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I't<br />
yer' produziert hat) als Produzenten, und er<br />
'<br />
war einfach nicht der richtige Mann fûr un-<br />
I sere Art zu arbeiten. Er ist wirktich ein Supertyp,<br />
und ich respektiere ihn ebensosehr<br />
wie ich auch meinen Vater respektiere, aber<br />
es klappte halt einfach nicht. Als wir das<br />
dann feststellten, war es bereits zu spât. Wir<br />
konnten einfach nicht mehr zuruck, da wir<br />
sowohl finanzielle als auch zeitliche Verpflichtungen<br />
hatten. Beim letzten Abmischen<br />
war ich gar nicht mehr dabei, und ich<br />
es von Peter Coleman, der zuvor schon vier<br />
Pat Benatar LP's produziert und in ganz frûhen<br />
Zeiten auch mit Blondie zusammengearbeitet<br />
hat. Ein sehr gutes Hardrock-Album;<br />
bevor es jedoch erhâltlich sein wird, mûs-<br />
: sen wir uns erstmal mit einer Single,<br />
'Only<br />
Humani zufriedenstellen. In der Firma wur-<br />
: de die Scheibe mit ganz verschiedenen Reaktionen<br />
aufgenomiren: ein paar waren von<br />
' den Fotos ganz hin und hergerissen, einige<br />
lieBen jedoch auch Unmutserscheinungen<br />
ûber den Song selbst verlauten.<br />
,,Der Song soll als Single herausgebracht<br />
werden, weil man annimmt, daB er gute<br />
Chancen bei den Radiostationen haben<br />
wird Es ist nicht gerade ein seichter Song,<br />
aber sehr heavy ist er eigentlich auch nicht.<br />
lch f inde, daï dies der ehrlichste Song auf<br />
der ganzen LP ist. Wir haben bei dieser<br />
Platte sehr viel herumexperementiert, daher<br />
auch die voneinander sehr verschiedenen<br />
Stùcke, die darauf enthalten sind. Da ist<br />
zum Beispielein Song, den wir'Don't Rain<br />
On My Parade' genannt haben. Der hôrt<br />
sich so an, a[s hâtten sich Prince und Def<br />
Leppard zusanmengetan, ich finde ihn ine."<br />
Lee ist diesmal auch sehr zufrieden mit ihrem<br />
Gesang.<br />
,,lch schreie nicht mehr so wie frùher und<br />
wenn doch, dann auch an den richtigen<br />
Stellen. Damals habe ich gedacht, daî mich<br />
diese Flumbrullerei zu einer groÛen Sângerin<br />
machen wt)rde, dann muBte ich aber<br />
feststellen, da9 man, wenn man wirklich gut<br />
sein will, alles an den richtigen Stellen einsetzen<br />
muÛ.<br />
Das Album ist weitaus besser als seine Vorgànger.<br />
Es klingt nicht nur einfach hart und<br />
heavy. Wir haben einen Gitarristen hinausgeworten<br />
und dafûr einen Keyboardspieler<br />
angeheuert. Das lenkt unsere Musik in g41tz<br />
andere Bahnen. Es war an der Zeit eine Anderung<br />
vorzunehmen. Unsere letzten drei<br />
Platten waren vielzu gitarrenorientiert, und<br />
das muBte sich àndern. Es war einfach nôtig."<br />
Dies war jedoch nicht die einzige Verànderung,<br />
die sich innerhalb der Band zugetragen<br />
hat. Zu derh Songschreiberteam Lee<br />
Aaron und Gitarrbt John Albani hat sich nun<br />
auch noch ein dritter Partner hinzugesellt.<br />
Zugutérletzt hal'$ie dann ihre alte Plattenfirma,<br />
bei der sie'seit dem siebzehnten Lebensjahr<br />
unter Vertrag gewesen ist, verlassen.<br />
Lee's Kommentar dazu: ,,lch gebe zu, daB<br />
ich wn den Leuten dort sehr viel t)ber das<br />
Rock'n'Roll-Geschàft gelernt habe, aber sie<br />
haben mich nie als eine ernstzunehmende<br />
Sângerin, sondern vielmehr als ein sùBes<br />
Hâschen verkaufen wollen. Eine Tatsache,<br />
die mir ganz und gar nicht gefallen hat."<br />
Glaubt Lee denn, daB das Publikum sie<br />
auch so ernst nimmt, wie sie das gerne<br />
hàtte?<br />
,,Oh Gott'i stôhnt sie, ,,lch hoffe es zumindest.<br />
Jeder, der sich meine Platte anhôrt,<br />
oder mich live sieht, sollte mich eigentlich<br />
nur erstnehmen konnen. Okav, ich bin die<br />
Person in dêr Bancin,der man wohl am meisten<br />
Beachtun$;Écte nkt, und ich bin eine<br />
Frau. Die Compqlyrwollte mich genau in<br />
dieser Art vermarlffin. da kann man nichts<br />
machen. tch weiï aber auch, daB viele Leute<br />
glauben, daï i&nur ein hùbsches Gesicht<br />
und kein wi#iehes Tàlent habe. So a/s<br />
ob das eine imnni.das andere ausschlie-<br />
Ben wtirde." . ;<br />
lch frage sie, ob sie sich'ihre eigenen Platten<br />
kaufen wiirde; ùûd sie starrt mich ein wenig<br />
verdutzt an.<br />
,,Fragst.Du &s atwei"a"n Musiker, den Du<br />
interviewst? Nuryi;lieh wûrde mir auf jeden<br />
Fall das letzte Album kaufen," sagt sie dann<br />
nach einer kurzen Pause.<br />
,,Unser erstes Album war wirklich voll ungezùgelter<br />
Energien, aber es hat mit meiner<br />
jetzigen Person nicht mehr allzuviel zu<br />
tun; so richtig kann ich damit nichts mehr<br />
anfangen. Bei dem zweiten Album merkt<br />
man, daî wir mit dem Songschreiben noch<br />
nicht so richtig vorangekommen waren.<br />
Na ja, ich hoffe jedenfalls, daî mich die Leu-<br />
te mittlerweile einigermaBen ernst nehmen,<br />
es lohnt sich aber nicht, sich dart)ber zuviele<br />
Gedanken zu machen. lch lasse mich<br />
schlieBlich nicht verr}ckt machen. lch singe<br />
in einer Rockband, seitdem ich siebzehn<br />
bin. Uber die Tatsache, daî ich eine Frau<br />
bin, denke ich nicht mehr nach. lch bin halt<br />
eine Frau, und wenn ich auf der Bûhne stehe,<br />
kann das ja auch jeder sehen. Das ist<br />
nun einmalso. lch versuche eben, mich sowohl<br />
als Kûnstlerin, wie als Songschreiberin<br />
wie auch als Sàngerin zu verbessern.<br />
Man muB immer wissen, wo man steht, und<br />
man muB die Sachen machen, von denen<br />
man glaubt, daB sie richtig sind."<br />
Dave Ling<br />
Merel Hnulren 27