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CARY MOORE

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In schlechter<br />

Gesellschoftooo<br />

1. v.l.n.r.: Gregg Dechert, Brian Howe,<br />

Simon Kirke, Boz Burell, Mick Ralphs<br />

1f |s im Argust 1982 das sechste Bad Gompany-Album<br />

'Rough<br />

ll Diamonds' erschien, war dies fûr die weltweit groBe Fan-<br />

Frgemeinde der Band ein AnlaB zur Trauer. Die regendàre<br />

Blues-Rock-Band um Paul Rogers und Mick Ralphs wirkte ausgebrannt<br />

und kopierte nur noch in einfàltiger Manie ihre eigenen<br />

ldeen. Das Ende von Bad Company schien gekommen und<br />

in den Registern der Musikbranche rangierte die Gruppe nur<br />

noch unter der Rubrik 'ehemals erfolgreiche Bands'. Dort brieb<br />

sie bis zum 3. Oktober letzten Jahres, jenem Tag, an dem sich<br />

Bad Company mit einem neuen Album zuri..ickmeldeten. Und wie<br />

sie sich zurûckmeldeten!<br />

'Fame<br />

And Fortune' brachte mit zehn Songs wieder die alte<br />

Power rùber und bestach zudem mit einer infuressanten Mixtur<br />

aus traditionellen Blues-Elementen und modernem, brutatvitalem<br />

Mainstream-Rock. Nachdem die Band zusammen mit ihrem<br />

neuen Sànger Brian Howe (ex-Ted Nugent-Band) Ende letzten<br />

Jahres auf einer groBen us-Tour abrâumte, trat sie jetzt erstmals<br />

in Deutschland auf. Metal Hammer traf Bad Company vor<br />

ihrem Frankfurter Konzert, und Drummer simon Kirke éowie Gitarrist<br />

Mick Ralphs hatten eine Menge zu erzàhlen- [iber die retzten<br />

vier Jahre, das aktuelle Album, den neuen Sânger Brian Howe<br />

und ûber die Tour mit Deep Purple.<br />

Angesprochen auf den Reunions-<br />

Proze9 der Band ist Drummer Simon<br />

sofort in seinem Element und rùckt<br />

gleich zu Beginn des Gespràchs<br />

grundsàtzliche Einschâtzungen zurecht<br />

,,Das Wort 'Reunion' ist hier<br />

ntcht richtig. Wir haben uns nie aufgelôst<br />

und haben daher auch nie in<br />

dem Sinne die Band wieder neu oegrùndet.<br />

Was passiert ist, ist gànz<br />

einfach folgendes," sagt Simon ruhig<br />

und holt tref Luft, um zu einer lângeren<br />

Erzàhf ung anzusetzen ,,Wir hatten<br />

nach dem 'B2er-Album 'Rough<br />

Dramonds' einfach die Nase voll. Wir<br />

sahen ein, daB es das Beste war mal<br />

etne làngere Pause zu machen und<br />

das ganze Projekt neu zu ûberdenken.<br />

lch spielte zusammen mit Frankie<br />

Miller und Mick Balphs ein Atbum<br />

etn und mischte hin und wieder bei<br />

Sessions mit.Halt die ùbliche Geschichte<br />

Mitte 1984 bekamen wtr einen<br />

Anruf vom Chef unserer Plattenfirma<br />

'Atlantic oviel also zur Ëntstehungsgeschrchte<br />

des aktuellen Bad<br />

Company-Longplayers' Fame<br />

And Forlune'. Auf dem Cover dieses<br />

Albums wa( zu lesen, daB Mick<br />

Jones von Foreigner der Band<br />

'Executive<br />

als<br />

Producer' zur Seite gestanden<br />

hat Wie wichtig war er fûr<br />

das Zustandekommen des Albums?<br />

Simone Kirke dazu: ,,Nun, er war einer<br />

der begeistert von der ldee eines<br />

neuen Slarts unserer Band war und<br />

uns von daher jede erdenkliche Hilfe<br />

geboten hat Er war eine groBe<br />

Stùtze wàhrend der Produktion und<br />

hat ja auch zweiSongs des neuen Albums<br />

mitgeschrieben." Mick Ralphs<br />

ergânzt: ,,Mick war fùr die Produktion<br />

so wichtig, weil er von Beginn an.<br />

also bereits bei den ersten Demos,<br />

dabei war und so fùr uns einen<br />

O ri e nt ieru ngspu n kt gebitdet h at, de r<br />

mit etwas Distanz die Entwicklung<br />

des Songmaterials vertoQte und uns<br />

au f ve rsch t ed e ne Fe hlerq u el I e n aufmerksam<br />

machte. Generell kann<br />

man sagen, daî die verstàrkten<br />

Mainstream-Eintlùsse auf<br />

Records'. Der woltte<br />

sich erkundigen, was wir noch so<br />

machen und ob wir nach all der<br />

Rumhàngerei nicht Lust hâtten, mal<br />

wieder<br />

'Wieso<br />

ein neues Album zu machen.<br />

eigentlich nicht?', dachten wir<br />

und begannen sehr schnell, ldeen fûr<br />

neue Songs zu sammeln. Dabei hatten<br />

Mick, Boz und ich natùrtich mit<br />

einem Problem zu kàmpfen: fuul Rogers<br />

hatte inzwischen mit Jimmy<br />

Page die Band'The Firm'gegrùndet<br />

und war unabkômmlich fùr das Bad<br />

Company-Projekt. Paul ist ein toller<br />

Sànger und es war auch sehr<br />

schwierig, einen geeigneten Ersatz<br />

fùr ihn zu finden. Dann aber stieBen<br />

wir auf Brian Howe und waren begeistert<br />

von ihm. Nachdem wir mit Brian<br />

einen unseren Vorstellungen entsprechenden<br />

Sànger gefunden hatten,<br />

gingen wir in das auBerhalb von London<br />

gelegene Studio von Jimmy<br />

Page. Dort spielten wir in aller Ruhe<br />

dte Tracks ein und gingen anschlie-<br />

Bend zum Abmischen des Albums<br />

nach Los Angeles. Damit schlieBt<br />

sich der Kreis "<br />

'Fame And<br />

Fortune' von Mick ausgehen."<br />

Da stellt sich natùrlich die Frage, wie<br />

die Band selbst das neue Album<br />

sreht.<br />

Simon Kirke ist mit Vergleichen<br />

schnell zur Hand. ,,Unsere neue LP<br />

ist<br />

'74er<br />

sicherlich nicht so gut wie das<br />

Debut. Wenn ich eine Rangliste<br />

unserer bisher sieben Platten hàtte,<br />

wùrde ich unser neues Album an<br />

zweite Stelle hinter 'Run ,der Band, er ist auch - was mir bei<br />

unserer Zusammenkunft backstage<br />

in der Frankfurter Festhalle auffâllt -<br />

der ruhende Pol der Truppe, fast so<br />

Wie eine Vaterfigur fùr die anderen<br />

Die Frage, ob der zuletzt bei Ted Nugent<br />

aktive Brian Howe in die Rolle<br />

des souverànen Frontmans von Bad<br />

Company hineinwachsen kann, wird<br />

sich erst im Laufe derZeil beantworten<br />

lassen kônnen. lch habe nach<br />

dem, was ich gesehen habe, so meine<br />

Zweifel, auch wenn mir Simon<br />

Kirke mehrmals beteuert, daB Brian<br />

der Rock-Performer der Zukunft sei:<br />

,,Brian paBt zu uns. Das haben schon<br />

die ersten Sesslons mit ihm gezeigt.<br />

Er hat hart gearbeitet, und schon bei<br />

der erfolgreichen US-Tour im vergangenen<br />

Jahr hat sich schnell erwiesen,<br />

daB er sich auch live ideal mit<br />

uns ergànzt."<br />

With The<br />

Pack'stellen."<br />

Mit dem Ausstieg von Paul Rodgers<br />

hat die Band gleichzeitig auch ein<br />

wichtiges Aushàngeschild verloren.<br />

Haben die drei verbliebenen Origrnalmitglieder<br />

keine Angst, daB die<br />

Fans ihn sowohl bei den neuen Alben<br />

wie auch bei Konzerten vermissen<br />

werden? Die Frage hat gesessen!<br />

Simon scheint nur ungerne Antwort<br />

darauf zu geben: ,,Die Reaktionen,<br />

die wir bisher auf das Album bekommen<br />

haben, lassen daraul<br />

schlieBen, daB die Fans ihn nicht vermissen,"<br />

antwortet der Drummer<br />

knapp und gibt uns zu verstehen, daB<br />

er das Thema wechseln will. Auch<br />

Mick àuBert sich zu diesem Problem:<br />

,,Sicherlich, fuul ist ein groBartiger<br />

Sânger mit einer unverkennbaren<br />

Stimme. Brian wird, ganz egal wie<br />

seine Stimme sich noch entwickeln<br />

wird, das alte Materialvon Bad Company<br />

nie in der Manier eines Paul<br />

Rodgers singen kônnen. Seine Vocals<br />

haben einen ganz eigenstàndigen<br />

Charakter. Das mùssen die Fans<br />

eben akeptieren, und ich denke, daB<br />

sie das auch machen werden,"<br />

schlieBt er optimistisch. Mick ist nicht<br />

nur musikalisch gesehen der Kopf<br />

4. Mick Ralphs: Ruhepol und musikal<br />

scher Kopf der Band<br />

Mit dem Verlauf der Tour hier in Europa<br />

sind die Mitglieder der Band<br />

ebenfalls sehr zufrieden. Simon: ,.Es<br />

ist natûrlich eine groBe Ehre fùr uns,<br />

hier zusammen mit Deep Purple<br />

sptelen zu kônnen. Wir kennen die<br />

Band schon seit Jahren, sind mit den<br />

Musikern befreundet und haben somit<br />

die besten Bedingungen, um jeden<br />

Abend eine gute Show abliefern<br />

zu kônnen. Unser Sound paBt sehr<br />

gut zu dem von Deep Purple, und daher<br />

ist die Show als ganzes sehr attraktiv.<br />

Fùr uns ist es hochst befriedigend,<br />

daB die Leute in den Konzerten<br />

auf Anhieb die neuen Songs erkannt<br />

haben und sie lautstark bejubeln."<br />

lm Spàtsommer zieht es die neuformrerten<br />

Bad Company wieder ins<br />

Studio. Einige Songs fùr das kommende<br />

Album, das nach Aussage<br />

von Simon<br />

'mehr wie die traditionellen<br />

Bad Company klingen wirdi sind<br />

bereits geschrieben. Da darf man gespannt<br />

sein. .<br />

Matthias lmmel<br />

Mernl Hnl,ll,len<br />

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