In uns allen ist Tatendrang - Diakonisches Werk Traunstein
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2 16 Kapitelthema Fachbereich Soziale Seitenthema Dienste<br />
Robert Münderlein<br />
Fachbereichsleiter<br />
Fachbereich Soziale Dienste<br />
Neue Perspektiven setzen Kräfte frei<br />
„<strong>In</strong> <strong>uns</strong> <strong>allen</strong> steckt <strong>Tatendrang</strong>.“ Worte wie diese gewinnen für<br />
Menschen eine besondere Bedeutung, die von Arbeitslosigkeit,<br />
Armut und sozialer Ausgrenzung persönlich betroffen sind. Nur<br />
zu gern würden sie ihren <strong>Tatendrang</strong> durch erfolgreiches<br />
berufl iches Wirken umsetzen. Manch einer glaubt bereits gar<br />
nicht mehr daran, dass <strong>Tatendrang</strong> in ihm steckt.<br />
Unser Ziel <strong>ist</strong> es, möglichst <strong>allen</strong> Menschen in <strong>uns</strong>erer Gesellschaft<br />
die Chance zu geben, ihre Ex<strong>ist</strong>enz aus eigener (Arbeits)<br />
Kraft zu sichern und ihre Fähigkeiten zu entfalten. Trotz aller<br />
guten Meldungen über steigende Beschäftigungszahlen und<br />
sinkende Arbeitslosenquoten gibt es auch in <strong>uns</strong>erer Region<br />
Menschen, die bereits über ein Jahr ohne Arbeit sind und<br />
deshalb als schwer vermittelbar gelten. Immer wieder bewahrheitet<br />
sich: Je länger ein Mensch ohne Job <strong>ist</strong>, desto schwieriger<br />
wird es für ihn, eine neue Arbeit zu fi nden.<br />
Vermutlich können nur Betroffene ermessen, was es heißt, über<br />
einen langen Zeitraum ohne Arbeit zu sein: Soziale Kontakte<br />
gehen verloren, die Finanzen entwickeln sich desaströs und auf<br />
Hilfe der Allgemeinheit angewiesen zu sein, nagt am Selbstwert.<br />
Jede weitere erfolglose Bewerbung verstärkt die ohnehin schon<br />
übermächtigen Selbstzweifel. Oftmals gehen große gesundheitliche<br />
Probleme mit der belastenden Situation einher, Resignation<br />
und Hoffnungslosigkeit werden zum bestimmenden Lebensgefühl.<br />
Das gemeinsam mit Kirchengemeinden und Jobcenter Tra<strong>uns</strong>tein<br />
konzipierte Zuversichtsprojekt KLARA gibt langzeitarbeitslosen<br />
Menschen neue Hoffnung. Mit einer Kombination aus<br />
einer stundenweisen Beschäftigung und einem persönlichen<br />
Coaching erhalten die Teilnehmer tatkräftige Unterstützung. <strong>In</strong><br />
den vergangenen dreieinhalb Jahren gelang dadurch 41 von<br />
117 betreuten Personen der Weg zurück in den ersten Arbeitsmarkt.<br />
Weitere 11 Personen entschieden sich für eine weiterführende<br />
Maßnahme, um die Chancen auf eine erfolgreiche<br />
Wiedereingliederung zu verbessern. 24 Teilnehmer schieden<br />
aufgrund von Krankheit aus. Bei 32 Personen gelang zwar keine<br />
Vermittlung in Arbeit, dafür stabilisierte sich jedoch die persönliche<br />
Situation wesentlich.<br />
Einer, dem es gelungen <strong>ist</strong>, die quälenden Jahre der Arbeitslosigkeit<br />
zu überwinden, <strong>ist</strong> Florian Horndasch. Bereits seit fünf<br />
Jahren <strong>ist</strong> er nun in einer renommierten Brauerei im Landkreis<br />
Tra<strong>uns</strong>tein tätig, mittlerweile sogar mit einem unbefr<strong>ist</strong>eten<br />
Arbeitsvertrag. „Ich bin so froh über meine Stelle, denn ich will<br />
arbeiten“, sagt Florian Horndasch und betont: „Ohne das<br />
Projekt KLARA hätte ich es nicht geschafft; ich wäre in ein tiefes<br />
Loch gef<strong>allen</strong>!“<br />
Zusätzlich dazu wurden im Berichtszeitraum 13 langzeitarbeitslose<br />
Menschen im Rahmen von Bürgerarbeit eingestellt. Sie