| H EFT 8 1 | sEp TEm b Er 2 0 1 0 | - NeuErkerode
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2_Editorial | 3_Rock an der Wabe | 4_Wohnen auf dem Heerberg www.neuerkerode.de<br />
H<strong>EFT</strong><br />
| 6_Freizeitpädagogik<br />
72<br />
in<br />
Neuerkerode | 8_Intensiv Betreutes Einzelwohnen (IBE) | 10_Zwanzig<br />
JUNI 2008<br />
Jahre Förderverein |<br />
11_Angehörigenbeirat | 12_prisma | 14_Adressen | 15_Spenden | 18_Danke für Ihre Hilfe<br />
| H<strong>EFT</strong> 81 | <strong>sEp</strong><strong>TEm</strong>b<strong>Er</strong> 2010 |
LIEbE LEs<strong>Er</strong>IN UND LIEb<strong>Er</strong> LEs<strong>Er</strong>!<br />
Imponderabilien liegen über der Eingliederungshilfe, wenn man einmal das Bismarcksche Wort nutzen<br />
darf, um politische Unwägbarkeiten zu beschreiben. Die Imponderabilien, die Unwägbarkeiten, wurden<br />
für Bismarck größer, je geringer das Niveau in der Auseinandersetzung wurde. Bin ich zu scharf in<br />
meinem Urteil, wenn ich dies auch für die aktuelle Inklusionsdebatte in der Eingliederungshilfe beobachte?<br />
Mein Eindruck ist es, dass zurzeit diejenigen am lautstarksten nach Inklusion schreien, die am<br />
wenigsten Verständnis dafür haben, welche Strukturen, welche Barrierefreiheiten, welche inneren Haltungen<br />
und Versorgungsstrukturen, vor allem Menschen mit schweren körperlichen und geistigen<br />
Behinderungen nötig haben. Und da lasse ich mir die Einschätzung nicht nehmen, dass unsere Gesellschaft<br />
noch weit davon entfernt ist, die lauthals propagierte Inklusion auch in die Tat umzusetzen.<br />
Am 21. August haben wir einen wunderbaren ökumenischen Gottesdienst mit Menschen mit schweren<br />
Behinderungen und vielen anderen, auch mit den beiden Bischöfen unserer Region gefeiert. Das war ein<br />
inklusiver Gottesdienst. Aber wie kompliziert war das mitten in Braunschweig! Die öffentlichen Verkehrsmittel<br />
der Stadt sind auf den Transport von Rollstuhlfahrern nicht eingestellt. Barrierefreie Toiletten zu<br />
finden, ergibt sich ebenfalls nicht so einfach. Und das Fazit: Inklusive Sozialräume fehlen uns in Kirche<br />
und Gesellschaft. Es wird noch viel Anstrengung kosten, sie zu etablieren.<br />
Für die auch in der Bundesrepublik ratifizierte UN-Konvention über die Rechte behinderter Menschen<br />
sind wir dankbar. Sie weist den richtigen Weg und setzt das Thema auf die Tagesordnung. Wir brauchen<br />
mehr inklusive Sozialräume, Lebensräume mit Integrationskraft, mit Freiräumen, mit nachbarschaftlicher<br />
Toleranz, mit Zivilcourage, Engagement dem Nächsten gegenüber, Vielfalt und Lebendigkeit.<br />
Da, wo die Evangelische Stiftung Neuerkerode in der Region Braunschweig präsent ist, versuchen wir<br />
Sozialräume und Quartiere in der Weise mit zu gestalten. Wir sind froh, dass wir bereits einen inklusiven<br />
Sozialraum mit guten Versorgungs- und Selbstbestimmungsstrukturen für Menschen mit Behinderungen<br />
haben. Ich meine das Dorf Neuerkerode, das inzwischen ein Anziehungspunkt für viele Menschen<br />
geworden ist, um Inklusion zu lernen.<br />
Vor dem Hintergrund ist es schade, dass der Behindertenbeauftragte des Landes Niedersachsen viel zu<br />
undifferenziert durch Pressemitteilungen die Debatte um inklusive Sozialräume, wie das Dorf Neuerkerode,<br />
belastet. Leichtfertig werden Versorgungsstrukturen infrage gestellt für eine unklare Perspektive, der<br />
mentale und finanzielle Ressourcen zur Umsetzung fehlen. Inklusive Sozialräume gibt es nicht zum<br />
Nulltarif. Leider erlebe ich es häufig, dass die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit geistiger<br />
Behinderung über einen Kamm geschoren werden denen von körperbehinderten Menschen. Barrierefreiheit<br />
ist für Menschen mit Körperbehinderung architektonisch und städteplanerisch zu realisieren,<br />
Barrierefreiheit für einen Menschen mit geistiger Behinderung hat viel mehr mit Vorurteilen und mit<br />
mangelnder Toleranz zu tun. Natürlich gibt es Momente, da ist man es leid, sich dafür entschuldigen zu<br />
müssen, dass es das Dorf Neuerkerode als einen Ort gibt, in dem viele Menschen gerne leben. Dann lese<br />
ich den Monatsspruch für September: »Ein Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all<br />
seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes« (Prediger 3,13). Essen und Trinken gehört dazu, sich streiten<br />
und mühen auch - wir werden nicht nachlassen. Viele behinderte Menschen und ihre Angehörigen und<br />
Betreuer erlebe ich so: Mit gutem Mut bei allem Mühen. Viele von ihnen sind mir oft eine Gabe Gottes.<br />
Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, wünsche ich eine gute Zeit, viel Freude beim Stöbern in der neuen<br />
Ausgabe der Neuerkeröder Blätter; bleiben Sie behütet, und bleiben Sie wie oben beschrieben eine Gabe<br />
Gottes für uns: Mit gutem Mut bei allen Mühen,<br />
Ihr Pfarrer Rüdiger Becker<br />
Direktor der Evangelischen Stiftung Neuerkerode<br />
2 | Neu<strong>Er</strong>keröder blätter | 81 | September 2010
TollE STIMMUNG Ende August 2010 in Neuerkerode<br />
beim 2. open Air Festival »Rock an der Wabe« für<br />
Menschen mit und ohne Behinderungen - hier der<br />
Auftritt der Braunschweiger Band »Due e la donna«.<br />
Foto: Fotoagentur Hübner<br />
September 2010 | 81 | Neu<strong>Er</strong>keröder Blätter | 3
140 JaHre woHnen auF dem Heerberg<br />
DIE NEUERkERöDER IN ERkERoDE<br />
es war ein sommerlicher, warmer Tag am Sonntag, dem 18. Juli 1870, als mit Hunderten von gästen<br />
feierlich der Heerberg in dem kleinem dörfchen erkerode am rande des elms eingeweiht wurde. Jäh<br />
unterbrochen werden die Festlichkeiten, als der dorfgendarm die allgemeine mobilmachung verliest.<br />
der deutsch-französische Krieg ist ausgebrochen. Jetzt, vor wenigen wochen, im august wurde das<br />
140-jährige bestehen des Heerbergs gefeiert. Von Stephan Querfurth<br />
Schon im Jahr 1868 hatte Gustav Stutzer (1839-<br />
1921), der damalige Ortspfarrer, bereits das Pfarrwitwenhaus<br />
des Dorfes für Jungen mit einer geistigen<br />
Behinderung als Wohnheim eingerichtet.<br />
Der nach Plänen des Kreisbaumeisters Lindwurm<br />
errichtete Neubau auf dem Heerberg ist für die Aufnahme<br />
von Mädchen und jungen Frauen vorgesehen.<br />
Vierzig Wohnplätze hat nun die »<strong>Er</strong>ziehungs-<br />
und Pflege-Anstalt für Blödsinnige in <strong>Er</strong>kerode«.<br />
1871 beginnt er mit Verhandlungen zum Ankauf<br />
einer bei Sickte gelegenen Papiermühle. Damit entwickelt<br />
sich einige Kilometer von <strong>Er</strong>kerode entfernt<br />
das, was zum Dorf Neuerkerode geworden ist. Intention<br />
Stutzers war es, einen Lebensraum zu schaffen,<br />
in dem Pflege, Verständnis, Bildung und Arbeit<br />
miteinander verknüpft sind. Das widersprach völlig<br />
dem Bild der damaligen Psychiatrie, in der Menschen<br />
mit einer geistigen Behinderung lediglich<br />
verwahrt wurden.<br />
Widerstände bei der Gründung<br />
In dem kleinen Dorf am Elm gab es damals erhebliche<br />
Widerstände gegen die starke Präsenz von<br />
Menschen mit geistiger Behinderung im Ort, Widerstände,<br />
die in Unsicherheiten begründet waren.<br />
4 | Neu<strong>Er</strong>keröder Blätter | 81 | September 2010<br />
Jetzt also ist das 140-jährige Bestehen des Heerbergs<br />
gefeiert worden, eingebunden in ein großes Dorffest<br />
anlässlich des 835 Bestehens von »<strong>Er</strong>ikeroth«. Etwa<br />
AUS DER koNzEpTIoN DES HEERBERGS:<br />
»Eine Besonderheit des Hauses Heerberg ist,<br />
dass hier Menschen mit geistiger Behinderung<br />
die Möglichkeit finden ein Leben zu führen,<br />
welches in einem relativ geringen Umfang von<br />
institutionellen Rahmenbedingungen geprägt<br />
und organisiert wird. Gleichzeitig besteht die<br />
Möglichkeit auf sämtliche institutionelle<br />
Angebote und Dienstleistungen bei Bedarf<br />
zurückzugreifen und diese entsprechend der<br />
individuellen Bedürfnisse und Kompetenzen zu<br />
nutzen.«<br />
600 Einwohner hat der Ort <strong>Er</strong>kerode. Leider, und<br />
das bedauert man sehr auf dem Heerberg, ist nun<br />
auch noch der »Holzwurm«, die Kneipe des Ortes<br />
insolvent. Eins aber bleibt: Der Heerberg ist eines<br />
der Gründungshäuser der heutigen Evangelischen
Stiftung Neuerkerode. Ja, nicht nur der Ort am<br />
Eingang des lieblichen Reitlingstales ist eine Idylle<br />
mit seinen vielen Fachwerkhäusern und der sich<br />
durch den Ort schlängelnden Wabe, es ist schon<br />
lieblich, da oben am Heerberg, wo die Hügel des<br />
Elms direkt hinter dem Haus stark ansteigen. Eingebettet<br />
in eine Streuobstwiese stehen die Gebäude<br />
des Backstein-Fachwerkhauses, hinter denen sich in<br />
bester Hanglage die Reben des kleinen Weinberges<br />
ranken. Einige der auf dem Heerberg lebenden<br />
Menschen fühlen sich verantwortlich für die Pflege<br />
des Rebberges. Die ersten Trauben wurden mittlerweile<br />
geerntet, Saft und Weingelee hergestellt. Und<br />
zwischen Buschwerk halb verborgen, finden sich da<br />
noch die Reste eines Friedhofes, der bis 1893 genutzt<br />
wurde. Das ein Hektar große Grundstück<br />
motiviert, einfach rauszugehen – und es wird in Eigenregie<br />
gepflegt. Und dann ist da noch etwas, was<br />
die Heerberg-Atmosphäre spürbar macht: »Man<br />
fühlt sich zwar als Neuerkeröder hier«, berichtet<br />
Gruppenleiter Martin Bartels »aber man lebt außerhalb<br />
Neuerkerodes. Im eigenen Dorf. Als Neuerkeröder<br />
in <strong>Er</strong>kerode quasi. Ein Stück weit unabhängig.«<br />
Reger Austausch<br />
Die Freizeitangebote Neuerkerodes werden viel genutzt<br />
und natürlich werden auch die medizinischtherapeutischen<br />
Dienstleistungen in Anspruch genommen.<br />
Aber gerade an den Wochenenden, da<br />
bleibt man auch gern unter sich. Da werden die<br />
Freibäder der Umgebung besucht oder auch die<br />
zahlreichen Flohmärkte im Raum Wolfenbüttel/<br />
Braunschweig. Jetzt im Herbst wird es eine Fahrt<br />
nach Uelzen in das Treckermuseum geben, Ewald<br />
Ramünke fiebert dem schon entgegen. <strong>Er</strong> ist einer<br />
| 1 | Helmut Helm und Ewald Ramünke helfen mit, die<br />
anfallenden Arbeiten im Weinberg zu bewältigen<br />
| 2 | Das Alter genießen. Manfred Buhr kann es<br />
| 3 | Christian leuner und Maria Gräser. Eines der beiden<br />
paare, die auf dem Heerberg leben<br />
der 23 Menschen, denen der Heerberg ein Zuhause<br />
geworden ist. Im Jahr 1902 bewohnten 28 Menschen<br />
zusammen mit der Familie eines Hausvaters<br />
den Heerberg, berichten alte Aufzeichnungen. Aber<br />
1968 lebten dort 66 Männer. Das war die Zeit, als<br />
die Bundesrepublik ihr Wirtschaftswunder schon<br />
fast hinter sich gebracht hatte. Ingo Hinz hat diese<br />
Zeiten noch erlebt. Seit mehr als 50 Jahren lebt er<br />
jetzt hier. Maria Gräser und Christian Leuner sind<br />
dagegen noch relativ jung auf dem Heerberg. Sie<br />
sind eins von zwei Paaren, die hier ein Appartement<br />
bewohnen. Ganz stolz sind sie, dass sie ein Ehepaar<br />
sind und zeigen gern die Fotos iher Hochzeit. Gut<br />
zwei Jahre ist das nun her. »Eine große Feier war<br />
das«, erzählt die Ehefrau. »Und die Hochzeitsreise<br />
haben wir an die Ostsee gemacht.« Zwischen 43<br />
und 76 Jahren alt sind die »Heerberger« heute. Das<br />
bedeute, so Bartels, dass ein steigender Pflegebedarf,<br />
gerade bei alltäglichen Verrichtungen, zu beobachten<br />
sei. Zehn der älteren Männer genießen<br />
sichtbar ihren Ruhestand. Manfred Buhr beispielsweise:<br />
Immer ist er draußen an zu treffen, immer<br />
ein freundliches Lächeln im Gesicht und immer die<br />
glimmende Pfeife im Mundwinkel.<br />
Der Heerberg gehört mittlerweile seit Generationen<br />
zum Dorf. Die Nachbarschaft ist gut, man interessiert<br />
sich für einander, man kümmert sich. So wie es<br />
nun mal in jedem Dorfe ist. Den Mitarbeitern der<br />
Wohngruppe ist aber schon klar, dass aufgrund der<br />
sich verschlechternden dörflichen Infrastruktur Begegnungspunkte<br />
verloren gegangen sind. Ihr Anliegen<br />
ist es daher, sie in neuen, anderen Formen wieder<br />
zu beleben.<br />
Der Heerberg ist das geblieben, was er schon immer<br />
war: Eine Stück Neuerkerode in <strong>Er</strong>kerode. |<br />
September 2010 | 81 | Neu<strong>Er</strong>keröder Blätter | 5<br />
Fotos:<br />
Stephan Querfurth
FaHrradwerKSTaTT, TiScHTenniS, TanzTreFF, diSco<br />
FREIzEIT FüR AllE<br />
was wäre das Leben ohne freie zeit. Freizeit. die freie zeit genießen. Sie planen und strukturieren.<br />
Sie erleben. mit anderen menschen erleben. Teilhabe an angeboten. auswählen von dingen, mit<br />
denen man sich in seiner freien zeit beschäftigen möchte. oder plötzlich hineinstolpern in ein angebot,<br />
das man eigentlich gar nicht gesucht hatte, dessen erleben einen nun aber bereichert. Jeder<br />
kennt das. auch die menschen, die in neuerkerode leben. und deshalb hat die Freizeitpädagogik seit<br />
Jahrzehnten so einen hohen Stellenwert. Von Stephan Querfurth<br />
Wenn DJ Gerd Hormann bei der Disco in der<br />
Scheune seine CDs einlegt, dann kommt so richtig<br />
Stimmung auf. Seine Spezalität ist Volksmusik. Die<br />
anderen Neuerkeröder DJs, Janina Lühr und Nadine<br />
Timpe etwa, setzen andere musikalische Schwerpunkte,<br />
haben anderes Publikum, das aber nicht<br />
minder funkig und groovig abrockt. Die Disco ist<br />
eine der ganz beliebten Veranstaltungen, Bürger<br />
Neuerkerodes machen für Bürger Musik. Vorrang<br />
für die Mitarbeiter in der Freizeitpädagogik ist es,<br />
die unterschiedlichen Bedürfnisse und Interessen<br />
aller Neuerkeröder in ihren Angeboten aufzugreifen.<br />
Dreimal im Jahr erscheint das Freizeitprogramm,<br />
rechtzeitig im Voraus immer für vier Monate.<br />
Ein Durchblättern des etwa siebzig Seiten<br />
umfangreichen Heftes zeigt nicht nur die Vielfalt<br />
der Angebote, es macht neugierig und hält, was es<br />
auf seinem Titelblatt verspricht: Freizeit, Abenteuer<br />
und Kultur für alle Menschen. Natürlich gibt es da<br />
die Qual der Wahl. Aber das gehört dazu, man muss<br />
sich zwischen vielen interessanten Dingen, Ausflügen,<br />
Sportveranstaltungen, Festen, Konzerten oder<br />
Theaterbesuchen, entscheiden. Aber die Auswahl<br />
wird durch Symbole und Farben erleichtert: Kuli-<br />
6 | Neu<strong>Er</strong>keröder Blätter | 81 | September 2010<br />
narische Angebote etwa sind gelb gekennzeichnet,<br />
kreative und Handwerkliche Vorschläge orange.<br />
Allein fünfzig verschiedene Angebote verzeichnet<br />
das aktuelle Programm für die Zeit vom Juli bis<br />
in den Oktober. Um nur einiges zu nennen: Da<br />
wird an einem Nachmittag Marmelade gekocht, ein<br />
Zauberer tritt mit seinem Animationstheater auf,<br />
ein Walderlebnis ist verzeichnet, Fahrrad- und Kanutouren<br />
werden angeboten, es gibt Kino in der<br />
Scheune, eine Tour in die Heide ist geplant, ein Besuch<br />
des Phaeno in Wolfsburg, es wird mit der Harzer<br />
Schmalspurbahn gefahren, auf dem Südsee bei<br />
Braunschweig gesegelt, ein Milchbauernhof in der<br />
Wedemark wird besucht, die Speicherstadt Hamburg<br />
ist einen Ausflug wert, ebenso der <strong>Er</strong>lebnispark<br />
Sottrum, der Zoo Magdeburg, Es gibt eine<br />
Waldtiere-Entdeckertour – und und und. Alles besondere<br />
Angebote an einem bestimmten Tag. Man<br />
muss sich rechtzeitig anmelden, die Teilnehmerzahlen<br />
sind teilweise begrenzt und bei einigen Veranstaltungen<br />
entstehen auch Kosten.<br />
Wer jetzt aber denkt, das sei ja ein schönes und<br />
vielfältiges, gut ausgewähltes und detailliert geplantes<br />
Programm, der vergisst die Seiten 59 und 60
des Freizeitprogramms. Unter der schlichten Überschrift<br />
»Regelmäßige Angebote der Freizeitpädagogik«<br />
findet sich eine Auflistung all der Angebote,<br />
die die regelmäßig pro Woche stattfinden, darunter<br />
viele Dinge, die für alle offen sind. Da ist beispielsweise<br />
montags Musik und Bewegung am Vormittag,<br />
nachmittags dann Tischtennis und abends<br />
Schwimmen oder alternativ der Clubabend. Dienstags<br />
dann immer die Fahrradwerkstatt, der Seniorennachmittag,<br />
die beiden Kegelgruppen, der<br />
Spiel- und Kickertreff und am Abend dann der<br />
Tanztreff. Mittwochs, donnerstags, freitags, samstags<br />
und sonntags geht es dann entsprechend weiter.<br />
Ist das Freizeitprogramm erschienen, erreichen die<br />
vier Mitarbeiter dieses Bereiches, die sich 2,6 Stellen<br />
teilen, rund 1200 Anfragen. Etwa die Hälfte<br />
kann berücksichtigt werden.<br />
Die Mitarbeit von Freiwilligen gehört<br />
zum konzept<br />
Ohne die Mitarbeit eines Jugendlichen aus dem<br />
Freiwilligen Sozialen Jahres und der Praxisstelle für<br />
einen Schüler oder eine Schülerin aus der Fachschule<br />
für Heilerziehungspflege wäre das vielseitige Angebot<br />
an Freizeitaktivitäten kaum zu bewältigen.<br />
»Wir müssen ja nicht nur planen«, erläutert Henrike<br />
Dormeier, eine der Mitarbeiterinnen der Freizeitpädagogik,<br />
»jede einzelne Veranstaltung muss auch<br />
ganz präzise organisiert werden.« Das beginne bei<br />
der Raumfrage, es gehe um Bestuhlung und Elektrik,<br />
Bereitstellen von Getränken bis hin zu der<br />
Werbung für einzelne Veranstaltungen. So wird für<br />
einen Teil von Veranstaltungen auch ganz bewusst<br />
in der Region geworben. Beispiel, die 2. Seil- und<br />
Kletterwoche, die Anfang September massiv das<br />
Bild Neuerkerodes beherrscht. Hochseil- und Nied-<br />
| 1 | Sie sind die DJ's des Abends: Janina lühr (l.) und<br />
Nadine Timpe<br />
| 2 | Sommerliche Radtouren gehören zu den vielfältigen<br />
Angeboten des Freizeitbereiches<br />
| 3 | Sich über die Arbeit der örtlichen Feuerwehr informieren<br />
lassen, auch ein Freizeitangebot<br />
rigseilklettern, Seilbrücken über die Wabe und Jakobsleitern<br />
regen zum Mitmachen an und fordern<br />
heraus. Da sind dann neben vielen Teilnehmern aus<br />
Neuerkerode Klassen der Grundschule Schöppenstedt<br />
dabei, Schüler aus Wolfsburger und Braunschweiger<br />
Schulen, Kindergartengruppen und Konfirmanden<br />
aus der Umgebung. Dabei natürlich auch<br />
die Neuerkeröder Fachschule für Heilerziehungspflege.<br />
»Liebe BürgerInnen und liebe KollegInnen« heißt es<br />
in einem Mail, das schon Mitte Juli allen Bereichen<br />
und Gruppen in Neuerkerode zuging, »im Anhang<br />
haben wir Ihnen noch einmal die aktuelle Terminplanung<br />
der Seil- und Kletterwoche dargestellt.<br />
Auch in diesem Jahr ist die Resonanz wieder überwältigend.<br />
Wir haben schon jetzt an die 700 angemeldete<br />
TeilnehmerInnen. Wir mussten für die<br />
Vormittagsstunden leider schon vielen Schulklassen<br />
absagen.« |<br />
September 2010 | 81 | Neu<strong>Er</strong>keröder Blätter | 7<br />
Fotos:<br />
Fotoagentur Hübner (1)<br />
Freizeitpädagogik (2)(3)<br />
FIT WIE EIN TURNSCHUH: Horst Eichler aus dem Maria Stehmann<br />
Haus in Braunschweig ist seit 16 Jahren im Wanderclub des Bereiches<br />
der Freizeitpädagogik. Das ist aber nicht alles: der 74-Jährige ist fit<br />
wie ein Turnschuh. Für ihn ist das tägliche Wandern gar nicht so<br />
etwas Besonderes: »Mir macht das Wandern viel Spaß, weil es immer<br />
eine Menge zu sehen gibt und ich einfach gern in der Natur unterwegs<br />
bin.«<br />
Der Wanderclub ist eine feste Gruppe von bis zu zwölf Teilnehmern,<br />
die sich zweimonatlich zu größeren Wandertouren trifft. Ziel sind<br />
Heide und Harz, aber auch Ziele der näheren Umgebung werden<br />
»erlaufen«. Rund 15 Kilometer sind zu absolvieren und werden von<br />
den Beteiligten immer mit viel Spaß bewältigt.<br />
Henrike Dormeier, Freizeitpädagogik
Fotos: Stephan<br />
Querfurth<br />
inTenSiv beTreuTeS einzeLwoHnen (ibe) in neuerKerode<br />
AUFWERTUNG UND INDIvIDUAlITäT<br />
da ist ganz viel Stolz, Sicherheit und auch Selbstbewusstsein im gesichtsausdruck der drei Frauen<br />
zu lesen. Stolz auf ihre eigene wohnung, Sicherheit über die aufgabenstellung am arbeitsplatz und<br />
Selbstbewusstsein, dass das Leben so gelingt, wie es gelingt. Von Stephan Querfurth<br />
Anita Schleifer, Birgit Marr und Petra Brandes sind<br />
drei Frauen, die seit geraumer Zeit im Rahmen des<br />
Wohnprojektes des Intensiv Betreuten Einzelwohnens<br />
(IBE) selbstständig in ihren Appartements in<br />
Neuerkerode und in Sickte, dem Nachbardorf leben.<br />
Birgit Marr treffe ich gleich zweimal an diesem<br />
sonnigen Augusttag. Als ich im Büro, der zentralen<br />
Anlaufstelle des IBE, mit Florian Schoenrock und<br />
Jörg Berends, zwei der Mitarbeiter in diesem Bereich,<br />
sitze, öffnet sie spontan die Tür. In der Hand<br />
einen dicken Blumenstrauß, fragt sie nach Daniel.<br />
<strong>Er</strong> ist ein Mitarbeiter, der erst kurze Zeit in diesem<br />
Arbeitszweig Neuerkerodes tätig ist. Das sei aber<br />
schade, bedauert sie, dass er nicht da sei, »den finde<br />
ich so goldig.« Ein Beispiel dafür, wie elementar<br />
wichtig die persönliche Beziehung zwischen Betreuten<br />
und ihren Betreuern in diesem sehr sensiblen<br />
und filigranen Arbeitsgebiet gesehen werden<br />
muss. Es ist mehr als eine professionelle Klienten-<br />
Therapeuten Beziehung.<br />
Begleitung und Assistenz<br />
Dann nachmittags treffe ich Birgit Marr wieder. Im<br />
Lebensmittelladen Neuerkerodes. Das Einkaufen<br />
ist für sie von großer Bedeutung. Wie alle anderen<br />
Neuerkeröder, die im Intensiv Betreuten Einzelwohnen<br />
leben, verwaltet sie einen für sie überschau-<br />
8 | Neu<strong>Er</strong>keröder Blätter | 81 | September 2010<br />
baren Barbetrag, der ihr vierzehntäglich ausgezahlt<br />
wird, und sie beherrscht Fähigkeiten zur Eigenversorgung.<br />
Es sei vom Verständnis her ein bedarfsorientiertes<br />
Dienstsystem, erläutern mir Schoenrock<br />
und Berends. Feste Termine, Begleitung und Assistenz<br />
sind die Dinge, die in der Alltagsstruktur wesentlich<br />
sind.<br />
Alle zehn jetzt in diesem Projekt Lebenden, das im<br />
Jahr 1997 mit drei in ihrer Persönlichkeit und in<br />
ihrem sozialen Verhalten sehr auffälligen Menschen<br />
initiiert wurde, hätten sich früher immer nur als<br />
Störer erlebt und erfahren, berichtet Christiane Redecke,<br />
die zuständige Abteilungsleiterin. »Fast alle<br />
haben in unterschiedlichen Wohngruppen gelebt,<br />
mussten aber ausziehen, da sie für die Gemeinschaft<br />
nicht tragbar waren. Viele von ihnen haben wegen<br />
ihres problematischen Verhaltens in der Psychiatrie<br />
gelebt.«<br />
Nun leben sie selbstständig in eigenen Appartements,<br />
überall in Neuerkerode und auch im Nachbarort.<br />
Ein Zusammenleben miteinander in einer<br />
spezifischen Gruppe sei ebenfalls problematisch, so<br />
Redecke, da es schnell zu kritischen Situationen auf<br />
Grund ihrer psychischen Beeinträchtigung führen<br />
könne. Eine eigene Wohnung zu haben, werde dagegen<br />
als große Aufwertung empfunden, so ihre<br />
<strong>Er</strong>fahrung. »Es ist damit eine individuelle Lebens
form geschaffen worden, die es ermöglicht, in einer<br />
reizarmen Umgebung selbstbestimmt leben zu können.«<br />
Man sei damals ganz bewusst ein hohes Risiko<br />
eingegangen, sagt sie noch, »aber es ist gelungen,<br />
es hat sich mehr als bewährt.« Alle Menschen, die<br />
im Rahmen des IBE leben, hätten gelernt, mit dem<br />
Telefon umzugehen, erfahre ich. »Sie brauchen einfach<br />
die Sicherheit, rund um die Uhr mit einer Vertrauensperson<br />
in Kontakt treten zu können.«<br />
Individuelle Betreuung<br />
Nach mehr als zehn Jahren ist das IBE längst aus<br />
seiner Projektphase heraus, es hat sich etabliert. Der<br />
Bedarf nach einer solchen Lebensgrundlage steigt<br />
und soll in Neuerkerode ausgebaut werden. »Für jeden<br />
einzelnen Menschen in unserem Bereich ist eine<br />
intensive, ganz individuelle Betreuung nicht nur<br />
notwendig, sondern auch umgesetzt«, berichtet<br />
Schoenrock. Jeder habe die Sicherheit, ständig auf<br />
strukturelle Betreuung zurückgreifen zu können.<br />
Das kann bedeuten, dass es für jemanden tägliche<br />
Gesprächstermine im Büro des IBE gibt, oder Besuche<br />
in der Wohnung, für andere genügt vielleicht<br />
eine Beratung pro Woche. Auch Ausflüge, Einkäufe<br />
werden nach Bedarf verabredet. »Die durch uns Betreuten<br />
können so ein hohes Maß an Autonomie<br />
erleben, gleichzeitig aber auch eine ganz große Sicherheit«,<br />
erläutert Berends. Mit dem IBE sei eine<br />
Wohn- und Lebensform entwickelt worden, die<br />
Menschen da auffange, wo sie ihren Bedarf hätten:<br />
»In einer üblichen Wohngruppe sind sie mit dem<br />
sozialen Zusammenleben überfordert, allein in<br />
Braunschweig in einer Wohnung leben zu müssen,<br />
würde sie in Hilflosigkeit und Unsicherheit bringen.«<br />
Die im IBE tätigen Mitarbeiter wissen, wovon<br />
sie reden, alle haben schon früher in der Betreuung<br />
| 1 | Sie weiß, was sie braucht. Birgit Marr kauft gezielt ein<br />
| 2 | Der Arbeitsplatz im kleiderladen bietet petra Brandes<br />
vielfältige kontakte mit kunden<br />
| 3 | Endlich eine eigene Wohnung. Für Anita Schleifer ist<br />
damit ein ganz großer Wunsch in <strong>Er</strong>füllung gegangen<br />
mit in ihrem Verhalten auffälligen und schwierigen<br />
Menschen gearbeitet. In ihrer alltäglichen Arbeit<br />
kooperieren sie auch mit der Heilpädagogischen Intensivgruppe.<br />
Und dann treffe ich zum Foto-Termin Anita Schleifer<br />
und Petra Brandes. Bei Anita Schleifer wird auf<br />
den ersten Blick begreifbar, wie ernst das individuelle<br />
Wohnen genommen wird. Ihr Appartement ist<br />
ein Kabinett der Sammelleidenschaft. Ihre freie<br />
Zeit nutzt sie eher als Beobachterin des Lebens in<br />
Neuerkerode. Deshalb sei es für sie auch notwendig,<br />
täglich regelmäßige Gesprächstermin angeboten<br />
zu bekommen, berichtet Jörg Berends, um sie<br />
AUS EINEM pRoJEkTpApIER DES IBE: »Eine Änderung der psychischen<br />
Auffälligkeiten der im Rahmen des IBE Betreuten ist auch<br />
durch die intensive Einzelbetreuung nicht nachweisbar. Dies ist aber<br />
ursächlich mit der besonderen Problematik des Personenkreises<br />
verbunden und nicht zu erwarten.<br />
Die Häufigkeit und Dramatik der jeweiligen Handlungen konnte<br />
jedoch auf ein weitaus erträglicheres Maß herabgesenkt werden.<br />
Die Einzelbetreuung bewirkt eine spürbare Aufwertung der betroffenen<br />
Menschen. Ebenfalls konnte eine hohe Motivation zur Bewältigung<br />
der neuen Wohnsituation beobachtet werden. Lebenspraktische<br />
Kompetenzen steigerten sich in allen Fällen.«<br />
damit ein Stück aus ihrer Isolation zu holen. Ganz<br />
anders wieder bei Petra Brandes. Sie lebt selbstständig<br />
und weitgehend selbst organisiert im Nachbarort<br />
Sickte und kommt täglich zur ihrem Arbeitsplatz<br />
im Kleiderladen nach Neuerkerode. In Phasen,<br />
in der es ihr nicht gut geht, nutzt sie dann eng den<br />
Kontakt zu den Mitarbeitenden im Intensiv Betreuten<br />
Einzelwohnen. |<br />
September 2010 | 81 | Neu<strong>Er</strong>keröder Blätter | 9
Foto:<br />
dominik Schrader<br />
zwanzig JaHre Förderverein neuerKerode<br />
GUTES FöRDERN UND DARüBER REDEN<br />
der Förderverein der evangelischen Stiftung neuerkerode ist gekennzeichnet durch hohes engagement,<br />
Fantasie und ideen. zentrale aufgabenstellung ist es, Projekte zu ermöglichen, die die<br />
integration von menschen mit geistiger behinderung fördert. Von Stephan Querfurth<br />
Zwanzig Jahre jung und schon so viel erreicht. Mit<br />
einem zünftigen Grill- und Weinfest auf dem Heerberg<br />
in <strong>Er</strong>kerode, einem der Gründungshäuser der<br />
Evangelischen Stiftung Neuerkerode, feierte der<br />
Förderverein der Stiftung im August sein Jubiläum.<br />
Zahlreiche Gäste waren erschienen um gemeinsam<br />
diesen besonderen Geburtstag zu begehen. Musikalisch<br />
begleitet wurde das Fest von der Gruppe »The<br />
Mix« aus Neuerkerode.<br />
Grund genug, auch auf sein Wirken in zwei Jahrzehnten<br />
Rückblick zu halten. In Ansprachen und<br />
Grußworten betonten Vertreter aus Politik und Gesellschaft<br />
den Stellenwert des Fördervereins der<br />
Stiftung. »Auch eine moderne Gesellschaft sollte<br />
nicht auf Barmherzigkeit im Leben verzichten«, so<br />
Rüdiger Becker, Direktor der Stiftung. »Der Förderverein<br />
steht für ein gesellschaftliches, für ein biblisches<br />
Lebensmodell.« In dieser Zivilgesellschaft<br />
habe jedes einzelne Mitglied große Verantwortung<br />
übernommen, sagte Becker.<br />
Der Förderverein der Evangelischen Stiftung Neuerkerode<br />
wurde am 27. Juni 1990 gegründet. <strong>Er</strong> unterstützt<br />
in unterschiedlichen Bereichen vielfältig<br />
die Zielsetzung der Evangelischen Stiftung Neuerkerode,<br />
Orte zum Leben für Menschen mit geistiger<br />
Behinderung zu schaffen. Geld sei das eine, so<br />
Landsbischof Friedrich Weber in seinem Dank an<br />
10 | Neu<strong>Er</strong>keröder Blätter | 81 | September 2010<br />
die Mitglieder und den Vorstand des Fördervereins,<br />
»Sie geben aber Lebenszeit, und die gibt ihnen niemand<br />
zurück.« Bischof Weber verwies darauf, dass<br />
zwei Drittel der Ehrenamtsarbeit im sozialen Bereich<br />
über Kirche und ihre Diakonie in der Bundesrepublik<br />
getan werde.<br />
In seinem 20-jährigen Wirken hat der Verein viel<br />
beachtete Auftritte des Neuerkeröder Theater-Ensembles<br />
»Endlich« und Ausstellungen der »Kunstwerkstatt<br />
Villa Luise« unterstützt, er fördert die<br />
Musikband »The Mix«, Sportaktivitäten, Ausflüge<br />
und Urlaube, die Neuerkeröder Fahrradgruppe,<br />
Kurse an der Kreisvolkshochschule und das Tiergehege<br />
in Neuerkerode. Legendär schon nahezu die<br />
bereits 1990 eingeweihte und nahezu vollständig in<br />
Eigenarbeit errichtete Reithalle auf dem Burschenhof<br />
in Sickte, die auch heute noch behinderten und<br />
nicht behinderten Bürgern zur Verfügung steht. Im<br />
Jahr 2007 wurde auf einem Hang am Heerberg mit<br />
99 Rebstöcken der Sorte Regent ein Weinberg angelegt,<br />
ebenfalls ein integratives Projekt des Fördervereins<br />
der Stiftung. |<br />
Förderverein der evangelischen Stiftung neuerkerode<br />
Kontakt: Horst waßmann (Schriftführer)<br />
Tel. (05305) 201 275 | mail: Horst.wassmann@neuerkerode.de<br />
Spendenkonto: braunschweigische Landessparkasse<br />
bLz 250 500 00 | Konto 2 981 413
der angeHörigenbeiraT neuerKerodeS im wandeL<br />
»DAS GREMIUM STäRkEN«<br />
der angehörigenbeirat im wandel. das ist nicht nur eine beschreibung gegenwärtiger Situation,<br />
sondern auch ein motto. offener soll die arbeit werden, aktiver, transparenter, kommunikativer und<br />
näher dran an der Leitung: Sich hoch engagiert einmischen. Von Stephan Querfurth<br />
Es klingt so einfach, aber es ist mit hohen Ansprüchen<br />
besetzt, wenn in der Präambel des Entwurfes<br />
einer neuen Satzung für den Angehörigenbeirat ein<br />
Satz wie dieser zu lesen ist: »Der Angehörigenbeirat<br />
stellt das Wohl der Menschen in den Mittelpunkt,<br />
er achtet und respektiert die Selbstbestimmungsrechte<br />
der Menschen mit Behinderungen.«<br />
Als »Elternbeirat« im Jahr 1984 gegründet, änderte<br />
dieses Gremium, das rechtlich nicht vorgeschrieben,<br />
von der Leitung Neuerkerodes aber gewollt<br />
und gewünscht ist, seinen Namen in »Angehörigenbeirat«.<br />
In einem fünfjährigen Turnus werden die<br />
14 Vertreter gewählt; bislang jeweils ein Vertreter<br />
aus jedem Hausbereich. Nach Umstrukturierungen<br />
der Wohnbereiche soll für die am 19.1.2011 geplante<br />
Neuwahl des Angehörigenbeirates auch das Wahlverfahren<br />
verändert werden. Bei einer Wahlversammlung<br />
werden sich nun Kandidaten zur Wahl<br />
vorstellen, sich und ihr Verständnis einer engagierten<br />
Mitwirkung in der Arbeit erläutern. Die Bestimmung<br />
der zehn Beiratsmitglieder (Eltern, Geschwister<br />
oder rechtliche Betreuer Neuerkeröder<br />
Bürger) erfolgt dann in geheimer Wahl. Fünf Personen<br />
können dann im Verlauf der 5-jährigen<br />
Wahlperiode hinzugewählt werden. »Dieses Verfahren<br />
erscheint uns sinnvoll, weil es die gewählten<br />
Mitglieder des künftigen Beirates demokratisch le-<br />
gitimiert und die Kraft dieses Gremiums stärkt«,<br />
sagt Heike Seffers, die dem Ausschuss angehört, der<br />
die Wahl im Janaur 2011 vorbereitet und die neue<br />
Satzung mit erarbeitet.<br />
Die Arbeit des neuen Beirates wird interessant werden,<br />
da sein Aufgabenfeld neu definiert wird und<br />
sich die Möglichkeiten der Beteiligung erhöhen. Als<br />
beratendes Gremium will der Angehörigenbeirat<br />
u.a. die UN-Konvention über die Rechte von Menschen<br />
mit Behinderungen unterstützen und sich an<br />
ihrer Umsetzung beteiligen. Man hat vor, Austausch<br />
mit andern Angehörigenbeiräten zu suchen und auf<br />
verschiedenen Ebenen die Inklusion von Menschen<br />
mit Behinderung in die Gesellschaft zu fördern und<br />
sich mit den aktuellen sozialpolitischen Veränderungen<br />
auseinanderzusetzen. |<br />
September 2010 | 81 | Neu<strong>Er</strong>keröder Blätter | 11<br />
Foto:<br />
Stephan Querfurth<br />
kANDIDATEN GESUCHT: Wer Interesse hat, zur Wahl des neuen Angehörigenbeirates<br />
am 19.1.2011 zu kandidieren, sollte sich bald melden bei:<br />
Hansgert eberle | allensteinstr. 7 | 38110 braunschweig | Tel. (0531) 940536 |<br />
mail: heinkel13@googlemail.com<br />
Heike Seffers | am mühlenberg 4 | 31234 edemissen | Tel: (05176) 90555 |<br />
mail: Heike.seffers@gmx.de<br />
rüdiger becker | evangelische Stiftung neuerkerode | Kastanienweg 3 | 38173 neuerkerode<br />
(05305) 201 215 | mail: ruediger.becker@neuerkerode.de
12 | Neu<strong>Er</strong>keröder Blätter | 81 | September 2010<br />
Neubürgerempfang in Neuerkerode<br />
Dichtes Gedränge im Speisesaal: <strong>Er</strong>stmals wurde für über<br />
25 Neubürger in Neuerkerode ein Begrüßungsempfang<br />
ausgerichtet. Mit dabei waren auch zahlreiche Angehörige,<br />
Mitarbeiter und Vertreter der Neuerkeröder Bürgervertretung.<br />
»Wir möchten Ihnen durch diesen Empfang das Einleben<br />
im Dorf erleichtern. Herzlich willkommen, schön,<br />
dass sie da sind«, sagte Direktor Rüdiger Becker. Der Vorsitzende<br />
der Bürgervertretung Franz Biermanksi erzählte<br />
von den Aufgaben der gewählten Interessenvertretung der<br />
Bürger: »Wir sind Ansprechpartner bei Problemen. Ihr<br />
könnt euch immer direkt an uns wenden, wir werden versuchen<br />
eine Lösung zu finden.« | aw<br />
kraftvoller, temperamentvoller Rock an der<br />
Wabe<br />
Mehr als fünf Stunden lang waren viele Menschen am doch<br />
eher kühlen herbstlichen Samstagabend Ende August Besucher<br />
des Rockfestivals an der Wabe in Neuerkerode. Es war<br />
bereits das zweite Mal, dass die Stiftung diese Veranstaltung<br />
von und mit Menschen mit Behinderungen ausrichtetete.<br />
Trotz des wechselhaften Wetters kamen über 500 Besucher<br />
und rockten begeistert mit. Dabei waren die Bands<br />
»Due e la donna« aus Braunschweig, »Die Kassenpatienten«<br />
aus Leipzig und »Heavy Load« aus England. Gastgeber war<br />
die Gruppe »The Mix« aus Neuerkerode (Bild links).<br />
Gerade zwei Jahre ist es her, dass der Leiter des Neuerkeröder<br />
Musikbereiches, Peter Savic, die Band »The Mix« aufbaute.<br />
Die Formation besteht aus 14 Musikern, Menschen<br />
mit und ohne Behinderungen. In dieser Zeit hat sich die<br />
Gruppierung bereits weit über die Region hinaus einen Namen<br />
gemacht.<br />
Der Ärzte-Coverband »Die Kassenpatienten« beherrschte<br />
nicht nur ihr Handwerk und sorgten für gute Stimmung,<br />
sondern präsentierten auch elementaren Powerpop.<br />
Die Gruppe »Due e la donna« (Die zwei und die Frau) aus<br />
Braunschweig gab sich für ihre Zuschauer in ihrer kreativen<br />
melodischen und ausstrahlenden Musik kraftvoll und mitreißend.<br />
Es war eine Mischung aus melancholischen Balladen<br />
und temperamentvollem Rock, die die mittlerweile vier<br />
Musiker und ihre charismatisch auftretenden Sängerin Giusi<br />
di Gaudio boten. Höhepunkt war der gemeinsame Auftritt<br />
mit den Musikern von »The Mix«, der das Publikum<br />
nachhaltig begeisterte. Den Abschluss bildete dann »Heavy<br />
Load« (Bild links unten). Die fünfköpfige Gruppe aus England,<br />
in der drei Bandmitglieder Menschen mit einer Behinderung<br />
sind, überzeugte durch ihre eindrückliche und<br />
beindruckende Live-Performance. | sq
Neuer Ausbildungsjahrgang der Fachschule für Heilerziehungspflege<br />
hat begonnen<br />
Theorie und Praxis für sich erlernen und in die Alltagsarbeit einbringen können, das ist der<br />
Grundtenor der 26 neuen Schüler an der Fachschule für Heilerziehungspflege der Evangelischen<br />
Stiftung Neuerkerode, die ihren Sitz in Sickte hat. Es sind 19 Frauen und sieben<br />
Männer, die für sich entschieden haben, sich motiviert in die dreijährige Ausbildung für<br />
den Beruf der Heilerziehungspflegerin, des Heilerziehungspflegers zu begeben, sich darauf<br />
einzulassen, mit Menschen mit einer geistigen Behinderung zu arbeiten. Es sind Menschen,<br />
die erst am Beginn einer beruflichen Laufbahn nach Jahren der Schule stehen, oder Menschen,<br />
die bereits Berufs- und Lebenserfahrung in anderen Bereichen gesammelt haben.<br />
An ihrem ersten Arbeitstag wurden die neuen Schüler vom Direktor Neuerkerodes, Rüdiger<br />
Becker, weiteren leitenden Mitarbeitern und ihren Mitschülern mit einem feierlichen<br />
Gottesdienst in der Peter- und-Paul-Kirche Neuerkerodes empfangen. | sq<br />
Gebt zeugnis von Eurer Hoffnung:<br />
ökumenischer Gottesdienst mit über 700<br />
Teilnehmern im Braunschweiger Dom<br />
Der Andrang war groß, Stühle mussten nachgeholt, zusätzlicher<br />
Platz für zahlreiche Rohlstuhlfahrer musste geschaffen<br />
werden: Über 700 Menschen mit und ohne Behinderung<br />
feierten im Braunschweiger Dom gemeinsam mit dem<br />
Hildesheimer Bischof Norbert Trelle und Landesbischof<br />
Prof. Dr. Friedrich Weber einen ökumenischen Gottesdienst<br />
unter dem Motto »Gebt Zeugnis von Eurer Hoffnung«.<br />
Geplant und durchgeführt wurde der Gottesdienst<br />
von Mitarbeitern und Bürgern der Evangelischen Stiftung<br />
Neuerkerode und der katholischen Heimstatt Röderhof in<br />
Diekholzen bei Hildesheim. Das musikalische Rahmenprogramm<br />
wurde von der Gruppe »The Mix« aus Neuerkerode,<br />
der Gruppe »Underrock« vom FED und des Instrumentalensembles<br />
der Heimstatt Röderhof gestaltet.<br />
Bischof Weber rief im Gottesdienst dazu auf, sich gegen die<br />
schleichende Debatte um die Kostenfrage zu wehren. Stellungnahmen<br />
für die Betroffenen aus Kirche und Gesellschaft<br />
seien daher dringend erforderlich.<br />
Ein öffentlich diskutiertes Thema am Rande der Veranstaltung<br />
waren Möglichkeiten und Umsetzung von Teilhabe<br />
und Inklusion, so wie sie nach der UN-Charta für Menschen<br />
mit Behinderung organisiert werden müssen. Beide<br />
Bischöfe problematisierten den Personalschlüssel des<br />
Landes, der für eine ausreichende Begleitung gerade für<br />
Menschen mit hohem Hilfebedarf nicht ausreichend sei.<br />
Der Direktor Neuerkerodes, Rüdiger Becker, forderte für<br />
Menschen mit schweren Behinderungen »das gleiche Recht<br />
auf selbstbestimmte Teilhabe an der Gesellschaft wie alle<br />
anderen auch.«<br />
Rund um den Braunschweiger Dom gab es einen Freiluft-<br />
Empfang, Imbiss- und Informationsstände. | sq/aw<br />
September 2010 | 81 | Neu<strong>Er</strong>keröder Blätter | 13
14 | Neu<strong>Er</strong>keröder Blätter | 81 | September 2010<br />
Sommerimpressionen aus Neuerkerode -<br />
kunstausstellung im Sickter Herrenhaus<br />
Anlässlich des 300-jährigen Geburtstages des Sickter Herrenhauses<br />
präsentiert die Evangelische Stiftung Neuerkerode<br />
bis zum 26. September 2010 eine Ausstellung mit dem<br />
Titel »Sommerimpressionen aus Neuerkerode«. Gezeigt<br />
werden Werke der Neuerkeröder Künstler Sybille Kautz,<br />
Christoph Stark, Ilona Schimpf und Maike Strautz. Die<br />
Bilder zeigen unterschiedliche Wahrnehmungen des Sommers.<br />
In den Blumenbildern von Sybille Kautz ist eine paradiesische<br />
Farbintensität zu bemerken und in den Zeichnungen<br />
von Christoph Stark eine strenge Linienführung<br />
und Blickwinkel aus besonderen Perspektiven. Strahlend<br />
und sehr genau im Detail die Blumen von Ilona Schimpf<br />
und in ungewöhnlicher Dynamik eine Impression des Herrenhauses<br />
von Maike Strautz. | sq<br />
Hunderte kletterer in Neuerkeröder Bäumen<br />
Nach dem großen Interesse, das im vergangenen Jahr die<br />
Seil- und Kletterwoche ausgelöst hatte, fand auch in der<br />
ersten Septemberwoche diesen Jahres wieder eine solche<br />
Veranstaltung statt. Mit einem Unterschied: Noch mehr<br />
Anmeldungen von Jugend- und <strong>Er</strong>wachsenengruppen aus<br />
der Region gingen ein. Etwa 800 Kletterer, dreihundert<br />
mehr als im Jahr 2009 probten ihre Kräfte, Gelenkigkeit<br />
und ihren Mut in den Hoch- und Niedrigseilgärten, die<br />
überall im Dorf installiert waren. »Ganz schnell kristalliert<br />
sich in den unterschiedlichen Gruppen heraus, wie wesentlich<br />
Absprachen, Teambildung, Kommunikation, Kooperation<br />
und Verlässlichkeit sind«, erläutert Torsten Radon von<br />
der Freizeitpädagogik, der das Ganze organisierte und mit<br />
anderen <strong>Er</strong>lebnispädagogen begleitete. | sq<br />
Sportfest in Neuerkerode<br />
Strahlender Sonnenschein, Siegeslaune und herrliches Miteinander,<br />
das waren die Kennzeichen des 2. Neuerkeröder<br />
Sportfestes, an dem sich viele Neuerkeröder Bürgerinnen<br />
und Büreger beteiligten. <strong>Er</strong>stmals in diesem Jahr gab es einen<br />
Rollstuhlfahrerparcours. Nicht nur, dass man geschickt<br />
Hindernisse umfahren musste, kaum war man durch das<br />
vermeintliche Ziel, einen Vorhang aus farbigen Tüchern gefahren,<br />
war da noch zielgenau ein Ball in einen aufgespannten<br />
Regenschirm zu werfen. Daneben gab es Aerobic,<br />
Walking und Judo als Stationen, an denen man sich sportlich<br />
messen konnte. Sitzgymnastik und Ballspiele waren<br />
weitere Herausforderungen. An die Sieger der einzelnen<br />
Stationen gingen die diesjährigen Aktiv-Pokale. | sq
(Quittung bei Bareinzahlung)<br />
Datum, Unterschrift<br />
Bitte geben Sie für die<br />
Spendenbestätigung<br />
Ihren Namen und<br />
Ihre Anschrift an.<br />
Liebe spenderinnen und spender,<br />
bitte verwenden Sie diesen Überweisungsträger, wenn Sie<br />
uns eine Spende zukommen lassen. Dieser Zahlungsweg hilft,<br />
unsere Verwaltungskosten niedrig zu halten.<br />
Bitte beachten Sie: Immer mehr Banken bedienen sich heute<br />
des elektronischen Datenaustausches. Zunehmend beeinträchtigt<br />
dies die Verbuchung von Spenden und den Dank an die Spender,<br />
da die Daten für die Verbuchung der Spender ohne genauen<br />
Absender bei uns ankommen.<br />
Damit wir eine korrekte Spendenbescheinigung ausstellen<br />
können, bitten wir Sie daher um die vollständige Angabe Ihrer<br />
Adresse.<br />
Vielen Dank für Ihre Hilfe!<br />
19<br />
Konto-Nr. des Kontoinhabers<br />
Kontoinhaber / Einzahler: Name<br />
Kontoinhaber/Einzahler: Name, Vorname, Firma, Ort (max. 27 Stellen)<br />
Spende<br />
PLZ und Straße des Spenders (max. 27 Stellen)<br />
Verwendungszweck (nur für Empfänger)<br />
Name des Spenders (max. 27 Stellen)<br />
EUR<br />
Betrag<br />
EUR<br />
bei (Kreditinstitut)<br />
SPENDE<br />
Betrag: Euro, Cent<br />
0 200 600 334<br />
SPENDE<br />
Konto-Nr. des Empfängers<br />
Ev. Stiftung Neuerkerode<br />
Konto-Nr. des Begünstigten Bankleitzahl<br />
EVANGELISCHE<br />
0 200 600 334 KREDITGENOSSENSCHAFT eG 520 604 10<br />
Empfänger<br />
Ev. Stiftung Neuerkerode<br />
Begünstigter (max. 27 Stellen)<br />
Name und Sitz des überweisenden Kreditinstituts Bankleitzahl<br />
Konto-Nr. des Kontoinhabers<br />
Den Vordruck bitte nicht<br />
beschädigen, knicken,<br />
bestempeln oder beschmutzen.<br />
Beleg/Quittung für den Kontoinhaber<br />
Überweisung / Zahlschein<br />
spENDENprOJEKT<br />
GarTENmöbEL Für<br />
DEN HE<strong>Er</strong>b<strong>Er</strong>G<br />
Gerade im Sommer spielt sich das Leben der<br />
Wohngruppe auf dem Heerberg in <strong>Er</strong>kerode vorwiegend<br />
auf dem wunderschönen Außengelände ab. So<br />
werden dort gemeinsam die Mahlzeiten eingenommen,<br />
es werden Feste gefeiert oder man sitzt einfach<br />
nur gemütlich beisammen.<br />
Um auch den Bewohnern mit einer Mobilitätseinschränkung<br />
eine ungehinderte Teilhabe ermöglichen<br />
zu können, wünscht sich die Wohngruppe neue<br />
Gartenmöbel.<br />
Wir bitten Sie deshalb um Ihre Unterstützung<br />
bei dieser Investition. Spenden Sie auf unser<br />
Konto 200 600 334 bei der Evangelischen<br />
Kreditgenossenschaft, BLZ 520 604 10,<br />
Stichwort »Gartenmöbel«, oder benutzen Sie den<br />
neben stehenden Überweisungs träger.<br />
Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung<br />
unserer Arbeit<br />
Ihr<br />
Direktor der Evangelischen Stiftung Neuerkerode<br />
September 2010 | 81 | Neu<strong>Er</strong>keröder blätter | 15
Impressum<br />
Verleger: Evangelische Stiftung Neuerkerode<br />
Kastanienweg 3 | 38173 Sickte-Neuerkerode<br />
Herausgeber: Pfarrer Rüdiger Becker<br />
Redaktion: Stephan Querfurth | sq (V.i.S.d.P.)<br />
Horst Waßmann | wa | Andreas Wyborny | aw<br />
Oliver Berndt | ob<br />
Titelbild: Ökumenischer Gottesdienst von und für Menschen mit<br />
Behinderungen am 21.8.10 im Braunschweiger Dom<br />
Foto: Fotoagentur Hübner<br />
Gestaltung: Andreas Wyborny | Stephan Querfurth<br />
Konzept: Elisabeth D. Müller | agd<br />
Auflage: 7.200<br />
Herstellung: Ruth Printmedien GmbH | Braunschweig<br />
<strong>Er</strong>scheinungsweise: 1x vierteljährlich<br />
Bezug: Kostenlos. Spender erhalten die Neuerkeröder Blätter<br />
automatisch. Wenn Sie Mehrfachlieferungen<br />
bekommen und Ihnen ein Exemplar reicht oder Sie<br />
keine Zusendung mehr wünschen: Schreiben oder<br />
mailen Sie uns (info@neuerkerode.de) oder rufen Sie<br />
uns an: (05305) 201 252.<br />
spenden sie Zeit!<br />
Ob in unseren Werkstatt- und Bücherläden in Neuerkerode<br />
und Wolfenbüttel, ob in Wohngruppen, im<br />
Freizeitbereich oder im Sportverein: In vielen Bereichen<br />
unserer Arbeit sind wir auf die Hilfe und Unterstützung<br />
von ehrenamtlich Tätigen angewiesen.<br />
Wenn Sie z.B. gern verkaufen oder spazieren gehen<br />
oder gern vorlesen, oder wenn Sie über besondere Fähigkeiten<br />
verfügen oder ein spezielles Hobby haben<br />
und andere Menschen daran teilhaben lassen möchten,<br />
wenden Sie sich bitte an unterstehende Kontaktadresse.<br />
Zunächst können Sie aber die Arbeit der Stiftung kennenlernen<br />
und sich dann entscheiden, wo und in welchem<br />
Umfang Sie ehrenamtlich tätig werden möchten.<br />
Wir bieten Ihnen zudem interne Fortbildungs-<br />
möglichkeiten.<br />
Kontakt: Horst Waßmann, Tel. (05305) 201 275<br />
mail: Horst.Wassmann@neuerkerode.de<br />
Förderverein der Evangelischen<br />
stiftung Neuerkerode<br />
Der Förderverein der Evanglischen Stiftung Neuerkerode<br />
unterstützt besondere Projekte, z.B. das Theater<br />
Endlich, den SC Neuerkerode oder den Weinberg auf<br />
dem Heerberg. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 30,- Euro<br />
pro Jahr, Spenden sind willkommen.<br />
Kontonr. 29 81 413<br />
braunschweigische Landessparkasse | bLZ 250 500 00<br />
Kontakt: Horst Waßmann, Tel. (05305) 201 275<br />
mail: Horst.Wassmann@neuerkerode.de<br />
spendenbescheinigung zur<br />
Vorlage beim Finanzamt<br />
Im letzten uns zugestellten Freistellungsbescheid<br />
des Finanzamtes Braunschweig-<br />
Altewiekring vom 11.12.2006<br />
Steuer-Nr. 13/220/78006 wird uns<br />
bescheinigt, dass wir wegen der Betreuung<br />
geistig behinderter Menschen als<br />
mildtätigen Zwecken dienend anerkannt<br />
und nach § 5 Absatz 1 Ziffer 9 KStG<br />
von der Körperschaftssteuer befreit sind.<br />
Für Spenden bis 200 Euro dient Ihr<br />
quittierter Einzahlungsbeleg als<br />
Spendenbescheinigung zur Vorlage beim<br />
Finanzamt, wenn Sie Ihre Zuwendung<br />
steuerlich absetzen wollen. Zusätzlich<br />
erhalten Sie von uns eine besondere<br />
Spendenbescheinigung.<br />
Evangelische Stiftung Neuerkerode
SO ERREICHEN SIE UNS<br />
Vorstand<br />
Pfarrer Rüdiger Becker (Vorsitzender)<br />
Jessica Gümmer<br />
Dr. Alice Börgel<br />
Direktion<br />
Direktor: Pfarrer Rüdiger Becker<br />
Telefon (05305) 201 211<br />
Ruediger.Becker@neuerkerode.de<br />
Sekretariat: Sigrid Otte<br />
Telefon (05305) 201 215<br />
Telefax (05305) 201 474<br />
Sigrid.Otte@neuerkerode.de<br />
Personalabteilung<br />
Leiterin: Jessica Gümmer<br />
(05305) 201 224<br />
Jessica.Guemmer@neuerkerode.de<br />
Sekretariat: Christa Wolters<br />
Telefon (05305) 201 289<br />
Telefax (05305) 201 168<br />
Christa.Wolters@neuerkerode.de<br />
Verwaltung und<br />
Wirtschaftsbetriebe<br />
Leiterin: Dr. Alice Börgel<br />
Telefon (05305) 201 274<br />
Alice.Boergel@neuerkerode.de<br />
Sekretariat: Barbara Ewers<br />
Telefon (05305) 201 216<br />
Telefax (05305) 201 455<br />
Barbara.Ewers@neuerkerode.de<br />
Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Leiter: Andreas Wyborny<br />
Telefon (05305) 201 221<br />
Andreas.Wyborny@neuerkerode.de<br />
Sekretariat: Oliver Berndt<br />
Telefon (05305) 201 252<br />
Telefax (05305) 201 167<br />
Oliver.Berndt@neuerkerode.de<br />
Besuche und Besuchergruppen<br />
Horst Waßmann<br />
Telefon (05305) 201 275<br />
Horst.Wassmann@neuerkerode.de<br />
Wohnen und Betreuen<br />
Neuerkerode<br />
Leitung: Christiane Redecke<br />
Telefon (05305) 201 219<br />
Christiane.Redecke@neuerkerode.de<br />
Sekretariat: Barbara Hartmann<br />
Telefon (05305) 201 226<br />
Telefax (05305) 201 214<br />
Barbara.Hartmann@neuerkerode.de<br />
Aufnahmeberatung<br />
Christiane Redecke<br />
Matthias Böhnig<br />
Telefon (05305) 201 226<br />
Christiane.Redecke@neuerkerode.de<br />
Matthias.Boehnig@neuerkerode.de<br />
Ambulante Begleitung<br />
in Wolfenbüttel<br />
Jens Wollenhaupt<br />
Telefon (05305) 901 90 78<br />
Jens.Wollenhaupt@neuerkerode.de<br />
Wohnen und Betreuen<br />
Braunschweig<br />
Leitung: Matthias Böhnig<br />
Telefon (0531) 123 117 17<br />
Matthias.Boehnig@neuerkerode.de<br />
Ambulante Begleitung<br />
in Braunschweig<br />
Matthias Ludwig<br />
Telefon (0531) 26 15 916<br />
Matthias.Ludwig@neuerkerode.de<br />
Familienentlastender Dienst (FED)<br />
in Braunschweig<br />
Cornelia Kuhlmann<br />
Telefon (0531) 84 49 73<br />
Cornelia.Kuhlmann@neuerkerode.de<br />
Begegnungsstätte<br />
in Braunschweig<br />
Lange Straße 33<br />
38100 Braunschweig<br />
Christina Treuchel<br />
Telefon (0531) 26 15 910<br />
Begegnungsstaette@neuerkerode.de<br />
Infotelefon für Menschen mit<br />
Behinderung und ihre<br />
Angehörigen<br />
Montag - Sonntag:<br />
8.00 bis 22.00 Uhr<br />
Telefon (0180) 12 01 226<br />
(aus dem Festnetz 3,9 Cent/Minute, aus<br />
Mobilfunknetzen max. 42 Cent/Minute)<br />
September 2010 | 81 | Neu<strong>Er</strong>keröder Blätter<br />
Ein Ort zum Leben<br />
Evangelische Stiftung Neuerkerode<br />
Kastanienweg 3<br />
38173 Sickte-Neuerkerode<br />
Telefon (05305) 201 0<br />
Telefax (05305) 201 474<br />
info@neuerkerode.de<br />
www.neuerkerode.de<br />
Neuerkeröder<br />
Werkstätten GmbH (WfbM)<br />
Leiter: Fred Umlauf<br />
Telefon (05305) 201 277<br />
Fred.Umlauf@neuerkerode.de<br />
Sekretariat: Bärbel Rohowsky<br />
Telefon (05305) 201 390<br />
Telefax (05305) 201 192<br />
Baerbel.Rohowsky@neuerkerode.de<br />
Tagesförderung (TGF)<br />
Leiter: Andreas Steffens<br />
Telefon (05305) 201 237<br />
Andreas.Steffens@neuerkerode.de<br />
Sekretariat: Bärbel Rohowsky<br />
Telefon (05305) 201 390<br />
Telefax (05305) 201 192<br />
Baerbel.Rohowsky@neuerkerode.de<br />
Integrierter<br />
Medizinischer Dienst (IMD)<br />
Leitende Ärztin:<br />
Dr. Antonia Felchner<br />
Telefon (05305) 201 225<br />
Antonia.Felchner@neuerkerode.de<br />
Sekretariat: Jutta Lüer<br />
Telefon (05305) 201 280<br />
Telefax (05305) 201 321<br />
Jutta.Lueer@neuerkerode.de<br />
Psychologischer Dienst<br />
Leiter: Henning Michels<br />
Telefon (05305) 201 281<br />
Henning.Michels@neuerkerode.de<br />
Sekretariat: Jutta Lüer<br />
Telefon (05305) 201 280<br />
Telefax (05305) 201 321<br />
Jutta.Lueer@neuerkerode.de<br />
Bürgervertretung<br />
Vorsitzender: Franz Biermanski<br />
Telefon (05305) 201 409<br />
franzbiermanski@t-online.de<br />
Vertrauensperson der Bürgervertretung:<br />
Jens Zimmermann<br />
Telefon (05305) 201 204<br />
Jens.Zimmermann@neuerkerode.de<br />
Angehörigenbeirat<br />
Vorsitzender: Hansgert Eberle<br />
Allensteinstr. 7<br />
38110 Braunschweig<br />
Tel. (0531) 940536<br />
Heinkel13@googlemail.com
www.neuerkerode.de<br />
DANKE FÜR IHRE HILFE!<br />
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass hier nur eine kleine Auswahl von Spenden<br />
vorgestellt werden kann. Wir danken Ihnen natürlich für jede Spende. Sie hilft immer.<br />
Stiftung Kleiderversorgung Braunschweig fördert Fachschule<br />
mit 5000 Euro<br />
Die Stiftung Kleiderversorgung Braunschweig fördert die Fachschule<br />
für Heilerziehungspflege in Sickte mit 5000 Euro für die Neueinrichtung<br />
der Unterrichtsräume. »Wir unterstützen die Fachschule<br />
für ihr vorbildliches Konzept zur Ausbildung von Heilerziehungspflegerinnen<br />
und -pflegern. Die Evangelische Stiftung Neuerkerode<br />
sorgt durch diesen Ausbildungsgang dem zu erwartenden Fachkräftemangel<br />
in der Behindertenhilfe nachhaltig vor.«, sagte der Vorsitzende<br />
und Geschäftsführer der Stiftung Kleiderversorgung Hans-<br />
Peter Mohr bei der Übergabe der Förderzusage. Schulleiterin<br />
Annegret Jäkel freute sich über die Unterstützung: »Mit dem Geld<br />
können wir unsere Unterrichtsmaterialien modernisieren. Vor allem<br />
für die Gruppenarbeit brauchen wir zeitgemäßes Mobiliar. Vielen<br />
Dank für ihre Hilfe.«<br />
Die Stiftung Kleiderversorgung Braunschweig unterstützt seit 1920<br />
gemeinnützige Projekte vor allem in den Bereichen Bildung, Jugend<br />
und Ausbildung und ist ein Zusammenschluss von sozial engagierten<br />
Braunschweiger Textilkaufleuten und Schneidermeistern. Mehr<br />
Informationen zur Stiftung Kleiderversorgung finden Sie unter<br />
www.stiftung-kleiderversorgung.de | aw<br />
Talker und Kicker für die Werkstatt<br />
»Wir freuen uns mächtig«, sagen die Mitarbeiter des Berufsbildungsbereiches,<br />
»dass uns jetzt auf Grund der Spenden der Leser der<br />
Neuerkeröder Blätter dieser große Wunsch erfüllt wurde«. Gemeint<br />
ist damit einmal der Kicker, mit dem die Pausengestaltung dann<br />
richtig Spaß macht und das Gruppengefühl fördert, besonders aber<br />
freut man sich über die zwei Talker, die angeschafft werden konnten.<br />
Schon immer ist im Berufsbildungsbereich viel Wert auf<br />
unterstützte Kommunikation gelegt worden, aber diese neue<br />
Technik zeigt viel weitergehende Möglichkeiten auf: Vielfältigste<br />
Informationen können abgerufen werden, beispielsweise der aktuelle<br />
Speiseplan, es lässt sich ein virtueller Spaziergang durch die Werkstatätten<br />
machen, Geburtstage können abgefragt werden. <strong>Er</strong>stmalig<br />
ist ein solches Gerät in einer norddeutschen Einrichtung installiert<br />
worden. Leiter anderer Werkstätten haben sich bereits zu einem<br />
Informationsbesuch angemeldet. | sq<br />
Schulleiterin Annegret Jäkel (l.) und Stiftungsdirektor Rüdiger Becker<br />
bei der Übergabe der Förderzusage durch den Vorsitzenden und<br />
Geschäftsführer der Stiftung Kleiderversorgung Hans-Peter Mohr (r.)<br />
Allen Spendern herzlichen Dank für die Geräte, mit denen sich der<br />
Berufsbildungsbereich der Werkstätten ihre Wünsche erfüllen konnte<br />
TERMINE 2010<br />
Stiftungsempfang 17.09.10<br />
Luise-Löbbecke-Ring Vergabe 28.10.10<br />
Weihnachtsmarkt in Neuerkerode 12.12.10<br />
Gottesdienst<br />
jeden Sonntag um 10.30 Uhr<br />
Mitglied im Diakonischen Werk