27.02.2013 Aufrufe

Vereins Chronik Stand 2011.pdf - Schützenverein Kamen von 1820 eV

Vereins Chronik Stand 2011.pdf - Schützenverein Kamen von 1820 eV

Vereins Chronik Stand 2011.pdf - Schützenverein Kamen von 1820 eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1912<br />

1913<br />

1914<br />

In neue Ämter werden gewählt: zum Major (1. Bat.) Heinrich Ruckebier, zum Hauptmann (3. Komp.) Richard<br />

Scharfenberg, zum Hauptmann (4. Komp.) Louis Mertin, der aber schon nach wenigen Wochen zurücktritt, ihm<br />

folgt Carl Klothmann. Für die Nutzung der Schützenheide durch Schulen und Vereine wird eine eigene Ordnung<br />

aufgestellt, die auch Mietpreise enthält.<br />

Das Vogelschießen findet am 6. Juli statt, der Königsschuß gelingt Metzgermeister Julius Borstädt, der Frau<br />

Johanna Scheele zur Königin nimmt.<br />

Im schützenfestfreien Jahr findet am 24. August ein Schützenerinnerungsfest mit Preisschießen, Konzert und Ball<br />

statt.<br />

Im Herbst treten neue Statuten in Kraft. Bemerkenswert sind die Rechte der Generalversammlung. Alle Mitglieder<br />

des Vorstandes (Vorsitzender, Oberst (gleichzeitig Stellvertreter des Vorsitzenden), 1. und 2. Schriftführer,<br />

Rendant) sowie des Beirates (2 Majore, 4 Hauptleute und 4 Beisitzer) werden <strong>von</strong> ihr gewählt. Alle Gewählten<br />

dürfen die Wahl nur unter besonderen Bedingungen ablehnen. Bei rückständigen Beiträgen erfolgt kurzfristig der<br />

<strong>Vereins</strong>ausschluß.<br />

Das Jahr beginnt mit einem Wechsel im Vorsitzendenamt. Wilhelm Felting löst Fritz Flor ab, der den Ehrenvorsitz<br />

übernimmt. Robert Tüselmann wird 1. Schriftführer. Zum Fest führt Heinrich Stöckel die 1. Kompanie, Heinrich<br />

Frieling das 1. Bataillon.<br />

Kurz vor Ausbruch des 1. Weltkrieges wird noch einmal Schützenfest gefeiert. Zu den Vorbereitungen gehört<br />

auch eine "Nachtfelddienstübung". Der Königsschuß gelingt dem Schneidermeister Friedrich Broch, nachdem<br />

zuvor der Zimmermann Friedrich Ruckebier den Vogel abgeschossen, auf die Würde aber verzichtet hatte.<br />

Königin wird Frau Wilhelmine Cramer. Sie willigt ein, daß beim Königinnenfrühstück erstmals zu dem traditionell<br />

üblichen Wein auch Bier ausgeschenkt werden darf.<br />

3. Der Verein zwischen den Weltkriegen<br />

Der 1. Weltkrieg brachte auch für den <strong>Schützenverein</strong> Veränderungen mit sich. Viele <strong>Vereins</strong>mitglieder hatten<br />

gekämpft, einige waren gefallen, auch der König <strong>von</strong> 1914 erlag im Jahre 1917 seinen Verwundungen. Die<br />

monarchisch gesinnten Schützen fanden sich plötzlich in einer Republik wieder. Die <strong>Vereins</strong>aktivitäten verlaufen ab<br />

1919 zunächst in den gewohnten Bahnen, erst in den Jahren 1930 und 1932 muß wegen der schlechten<br />

Wirtschaftslage das Schützenfest ausfallen. Der verderbliche Virus des Nationalsozialismus geht auch an unserem<br />

Verein nicht spurlos vorüber, zumal das den Verein tragende Bürgertum dieser Zeit überwiegend national-konservativ<br />

eingestellt ist. Die Gleichschaltung erfaßt auch die <strong>Schützenverein</strong>e, und die <strong>Vereins</strong>arbeit hat entsprechende Vorgaben<br />

zu befolgen.<br />

1919 Im Februar hält der Vorstand seine erste Nachkriegssitzung ab, nachdem während des Krieges die<br />

<strong>Vereins</strong>tätigkeit ausschließlich in seiner Hand gelegen hat. Bald plant man neue Festlichkeiten. So findet noch im<br />

gleichen Jahr ein Konzert mit Ball statt, an dem auch die Gesangvereine Einigkeit und Auguste Viktoria<br />

mitwirken. Dann beginnen auch schon die Vorbereitungen für das Jubiläumsfest.<br />

1920<br />

In der ersten Generalversammlung wird der Vorstand in seinem Amte bestätigt. Heinrich Frieling führt als Major<br />

das 2. Bataillon, Gottfried Friedrichs als Hauptmann die 4. Kompanie. Der Verein hat 262 Mitglieder.<br />

Der Vorstand beschließt, das hundertjährige Jubiläum in großem Stil zu begehen. Das Motto lautet:<br />

"Geselligkeit, Eintracht und Bürgersinn."<br />

Nach den üblichen Appellen und Ausmärschen wird das Fest am 31. Juli und 1. August gefeiert. Es schließt<br />

ungewöhnlicherweise am 2. August mit dem Vogelschießen. Und so erlebt <strong>Kamen</strong>s Schützenfamilie nach den<br />

entbehrungsreichen Kriegs- und Nachkriegsjahren ein großes Fest. Nach dem Zapfenstreich am Samstagabend<br />

wird im Schützenhof eine Reihe "lebender Bilder" aus der <strong>Vereins</strong>geschichte unter der Regie <strong>von</strong> Ernst Braß<br />

aufgeführt. Den Text dazu hatte der Dortmunder Heimatdichter Karl Prümer verfaßt. Zum Schluß des Abends<br />

tanzen 16 Damen einen Rosenreigen. Zum Festzug am Sonntag tritt ein starkes Regiment auf dem Markt an. Als<br />

Gastvereine nehmen der Westliche Schützenbund und der <strong>Schützenverein</strong> Ostenfeldmark teil. Im Festzug trägt<br />

man das alte Schützenbeil und zwei Trinkgefäße aus Birkenholz, die sogenannten Berkemeier mit. Vorsitzender<br />

Wilhelm Felting weist in seiner Rede darauf hin, daß der Verein <strong>1820</strong> aus dem Freiheitsdrang entstanden sei, der<br />

das ganze Volk beseelt habe. Nach der Mahnung, den alten Geist treu zu bewahren, schließt er mit einem Hoch<br />

auf das Vaterland.<br />

Bürgermeister Dr. Wiesner hebt in seiner Rede hervor, daß der <strong>Schützenverein</strong> alle Bürger ohne Unterschied des<br />

<strong>Stand</strong>es, Ranges oder Vermögens aufnehmen, alle in froher Geselligkeit vereinen und dadurch Eintracht und<br />

Liebe fördern wolle. Nach den Ansprachen nehmen neben dem Oberst Gustav Ebbinghaus und dem<br />

Bürgermeister Dr. Wiesner alle noch lebenden Könige die Parade ab, der älteste ist Friedrich Dellwig, König <strong>von</strong><br />

1873.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!