Download - Studentenwerk Berlin
Download - Studentenwerk Berlin
Download - Studentenwerk Berlin
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Zeitschrift des <strong>Studentenwerk</strong>s <strong>Berlin</strong><br />
28 Gratismagazin<br />
Januar/Februar 2007<br />
5. Jahrgang
Editorial<br />
Netzwerk Studium<br />
Ihnen allen ein gesundes, erfolgreiches und gesundes Jahr 2007.<br />
Mögen Ihre guten Vorsätze und Ziele in Erfüllung gehen...<br />
Auch das <strong>Studentenwerk</strong> <strong>Berlin</strong> bleibt seinen Vorsätzen treu und<br />
wird Ihnen im neuen Jahr wieder „Mitten auf dem Campus“ als<br />
Dienstleister für ein erfolgreiches Studium zur Seite stehen.<br />
Dieses werkblatt steht unter dem Motto „Netzwerke“ und „Interkulturelle<br />
Kompetenz“. In vielen Bereichen des gesellschaftlichen<br />
und wirtschaftlichen Lebens ist die Vernetzung inzwischen<br />
allgegenwärtig, das Internet bestimmt unseren Alltag. Ein Leben<br />
ohne die Nutzung des virtuellen, weltumspannenden Netzwerks<br />
ist kaum mehr vorstellbar.<br />
Aber auch reale Netzwerke auf allen Ebenen und in allen<br />
Situationen tragen im „globalen Dorf“ dazu bei, die Probleme<br />
und Herausforderungen des 21. Jahrhunderts anzugehen und so<br />
beispielsweise auch interkulturelle Hürden zu meistern.<br />
Die Defi nition von Netzwerken ist - mit einem Blick ins Internet,<br />
in Wikipedia - schnell gefunden: Ein „Netzwerk“ bezeichnet<br />
eine Menge von miteinander auf defi nierte Weise verbundene,<br />
autonome Objekte, die ein gesamtes System bilden.<br />
Das <strong>Studentenwerk</strong> <strong>Berlin</strong> ist Teil des Netzwerks „Studium“,<br />
dem Hochschulen, Hochschullehrer, Hochschulbedienstete,<br />
Studierende, Bibliotheken angehören. Ein Ziel dieses Netzwerks<br />
in der Wissenschaft sind Lehre und Forschung im Interesse der<br />
Gesellschaft und des Einzelnen.<br />
Innerhalb dieses Netzwerks gibt es viele weitere Netzwerke.<br />
In unserer Reportage „444 Minuten“ stellen wir Constanze<br />
Keiderling vor, die erfolgreich im Netzwerk der <strong>Berlin</strong>er<br />
Wohnheimtutoren arbeitet. Wohnheimtutoren unterstützen in<br />
den <strong>Berlin</strong>er Studentenwohnheimen ausländische Studierende<br />
beim Start ins Studium in Deutschland. Da ist interkulturelle<br />
Kompetenz gefragt.<br />
Netzwerke werden nicht nur virtuell gebildet, die reale<br />
Betrachtung der Welt ist für viele junge Menschen ein Teil der<br />
eigenen „Weltanschauung“. In diesem werkblatt informieren<br />
wir über Möglichkeiten und Chancen, einen längeren<br />
Auslandsaufenthalt zu planen und zu fi nanzieren.<br />
Selbstverständlich fi nden Sie in diesem Heft auch unsere<br />
Standardrubriken. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre.<br />
Ihre Petra Mai-Hartung<br />
Geschäftsführerin des <strong>Studentenwerk</strong>s <strong>Berlin</strong><br />
Impressum<br />
Seite 4/5<br />
Seite 6/7<br />
Seite 8/9<br />
Seite 10<br />
Seite 11<br />
Seite 12<br />
Seite 13<br />
Seite 14<br />
Nach Redaktionsschluss:<br />
Meldungen und Berichte<br />
Meldungen und Berichte aus dem<br />
<strong>Studentenwerk</strong><br />
Nur mit Vitamin B?<br />
Wie sinnvoll ist Networking im<br />
Studium<br />
444 Minuten<br />
Heute mit Constanze Keiderling, Sozialarbeiterin<br />
in der Sozialberatung<br />
Reality-Netzwerke<br />
Geld für die Reise<br />
Der gut Rat<br />
Networking<br />
Olli Schulz<br />
Ein Portrait des jungen<br />
Ausnahmekünstlers<br />
Kultur-Tipps<br />
Licht für die Dunkle Jahreszeit:<br />
musikalisch - theatralisch<br />
Alles über Studentenjobs<br />
Was wir schon immer über<br />
Studentenjobs wissen wollten ...<br />
Tandem kommt in Fahrt<br />
Vom 9. bis 11. Januar ging es berlinisch-deftig in der „Harz-Mensa“ in<br />
der Saalestadt Halle zu. Köche und Köchinnen aus <strong>Berlin</strong> verwöhnten die<br />
Mensagäste mit typisch <strong>Berlin</strong>er Gerichten, darunter original Erbsensuppe<br />
aus der „Gulaschkanone“. Informationen aus der Hauptstadt und dem<br />
<strong>Studentenwerk</strong> <strong>Berlin</strong> gab es gratis dazu.<br />
Vom 30. Januar bis 1. Februar erfolgt der Gegenbesuch der Hallenser in der<br />
Mensa der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft in der Treskowallee.<br />
Die „Aktion Tandem“ ist eine Marketing-Initiative der ostdeutschen<br />
<strong>Studentenwerk</strong>e, bei der jeweils zwei <strong>Studentenwerk</strong>e so genannte<br />
Tandems bilden und gegenseitig regionale Küche und andere<br />
Besonderheiten in ihren Mensen vorstellen.<br />
Der Erfahrungsaustausch der Kochteams ist ein wesentlicher Bestandteil<br />
der Aktion Tandem. Es ist wichtig, und hier sogar im wahrsten Sinne des<br />
Wortes, über den eigenen Tellerrand hinauszusehen.<br />
Herausgeber: <strong>Studentenwerk</strong> <strong>Berlin</strong> und CAMPUSdirekt Deutschland GmbH Redaktion: Jürgen Morgenstern (verantwortlicher Redakteur, V.i.S.d.P.)<br />
Autoren dieser Ausgabe: Dirk Oberländer, Jürgen Morgenstern, Anja Schreiber, Ingo Dinger Lektorat: Ingo Dinger, Susanne Zweiniger<br />
Gestaltung: genauso.und.anders° graphical wellness Satz und Layout: Stephan König, genauso.und.anders° graphical wellness<br />
Fotos: Stephan König, <strong>Studentenwerk</strong> <strong>Berlin</strong> Titelbild: photocase.com<br />
Druck: hk druck & design, Isergebirgsweg 373, 95485 Warmensteinach<br />
Kontakt: werkblatt, Hardenbergstr. 34, 10623 <strong>Berlin</strong>, Tel.: (030) 31 12 415, Mail: redaktion@werkblatt.de<br />
Anzeigen: CAMPUSdirekt Deutschland GmbH, Markgrafenallee 3c, 95448 Bayreuth, Stefanie König, Tel.: (0921) 78 778 59 27<br />
Das werkblatt erscheint in <strong>Berlin</strong>. Das werkblatt liegt an den <strong>Berlin</strong>er Hochschulen aus. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht die<br />
Meinung der Redaktion wieder. Weitere Informationen fi nden Sie im Internet unter: www.studentenwerk-berlin.de.<br />
Editorial 3
4 Meldungen und Berichte<br />
Wohnheimsuche im Internet neu<br />
gestaltet<br />
Der Weg zur „neuen“ Wohnheimsuche war<br />
für die Beteiligten im <strong>Studentenwerk</strong> nicht<br />
einfach, das Ergebnis freilich kann sich sehen<br />
lassen.<br />
Nach mehreren Anläufen war es Anfang<br />
Dezember 2006 soweit: Die Suche nach<br />
einen Wohnheimplatz in <strong>Berlin</strong> ist nicht nur<br />
detaillierter und feingliedriger gestaltet,<br />
sondern auch stärker auf die Wünsche und<br />
Vorstellungen Vorstellungen der Studierenden ausgerichtet.<br />
Der „eilige“ User kann eine voreingestellte<br />
Schnellsuche, durch selbstsprechende<br />
Bilder dargestellt, nutzen, um einen freien<br />
Wohnheimplatz in der Innenstadt oder eher<br />
in grüner Stadtrandlage zu fi nden. Markante<br />
Plätze in der Stadt dienen dabei zusätzlich<br />
als Orientierung. Wer es eher ganz genau<br />
wissen will und konkrete Vorstellungen zur<br />
Höhe der künftigen Miete, der Ausstattung<br />
Ausstattung<br />
der künftigen Wohnung und zur Entfernung<br />
zur Hochschule hat, kann sich über eine<br />
Suchmaske Suchmaske führen lassen.<br />
Bessere Noten für FHW-Mensa<br />
Mit dem guten Gesamtergebnis der Gästebefragung<br />
in den <strong>Berlin</strong>er Mensen im Herbst<br />
2005 konnte die FHW-Mensa Badensche<br />
Straße nicht mithalten. Zum Zeitpunkt der<br />
Befragung gab es in der Mensa umfangreiche<br />
Umbauarbeiten, vielleicht eine Ursache für<br />
die weniger guten Ergebnisse.<br />
Die Mensaverantwortlichen des <strong>Studentenwerk</strong>s<br />
wollten es nun wissen, im Oktober<br />
2006 gab es eine erneute Gästebefragung.<br />
Während in 2002 nur 32 Prozent der Gäste<br />
„überzeugt“ von der FHW-Mensa waren, sprachen<br />
sich 2005 bereits 62 und jetzt 75 Prozent<br />
aller Befragten für diese Mensa aus.<br />
Besonders die Warenpräsentation und die<br />
Temperatur der Speisen haben sich nach<br />
Meinung der Befragten verbessert. Auch<br />
die Öffnungszeiten erfüllen die Bedürfnisse<br />
der Gäste (Schulnote 1,9). „Das A & O bleibt<br />
aber wie immer die Qualität der Speisen und<br />
Getränke“, so die Analyse der Ergebnisse. „Der<br />
richtige Weg ist eingeschlagen.“<br />
Interkultureller Kalender<br />
Bereits 2005 und 2006 war der Interkulturelle<br />
Kalender des <strong>Studentenwerk</strong>s <strong>Berlin</strong> der<br />
Blickfang in Wohnungen, Büros, Laboren<br />
und Arbeitsräumen. Die große Resonanz war<br />
für das <strong>Studentenwerk</strong> <strong>Berlin</strong> Grund genug,<br />
auch für das Jahr 2007 erneut einen Kalender<br />
aufzulegen. Er enthält wieder die wichtigsten<br />
Feiertage der großen Weltreligionen und<br />
steht diesmal unter dem Motto „Tanz“, denn<br />
Tanz verbindet die Menschen miteinander –<br />
auch die Kulturen.<br />
Der Kalender wurde von Stephan König,<br />
Agentur genauso.und.anders°, gestaltet.<br />
Mit etwas Glück sind letzte Exemplare an den<br />
InfoPoints Hardenbergstraße (TU-Mensa)<br />
und Behrenstraße (BAföG-Amt), in Mensen,<br />
Wohnheimverwaltungen, Beratungsstellen<br />
und im Referat Öffentlichkeitsarbeit erhältlich.<br />
Guter Rücklauf<br />
Die im Mai 2006 mit rund 75.000 Fragebögen<br />
gestartete 18. Sozialerhebung des Deutschen<br />
<strong>Studentenwerk</strong>s zeichnet sich durch einen<br />
guten Rücklauf aus und wird ein repräsentatives<br />
Bild der sozialen und wirtschaftlichen<br />
Lage der rund zwei Millionen<br />
Studierenden in Deutschland ermöglichen.<br />
Dank allen Studierenden, die sich die Zeit<br />
für den Fragebogen genommen haben und<br />
allen Beteiligten, voran den Hochschulen<br />
und den Studierendenvertretern, für die<br />
Unterstützung. Das Forschungsinstitut HIS,<br />
die Hochschul-Informations-System GmbH in<br />
Hannover, wertet die Daten nun wissenschaftlich<br />
aus.<br />
Untersucht wird, wie die Studierenden leben,<br />
wie sie sich fi nanzieren, wie viel sie neben<br />
dem Studium jobben, aus welchen sozialen<br />
Herkunftsgruppen sie kommen oder welche<br />
Wohnformen sie bevorzugen. Neben der allgemeinen<br />
Erhebung zur sozialen Lage der<br />
Studierenden stehen in zwei Detailstudien<br />
die Situation Studierender mit Kind und<br />
wiederum die Situation ausländischer<br />
Studierender in Deutschland im Fokus.<br />
Erste Ergebnisse der Erhebung werden voraussichtlich<br />
im Frühsommer 2007 präsentiert.<br />
Hohe Wahlbeteiligung<br />
Alle vier Jahre wählen die Schwerbehinderten<br />
in den Betrieben ihre Vertretung, so auch im<br />
<strong>Studentenwerk</strong> <strong>Berlin</strong>. Vor allem ist die<br />
Schwerbehindertenvertretung gefragt, wenn<br />
es um konkrete Maßnahmen zur Verbesserung<br />
der Arbeitsbedingungen behinderter<br />
Beschäftigter geht, im <strong>Studentenwerk</strong> sind es<br />
derzeit immerhin 101 Mitarbeiter(innen).<br />
Die Wichtigkeit dieses Vertretungsgremiums<br />
ist auch von den betroffenen Beschäftigten im<br />
<strong>Studentenwerk</strong> durchaus erkannt worden. Mit<br />
80,2 Prozent lag die Wahlbeteiligung erstaunlich<br />
hoch. Marina Henke aus der Abteilung<br />
Ausbildungsförderung wurde wieder als<br />
Vertrauensfrau gewählt. Neue Stellvertreterin<br />
ist Irene Spitzer aus der Abteilung<br />
Wohnwesen. Beiden engagierten Kolleginnen<br />
wünscht das werkblatt viel Erfolg.<br />
<strong>Berlin</strong>er Koalitionsvereinbarung:<br />
BAföG anpassen<br />
Künftig sollen mehr junge Menschen ein Studium<br />
in <strong>Berlin</strong> aufnehmen. Das geht aus der<br />
Koalitionsvereinbarung zwischen SPD und<br />
Linkspartei.PDS hervor. <strong>Berlin</strong> soll auch seinen<br />
Teil dazu beitragen, dass sich die Studierendenquote<br />
bundesweit erhöht. Dies mache<br />
auch eine Novelle des Bundesausbildungsförderungsgesetzes<br />
erforderlich, dessen Bedarfssätze<br />
und Freibeträge seit 2001 nicht erhöht<br />
wurden. Mittels einer <strong>Berlin</strong>er Bundesratsinitiative<br />
soll eine Anpassung des BAföG an die<br />
gestiegenen Lebenshaltungskosten sowie eine<br />
weitere Öffnung des BAföG erreicht werden.<br />
Damit macht sich die <strong>Berlin</strong>er Landesregierung<br />
eine langjährige Forderung der deutschen<br />
<strong>Studentenwerk</strong>e zu Eigen.<br />
Stabile Mieten in den Studentenwohnheimen<br />
Gute Botschaft aus den <strong>Berlin</strong>er Studentenwohnheimen:<br />
Trotz gestiegener Kosten, insbesondere<br />
für Erdgas und Fernwärme, bleiben<br />
die Mieten in den Studentenwohnheimen für<br />
neu Einziehende auch 2007 weitgehend stabil.<br />
Die Durchschnittsmiete pro Wohnplatz – über<br />
alle Wohnplätze des <strong>Studentenwerk</strong>s gerechnet<br />
– stieg lediglich um einen Euro und liegt<br />
nunmehr bei 162 Euro (gegenüber 161 Euro
im Jahr 2006). Der preiswerteste Wohnplatz<br />
ist bereits für 85 Euro im Monat (2006: 85<br />
Euro) zu mieten. Der teuerste Wohnplatz<br />
(großzügig hinsichtlich der Ausstattung und<br />
der Wohnfl äche sowie in guter Stadtlage)<br />
kostet im Monat 302 Euro (2006: 291 Euro).<br />
Damit setzt das <strong>Studentenwerk</strong> <strong>Berlin</strong> seine<br />
soziale Politik fort, Wohnraum für Studierende<br />
zwar kostendeckend, aber auch für<br />
den bescheideneren Geldbeutel erschwinglich<br />
zu vermieten.<br />
Differenzierungen gibt es aber dennoch:<br />
In Wohnheimen, in denen es in der<br />
Vergangenheit zu steigenden Leerständen<br />
gekommen ist, werden die Mieten bei<br />
Neuvermietung sogar leicht gesenkt. Dafür<br />
müssen allerdings in einigen Wohnheimen<br />
die Mieten überproportional steigen, um<br />
die Kostendeckung über alle<br />
Studentenwohnheime zu sichern. Das<br />
geschieht aber nur in solchen Wohnheimen,<br />
in denen die Wohnsituation durch Sanierung<br />
und Modernisierung erheblich verbessert<br />
werden konnte.<br />
Xenos; Diversity Managing<br />
Ein neues Projekt! Was sich auf den ersten<br />
Blick wie ein Science-Fiction-Abenteuer auf<br />
dem Planeten Xenos anhört, wird auch beim<br />
Lesen des Untertitels nicht ohne weiteres verständlich.<br />
Es geht um „Diversity Managing<br />
als Innovationskultur - Kultur-wandel im<br />
<strong>Studentenwerk</strong>“. Was bedeutet das?<br />
Xenos kommt aus dem Griechischen und<br />
heißt fremd. Es geht um die kulturelle<br />
Vielfalt in Deutschland und die kulturelle<br />
Vielfalt im <strong>Studentenwerk</strong>. Ob man nun will<br />
oder nicht, sie ist da und man muss sich mit<br />
ihr auseinandersetzen. Wer sie ignoriert,<br />
wird sehr schnell in Schwierigkeiten geraten,<br />
vor allem mit sich selbst und seiner eigenen<br />
Position in der Gesellschaft. Alten und auch<br />
neuen <strong>Studentenwerk</strong>ern muss man da nicht<br />
viel erzählen.<br />
Multikulturelle Vielfalt ist Teil unseres Alltagslebens.<br />
Die Beschäftigten des <strong>Studentenwerk</strong>s<br />
und die Studierenden kommen aus<br />
aller Welt. Im Projekt soll eine gemeinsame,<br />
verbindende <strong>Studentenwerk</strong>skultur entwickelt<br />
werden. Dabei sollen die unterschiedlichen<br />
Kulturen, die sich im <strong>Studentenwerk</strong><br />
gebildet haben, berücksichtigt und anerkannt<br />
werden. Im Projekt wird auch untersucht,<br />
worin diese spezifi sche Kultur besteht,<br />
wo Besonderheiten, wo Probleme, aber auch<br />
besondere Chancen bestehen.<br />
[Ulrich Hackhe]<br />
Genial global: der ISIC<br />
Die ISIC (International Student Identity<br />
Card) ist der einzige weltweit anerkannte<br />
Nachweis des Studentenstatus. Sie ist eine<br />
Ausweis- und Servicekarte im Scheckkartenformat,<br />
die alle Bereiche des studentischen<br />
Lebens in über 110 Ländern der Erde und<br />
auch in der eigenen Stadt komfortabler und<br />
günstiger gestaltet.<br />
Mit der ISIC bekommen Studierende<br />
Vergünstigungen für fast alle Lebensbereiche,<br />
angefangen bei speziellen Flugtarifen<br />
über verbilligte Unterkünfte bis zum ermäßigten<br />
Eintritt in führende Museen auf der<br />
ganzen Welt. Dazu kommen Angebote wie<br />
eine spezielle Auslandsreiseversicherung zu<br />
besonders günstigen Konditionen oder die<br />
Helpline, die jeder Studierende kostenlos in<br />
Anspruch nehmen kann, wenn es im Ausland<br />
gesundheitliche, rechtliche oder andere<br />
Probleme gibt.<br />
Auch vor der eigenen Haustür bietet die ISIC<br />
viele Vorteile. Egal ob Kult oder Kultur, Oper<br />
oder Piercing-Studio, Goethe Forum oder<br />
Waschsalon – es ist für jeden etwas dabei.<br />
Was mit der ISIC noch möglich ist, welche<br />
Vorteile man genießt oder welche aktuellen<br />
Highlights gerade angesagt sind, kann<br />
im Internet unter www.isic.de abgefragt<br />
werden. Erworben werden kann die ISIC von<br />
Vollzeitstudierenden und Schülern ab 12<br />
Jahren. Die ISIC kostet 10 Euro und ist jeweils<br />
vom 1. September eines Jahres bis zum 31.<br />
Dezember des Folgejahres gültig. Auch in<br />
diesem Jahr gibt es mit dem ISIC und einem<br />
Gutschein (<strong>Download</strong>: www.studentenwerkberlin.de)<br />
kostenlosen Eintritt zur ITB. Die ISIC<br />
gibt es übrigens auch beim <strong>Studentenwerk</strong><br />
<strong>Berlin</strong>.<br />
Kurz und knapp:<br />
Vorübergehend nicht erreichbar: Das Foyer<br />
der Mensa FU II ist seit Dezember 2006 bis<br />
voraussichtlich Ende März 2007 wegen<br />
Umbauarbeiten geschlossen; das gilt damit<br />
auch für den dortigen InfoPoint.<br />
<strong>Studentenwerk</strong> 2007: Die Wirtschaftsplanung<br />
2007 im <strong>Studentenwerk</strong> <strong>Berlin</strong> ist in<br />
vollem Gange. Ende Oktober 2006 wurde<br />
dem Verwaltungsrat ein Grobentwurf vorgelegt<br />
und beschlossen, auf dieser Grundlage<br />
einen endgültigen Plan 2007 zu formulieren,<br />
der dem Verwaltungsrat auf seiner ersten<br />
Sitzung im neuen Jahr vorgelegt werden soll.<br />
Geld für’s Semesterticket zurück?! Jeder<br />
Studierende der HU kann auch dieses<br />
Semester wieder einen Antrag auf<br />
Zuschuss zum Semesterticket stellen. Je<br />
nach Einkommenssituation gibt es maximal<br />
154,50 Euro zurück. Frist für das<br />
Sommersemester ist der 28. Februar 2007.<br />
Weitere Informationen unter Tel. 2093-2083<br />
und www.refrat.de/semtix<br />
DSW-Journal: Gutes tun reicht nicht,<br />
man muss auch darüber reden, meint<br />
das Deutsche <strong>Studentenwerk</strong> (DSW), der<br />
Dachverband aller 61 <strong>Studentenwerk</strong>e in<br />
Deutschland und gibt deswegen ab sofort ein<br />
eigenes Magazin heraus. Das „DSW-Journal“<br />
richtet sich vor allem an Entscheidungsträger<br />
in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, aber<br />
auch an Mitarbeiter der <strong>Studentenwerk</strong>e<br />
und an Studierende. In der ersten Ausgabe<br />
gibt es zum Beispiel ein Interview mit<br />
Bundesbildungsministerin Annette Schavan<br />
und einen Überblick über Studiengebühren<br />
in den verschiedenen Bundesländern. Das<br />
„DSW-Journal“ steht als <strong>Download</strong> bereit<br />
unter: www.studentenwerke.de.<br />
Fußballturnier der <strong>Studentenwerk</strong>e: Am<br />
3. März 2007 fi ndet in der Sporthalle Golm,<br />
Karl-Liebknecht-Strasse 24-26, 14469<br />
Potsdam das traditionelle Fußballturnier<br />
der deutschen <strong>Studentenwerk</strong>e statt. Auch<br />
das <strong>Studentenwerk</strong> <strong>Berlin</strong> wird mit einer<br />
Mannschaft vertreten sein. Alle Leserinnen<br />
und Leser des werkblatts sind herzlich eingeladen,<br />
besonders die <strong>Berlin</strong>er Mannschaft<br />
anzufeuern. Mehr Informationen dazu unter:<br />
www.studentenwerk-berlin.de<br />
Kurz und knapp 5
Nur mit Vitamin B?<br />
Wie sinnvoll ist Networking im Studium?<br />
Spätesten nach zwei Semestern sind Praktikumsstellen oder Nebenjobs zur Finanzierung des<br />
Studiums beliebte Themen in fast jedem Mensa-Gespräch.<br />
Hin und wieder wird man den Verdacht nicht los, dass Menschen mit den „richtigen Beziehungen“<br />
oder einem großen Bekanntenkreis hier eindeutig im Vorteil sind. Dabei ist klassisches<br />
Networking längst nicht nur im Beruf gang und gebe. Sinnvoll eingesetzt können persönliche<br />
Kontakte auch den studentischen Alltag erleichtern.<br />
Unzählige Bücher zum Thema „Netzwerke knüpfen und pfl egen“ fi nden<br />
sich derzeit im Buchhandel, nicht selten mit bescheidener Qualität<br />
und zumeist als Karriereführer für Berufseinsteiger konzipiert. Für<br />
Studierende können solche Wälzer allerdings nur Anhaltspunkte sein,<br />
denn wer möchte schon seinen Bekanntenkreis als Business Network<br />
verstehen?<br />
Selbst Kontakte aufbauen & pflegen<br />
Wichtig ist es, vor allem in den ersten Semestern ein Netz aufzubauen,<br />
das einen sicher durch den mancherorts unübersichtlichen Uni-<br />
Dschungel führt. Dabei können schon banale Dinge wie ein guter<br />
E-Mail-Verteiler helfen, um zum Beispiel in jedem belegten Seminar<br />
einen Ansprechpartner zu haben. So kommt man auch nicht gleich<br />
ins Schwitzen, wenn sich Literatur nicht sofort fi nden lässt oder mal<br />
wieder zu wenige Kopien für die Teilnehmer durchs Seminar wandern.<br />
Hat man die Chance, Leistungsnachweise durch ein Gruppenreferat zu<br />
erlangen, sollte man die entstandenen Kontakte nach Möglichkeit auch<br />
später noch nutzen. Dabei ist es wichtig, aus einem selbst aufgebauten<br />
Netzwerk nicht nur Informationen abzuziehen, sondern auch selbst<br />
relevante Neuigkeiten einzubringen. Der Hinweis auf passende Literatur<br />
für die Hausarbeit eines Kommilitonen, die bei eigenen Recherchen<br />
gefunden wurde, kann ebenso ein fairer Zug sein wie der Tipp auf eine<br />
offene Praktikumsstelle, von deren Existenz man weiß.<br />
Uni-interne Informationen frühzeitig nutzen<br />
Auch die Schwarzen Bretter im Fachbereich sollten bei Zeiten begutachtet<br />
werden. Oft fi nden sich neben wichtigen Fristen und Abgabeterminen<br />
auch Hinweise auf Firmen und Institutionen, die Praktika<br />
vergeben, und auf Assistentenjobs am Institut. Selbst wenn es für einen<br />
selbst (noch) nicht aktuell ist, erfährt man so Kontaktadressen möglicher<br />
Ansprechpartner. Schließlich kann auch eine Initiativbewerbung beim<br />
richtigen Adressaten einige Semester später zum Erfolg führen. Zudem<br />
bekommt man einen Einblick, wer im Fachbereich für welche Aufgaben<br />
zuständig ist. Denn manchmal sehen in der Realität die Dinge anders<br />
aus, als im Organisationsdiagramm der Hochschule dargestellt.<br />
Eigenes Engagement zahlt sich aus<br />
Hegt man die Absicht, die Uni nicht nur als Ort der akademischen<br />
Ausbildung zu nutzen, sondern spielt mit dem Gedanken, in Lehre<br />
und Forschung Karriere zu machen, lohnt sich die frühzeitige aktive<br />
Mitarbeit in Gremien und Studentenorganisationen. Dabei sind die<br />
Möglichkeiten fast so vielfältig wie in der Politik: Von lokalem Handeln<br />
in der Fachschaft über die Mitarbeit im AStA bis hin zu bundesweit<br />
aktiven Studenteninitiativen fi nden sich unzählige Möglichkeiten, auf<br />
6 Nur mit Vitamin B?<br />
die Lehrbedingungen Einfl uss zu nehmen. Ein Engagement, das auch<br />
bei späteren Bewerbungen um Förderungen und Stipendien positiven<br />
Einfl uss haben kann. Wer mit den Uni-Gremien und ihren Funktionen<br />
noch nicht vertraut ist, fi ndet auf der Homepage seiner Uni oder FH<br />
sowie bei www.studis-online.de ausführliche Informationen.<br />
Rechtzeitig den Beruf im Blick behalten<br />
Natürlich ist es immer vorteilhaft, den Arbeitsmarkt nicht aus den<br />
Augen zu verlieren. Dabei sind Praktika und fachrelevante Nebenjobs<br />
im Lebenslauf inzwischen in fast jedem Fach ein Muss. Vielfach<br />
hilft Freund Internet bei einer ersten Recherche. Job-Portale wie<br />
www.monster.de, www.stepstone.de oder www.stellenanzeigen.<br />
de haben eigene Bereiche für Praktikantenstellen und geben Tipps<br />
zur schriftlichen Bewerbung. Zwar wird von vielen Firmen während<br />
des Studiums noch keine ausführliche Bewerbungsmappe verlangt,<br />
die Zeiten, in denen eine kreative Mail an ein Start-Up Unternehmen<br />
genügte, um einen Gesprächstermin zu erhalten, sind allerdings<br />
vorüber. Die Jobportale bieten zudem die Chance, sich frühzeitig über<br />
den Bedarf an Personal in einzelnen Branchen zu informieren und so<br />
den eigenen Studienschwerpunkt strategisch günstig zu wählen. Oft<br />
gibt es die Möglichkeit, bereits im Studium den eigenen Lebenslauf<br />
zu posten und sich umgekehrt von interessierten Unternehmen und<br />
Personalberatern ansprechen zu lassen. Allerdings sollte sich jeder im<br />
Klaren sein, dass eine „öffentlich“ ins Netz gestellte Bewerbung alles<br />
andere als „vertraulich“ behandelt wird. Es ist also wichtig, vorher genau<br />
nachzulesen, wer Zugriff auf die persönlichen Daten bekommt. Zudem<br />
bieten die Anbieter solcher Jobportale umfangreiche Informationen<br />
zu den Themen Bewerbungsunterlagen, Assessment Center (AC) und<br />
Vorstellungsgespräche. Vielfach werden auch individuelle Beratungen<br />
und Coachings angeboten, natürlich kostenpfl ichtig. Oft ist es für<br />
Studierende sinnvoll, erst einmal die Beratungsmöglichkeiten an der Uni<br />
bzw. bei der Arbeitsagentur in Anspruch zu nehmen.<br />
Open Business Clubs & Co.<br />
Eine weitere Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und zu pfl egen, bieten<br />
die so genannten Online Business Clubs. Die Idee der Portale ist<br />
eigentlich recht simpel: Anhand eines individuellen Profi ls meldet<br />
sich der Benutzer an und kann nun nach diversen Kriterien andere<br />
Mitglieder suchen. Dabei verraten die Profi le, wie die Mitglieder<br />
untereinander vernetzt sind. Letztlich basieren solche Dienste auf<br />
der (berechtigten) Annahme, dass jeder jeden um drei Ecken kennt.<br />
Zunächst dienten solche Angebote natürlich vor allem Geschäftsleuten<br />
und Selbstständigen zur Auftragsakquise, inzwischen tummeln sich<br />
aber auch ganz „normale“ Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />
sowie Studierende in den Datenbanken. Ein großer Pluspunkt ist, dass
man die Mitglieder direkt per E-Mail kontaktiert und auf gemeinsame Natürlich sollte man sich im Nachhinein informieren, ob der oder die<br />
Bekannte oder Geschäftspartner als Referenz verweisen kann.<br />
Ansprechpartner(in) zufällig auch in einem der Business Clubs im<br />
Allerdings ob Klein-Felicia gelten auch ihr hier Fahrrad übliche immer Höfl ichkeitsregeln: orden- Trotz Massenmails,<br />
Stress, kleiner Anfängerpannen Internet zu fi und nden der ist. Ein Engel bis zwei für Wochen ca. 4.000 später Familien nachhaken, in <strong>Berlin</strong> ob und die dem<br />
um tlich einen putzt. Job Schokoladentaler zu ergattern, sind für verpönt, die kindli- die Kontaktaufnahme Erkenntnis, dass sollte Kinder nicht abgegebene immer nur Bewerbung kleine Chancen <strong>Berlin</strong>er Umland. hat, ist übrigens durchaus erwünscht<br />
zielgerichtet chen Passanten vonstattengehen. lenken auch gut Oft von trifft der man durch schreiende die Netzwerke Monster sind, und sind kein wir unhöfl seitdem icher nervender Akt. Schließlich wollen Unternehmen<br />
alte Tatsache Bekannte ab, dass wieder der und Engel kann grad nützliche aus einem Informationen sil- „infi ziert“, über und offene unser Besuch auch in neue so mancher Mitarbeiter gewinnen. Die Bestellhotline 030 – 84 31 22 22 ist bereits<br />
Stellen bernen erhalten. Auto statt Die aus „Mund einem zu Renntierschlitten<br />
Mund Propaganda“ Familie hat also ist auch wie in ein Wiedersehen mit Freunden. seit dem 2. November 2006 besetzt, oder man<br />
Zeiten steigt und des Internets sich noch nicht schnell ausgedient. die Flügel Inzwischen an- gibt es allgemeine Trotz aller virtuellen Karriereförderer füllt das Online-Bestellformular sollte man den Mensa-Plausch unter:<br />
wie schnallt. auch Ungewohnt branchenspezifi war sche anfangs Business für uns Clubs. Eins Seit haben 2. November alle gemein: 2006 ist oder das Weihnachts-<br />
die heimischen WG-Abende www.berliner-weihnachtsmann.de nicht vernachlässigen, denn aus. studieren<br />
Möchte auch das man Singen. mehr Es als macht die kargen schon Grundfunktionen einen Untermannbüro nutzen, werden wieder die für alle ist interessierten bekanntlich mehr Stu- als eine Ansammlung von Leistungsnachweisen<br />
Dienste schied, ob kostenpfl man zu ichtig. Hause Eine lauthals gute die Möglichkeit, Robbie- die Funktionsweisen<br />
dierenden geöffnet. Allgemeine und Prüfungen. Informatio- Oft ergeben sich die besten Kontakte einfach [Daniela von Rohtig] selbst.<br />
eines Williams-Kopie solchen Netzwerks gibt oder kennen bei einer zu fremden lernen, bietet die nen, Website Voraussetzungen, Open BC / Anmeldeformulare etc.<br />
Xing Familie (www.xing.com), feierlich den „Oh hier Tannenbaum“ stellt eine „Guided be- Tour“ fi die ndet Funktionsweise<br />
man auch unter www.berliner-weih-<br />
[Dirk M. Oberländer]<br />
praktisch singt. Seither und befi übersichtlich nden sich dar. auch diverse CDs nachtsmann.de – auch in diesem Jahr suchen<br />
mit Weihnachtsliedern in unserer Sammlung. wir wieder fl eißige Weihnachtsmänner und<br />
Weniger geschäftslastig sind Websites zur Pfl ege von Kontakten im Linktipps:<br />
und nach dem Studium. Hier geben die Mitglieder preis, wo und was<br />
sie studieren und bieten so anderen die Möglichkeit, aus den Augen 1. Uni-Themen und Studienorganisation:<br />
verlorene Kommilitonen wieder zu fi nden. Dienste wie www.stayfriends.<br />
de oder das Studentenverzeichnis www.studivz.net geben die<br />
www.studenwerk-berlin.de, www.studis-online.de, www.studium-<br />
Möglichkeit, zu Mitstudierenden Kontakt zu halten oder die alte Frage: ratgeber.de, www.unicum.de<br />
„Studiert der oder die eigentlich noch?“ zu beantworten. Allerdings<br />
steht bei beiden Portalen der soziale Aspekt des Wiederfi ndens im<br />
2. Stellenbörsen:<br />
Vordergrund, für Businesskontakte eignen sich diese Angebote weniger.<br />
www.jobboerse.de (Übersicht über viele wichtige Job-Portale im<br />
Internet), www.jobpilot.de, www.monster.de, www.stellenanzeigen.de,<br />
Jobmessen als Karriereeinstieg<br />
www.stepstone.de<br />
Wer sich bereits am Ende der akademischen Ausbildung befi ndet und<br />
einen Einstieg in den Arbeitsmarkt sucht, wird um den Besuch von so 3. Open Business Netzwerke:<br />
genannten Bildungs- und Bewerbermessen, auch Recruting-Events<br />
genannt, nicht herumkommen. Hier informieren Institutionen und www.xing.com (ehemals Open BC), www.competencesite.de,<br />
Unternehmen über offene Stellen, den Bewerbungsablauf und bieten www.capup.de, www.successity.de<br />
die Chance, direkt mit Ansprechpartnern aus der Personalabteilung zu<br />
sprechen. Um das Potential solcher Veranstaltungen zu eigenen Gunsten 4. Studenten und Ehemalige „fi nden“:<br />
zu nutzen, empfi ehlt sich eine gute Vorbereitung. Wer genau weiß,<br />
welche Stelle er sucht und das Wunschunternehmen kennt, ist klar im www.studivz.net, www.stayfriends.de<br />
Vorteil. Individuelle Bewerbungsmappen signalisieren dem potentiellen<br />
Arbeitgeber reales Interesse. Natürlich kann man mit einem solchen 5. Recruting-Messen:<br />
Vorgehen nicht die Aussteller mit Bewerbungen „zupfl astern“, hier<br />
geht Qualität vor Quantität. Wer drei bis vier Arbeitgeber besucht, www.absolventenkongress.de, www.access.de, www.campusconcept.de,<br />
hat sicher schon einiges erreicht. Trotzdem sollte man die Möglichkeit www.bonding.de, www.juracon.de, www.connecta.de, www.consulting-<br />
für spontane Abstecher auf der Messe nicht verbauen, zwei bis drei days.de, www.akademika.de, www.careerexpress.de,<br />
„Standardbewerbungsmappen“ gehören also auch ins Reisegepäck. www.career-venture.de<br />
FOC=FA 6-218 AZ_186x128 03.07.2006 18:07 Uhr Seite 1<br />
Anzeige<br />
�������������������������������������������������������<br />
����������������������������� ���������<br />
����������������� ������������������������<br />
�����������������������<br />
����<br />
���������������������������<br />
�<br />
���<br />
������������������������������ �������<br />
� ��������������������<br />
� ����������������������������������������<br />
� ��������������������������������������������<br />
������������������������������������������<br />
�����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������<br />
�������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������<br />
���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������<br />
������������������������������<br />
����������������������������<br />
�������������<br />
Nur mit Vitamin B? 7<br />
Kinder Kinder 11
444 Minuten*<br />
Mit Constanze Keiderling,<br />
Sozialarbeiterin in der Sozialen<br />
Beratung des <strong>Studentenwerk</strong>s <strong>Berlin</strong><br />
Einfühlen & Würdigen<br />
Donnerstag, 4. Januar 2007. Der Arbeitstag<br />
von Constanze Keiderling beginnt um 8.10<br />
Uhr. Sie liest ihre E-Mails und checkt den<br />
Anrufbeantworter auf dringende Nachrichten.<br />
Viel Zeit bleibt ihr dafür jedoch nicht, denn<br />
um 8.30 Uhr fängt bereits ihre Sprechstunde<br />
an. Das Semester ist noch jung und der<br />
Informationsbedarf der Studierenden entsprechend<br />
groß. Zum Glück verfügt Frau Keiderling<br />
über ein breites Beratungsspektrum: von<br />
Studienfi nanzierung, Zuschüssen, Darlehen<br />
und Stipendien, staatlichen Leistungen bis<br />
hin zu Jobs und Krankenversicherung – sie<br />
steht Rede und Antwort zu diesen Themen<br />
und gibt konkrete Hilfestellungen. Schon hier<br />
zeigt sich, dass in der Sozialen Beratung des<br />
<strong>Studentenwerk</strong>s neben Einfühlungsvermögen<br />
auch interkulturelle Kompetenz erforderlich<br />
ist.<br />
„Die Sprechstunden sind sehr frequentiert,<br />
wobei etwa 90 Prozent der Hilfesuchenden<br />
ausländische Studierende sind“, erklärt mir<br />
Frau Keiderling. Da komme es häufi ger vor,<br />
dass sie zwischen Kulturen vermitteln müsse.<br />
„Ich selbst bin aus der Nähe von Eisenach nach<br />
<strong>Berlin</strong> gezogen und fühle mich inzwischen<br />
wohl im Trubel unserer Metropole. Auch habe<br />
ich mich relativ schnell eingelebt. Eine kleine<br />
Herausforderung war es aber trotzdem“, so<br />
die 26-jährige Diplom-Sozialpädagogin. „Jetzt<br />
stellen Sie sich zu dieser Situation noch die<br />
Sprachbarrieren, die hohen Anforderungen<br />
8 444 Minuten<br />
Bei Constanze Keiderling sehen und fi nden die Studierenden R – O – T: Rat – Optionen – Tat.<br />
des Studiums und kulturellen Unterschiede<br />
vor, die beispielsweise eine Studentin aus<br />
Ghana in unserer Stadt zu meistern hat.<br />
Der Mut zu einem Auslandsstudium verdient<br />
Anerkennung, und ich bin froh, meine<br />
Klienten in ihrer Entscheidung bestärken<br />
zu können; auch und gerade dann, wenn<br />
Schwierigkeiten auftreten.“ Ich nicke zustimmend<br />
und freue mich über die Worte meiner<br />
Interviewpartnerin, die ihre Empathie und<br />
Wertschätzung gegenüber den ratsuchenden<br />
Studierenden zeigen.<br />
Beraten & Handeln<br />
Im Anschluss an die Sprechstunde widmet<br />
sich Frau Keiderling gegen 12.15 Uhr<br />
diversen Unterstützungsanträgen, prüft<br />
Zuschussmöglichkeiten und berechnet etwaige<br />
Zahlungsbeträge. Für eine Mittagspause<br />
bleibt nicht viel Zeit, da sie um 13.30 Uhr ihren<br />
ersten Beratungstermin hat. Eine alleinerziehende<br />
Mutter möchte ihr Studium endlich<br />
abschließen, ist jedoch mit dem Spagat zwischen<br />
Geld verdienen und Kind erziehen an<br />
sich voll ausgelastet. Constanze Keiderling gibt<br />
ihr Tipps zu den fi nanziellen Alternativen, zum<br />
Beispiel für den Zuschuss des <strong>Studentenwerk</strong>s<br />
oder die Abschlussfi nanzierung durch die<br />
Studentische Darlehnskasse, und informiert<br />
außerdem über die Betreuung in den<br />
Kindertagesstätten des <strong>Studentenwerk</strong>s. „Wie<br />
ist das mit dem Zuschuss genau zu verstehen?“<br />
möchte die polnische Studentin wissen.<br />
„Sie können sich das wie ein Verdienstaus-<br />
fallgeld vorstellen“, beschreibt Frau<br />
Keiderling. „Sie weisen uns Ihren regelmäßigen<br />
Mindestverdienst nach und legen Ihre<br />
Prüfungsanmeldungen vor. Wir beurteilen<br />
anschließend, ob und für welchen Zeitraum<br />
wir Sie bei Ihrem Studienabschluss unterstützen<br />
können. Das wäre dann für maximal zwölf<br />
Monate möglich.“ Die Studentin ist erleichtert<br />
und wünscht einen neuen Termin, um die<br />
Unterlagen vorlegen und mit Frau Keiderling<br />
besprechen zu können. Zwei Wochen später<br />
wird sie erfahren, dass sie sich ab sofort auf<br />
ihren Master konzentrieren kann – dank der<br />
ihr gewährten Abschlussförderung.<br />
„Frau Keiderling, ich habe für Ihr Porträt<br />
ein Zitat recherchiert. Es stammt von<br />
Wilhelm Busch und lautet: ‚Mancher<br />
ertrinkt lieber, als dass er um Hilfe ruft.’<br />
Sind Sie nach Ihrer Einschätzung folglich<br />
eine Rettungsschwimmerin?“ frage ich<br />
die Beraterin zwischen den Terminen. „In<br />
der Tat leisten wir oft ‚Katastrophenhilfe’,<br />
und es kam schon vor, dass uns beispielsweise<br />
eine schwangere Studentin erst vier<br />
Wochen vor der Geburt ihres Kindes aufgesucht<br />
hat. Doch ich denke, dass ein für uns<br />
später Beratungszeitpunkt auch oft in der<br />
Natur der Sache liegt“, so Frau Keiderling.<br />
„Die Studierenden setzen ihre Ressourcen ein<br />
und helfen sich selbst. Erst, wenn sie damit<br />
nicht weiter kommen, nehmen sie unsere<br />
Beratung in Anspruch. Wir fördern sie in ihrer<br />
Selbständigkeit und Unabhängigkeit und leisten<br />
somit Hilfe zur Selbsthilfe.“
Mit den Info-Broschüren des <strong>Studentenwerk</strong>s bietet Frau Keiderling ein komplettes Navigationssystem fürs Studium – zusätzlich zu ihrer Beratung, zum Nulltarif.<br />
Dass Frau Keiderling mehr als Hilfe zur<br />
Selbsthilfe leistet, ist mir längst klar geworden.<br />
Ich beziehe mich damit auf die<br />
„Allzuständigkeit in der sozialen Beratung“,<br />
wie es Frau Keiderling selbst nennt. Oft wird<br />
bei Behörden wegen Nichtzuständigkeit auf<br />
andere Einrichtungen verwiesen. Das praktiziert<br />
Frau Keiderling anders. Sie stellt<br />
direkte Kontakte her und telefoniert bei<br />
Bedarf viele Stellen durch, um zu einem hilfreichen<br />
Ergebnis zu kommen. So auch bei<br />
ihrer nächsten Klientin: Um 14.30 Uhr betritt<br />
eine schwangere Studentin aus Kamerun<br />
ihr Büro. Sie benötigt dringend Geld für<br />
Schwangerenbekleidung und Erstausstattung.<br />
Frau Keiderling führt einige Telefonate und<br />
erfährt, dass bei der „Stiftung Hilfe für die<br />
Familie“ ein geeigneter Förderungsantrag<br />
gestellt werden kann. Prompt setzt sie mit der<br />
Studentin ein entsprechendes Schreiben auf.<br />
Den weiteren Nachmittag nutzt die<br />
Sozialpädagogin, um Telefonate zu führen.<br />
Hierbei gilt es unter anderem, die Frage der<br />
Krankenversicherung für ihre studentischen<br />
Klienten zu klären oder einen Kindergarten-<br />
Platz für die Tochter einer Studentin zu sichern.<br />
Feststellen & Lösen<br />
Die letzten Stunden des Arbeitstages von Frau<br />
Keiderling gehören den Wohnheimtutoren.<br />
Die monatlichen Teamtreffen müssen sowohl<br />
nach- als auch vorbereitet werden. Es gibt<br />
zwölf Tutorinnen und Tutoren aus neun verschiedenen<br />
Nationen, die daran teilnehmen:<br />
Chile, Peru, Litauen, Bulgarien, China, Polen,<br />
Kamerun, Ghana und Deutschland.<br />
„Hier ist interkulturelle Kompetenz besonders<br />
gefragt“, erörtert mir Frau Keiderling.<br />
„In den Studentenwohnheimen stoßen verschiedene<br />
Kulturen aufeinander. Gemeinsam<br />
mit unseren Tutoren sorgen wir dafür, dass<br />
sie miteinander leben und im Idealfall auch<br />
zueinander finden. Eine wichtige Aufgabe<br />
der Wohnheimtutoren ist es zudem, internationale<br />
Neuankömmlinge, die nicht bereits<br />
durch die Akademischen Auslandsämter<br />
oder andere Programme betreut werden,<br />
bei der Orientierung in der noch ungewohnten<br />
Umgebung zu unterstützen. Gerade die<br />
so genannten ‚Freemover’ benötigen unseren<br />
Rat.“ Um dieses Ziel zu erreichen, sei eine<br />
kontinuierliche Kooperation absolut notwendig,<br />
so die Sozialpädagogin. „Mit den<br />
Wohnheimverwaltungen arbeiten wir momentan<br />
an Broschüren, die die wichtigsten Infos<br />
für internationale Studierende der jeweiligen<br />
Wohnheime bündeln, selbstverständlich<br />
auch in Englisch.“ Darüber hinaus werde das<br />
Team in diesem Jahr um vier weitere Stellen<br />
auf 16 erweitert, führt Frau Keiderling aus. Als<br />
Betreuerin des Wohnheimtutorenprogramms<br />
prüft sie daher die eingegangen<br />
Bewerbungsunterlagen.<br />
„Tutoren erhalten einen Werkvertrag für ein<br />
Jahr, der auf zwei Jahre verlängert werden<br />
kann“, erläutert sie mir. Das sei auch sinnvoll,<br />
da so die Fortbildungen für die Tutoren nach-<br />
haltig fruchteten. „Der Einsatz von Tutoren<br />
richtet sich nach deren Aufenthaltsdauer<br />
in <strong>Berlin</strong>, also mindestens zwei Semester,<br />
nach der sprachlichen und interkulturellen<br />
Kompetenz und nicht zuletzt nach der jeweiligen<br />
Wohnheimsituation“, so Frau Keiderling.<br />
„Meinen Sie damit das Recht des Stärkeren?“<br />
frage ich bewusst etwas provokant nach.<br />
„Nein. Es geht hier um die Gruppendynamik,<br />
die Konflikte verursachen kann. Eine größere<br />
Gruppe ist eher in der Lage, etwas Positives<br />
zu bewegen und zu realisieren. Deshalb ist es<br />
gut, einen Tutor aus eben dieser Gruppe einzustellen.“<br />
Die Sozialpädagogin weiß, wovon<br />
sie spricht. Zu ihrem Job gehört es auch, die<br />
Tutoren in puncto Interkulturelle Kompetenz<br />
und Konfliktmanagement zu schulen.<br />
Kommen & Gehen<br />
Auf eine Philosophie bei all ihrer Arbeit angesprochen,<br />
sagt mir Frau Keiderling, dass sie<br />
erst nach Hause gehen würde, wenn sie das<br />
Gefühl habe, zufrieden nach Hause gehen zu<br />
können. Es ist 17.30 Uhr. Frau Keiderling macht<br />
Feierabend. Sie hat guten Grund, zufrieden zu<br />
sein.<br />
[Ingo Dinger]<br />
*444 Minuten sind die tägliche Sollarbeitszeit<br />
im <strong>Studentenwerk</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />
444 Minuten 9
Reality-Netzwerke: Geld<br />
für die Reise<br />
Netzwerke werden nicht nur virtuell gebildet, die reale Betrachtung der Welt ist für viele junge<br />
Menschen ein Teil der eigenen „Weltanschauung“. Für einen längeren Aufenthalt fehlt jedoch oft<br />
das Geld.<br />
Wer sich Mühe gibt, hat aber die Chance auf eine fi nanzielle Unterstützung.<br />
Ein Semester in Paris an der Sorbonne,<br />
ein Praktikum in der deutschen Botschaft<br />
in Canberra oder Tiere versorgen im<br />
Amazonasgebiet: Auslandsaufenthalte sind<br />
spannend, erweitern den eigenen Horizont<br />
und helfen, sich zu qualifi zieren. Doch der<br />
Weg über die Grenzen ist teuer. Schon vor der<br />
Bewerbung im Wunsch-Land lohnt es sich,<br />
nach Stipendien zu suchen.<br />
Für Studenten ist das bekannteste Stipendium<br />
das Erasmus-Programm, mit dem die EU<br />
die Zusammenarbeit der europäischen<br />
Hochschulen fördert. Der größte Vorteil:<br />
Die Stipendiaten müssen an den Partner-<br />
Universitäten ihrer eigenen Hochschule keine<br />
Studiengebühren bezahlen. Außerdem erhalten<br />
sie monatlich etwa 100 Euro für maximal<br />
zwölf Monate. Die Bewerbungen für diese<br />
Zuschüsse richten sich an das Akademische<br />
Auslandsamt der jeweiligen Heimat-Uni.<br />
Dieses meldet die Kandidaten beim Deutschen<br />
Akademischen Austausch Dienst (DAAD) an,<br />
der die Fördergelder verteilt.<br />
Doch das Geld von Erasmus deckt meist nicht<br />
einmal die Reisekosten. Interessanter sind deshalb<br />
Teil- und Vollstipendien. Hiervon vergibt<br />
der DAAD jedes Jahr rund 15 000 an deutsche<br />
Studierende und junge Hochschulabsolventen,<br />
die durch gute Noten und Leistungen auffallen.<br />
Neben der einfachen Finanzierung stehen<br />
den Bewerbern rund 200 Programme<br />
zur Auswahl. Besonders beliebt sind vor<br />
allem Nordamerika, Neuseeland und<br />
Großbritannien.<br />
10 Reality-Netzwerke<br />
Wesentlich einfacher ist es nach Information<br />
des DAAD, ein Stipendium für osteuropäische<br />
Staaten zu bekommen. Ausgewählt wird<br />
nach Noten. Allerdings sollte auch hier vor<br />
dem Komma eine zwei auf dem Zeugnis stehen.<br />
Ein weiteres Auswahlkriterium ist das<br />
soziale Engagement. Die Bewerberin oder der<br />
Bewerber sollte sich deshalb vorher genau<br />
überlegen, warum sie oder er sich für ein<br />
bestimmtes Programm interessiert.<br />
Für Berufsanfänger und Auszubildende hat<br />
die EU ein eigenes Modell aufgelegt: Mit<br />
Leonardo fördert sie Praktika im Ausland mit<br />
bis zu 500 Euro im Monat. Allerdings muss der<br />
Aufenthalt im Rahmen eines Projekts absolviert<br />
werden. Vom Bewerber selbst gesuchte<br />
Praktika werden nicht gefördert.<br />
Größter Vermittler für geförderte<br />
Auslandspraktika ist Inwent, eine<br />
Gemeinschaftsinitiative von Bund,<br />
Ländern und Wirtschaft. Sie wendet sich<br />
sowohl an Fach- und Führungskräfte als<br />
auch an Auszubildende und Studierende.<br />
Sprachkenntnisse und fachliche Eignung werden<br />
vorausgesetzt. Die Auswahl erfolgt aber<br />
weniger nach fachlicher Leistung als nach persönlichem<br />
Eindruck. Jeder Studierende soll ein<br />
Aushängeschild für Deutschland sein. Für drei<br />
bis zu 18 Monaten kann die Förderung beantragt<br />
werden.<br />
Sehr beliebt unter den Inwent-Programmen<br />
sind „Arbeits- und Studienaufenthalte“, kurz<br />
ASA. Studierende und junge Berufstätige<br />
zwischen 21 und 30 Jahren bewerben sich<br />
dort für dreimonatige Projektstipendien in<br />
Schwellenländern. Inwent fördert Teilnehmer<br />
mit bis zu 400 Euro im Monat.<br />
Auch Stiftungen bieten Gelder für<br />
Auslandsaufenthalte. Die Fulbright-<br />
Kommission etwa vergibt bis zu 24 000<br />
Euro an Studierende und Graduierte aus<br />
Deutschland, die in die USA gehen möchten.<br />
Die Heinrich-Nixdorf-Stiftung unterstützt<br />
jährlich bis zu 50 junge Berufstätige, die für<br />
sechs Monate im asiatischen Raum arbeiten<br />
möchten. Bei der Auswahl, arbeiten sie mit<br />
Inwent zusammen.<br />
[Ch. Gablenz]<br />
Übersicht: Der DAAD und Inwent haben zwei<br />
Datenbanken aufgebaut, die einen Überblick<br />
über die wichtigsten nichtkommerziellen<br />
Programme für Auslandsaufenthalte geben.<br />
Unter der Internetadresse www.daad.de fi ndet<br />
sich die Stipendiatendatenbank in der<br />
Rubrik „Infos für Deutsche“.<br />
Fördermöglichkeiten: Inwent führt seine<br />
Datenbank mit dem Namen „Weiterbildung<br />
ohne Grenzen“ unter dem Punkt „Information<br />
und Servicestellen“ auf der Internetseite www.<br />
inwent.org. Interessierte sollten aber damit<br />
rechnen, zumindest einen Teil der Kosten im<br />
Ausland selbst fi nanzieren zu müssen.<br />
Informationen: Auch das Auswärtige Amt<br />
befasst sich mit den Möglichkeiten, wie ein<br />
Aufenthalt von Deutschen im Ausland gefördert<br />
wird. Auf der Internetseite www.auswaertiges-amtde/diplo/de/AussenPolitik/<br />
Kulturpolitik/Wissenschaft/Stipendien.html<br />
erhalten Interessierte mehr Informationen.
Der gute Rat<br />
Die Serie des werkblatts: Networking<br />
Networking heißt, Kontakte knüpfen, pflegen<br />
und nutzen. Für viele Berufstätige<br />
ist dies wichtig. Egal, ob es darum geht,<br />
als Selbständiger an Aufträge oder als<br />
Arbeitsuchender an einen Job zu kommen.<br />
Auch für Studierende ist Networking ein<br />
Thema. Doch wie funktioniert es eigentlich?<br />
Müssen Studierende anders netzwerken als<br />
Berufstätige? Das werkblatt hörte sich bei<br />
Networking-Experten um.<br />
„Es gibt natürlich Unterschiede zwischen dem<br />
Networking im Job und unter Studierenden.<br />
So nutzen Studierende in der Regel keine<br />
Visitenkarten, um sich vorzustellen“, berichtet<br />
die Frankfurter Marketingberaterin und<br />
Trainerin Karin Ruck, die auch Bücher zum<br />
Thema verfasst hat. „Eine Ausnahme machen<br />
vielleicht Studierende von der European<br />
Business School.“ Bei Netzwerken unter<br />
Studierenden handele es sich eher um die<br />
Pflege von sozialen Kontakten.<br />
Ein weiterer Unterschied zwischen<br />
Networking im Job und an der Uni: „Auf<br />
Formalien wird weniger Wert gelegt.<br />
Während es im Beruf verpönt ist, nur per Mail<br />
zum Geburtstag zu gratulieren, ist das für<br />
Studierende völlig in Ordnung“, so Karin Ruck.<br />
Auch ist es an der Uni nicht üblich, sich offiziell<br />
vorzustellen. Im Praktikum und später im<br />
Beruf wird dies dagegen erwartet.<br />
„Studierende haben die Chance, das<br />
Networken während ihres Studiums zu<br />
üben ... in einem Trainingsfeld mit geringer<br />
Hemmschwelle“, meint die Münchener<br />
Trainerin Gitte Härter, die ebenfalls ein Buch<br />
zum Thema geschrieben hat. Studierende sollten<br />
sich beim Networking nicht auf eine einzige<br />
Zielgruppe festlegen. „Es wäre kurzsichtig,<br />
nur zu Personalverantwortlichen oder<br />
Entscheidern Kontakt zu pflegen.“ Zudem<br />
bringt häufig gerade ein privater Kontakt<br />
besonders viel, weil man so zum Beispiel von<br />
einer Unternehmensgründung oder einer<br />
freien Stelle hört.<br />
Wichtig ist es, die Kontaktmöglichkeiten<br />
zu nutzen, die sich einem bieten. Das<br />
kann im Hörsaal, im Seminarraum, in der<br />
<strong>Studentenwerk</strong>s-Mensa oder bei den vielen<br />
Studi-Parties sein. Gitte Härter rät: „Vielleicht<br />
sollten gerade schüchterne Studierende einfach<br />
mal üben, sich in der Mensa nicht immer<br />
dort hinzusetzen, wo Bekannte sitzen, sondern<br />
dort, wo sie mit Fremden ins Gespräch kommen<br />
können.“ Das sei die beste Möglichkeit,<br />
Small Talk zu trainieren.<br />
Doch mit dem ersten Kontakt ist es nicht<br />
getan. Denn auch für die Beziehungen an der<br />
Uni gilt genauso wie beim professionellen<br />
Networking, sich immer wieder in Erinnerung<br />
zu rufen. Beispiel: Wer erfahren hat, dass<br />
jemand eine Wohnung sucht und später von<br />
anderen Kommilitonen hört, dass diese einen<br />
Mitbewohner suchen, der sollte zwischen den<br />
Leuten einen Kontakt herstellen. Oder wenn<br />
jemand ganz zufällig einen Artikel im Internet<br />
findet, der etwas mit der Diplomarbeit eines<br />
Kommilitonen zu tun hat, sollte ihm eine Mail<br />
mit der entsprechenden URL schicken.<br />
„Gutes Netzwerken heißt, die Bedürfnisse der<br />
anderen zu kennen und bereit sein zu helfen“,<br />
betont Karin Ruck. Ganz verkehrt sei es<br />
dagegen, andere nur als eine Art Tankstelle zu<br />
benutzen, aber sich selbst nicht zu engagieren.<br />
Gitte Härter: „Wer netzwerken will, sollte<br />
bereit sein, etwas für andere zu tun – ohne<br />
Gegenleistung.“ Gerade wer Kontakte vermittle<br />
und helfe, bekomme sehr viel zurück.<br />
Dabei könne es hilfreich sein, so Karin Ruck,<br />
die eigene Email-Adresse und Handynummer<br />
auf selbst gestaltete Karten zu drucken,<br />
um sie im Falle eines Falles weitergeben zu<br />
können. „Studierende brauchen natürlich<br />
noch keine professionellen - sprich: teuren -<br />
Visitenkarten.“<br />
Wer Kontakte pflegen will, sollte natürlich<br />
die Kontaktdaten archivieren. Eine<br />
Datenbank kann genauso hilfreich sein wie<br />
ein Ringbuch, in dem sich Visitenkarten aufbewahren<br />
lassen. Denn ob auf Recruitingmessen<br />
oder beim Praktikum: Studierende kommen<br />
in Kontakt mit Businessmenschen und<br />
ihren Visitenkarten. Der Tipp des Profis:<br />
„Schreiben Sie auf die Visitenkarten das<br />
Datum und den Anlass des Kontakts, eventuelle<br />
Vereinbarungen und interessante<br />
Details aus dem Gespräch“, so Karin Ruck.<br />
Denn ohne Kommentar weiß der fleißige<br />
Visitenkartensammler nach einiger Zeit nicht<br />
mehr, wer hinter der Karte steckt.<br />
Auch wenn das Kontakten an der Uni ohne<br />
Konventionen auskommt, ist der Übergang<br />
zum professionellen Networking fließend.<br />
Schließlich haben Studierende immer wieder<br />
Kontakte in die Berufswelt. Deshalb ein<br />
Tipp zum Schluss: „Es ist verkehrt, in einer<br />
Networkingsituation zu jammern“, so Karin<br />
Ruck. Generell gilt: Über Geld, Gesundheit,<br />
Probleme, aber auch über Religion und Politik<br />
sollte beim Small Talk nicht gesprochen werden.<br />
[Anja Schreiber]<br />
Literaturtipps:<br />
Karin Ruck: Networking für freche Frauen,<br />
160 Seiten, 17,90 Euro, ISBN 3-636-01263-0<br />
Karin Ruck: Professionelles Networking,<br />
Kontakte knüpfen, Beziehungen pflegen,<br />
Verbindungen nutzen, 88 Seiten, 10 Euro,<br />
ISBN: 3-8323-1048-7<br />
Christine Öttl, Gitte Härter: Networking,<br />
Kontakte gekonnt aufbauen, pflegen und<br />
nutzen, 19,95 Euro, ISBN: 3-455-09474-0<br />
Networking lernen<br />
Im Rahmen der Gründerinitiative bietet der<br />
Career Service der Technischen Universität<br />
<strong>Berlin</strong> Schlüsselkompetenztrainings für<br />
eine erfolgreiche Unternehmensgründung<br />
und -führung an. Ein zweiteiliger Workshop<br />
vermittelt die wichtigsten Inhalte des<br />
Netzwerkens. Dabei kommen unterschiedliche<br />
Fragestellungen zur Sprache wie: Was ist ein<br />
Netzwerk und wie pflege ich es?<br />
Welche Methoden gibt es zum erfolgreichen<br />
Networken? „Die Teilnehmer des gerade laufenden<br />
Workshops sollen das Gelernte gleich<br />
in der Praxis anwenden, zum Beispiel auf<br />
den Vortragsveranstaltungen, an denen<br />
TU-Alumni von ihrer Gründung berichten<br />
und den Kontaktabenden des Businessplanwettbewerbs.<br />
Während des abschließenden<br />
Workshopteils im Februar werden dann diese<br />
Erfahrungen ausgetauscht und ausgewertet“,<br />
berichtet Agnes von Matuschka vom Career<br />
Service der TU <strong>Berlin</strong>.<br />
Weitere Informationen zur Gründerinitiative<br />
im Internet: www.career.tu-berlin.de/career/<br />
gruendung.htm<br />
Auch im Rahmen des Programmes PREPARE<br />
der TU – einer jeweils dreiwöchigen Summer-<br />
und Winterschool mit anschließenden<br />
Praxisprojekten – haben Studierende die<br />
Möglichkeit, verschiedene Schlüssel- und<br />
Managementkompetenzen zu erwerben. Im<br />
vergangenen Herbst war auch hier „Small<br />
Talk und Networking“ Thema. Auch künftig<br />
soll das Thema „Networking“ auf dem<br />
Veranstaltungsprogramm des Career Service<br />
zu finden sein.<br />
Internet: www.career.tu-berlin.de<br />
Der gute Rat 11
„Was soll aus dem Jungen bloß werden?“ ist ein verzweifelter Ausruf vieler Eltern,<br />
wenn der Nachwuchs beschlossen hat, Künstler zu werden.<br />
Olli Schulz dürfte der Satz nicht unbekannt<br />
vorkommen. Zunächst verdingte sich der<br />
Musiker als Roadie für so illustre Kollegen wie<br />
Peter Maffay und betrieb Songwriting nur als<br />
„Hobby“. Doch das Schicksal hatte ein Einsehen<br />
und aus der Freizeitbeschäftigung wurde<br />
ein Full-Time-Job. Freund Marcus Wiebusch,<br />
Bandmitglied von Kettcar und seines Zeichens<br />
Mitbegründer der Plattenfi rma Grand Hotel<br />
van Cleef, gab Olli 2003 die Möglichkeit, sein<br />
erstes Album aufzunehmen.<br />
Gemeinsam mit Max Schröder von Tomte,<br />
der unter dem Pseudonym „Der Hund Marie“<br />
mitwirkte, entstand so der Longplayer „Brichst<br />
du mir das Herz, dann brech ich dir die Beine“.<br />
Danach folgten unzählige Gigs und ein weiteres<br />
Album mit dem schönen Titel: „Das beige<br />
Album“. Olli zog es zwischenzeitlich der Liebe<br />
wegen von Hamburg nach <strong>Berlin</strong>. Etliche Auftritte<br />
folgten und aus dem Zweimannprojekt<br />
wurde eine richtige Band mit vier Mitstreitern:<br />
Neben Max Schröder sind nun auch Dennis<br />
Becker und André Frahm an Bord.<br />
Die Hallen füllen sich zunehmend, nun kann<br />
12 Olli Schulz<br />
sich Olli Schulz auch eigene Roadies leisten. Für<br />
das neuste Werk „Warten auf den Bumerang“<br />
wechselte man zum Major-Label Labels /<br />
EMI. Mit Verrat an seinen Entdeckern hat das<br />
allerdings nichts zu tun: „Das neue Album<br />
erscheint bei Labels, weil ich beim Grand Hotel<br />
van Cleef nicht die fi nanziellen Möglichkeiten<br />
gehabt hätte, dieses Album zu produzieren.<br />
Die Kapazitäten bei Grand Hotel sind zu gering<br />
für meine weiteren Pläne. Denn ich träume von<br />
einem Bibi McBenson-Album (musikalisches<br />
Zweitprojekt von Olli, d. Red.) und davon, alle<br />
meine Platten auf Vinyl zu veröffentlichen“,<br />
verrät Olli.<br />
Eine kleine Interpretationshilfe über die<br />
Bedeutung des „Bumerangs“ liefert der sympathische<br />
Neu-<strong>Berlin</strong>er auch gleich mit: „Ich sehe<br />
das als eine gute Metapher dafür, wie man<br />
sein Leben verbringt, und ob man am Ende<br />
zufrieden sterben kann. Als ich diesen Titel<br />
wählte, wusste ich übrigens nicht, dass es ein<br />
gleichnamiges Gedicht von Ringelnatz gibt.“<br />
Der Albumtitel spielt auch mit der Ernsthaftigkeit<br />
vieler Texte, die auf den ersten Blick<br />
so gar nicht zum Image des Musikers passen<br />
wollen. Durch seine launigen Kommentare<br />
zwischen den Songs und die wöchentliche<br />
Kolumne beim Radiosender Fritz haftet Olli der<br />
Ruf des „Comedy Musikers“ an. Die Imagefrage<br />
betrachtet er selbst allerdings pragmatisch: „Es<br />
freut mich, wenn Menschen von meinen Songs<br />
berührt werden. Egal, ob es die ernsteren oder<br />
eher die witzigen Sachen sind. Hauptsache,<br />
sie kaufen meine Platten und kommen aufs<br />
Konzert.“<br />
Mit dem Wechsel der Plattenfi rma kam auch<br />
ein neuer Produzent ins Boot. Moses Schneider,<br />
der derzeit am neuen Tocotronic Album werkelt,<br />
verpasste dem Album den letzten Schliff:<br />
„Moses habe ich vor einem Jahr kennen<br />
gelernt, als ich bei ihm die B-Seite für meine<br />
Single „Jetzt grade bist Du gut’“ aufgenommen<br />
habe. Ich fand den Typen gleich ziemlich super.<br />
Also habe ich mich entschlossen, mit ihm die<br />
neue Platte aufzunehmen. Einfach mal, um<br />
was Neues zu probieren. Swen Meyer (Produzent<br />
der ersten Alben, d. Red.) ist aber immer<br />
noch an Bord und hat die neue Platte gemischt.<br />
War spitze, die Creme de la Creme der deut-
schen Produktionselite als Team gewinnen zu<br />
können.“ Eine neue Ernsthaftigkeit möchte Olli<br />
seinem Longplayer nicht absprechen: „Ich bin<br />
immer nur witzig, wenn ich das will, und auf<br />
der neuen Platte wollte ich das einfach nicht.<br />
Es hätten einfach keine Gags auf diese Platte<br />
gepasst. Das bedeutet aber nicht, dass ich nie<br />
wieder witzig sein werde.“<br />
Dem widerspricht schon sein musikalisches<br />
Seitenprojekt Bibi McBenson: „Bibi Mc Benson<br />
ist eine Krankheit unserer Zeit. Ein Ekelpaket,<br />
das mich zwingt, seine schlechten Lieder für<br />
ihn zu veröffentlichen“, erklärt Olli verschmitzt.<br />
Bislang gab sich der Herrscher des schlechten<br />
Musikgeschmacks allerdings erst einmal live zu<br />
erkennen. Auf weitere Auftritte des Alter Egos<br />
darf man also gespannt hoffen.<br />
Nach einer ausgedehnten Tournee im Dezember<br />
ruhen sich Olli Schulz, Der Hund Marie<br />
und die beiden Begleiter erst einmal aus. An<br />
Winterschlaf denkt jedoch keiner der Herren.<br />
Aktuelle Konzerttermine fi ndet Ihr unter:<br />
www.ollischulz.com<br />
14 Kultur-Tipps<br />
[Portrait: Dirk M. Oberländer]<br />
Gebt es zu, Ihr seid alle noch träge vom<br />
Weihnachtsschmaus, gelähmt von der<br />
harten Silvesterparty oder haltet Euch an<br />
die gerade erst gefassten Vorsätze: Weniger<br />
Feiern, mehr Lernen und das Geld besser<br />
zusammenhalten. Aber Vorsätze sind ja<br />
dazu da, ab und zu einmal fl exibel ausgelegt<br />
zu werden. Deshalb präsentieren wir Euch<br />
auch im neuen Jahr Veranstaltungen, die das<br />
Leben schöner machen. Viel Spaß!<br />
Verdammt gut ausgesucht haben die Kollegen<br />
vom Musikmagazin Intro ihr Line-Up für das<br />
Intro Intim Festival am 18.1. in der Maria am<br />
Ufer. Ganz im Zeichen von Indie und Elektro<br />
darf man die Tanzfl äche getrost die ganze<br />
Nacht besetzt halten. Zum Warmmachen<br />
treten die Schweden von Lo-Fi-Fnk an. Mit<br />
ihrem aktuellen Album „Boylife“ konnten<br />
die Elektromusiker bereits Erfolge feiern und<br />
mit dem Song „City“ einen Clubhit verbuchen.<br />
International geht es weiter, denn die<br />
vier Glasgower von Shitdisco lassen nichts<br />
anbrennen. Nach eigenen Aussagen macht<br />
die Band „dünne Musik, für dünne Leute“<br />
aber das ist natürlich tief gestapelt. Denn<br />
eigentlich machen die vier laute Musik für<br />
tobende Menschen. Die Songs sind energetisch<br />
und erinnern an The Prodigy, da brennt<br />
der Boden. Auf diesem tobenden Fundament<br />
möchten The Pigeon Detectives gern aufbauen.<br />
Die Band stammt aus der Nähe<br />
von Leeds und erinnert ein wenig an die<br />
Kaiser Chiefs. Knackige Zweiminutensongs<br />
sind die Spezialität der Jungs. Also raus<br />
aus den Winterklamotten und rein ins<br />
Partyvergnügen.<br />
Maria am Ufer, An der Schillingbrücke /<br />
Stralauer Platz 33-34, 10243 <strong>Berlin</strong>,<br />
www.clubmaria.de<br />
Böse Zungen behaupten, die Stadt Bielefeld sei<br />
reine Fiktion, denn so langweilig und unaufgeregt<br />
könne überhaupt kein realer Ort sein.<br />
Einer, der es besser weiß, ist der Kabarettist<br />
Ingo Börchers. Nach Abi und Führerschein<br />
hielt den Jungen nichts mehr in der bäuerlichen<br />
Kleinstadt und seither tourt er als One<br />
Man Show durch die Republik. Nicht ohne<br />
Erfolg, wie diverse Auszeichnungen - zuletzt<br />
der „Sprungbrett“ Preis des Handelsblatts<br />
– beweisen. Derzeit hat sich Börchers die<br />
Bildungspolitik vorgenommen und gastiert<br />
mit seinem aktuellen Programm „Wissen<br />
auf Rädern“ am 28.1. um 20 Uhr in den<br />
Wühlmäusen. Wer sich hineinwagt, fi ndet<br />
Antworten auf Fragen wie: Wieso sind<br />
Deutschlands Arbeitnehmer nicht so fl eißig<br />
wie Waldameisen? Und weshalb dreht sich<br />
immer alles um Sex? Wir wünschen viel Spaß<br />
beim Schließen persönlicher Bildungslücken.<br />
Die Wühlmäuse am Theo, Pommernallee 2-4 /<br />
Ecke Heerstr., 14052 <strong>Berlin</strong>,<br />
www.wuehlmaeuse.de<br />
Der Januar scheint ein guter Monat für unerfüllte<br />
Liebesbegehren und Geschichten über<br />
dieselben zu sein. Jedenfalls wagt sich die<br />
Komische Oper <strong>Berlin</strong> an die Inszenierung von<br />
Jacques Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“.<br />
In dem Vierakter geht es um die unerfüllten<br />
Liebschaften des Schriftstellers E.T.A.<br />
Hoffmann. Dieser betrinkt sich mit Studenten<br />
in seiner Lieblingslokalität Lutter & Wegner,<br />
während seine angebetete Muse Stella im<br />
Theater als Anna in „Don Giovanni“ auftritt.<br />
Im Verlauf des feucht-fröhlichen Abends gibt<br />
Hoffmann die Geschichten weiterer unglücklich<br />
verlaufener Liebschaften zum Besten.<br />
Foto: Hanns Joosten<br />
Die Motive aller Liebesepisoden stammen aus<br />
Hoffmanns Erzählungen „Der Sandmann“,<br />
„Rat Crespel“ und „Die Geschichte vom verlorenen<br />
Spiegelbild“. Jacques Offenbach erlebte<br />
die Premiere seiner Oper nicht mehr, so dass<br />
das Werk eigentlich unvollendet blieb. Eine<br />
große Verantwortung für jeden Regisseur. In<br />
<strong>Berlin</strong> hat sich Thilo Reinhardt dieser Aufgabe<br />
gestellt. Premiere hat seine Inszenierung am<br />
4.2. um 19 Uhr, weitere Termine fi ndet Ihr im<br />
Internet.<br />
Komische Oper <strong>Berlin</strong>, Behrenstraße 55-57,<br />
10117 <strong>Berlin</strong>, www.komische-oper-berlin.de<br />
Ebenfalls gut in die kalte und nachdenkliche<br />
Jahreszeit passt unser letzter<br />
Veranstaltungstipp: Paula heißt die Band, hinter<br />
der sich die Musikerin Elke Brauweiler verbirgt.<br />
Ursprünglich musizierte sie gemeinsam<br />
mit dem Schlagzeuger Berend Intelmann, doch<br />
seit vergangenem Jahr gehen die beiden musikalisch<br />
getrennte Wege. Seither besteht Paula<br />
live aus wechselnder Besetzung, wobei Elkes<br />
markante Stimme immer im Vordergrund<br />
steht. Das aktuelle Album „Ruhig Blut“ macht<br />
seinem Namen alle Ehre: unaufgeregte<br />
Popmusik mit viel Melancholie. Eigentlich<br />
bedeutet der Name Paula ja „die Kleine“, doch<br />
musikalisch ist man nach vier Alben langsam<br />
erwachsen geworden. Wir freuen uns auf feinsinnigen<br />
Elektropop am 14.2. im Magnet.<br />
Magnet, Greifswalder Str. 212, 10405 <strong>Berlin</strong>,<br />
www.paula-musik.de<br />
[Dirk M. Oberländer]<br />
Kultur-Tipps 13
Was wir schon immer über<br />
Studentenjobs wissen wollten...<br />
„Money, get away. Get a good job with good pay and you’re okay. - Money, it’s a gas.<br />
Grab that cash with both hands and make a stash“ (Pink Floyd).<br />
Ja, ja, das alte Geldproblem. Kaum ist<br />
Weihnachten vorbei, alle alten Erbtanten sind<br />
besucht und der eigene Geburtstag noch in<br />
weiter Ferne, da ist man schon wieder abgebrannt.<br />
Alles hilft nichts, man muss es mit<br />
harter Arbeit versuchen. Damit hinterher<br />
nicht gleich Finanzamt und Krankenkasse<br />
auf der Matte stehen und die hart erkämpften<br />
Kröten wieder einsacken, geben wir euch<br />
einige Tipps, worauf man achten sollte.<br />
Welche Sozialversicherungsabgaben können<br />
grundsätzlich fällig werden?<br />
Rentenversicherung (RV), Arbeitslosenversicherung<br />
(AV), Krankenversicherung (KV),<br />
Unfallversicherung (UV) und Pfl egeversicherung<br />
(PV).<br />
Ab wann muss ich Sozialversicherung zahlen?<br />
RV wird fällig bei einem Verdienst von mehr<br />
als 400 Euro pro Monat, nicht aber bei einer<br />
kurzfristigen Beschäftigung. AV, KV, PV, UV<br />
sind zu zahlen, wenn du mehr als 20 Stunden<br />
die Woche arbeitest; denn dann wirst du nicht<br />
mehr als Student, sondern als Arbeitnehmer<br />
angesehen. Die vorlesungsfreie Zeit ist davon<br />
nicht betroffen. Gesetzliche und einige private<br />
Krankenkassen bieten für Studierende besonders<br />
günstige Krankenkassen-Tarife an.<br />
Was ist ein Minijob?<br />
Das sind geringfügige Beschäftigungen, bei<br />
denen du maximal 400 Euro im Monat verdienen<br />
darfst. Arbeitest du nicht mehr als zwei<br />
Monate, handelt es sich auch um eine kurzfristige<br />
Beschäftigung und damit auch um<br />
einen Minijob. Als Minijobber bist du von allen<br />
Abgaben befreit.<br />
Neu: Der Job in der Gleitzone!<br />
Wenn du früher über 400 Euro pro Monat bei<br />
14 Alles über Studentenjobs<br />
deinem Job verdient hast, musstest du sofort<br />
die normalen Sozialversicherungsbeträge<br />
zahlen. Das wurde nun verändert. Wenn du<br />
in einem Job zwischen 401 und 800 Euro verdienst,<br />
steigen die Abgaben gleitend mit dem<br />
Gehalt. Wer knapp über 400 Euro verdient,<br />
muss weniger zahlen, als jemand, der 800 Euro<br />
verdient.<br />
Was ist ein Werkstudent?<br />
Im Unterschied zu Minijobbern darfst du als<br />
Werkstudent mehr als 400 Euro im Monat verdienen,<br />
musst aber dafür in die Rentenkasse<br />
einzahlen. Während des Semesters darfst du<br />
nur 20 Stunden die Woche arbeiten, um von<br />
der Sozialversicherung befreit zu werden.<br />
Geht deine Stundenzahl darüber, musst<br />
du wie jeder normale Arbeitnehmer alle<br />
Sozialbeiträge und Steuern zahlen.<br />
Wann brauche ich eine Lohnsteuerkarte?<br />
Für alle Jobs, die nicht unter der 400-Euro-<br />
Grenze liegen, ist eine Lohnsteuerkarte nötig.<br />
Bis zu einem Grundfreibetrag von 7.664 Euro<br />
Jahreseinkommen bekommst du die abgeführten<br />
Steuern wieder zurück, wenn du eine<br />
Steuererklärung machst. Außerdem können<br />
Studierende zusätzlich pro Jahr 920 Euro an<br />
Werbungskosten pauschal (d. h. ohne Nachweis)<br />
absetzten. Auch Studiengebühren können<br />
als Ausgaben geltend gemacht werden.<br />
Ab welcher Höhe wirkt sich mein Verdienst<br />
auf mein BAföG aus?<br />
Die BAföG-Förderung mindert sich, wenn du<br />
mehr als 350,55 Euro pro Monat verdienst.<br />
Wie viel darf ich verdienen, ohne das<br />
Kindergeld zu verlieren?<br />
Ab einem Verdienst von 7.680 Euro plus<br />
Werbungskosten (im Normalfall 920 Euro) im<br />
Jahr fällt das Kindergeld weg. Achtung: Dabei<br />
zählt der 50-prozentige Zuschussanteil der<br />
BAföG-Förderung mit als Einkommen.<br />
Kann ich mehrere Minijobs gleichzeitig ausüben?<br />
Ja, du kannst mehrere Jobs gleichzeitig versicherungsfrei<br />
ausüben, solange du insgesamt<br />
nicht mehr als 400 Euro im Monat verdienst<br />
und deine Tätigkeiten nicht bei dem gleichen<br />
Arbeitgeber ausführst.<br />
Was muss ich als Selbständiger beachten?<br />
Als Selbständiger (auch: freier Mitarbeiter)<br />
bist du verpfl ichtet, dich selbst um die<br />
Entrichtung deiner Steuern zu kümmern.<br />
In jedem Fall benötigst du ein Formular mit<br />
Steuernummer vom Finanzamt. Bis zu einem<br />
Freibetrag von 7.664 Euro pro Jahr wird keine<br />
Einkommenssteuer fällig. Sozialversicherungsabgaben<br />
werden bei Selbständigen im<br />
Studium i. d. R. nicht fällig. Alle Kosten, die<br />
durch deine selbstständige Tätigkeit entstehen<br />
(z. B. Fahrtkosten, Telefon usw.), dürfen<br />
vom Einkommen abgezogen werden (einfache<br />
Gewinn und Verlustrechnung), nur das „übrig<br />
gebliebene“ Einkommen muss ggf. versteuert<br />
werden. In jedem Fall kommst du um die<br />
Abgabe einer Steuererklärung nicht herum.<br />
Ist es Schwarzarbeit, wenn ich die Wohnung<br />
meiner Eltern streiche und dafür Geld<br />
bekomme?<br />
Nein, es handelt sich um keine gewerbliche<br />
Tätigkeit, für die laut Gewerbeordnung<br />
„Fortsetzung, Öffentlichkeit und<br />
Gewinnabsicht nötig sind.“ Bis auf<br />
Letzteres trifft hier nichts zu.<br />
[Dirk M. Oberländer]