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Winter 2011 Herbstkreissynode des Ev. Kirchenkreises An der Agger Missionarisch Volkskirche sein „Wir müssen uns die Frage stellen, welche Menschen wir mit unseren angeboten erreichen und an welchen Milieus wir damit vorbeigehen“, sagte Superintendent Jürgen Knabe während der intensiven diskussion bei der diesjährigen Herbstkreissynode des Ev. Kirchenkreises an der agger im November in Waldbröl. Grundlage der beratung und diskussion war die Studie ‚Sinus-Milieus‘, Schwerpunktthema der Synode. Eine Studie, die das Ergebnis von drei Jahrzehnten sozialwissenschaftlicher Forschung ist. die Menschen, die zu einem der zehn Sinus-Milieus gehören, haben eine ähnliche lebensweise und lebensauffassung. „Sie hilft uns wahrzunehmen, wie Menschen ticken“, führte landespfarrer Christof Nötzel, leiter des amtes für Gemeindeentwicklung und missionarische dienste der Evangelischen Kirche im rheinland (EKir), in das Thema ein. „Mit demselben angebot können wir schlicht und ergreifend nicht alle Menschen ansprechen“, sagte er. aber egal wie verschieden die angebote werden, „es ist immer derselbe Jesus“, um den es gehe. daniel Hörsch vom Zentrum für Mission in der region Stuttgart stellte am beispiel der Gemeinde Gummersbach die arbeitsweise mit der Studie als Grundlage dar. In einem Grundsatzbeschluss stimmten die Synodalen mehrheitlich für die anerkennung der Sinus-Milieus als wichtige Orientierungshilfe für die missionarische, diakonische und päda- Kindergärten mit Geldspende bedacht Oh Tannenbaum alle Jahre wieder erstrahlen die 29 Geschäftsstellen der Volksbank Oberberg eG in der advents- und Weihnachtszeit in festlichem Glanz. Es ist schon eine liebgewonnene Tradition, dass die grünen Tannenbäume von den Kindern der örtlichen Kindergärten, Kindertagesstätten und Grundschulen mit selbstgebasteltem Weihnachtsschmuck in bunte und leuchtende Kunstwerke verzaubert werden. Jeder baum ist anders, jeder baum ist wunderschön und wie die bilder aus Eckenhagen, loope und Waldbröl 24 Waldbröl und Umgebung gogische arbeit sowie für weitere arbeitsfelder im Kirchenkreis. das Projektteam ‚Im aufbruch‘ erhielt den auftrag, in Zusammenarbeit mit dem amt für Gemeindeentwicklung der EKir und dem EKd-Zentrum für Mission in der region regionalkonferenzen im nächsten Jahr vorzubereiten, wo haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen werden. die Entscheidung, ob das Sinus-Institut beauftragt wird, vertagten die Synodalen auf die Sommersynode 2012, die am 23. Juni 2012 stattfindet. die Synode nahm auch eine Evaluation des aufbruch-Projektes entgegen, in der sich zwei drittel der rückmeldungen für eine Fortsetzung des missionarisch-diakonischen Projektes aussprechen. den Schwerpunkt sehen die beteiligten in der Förderung der Haupt- und Ehrenamtlichen. die meiste Zustimmung erge- belegen, waren die Mädchen und Jungen mit Feuereifer bei der Sache. die Ergebnisse erfreuen nun Kunden und Mitarbeiter gleichermaßen. „Wenn die Kinder zu uns in die Geschäftsstellen kommen, dann beginnt die Weihnachtszeit“, freut sich Thomas Knura, Pressesprecher der Volksbank Oberberg. Zur belohnung gab es für die fleißigen ‚Weihnachtsengel‘ Kakao und Kuchen sowie kleine Geschenke und die Kindergärten werden mit einer Geldspende bedacht. ❍ ben sich bei den Themenfeldern „neue Gottesdienstformen“, „Kurse zum Glauben“ und „Kinder begeistern“. Schon am Freitagabend hatte landeskirchenrätin Christine busch von der EKir die Wichtigkeit der missionarischen arbeit und das aktive Zusammenleben der gesamten Gemeinde betont. Zudem bedankte sie sich bei Pfarrer Matthias Schippel und den betroffenen Presbyteriummitgliedern für ihre christliche Entscheidung im Fall des gewährten Kirchenasyls. Sie sagte die Unterstützung der EKir zu. auch bürgermeister Peter Koester sagte seine Unterstützung zu, sei doch das Kirchenasyl die Chance für Menschen jenseits der Sonnenseite, dass sich für sie neue Perspektiven eröffnen. Superintendent Knabe betonte, dass in dieser Frage zwischen der Kirchengemeinde, dem Kirchenkreis und der landeskirche ein enger Schulterschluss besteht. ❍
Gottes Güte für jeden – indonesische Erfahrungen religionsfreiheit als Menschenrecht dr. andreas Yewangoe aus Jakarta ist einer der wichtigsten Theologen in Indonesien. Seit vielen Jahren setzt er sich für den interreligösen dialog und die religionsfreiheit als Menschenrecht ein. Über die Vereinte Evangelische Mission (VEM) ist er zu Vorträgen in verschiedenen Orten in deutschland unterwegs. am 19. November sprach er im Evangelischen Gemeindehaus Waldbröl über das Zusammenleben von Menschen verschiedenen Glaubens. In Indonesien erkennt der Staat sechs größere religionen an – den Islam, das protestantische Christentum, den Katholizismus, Hinduismus, buddhismus und Konfuzianismus. Obwohl die Mehrzahl der Indonesier Muslime sind, ist Indonesien kein islamischer Staat. dr. andreas Yewangoe erzählte, dass die unterschiedlichen Tempel, Moscheen und Kirchen Seite an Seite stehen. die Christen in Indonesien haben sich nie als ‚blinde Passagiere‘ im eigenen land gefühlt, denn sie sind ein integraler Teil der Nation. Sicherlich liegt dies auch daran, dass diese Nation gemeinsam gegründet und aufgebaut wurde. 1945 wurde die Unabhängigkeit Indonesien proklamiert. Im gleichen Jahr hielt achmed Sukarno, der erste Präsident der republik Indonesien, seine berühmte rede – auch die rede zur Annahmeschluss für Anzeigen und redaktion Ausgabe Frühjahr 2012 15. Februar 2012 Anzeigenvertrieb info@happy-oberberg.com Tel.: 0 22 61 / 77 0 55 ‚Geburt der Pancasila‘ genannt –, die eine Ideologie in Indonesien wurde. Sie legte fünf Grundpfeiler dar: den Glauben an den allmächtigen Gott, die gerechte und zivilisierte Humanität, die Einheit Indonesiens, eine durch die Weisheit von beratungen und repräsentation geleitete demokratie und soziale Gerechtigkeit für alle Indonesier. leider, so dr. andreas Yewangoe, ist diese Weltanschauung durch den Einfluss radikaler Elemente aus dem Mittleren Osten etwas ins Wanken geraten. Politiker nutzen die religion, um ihre politischen Ziele zu verwirklichen, indem sie die Emotionen der Massen schürten. dazu zähle auch, dass beispielsweise Kirchbauten verhindert oder Kirchen geschlossen würden. die aufgabe der Christen sei es, Gottes Güte für jeden widerzuspiegeln, so dr. Yewangoe. Was jeder in seiner eigenen Umgebung tun könne, bestehe darin, gute beziehungen zu anderen aufzubauen, unabhängig von der reli- Anzeige 11.615,- v.l.: Walter Pollmann, Dr. Andreas Yewangoe, Irmtraud Schild, Gisela Sohn, Pfarrer Christoph Gehring, Horst Ostermann, Dr. Robinson Butarbutar gion oder Nationalität. Wie auch in dieringhausen am Vorabend diskutierten die Gäste intensiv über die religionsfreiheit und das Zusammenleben verschiedener religionen. dr. Yewangoe interessierte es sehr, wie dies in deutschland geschehe. Waldbröls Pfarrer Jochen Gran erzählte dazu, dass in Waldbröl bei Muslimen und Christen von beiden Seiten Interesse am interreligiösen dialog vorhanden sei, was aber derzeit auch vom amtierenden Imam abhängen würde. Pfarrer dr. andreas Yewangoe stammt aus West Sumba und stu- dierte Theologie in Jakarta und amsterdam. Er ist Vorsitzender der Gemeinschaft der Kirchen in Indonesien, Mitglied des Zentralkomitees des ökumenischen rates der Kirchen in Indonesien und Mitglied des rates des indonesischen Komitees für religion und Frieden. Im rahmen der VEM-Vorlesungsreihe ‚Mission lectures 2011‘ begleitet ihn dr. robinson butarbutar aus Wuppertal. der ehemalige Superintendent Horst Ostermann dolmetschte die Veranstaltung in Waldbröl, die einen blick auf das Zusammenleben verschiedener religionen in Indonesien und auch in deutschland gab. ❍ Waldbröl und Umgebung 25 Winter 2011
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