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vom 18.2.2002 – ARGE Weißes Ross Rechtsfähigkeit der GbR

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BGH, Urteil <strong>vom</strong> 29.1.2001 - II ZR 331/00;<br />

<strong>vom</strong> <strong>18.2.2002</strong> <strong>–</strong> <strong>ARGE</strong> <strong>Weißes</strong> <strong>Ross</strong><br />

1. Die (Außen-)Gesellschaft bürgerlichen Rechts<br />

besitzt <strong>Rechtsfähigkeit</strong>, soweit sie durch Teilnahme<br />

am Rechtsverkehr eigene Rechte und Pflichten<br />

begründet.<br />

2. In diesem Rahmen ist sie zugleich im Zivilprozess<br />

aktiv und passiv parteifähig.<br />

3. Soweit <strong>der</strong> Gesellschafter für die Verbindlichkeiten<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft bürgerlichen Rechts persönlich<br />

haftet, entspricht das Verhältnis zwischen <strong>der</strong><br />

Verbindlichkeit <strong>der</strong> Gesellschaft und <strong>der</strong> Haftung<br />

des Gesellschafters <strong>der</strong>jenigen bei <strong>der</strong> OHG<br />

(Akzessorietät) - Fortführung von BGHZ 142, 315.<br />

© Prof. Dr. Christine Windbichler, LL.M.<br />

Humboldt-Universität zu Berlin<br />

Vorlesung Gesellschaftsrecht<br />

(Pflichtfach)<br />

<strong>Rechtsfähigkeit</strong> <strong>der</strong> <strong>GbR</strong>: Gesetzeslage<br />

§ 14 II BGB<br />

§ 21 BGB, Überschrift zu Titel 2<br />

§ 706 II BGB (“gemeinschaftliches Eigentum”)<br />

§§ 709, 714 BGB (Geschäftsführung, Vertretung “<strong>der</strong><br />

Gesellschaft”)<br />

§ 718 I BGB (“gemeinschaftliches Vermögen <strong>der</strong><br />

Gesellschafter”= “Gesellschaftsvermögen”)<br />

§§ 733 ff. BGB (“gemeinschaftliche Schulden”)<br />

§§ 61 f., 253 II Nr. 1, 736 ZPO<br />

§ 162 I 2 HGB (<strong>GbR</strong> als Kommanditist, Eintragung)<br />

§ 191 II Nr. 1 UmwG (Zielgesellschaft bei Formwechsel)<br />

© Prof. Dr. Christine Windbichler, LL.M.<br />

Humboldt-Universität zu Berlin<br />

Vorlesung Gesellschaftsrecht<br />

(Pflichtfach)<br />

<strong>Rechtsfähigkeit</strong> <strong>der</strong> <strong>GbR</strong>: Voraussetzungen<br />

• Außengesellschaft<br />

• Gesamthandsvermögen<br />

• Genügt Verbindlichkeit?<br />

• Bruchteilsvermögen?<br />

• Auftreten unter eigenem Namen (str.)<br />

• Unternehmensträger (str.)<br />

© Prof. Dr. Christine Windbichler, LL.M.<br />

Humboldt-Universität zu Berlin<br />

Vorlesung Gesellschaftsrecht<br />

(Pflichtfach)<br />

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1


© Prof. Dr. Christine Windbichler, LL.M.<br />

Humboldt-Universität zu Berlin<br />

Haftung für Berufsfehler<br />

K und V betreiben eine Facharztpraxis in Form<br />

einer <strong>GbR</strong>. K überträgt seinen Anteil an A. K hat<br />

noch vor seinem Ausscheiden aus <strong>der</strong> <strong>GbR</strong> den<br />

Patienten P versehentlich falsch behandelt. Die<br />

Krankenversicherung des P nimmt die <strong>GbR</strong>,<br />

ferner K, V und A auf Schadensersatz in<br />

Anspruch.<br />

Wer haftet?<br />

Vorlesung Gesellschaftsrecht<br />

(Pflichtfach)<br />

• Anspruch gegen die <strong>GbR</strong>: §§ 611, 280 I, 823 I BGB,<br />

§ 31 BGB (+)<br />

• Anspruch gegen K: § 823 I; §§ 611, 280 I, 823 I<br />

BGB, § 31 BGB, § 128 HGB analog, § 736 II BGB,<br />

§ 160 HGB (+)<br />

• Anspruch gegen V: §§ 611, 280 I, 823 I BGB, § 31<br />

BGB, § 128 HGB analog, § 736 II BGB, § 160 HGB<br />

(+)<br />

• Anspruch gegen A: § 823 I; §§ 611, 280 I, 823 I<br />

BGB, § 31 BGB, §§ 128, 130 HGB analog (+)<br />

© Prof. Dr. Christine Windbichler, LL.M.<br />

Humboldt-Universität zu Berlin<br />

Vorlesung Gesellschaftsrecht<br />

(Pflichtfach)<br />

Kündigung <strong>der</strong> <strong>GbR</strong> (nach BGH NJW 1994, 2536)<br />

Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Familie X, zusammengeschlossen in<br />

einer <strong>GbR</strong> ohne Gesamthandsvermögen, halten<br />

zusammen 90 % <strong>der</strong> Aktien <strong>der</strong> X-AG. Der<br />

Gesellschaftsvertrag <strong>der</strong> <strong>GbR</strong> sieht vor, dass im Falle<br />

<strong>der</strong> Kündigung <strong>der</strong> Gesellschafter seine Aktien den<br />

übrigen Gesellschaftern zu einem nach einer Formel zu<br />

berechnenden Preis anzubieten hat.<br />

A.X. will ihre X-Aktien unmittelbar an Dritte veräußern.<br />

Der Wert <strong>der</strong> Aktien wäre nach <strong>der</strong> gesellschaftsvertraglichen<br />

Berechnungsformel 289 % des Nennwerts; <strong>der</strong><br />

Verkehrswert wird auf 600 - 1000 % des Nennwerts<br />

geschätzt. A.X. hält die vertragliche Regelung für eine<br />

gesetzeswidrige Einschränkung ihres Kündigungsrechts<br />

und will ihre Aktien direkt verkaufen.<br />

© Prof. Dr. Christine Windbichler, LL.M.<br />

Humboldt-Universität zu Berlin<br />

Vorlesung Gesellschaftsrecht<br />

(Pflichtfach)<br />

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