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UBS | Abstimmung vom 7. März<br />
4 Februar <strong>2010</strong> – <strong>EDU</strong>-Standpunkt<br />
Abstimmung vom 7. März: Verfassungsartikel über Forschung am Menschen<br />
Berechtigte Zweifel angebracht<br />
Seit 1990 wurde über diverse<br />
Volksinitiativen zum Schutz<br />
von Mensch und Umwelt<br />
vor medizintechnischer Forschung<br />
und Gentechnik abgestimmt.<br />
Als Reaktion darauf<br />
wurden in der Bundesverfassung<br />
Bestimmungen eingefügt,<br />
um die Entwicklung in<br />
der Humanmedizin und der<br />
Gentechnik usw. in geregelte<br />
Bahnen zu lenken.<br />
Bundesrat und Parlament schlagen<br />
nun vor, die Bestimmungen<br />
über die Forschung am<br />
Menschen in einem separaten<br />
Bundesgesetz zusammenzufassen<br />
und dazu mit einem neuen<br />
Verfassungsartikel über die Forschung<br />
am Menschen eine Verfassungsgrundlage<br />
zu schaffen,<br />
worüber wir nun abstimmen.<br />
Die <strong>EDU</strong>-CH hatte sich an der<br />
Vernehmlassung zum neuen Verfassungsartikel<br />
und zum nachfolgendenHumanforschungsgesetz<br />
beteiligt, und eine klare verfassungsmässige<br />
und gesetzliche<br />
Regelung dieses Forschungsbereiches<br />
grundsätzlich begrüsst.<br />
Dies unter der Bedingung, dass<br />
im Bereich der medizinischen<br />
Humanforschung nur Projekte<br />
zugelassen werden, welche der<br />
Erhaltung und Förderung der<br />
menschlichen Gesundheit und<br />
dem Schutz des menschlichen<br />
Lebens und seiner Würde in allen<br />
Lebensstadien dienen; somit<br />
keine Forschung, welche der (humanen)<br />
Tötung menschlichen<br />
Lebens dient. Auch in der Parlamentsdebatte<br />
intervenierte <strong>EDU</strong>-<br />
Nationalrat Christian Waber,<br />
um dem Schutz von Leben und<br />
Würde des Menschen Priorität<br />
vor der Forschungsfreiheit zu<br />
geben. Leider erreichten diese<br />
Vorschläge aber keine Mehrheit.<br />
So dominiert im zur Abstimmung<br />
vorliegenden Verfassungsartikel<br />
klar die Forschungsfreiheit. In<br />
gleicher Richtung zielen die laufenden<br />
Arbeiten am Humanforschungsgesetz<br />
im Parlament.<br />
UBS-Debakel: Wo bleibt der Rechtsstaat?<br />
Nicht schuldig...?<br />
Kürzlich musste ich als Nicht-<br />
Jurist bei der Lektüre der Tageszeitungen<br />
leer schlucken.<br />
Da behauptete der Zürcher<br />
Staatsanwalt Peter Pellegrini,<br />
dass gegen die für das UBS-<br />
Debakel verantwortlichen<br />
UBS-Manager (Marcel Ospel<br />
& Co.) strafrechtlich nicht<br />
vorgegangen werden könne,<br />
weil sie sich gemäss aktuellem<br />
Stand der Kenntnisse keiner<br />
in der <strong>Schweiz</strong> strafbaren<br />
Vergehen schuldig gemacht<br />
hätten.<br />
Die strafbaren Handlungen in den<br />
USA würden nicht von <strong>Schweiz</strong>er<br />
Gerichten beurteilt. Auch<br />
seien die UBS-Milliardenverluste<br />
wegen der in den USA getätigten<br />
Investitionen in falsch eingeschätzte<br />
Wertpapiere an sich<br />
nicht strafbar. Für eine Strafklage<br />
müssten leitende Kadermitarbeiter<br />
zum Voraus erkennbare,<br />
unverhältnismässige Risiken eingehen.<br />
Da staunt der Laie über<br />
solch juristische Klimmzüge der<br />
Zürcher Staatanwaltschaft. Tatsache<br />
ist jedoch, dass die UBS-<br />
Investmentbanker in den USA<br />
klar im Auftrag und Laissez-faire<br />
der obersten UBS-Verantwortlichen<br />
gehandelt haben.<br />
Hase oder Igel?<br />
In der Annahme, dass das Obligationenrecht<br />
auch für den<br />
UBS-Verwaltungsrat gilt, dürften<br />
Marcel Ospel & Co. vor Gericht<br />
kaum mit der Begründung<br />
«Ich heisse Hase und weiss von<br />
nichts» davon kommen, sonst ist<br />
mit der Justiz etwas faul in unserem<br />
Land.<br />
alt Nationalrat Markus Wäfler<br />
(Bild: iStockphoto)<br />
Was nützt er?<br />
Heute schon gelten für die biologische<br />
und medizinische Forschung<br />
verfassungsmässige und<br />
gesetzliche Regeln. Ein Blick auf<br />
den wichtigen BV-Art. 119 über<br />
die Fortpflanzungsmedizin und<br />
Gentechnologie beim Menschen<br />
und das darauf abgestützte Fortpflanzungsmedizingesetz<br />
zeigt<br />
eine fragwürdige Entwicklung<br />
und Zweifel sind mehr als berechtigt.<br />
Obwohl BV-Art. 119, Abs.<br />
2, lit. c die Anwendung von Fortpflanzungsmedizin<br />
resp. Befruchtung<br />
ausserhalb des Mutterleibes<br />
(Invitro-Fertilisation, IVF) nur sehr<br />
restriktiv zulässt, wenn Unfruchtbarkeit<br />
oder die Übertragung<br />
von schweren Krankheiten nicht<br />
anders behoben werden können;<br />
nicht aber, um beim Kind bestimmte<br />
Eigenschaften herbeizuführen<br />
und diese Bestimmungen<br />
auch im Fortpflanzungsmedizingesetz<br />
detailliert wiederholt, und das<br />
Kindeswohl als Handlungsmaxime<br />
erwähnt werden, besteht heute im<br />
Bereich IVF ein Selbstbedienungsladen,<br />
der primär der Erfüllung des<br />
elterlichen Kinderwunsches um<br />
jeden Preis dient. Heute wird im<br />
Parlament das ursprünglich klare<br />
Verbot der Präimplantationsdiag-<br />
nostik (PID) aufgehoben. Obwohl<br />
in BV-Art. 119 steht, dass bei IVF<br />
nur so viele Eizellen befruchtet<br />
werden dürfen, wie der Mutter<br />
unmittelbar wieder eingepflanzt<br />
werden können und diese Zahl im<br />
Fortpflanzungsmedizingesetz auf<br />
drei beschränkt wird, kümmert<br />
sich heute bei der Anwendung von<br />
IVF kaum jemand um diese Zahl.<br />
Bei IVF sind die Erfolgschancen für<br />
eine Schwangerschaft und Geburt<br />
eines gesunden Kindes derart miserabel,<br />
dass mit der Produktion von<br />
IVF-Embryonen auf Vorrat und entsprechender<br />
Einpflanzung in die<br />
Gebärmutter und anschliessender<br />
Entfernung von allfällig überzählig<br />
in die Gebärmutterschleimhaut<br />
eingenisteter Embryonen, nach<br />
Bedarf geübt werden kann. Dank<br />
dem Em bryonenforschungsgesetz<br />
besteht auch ein Bedarf an sogenannt<br />
überzähligen Embryonen<br />
für die Forschung.<br />
Manipulation nach Bedarf?<br />
Die Materialisierung des menschlichen<br />
Lebens durch unsere Gesellschaft<br />
und Forschung ist eine<br />
logische Folge des Gott-losen<br />
darwinistischen Menschenbildes:<br />
Ein durch Zufall und Selektion<br />
über unvorstellbare Zeiträume<br />
entstandenes Menschwesen, darf<br />
wie leblose Materie nach Lust<br />
und Laune gemäss den gerade<br />
vorherrschenden menschlichen<br />
Wünschen und Interessen manipuliert<br />
werden. Menschliches<br />
Leben zum gewünschten Zeitpunkt,<br />
Geschlecht, Gesundheitszustand<br />
und mit den gewünschten<br />
Eigenschaften – und dann<br />
weg damit! Hinter all den noch so<br />
schönen humanen Sprüchen über<br />
menschliche Würde versteckt sich<br />
die Gott-lose, darwinistische Philosophie.<br />
alt Nationalrat<br />
Markus Wäfler<br />
Volksabstimmung vom 7. März <strong>2010</strong><br />
Parolen der <strong>EDU</strong><br />
• Verfassungsartikel Forschung am Menschen: Nein!<br />
• Volksinitiative «Gegen Tierquälerei und für einen besseren<br />
Rechtsschutz der Tiere» (Tierschutzanwalt-Initiative):<br />
Nein!<br />
• Berufliche Altersvorsorge: Anpassung des Mindestumwandlungssatzes:<br />
Ja!<br />
Vernehmlassungen der <strong>EDU</strong> <strong>Schweiz</strong> können auf unserer Homepage<br />
www.edu-schweiz.ch eingesehen werden.