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verena graf // sozialarbeiterin in der müncHener teestube<br />

Verena Graf, stellvertretende Dienststellenleiterin und<br />

Sozialarbeiterin in der Münchener Teestube, beschäftigt<br />

sich täglich mit Menschen, die kein Dach mehr über dem<br />

Kopf haben. Sie können sich dort aufwärmen, kochen,<br />

duschen, Wäsche waschen, Sozialkontakte pflegen<br />

und sich ein Postfach einrichten. Bis zu 120 Menschen<br />

kommen hier täglich zwischen 14 und 20 Uhr vorbei.<br />

Die Einrichtung wird getragen vom Evangelischen Hilfswerk<br />

und bezuschusst von der Stadt München.<br />

Die Teestube wurde vor 30 Jahren gegründet. Das Treiben<br />

der Obdachlosenszene am Stachus war den Behörden ein<br />

Dorn im Auge. Frau Graf erzählt uns, dass „es damals eine<br />

sehr sichtbare Szene gab. Diverse Träger forderten dann<br />

einen Ort, wo sich diese Menschen aufhalten können“.<br />

Das große Ziel von Teestube und Streetwork ist es, Menschen<br />

wieder auf die Beine zu helfen, sie bei einer heißen Tasse<br />

zu ermutigen, um den beschwerlichen Weg zurück in<br />

einen geordneten Alltag zu finden und am Ende wieder<br />

ein Dach über dem Kopf zu besitzen.<br />

„Erstmal muss man die Leute hierher bekommen. Oft ist<br />

die größte Hürde, die Menschen von unserem Angebot zu<br />

überzeugen. Viele sind einen längeren Zeitraum fassungslos<br />

über die Situation, in der sie sich befinden, und die<br />

Schamgrenze ist zu hoch, sich offiziell als obdachlos und<br />

hilfebedürftig zu outen. Unvermögen durch Angst hindert<br />

die meisten Obdachlosen, sich aus ihrer Situation zu befreien<br />

und zu versuchen, ihr Leben wieder in die Hand zu<br />

nehmen, Behördengänge zu machen, um wieder einen<br />

Pass zu erhalten und Sozialhilfe zu beantragen. Das Rüstzeug<br />

für unsere Gesellschaft wiederzuerlangen, erscheint<br />

den Betroffenen als eine nicht zu bewältigende Aufgabe.<br />

Die Hemmschwelle, sich helfen zu lassen, ist oft abhängig<br />

von der Fallhöhe des in die Obdachlosigkeit Geratenen.<br />

War eine Person zuvor gut situiert, ist die Hemmschwelle,<br />

sich helfen zu lassen, oft am größten.<br />

curt bericHtet .27

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