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In uns allen ist Tatendrang - Diakonisches Werk Traunstein

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Jahresbericht 2012<br />

<strong>In</strong> <strong>uns</strong> <strong>allen</strong><br />

<strong>ist</strong> <strong>Tatendrang</strong><br />

in Südost-<br />

oberbayern<br />

Kapitelthema Seitenthema 1<br />

<strong>Diakonisches</strong> <strong>Werk</strong><br />

Tra<strong>uns</strong>tein e.V.<br />

in den Landkreisen<br />

Altötting, Berchtes-<br />

gadener Land, Mühldorf<br />

und Tra<strong>uns</strong>tein


2 <strong>In</strong>haltsverzeichnis<br />

<strong>In</strong>halt<br />

3 – 5 Leitartikel Vorstand<br />

6 – 7 Fachbereich Kinder-, Jugend-<br />

und Behindertenhilfe<br />

8 – 9 Fachbereich Arbeit und Bildung<br />

10 –11 Fachbereich Schulwesen<br />

Wilhelm Löhe Förderzentrum<br />

12 –13 Fachbereich Schulwesen<br />

Fachakademien für Sozialpädagogik<br />

in Mühldorf und Tra<strong>uns</strong>tein<br />

14 –15 Fachbereich Seniorenhilfe<br />

16 –17 Fachbereich Soziale Dienste<br />

18 –19 Fachbereich Sozialpsychiatrie<br />

20 –21 <strong>In</strong>terview Dekan Peter Bertram<br />

22 – 23 Kuratorium<br />

23 Förderstiftung<br />

Jahresbericht 2012 des Diakonischen <strong>Werk</strong>s<br />

im Dekanatsbezirk Tra<strong>uns</strong>tein e.V.<br />

Redaktion und Gestaltung:<br />

Klaus Rieder, Dietmar Lange, Thomas Zugehör<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Diakonisches</strong> <strong>Werk</strong> Tra<strong>uns</strong>tein e.V.<br />

Crailsheimstraße 12, 83278 Tra<strong>uns</strong>tein<br />

Tel. 08 61 98 98-0 · Fax 08 61 98 98 -123<br />

Webseite: www.diakonie-tra<strong>uns</strong>tein.de<br />

E-Mail: info@diakonie-tra<strong>uns</strong>tein.de<br />

Für die einzelnen Texte sind die<br />

Fachbereichsleitungen verantwortlich.<br />

Das Titelbild entstand in <strong>uns</strong>erem<br />

Wilhelm Löhe Zentrum Traunreut.<br />

Druck:<br />

Wenninger-Druck GmbH, Bad Endorf<br />

Liebe Leserinnen und Leser des Jahresberichts,<br />

die Kreativität und die zahlreichen tollen Ideen <strong>uns</strong>erer<br />

ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden bege<strong>ist</strong>ern mich<br />

täglich neu. Es <strong>ist</strong> wie eine unendlich sprudelnde Quelle:<br />

„Wir möchten einen Chor mit Bewohnern und Mitarbeitenden<br />

gründen“, „wenn <strong>uns</strong>ere Idee aufgeht, helfen wir Kindern, die<br />

wir sonst gar nicht erreichen können“, „Mädchen und Frauen,<br />

die mit sexueller Gewalt konfrontiert waren, brauchen ein<br />

professionelles Unterstützungsangebot“, „mit dieser Fotoausstellung<br />

können wir zeigen, dass auch mit einer Demenz ein<br />

würdiges Leben möglich <strong>ist</strong>“ und, und, und.<br />

Vieles können wir als Diakonie bewegen und ermöglichen,<br />

oftmals jedoch nur dank Ihrer tatkräftigen Hilfe. Dafür Ihnen<br />

<strong>allen</strong> ein herzliches Vergelts Gott.<br />

Auch in Zukunft hoffen wir auf Ihre Unterstützung, sei es<br />

in Form von Spenden, ehrenamtlicher Mitarbeit oder einer<br />

Mitgliedschaft im Diakonischen <strong>Werk</strong> Tra<strong>uns</strong>tein e.V.<br />

Wir brauchen Sie!<br />

Ihr Thomas Zugehör<br />

Bankverbindung:<br />

Kreissparkasse Tra<strong>uns</strong>tein<br />

Kto.-Nr. 6 890<br />

BLZ 710 520 50<br />

IBAN: DE 16 7105 2050 0000 0068 90<br />

BIC: BYLADEM1TST<br />

VR-Bank Obb. Südost eG<br />

Kto.-Nr. 8 260 826<br />

BLZ 710 900 00<br />

IBAN: DE 12 7109 0000 0008 2608 26<br />

BIC: GENODEF 1BGL


Diakon<br />

Thomas Zugehör<br />

1. Vorstand<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>In</strong> <strong>uns</strong> <strong>allen</strong> <strong>ist</strong> <strong>Tatendrang</strong><br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

„Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt“, sagt der frühere<br />

Fußballtrainer Dettmar Cramer in einem Werbespot. Im weiteren<br />

Verlauf schildert der 87-jährige Fußballlehrer, wie er es in all den<br />

Jahren versuchte, seine Aufgaben immer noch ein bisschen<br />

besser zu machen und wie dieser innere Antrieb mehr und mehr<br />

zu seinem Wesen wurde.<br />

Diesen inneren Antrieb kennt auch die Lehrerin aus <strong>uns</strong>erer<br />

Förderschule, die einem kleinen Mädchen in der ersten Klasse<br />

gerade den Buchstaben „H“ beibringt; ein schwer zu sprechender<br />

Konsonant, gerade für ein Kind mit einer Sprachbehinderung.<br />

Doch das Mädchen übt es immer wieder, auch auf der<br />

Wippe, denn das Wippen und Sprechen im gemeinsamen<br />

Rhythmus unterstützt die Übung. Die Lehrerin weiß, wie wichtig<br />

die Sprache für die Entwicklung des Kindes <strong>ist</strong>. Mit Geduld und<br />

Ausdauer spornt sie das Mädchen an – bis es schließlich klappt.<br />

Das <strong>ist</strong> nur ein Beispiel unter unzählig vielen anderen aus <strong>uns</strong>erer<br />

diakonischen Arbeit, das <strong>uns</strong>er diesjähriges Jahresthema<br />

verdeutlicht: „<strong>In</strong> <strong>uns</strong> <strong>allen</strong> <strong>ist</strong> <strong>Tatendrang</strong>.“<br />

Jeder Mensch – Sie, ich, das sprachbehinderte Mädchen und<br />

die Lehrerin in <strong>uns</strong>erer Förderschule – hat etwas, das ihn an-<br />

treibt. Doch was <strong>ist</strong> für <strong>uns</strong> als Diakonie die entscheidende Trieb-<br />

feder, die <strong>uns</strong> tätig werden lässt?<br />

Vor allem möchten wir vom Beispiel Jesu Chr<strong>ist</strong>i lernen, wie<br />

wir <strong>uns</strong>eren <strong>Tatendrang</strong> als Mitarbeitende in der Diakonie richtig<br />

einsetzen und in guter Weise fördern können. Zu <strong>uns</strong> kommen<br />

Menschen, die in ihrem bisherigen Leben und <strong>Tatendrang</strong> be-<br />

hindert und ver<strong>uns</strong>ichert wurden. Oft sogar so sehr, dass dieser<br />

beinahe erstickt wurde. Andere haben sich über ihre Kraftreserven<br />

hinaus engagiert und Warnsignale ignoriert, bis der <strong>Tatendrang</strong><br />

versiegte und tiefe Erschöpfung entstand. Auch Mitarbeitende<br />

der Diakonie sind davon betroffen.<br />

Kapitelthema Leitartikel Seitenthema Vorstand 31<br />

Von Chr<strong>ist</strong>us lernen heißt auch hier, den Menschen in den<br />

Mittelpunkt zu stellen und mit ihm zu fragen und danach zu<br />

suchen, was ihn antreibt, motiviert und mit neuem <strong>Tatendrang</strong><br />

erfüllt.<br />

<strong>In</strong> der Bibel gibt es viele Geschichten, die genau davon erzählen.<br />

Eine der schönsten <strong>ist</strong> sicher die vom blinden Bartimäus:<br />

„Sie kamen nach Jericho. Als Jesus die Stadt wieder verließ,<br />

gefolgt von seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge,<br />

saß da am Straßenrand ein Blinder und bettelte. Es war<br />

Bartimäus, der Sohn von Timäus.<br />

Als er hörte, dass es Jesus von Nazareth war, der da vorbeikam,<br />

fing er an, laut zu rufen: »Jesus, Sohn Davids! Hab<br />

Erbarmen mit mir!«<br />

Viele fuhren ihn an, er solle still sein; aber er schrie nur noch<br />

lauter: »Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!«<br />

Da blieb Jesus stehen und sagte: »Ruft ihn her!« Einige liefen<br />

zu dem Blinden hin und sagten zu ihm: »Fasse Mut, steh auf!<br />

Jesus ruft dich!«<br />

Da warf der Blinde seinen Mantel ab, sprang auf und kam zu<br />

Jesus.<br />

»Was willst du? «, fragte Jesus. »Was soll ich für dich tun?«<br />

Der Blinde sagte: »Rabbuni, ich möchte wieder sehen<br />

können!«<br />

Jesus antwortete: »Geh nur, dein Vertrauen hat dir geholfen!«<br />

Im gleichen Augenblick konnte er sehen und folgte Jesus auf<br />

seinem Weg.“<br />

An dieser Heilungsgeschichte beeindruckt mich besonders die<br />

Dynamik, der <strong>Tatendrang</strong>, den Bartimäus antreibt. Er ruft laut um<br />

Hilfe, und als die anderen ihn in seinem <strong>Tatendrang</strong> behindern<br />

wollen, ruft er nur noch lauter. Seine Hoffnung auf Heilung und


2 4 Kapitelthema Leitartikel Vorstand Seitenthema<br />

das Vertrauen in die Hilfe Jesu treiben ihn an. Und doch reichte<br />

das Rufen nicht, würde es nicht auch jemand hören.<br />

Den Mitarbeitenden der Diakonie soll das gelingen: hinhören,<br />

zuhören und den Hilferuf wahrnehmen. Dann aber nicht gleich<br />

voll <strong>Tatendrang</strong> helfen, ohne die <strong>In</strong>teressen des Hilfebedürftigen<br />

zu berücksichtigen, sondern erst nach der Energie und dem<br />

<strong>Tatendrang</strong> des Anderen fragen.<br />

»Was willst du?«, fragte Jesus. »Was soll ich für dich tun?« Es<br />

geht also darum, gemeinsam mit dem Hilfesuchenden das Ziel<br />

festzulegen, dem <strong>uns</strong>er solidarischer <strong>Tatendrang</strong> dienen soll.<br />

Unsere diakonische Kompetenz muss es sein, den Hilfesuchenden<br />

aus seiner Abhängigkeit zu befreien, ihm Respekt zu<br />

erweisen und seine Ressourcen und Stärken wachzurufen. Nicht<br />

behandeln, sondern mit ihm handeln <strong>ist</strong> die diakonische Kompetenz,<br />

die wir von Chr<strong>ist</strong>us erlernen können.<br />

Diese hat sich in der Geschichte der Diakonie im Laufe der Jahre<br />

verändert, von einer reinen Fürsorge für Hilfebedürftige hin zur<br />

Wahrnehmung Hilfesuchender als Partner und Gegenüber des<br />

Helfenden. Deshalb hat das Diakonische <strong>Werk</strong> Tra<strong>uns</strong>tein in den<br />

vergangenen Jahren in <strong>allen</strong> Unterstützungsbereichen die<br />

Rahmenbedingungen verändert, z. B.<br />

– in der Seniorenhilfe von großen, schwer überschaubaren<br />

Einheiten und Stationen hin zu Wohngruppen,<br />

– in der Jugendhilfe von großen stationären Einrichtungen hin<br />

zu flexiblen, an der Lebenswelt der Betroffenen orientierten<br />

Arbeits- und Lebensformen,<br />

– in der Sozialpsychiatrie von isolierten Hilfebereichen hin zu<br />

vernetzten gemeinwesenorientierten Strukturen.<br />

So können die Bedingungen und <strong>In</strong>teressen des Einzelnen<br />

individuell wahrgenommen und gefördert werden. Die Veränderung<br />

von der Gewährung von Hilfele<strong>ist</strong>ungen hin zur Befähigung<br />

<strong>ist</strong> <strong>uns</strong>er Beitrag zur <strong>In</strong>klusion von Hilfebedürftigen.<br />

Diese Entwicklung stellt einen hohen Anspruch an <strong>uns</strong>ere<br />

Mitarbeitenden und Leitungskräfte. Deshalb wird der Schwerpunkt<br />

<strong>uns</strong>eres internen <strong>Tatendrang</strong>s im kommenden Jahr auf der<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung der Leitungskräfte – und damit der<br />

Mitarbeitenden – liegen. „Wirksam Führen Lernen – gemeinsam<br />

diakonisch leiten“, <strong>ist</strong> das Motto dieser Schulungen. Diakonische<br />

Kompetenz <strong>ist</strong> keine eigene Fachkompetenz, sie soll vielmehr<br />

die Grundkompetenzen durchdringen und ihnen Handlungstiefe<br />

geben. <strong>In</strong> Anlehnung an den Diakoniewissenschaftler Martin<br />

Horstmann möchte ich einige Aspekte benennen, die diakonische<br />

Kompetenzen näher fassen:<br />

• Die jeweilige Fachlichkeit bleibt erhalten, sie fußt auf dem<br />

Dreischritt von Wahrnehmen, Deuten und Gestalten.<br />

• Diakonische Sozialkompetenz besteht in der Fähigkeit, vom<br />

Anderen her denken zu können und den Gedanken einer<br />

ex<strong>ist</strong>enziellen Gleichheit von Helfendem und Geholfenem als<br />

Ausgangspunkt des eigenen Handelns ernst zu nehmen.<br />

• Diakonische personale Kompetenz besteht in der Fähigkeit,<br />

Selbst-, Nächsten- und Gottesliebe in Balance zu bringen.<br />

• Diakonische methodische Kompetenz vollzieht sich darin,<br />

dem Wirken Gottes am Menschen Zeit und Raum zu geben.<br />

• Die Spannung zwischen diakonischem Anspruch und diakonischer<br />

Wirklichkeit gibt <strong>uns</strong> den Mut zu kreativen lebensnahen<br />

Hilfen.<br />

Diakonische Kompetenz zu erlernen <strong>ist</strong> notwendig, damit<br />

Diakonie in Zukunft Dienstle<strong>ist</strong>ungen anbieten kann, die Hilfebedürftige<br />

befähigt und Mitarbeitende stärkt.<br />

Bisher wurden diese Kompetenzen in vielen Arbeitsbereichen<br />

bereits umgesetzt und in besonderer Weise von dem Vorsitzenden<br />

<strong>uns</strong>eres Kuratoriums, Dekan Gottfried Stritar, vorgelebt.<br />

Dekan Stritar hat <strong>uns</strong>erem Aufsichtsgremium 16 Jahre vorgestanden<br />

und die Arbeit des Diakonischen <strong>Werk</strong>es in besonderer<br />

Weise mitgeprägt. Die von ihm entwickelte Losung für Kirche<br />

und Diakonie im Dekanat Tra<strong>uns</strong>tein, „Den Glauben und das<br />

Leben stärken“, haben seinem Wirken, der Kraft des Wortes<br />

immer auch die liebende Tat an die Seite zu stellen, Ausdruck<br />

verliehen. Dekan Gottfried Stritar <strong>ist</strong> zum 31. Mai 2012 in den<br />

Ruhestand gegangen und hat damit das Kuratorium des<br />

Diakonischen <strong>Werk</strong>es verlassen. Besonderes wichtig war ihm,<br />

dass die diakonischen Arbeitsbereiche und Dienststellen<br />

„kirchliche Orte“ sind, in denen – wie in <strong>uns</strong>eren Kirchen – Chr<strong>ist</strong>us<br />

in Wort und Tat wirkt. Gemeinsam mit dem Dekanatsausschuss<br />

werden wir kontinuierlich an der Weiterentwicklung<br />

arbeiten.<br />

Weitere langjährige Kuratoriumsmitglieder beenden 2012 Ihre<br />

Aufgabe: Brigitte Eisenrieder, Dr. Jochen Imhoff, Diakoniepfarrer<br />

Hans-Georg Bredull und auch der 2. Vorsitzende des Kuratoriums,<br />

Fritz Stahl. Wir danken <strong>allen</strong> für das große Engagement<br />

und für die langjährigen wichtigen und kompetenten Dienste.<br />

Am 1. September hat Peter Bertram den Dienst als neuer Dekan<br />

angetreten und wird in der diesjährigen Mitgliederversammlung<br />

zum Vorsitzenden des Kuratoriums gewählt. Wir freuen <strong>uns</strong> auf<br />

die Zusammenarbeit und darauf, mit viel <strong>Tatendrang</strong> die diakonischen<br />

Dienste weiter zu entwickeln.<br />

„Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt…“ Wir wollen <strong>uns</strong>ere<br />

diakonische Kompetenz in den Dienst der Menschen stellen, die<br />

Unterstützung und Befähigung brauchen: „Fasse Mut! Steh auf,<br />

Jesus ruft Dich!“ So wollen wir weiter „den Glauben und das<br />

Leben stärken!“<br />

<strong>In</strong> diesem Sinne danke ich Ihnen für die bisherige Unterstützung<br />

und bitte Sie weiterhin um die wohlwollende Begleitung <strong>uns</strong>erer<br />

Arbeit.<br />

Ihr Thomas Zugehör


Dekan Gottfried Stritar bei seiner Verabschiedung.<br />

Kapitelthema Leitartikel Seitenthema Vorstand 35


2 6 Kapitelthema Fachbereich Kinder-, Seitenthema Jugend- und Behindertenhilfe<br />

Margarete Winnichner<br />

Fachbereichsleiterin<br />

2. Vorsitzende<br />

Fachbereich Kinder-, Jugend-<br />

und Behindertenhilfe<br />

<strong>Tatendrang</strong> braucht Empathie<br />

„Wir leben in einer Wissensgesellschaft. Aber wir überschätzen<br />

die Kraft des Wissens, Probleme zu lösen. Die großen Bedrohungen…<br />

sind nicht die Folgen von Wissensdefiziten, sondern<br />

das Ergebnis des Mangels an Moral und gutem Willen.“<br />

Dieses Zitat von Norbert Blüm aus der Zeit, Ausgabe Nr. 12,<br />

passt sehr gut zum Thema <strong>uns</strong>eres diesjährigen Jahresberichts<br />

„<strong>In</strong> <strong>uns</strong> <strong>allen</strong> <strong>ist</strong> <strong>Tatendrang</strong>“. <strong>Tatendrang</strong> – also etwas für not-<br />

wendig und gut Erachtetes in die Tat umzusetzen – <strong>ist</strong> eine<br />

wichtige Triebfeder für neue Projekte und dafür, bereits vorhandene<br />

Angebote weiterzuentwickeln. Die Umsetzung von<br />

Projekten oder neuen Strategien sollte jedoch nicht dem<br />

Zeitge<strong>ist</strong> geschuldet sein, sondern vielmehr von der Erfahrung<br />

geleitet werden, dass dafür der gute Wille aller Beteiligten<br />

notwendig <strong>ist</strong>. <strong>In</strong> diesem Sinne sind <strong>uns</strong>ere Angebote im<br />

Zusammenhang mit einer funktionierenden Zivilgesellschaft zu<br />

sehen, in der jede und jeder seinen Platz finden kann.<br />

Wir wollen für Kinder, Jugendliche und deren Familien Lösungen<br />

erarbeiten und anbieten, die sie in ihrem persönlichen<br />

Gestaltungswillen unterstützen, damit aus Kindern eigenverantwortliche<br />

Persönlichkeiten werden können. Der Beteiligungsgrundsatz<br />

und das W<strong>uns</strong>ch- und Wahlrecht der Eltern genießen<br />

dabei oberste Priorität. Fachkompetenz und theoretisches<br />

Wissen sind unerlässliche Voraussetzungen für <strong>uns</strong>ere Tätigkeit.<br />

Fachlichkeit reicht jedoch nicht aus, wenn nicht auch<br />

Empathie für den einzelnen Menschen aufgebracht werden<br />

kann.<br />

Die sogenannte Sozialraumorientierung gilt als der „neue<br />

Trend“ in der Sozialarbeit. So neu <strong>ist</strong> der Trend für <strong>uns</strong> jedoch<br />

nicht. Vielmehr achten die Geschäftsbereiche <strong>uns</strong>eres Fachbereichs<br />

seit vielen Jahren darauf, sozialraumorientiert zu arbeiten,<br />

also das Gemeinwesen (Gesellschaft, Vereine, Verbände<br />

etc.) in die Hilfen für Familien einzubeziehen. Ohne diese<br />

Maxime wäre die effektive und integrierende Arbeit <strong>uns</strong>erer<br />

ambulanten Dienste in der Behinderten- und Jugendhilfe gar<br />

nicht möglich. Die Zusammenarbeit mit den Familienstützpunkten<br />

im Landkreis Tra<strong>uns</strong>tein und mit den Kirchengemeinden<br />

sind weitere Bausteine dazu.<br />

Mit einem neuen Konzept, das vor allem die veränderten<br />

Bedingungen im Sozialraum stärker berücksichtigt, erfolgte im<br />

Mai 2012 die Wiedereröffnung der Jugendberatung. Büro und<br />

Teeküche befinden sich nun in Tra<strong>uns</strong>tein, Triftweg 36.<br />

Die <strong>In</strong>terdisziplinäre Frühförderung hat sich weiterentwickelt.<br />

Ein Beispiel dafür <strong>ist</strong> das Projekt „Harl.e.kin“, das vom Arbeits-<br />

und Sozialmin<strong>ist</strong>erium gefördert und von der Arbeitsstelle<br />

Frühförderung Bayern begleitet wird. Harl.e.kin unterstützt<br />

Familien von Frühgeborenen am Klinikum Tra<strong>uns</strong>tein. Diese<br />

sogenannten „Frühen Hilfen“ realisiert die Tra<strong>uns</strong>teiner Diakonie<br />

trotz der problematischen Finanzierung der Frühförderung.<br />

Eine erhebliche Erweiterung des Angebotsspektrums hat sich<br />

unter dem Dach der Offenen Behindertenarbeit (OBA) entwickelt.<br />

Zum klassischen Feld der OBA gibt es nun zusätzlich die<br />

Bereiche Schulbegleitung für behinderte Kinder, Ambulant<br />

Betreutes Wohnen und Betreutes Wohnen in Familien.<br />

Bereits im September 2011 eröffneten wir gemäß des Bedarfsplans<br />

der Stadt Tra<strong>uns</strong>tein eine Kinderkrippe im Gebäude der<br />

Kindertagesstätte „Die Murmel“. Im Souterrain der Einrichtung<br />

treffen sich seit dem Frühjahr 2012 regelmäßig alle „W<strong>uns</strong>chomas<br />

und -opas“. Dieses Angebot entstand auf <strong>In</strong>itiative einer<br />

sehr engagierten Person und basiert auf rein ehrenamtlicher<br />

Arbeit. <strong>In</strong>nerhalb kürzester Zeit zeigte sich, wie hilfreich und<br />

entlastend das Wirken der W<strong>uns</strong>chgroßeltern vor allem für<br />

Alleinerziehende <strong>ist</strong>.<br />

Im Wilhelm Löhe Heim Traunreut feierten gleich zwei Gruppen<br />

ein Jubiläum: Die Familienwohngruppe „Wawuschels“ (20 Jah-


e) und die Jugendwohngruppe (15 Jahre). Der Besuch vieler<br />

ehemaliger Bewohnerinnen und Bewohner bei der Jubiläumsfeier<br />

dokumentierte, wie gut das Zentrum für eine gewisse Zeit<br />

Heimat bieten konnte.<br />

Mitglieder einer Arbeitsgruppe des Jugendhilfe- und Finanzausschusses<br />

des Landkreises Tra<strong>uns</strong>tein besichtigten die Einrichtungen<br />

der Jugend- und Behindertenhilfe im Wilhelm Löhe<br />

Zentrum Traunreut. Für <strong>uns</strong> war das eine gute Gelegenheit,<br />

<strong>In</strong>halte und Methoden <strong>uns</strong>erer Arbeit sowie die dadurch<br />

entstehenden Kosten transparent zu machen. Ziel <strong>ist</strong> eine<br />

kontinuierliche Weiterentwicklung des Heimbereichs, auch im<br />

Hinblick auf eine weitere Öffnung in die Gesellschaft hinein,<br />

damit sich Kinder und Jugendliche besser in die Gesellschaft<br />

einfinden und behaupten können. Dazu brauchen wir die<br />

Unterstützung von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens.<br />

Äußerst bedauerlich <strong>ist</strong> es, dass die Beratungsstelle gegen<br />

sexuelle Gewalt noch immer nicht bezuschusst wird. Bei den<br />

hohen Fallzahlen wäre seit langem eine staatliche Finanzierung<br />

Fachbereich Kinder-, Jugend- Kapitelthema und Behindertenhilfe Seitenthema 37<br />

angebracht, um dieses Angebot langfr<strong>ist</strong>ig aufrecht erhalten zu<br />

können.<br />

Basierend auf den Erfahrungen der teilbetreuten Wohngruppe<br />

für Mutter und Kind entwickelten wir eine Konzeption für eine<br />

vollstationäre Einrichtung. Weitere fünf junge Mütter mit Kind im<br />

„Haus am Triftweg“ konnten dadurch aufgenommen werden.<br />

Damit <strong>ist</strong> sowohl die inhaltliche als auch die räumliche Umgestaltung<br />

des Hauses vorerst abgeschlossen. Das Projekt wird<br />

finanziell in erheblichem Umfang von der Fanny-Unterforsthuber-Stiftung<br />

unterstützt.<br />

Abschließend möchte ich <strong>allen</strong> Kooperationspartnern, Förderern<br />

und Spendern für ihre Unterstützung danken. Den Mitarbeitenden<br />

gilt mein Dank für die engagierte und verlässliche Arbeit.<br />

Dies gilt ausdrücklich auch den jungen Nachwuchskräften, die<br />

viele neue Ideen einbringen und <strong>uns</strong>ere Arbeit bereichern.<br />

Margarete Winnichner<br />

<strong>In</strong> <strong>uns</strong> <strong>allen</strong> <strong>ist</strong> <strong>Tatendrang</strong>. Das Foto entstand bei einer Veranstaltung im Wilhelm Löhe Zentrum Traunreut.


8 Fachbereich Arbeit und Bildung<br />

Margarete Winnichner<br />

Fachbereichsleiterin<br />

2. Vorsitzende<br />

Fachbereich Arbeit und Bildung<br />

Sozialpädagogische Methoden vertiefen Bildungsangebote<br />

Im Fachbereich Arbeit und Bildung beschäftigen wir <strong>uns</strong> mit<br />

den Hemmnissen, die einer gelingenden <strong>In</strong>tegration in die<br />

Arbeitswelt im Wege stehen.<br />

Der Begriff „Arbeitsgesellschaft“, der aus der Soziologie<br />

stammt, hat in <strong>uns</strong>erer Gesellschaft einen hohen Wert. Demzufolge<br />

wird es als ein gravierender Mangel angesehen, wenn<br />

jemand – aus welchen Gründen auch immer – den Weg dorthin<br />

nicht fi ndet.<br />

Deshalb versteht sich der Fachbereich Arbeit und Bildung des<br />

Diakonischen <strong>Werk</strong>s Tra<strong>uns</strong>tein nicht ausschließlich als klassischer<br />

„Bildungsträger“. Unser Selbstverständnis spe<strong>ist</strong> sich<br />

vielmehr aus einem „ganzheitlichen Ansatz“ nach sozialpädagogischen<br />

Grundsätzen.<br />

<strong>In</strong> <strong>uns</strong>erem Angebotsportfolio gibt es nach wie vor die traditionellen<br />

Standbeine. Das sind die Ausbildungsbegleitenden<br />

Hilfen (ABH) an den Standorten Bad Reichenhall, Berchtesgaden<br />

und Freilassing und die Berufl iche Ausbildung in einer<br />

außerbetrieblichen Einrichtung (BaE), die eine jährlich wiederkehrende<br />

hohe Erfolgsquote in Form von abgeschlossenen<br />

Berufsausbildungen nachweisen kann. Beide Angebote werden<br />

durch die Agentur für Arbeit in Tra<strong>uns</strong>tein fi nanziert.<br />

Seit nunmehr drei Jahren wird das Berufsvorbereitungsjahr<br />

kooperativ (BVJ-k) an der staatlichen Berufsschule III von <strong>uns</strong><br />

sozialpädagogisch betreut. Mit dieser Maßnahme wird schwer<br />

vermittelbaren Jugendlichen der Übergang von der Schule in<br />

den Beruf erleichtert.<br />

Einen breiten Raum nahm die Durchführung des Projektes<br />

Ganzil/UVgA nach § 46 SGB III in Zusammenarbeit mit der<br />

Agentur für Arbeit Berchtesgadener Land und AldA Berchtesgadener<br />

Land ein. Das Projekt wurde mit sehr guten Vermittlungsquoten<br />

äußerst positiv abgeschlossen. Eine Weiterführung war<br />

aufgrund der fi nanziellen Rahmenbedingungen nicht möglich.<br />

Das Projekt richtete sich an langzeitarbeitslose Erwachsene, die<br />

mit Hilfe von <strong>In</strong>formation, Beratung, Unterstützung und Vermittlung<br />

durch eine qualifi zierte Berufspädagogin wieder an den<br />

Arbeitsmarkt herangeführt wurden.<br />

Die Bewertung der Vertieften Berufsorientierung (VBO) an den<br />

Mittelschulen nach der bisherigen Variante (2011/2012) fi el<br />

aufgrund des hohen Einsatzes an Personal sehr positiv aus.<br />

Die neue Variante (2012) wird in Bietergemeinschaft mit den<br />

Berufl ichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft<br />

(bfz) Tra<strong>uns</strong>tein durchgeführt. Auch hier wurden positive<br />

Ergebnisse erzielt. Die Kooperation mit dem bfz hat sich<br />

bewährt und wird bei einer passenden Gelegenheit wiederholt.<br />

<strong>In</strong> der Justizvollzugsanstalt für jugendliche Straftäter Laufen-Lebenau<br />

gibt es bereits einen zweiten „Coaching“-Durchlauf. Was<br />

als Experiment begann, da keinerlei Vorerfahrungen zugrunde<br />

lagen, <strong>ist</strong> Dank der äußerst engagierten Kollegin so gut gelungen,<br />

dass die Anstaltsleitung sich für einen zweiten Durchlauf<br />

stark gemacht hat. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des<br />

Justizmin<strong>ist</strong>eriums. Ziel des Coachingprojektes <strong>ist</strong> es, wichtige<br />

Schlüsselqualifi kationen zu fördern und die Teilnehmer darin zu<br />

unterstützen, nach der Haftentlassung auch berufl ich wieder<br />

Fuß fassen zu können.<br />

Im Berichtszeitraum wurden neue Projekte entwickelt:<br />

• Coaching für Ausbilder<br />

Basierend auf der Annahme, dass durch den Lehrlingsmangel<br />

auch Jugendliche eine Ausbildungsstelle erhalten können, die<br />

früher nicht zum Zug gekommen wären, wurde ein Angebot<br />

entwickelt, das sich an Ausbilder in der freien Wirtschaft<br />

wendet. Dabei erhalten Ausbilder bei der Anleitung von<br />

Auszubildenden Unterstützung in schwierigen Situationen.


• IdA (<strong>In</strong>tegration durch Austausch) / ALIMA (Arbeiten und<br />

Lernen im Ausland), ein transnationales Mobilitäts- und<br />

Austauschprogramm, gefördert vom Bundesmin<strong>ist</strong>erium für<br />

Arbeit und Soziales, vom Europäischen Sozialfonds und der<br />

Europäischen Union. Das Programm richtet sich an Jugendliche<br />

im Alter von 16 bis 27 Jahren, die arbeitslos sind oder<br />

berufl iche Erfahrungen im Ausland erwerben möchten.<br />

• Die Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) in Trägerschaft des<br />

Diakonischen <strong>Werk</strong>s Tra<strong>uns</strong>tein hat sich im Landkreis<br />

durchgesetzt. Unsere Fachkräfte begleiten Schüler an der<br />

Berufsschule II und III und an der Mittelschule Waging. Für<br />

neu ausgeschriebene Stellen an Mittelschulen im Landkreis<br />

haben wir <strong>uns</strong>ere Bewerbung bereits abgegeben.<br />

Die Zukunft der traditionellen Angebote ABH und BaE schätzen<br />

wir als Träger aufgrund der schwierigen Ausschreibungsbedin-<br />

gungen als kritisch ein. Nach <strong>uns</strong>eren betriebswirtschaftlichen<br />

Berechnungen könnten wir ausschließlich mit geplanten<br />

Defi ziten Haushalte für diese Geschäftsbereiche aufstellen, was<br />

langfr<strong>ist</strong>ig nicht realisierbar <strong>ist</strong>. Gleichzeitig müssen wir <strong>uns</strong> mit<br />

den Sorgen der betreffenden Mitarbeitenden um ihren Arbeitsplatz<br />

auseinandersetzen. Deren W<strong>uns</strong>ch, lieber auf eine sichere<br />

Stelle zu wechseln, <strong>ist</strong> aus <strong>uns</strong>erer Sicht nachvollziehbar.<br />

Dadurch wird die Kontinuität der Arbeit jedoch erschwert.<br />

Aufgrund dieser Bedingungen müssen wir für die Zukunft neue<br />

Wege erschließen, um den Fachbereich aufrechterhalten zu<br />

können.<br />

Abschließend möchte ich <strong>allen</strong> Kooperationspartnern für die<br />

vertrauensvolle Zusammenarbeit danken.<br />

Margarete Winnichner<br />

Aufbruch im Schneegestöber: Die erste Gruppe des IDA-Projekts startet zum Auslandseinsatz nach Slowenien.<br />

Fachbereich Arbeit und Bildung 9


2 10 Kapitelthema Fachbereich Schulwesen<br />

Seitenthema<br />

Dr. Hans Straßer<br />

Schulleiter<br />

Wilhelm Löhe Förderzentrum<br />

„Selbst entdeckendes Lernen“<br />

Kindlicher <strong>Tatendrang</strong> <strong>ist</strong> bekannt, manchmal sogar „gefürchtet“,<br />

für Eltern, Erziehungsberechtigte und Lehrkräfte oft<br />

anstrengend und schweißtreibend, für die Entwicklung des<br />

Kindes aber von <strong>uns</strong>chätzbarem Wert.<br />

Unter dem Schlagwort „selbst entdeckendes Lernen“ wird in<br />

der Schule versucht, diesen <strong>Tatendrang</strong> in gezielte Bahnen zu<br />

lenken und damit ein Optimum an Lernzuwachs, Lernfreude<br />

sowie eine Steigerung des Selbstbewusstseins zu erzielen.<br />

Eng verbunden mit dem <strong>Tatendrang</strong> <strong>ist</strong> auch der natürliche<br />

W<strong>uns</strong>ch, sich mit anderen zu messen und in Wettbewerb zu<br />

treten. Unter pädagogischer Begleitung kann man diesem<br />

W<strong>uns</strong>ch auch im Schulalltag durchaus sinnvoll und gewinnbringend<br />

nachkommen, wie das folgende beispielhafte Erlebnis<br />

einer <strong>uns</strong>erer SVE-Gruppen zeigt.<br />

Unter dem Motto: „Wie schaut der Osterhase aus?“, veranstaltete<br />

das Trostberger Tagblatt einen Ostermalwettbewerb. Mit<br />

ihrer Lehrkraft Marianne Penn machten sich die Kinder <strong>uns</strong>erer<br />

Schulvorbereitenden Einrichtung mit großem <strong>Tatendrang</strong> daran,<br />

den Osterhasen in einer Gemeinschaftsarbeit zum Leben zu<br />

erwecken. Das Ergebnis war hoch erfreulich, denn neben<br />

Preisen, die von Redaktionsleiter Karlheinz Kas persönlich<br />

überreicht wurden, erschienen auch schöne Bilder auf der<br />

Kinderseite im Trostberger Tagblatt.<br />

Eine rundum gelungene Sache. Wir werden im Förderzentrum<br />

natürlich alles daran setzen, Lernfreude und den unbeschwerten<br />

kindlichen <strong>Tatendrang</strong> auch weiterhin anzuregen und nach<br />

Kräften zu fördern.<br />

Dr. Hans Straßer<br />

Schulleiter


Fachbereich Kapitelthema Schulwesen Seitenthema 11 3<br />

Das Foto entstand im Rahmen des beschriebenen Ostermalwettbewerbs. Foto: Trostberger Tagblatt


2 12 Kapitelthema Fachbereich Schulwesen<br />

Seitenthema<br />

Erwin Gäb<br />

Schulleiter FAK Mühldorf<br />

Michael Väth<br />

Schulleiter FAK Tra<strong>uns</strong>tein<br />

Fachakademien für Sozialpädagogik<br />

in Mühldorf und Tra<strong>uns</strong>tein<br />

Voneinander und miteinander lernen in Theorie und Praxis<br />

„<strong>In</strong> <strong>uns</strong> <strong>allen</strong> <strong>ist</strong> Diakonie – in <strong>uns</strong> <strong>allen</strong> <strong>ist</strong> <strong>Tatendrang</strong>. Gerade<br />

für Fachakademien <strong>ist</strong> dies ein wichtiger Gedanke. Es genügt<br />

nicht, die staatlich vorgegebenen Lehrpläne einer Ausbildung<br />

zu erfüllen, sondern mit <strong>Tatendrang</strong> die Anliegen der Ausbildung<br />

weiter in die Gesellschaft zu tragen. Aus diesem Grunde sucht<br />

die Fachakademie in Mühldorf immer wieder Kooperationspartner<br />

in der Praxis.<br />

Mit dem Franziskushaus Au am <strong>In</strong>n, einer großen Einrichtung<br />

für Menschen mit Behinderung, <strong>ist</strong> dies gelungen. Das Franziskushaus<br />

baut eine bisher bestehende Kindertageseinrichtung<br />

neu auf und verändert damit auch die Konzeption dieses Hauses.<br />

<strong>In</strong> enger Zusammenarbeit unterstützt und begleitet die<br />

Fachakademie diesen Prozess. Im Gegenzug hat die Fachakademie<br />

die Möglichkeit, Studierenden „modellhaft“ die praktische<br />

Erziehungsarbeit in dieser Einrichtung zu zeigen und in<br />

den Lernprozess der Ausbildung mit einzubeziehen.<br />

Die Fachakademie in Tra<strong>uns</strong>tein geht im September 2012 in das<br />

vierte Jahr ihres Bestehens. Nach den ersten drei Jahren<br />

„<strong>Tatendrang</strong>“ in Form der Pionier- und Aufbauarbeit in der<br />

Prandtnerstraße in Tra<strong>uns</strong>tein steht nun vor Beginn des neuen<br />

Studienjahres im September 2012 ein Umzug an. Zukünftig<br />

befi ndet sich die Tra<strong>uns</strong>teiner Fachakademie auf dem Campus<br />

des neuen Bildungszentrums für Gesundheit und Soziales<br />

(BGS) in der Herzog-Friedrich-Straße 6a in Tra<strong>uns</strong>tein. <strong>In</strong> enger<br />

Nachbarschaft zu den Krankenpfl egeschulen Tra<strong>uns</strong>tein, zum<br />

Gesundheitsamt und weiteren Einrichtungen, werden die zukünftigen<br />

Erzieherinnen und Erzieher ausgebildet. Besonderer<br />

Dank gilt hier <strong>uns</strong>eren Kooperationspartnern, den Landräten<br />

Hermann Steinmaßl und Georg Grabner und <strong>uns</strong>eren weiteren<br />

Ansprechpartnern in den beiden Landkreisen und Landratsämtern<br />

Berchtesgadener Land und Tra<strong>uns</strong>tein. Und darüber<br />

hinaus all denen, die <strong>uns</strong>ere Ausbildung kooperativ begleiten<br />

und unterstützen: Anleiterinnen und Anleiter <strong>uns</strong>erer Studierenden<br />

in den jeweiligen Praxisstellen, Träger und Verantwortliche<br />

verschiedenster sozialpädagogischer Einrichtungen in <strong>uns</strong>erer<br />

Region, die sich bereit erklären, an der praktischen Ausbildung<br />

<strong>uns</strong>erer Studierenden tatkräftig mitzuwirken.<br />

Voneinander und miteinander lernen in Theorie und Praxis und<br />

sich auf einen gemeinsamen Lernweg begeben, der bereichern<br />

kann – das <strong>ist</strong> die „Belohnung“ für manchen <strong>Tatendrang</strong> in <strong>uns</strong>.<br />

Erwin Gäb<br />

Schulleiter Fachakademie Mühldorf<br />

Michael Väth<br />

Schulleiter Fachakademie Tra<strong>uns</strong>tein


Fachbereich Kapitelthema Schulwesen Seitenthema 13 3<br />

Voller <strong>Tatendrang</strong>: Studierende der Fachakademie Tra<strong>uns</strong>tein bei einer szenischen Darstellung während der Jahresabschlussfeier.


14 Fachbereich Seniorenhilfe<br />

Kurt Schmoll<br />

Fachbereichsleiter<br />

Fachbereich Seniorenhilfe<br />

„Ohne <strong>Tatendrang</strong> geht in der Pfl ege nichts!“<br />

Für die Seniorenhilfe des Diakonischen <strong>Werk</strong>s Tra<strong>uns</strong>tein <strong>ist</strong><br />

<strong>uns</strong>er Jahresmotto „in <strong>uns</strong> <strong>allen</strong> <strong>ist</strong> <strong>Tatendrang</strong>“ sehr zutreffend,<br />

denn ohne <strong>Tatendrang</strong> geht in <strong>uns</strong>erem Bereich nichts.<br />

Seit der Einführung der Pfl egeversicherung im Jahre 1995 hat<br />

sich die Altenhilfe stark gewandelt. Viele neue Erkenntnisse<br />

der Pfl egewissenschaft sorgten für eine Weiterentwicklung und<br />

Veränderung des Pfl egealltags. Ausgearbeitete Expertenstandards<br />

weisen auf vorbeugende Maßnahmen und potenzielle<br />

Risiken im Pfl egealltag hin. Das deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung<br />

in der Pfl ege (DNQP) hat bislang folgende Expertenstandards<br />

entwickelt:<br />

– Dekubitusprophylaxe<br />

– Entlassungsmanagement<br />

– Schmerzmanagement<br />

– Sturzprophylaxe<br />

– Harninkontinenz<br />

– Chronische Wunde<br />

– Ernährungsmanagement<br />

Prüforgane, wie der Medizinische Dienst der Krankenkassen<br />

(MdK) und die Fachstellen für Pfl ege- und Behinderteneinrichtungen<br />

(FQA), legen bei der Prüfung ein großes Augenmerk auf<br />

die Implementierung der Expertenstandards zur Qualitätsverbesserung<br />

in der Einrichtung. Für die Umsetzung der Standards <strong>ist</strong><br />

die Pfl egedienstleitung mit Unterstützung der Pfl egefachkräfte<br />

verantwortlich. Dauerhafte Qualitätsverbesserungen in der Pfl ege<br />

können vor allem durch entsprechende Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

der Pfl egekräfte sichergestellt werden. Die Ausbildung<br />

künftiger Pfl egekräfte muss den aktuellen Kenntnis- und Wissensstand<br />

der Pfl egewissenschaft vermitteln.<br />

<strong>In</strong> <strong>uns</strong>eren Einrichtungen bilden wir Alten- und Krankenpfl egekräfte<br />

aus. Jedes Jahr sind bei <strong>uns</strong> rund zehn bis zwölf Auszubildende<br />

für eine Praktikumszeit von sechs Wochen tätig. Die<br />

Diakoniestationen sind als anerkannte Praxisstellen seit Jahr-<br />

zehnten Kooperationspartner der Krankenpfl egeschule in<br />

Tra<strong>uns</strong>tein. Als Praxisstelle werden ausschließlich Fachstellen mit<br />

Ausbildern anerkannt, die eine entsprechende Zusatzqualifi kation<br />

nachweisen können.<br />

Der Fachkräftemangel im Pfl egebereich <strong>ist</strong> bereits seit Jahren<br />

spürbar und wird sich rapide verschärfen. Unsere Einrichtungen<br />

versuchen dieser Entwicklung entgegenzuwirken, indem sie<br />

junge Menschen für die Altenpfl ege bege<strong>ist</strong>ern möchten und<br />

ihnen eine Ausbildung in der Pfl ege anbieten. Damit dies gelingt,<br />

müssen vor allem die Rahmenbedingungen passen. <strong>In</strong> diesem<br />

Sinne können wir <strong>uns</strong> den Forderungen nur anschließen, die der<br />

Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pfl ege e.V.<br />

voller <strong>Tatendrang</strong> stellt:<br />

• Mitarbeitende sind es wert, dass sie nicht für Bürokratie und<br />

Nachweise arbeiten, sondern für pfl egebedürftige Menschen.<br />

• Regelungen für eine angemessene Personalausstattung sind<br />

dringend notwendig, damit Berufszufriedenheit und ein langer<br />

Berufsverbleib ermöglicht werden können.<br />

• Es braucht eine Änderung des gesetzlichen Rahmens, damit<br />

bei <strong>allen</strong> Trägern eine tarifgerechte Entlohnung der Mitarbeitenden<br />

sichergestellt werden kann.<br />

• Es braucht eine tatsächliche Entbürokratisierung der Pfl ege,<br />

damit Mitarbeitende mehr Zeit für den Menschen haben.<br />

• Die qualifi zierte Aus-, Fort- und Weiterbildung der Mitarbeitenden<br />

muss auf eine ausreichende fi nanzielle Grundlage gestellt<br />

werden.<br />

Die Umsetzung dieser Rahmenbedingungen geht nicht ohne das<br />

Engagement von <strong>uns</strong> <strong>allen</strong> - von Vorgesetzten, Mitarbeitenden<br />

und all den Kolleginnen und Kollegen in den verschiedenen<br />

Gremien. Für die bisherige Unterstützung und das tatkräftige<br />

Engagement <strong>allen</strong> Beteiligten ein kräftiges Vergelts Gott.<br />

Kurt Schmoll


Fachbereich Seniorenhilfe 15<br />

„Leben im Augenblick“ heißt die Fotoausstellung, die Pfl egedienstleiterin Beate Hamm und der Münchner Fotograf Tom Zilker<br />

konzipiert und Anfang 2012 mit großem Erfolg präsentiert haben. Die Bilder zeigen ausdrucksstarke Momentaufnahmen von<br />

Menschen mit Demenz.


2 16 Kapitelthema Fachbereich Soziale Seitenthema Dienste<br />

Robert Münderlein<br />

Fachbereichsleiter<br />

Fachbereich Soziale Dienste<br />

Neue Perspektiven setzen Kräfte frei<br />

„<strong>In</strong> <strong>uns</strong> <strong>allen</strong> steckt <strong>Tatendrang</strong>.“ Worte wie diese gewinnen für<br />

Menschen eine besondere Bedeutung, die von Arbeitslosigkeit,<br />

Armut und sozialer Ausgrenzung persönlich betroffen sind. Nur<br />

zu gern würden sie ihren <strong>Tatendrang</strong> durch erfolgreiches<br />

berufl iches Wirken umsetzen. Manch einer glaubt bereits gar<br />

nicht mehr daran, dass <strong>Tatendrang</strong> in ihm steckt.<br />

Unser Ziel <strong>ist</strong> es, möglichst <strong>allen</strong> Menschen in <strong>uns</strong>erer Gesellschaft<br />

die Chance zu geben, ihre Ex<strong>ist</strong>enz aus eigener (Arbeits)<br />

Kraft zu sichern und ihre Fähigkeiten zu entfalten. Trotz aller<br />

guten Meldungen über steigende Beschäftigungszahlen und<br />

sinkende Arbeitslosenquoten gibt es auch in <strong>uns</strong>erer Region<br />

Menschen, die bereits über ein Jahr ohne Arbeit sind und<br />

deshalb als schwer vermittelbar gelten. Immer wieder bewahrheitet<br />

sich: Je länger ein Mensch ohne Job <strong>ist</strong>, desto schwieriger<br />

wird es für ihn, eine neue Arbeit zu fi nden.<br />

Vermutlich können nur Betroffene ermessen, was es heißt, über<br />

einen langen Zeitraum ohne Arbeit zu sein: Soziale Kontakte<br />

gehen verloren, die Finanzen entwickeln sich desaströs und auf<br />

Hilfe der Allgemeinheit angewiesen zu sein, nagt am Selbstwert.<br />

Jede weitere erfolglose Bewerbung verstärkt die ohnehin schon<br />

übermächtigen Selbstzweifel. Oftmals gehen große gesundheitliche<br />

Probleme mit der belastenden Situation einher, Resignation<br />

und Hoffnungslosigkeit werden zum bestimmenden Lebensgefühl.<br />

Das gemeinsam mit Kirchengemeinden und Jobcenter Tra<strong>uns</strong>tein<br />

konzipierte Zuversichtsprojekt KLARA gibt langzeitarbeitslosen<br />

Menschen neue Hoffnung. Mit einer Kombination aus<br />

einer stundenweisen Beschäftigung und einem persönlichen<br />

Coaching erhalten die Teilnehmer tatkräftige Unterstützung. <strong>In</strong><br />

den vergangenen dreieinhalb Jahren gelang dadurch 41 von<br />

117 betreuten Personen der Weg zurück in den ersten Arbeitsmarkt.<br />

Weitere 11 Personen entschieden sich für eine weiterführende<br />

Maßnahme, um die Chancen auf eine erfolgreiche<br />

Wiedereingliederung zu verbessern. 24 Teilnehmer schieden<br />

aufgrund von Krankheit aus. Bei 32 Personen gelang zwar keine<br />

Vermittlung in Arbeit, dafür stabilisierte sich jedoch die persönliche<br />

Situation wesentlich.<br />

Einer, dem es gelungen <strong>ist</strong>, die quälenden Jahre der Arbeitslosigkeit<br />

zu überwinden, <strong>ist</strong> Florian Horndasch. Bereits seit fünf<br />

Jahren <strong>ist</strong> er nun in einer renommierten Brauerei im Landkreis<br />

Tra<strong>uns</strong>tein tätig, mittlerweile sogar mit einem unbefr<strong>ist</strong>eten<br />

Arbeitsvertrag. „Ich bin so froh über meine Stelle, denn ich will<br />

arbeiten“, sagt Florian Horndasch und betont: „Ohne das<br />

Projekt KLARA hätte ich es nicht geschafft; ich wäre in ein tiefes<br />

Loch gef<strong>allen</strong>!“<br />

Zusätzlich dazu wurden im Berichtszeitraum 13 langzeitarbeitslose<br />

Menschen im Rahmen von Bürgerarbeit eingestellt. Sie


helfen bei der Betreuung von behinderten Kindern, bei Behördengängen<br />

und bei der Tra<strong>uns</strong>teiner Tafel und arbeiten im<br />

Möbellager der Diakonie.<br />

Bundestagsabgeordnete Dr. Bärbel Kofl er und Anette Farrenkopf,<br />

ehemalige Leiterin der Agentur für Arbeit Tra<strong>uns</strong>tein,<br />

tauschten für einen Tag die Rollen und halfen beim Abholen der<br />

Lebensmittel für die Tra<strong>uns</strong>teiner Tafel. „Die Tafeln lösen bei mir<br />

immer sehr ambivalente Gefühle aus“, gestand Bärbel Kofl er,<br />

„einerseits bin ich voll der Bewunderung, ob des herausragenden<br />

Engagements der vielen Helferinnen und Helfer. Zudem<br />

sind Tafeln eine dringend notwendige Unterstützung für einkommensarme<br />

Menschen. Andererseits jedoch empfi nde ich es als<br />

Fachbereich Kapitelthema Soziale Seitenthema Dienste 17 3<br />

ein Armutszeugnis <strong>uns</strong>erer Gesellschaft, dass es eine Einrichtung<br />

wie diese braucht.“ Beide waren jedoch von dem persönlichen<br />

Kontakt mit langzeitarbeitslosen Mitarbeitern beeindruckt.<br />

„Ich habe heute sehr engagierte Mitarbeiter erlebt“,<br />

sagte Anette Farrenkopf und hob hervor, was ihr an dem<br />

KLARA-Projekt besonders gefalle: „Hier werden zwei Dinge<br />

miteinander verbunden: Das soziale Engagement für benachteiligte<br />

Menschen in der Region und die <strong>In</strong>tegration von langzeitarbeitslosen<br />

Menschen, denen mit diesen geförderten Arbeitsgelegenheiten<br />

der Weg zurück in den ersten Arbeitsmarkt<br />

erleichtert werden soll.“<br />

Diakon Robert Münderlein<br />

Anette Farrenkopf und Dr. Bärbel Kofl er beim Arbeitseinsatz für die Tra<strong>uns</strong>teiner Tafel.


2 18 Kapitelthema Fachbereich Sozialpsychiatrie<br />

Seitenthema<br />

Josef Ramstetter<br />

Fachbereichsleiter<br />

Fachbereich Sozialpsychiatrie<br />

Die individuelle Lebenslage und den Sozialraum im Fokus<br />

Wenn wir Zugang zu <strong>uns</strong>erem <strong>Tatendrang</strong> haben und <strong>uns</strong> selber<br />

als wirksam erleben, fühlen wir eine wichtige Ressource für<br />

<strong>uns</strong>er seelisches Wohlbefinden.<br />

Wie erlebt ein Mensch in depressiven Phasen seinen <strong>Tatendrang</strong>,<br />

wenn er voller innerer Unruhe gleichzeitig wie gelähmt<br />

<strong>ist</strong>? Wie empfindet ein Mensch mit Zwangsstörungen seinen<br />

<strong>Tatendrang</strong>, wenn er kaum seine Wohnung verlassen kann, weil<br />

er sich wieder und wieder die Hände waschen muss? Welchen<br />

<strong>Tatendrang</strong> verspürt ein Mensch in einer psychotischen Phase,<br />

wenn er in seiner Gewissheit von fremden Mächten verfolgt wird<br />

und sich auf atemloser Flucht befindet? Wie beurteilt ein<br />

Mensch in der Erstarrung einer Angst- und Panikattacke seinen<br />

<strong>Tatendrang</strong>?<br />

Kennen auch Sie Phasen oder Situationen in Ihrem Leben, in<br />

denen Sie Ihren eigenen <strong>Tatendrang</strong> für verloren gehalten<br />

haben? Und wie haben Sie schließlich wieder Zugang zu Ihrer<br />

Kraft gefunden?<br />

Wie erlebt ein Mitarbeiter oder Kollege seinen <strong>Tatendrang</strong>, wenn<br />

er nach Jahren kraftvollen Engagements in sich nur noch<br />

Erschöpfung, Müdigkeit, Entmutigung und Überdruss wahrnimmt?<br />

Wie viel ungeheuchelte Solidarität und Wertschätzung<br />

erfährt er dann in der Unternehmenskultur?<br />

<strong>In</strong> <strong>allen</strong> psychosozialen Beratungen und Begleitungen oder in<br />

<strong>uns</strong>eren Arbeitsprojekten werden wir zu Verbündeten der oft<br />

verschütteten Lebensressourcen. Mit jedem Betroffenen<br />

begeben wir <strong>uns</strong> auf eine Reise zu den Möglichkeiten, die eigene<br />

Wirksamkeit bei sich und im Spiegel sozialer <strong>In</strong>teraktion neu zu<br />

entdecken und real zu erfahren.<br />

Für das Wachstum und die Stabilisierung von Gesundheit<br />

gestalten wir Alltagserfahrungen und „gießen“ dabei folgende<br />

drei „Heilpflanzen“ (vgl. – Antonovsky – Salutogenese):<br />

1. Die Verstehbarkeit – ich verstehe dem Grunde nach, was in<br />

mir und um mich herum los <strong>ist</strong> und bin den Dingen nicht<br />

ohnmächtig ausgeliefert.<br />

2. Die Handhabbarkeit – im Großen und Ganzen habe ich die<br />

Mittel und Wege, um meine Aufgaben zu bewältigen.<br />

3. Die Sinnhaftigkeit – es gibt Bereiche und Menschen in mei-<br />

nem Leben, die mir wichtig sind und für die sich meine An-<br />

strengung lohnt.<br />

Vom Ge<strong>ist</strong> der wechselseitigen Selbstwirksamkeit und des<br />

dialogischen Lernens – wir nennen sie auch Win-Win-Situationen<br />

– sind alle <strong>uns</strong>ere Projekte der neueren Generation<br />

geprägt.<br />

Menschen, die zu ihrem <strong>Tatendrang</strong> wieder Zugang gefunden<br />

haben, scheinen selber zu einem ansteckenden Gesundheitsfaktor<br />

zu werden.<br />

Frau M. wagte vor drei Jahren erste Schritte ins Tageszentrum,<br />

ließ sich dann auf die Mitarbeit im Zuverdienstprojekt ein und<br />

wurde vor Kurzem von <strong>uns</strong>erem <strong>In</strong>dustriekunden als feste<br />

Mitarbeiterin abgeworben.<br />

Herr L. machte sein Hobby zum Beruf: vom Schauspiel im<br />

integrativen Theaterprojekt zum Job im Landestheater.<br />

Psychiatrieerfahrene werden zu Lehrenden im Schulprojekt<br />

„Lernpaket psychische Gesundheit“.<br />

Die jahrzehntelange Heimbewohnerin Frau S. aus M. wird im<br />

Stützpunkt Wohnen zur ganz normalen Nachbarin am Neuöttinger<br />

Stadtplatz.<br />

Acht junge Klienten tauschen regelmäßig ihre Konsumorientierung<br />

gegen den Klettergurt aus.<br />

Herr E. will nicht länger Klient sein. Er kauft jetzt über das<br />

persönliche Budget als Auftraggeber die nötige Ass<strong>ist</strong>enzle<strong>ist</strong>ung<br />

bei <strong>uns</strong> ein.


Im gemeindepsychiatrischen Fachbereich begleiten die Mitarbeitenden<br />

bei rapide steigenden Fallzahlen jährlich über 1000 Klien-<br />

ten und deren Angehörige mit einem differenzierten Verbund von<br />

passgenauen Le<strong>ist</strong>ungen zur Wohnass<strong>ist</strong>enz, vier Tageszentren<br />

mit breit gefächerten Trainings- und Arbeitsmöglichkeiten und<br />

zwei Sozialpsychiatrischen Diensten mit vielfältigen Beratungsangeboten.<br />

Jenseits von traditionellen institutionsbezogenen Denkmustern<br />

und über Einrichtungsgrenzen hinweg, rücken <strong>uns</strong>ere Fachkräfte<br />

die individuelle Lebenslage und den Sozialraum jedes Klienten in<br />

den Fokus.<br />

Aber auch in den besten therapeutischen Dienstle<strong>ist</strong>ungen bleibt<br />

der Klient in der Rolle des „Verbrauchers“. Unser Ziel sind<br />

Lebensbedingungen, in denen jeder mit Würde und auf Augen-<br />

Verstehbarkeit,<br />

Handhabbarkeit und<br />

Sinnhaftigkeit – drei<br />

„Heilpflanzen“ für<br />

Wachstum und<br />

Stabilisierung von<br />

Gesundheit.<br />

Beispielsweise<br />

durch die Arbeit im<br />

Zuverdienstprojekt.<br />

Eine sinnvolle Tätigkeit: Der Mensabetrieb am Kurfürst-Maximilian-Gymnasium<br />

durch das Tageszentrum Burghausen.<br />

Fachbereich Kapitelthema Sozialpsychiatrie Seitenthema 19 3<br />

höhe unverzichtbarer notwendiger Teil in einem größeren Ganzen<br />

<strong>ist</strong>.<br />

<strong>In</strong> der professionellen Weiterentwicklung, hin zu einer menschengerechten<br />

Gestaltung <strong>uns</strong>erer Lebensfelder in Gemeinden und<br />

Unternehmen, finden wir <strong>uns</strong> zunehmend in Rollen als Beziehungsstifter,<br />

Lebensweltenverbinder, Erwachsenenbildner,<br />

Moderatoren von menschlichen Kommunikationsprozessen und<br />

manchmal vielleicht auch als Friedensarbeiter und Virusträger<br />

ansteckender Gesundheit.<br />

Vergelts Gott <strong>allen</strong> beteiligten Weggefährten für ihr Vertrauen, ihre<br />

Unterstützung und die menschliche Solidarität.<br />

Sepp Ramstetter<br />

<strong>In</strong> der psychosozialen Begleitung eigene Möglichkeiten<br />

erfahren.


2 20 Kapitelthema <strong>In</strong>terview Dekan Seitenthema Peter Bertram<br />

Am 30. September 2012 wurde Pfarrer Peter Bertram feierlich in sein Amt als Dekan eingeführt.<br />

<strong>In</strong> dem <strong>In</strong>terview berichtet er über besonders prägende Erlebnisse seiner Jugendzeit, über die<br />

Bedeutung der Familie und worauf er sich als Dekan des Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirks<br />

Tra<strong>uns</strong>tein ganz besonders freut. Das Gespräch führte Öffentlichkeitsreferent Klaus Rieder.<br />

Herr Bertram, wie würden Sie sich selbst beschreiben?<br />

Als munteren lebensfrohen Menschen, der gerne in Kontakt mit<br />

anderen <strong>ist</strong> und gemeinsam etwas auf den Weg bringt.<br />

Sie sind in Rosenheim aufgewachsen, hier verwurzelt und<br />

sprechen bairisch – wie wird man mit dieser Voraussetzung<br />

evangelischer Dekan?<br />

Ein evangelischer Oberbayer, der in der bayerischen Landeskirche<br />

seinen Weg macht, <strong>ist</strong> tatsächlich nicht die Regel. Prägend<br />

waren für mich Personen und viele Fragen, auf die es keine<br />

einfachen Antworten gibt. So kam eins zum anderen.<br />

Entschieden Sie sich aufgrund eines besonderen Erlebnisses<br />

dazu, Pfarrer zu werden?<br />

Die Entscheidung zum Pfarrer war ein längerer Prozess, den ich<br />

unter die Überschrift Sinnsuche stellen würde. Bereits als<br />

knapp 20-Jähriger habe ich im Rettungsdienst hautnah ex<strong>ist</strong>enzielle<br />

Situationen erlebt. Nahezu automatisch stellten sich da<br />

Fragen nach dem Warum und Wieso. Diese Fragen waren die<br />

Triebfeder, Theologie zu studieren. Es gab also kein einzelnes<br />

Bekehrungserlebnis, sondern ein <strong>In</strong>-den-Glauben-Hineinwachsen.<br />

Sie haben sich schon in der Jugendzeit ehrenamtlich<br />

engagiert?<br />

<strong>In</strong> der Jugendzeit machte ich sehr viel Sport. Darauf folgte die<br />

ehrenamtliche Tätigkeit beim Bayerischen Roten Kreuz mit sehr<br />

prägenden Erlebnissen im Rettungsdienst. Das hat mir unendlich<br />

viel gegeben.<br />

Sie sind verheiratet und haben vier Kinder – was bedeutet<br />

Ihnen persönlich Familie?<br />

Familie <strong>ist</strong> Heimat und Kraftquelle, aber auch ein Ort, an dem<br />

Kräfte gebunden werden und man in der Verantwortung steht.<br />

Familie <strong>ist</strong> ein sozialer Lernort ohne Ende, einfach nur bereichernd!<br />

Was haben Sie von ihren Kindern gelernt?<br />

Vor allem einen jeweils aktuellen Lebensbezug. Kinder halten<br />

einen am Puls der Zeit und sind kritische Begleiter.<br />

Was sind Ihre inneren Antreiber?<br />

<strong>In</strong> erster Linie Fragen sowie Menschen, die mich mit Fragen<br />

konfrontieren. Es <strong>ist</strong> schön, Wegbegleiter sein zu können. Es<br />

liegt mir sehr am Herzen, Ziele mit großer Leidenschaft zu<br />

verfolgen und die Wegbegleitung durch Kirche und Diakonie in<br />

guter Weise zu gestalten.<br />

Auf was freuen Sie sich als Dekan?<br />

Ich freue mich auf die Gestaltung von Lebensräumen und<br />

möchte da sein, wenn Unterstützung gebraucht wird. Besonders<br />

schön finde ich es, die bunte Vielfalt an Menschen und<br />

Facetten in Kirche und Diakonie erleben zu können.<br />

Die Vielgestaltigkeit <strong>uns</strong>erer Kirchengemeinden in den vier<br />

Landkreisen <strong>ist</strong> eine sehr reizvolle Aufgabe. Als Dekan hoffe ich,<br />

gute Rahmenbedingungen für die Kolleginnen und Kollegen im<br />

Gemeindepfarramt schaffen zu können.<br />

An Ihre neue Aufgabe als Dekan gedacht – haben Sie vor<br />

etwas Angst?<br />

Angst habe ich keine, Respekt jedoch vor vielem.<br />

Was verbinden Sie mit dem Diakonischen <strong>Werk</strong><br />

Tra<strong>uns</strong>tein e.V.?<br />

Leidenschaftlicher Einsatz für die Lösung von Problemen und<br />

die Fähigkeit, aus einer großen inneren Kraft heraus Hilfen<br />

anzubieten. Es f<strong>allen</strong> mir sofort viele segensreiche Einrichtungen<br />

und Beratungsstellen ein, die eng verzahnt mit den<br />

verantwortlichen kommunalen Stellen und mit den Kirchengemeinden<br />

vor Ort tätig sind.<br />

Rund zwei Drittel der Mitarbeitenden <strong>uns</strong>eres Diakonischen<br />

<strong>Werk</strong>s sind katholisch. Wie bewerten Sie diese Tatsache?<br />

Das <strong>ist</strong> Chance und Bereicherung zugleich. Karitatives und<br />

diakonisches Handeln hat eine große Schnittstelle. <strong>In</strong> Fragen<br />

der Seelsorge spielen konfessionelle Grenzen eine sehr<br />

untergeordnete Rolle, weil wir dabei den Menschen mit all<br />

seinen Chancen und Grenzen im Blick haben.<br />

Was möchten Sie Mitarbeitenden der Diakonie gerne mit<br />

auf den Weg geben?<br />

Jede einzelne Mitarbeiterin und jeder einzelne Mitarbeiter <strong>ist</strong> ein<br />

Schatz für <strong>uns</strong>ere Kirche. Ihr Einsatz, sei es in der Beratungsstelle,<br />

im Heim, in der Pflege oder in der Arbeit mit schwerstbehinderten<br />

Menschen, <strong>ist</strong> nicht hoch genug wertzuschätzen.<br />

Oftmals entspricht weder die Entlohnung noch die öffentliche<br />

Anerkennung dem Wert der erbrachten Le<strong>ist</strong>ung. Das stellt <strong>uns</strong><br />

vor eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Ohne eine<br />

hohe innere Motivation kann man diesen Dienst langfr<strong>ist</strong>ig nicht<br />

tun.<br />

Da <strong>ist</strong> es gut, dass die Diakonie selber ein verlässlicher Arbeitgeber<br />

<strong>ist</strong>, der diese Problematik genau sieht und die Rahmenbedingungen<br />

verbessern will. Ich denke hierbei an Fortbil-<br />

dungen und an die wertschätzende Atmosphäre in den Einrichtungen<br />

des Diakonischen <strong>Werk</strong>s Tra<strong>uns</strong>tein. Das war auch am


Diakoniesonntag erlebbar, als langjährige Mitarbeitende in der<br />

Kirche im Beisein ihrer Angehörigen geehrt und danach festlich<br />

bewirtet wurden. Das sind wichtige Zeichen der Wertschätzung.<br />

Der Dienstgeber muss zudem auf die physische und psychische<br />

Gesundheit seiner Mitarbeitenden aufpassen und<br />

Fürsorgeverantwortung wahrnehmen. Bei allem ökonomischen<br />

Druck kommt es auch auf solche weichen Faktoren an.<br />

Auf was werden Sie als Vorsitzender des Kuratoriums<br />

besonders Wert legen?<br />

Es geht um ein <strong>Diakonisches</strong> <strong>Werk</strong>, in dem der chr<strong>ist</strong>liche Ge<strong>ist</strong><br />

von Wertschätzung und Annahme spürbar lebt. Das soll sich im<br />

Tun widerspiegeln.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Bitte vervollständigen Sie die Sätze:<br />

Die Bilder entstanden beim Gespräch im Büro sowie am Tag der kirchlichen Einführung.<br />

<strong>In</strong>terview Kapitelthema Dekan Peter Seitenthema Bertram 21 3<br />

Am schönsten finde ich es als Dekan...<br />

vielen unterschiedlichen Menschen begegnen zu können.<br />

Kritik <strong>ist</strong> für mich...<br />

etwas, was mich nachdenklich macht.<br />

Eine besondere Freude machen mir Menschen, die...<br />

Lust auf Leben machen.<br />

Am Dekanat Tra<strong>uns</strong>tein gefällt mir...<br />

die bunte Vielfalt der Regionen.<br />

Diese drei Werte sind mir im Leben besonders wichtig:<br />

Liebe, Glaubwürdigkeit und Gerechtigkeit.<br />

Am liebsten unternehme ich in meiner Freizeit...<br />

etwas an der frischen Luft.<br />

Wenn ich 2029 in Ruhestand gehe, möchte ich von mir<br />

sagen können:<br />

Das, was mir Gott an Talenten gegeben hat, habe ich so<br />

gut ich konnte eingebracht.


22 Kuratorium<br />

Kuratorium<br />

<strong>In</strong> der Funktion als Aufsichtsrat berät und entscheidet das<br />

Kuratorium über die Zielrichtung und die strategische Orientierung<br />

des Gesamtunternehmens, den jährlichen Haushaltsplan<br />

sowie den <strong>In</strong>vestitions- und <strong>In</strong>standhaltungsplan.<br />

Folgende Personen bilden das Kuratorium in dieser Legislaturperiode:<br />

1. Vorsitzender des Kuratoriums:<br />

Dekan Gottfried Stritar<br />

Beschließende Mitglieder des Kuratoriums:<br />

Brigitte Eisenrieder<br />

Dr. med. Regine Roeder<br />

Hans-Georg Bredull<br />

Dr. Jochen Imhoff<br />

Fritz Stahl<br />

Beratende Mitglieder des Kuratoriums:<br />

Dieter Pape<br />

Klaus Schultze<br />

Birgit Schiller<br />

Margarete Winnichner<br />

Thomas Zugehör<br />

Dekan Gottfried Stritar:<br />

„Wer diesen <strong>Tatendrang</strong><br />

spürt, der sollte auch etwas<br />

tun – getreu dem Motto von<br />

Erich Kästner: „Es gibt nichts<br />

Gutes. Außer man tut es.“<br />

Brigitte Eisenrieder:<br />

„<strong>In</strong> <strong>uns</strong> <strong>allen</strong> <strong>ist</strong> <strong>Tatendrang</strong>,<br />

den Benachteiligten <strong>uns</strong>erer<br />

Gesellschaft zur Seite zu<br />

stehen, so wünsche ich mir<br />

die Diakonie.“<br />

Dr. med. Regine Roeder:<br />

„Stillstand <strong>ist</strong> Rückschritt.“<br />

Pfarrer Hans-Georg Bredull:<br />

„<strong>Tatendrang</strong> der Tra<strong>uns</strong>teiner<br />

Diakonie – nicht immer leicht<br />

gemacht – und doch nicht zu<br />

bremsen: für Menschen, die<br />

<strong>uns</strong>ere Hilfe notwendig<br />

brauchen.“


Dr. Jochen Imhoff:<br />

„<strong>Tatendrang</strong> <strong>ist</strong> besonders<br />

dann von Segen, wenn er<br />

diakonisch professionell und<br />

in Verbindung von Tat und<br />

Wort Leib und Seele betrifft.“<br />

Wirtschaftsprüfer Dieter Pape:<br />

„<strong>In</strong> <strong>uns</strong> <strong>allen</strong> <strong>ist</strong> Liebe.<br />

Ohne sie bewirkt <strong>uns</strong>er Leben<br />

nichts.“<br />

Klaus Schultze:<br />

„Der Dienst am Nächsten<br />

schließt die Selbstsorge ein,<br />

Diakonie folgt Mt. 22,<br />

Vers 38,39. Auf See heißt es:<br />

Eine Hand für den Mann und<br />

eine Hand für das Schiff.“<br />

Fritz Stahl:<br />

„Ich bin fest davon überzeugt,<br />

dass wir für ein gutes Leben<br />

beides brauchen:<br />

das Fest-auf-dem-Boden-der-<br />

Tatsachen-Stehen und das<br />

Träumen. Wer nicht träumt,<br />

versucht nicht Barrieren zu<br />

überwinden, wer nur träumt,<br />

bleibt stehen, obwohl er nur zu<br />

gehen bräuchte. Die gute<br />

Mischung wünsche ich weiter<br />

<strong>uns</strong>erer Diakonie.“<br />

Kuratorium | Förderstiftung 23<br />

Förderstiftung<br />

Die Förderstiftung des Diakonischen <strong>Werk</strong>s Tra<strong>uns</strong>tein<br />

widmet sich diakonischen Anliegen.<br />

Alle Spenden an die Förderstiftung bleiben als<br />

Stiftungskapital erhalten und stärken damit langfr<strong>ist</strong>ig<br />

und nachhaltig den Zinsertrag der Stiftung. Mit<br />

den Zinsen wird die Arbeit der Diakonie für Menschen<br />

gefördert, die auf Hilfe und Zuwendung<br />

angewiesen sind.<br />

Zudem lobt die Förderstiftung den Dietrich-Bonhoeffer-Preis<br />

aus. Der Preis richtet sich an Jugendliche,<br />

die mutig für die Würde anderer eintreten und für<br />

Gerechtigkeit streiten. Bewerbungen und Vorschläge<br />

sind jeweils von November bis Mai eines laufenden<br />

Schuljahres beim Diakonischen <strong>Werk</strong> Tra<strong>uns</strong>tein e.V.<br />

einzureichen.<br />

Stiftungsvorstand:<br />

Gottfried Stritar, Dekan i. R.<br />

Fritz Stahl, Alt-Oberbürgerme<strong>ist</strong>er i. R.<br />

Stiftungsrat:<br />

Rainer Krick, Vorsitzender<br />

Burghilde Schweiger, stellv. Vors.<br />

Heide Bär<br />

Franz Werner<br />

Thomas Zugehör<br />

Förderstiftung des<br />

Diakonischen <strong>Werk</strong>s Tra<strong>uns</strong>tein<br />

Crailsheimstraße 12<br />

83278 Tra<strong>uns</strong>tein<br />

Telefon: 08 61 98 98-0<br />

Telefax: 08 61 98 98-123<br />

Bankverbindung:<br />

Evang. Kreditgenossenschaft eG<br />

BLZ 520 604 10<br />

Kto.-Nr. 3 404 005


4 Kapitelthema Seitenthema<br />

<strong>Diakonisches</strong> <strong>Werk</strong><br />

Tra<strong>uns</strong>tein e.V.<br />

83278 Tra<strong>uns</strong>tein<br />

Crailsheimstraße 12<br />

Tel. 08 61 98 98 - 0<br />

Fax 08 61 98 98 -123<br />

www.diakonie-tra<strong>uns</strong>tein.de<br />

info@diakonie-tra<strong>uns</strong>tein.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Donnerstag<br />

8.00 – 12.00 und 13.00 – 16.00 Uhr<br />

Freitag 8.00 – 12.00 Uhr

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