27.02.2013 Aufrufe

Städtetouren 2009 Teil 1.qxd - Ferienregion Allgäu - Urlaub, Wetter ...

Städtetouren 2009 Teil 1.qxd - Ferienregion Allgäu - Urlaub, Wetter ...

Städtetouren 2009 Teil 1.qxd - Ferienregion Allgäu - Urlaub, Wetter ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Immenstadt im <strong>Allgäu</strong><br />

Ein Bilderbuch-Ensemble vor der Bergkulisse des „Mittag“<br />

Immenstadt: Die junge alte Stadt<br />

war ein Zentrum der Textilindustrie<br />

Das historische Immenstadt findet man im Stadtkern rund um den Marienplatz.<br />

Die Mariensäule, das Stadtschloss, das Rathaus und die Pfarrkirche bilden<br />

zusammen mit den bunten Hausfassaden der Bürgerhäuser aus dem 19. Jahrhundert<br />

ein sehenswertes Ensemble.<br />

Stadtbild<br />

Vom Marienplatz zum Klosterplatz<br />

Das alte Immenstadt ist ein Bilderbuch-Ensemble.<br />

Auf dem Marienplatz<br />

steht die ganz im Rokokostil gestaltete<br />

Mariensäule zwischen dem Stadtschloss<br />

und der Pfarrkirche St. Nikolaus,<br />

zwischen dem Rathaus und dem<br />

alten Amtshaus.<br />

Ein Schmuckstück ist der nördlich<br />

angrenzende Klosterplatz. Die neubarocke<br />

Fassade der Kapuzinerkirche<br />

St. Josef, die frühere Klosterbäckerei<br />

– das Hörmannhaus, heute eine Töpferei<br />

– und der Geißenbrunnen umstehen<br />

den Platz. Wenige Schritte<br />

entfernt liegt der ehemalige Klostergarten,<br />

heute eine Grünanlage mit<br />

dem verspielten Entenbrunnen. Der<br />

1452 Meter hohe Mittagberg bildet<br />

im Süden die Kulisse der Altstadt.<br />

Landkreis Oberallgäu<br />

66<br />

Sehenswürdigkeiten<br />

Zu Kapuzinern und Fabrikanten<br />

Das stadtbildprägende ehemalige<br />

Schloss am Marienplatz entstand ab<br />

1550 unter Hugo von Montfort. Vom<br />

17. bis in das frühe 20. Jahrhundert<br />

wurde es immer wieder umgebaut.<br />

Ähnlich häufig – vom 15. bis ins 19.<br />

Jahrhundert – wurde die Stadtpfarrkirche<br />

St. Nikolaus umgestaltet. In<br />

dieser Kirche entdeckt man eine geschnitzte<br />

gotische Muttergottes aus<br />

der Zeit um 1470 sowie die Heiligen<br />

Rochus und Sebastian (um 1520).<br />

Das Rathaus auf der Südseite des<br />

Marienplatzes wurde anno 1649 errichtet.<br />

1753 wurde es zum Rathaus<br />

umgebaut, 1866 mit einem Erkertum<br />

in neugotischem Stil umgestaltet.<br />

Damals war Immenstadt eine Stadt<br />

der Textilindustrie. Zwei Fabrikanten-<br />

Ab dem Jahr 1550<br />

entstand das stadtbildprägende<br />

Schloss<br />

am Marienplatz.<br />

villen – die Villa Edelweiß und die<br />

Villa Probst – erinnern südlich des<br />

Marienplatzes daran.<br />

An die frühere Bedeutung der Kapuzinermönche<br />

für Immenstadt erinnert<br />

die Skulptur eines Kapuziners am<br />

Klosterplatz, wo zudem ein zweiter<br />

Klosterbruder die Last des Balkons<br />

eines Hauses trägt. Am 1988 geschaffenen<br />

Brunnen der Mariensäule<br />

von 1773 stehen Bronzefiguren für<br />

die traditionellen Berufe in der Stadt:<br />

Ein Hütebub, eine Weberin und ein<br />

Zimmermann sind zu erkennen. Generell<br />

spielen in der Stadt zahlreiche<br />

Figuren und Skulpturen auf die Vergangenheit<br />

an. Über den erhaltenen<br />

Bierkellern des 1765 abgebrannten<br />

ehemaligen gräflichen Brauhauses<br />

wurde 1774 eine Reitschule errichtet.<br />

Dieses Gebäude wurde 1990 von der<br />

Stadt erworben und bis 2008 zum<br />

„Literaturhaus <strong>Allgäu</strong>“ umgebaut. Dabei<br />

wurde ein <strong>Teil</strong>stück der westlichen<br />

Stadtmauer freigelegt und saniert.<br />

Geschichte & Geschichten<br />

Alte Stadt mit junger Altstadt<br />

„Imendorf“ ist die älteste überlieferte<br />

Schreibweise. Die erste urkundliche<br />

Nennung erfolgte 1275. 1360<br />

erhielt Immenstadt sein Stadtrecht,<br />

es ist die älteste Stadt im Landkreis<br />

Oberallgäu. 1332 hatte Graf Heinrich<br />

von Montfort die Herrschaft Immenstadt<br />

erworben, ab 1567 herrschten<br />

die Grafen Königsegg-Rothenfels in<br />

der Stadt, die 1804 zu Österreich und<br />

1805 zu Bayern kam.<br />

Das Leinweberhandwerk blühte nach<br />

1536 auf, der Ausbau der Handelsund<br />

Salzstraße zum Bodensee machte<br />

die Stadt zum Handelszentrum im<br />

südlichen Oberallgäu. Im Dreißigjährigen<br />

Krieg, in dem über zwei Drittel<br />

der Bevölkerung starben, endete der<br />

wirtschaftliche Aufschwung. Mehrere<br />

Katastrophen prägten auch in den<br />

folgenden Jahrhunderten Geschichte<br />

und Stadtbild. Die überwiegend aus<br />

Holz gebauten Bürgerhäuser fielen<br />

regelmäßig Bränden zum Opfer, sodass<br />

Immenstadt nach 1805 und 1844<br />

sein heutiges Gesicht erhielt.<br />

Museen<br />

<strong>Allgäu</strong>er Bergbauern erleben<br />

In Immenstadt-Diepolz – früher das<br />

höchstgelegene Pfarrdorf Deutschlands<br />

– wurde 2002 das „<strong>Allgäu</strong>er<br />

Bergbauernmuseum“ eröffnet. Es belegt<br />

das harte Leben der Bergbauern<br />

und ihren Existenzkampf in einer<br />

Region, in der bis zu sechs Monate<br />

lang Schnee liegt. Ein Bauernhof mit<br />

Haustieren, der historische Sattlerhof<br />

und eine Bergkäserei liegen auf dem<br />

Museumsareal. Den Nachwuchs führt<br />

„Kuhnigunde“ zum Kinderheustock,<br />

ins Kinderkino oder zu einem ungewöhnlichen<br />

Spielplatz. Das „Museum<br />

Hofmühle“ wurde mit dem schwäbi-<br />

Landkreis Oberallgäu<br />

67

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!