75-Jahr-Feier

Sonderveröffentlichung 75-Jahr-Feier Lehrbauhof Münster
Lehrbauhof Münster bildet seit
75 Jahren Lehrlinge aus
Heute Feierstunde am Daimlerweg
Münster. Ohne sie gäbe es
weder Häuser noch Straßen.
Handwerker gehören seit Jahrtausenden
zur wichtigsten Berufsgruppe
überhaupt. Jede
Generation profitiert von gut
ausgebildeten Handwerkern
und deren Leistungen. Umso
wichtiger für eine Gesellschaft
ist es, diese Ausbildung zu
fördern und qualitativ zu sichern.
Der Lehrbauhof Münster tut
dies seit nunmehr 75 Jahren.
Zum Jubiläum laden Leitung
und Meister des Lehrbauhofs,
Lehrlinge, Ausbildungsbetriebe
und Geschäftsfreunde am
heutigen Donnerstag, 20. September,
ab 11 Uhr zu einer
kleinen Feierstunde am Daimlerweg
27 ein.
Um 11.15 Uhr wird „Pluto
Kempers Favorite Five“ die
Gäste mit stimmungsvollem
Jazz begrüßen und auch später
zwischen den Programmpunkten
für leichte Unterhal-
tung sorgen. Die ersten Worte
bleiben um 11.30 Uhr Bruno
Reiter, Leiter des Lehrbauhofs,
vorbehalten, der die 75-jährige
Geschichte nachzeichnen
wird. In den vergangenen Jahrzehnten
hat der Lehrbauhof
nicht nur oft seinen Standort
gewechselt, sondern wurde
vor allem in den vergangenen
20 Jahren beträchtlich erweitert.
Anschließend wird Bürgermeister
Hans Varnhagen gegen
12 Uhr ein Grußwort der
Stadt überbringen, ehe er das
Wort an Hans Rath, Präsident
der Handwerkskammer
Münster übergibt.
Um 12.30 Uhr wird Andreas
Seepe vom Baugewerbeverband
Westfalen in einem
interessanten und aktuellen
Fachvortrag die „Zukunft der
überbetrieblichen Ausbildung“
thematisieren. Schließlich
bittet Wilfried Nientiedt,
Obermeister der Baugewerbe-
Innung, gegen 12.55 Uhr zu
Tisch.
Jubiläums-Programm am Donnerstag
� 11.15 Uhr: Musik mit „Pluto
Kempers Favorite Five“
� 11.30 Uhr: Begrüßung durch
Lehrbauleiter Bruno Reiter
� 11.50 Uhr: Musik
� 12 Uhr: Grußwort von Bürgermeister
Hans Varnhagen
� 12.10 Uhr: Grußwort von Hans
Rath, Präsident der Handwerks
kammer
� 12.20 Uhr: Musik� 12.30 Uhr:
Fachvortrag „Die Zukunft der überbetrieblichen
Ausbildung“ von Andreas
Seepe, Baugewerbeverband
Westfalen
� 12.45 Uhr: Musik
� 12.55 Uhr: Obermeister Wilfried
Nientiedt eröffnet das Büfett
Obermeister der Baugewerbe-Innung Wilfried Nientiedt, Lehrbauhof-Leiter Bruno Reiter und Alfred
Bugatzki, Obermeister der Straßenbauer-Innung (v.l.) freuen sich auf den heutigen Festakt.
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7
Seit Anfang August ist der 16-jährige René Meyer Lehrling des Maurerhandwerks. Auf dem Lehrbauhof zeigt ihm Maurermeister Dieter
Fledder die Kniffe, die jeder Auszubildende des Handwerks schon im ersten Lehrjahr kennen muss. Fotos: Tim Lehmann
„Grundstein“ im Jahr 1932 gelegt
Erster eigener Lehrbauhof entstand 1938 an der Maximilianstraße
Münster. Die Anfänge der
überbetrieblichen Unterweisung
der baugewerblichen
Lehrlinge gehen in den 1930er
Jahren auf die Initiative des
Obermeisters Habbo Janssen
zurück. Auf dem Gelände des
damaligen Baugeschäftes und
Zimmereibetriebes Emil Rühr
Am Haverkamp 22 im Hafenbereich
Münsters wurde ab
1932 der „Grundstein“ für eine
kontinuierlich bis heute
erhaltene und stets den neuen
Standards angepasste Lehrlingsausbildung
gelegt.
Der Grundstein für eine erste
eigene „Lehrwerkstatt für
das Baugewerbe“ wurde am
12. Juni 1938 an der Maximilianstraße
15a gelegt. Die Bauarbeiten
wurden unter der tatkräftigen
Hilfe der Lehrlinge
des münsterischen Baugewerbes
nach den Plänen des Architekten
und Maurermeisters
Franz Mönig aus Münster
durchgeführt.
Nach dem Ende des Zweiten
Weltkrieges wurden in
� Maurer
� Betonbauer
� Straßenbauer
� Kanalbauer
� Zimmerer
� Stuckateur
� Fliesenleger
Zusätzlich bieten wir
Umschulungen an
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden von 1940 bis 1945 700
Heimkehrer zu Maurern ausgebildet. Auch heute bildet der Lehrbauhof
in diesem Handwerk aus.
den Lehrwerkstätten zahlreiche
Ausbildungsmaßnahmen
durchgeführt, in denen beispielsweise
von 1945 bis 1948
nahezu 700 Heimkehrer zu
Maurergesellen umgeschult
wurden.
Dank des unermüdlichen
Wirkens von Bauunternehmer
Jakob Wildenburg, der zwischen
1940 bis 1945 und vom
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23. November 1954 bis zu seinem
Tod im Jahr 1970 zwei
Mal das Amt des Lehrlingswartes
bekleidete, erreichte
der Lehrbauhof an der Maximilianstraße
seine damalige
Blüte und eine zweckmäßige
Ergänzung der zum Teil im
Krieg zerstörten Gebäude.
Im Jahre 1957 fand dort das
Jubiläum zum 25-jährigen Be-
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stehen der überbetrieblichen
Lehrlingsausbildung statt.
Im Jahre 1963 begannen die
Überlegungen, die alte Lehrwerkstatt
wegen ihrer Beengtheit
aufzugeben und an anderer
Stelle einen ausbaufähigen
Lehrbauhof zu errichten. Dem
Einsatz von Matthias Dreßen
und Jakob Wildenburg verdankt
die Baugewerbe-Innung
Münster – unter Wahrung des
vollen Eigentums – die Gründung
ihres modernen Lehrbauhofes
am Koburger Weg
15 im Jahre 1968.
Dieser entwickelte sich unter
der Leitung von Peter Sommer,
Lehrlingswart von 1970
bis 1990, zu einer Ausbildungsstätte
für den baugewerblichen
Nachwuchs mit
überbezirklichem Einzugsbereich,
in dem die fortschrittliche
„Stufenausbildung“ auf
der Grundlage einer neuen
Verordnung durch den Gesetzgeber
1974 im Jahr 1976 in
die Tat umgesetzt wurde.
(Fortsetzung nächste Seite)
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Sonderveröffentlichung 75-Jahr-Feier Lehrbauhof Münster
Handwerke rücken
immer mehr zusammen
Lehrbauhof am Daimlerweg bietet allen Bereichen Platz
Münster. Der Lehrbauhof
MünsterwarderersteimBereich
der Handwerkskammer
Münster, der konsequent die
Ziele und Vorgaben der neuen
Ausbildungsverordnung von
1974 umsetzte. Andere Lehrbauhöfe
entstanden erst durch
den Druck der neuen Gesetzgebung,
die erstmals eine
überbetriebliche Ausbildung
als Teil der Lehrzeit vorschrieb.
Die ursprünglichen Gebäude
am Koburger Weg nach
den Plänen des Architekten
Dieter Tureck aus Münster
wurden 1977 um eine neue
Ausbildungshalle nach den
Plänen des Architekten Otto
Zurek aus Münster ergänzt
und 1979 um einen Anbau
von der Firma Asto-Haus aus
Nottuln bereichert.
Bedingt durch die Ausbildung
für andere Innungen erhöhten
sich die Lehrlingszahlen
in der überbetrieblichen
Ausbildung für die Zimmerer-Lehrlinge
1977 und für
die Straßenbauer und Stuckateur-Lehrlinge
1980. Zu die-
sem Zwecke wurden Nebenstellen
eröffnet. Die Straßenbauer,
Fliesenleger und Stuckateure
fanden am Daimlerweg
29 ihre Räumlichkeiten,
die zunächst angemietet wurden,
1985 aber in den Besitz
des Lehrbauhofs übergingen.
Bis 1995 mieteten sich die
Zmmerer an der Weseler Straße
281 ein, bevor der Umzug
an den Daimlerweg 27 erfolgte.
Durch die eingerichteten
Nebenstellen für die Ausbildung
der Straßenbauer, Zimmerer,
Fliesenleger und Stuckateure
war der Lehrbauhof
Münster auf drei Stellen in
Münster dezentralisiert und
durch die Um- und Anbauten
nicht mehr in guter baulichen
Verfassung. Deshalb reifte
1990 unter der neuen Lehrbauhofleitung
von Bruno Reiter
die Überlegung, durch den
Kauf des Grundstücks am
Daimlerweg 27 die Situation
zu verbessern.
Im Jahre 1994 war Baubeginn
des ersten Bauabschnittes
und bereits im
August 1995 konnte in diesen
Räumlichkeiten die überbetriebliche
Ausbildung der
Zimmerer, Fliesenleger und
Stuckateure beginnen.
Im Jahre 1998 begannen die
Bauarbeiten für den zweiten
Bauabschnitt und Ende 1998
war die Zentralisierung der
gesamten Ausbildung am
Daimlerweg vollzogen. Der
Lehrbauhof wurde von den
Lehrlingen und Umschülern
selbst gebaut. Aus praktischen
Gründen wurde die Hausnummer
„27“ für beide
Grundstücke, die später vereinigt
wurden, maßgeblich.
Am 23. April 1999 fand die
offizielle Eröffnung statt.
Der Kauf eines Grundstücksstreifens
von einen Meter
Breite von der Deutschen
Bahn im Jahre 2000 ermöglichte
den Bau einer Lärmschutzwand.
Im Jahre 2001
konnte das angepachtete
Grundstück am Daimlerweg
31 gekauft werden und der
notdürftig hergerichtete Parkplatz
richtig ausgebaut werden.
Die Straßenbauer nutzen den Platz unter der Autobahnbrücke für ihre kleinen Lehrarbeiten.
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Immer da, immer nah.
Morgens
Das Team vom Lehrbauhof Münster um Leiter Bruno Reiter (5.v.l.) besteht aus sieben Ausbildungsmeistern und einer Sekretärin und
einer Sozialarbeiterin, die sich um das wohl der Lehrlinge kümmern. Foto: privat
Münster. Seit 2002 präsentiert
sich der Lehrbauhof
Münster in einer besonders
guten baulichen und infrastrukturellen
Verfassung. Jeder
der sieben Ausbildungsbereiche
hat eine eigene Hallenfläche
mit Meisterraum,
Materialräumen und Sozialtrakt,
in denen die Lehrlinge
sich in den Pausen aufhalten
können.
Die freitragenden und beheizbaren
Werkhallen, in denen
die Auszubildenden geschult
werden reichen etwa
sieben Meter in die Höhe, große
Lichtbänder in den Hallen
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Arbeitsatmosphäre.
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Arbeiten und Lernen möglich,
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Lehrbauhofs. Ihr Schutzengel-Team gratuliert zum Jubiläum.
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Optimale Bedingungen
Jedes Handwerk hat im Lehrbauhof seine eigene Werkstatt
gesetzt.
In separaten Schulungsräumen
in jedem einzelnen der
Handwerksbereiche können
die Meister auch theoretisch
mit den Lehrlingen arbeiten
oder die täglichen und wöchentlichen
Aufgaben besprechen.
Die vielen Baustoffe, die
zum Betrieb des Lehrbauhofs
benötigt werden finden in Materialräumen
und Lagerflächen
im Außenbereich zum
Lagern Platz. Werkzeuge, Geräte
und Maschinen sind in
einem guten Zustand und erfüllen
alle Bedingungen, die
die Lehrlinge auch an ihrem
betrieblichen Ausbildungsplatz
vorfinden.
Der Verwaltungstrakt, in
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In Absprache mit dem direkten
Nachbarn, dem Handwerkskammer-Bildungszentrum,
steht den Lehrlingen ei-
ne Kantine zur Verfügung, so
dass auch für das leibliche
Wohl der Auszubildenden
bestens gesorgt ist.
Im Schnitt wurden in den
vergangenen 75 Jahren 100
Lehrlinge jährlich ausgebildet.
Edgar Brüggemann, Ausbildungsmeister der Zimmerer, zeigt den
Lehrlingen, wie richtig gesägt wird. Fotos: Tim Lehmann
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