltungsinformation,<br />

Spendenprojekten und<br />

Presseartikeln gibt es viel Informationen<br />

über Konzept, Geschichte, Ausbildungsstätten,<br />

Einrichtungen der Seniorenhilfe,<br />

die Kindertagesstätte, über die Organisationsstruktur,<br />

über Bürgervertretung,<br />

und Angehörigenbeirat, die einzelnen<br />

Abteilungen und Bereiche und die Serviceleistungen,<br />

die die Stiftung auch anbietet.<br />

Geblieben ist die Adresse:<br />

www.neuerkerode.de<br />

Stephan Querfurth<br />

NEUERKERÖDER BLÄTTER 71 - März 2008 8


Beleg/Quittung für den Kontoinhaber<br />

Empfänger<br />

Konto-Nr. des Kontoinhabers<br />

Ev. Stiftung Neuerkerode<br />

Konto-Nr. des Empfängers<br />

0 200 600 334<br />

bei (Kreditinstitut)<br />

EUR<br />

Betrag<br />

Verwendungszweck (nur für Empfänger)<br />

Spende<br />

Kontoinhaber / Einzahler: Name<br />

9<br />

Bitte geben Sie für die<br />

Spendenbestätigung<br />

Ihren Namen und<br />

Ihre Anschrift an.<br />

NEUERKERÖDER BLÄTTER 71 - März 2008<br />

(Quittung bei Bareinzahlung)<br />

Spendenprojekt<br />

„Eine Kühleinrichtung für<br />

den Hofladen im <strong>Burschenhof</strong>“<br />

<strong>Der</strong> Hofladen des <strong>Burschenhof</strong>es bietet saisonales Obst<br />

und Gemüse frisch aus eigenem Anbau an.<br />

Um die Direktvermarktung mit täglichen Öffnungszeiten<br />

dieser biologischen Produkte zu verbessern, ist eine weitere<br />

Einrichtung des Ladens notwendig, aber auch neue<br />

Kühltechnik. Nur so kann der Hofladen noch mehr<br />

Kunden gewinnen.<br />

Wir bitten Sie deshalb um Ihre Unterstützung bei dieser<br />

Investition. Spenden Sie auf unser Konto 0 200 600 334<br />

bei der Evangelischen Kreditgenossenschaft, BLZ 520<br />

604 10 und unterstützen Sie den Hofladen im <strong>Burschenhof</strong>.<br />

Stichwort: „<strong>Burschenhof</strong>“ oder benutzen Sie den<br />

untenstehenden Überweisungsträger.<br />

Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung unserer Arbeit.<br />

Ihr<br />

Direktor der Evangelischen Stiftung Neuerkerode<br />

Überweisung / Zahlschein<br />

Name und Sitz des überweisenden Kreditinstituts Bankleitzahl<br />

Begünstigter (max. 27 Stellen)<br />

Ev. Stiftung Neuerkerode<br />

Den Vordruck bitte nicht<br />

beschädigen, knicken,<br />

bestempeln oder beschmutzen.<br />

Konto-Nr. des Begünstigten<br />

EVANGELISCHE<br />

KREDITGENOSSENSCHAFT eG<br />

Bankleitzahl<br />

0 200 600 334 520 604 10<br />

SPENDE<br />

Name des Spenders (max. 27 Stellen)<br />

PLZ und Straße des Spenders (max. 27 Stellen)<br />

EUR<br />

Kontoinhaber/Einzahler: Name, Vorname, Firma, Ort (max. 27 Stellen)<br />

Konto-Nr. des Kontoinhabers<br />

Datum, Unterschrift<br />

Betrag: Euro, Cent<br />

Liebe Spenderinnen und<br />

Spender,<br />

bitte verwenden Sie diesen<br />

Überweisungsträger,<br />

wenn Sie uns eine Spende<br />

zukommen lassen. Dieser<br />

Zahlungsweg hilft, unsere<br />

Verwaltungskosten niedrig<br />

zu halten.<br />

Bitte beachten Sie: Immer<br />

mehr Banken bedienen sich<br />

heute des elektronischen<br />

Datenaustausches. Zunehmend<br />

beeinträchtigt dies die<br />

Verbuchung von Spenden<br />

und den Dank an die Spender,<br />

da die Daten für die Verbuchung<br />

der Spender ohne<br />

genauen Absender bei uns<br />

ankommen.<br />

Damit wir eine korrekte<br />

Spendenbescheinigung ausstellen<br />

können, bitten wir<br />

Sie daher um die vollständige<br />

Angabe Ihrer Adresse.<br />

Vielen Dank für Ihre<br />

Hilfe!<br />

19<br />

SPENDE


Foto: Wohngruppe Gartenweg 10<br />

Wollen Sie auf Dauer helfen?<br />

neuerkeröder prisma<br />

Ja, ich möchte die Arbeit der Evangelischen Stiftung<br />

Neuerkerode regelmäßig unterstützen!<br />

Hierzu erteile ich Ihnen eine Einzugsermächtigung und bitte Sie,<br />

Neues den Betrag vom bis auf Therapiehund<br />

Widerruf von meinem Konto einzuziehen.<br />

Einige Monate ist der neue Therapiehund<br />

„Winnie“ nun schon in Obhut einer Mitarbeiterin<br />

der Wohngruppe Gartenweg<br />

10 und absolviert seine Ausbildung.<br />

Was sich da einmal als ganz kleines<br />

Evangelische Stiftung Neuerkerode<br />

– Spendenverwaltung –<br />

Wesen mit den Bewohnerinnen und Be-<br />

wohnern der Gruppe vertraut machte, ist<br />

mittlerweile ein quirliges junges Tier ge-<br />

38173 Sickte-Neuerkerode<br />

Therapiehund Winnie in der Wohngruppe<br />

Gartenweg 10<br />

worden, das aus der Gruppe kaum noch<br />

wegzudenken wäre und für viel Spaß<br />

bei Bewohnern und Mitarbeitern sorgt.<br />

Berührungsängste gibt es da nicht. Noch<br />

sind es nur Besuche, die Winnie der<br />

Wohngruppe abstattet und ihn an sein<br />

neues Zuhause gewöhnen soll.<br />

Die Anschaffung und Ausbildung ermöglichte<br />

eine Spende des Lion Clubs<br />

Altewiek in Braunschweig in Höhe von<br />

2.500,- Euro. sq<br />

Einzugsermächtigung<br />

Ich (Anschrift und Spendennummer umseitig) erteile der Evangelischen<br />

Stiftung Neuerkerode diese Einzugsermächtigung, die ich jederzeit<br />

widerrufen kann. Wenn das Konto nicht gedeckt ist, besteht seitens des<br />

kontoführenden Geldinstituts keine Verpflichtung zur Einlösung.<br />

Ich fördere die Arbeit<br />

monatlich vierteljährlich<br />

halbjährlich einmal pro Jahr<br />

mit einer Spende von , Euro<br />

beginnend am<br />

Mein Konto<br />

Bankleitzahl<br />

Ort und Datum<br />

Unterschrift<br />

Die Bürgervertretung in Neuerkerode<br />

hat 450,- Euro für das Brot für die Welt<br />

Projekt „Jonisias aufrechter Gang“ in<br />

Tansania gesammelt. Die Spenden kamen<br />

im Rahmen der Kollekten bei den<br />

Gottesdiensten in der Adventszeit in<br />

Neuerkerode zusammen.<br />

Das Projekt „Jonisias aufrechter Gang“<br />

unterstützt Menschen mit Behinderungen<br />

in Tansania. So wird beispielsweise<br />

die entsprechende Infrastruktur<br />

geschaffen, um z.B. Hilfsmittel, wie<br />

Gehhilfen, selbst vor Ort zu produzieren<br />

oder Fortbildungsprogramme zu finanzieren,<br />

um Arbeitsplätze und Verdienstmöglichkeiten<br />

zu sichern und auszubauen.<br />

„Wir in Neuerkerode finden dieses<br />

Projekt super und werden es auch über<br />

die nächsten Jahre unterstützen und beo-<br />

Tag Monat Jahr<br />

Neuerkeröder Bürgervertretung übergibt Spende für Brot für die<br />

Welt-Projekt „Jonisias aufrechter Gang“<br />

bachten. Als Betroffene in einem reichen<br />

Land wie Deutschland wissen wir, wie<br />

wichtig es ist, gerade Menschen mit Behinderung<br />

in armen Ländern zu helfen“,<br />

sagte der Vorsitzende der Neuerkeröder<br />

Bürgervertretung, Franz Biermanski, bei<br />

der Spendenübergabe an Jürgen Lausch,<br />

Pfarrer im Diakonischen Werk und Beauftragter<br />

für Brot für die Welt Projekte<br />

in der Region Braunschweig.<br />

Lausch war beeindruckt von dem Engagement<br />

der Neuerkeröder und dankte für<br />

die Unterstützung: „Mit dem gespendeten<br />

Geld können wir neue Strickmaschinen<br />

und neue Gehhilfen finanzieren. Wir<br />

werden Sie über die Ergebnisse des Projektes<br />

auf dem Laufenden halten.“<br />

Mehr Informationen zum Projekt unter<br />

www.brot-fuer-die-welt.de aw<br />

Spendenbestätigung<br />

Spendenbescheinigung zur<br />

zur Vorlage Vorlage beim Finanzamt beim Finanzamt<br />

Im letzten uns zugestellten Frei-<br />

Im letzten uns zugestellten Freistelstellungsbescheid<br />

des Finanzamtes<br />

lungsbescheid des Finanzamtes Braun-<br />

Braunschweig-Altewiekring vom<br />

schweig-Altewiekring vom 11.12.2006<br />

11.12.2006 Steuer-Nr. 13/220/78006<br />

Steuer-Nr. 13/220/78006 wird uns be-<br />

wird uns bescheinigt, dass wir wescheinigt,<br />

dass wir wegen der Betreugen<br />

der Betreuung geistig behinderung<br />

geistig behinderter Menschen als<br />

ter Menschen als mildtätigen Zwe-<br />

mildtätigen Zwecken dienend anercken<br />

dienend anerkannt und nach<br />

kannt und nach § 5 Absatz 1 Ziffer 9<br />

§ 5 Absatz 1 Ziffer 9 KStG von der<br />

KStG von der Körperschaftssteuer be-<br />

Körperschaftssteuer befreit sind.<br />

freit sind. Für Spenden bis 100,– Euro<br />

Für Spenden bis 200,- Euro dient<br />

dient Ihr quittierter Einzahlungsbeleg<br />

Ihr quittierter Einzahlungsbeleg als<br />

als Spendenbescheinigung zur Vorlage<br />

Spendenbescheinigung zur Vorlage<br />

beim Finanzamt, wenn Sie Ihre Zu-<br />

beim Finanzamt, wenn Sie Ihre Zuwendung<br />

steuerlich absetzen wollen.<br />

wendung steuerlich absetzen wollen.<br />

Bei Beträgen über 100,– Euro erhalten<br />

Zusätzlich erhalten Sie von uns eine<br />

Sie auf Wunsch eine besondere Spen-<br />

besondere Spendenbescheinigung.<br />

denbescheinigung.<br />

Evangelische Stiftung Neuerkerode<br />

Evangelische<br />

Stiftung Neuerkerode<br />

NEUERKERÖDER BLÄTTER 71 - März 2008 10<br />

Foto: Andreas Wyborny


Foto: Horst Waßmann<br />

Foto: Horst Waßmann<br />

neuerkeröder prisma<br />

Einweihung des Platzes der<br />

Begegnung in Neuerkerode<br />

Bei strahlendem Sonnenschein fand<br />

Ende Januar in Anwesenheit von über<br />

100 Bürgerinnen und Bürgern die Einweihung<br />

des Platzes der Begegnung im<br />

Rahmen einer Kunstperfomance statt.<br />

29 moderne Wohnplätze werden gebaut -<br />

energetische Sanierung startet<br />

Mit der offiziellen Enthüllung des Bauschildes<br />

startet die Komplettsanierung<br />

des Hauses Elm im Dorf Neuerkerode.<br />

Es entstehen 29 moderne Wohnplätze<br />

für Menschen mit Behinderungen.<br />

„Wir schaffen neue zeitgemäße Wohneinheiten.<br />

Darin enthalten sind acht<br />

Einzelappartements, die Selbstbestimmung<br />

und Autonomie gerade auch für<br />

Menschen mit hohen Unterstützungsbedarf<br />

ermöglichen. Die Lage mitten<br />

im Dorf Neuerkerode ermöglicht eine<br />

optimale Einbindung in die Infrastruktur<br />

unseres Ortes zum Leben,“ erläuterte<br />

Hier werden nun jeden letzten Freitag<br />

im Monat ab 14.00 Uhr das ganze Jahr<br />

Aktionen und Veranstaltungen im Rahmen<br />

der Feierlichkeiten der Evangelischen<br />

Stiftung Neuerkerode zum 140.<br />

Jubiläumsjahr stattfinden. Bei der Aktion<br />

wurde erstmal die Feuerstelle „be-<br />

Direktor Rüdiger Becker das Projekt.<br />

Einzigartig ist dabei die Koppelung der<br />

Anforderungen und Bedürfnisse der<br />

Bewohner mit der energetischen Fragestellung.<br />

„Wir sanieren dieses Gebäude<br />

in vorbildlicher Weise: Sowohl was den<br />

Lebensraum für die Bewohner angeht,<br />

als auch in energetischer Hinsicht,“ beschrieb<br />

Becker die Maßnnahme.<br />

Die Sanierung ist das erste Großprojekt,<br />

welches dazu beitragen soll, dass in<br />

Neuerkerode 60-80% des Energieverbrauches<br />

eingespart werden. Becker:<br />

„Durch den Energiestandard „EnEV -<br />

Sommerfest am 18.5.<br />

Am Sonntag, dem 18.5.08, eine Woche<br />

nach Pfingsten findet das diesjährige<br />

Neuerkeröder Sonmerfest<br />

von 13.30 bis 17.30 Uhr statt. Neben<br />

zahlreichen Musik-, Kultur- und<br />

Kunstangeboten gibt es ein umfangreiches<br />

Mitmachprogramm für die<br />

ganze Familie: Seilgarten, Karaoke,<br />

Hüpfburg, Malaktionen und natürlich<br />

das Wabekanufahren. Vorher findet<br />

ab dem 16.5. das Neuerkeröder Gespanntreffen<br />

statt.<br />

stuhlt“. In einer großen Mitmachaktion<br />

haben die Neuerkeröder Baumscheiben<br />

als Sitzmöglichkeiten in Position gebracht<br />

und verziert. Organisatorin Andrea<br />

Kurmann: „Hier können nun das<br />

ganze Jahr über unsere Veranstaltungen<br />

stattfinden.“ aw<br />

30%“ liegen unsere zukünftigen Energieverbräuche<br />

um 30% niedriger als in<br />

einem vergleichbaren Neubau. Dies bei<br />

der Sanierung eines Altbaues von 1972<br />

zu erreichen, ist in der Bundesrepublik<br />

ziemlich einzigartig.“<br />

Ingesamt werden über 2 Mio. Euro investiert,<br />

wobei der energetische Anteil alleine<br />

1 Mio. Euro beträgt. Becker: „Bei<br />

der Planung und Durchführung werden<br />

fast ausschließlich regionale Firmen beauftragt:<br />

Das heißt 2 Mio. Euro fließen<br />

in den regionalen Wirtschaftskreislauf.<br />

<strong>Der</strong> Landrat des Landkreises Wolfenbüttel<br />

Jörg Röhmann bezeichnete das<br />

Projekt in seiner Gastrede als „zukunftsweisend<br />

und beispielgebend für<br />

andere“. Röhmann: „Ihr Projekt ist ein<br />

Leuchtturm für den Klimaschutz in der<br />

Region. Es gilt sich schon heute auf die<br />

steigenden Energiekosten einzustellen.<br />

Sie zeigen anderen, wie dies möglich<br />

ist.“ Direktor Becker bedankte sich ausdrücklich<br />

bei den Kooperationspartnern<br />

des Projektes: „Wir können diese Maßnahmen<br />

nur durch die fachliche Unterstützung<br />

und Förderung der Fachhochschule<br />

Wolfenbüttel und der Deutschen<br />

Bundesstiftung Umwelt (DBU) durchführen.<br />

Durch die zinsgünstigen Kredite<br />

und Zuschüsse der Kreditanstalt für<br />

Wiederaufbau (KfW) rechnen sich die<br />

energetischen Aufwendungen innerhalb<br />

von 15 Jahren.“ aw<br />

11 NEUERKERÖDER BLÄTTER 71 - März 2008


Foto: Stephan Querfurth<br />

Neuerkeröder<br />

Blätter<br />

Danke für Ihre Hilfe!<br />

Klaus-Dieter Arndt (Vorsitz. des Fördervereins), Daniela Gierth (Nordzucker AG), Direktor<br />

Rüdiger Becker, Nordzucker-Manager Wolfgang von Meer und Heerberg- Bewohner<br />

Ingo Hinz bei der Spendenübergabe auf dem Weinberg<br />

Nordzucker AG spendet für Weinberg<br />

Die Nordzucker AG Braunschweig hat<br />

der Evangelischen Stiftung Neuerkerode<br />

1200,- Euro für neue Arbeitsgeräte<br />

zur Pflege des neuen Weinbergs auf<br />

dem Heerberg in Erkerode gespendet.<br />

Das Geld ist der Erlös der Tombola der<br />

Weihnachtsfeier von Nordzucker.<br />

Die Spende soll dazu verwandt werden,<br />

zusätzliche Geräte zur Pflege des neuen<br />

Weinberges auf dem Heerberg in Erkerode<br />

anzuschaffen. <strong>Der</strong> Weinberg wird<br />

von den Bewohnern des Heerberges<br />

und Mitgliedern des Fördervereins der<br />

Evangelischen Stiftung Neuerkerode<br />

betreut. „Wir haben hier ein wunderbares<br />

Integrationsprojekt. Zusammen<br />

mit weinkundigen Mitarbeitern und<br />

Mitgliedern des Fördervereins werden<br />

hier Bewohner Neuerkerodes das ganze<br />

Jahr über die Weinstöcke pflegen und<br />

hegen, um am Ende das Ergebnis ihrer<br />

Bemühungen verarbeiten und verkosten<br />

Evangelische Stiftung Neuerkerode, 38173 Sickte-Neuerkerode, Tel.: 05305/2010<br />

Postvertriebsstück, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, H 42169<br />

zu können. Wenn es gut läuft, werden<br />

wir die Anzahl der Rebstöcke auf 2.000<br />

erhöhen,“ stellte Direktor Rüdiger Becker<br />

das Projekt vor. Er bedankte sich<br />

bei den Mitarbeitern von Nordzucker für<br />

die Spende: „Durch Ihre Unterstützung<br />

können wir schon jetzt bessere Arbeitsgeräte<br />

anschaffen und mehr Bewohner<br />

in das Projekt integrieren.“<br />

Nordzucker-Manager Wolfgang von<br />

Meer zeigte sich beeindruckt von den<br />

Aktivitäten: „Gerne fördern wir dieses<br />

interessante Projekt mit unserer Spende<br />

und kommen gerne wieder, um uns über<br />

die weitere Entwicklung zu informieren.“<br />

aw<br />

P.S. Bitte haben Sie Verständnis dafür,<br />

dass hier nur eine kleine Auswahl von<br />

Spenden vorgestellt werden kann. Wir<br />

danken Ihnen natürlich für jede Spende.<br />

Sie hilft immer.<br />

Kickertisch für Neuerkerode<br />

Was als normale Spendenübergabe gedacht<br />

war, wurde zu einem improvisierten<br />

Kickerturnier. <strong>Der</strong> Vorsitzende<br />

der „Stiftung Kleiderversorgung Braunschweig“,<br />

Hans-Peter Mohr, überreichte<br />

in Anwesenheit von Direktor Becker<br />

einen Kickertisch und wurde von Gerd<br />

Hormann und Christian Könnemann<br />

gleich zu einem Spiel herausgefordert.<br />

Direktor Becker und die Mitarbeiterin<br />

des Freizeitbereiches Henrike Dormeier<br />

bedankten sich herzlich bei der „Stiftung<br />

Kleiderversorgung Braunschweig“,<br />

die seit vielen Jahren Projekte vor allem<br />

in der Jugendarbeit unterstützt, für diese<br />

Spende. wa<br />

Impressum<br />

Verleger: Evangelische Stiftung<br />

Neuerkerode, Kastanienweg 3<br />

38173 Sickte-Neuerkerode, Tel. 05305-201-0<br />

Herausgeber: Pfarrer Rüdiger Becker<br />

Redaktion:<br />

Stephan Querfurth (sq) (V.i.S.d.P.)<br />

Andreas Wyborny (aw), Horst Waßmann (wa)<br />

Titelbild: Fotoagentur Hübner<br />

Gestaltung:<br />

Andreas Wyborny, Stephan Querfurth<br />

Sekretariat: Birgit Siegert<br />

Auflage: 7.000<br />

Herstellung:<br />

Ruth Printmedien GmbH, Braunschweig<br />

Erscheinungsweise: 1x vierteljährl.<br />

Bezugspreis: kostenlos<br />

NEUERKERÖDER BLÄTTER 71 - März 2008 12<br />

Foto: Horst Wassmann

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