Waldbröler Kultur- und Musikfestival

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Winter 2011 Bis zu 80% der Schulkinder werden von den Eltern mit dem Auto gebracht Gesunde Kinder auf sicheren Schulwegen ‚bewegte Kinder – schlaue Köpfe‘ lautete das Thema des Informationsabends, zu dem die Stadt Waldbröl alle interessierten Schüler, Eltern, lehrer und stadtverkehrspolitisch Interessierte am 8. November in die Mensa der Gesamtschule eingeladen hatte. leider machten trotz intensiver Werbung und wichtigem Thema nur sehr wenige von der Möglichkeit der Teilnahme Gebrauch. Für die anwesenden war der abend um so interessanter und informativer. Fachreferent war dipl.-Ing. Franz P. linder, ein bundesweit anerkannter und sehr gefragter Verkehrsplaner mit büro in Köln. In dem Vortrag mit dem Untertitel ‚Warum eigenständige Kindermobilität in einer zukunftsfähigen Schullandschaft und einer familienfreundlichen Stadt ein zentraler baustein ist‘ ging Franz linder im ersten Teil auf die aktuelle Situation der Verkehrssicherheit ein. Fakt ist, dass Städte und Verkehrssysteme von Erwachsenen geplant und auch für diese realisiert werden. die speziellen bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen wurden bislang nur punktuell berücksichtigt. Schulwege (bzw. bürgersteige generell) sind oft nur ‚restflächen‘. Ein blick auf die Unfallstatistik verdeutlicht, dass parkende autos die Sicht von Kindern behindern und jeder sechste Unfall im Zusammenhang mit parkenden Fahrzeugen steht. bedenklich: 80% der verunfallten Kinder waren jünger als acht Jahre – und somit kleiner als ein Pkw. die Zahl der verunglückten Kinder geht zwar seit Jahren zurück – aber nur absolut, weil sie seltener am Verkehr teil- 16 Waldbröl und Umgebung nehmen (Stichwort: ‚Elterntaxi‘). Gemessen an der Zeit, die die Kinder auf der Straße verbringen, verunglücken Fußgänger heute doppelt so oft und radfahrer fast viermal häufiger als vor dreißig Jahren! Kindermobilität ist heutzutage häufig gleich- Die speziellen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen wurden bislang nur punktuell berücksichtigt. Schulwege (bzw. Bürgersteige generell) sind oft nur ‚Restflächen‘. zusetzen mit Elternmobilität: bei den Neunjährigen werden Schulwege zu 60% von den Eltern mit dem auto begleitet, bei den 10- bis 13-Jährigen sogar bis zu 80%! Grund hierfür ist häufig, dass die Eltern das Gefühl haben, die Straßen seien zu gefährlich. Ein Kreislauf (ver- meintlich) ohne ausweg: der motorisierte autoverkehr nimmt zu, die Straßen werden gefährlicher, die Kinder immer unsicherer, usw. die Kernfrage lautet: Warum sollten Kinder und Jugendliche wieder häufiger ihren Schulweg zu Fuß oder mit dem Fahrrad bestreiten? bundesweit liegt der jährliche Zeitaufwand für Elternmobilität bei ca. 185 Stunden pro Kind. Inklusive anteiliger Fixkosten ergibt sich ein finanzieller aufwand in Höhe von 2,28 Milliarden Euro oder 2.670 Euro pro Kind! 60% al- ler Kinder haben bereits bei der Einschulung Haltungsschäden (schließlich werden Kindergartenkinder zu über 90% mit dem auto begleitet), 30% Übergewicht, 40% Koordinationsschwächen, 50% können nicht rückwärts laufen, jedes 9. bis 10. Kind nimmt täglich Psychopharmaka… Erschreckende Zahlen, die zum Nachdenken bewegen. der Schulsport führt dabei häufig ein ‚Schattendasein‘: fast 90% der 4 bis 17jährigen Jungen können nicht ruhig auf einem bein stehen, 43% kommen beim rumpfbeugen nicht an die Fußsohlen heran. Fazit von Franz linder: abhilfe schaffen kann hier nur eine großzügige, sichere und kinderadäquate Wegeinfrastruktur, die es erlaubt, weitestgehend ‚elternfrei‘ zur Schule, zu Sportstätten, Freizeiteinrichtungen, usw. zu kommen. die individuelle, nicht motorisierte Mobilität zu Fuß, mit dem Fahrrad sowie Inliner, Kickboard oder Skater muss möglich sein. Zum abschluss wurde noch ein bogen zwischen der Kindermobilität hin zu allgemeiner Nahmobilität und der Stadt als lebensraum geschlagen. Im anschluss an den Vortrag von Franz linder stellte Hartmut Schröder, zuständig für die Verkehrsplanung in Waldbröl, die konkreten Planungen der Stadt für die Verbesserung der Schulwegsituation vor. Kernpunkt der Maßnahmen ist, dass eine direkte anfahrt des Schulzentrums nicht mehr anzustreben ist, was für ein deutlich reduziertes Verkehrsaufkommen und somit eine höhere Schulwegsicherheit sorgt. Wichtig ist, dass alle sich an den geplanten Änderungen, die auch einen fortlaufenden Prozess darstellen, beteiligen. Selbstverständlich werden die Erfahrungen der Maßnahmen ständig ausgewertet und gegebenenfalls angepasst. bereits nach den ersten Tagen zeichnet sich aber ab, dass die ausstiegsplätze von den Eltern rege genutzt werden. Mitarbeiter der Stadt Waldbröl standen dort für rückfragen zur Verfügung und verteilten auch eine kleine aufmerksamkeit. die Stadtverwaltung sagt einen herzlichen dank an alle Schülerinnen und Schüler, Eltern und Großeltern, die dieses Umdenken begleiten und unterstützen. ❍
Thorsten Wingenfelder aus Nümbrecht startet musikalisch wieder durch Wingenfelder rocken nun auf Deutsch bei ‚Won`t forget these days‘ sprangen die 400 besucher in der Kölner Kulturkirche von ihren bänken auf und skandierten den Kultsong im Chor. diese Zeilen sollten gleichzeitig Programm sein, denn die gastgebende band ‚wingenfelder:Wingenfelder‘ offerierte ihren gebannten Zuhörern tatsächlich einen unvergesslichen abend. Neben ihren ehemaligen Tophits aus ‚Fury in the slaughterhouse‘-Zeiten wie ‚Time to wonder‘ oder ‚radio Orchid‘ sollte aber auch und gerade ihr neues Projekt und die Songs ihres debütalbums ‚besser zu zweit‘ die Hörer in ihren bann ziehen. „Wir singen bewusst deutsche Texte, um uns von unseren bisherigen Projekten abzugrenzen“, erklärt Sänger Kai Wingenfelder, der gemeinsam mit seinem bruder Thorsten das neue Musikprojekt ins leben rief. Es folgte ein bunter, musikalisch und künstlerisch eindrucksvoller abend, wobei vor allem die anspruchsvollen Texte Vielfältigkeit und authentizität der band symbolisierten. Jeder Song hat seine Geschichte, die von den brüdern auch gleichsam unterhaltsam vermittelt wurden. Mit ‚revolution‘ setzen sie sich für die moderne Protestbewegung ein, liebeslieder wie ‚Perfekt‘ oder ‚bis ans Ende der Welt‘ gehen unter die Haut, und Songs wie ‚9 leben‘, ‚dinge, die wir nicht verstehen‘ oder ‚Nie zu spät‘ beschreiben Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ihres lebens. Nicht zu vergessen natürlich der Titelsong des albums ‚besser zu zweit‘, der das neue Musikprojekt erklärt. Seine ganz besondere Note brachte Thorsten Wingenfelder (Foto), der in Nümbrecht-bierenbachtal wohnt, dann noch ein. Im Song ‚Irgendwann zurück‘ beschrieb er die beziehung zu seinem Sohn, und auch die Songs aus seiner Solozeit ‚360° Heimat‘ und ‚die Unperfekten‘ begeistern die Fans. Zwischen diesen oftmals ernsten Storys machten die brüder ihre Späße mit dem Publikum, witzelten über vergangene ‚Fury‘-Zeiten und begeisterten durch ihr musikalisches und facettenreiches Können. angefan- Fröhliche Weihnachten für Alle 5. Weihnachtskistenaktion bereits zum fünften Mal sammelt die Waldbröler Tafel für den Versorgungsbereich Waldbröl, Morsbach, Nümbrecht, reichshof und Wiehl Weihnachtskisten, gefüllt mit haltbaren lebensmitteln. Mit dem Inhalt der Weihnachtskiste sollten die EmpfängerInnen ein Weihnachtsessen zubereiten können, z. b. Konserven, Klöße, Nudeln, etwas Süßes zum Nachtisch, Kaffee, Tee, Kakao oder alles zum backen eines Kuchens (vielleicht gleich mit rezept) und vieles mehr. auch Pflegeartikel wie eine schöne Seife, duschgel o.ä. können mit in die Kiste. Nicht fehlen sollte ein persönlicher Weihnachtsgruß, der allen ein Gefühl gibt, ein Geschenk von Mensch zu Mensch zu geben. Zur Verwendung sollte ein stabiler Karton kommen, der oben geöffnet bleiben sollte, damit sich die beschenkten gleich beim ersten anblick freuen können. die Weihnachtskisten können am Mittwoch, den 14. dezember, in der Zeit von 10:00 bis 18:00 Uhr im Ev. Gemeindehaus im Wiedenhof 12b abgegeben werden. In einem vorweihnachtlichen rahmen werden die Weihnachtskisten ausgegeben. die Waldbröler Tafel lädt ihre Tafelkunden sowie alle bedürftigen mit Hartz IV-bescheid, rentner mit Wohngeld oder Grundsicherung, Sozialhilfeempfänger und asylbewerber ein. Wer nicht Tafelkunde ist, bringt bitte den jeweiligen aktuellen bescheid mit. ausgegeben werden die Weihnachtskisten am donnerstag, den 15. dezember, von 10:00 bis 18:00 Uhr, ebenfalls im Waldbröler Ev. Gemeindehaus. ❍ gen mit akustischen Stücken auf ihren barhockern bis hin zu echten rocknummern, die sie und auch die Zuschauer von ihren Sitzen rissen. Gemeinsam mit Gitarrist und Songschreiber Norman Keil, lutz Sauerbier (Schlagzeug), Volker rechin (bass) und Keyboarder alex blum, der aus Wiehl kommt, zogen sie ihre Fans in dem eindrucksvollen ambiente der Nippeser Kulturkirche immer wieder in ihren bann. Keine Frage. diese band hat ihre daseinsberechtigung und ist viel zu schade, um immer wieder auf vergangene ‚Fury in the slaughterhouse‘-Zeiten reduziert zu werden. Für das nächste Jahr plant Wingenfelder dann auch wieder einen Konzert-auftritt im Oberbergischen, worauf sich die heimischen Musikliebhaber bereits jetzt freuen können. ❍ Weitere Informationen Waldbröler Tafel Tel.: 0 22 91 - 907 07 65 Waldbröl - Brölbahnstraße 1 Waldbröl und Umgebung Bild: Dusty Miethke 17 Winter 2011
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