vom 18.2.2002 – ARGE Weißes Ross Rechtsfähigkeit der GbR

© Prof. Dr. Christine Windbichler, LL.M.
Humboldt-Universität zu Berlin
Haftung für Berufsfehler
K und V betreiben eine Facharztpraxis in Form
einer GbR. K überträgt seinen Anteil an A. K hat
noch vor seinem Ausscheiden aus der GbR den
Patienten P versehentlich falsch behandelt. Die
Krankenversicherung des P nimmt die GbR,
ferner K, V und A auf Schadensersatz in
Anspruch.
Wer haftet?
Vorlesung Gesellschaftsrecht
(Pflichtfach)
• Anspruch gegen die GbR: §§ 611, 280 I, 823 I BGB,
§ 31 BGB (+)
• Anspruch gegen K: § 823 I; §§ 611, 280 I, 823 I
BGB, § 31 BGB, § 128 HGB analog, § 736 II BGB,
§ 160 HGB (+)
• Anspruch gegen V: §§ 611, 280 I, 823 I BGB, § 31
BGB, § 128 HGB analog, § 736 II BGB, § 160 HGB
(+)
• Anspruch gegen A: § 823 I; §§ 611, 280 I, 823 I
BGB, § 31 BGB, §§ 128, 130 HGB analog (+)
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Vorlesung Gesellschaftsrecht
(Pflichtfach)
Kündigung der GbR (nach BGH NJW 1994, 2536)
Mitglieder der Familie X, zusammengeschlossen in
einer GbR ohne Gesamthandsvermögen, halten
zusammen 90 % der Aktien der X-AG. Der
Gesellschaftsvertrag der GbR sieht vor, dass im Falle
der Kündigung der Gesellschafter seine Aktien den
übrigen Gesellschaftern zu einem nach einer Formel zu
berechnenden Preis anzubieten hat.
A.X. will ihre X-Aktien unmittelbar an Dritte veräußern.
Der Wert der Aktien wäre nach der gesellschaftsvertraglichen
Berechnungsformel 289 % des Nennwerts; der
Verkehrswert wird auf 600 - 1000 % des Nennwerts
geschätzt. A.X. hält die vertragliche Regelung für eine
gesetzeswidrige Einschränkung ihres Kündigungsrechts
und will ihre Aktien direkt verkaufen.
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Humboldt-Universität zu Berlin
Vorlesung Gesellschaftsrecht
(Pflichtfach)
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