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Drösser Magazin 2008 - Drösser Stahlhandel

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DRÖSSER| MAGAZIN – IMMER AUF DEM NEUESTEN STAND.<br />

Die Preissituation im<br />

<strong>Stahlhandel</strong> <strong>2008</strong>.<br />

Industrie sieht Stahlpreis als Gefahr für die Konjunktur.<br />

Ab Anfang des Jahres <strong>2008</strong> sind die Beschaffungspreise<br />

für Stahl dramatisch<br />

gestiegen. Dieser Anstieg wurde vor<br />

allem von einer massiven Verteuerung<br />

bei den zur Stahlherstellung nötigen<br />

Rohstoffe getrieben.<br />

Beim Eisenerz betrug die durchschnittliche<br />

Verteuerung 65 Prozent im Vergleich<br />

zum Jahr 2007, bei Kokskohle<br />

stieg der Preis um das Dreifache.<br />

Preisentwicklungen bei Eisenerz und Kohle.<br />

Stahlschrott hat sich ebenfalls massiv<br />

verteuert. Im Juni <strong>2008</strong> notierte der Preis<br />

für die Richtsorte 2 bei Euro 425,50. Dies<br />

ist fast eine Verdoppelung im Vergleich<br />

zum Dezember 2007.<br />

Schrottpreis – Richtsorte 2 (in Euro).<br />

Laut Aussagen der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl erreichen dieses Jahr die<br />

Rohstoff- und Energiekosten erstmals<br />

mehr als 80 Prozent der Gesamtkosten<br />

für die Produktion einer Tonne Walzstahl.<br />

Grund für die drastische Verteuerung der<br />

zur Stahlproduktion notwendigen Rohund<br />

Sekundärrohstoffe ist vornehmlich<br />

die weltweit starke Nachfrage nach Stahl.<br />

Diesem Nachfragesog auf der einen Seite<br />

steht ein oligopolistisch geprägter Anbietermarkt<br />

bei den Rohstoffen Eisenerz<br />

und Koks bzw. Kokskohle gegenüber.<br />

Die drei größten Produzenten von Eisenerz<br />

haben zusammen einen Marktanteil<br />

von fast 75 Prozent.<br />

Auch bei Stahlschrott war die weltweite<br />

Nachfrage bis zum Sommer extrem<br />

hoch. In Europa wurde diese Nachfrage<br />

vor allem von Rußland und der Türkei<br />

getrieben. In diesen Ländern werden<br />

große Mengen zur elektrostahlbasierten<br />

Baustahlproduktion benötigt. Dieser<br />

Stahl geht in hohen Mengen in Bauvorhaben<br />

auf der arabischen Halbinsel ein.<br />

Ab Ende Juli ist der Schrottpreis merklich<br />

unter Druck geraten. Im August notierte<br />

die Richtsorte 2 bei Euro 381,00.<br />

Mittlerweile ist der Preis weiter gefallen.<br />

Für September wird ein weiterer deutlicher<br />

Rückgang der Notierung erwartet.<br />

Als Gründe dafür werden u.a. die Immobilienkrise<br />

und die Beeinträchtigung<br />

der Bautätigkeit in der Ölregion durch<br />

den Ramadan genannt. Auf dem Markt<br />

herrscht aktuell eine große spekulativ<br />

getriebene Kaufzurückhaltung.<br />

Faktoren, die die zukünftige<br />

mengenmäßige und preisliche<br />

Entwicklung beeinflussen<br />

Die weltweite Eintrübung der Konjunktur,<br />

wie sie im Herbst dieses Jahres spürbar<br />

ist, kann temporär zu einer weltweit nachlassenden<br />

Nachfrage nach Stahl führen,<br />

welches auch negative Auswirkungen auf<br />

den Lagerabsatz mit Walzstahlfertigerzeugnissen<br />

im Jahr 2009 haben könnte.<br />

Auf der anderen Seite erfreuen sich die<br />

Hauptabnehmergruppen des deutschen<br />

<strong>Stahlhandel</strong>s weiterhin einer guten bis<br />

sehr guten Auftragslage.<br />

Was die Preise bei Langprodukten betrifft,<br />

wird abzuwarten sein, ob sich die<br />

Kaufzurückhaltung und damit der Preisverfall<br />

beim Schrott fortsetzen wird. Bei<br />

Flachprodukten ist vorerst seitens der<br />

Produzenten kein Preisrückgang in Sicht.<br />

Spot-Preise für Eisenerz haben zwar<br />

leicht nachgegeben, für die kommenden<br />

Jahresabschlüsse zwischen Eisenerzlieferanten<br />

und Stahlwerken sind jedoch<br />

nach wie vor weitere Preissteigerungen<br />

im Gespräch.<br />

Fachkommentar: Jörg Feger<br />

Bereichsleiter BDS Research<br />

BDS AG - BUNDESVERBAND<br />

DEUTSCHER STAHLHANDEL<br />

Max-Planck-Str. 1 · D-40237 Düsseldorf<br />

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