Städtetouren 2009 Teil 1.qxd - Ferienregion Allgäu - Urlaub, Wetter ...
Städtetouren 2009 Teil 1.qxd - Ferienregion Allgäu - Urlaub, Wetter ...
Städtetouren 2009 Teil 1.qxd - Ferienregion Allgäu - Urlaub, Wetter ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Mindelheim<br />
Der „Vater der Landsknechte“ und seine Burg prägten Mindelheim<br />
Mindelheim: Der Vater der Landsknechte<br />
und der größte Faschingsnarr der Welt<br />
Überall in Mindelheim stößt man auf Georg I. von Frundsberg – „der Landsknechte<br />
lieben Vater“. Seine Burg schaut auf die Stadt, die ihn am Rathauserker<br />
mit einem Denkmal ehrt. Das historische Frundsbergfest zieht alle drei<br />
Jahre Gäste von weit her in die Altstadt. In Mindelheim findet man aber<br />
auch den vermutlich größten Faschingsnarren der Welt.<br />
Stadtbild<br />
Eine Stadt zwischen drei Toren<br />
Kommt man mit dem Auto über die<br />
Autobahn Landsberg-Memmingen nach<br />
Mindelheim, erkennt man die Mindelburg<br />
schon von weitem. Die Altstadt<br />
von Mindelheim nimmt man dagegen<br />
erst wahr, wenn man beim Oberen<br />
Tor ankommt, wo auch die Stephanskirche<br />
und der Malefizturm, ein ehemaliger<br />
Gefängnisturm, ins Blickfeld<br />
rücken. Durch das Obere Tor führt der<br />
Weg in die Maximilianstraße: In der<br />
Mitte liegt der Marienplatz mit dem<br />
Marienbrunnen, wo man eine Stadterkundung<br />
am besten beginnt.<br />
Kaum zu übersehen ist die braunrote<br />
Neurenaissancefassade des dortigen<br />
Rathauses – das 1897 umgebaute<br />
Weberzunfthaus. Am Rathauserker<br />
Landkreis Unterallgäu<br />
114<br />
wacht das Standbild Georgs I. von<br />
Frundsberg – des „Vaters der Landsknechte“,<br />
Herrn der Mindelburg und<br />
Siegers in der Schlacht bei Pavia im<br />
Jahr 1525 – über die Stadt.<br />
Vom Marienplatz aus schaut man<br />
durch die Kornstraße in Richtung<br />
Norden auf das quadratische, zinnenbekrönte<br />
Einlasstor. Das dritte erhaltene<br />
Stadttor im Westen der Altstadt<br />
lässt den Verlauf der unregelmäßig<br />
rechteckigen Anlage der ehemaligen<br />
Stadtbefestigung erkennen:<br />
Das Untere Tor könnte beim ersten<br />
Hinsehen als der Kirchturm der angrenzenden<br />
turmlosen Jesuitenkirche<br />
durchgehen.<br />
Neben den meist barocken Bürgerhäusern<br />
an der Maximilianstraße fallen<br />
mehrere kirchliche und klösterliche<br />
Den prominentesten<br />
Besitzer der Mindelburg<br />
hoch über der<br />
Stadt Mindelheim<br />
entdeckt man als<br />
Statue am Rathauserker.<br />
Der Söldnerführer<br />
Georg I. von<br />
Frundsberg wurde<br />
als „Vater der Landsknechte“<br />
populär.<br />
Bauten im Stadtbild auf. Beim Oberen<br />
Tor steht die katholische Stadtpfarrkirche<br />
St. Stephan neben dem Franziskanerinnenkloster<br />
Heilig Kreuz (heute<br />
auch der Sitz des Heimatmuseums)<br />
und der Gruftkapelle. Gegenüber dem<br />
Rathaus steht das ehemalige Heilig-<br />
Geist-Spital, und beim Einlasstor die<br />
ehemalige Silvesterkirche mit dem<br />
48 Meter hohen Kappelturm (heute<br />
der Sitz des Schwäbischen Turmuhrenmuseums).<br />
Beim Unteren Tor stößt<br />
man auf das einstige Jesuitenkolleg<br />
mit der Jesuitenkirche und das Institut<br />
der Maria-Ward-Schwestern.<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
Eine Burg und viele Kirchen<br />
Der Mittelpunkt der Stadt ist das Rathaus,<br />
das 1658 errichtet wurde. 1897<br />
wurde sein Äußeres umgestaltet, seit<br />
1903 sieht man die überlebensgroße<br />
Statue Georgs I. von Frundsberg am<br />
Südwesterker. Der Sitz der Herren von<br />
Frundsberg war die Mindelburg, die<br />
weithin sichtbar hoch über der Stadt<br />
steht. Die angeblich 1370 von Herzog<br />
Friedrich von Teck erbaute Burganlage<br />
erwarben die Frundsberger 1467 und<br />
besaßen sie bis 1586. Unter Georg I.<br />
von Frundsberg war auch der Habsburgerkaiser<br />
Maximilian I. zu Gast.<br />
Den Frundsbergern des 15. und 16.<br />
Jahrhunderts verdankt die Burganlage<br />
wohl ihr heutiges Erscheinungsbild.<br />
Die im Dreißigjährigen Krieg beschädigte<br />
Burg wurde 1670 erneuert, 1878<br />
um neugotische Bauten erweitert. Die<br />
Außenbesichtigung ist möglich. Der<br />
Aussichtsturm bietet den besten Blick<br />
auf die Stadt (April bis Oktober).<br />
Unter den zahlreichen Kirchen und<br />
Kapellen ragen St. Stephan, die Gruftkapelle<br />
bei St. Stephan, die Jesuitenkirche<br />
Mariä Verkündigung sowie die<br />
Liebfrauenkapelle (westlich der Mindel<br />
außerhalb der Altstadt) heraus. In<br />
der barocken Stephanskirche wurden<br />
1712/13 <strong>Teil</strong>e des spätgotischen Vorgängerbaus<br />
einbezogen. Hier findet<br />
man Tafeln eines Frundsbergaltars<br />
sowie Grabdenkmäler Georgs I. und<br />
Georgs II. von Frundsberg. Die benachbarte<br />
Gruftkapelle ist eine Doppelkapelle:<br />
Aus einem spätgotischen<br />
Beinhaus entstanden um 1700 die<br />
Unterkapelle Maria Schnee und die<br />
Oberkapelle St. Michael.<br />
Die geschwungenen Galerien der einschiffigen<br />
Wandpfeileranlage, elegante<br />
Ziergitter und zarter, in Weiß, Gelb<br />
und Rosa gehaltener Stuck prägen die<br />
Jesuitenkirche Mariä Verkündigung.<br />
Im 17. und 18. Jahrhundert hatten<br />
die Jesuiten die spätgotische Augustinerkirche<br />
vollständig umgebaut und<br />
barockisiert. Ebenfalls im 17. und 18.<br />
Jahrhundert wurde die wohl um 1455<br />
entstandene Liebfrauenkapelle umgebaut,<br />
ihr Inneres im Stil des Barock<br />
umgestaltet. Hier entdeckt man in<br />
einem Schrein von 1645 ein Hochrelief<br />
mit der „Mindelheimer Sippe“.<br />
Landkreis Unterallgäu<br />
115