Open Access - vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich
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Kapitel 2 Kapitel 3 Kapitel 4<br />
Agrarökonomie und Gesetzgebung Gesundheit und Gesellschaft Zukunft<br />
Anh<strong>an</strong>g<br />
PILZRESISTENZEN IM FOKUS VON<br />
WISSENSCHAFT UND LANDWIRTSCHAFT<br />
verhin<strong>der</strong>n. Viele Wildpfl<strong>an</strong>zen haben<br />
aber durch natürliche Selektion Resistenzgene<br />
gegen pathogene Mikroorga-<br />
Weltweit sind in <strong>der</strong> kommerziellen Anwendung<br />
von gentechnisch verän<strong>der</strong>ten<br />
Pfl<strong>an</strong>zen (GVP) die Merkmale Herbizidund<br />
Insektenresistenz am weitesten verbreitet.<br />
Auch Virusresistenzen kommen bereits<br />
zur Anwendung. [1]<br />
Noch weniger weit ist<br />
die Erforschung und<br />
Entwicklung von Pilzresistenzen<br />
gediehen,<br />
obschon Pilze global<br />
riesige Ertragsverluste<br />
verursachen. Liessen<br />
sich diese Verluste g<strong>an</strong>z<br />
verhin<strong>der</strong>n – was sicher eine Illusion ist –,<br />
so könnte die Ernährungssituation erheblich<br />
verbessert o<strong>der</strong>, nach Ansicht einiger<br />
Experten, gar <strong>der</strong> globale Nahrungsbedarf<br />
gedeckt werden. [2] nismen entwickelt. Solche Resistenzgene<br />
sind teilweise auch in konventionellen<br />
Nutzsorten vorh<strong>an</strong>den. Sie durch Kreuzung<br />
in nicht resistente Sorten einzuführen,<br />
ist möglich. Dabei werden aber auch<br />
viele <strong>an</strong><strong>der</strong>e, teilweise<br />
unerwünschte Eigen-<br />
Resistenzen durch Kreuzung in schaften eingekreuzt.<br />
nicht resistente Kulturpfl<strong>an</strong>zen<br />
Es braucht somit<br />
einzuführen, ist möglich. Dabei wie<strong>der</strong>holte Rückkreu-<br />
werden aber auch unerwünschte zungen, um wie<strong>der</strong><br />
Eigenschaften eingekreuzt.<br />
l<strong>an</strong>dwirtschaftlich vorteilhafte<br />
Sorten zu erhalten<br />
– und diese müssen<br />
sich d<strong>an</strong>n erst wie<strong>der</strong> auf dem Markt<br />
durchsetzen. Selbst wenn dies gelingt, ist<br />
die Verbesserung <strong>der</strong> genetisch bedingten<br />
Resistenz in Pfl<strong>an</strong>zensorten eine fortwähZurende<br />
Aufgabe, da sich<br />
dem könnte die Umnut-<br />
Pathogene häufig <strong>an</strong><br />
zung natürlicher Böden Mittels Gentechnik k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> vorh<strong>an</strong>dene Resisten-<br />
zugunsten <strong>der</strong> L<strong>an</strong>d- eine Resistenz zielgerichtet in zen <strong>an</strong>passen und diese<br />
wirtschaft reduziert und eine bestehende Sorte einbringen, durchbrechen können.<br />
<strong>der</strong> Einsatz umwelt- ohne dass <strong>an</strong><strong>der</strong>e Eigenschaften Ein Beispiel hierfür ist<br />
schädigen<strong>der</strong>Chemika- verloren gehen.<br />
die seit 1999 beobachlien<br />
reduziert werden.<br />
tete Verbreitung einer<br />
Pfl<strong>an</strong>zen können die<br />
neuen, aggressiven Ras-<br />
Anwesenheit von Pilzen und Bakterien se des Pilzes, <strong>der</strong> in Weizen Schwarzrost<br />
aufgrund von Molekülen erkennen, die (Puccinia graminis) hervorruft.<br />
in diesen Org<strong>an</strong>ismen selbst wichtige Angesichts <strong>der</strong> Anpassungsfähigkeit<br />
Funktionen ausüben. Dies führt zwar zu <strong>der</strong> Pathogene ist die züchterische Verbes-<br />
einer gewissen Resistenz, die aber in <strong>der</strong> serung <strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kheitsresistenz auf inno-<br />
l<strong>an</strong>dwirtschaftlichen Nutzung nicht gut vative Ansätze und Methoden <strong>an</strong>gewiesen.<br />
genug ist, um wirtschaftliche Schäden zu Mit einer gentechnischen Verän<strong>der</strong>ung<br />
Leitungsgruppe des NFP 59 (Hrsg.): Nutzen und Risiken <strong>der</strong> Freisetzung gentechnisch verän<strong>der</strong>ter Pfl<strong>an</strong>zen © <strong>vdf</strong> <strong>Hochschulverlag</strong> 2012<br />
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