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Jones Lang LaSalle Residential City Profile Wohnungsmarkt Leipzig

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<strong>Residential</strong> <strong>City</strong> <strong>Profile</strong><br />

Der <strong>Wohnungsmarkt</strong><br />

<strong>Leipzig</strong> – 2. Halbjahr 2011<br />

Bevölkerungszahl stabilisiert sich weiter<br />

Anhaltend hoher Leerstand in den Großwohngebieten<br />

verbunden mit geringen Neubauaktivitäten<br />

Positive Mietentwicklung vor allem in der Innenstadt<br />

Geringe Ausdifferenzierung der Wohnungen<br />

in den mittleren Baualtersklassen<br />

Geringe Dynamik im Wohnungsmietmarkt auch in Zukunft absehbar<br />

<strong>Leipzig</strong>-Gohlis mit den höchsten Preissteigerungen<br />

für Eigentumswohnungen<br />

Preisniveau von Neubauwohnungen bei teilweise über 2.300 €/m 2<br />

Der <strong>Leipzig</strong>er Norden ist Aufsteiger im Markt<br />

für Eigentumswohnungen<br />

Deutschland wieder beliebter bei internationalen Investoren<br />

Großwohnsiedlungen als Hauptinvestitionsziel in <strong>Leipzig</strong>


Wirtschaft Deutschland<br />

2. Halbjahr 2011<br />

Die gute Wirtschaftsentwicklung aus 2010 hat auch 2011 angehalten,<br />

sodass das Bruttoinlandsprodukt auf Jahressicht um 3,0 % stieg.<br />

Während im Vorjahr noch die Impulse des Außenhandels ausschlaggebend<br />

für den Aufschwung waren, trug 2011 die Binnennachfrage<br />

mit den privaten Konsumausgaben und Investitionen, auch in der<br />

Bauwirtschaft, wesentlich zum hohen Wirtschaftswachstum bei.<br />

Im Rahmen der steigenden Wirtschaftsleistung erhöhte sich auch<br />

die Zahl der Erwerbstätigen auf ein neues Rekordniveau. Im Jahr<br />

2011 waren rund 41,1 Millionen Erwerbstätige registriert (+1,3 %<br />

zum Vorjahr). Die verfügbaren Einkommen der Haushalte profitierten<br />

ebenfalls vom positiven wirtschaftlichen Umfeld und stiegen um<br />

3,3 %. Da sich allerdings gleichzeitig die Inflationsrate im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 1,2 %-Punkte auf 2,3 % erhöhte, relativierte sich die<br />

positive Einkommensentwicklung. Dennoch: Statt zu sparen, flossen<br />

die zusätzlichen Einnahmen wieder in den Konsum und unterstützten<br />

den Wirtschaftsaufschwung weiter.<br />

Die gute Entwicklung der Wirtschaft schlug sich auch in einem<br />

deutlichen Rückgang der Arbeitslosenquote um 0,6 %-Punkte im<br />

Vergleich zum Vorjahr nieder. Damit sank die Quote bundesweit<br />

auf durchschnittlich 7,1 %.<br />

Trotz einer guten aktuellen Konjunkturlage in Deutschland bleiben<br />

die Risiken der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung aufgrund der<br />

Wirtschaft und Demographie im Vergleich<br />

Quellen: destatis, kommunale statistische Ämter, GfK GeoMarketing GmbH,<br />

Agentur für Arbeit, Oxford Economics<br />

On Point • <strong>Residential</strong> <strong>City</strong> <strong>Profile</strong> <strong>Leipzig</strong> • 2. Halbjahr 2011 2<br />

Staatsschulden- und Eurokrise bestehen, auch im Hinblick auf die<br />

Entwicklung bei den wichtigen europäischen Wirtschaftspartnern<br />

und in den USA.<br />

Für das Jahr 2012 prognostiziert der Sachverständigenrat in seinem<br />

Jahresgutachten mit 0,9 % zumindest ein abgeschwächtes Wachstum.<br />

Ein Rückfall in eine Rezession wird aber nicht erwartet.<br />

<strong>Leipzig</strong><br />

In der Herbstumfrage der IHK <strong>Leipzig</strong> wurde die Wirtschaftslage von<br />

den Unternehmen so positiv wie noch nie zuvor eingeschätzt. Die<br />

Erwartungen an das Jahr 2012 sind optimistisch, wenngleich sich<br />

das Wachstum abschwächen soll. Besonders optimistisch zeigen<br />

sich das Baugewerbe, die Industrie und die Dienstleistungsbranche<br />

in <strong>Leipzig</strong>. Im Zuge der positiven Wirtschaftslage verringerte sich die<br />

Arbeitslosenquote zum Jahresende um 1,3 %-Punkte im Vergleich<br />

zum Vorjahreszeitraum deutlich auf nun 11,6 %. Zudem wuchs die<br />

Beschäftigung in <strong>Leipzig</strong> mehr als doppelt so stark wie im Bundestrend.<br />

Dennoch ist die Arbeitslosigkeit in keiner anderen untersuchten<br />

Stadt höher, was auch die vergleichsweise geringe Kaufkraft<br />

erklärt (84 % des Bundesdurchschnitts).<br />

Einteilung der <strong>Leipzig</strong>er Stadtbezirke<br />

Bezirk Stadtteil<br />

Mitte Zentrum, Zentrum-Ost, Zentrum-Südost, Zentrum-Süd,<br />

Zentrum-West, Zentrum-Nordwest, Zentrum-Nord<br />

Nordost Schönefeld-Abtnaundorf, Schönefeld-Ost, Mockau-<br />

Süd, Mockau-Nord, Thekla, Plaußig-Portitz<br />

Ost Neustadt-Neuschönefeld, Volkmarsdorf, Anger-<br />

Crottendorf, Sellerhausen-Stünz, Paunsdorf, Heiterblick,<br />

Mölkau, Engelsdorf, Baalsdorf, Althen-Kleinpösna<br />

Südost Reudnitz-Thonberg, Stötteritz, Probstheida, Meusdorf,<br />

Liebertwolkwitz, Holzhausen<br />

Süd Südvorstadt, Connewitz, Marienbrunn, Lößnig, Dölitz-<br />

Dösen<br />

Südwest Schleußig, Plagwitz, Kleinzschocher, Großzschocher,<br />

Knautkleeberg-Knauthain, Hartmannsdorf-<br />

Knautnaundorf<br />

West Schönau, Grünau-Ost, Grünau-Mitte, Grünau-<br />

Siedlung, Lausen-Grünau, Grünau-Nord, Miltitz<br />

Altwest Lindenau, Altlindenau, Neulindenau, Leutzsch, Böhlitz-<br />

Ehrenberg, Burghausen-Rückmarsdorf<br />

Nordwest Möckern, Wahren, Lützschena-Stahmeln, Lindenthal<br />

Nord Gohlis-Süd, Gohlis-Mitte, Gohlis-Nord, Eutritzsch,<br />

Seehausen, Wiederitzsch


Der <strong>Wohnungsmarkt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

2. Halbjahr 2011<br />

Bevölkerungszahl stabilisiert sich weiter<br />

Immer noch liegt die Bevölkerungszahl in <strong>Leipzig</strong> etwa 6 % unter der<br />

Zahl von 1990. Seit dem Tiefpunkt im Jahr 2000 nimmt die Bevölkerung<br />

jedoch stetig zu. Bis Ende 2010 konnte ein Bevölkerungsanstieg<br />

von 4 % gegenüber 2005 verzeichnet werden. In der zwölftgrößten<br />

Stadt Deutschlands leben nun fast 510.000 hauptwohnlich<br />

gemeldete Einwohner. Im Wesentlichen sind dafür die Zuwanderer<br />

verantwortlich – während der Geburtensaldo weiterhin negativ ist.<br />

Die stärkste Zuwanderergruppe ist die Altersgruppe der unter<br />

35-Jährigen. Der Status als Universitäts- und Verwaltungsstadt ist<br />

hier von zentraler Bedeutung. Besonders hervorstechend ist der<br />

Bevölkerungszuwachs im Norden, im Zentrum und den suburbanen<br />

Arealen im Süden und Südwesten. Dem gegenüber stehen die<br />

Stadtbezirke <strong>Leipzig</strong>-West und <strong>Leipzig</strong>-Ost, die durch Großsiedlungen<br />

und Wohnungsbestände der 1920-30er Jahre geprägt sind. Hier<br />

sinkt die Bevölkerung durch anhaltende Wanderungsverluste und<br />

Sterbeüberschüsse. Geburtenüberschüsse gab es 2010 in den innenstadtnahen<br />

und gründerzeitlich bebauten Quartieren oder in wie<br />

z.B. <strong>Leipzig</strong>-Südwest durch dörfliche Strukturen geprägten Bezirken.<br />

Einhergehend mit dem Bevölkerungsanstieg ist das Wachstum der<br />

Anzahl der Privathaushalte. Um fast 10 % sind die Haushalte, als<br />

wichtigste Nachfragekennziffer für den <strong>Wohnungsmarkt</strong>, gesamtstädtisch<br />

gestiegen. In fast allen Bezirken ist der Anstieg der Haushalte<br />

höher als der Bevölkerungszuwachs.<br />

Der Bevölkerungs- und Haushaltsanstieg in der Messestadt wird<br />

auch in Zukunft anhalten. So wuchs die Bevölkerung bis Mitte 2011<br />

um weitere 1,5 %. Prognostisch geht das Statistische Landesamt<br />

bis zum Jahr 2025 von einem Wachstum von bis zu 3,8 % aus<br />

(obere Variante).<br />

Bevölkerung und Haushalte<br />

Bezirke Gesamt<br />

Entwicklung<br />

seit 2005 (%)<br />

Quellen: GfK Geomarketing, Statistisches Amt <strong>Leipzig</strong><br />

On Point • <strong>Residential</strong> <strong>City</strong> <strong>Profile</strong> <strong>Leipzig</strong> • 2. Halbjahr 2011 3<br />

Entwicklung der Einwohner und Haushalte zwischen<br />

2005 und 2010 (%)<br />

Einwohner 2010 Privathaushalte 2010<br />

Wanderungssaldo*<br />

Natürlicher<br />

Saldo* Gesamt<br />

Entwicklung seit<br />

2005 (%)<br />

Einpersonenhaushalte<br />

(%)<br />

Mitte 52.297 13,5 592 74 34.835 23,9 61,8<br />

Nordost 41.676 0,0 789 -269 23.324 4,1 47,3<br />

Ost 69.430 -0,2 -82 -128 38.470 5,6 48,0<br />

Südost 51.936 3,7 437 -133 28.526 9,8 47,3<br />

Süd 59.904 8,5 159 228 36.163 14,9 55,2<br />

Südwest 48.086 9,3 567 148 26.695 13,8 48,3<br />

West 48.865 -7,8 -293 -442 27.077 -3,6 46,8<br />

Alt-West 47.502 4,5 575 -20 26.728 8,3 49,9<br />

Nordwest 28.392 2,7 126 -122 15.587 6,2 45,6<br />

Nord 60.607 7,4 574 157 32.907 12,3 45,8<br />

<strong>Leipzig</strong> 508.695 4,0 3.444 -507 290.312 9,7 50,1<br />

*Wanderungssaldo entspricht der Differenz zwischen Zu- und Fortzügen – Natürlicher Saldo ist die Differenz zwischen Geburten und Sterbefällen<br />

Quellen: Stadt <strong>Leipzig</strong> Amt für Statistik und Wahlen, <strong>Jones</strong> <strong>Lang</strong> <strong>LaSalle</strong> GmbH


Wohnungsbestand und -leerstand 2004-2010<br />

Quellen: Stadt <strong>Leipzig</strong> Amt für Statistik und Wahlen, empirica-Leerstandsindex<br />

Anhaltend hoher Leerstand in den Großwohngebieten<br />

verbunden mit geringen Neubauaktivitäten<br />

Entsprechend dem Bevölkerungswachstum wurden die meisten<br />

Wohnungen in Mehrfamilienhäusern bis Ende 2010 im Bezirk<br />

<strong>Leipzig</strong>-Mitte errichtet. Der relativ hohe Leerstand von 10 % ist<br />

zumeist in den <strong>Leipzig</strong>er Großwohngebieten verortet und wird<br />

auch in den nächsten Jahren nicht signifikant sinken. Und trotz<br />

der steigenden Haushaltszahlen werden größere Bestandsinvestitionen<br />

und Wohnungsneubau nur sehr räumlich begrenzt realisiert.<br />

Die Stadt präferiert hierbei insbesondere die Entwicklung<br />

zentrumsnaher Areale. Dabei soll vor allem Wohneigentum für<br />

Familien geschaffen werden.<br />

Bestandsdaten 2010<br />

Bezirke Anzahl<br />

Quelle: Stadt <strong>Leipzig</strong> Amt für Statistik und Wahlen<br />

On Point • <strong>Residential</strong> <strong>City</strong> <strong>Profile</strong> <strong>Leipzig</strong> • 2. Halbjahr 2011 4<br />

Wohnungsbaufertigstellungen* 2009 und 2010<br />

Wohngebäude Wohnungsbestand Wohnungsfertigstellungen* Leerstand (%)<br />

Mehrfamilienhäuser<br />

(%) Anzahl<br />

Entwicklung<br />

seit 2005<br />

(%) Gesamt<br />

davon in<br />

Mehrfamilienhäusern<br />

2009<br />

Veränderung<br />

(zu 2004)<br />

in %-Punkten<br />

Mitte 2.562 89,7 32.591 3,6 172 161 7,9 1,3<br />

Nordost 5.766 42,5 27.095 -1,2 42 20 11,9 4,4<br />

Ost 8.320 45,8 45.389 0,5 57 10 13,0 3,1<br />

Südost 7.098 37,0 30.638 0,3 54 11 8,0 0,2<br />

Süd 5.101 59,7 34.412 0,2 37 14 4,3 -1,9<br />

Südwest 5.737 48,4 28.275 0,9 38 7 9,4 1,6<br />

West 3.726 56,5 32.945 -6,3 32 8 13,6 k. A.<br />

Alt-West 5.815 54,1 30.737 0,8 60 10 12,4 3,4<br />

Nordwest 4.284 34,2 17.211 -0,4 31 12 11,8 1,0<br />

Nord 6.949 49,0 35.949 1,2 133 98 9,4 0,5<br />

<strong>Leipzig</strong> 55.358 49,4 315.242 -0,2 656 351 10,0 2,8<br />

*Baufertigstellungen im Wohn- und Nichtwohnbau einschließlich Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden<br />

Quellen: Stadt <strong>Leipzig</strong> Amt für Statistik und Wahlen, empirica-Leerstandsindex, IDN ImmoDaten GmbH


Der Mietmarkt <strong>Leipzig</strong><br />

2. Halbjahr 2011<br />

Mietpreisspannen angebotener Wohnungen<br />

Quellen: IDN ImmoDaten GmbH, <strong>Jones</strong> <strong>Lang</strong> <strong>LaSalle</strong> GmbH<br />

Positive Mietentwicklung vor allem in der Innenstadt<br />

Im zweiten Halbjahr 2011 blieb die Medianmiete mit 5,00 €/m2 weiterhin auf dem niedrigsten Niveau aller untersuchten deutschen<br />

Großstädte. Die gesamtstädtische Dynamik ist seit dem 1. Halbjahr<br />

2009 mit einer Steigerung von gerade mal einem Prozent sehr gering.<br />

Jedoch konnten im Stadtbezirk Mitte zum Teil erhebliche<br />

Steigerungen beobachtet werden, womit die zunehmende Beliebtheit<br />

des Zentrums deutlich wird. Um über 6 % stieg hier die Median-<br />

Mietpreisspannen angebotener Wohnungen (2. Halbjahr 2011 in €/m 2 /Monat)<br />

Bezirk 10 % 25 %<br />

Median*<br />

(50 %)<br />

On Point • <strong>Residential</strong> <strong>City</strong> <strong>Profile</strong> <strong>Leipzig</strong> • 2. Halbjahr 2011 5<br />

miete seit dem 2. Halbjahr 2010 auf nun 6,00 €/m2 . Dabei sind Preissteigerungen<br />

im Stadtzentrum vorrangig in den höheren Preissegmenten<br />

zu beobachten. Der Anstieg der Angebotsmieten in den<br />

anderen Stadtquartieren ist eher marginal. So lagen die Steigerungen<br />

in vier der zehn Bezirke unter einem Prozent und in zwei Bezirken<br />

nur knapp darüber. Die preiswertesten Wohnungen stehen<br />

nach wie vor im <strong>Leipzig</strong>er Westen, namentlich im Großwohngebiet<br />

Grünau, wo man für durchschnittlich 4,25 €/m2 wohnen kann.<br />

Veränderung zum<br />

H2 2010 in % 75 % 90 % Mittelwert*<br />

Veränderung zum<br />

H2 2010 in %<br />

Mitte 4,45 5,10 6,00 6,3 7,00 7,95 6,10 5,8<br />

Nordost 3,85 4,25 4,70 0,9 5,15 5,65 4,80 4,7<br />

Ost 3,65 4,00 4,50 1,1 5,05 5,70 4,60 4,5<br />

Südost 4,00 4,45 5,00 1,8 5,55 6,35 5,10 5,0<br />

Süd 4,50 4,90 5,45 0,6 6,05 6,95 5,60 5,6<br />

Südwest 3,85 4,45 5,00 0,4 5,75 6,40 5,15 5,1<br />

West 3,30 3,75 4,25 0,7 4,80 5,25 4,30 4,3<br />

Alt-West 3,90 4,20 4,70 1,8 5,25 5,95 4,80 4,7<br />

Nordwest 4,00 4,35 4,95 2,9 5,55 6,05 5,00 4,9<br />

Nord 4,05 4,55 5,15 1,1 5,90 6,55 5,30 5,2<br />

<strong>Leipzig</strong> 3,90 4,35 5,00 1,4 5,65 6,50 5,10 5,0<br />

*Median: 50 % der Angebote liegen über und 50 % der Angebote unter diesem Wert; Mittelwert: Arithmetisches Mittel der angebotenen Mietpreise<br />

Quellen: IDN ImmoDaten GmbH, <strong>Jones</strong> <strong>Lang</strong> <strong>LaSalle</strong> GmbH


Geringe Ausdifferenzierung der Wohnungen<br />

in den mittleren Baualtersklassen<br />

Auch die Ausdifferenzierung der Wohnungsmieten nach Größe und<br />

Baujahr ist nach wie vor sehr gering. In vier Stadtbezirken ist die<br />

Miethöhe quasi unabhängig vom Baujahr. Hier liegt die Spanne<br />

zwischen Alt- und Neubauten bei unter einem Euro. Lediglich zentrumsnahe<br />

Wohnungen ab dem Baujahr 2006 sind mit im Mittel über<br />

7,00 €/m2 teurer. Hier ist auch ein relativ großer Mietsprung im Vergleich<br />

zum Vorhalbjahr zu beobachten. Damals lag die Angebotsmiete<br />

für neu errichtete Wohnungen noch bei knapp 6,00 €/m2 .<br />

Auch im Südwesten wurden nach 2006 Wohnungen errichtet, die<br />

vergleichsweise stark nachgefragt werden. Rund um den Volkspark<br />

Kleinzschocher und in Schleußig werden neu errichtete Mietwohnungen<br />

über 6,00 €/m2 angeboten.<br />

Am unteren Ende der Mietskala liegen jene Wohnungen, die in den<br />

Jahren zwischen 1976 und 1990 errichtet wurden. Ihre Verfügbarkeit<br />

ist im gesamten Stadtgebiet sehr hoch. Für durchschnittlich 4,25 €/m2 werden diese Plattenbauwohnungen angeboten. Noch unter 4,00 €/m2 kosten durchschnittlich jene Wohnungen, die im Großwohngebiet<br />

<strong>Leipzig</strong>-Grünau liegen. Hier wurden in den 1970er und 1980er<br />

Jahren fast 40.000 Wohnungen errichtet. Trotz der Bemühungen<br />

des Programmes Stadtumbau Ost sind hier keine signifikanten<br />

Änderungen im Mietniveau zu beobachten. In den Bezirken Alt-<br />

West, Nordwest und Süd konnten bauhistorisch bedingt gar keine<br />

Wohnungen dieses Baualters angeboten werden.<br />

On Point • <strong>Residential</strong> <strong>City</strong> <strong>Profile</strong> <strong>Leipzig</strong> • 2. Halbjahr 2011 6<br />

Medianmieten nach Wohnungsgrößen (in €/m2 /Monat)*<br />

Bezirk 90 m2 Mitte 6,85 5,80 5,55 6,45<br />

Nordost 5,20 4,70 4,55 4,90<br />

Ost 5,20 4,50 4,25 4,30<br />

Südost 5,85 4,95 4,80 5,05<br />

Süd 6,10 5,35 5,20 6,05<br />

Südwest 5,70 5,00 4,85 5,50<br />

West 4,60 4,50 3,95 3,75<br />

Alt-West 5,45 4,70 4,50 4,95<br />

Nordwest 5,45 4,90 4,80 4,70<br />

Nord 5,80 5,05 5,00 5,55<br />

<strong>Leipzig</strong> 5,60 4,90 4,70 5,50<br />

*Median: 50 % der Angebote liegen über und 50 % der Angebote unter diesem Wert<br />

Quellen: IDN ImmoDaten GmbH, <strong>Jones</strong> <strong>Lang</strong> <strong>LaSalle</strong> GmbH<br />

Bedingt durch die Verkleinerung der Haushalte ist die Nachfrage<br />

nach kleinen Wohnungen in <strong>Leipzig</strong> größer als nach großen Woh-<br />

nungen. Im Mittel müssen 5,60 €/m 2 für Wohnungen unter 45 m 2<br />

bezahlt werden. Auch hier sticht das <strong>Leipzig</strong>er Zentrum hervor, wo<br />

mit 6,85 €/m2 die 7,00 €–Grenze schon fast erreicht wird. Das große<br />

Angebot von 2- bis 4-Raum-Wohnungen wird im Preisniveau deutlich.<br />

Zwischen Juli und Dezember 2011 waren ca. drei Viertel aller in<br />

<strong>Leipzig</strong> angebotenen Wohnungen zwischen 45 und 90 m2 groß und<br />

kosteten im Mittel zwischen 4,70 und 4,90 €/m2 und damit 6-8 %<br />

weniger als die typische <strong>Leipzig</strong>er Durchschnittswohnung.<br />

Medianmieten nach Baujahr (in €/m2 /Monat)*<br />

Bezirk bis 1919 1920-1945 1946-1960 1961-1975 1976-1990 1991-2005 ab 2006<br />

Mitte 6,05 5,35 5,05 5,70 4,60 6,15 7,40<br />

Nordost 4,60 4,65 4,50 4,60 4,70 5,05 5,05<br />

Ost 4,40 4,60 4,65 4,95 4,10 5,55 5,05<br />

Südost 4,90 5,05 4,85 5,55 4,75 5,65 5,50<br />

Süd 5,50 5,05 5,05 5,05 k. A. 5,75 5,85<br />

Südwest 5,00 5,10 5,00 k. A. 3,70 5,70 6,00<br />

West k. A. k. A. k. A. k. A. 4,15 5,50 4,45<br />

Alt-West 4,45 4,85 5,15 5,00 k. A. 5,40 5,30<br />

Nordwest 4,45 4,55 k. A. 4,80 k. A. 5,65 5,60<br />

Nord 5,10 5,00 4,70 4,70 4,00 5,55 5,55<br />

<strong>Leipzig</strong> 4,90 4,90 4,95 5,05 4,25 5,60 5,55<br />

*Median: 50 % der Angebote liegen über und 50 % der Angebote unter diesem Wert<br />

Quellen: IDN ImmoDaten GmbH, <strong>Jones</strong> <strong>Lang</strong> <strong>LaSalle</strong> GmbH


Geringe Dynamik im Wohnungsmietmarkt<br />

auch in Zukunft absehbar<br />

Der Mietwohnungsmarkt ist in der Messestadt <strong>Leipzig</strong> wie auch in<br />

den Jahren zuvor von einer sehr geringen Dynamik geprägt. Trotz<br />

der hohen Aufwendungen des Städtebauprogramms „Stadtumbau<br />

Ost“, in dem bis zum Jahr 2016 im gesamten Stadtgebiet zum Teil<br />

erhebliche Rückbaumaßnahmen durchgeführt werden, ist auch<br />

in Zukunft nicht mit signifikant steigenden Mieten zu rechnen. Vor<br />

allem gilt dies für die Großwohngebiete z.B. Grünau, in dem die<br />

Mehrheit der Maßnahmen des Programmes durchgeführt wurden<br />

und werden. Lediglich im Zentrum der Stadt gibt es – ausgehend<br />

vom anhaltenden Trend der Reurbanisierung – eine Dynamik, die<br />

auch in Zukunft anhalten wird. Hier konnte im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr<br />

ein beschleunigtes Mietpreiswachstum festgestellt<br />

werden. Offensichtlich steigt die Attraktivität der Quartiere im<br />

Stadtzentrum und die gute Verkehrsinfrastruktur zieht auch mehr<br />

und mehr Investoren an.<br />

In allen <strong>Leipzig</strong>er Teilmärkten konnte im vergangenen Jahr ein<br />

zumindest verlangsamtes Mietpreiswachstum festgestellt werden.<br />

Die gesamtstädtische Medianmiete von knapp 5,00 €/m2 scheint<br />

ein stabiles Niveau erreicht zu haben. Damit bleibt die Stadt<br />

weiterhin abgeschlagen hinter den Angebotsmieten der anderen<br />

großen von JLL untersuchten deutschen Mietmärkte. Die Hoffnung,<br />

dass die Mietmärkte in den einzelnen Teilmärkten zum Ende<br />

des Jahres anziehen werden, hat sich nicht erfüllt. Auch wenn<br />

durch den Zuzug von zumeist jungen Menschen unter 35 Jahren<br />

eine leicht erhöhte Nachfrage induziert werden sollte, ist das Mietwachstum<br />

von ca. 2,0 % im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr nur<br />

marginal. Es wird sich zeigen, ob die wirtschaftliche Entwicklung<br />

der letzten Jahre, mit einigen industriellen Großansiedlungen auch<br />

eine positive Auswirkung auf den <strong>Wohnungsmarkt</strong> haben wird.<br />

Wohnimmobilienuhr Mietwohnungen<br />

On Point • <strong>Residential</strong> <strong>City</strong> <strong>Profile</strong> <strong>Leipzig</strong> • 2. Halbjahr 2011 7<br />

Anmerkung:<br />

• Dieses Diagramm zeigt, wo sich die Wohnmärkte nach Einschätzung von <strong>Jones</strong> <strong>Lang</strong><br />

<strong>LaSalle</strong> innerhalb ihrer Kaufpreis-Kreisläufe im 2. Halbjahr 2011 befinden.<br />

• Die lokalen Märkte können sich auf der Uhr in verschiedene Richtungen und in verschiedener<br />

Geschwindigkeit bewegen.<br />

• Die Basis bilden ca. 41.700 Angebote im Zeitraum des 2. Halbjahrs 2010 und des<br />

2. Halbjahrs 2011 (nach Plausibilitäts-/Validitätsprüfung und Datenbereinigung).<br />

• Die Uhr ist eine zweckmäßige Methode zum Vergleich der relativen Position der ein-<br />

zelnen Stadtbezirke untereinander in ihrem Kaufpreiszyklus.<br />

• Die Positionen beziehen sich ausschließlich auf die angebotenen Medianmietpreise.<br />

Entwicklung der Medianmiete (in €/m 2 /Monat)<br />

Quellen: IDN ImmoDaten GmbH, <strong>Jones</strong> <strong>Lang</strong> <strong>LaSalle</strong> GmbH


Markt für Eigentumswohnungen <strong>Leipzig</strong><br />

2. Halbjahr 2011<br />

Kaufpreisspannen angebotener Wohnungen<br />

Quellen: IDN ImmoDaten GmbH, <strong>Jones</strong> <strong>Lang</strong> <strong>LaSalle</strong> GmbH<br />

<strong>Leipzig</strong>-Gohlis mit den höchsten Preissteigerungen<br />

für Eigentumswohnungen<br />

Der Bedarf nach Wohnungseigentum ist auch im vergangenen<br />

Jahr nicht gestiegen. Im Gegenteil, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

sind die Kaufpreise zum Teil erheblich gesunken. Im Teilmarkt<br />

<strong>Leipzig</strong>-Mitte, der mit Abstand den teuersten Markt für Eigentumswohnungen<br />

darstellt, sind die Kaufpreise sogar um 25 %<br />

gesunken. Hier kann die Kaufpreisgrenze von 1.500 €/m2 für<br />

privat erworbene Eigentumswohnungen nur noch knapp erreicht<br />

werden. Stadtweit sank der Mediankaufpreis im Vorjahresvergleich<br />

um fast 2 % auf nunmehr unter 1.100 €/m2 . Ein durchaus<br />

Kaufpreisspannen angebotener Wohnungen (2. Halbjahr 2011 in €/m 2 )<br />

Bezirk 10 % 25 %<br />

Median*<br />

(50 %)<br />

On Point • <strong>Residential</strong> <strong>City</strong> <strong>Profile</strong> <strong>Leipzig</strong> • 2. Halbjahr 2011 8<br />

erheblicher Anstieg der Preise für Wohneigentum konnte in den<br />

Bezirken Ost und Nord mit 6 % respektive 10 % verzeichnet<br />

werden. In letzterem liegt der beliebte Stadtteil Gohlis, in dem die<br />

Mehrheit der Kaufpreisangebote gelistet wurden. Mit fast 1.500 €/m2 wurde in Gohlis sogar ein weitaus höherer Mediankaufpreis erzielt<br />

als in den zentralen Quartieren der Stadt. Am unteren Ende der<br />

Kaufpreisspanne stehen wie in den vergangenen Jahren auch<br />

die Teilmärkte Nordost, Alt-West und Ost. Obwohl im Stadtbezirk<br />

Ost eine Kaufpreissteigerung von über 6 % stattgefunden hat,<br />

kann hier im Mittel mit 810 €/m2 sehr günstig Wohneigentum<br />

erworben werden.<br />

Veränderung<br />

zum H2 2010<br />

in % 75 % 90 % Mittelwert*<br />

Veränderung<br />

zum H2 2010<br />

in %<br />

Mitte 780 1.110 1.500 -25,2 2.360 2.760 1.900 -11,9<br />

Nordost 510 600 750 0,8 1.230 1.760 940 4,3<br />

Ost 470 600 810 6,1 1.110 1.400 860 4,1<br />

Südost 580 720 980 1,1 1.450 2.140 1.050 8,9<br />

Süd 720 950 1.230 0,2 1.840 2.360 1.370 2,9<br />

Südwest 690 940 1.230 -1,7 1.670 2.510 1.400 0,4<br />

West 600 790 1.110 -7,8 1.300 1.520 1.230 -12,0<br />

Alt-West 510 660 870 -3,9 1.190 1.760 1.030 -2,8<br />

Nordwest 590 760 980 -5,8 1.270 1.690 1.120 -3,2<br />

Nord 700 920 1.350 10,3 2.260 2.600 1.340 17,0<br />

<strong>Leipzig</strong> 580 770 1.090 -1,8 1.620 2.390 1.280 0,1<br />

*Schwerpunkt: Häufigster angebotener Kaufpreis; Mittelpunkt: Arithmetisches Mittel der angebotenen Kaufpreise<br />

Quellen: IDN ImmoDaten GmbH, <strong>Jones</strong> <strong>Lang</strong> <strong>LaSalle</strong> GmbH


Preisniveau von Neubauwohnungen bei<br />

teilweise über 2.300 €/m2 Verglichen mit der relativ flachen Mietpreiskurve hinsichtlich des<br />

Baualters und der Wohnungsgröße ist die Differenzierung in <strong>Leipzig</strong><br />

bei Eigentumswohnungen wesentlich größer. Generell sind neu errichtete<br />

Eigentumswohnungen im Mittel mit 2.230 €/m2 fast dreimal<br />

so teuer als das günstigste Segment der Wohnungen, die zwischen<br />

1961 und 1975 errichtet wurden. Insbesondere in den Innenstadtlagen,<br />

aber auch im bereits erwähnten Stadtteil Gohlis muss für<br />

eine neu gebaute Eigentumswohnung weit mehr als der durchschnittliche<br />

Kaufpreis bezahlt werden. Hier kamen in den letzten<br />

Jahren einige neue Wohnungsbauprojekte auf den Markt wie<br />

z.B. das „Funkhaus Gohlis“.<br />

Stadtweit günstig bleiben weiterhin Bestandswohnungen, die älter<br />

als 10 Jahre sind. Selbst Wohnungen aus der Gründerzeit und im<br />

<strong>Leipzig</strong>er Stadtzentrum können mit Preisen um die 1.000 €/m2 aufwarten.<br />

Der Markt von Eigentumswohnungen der Baujahre 1946 bis<br />

1990 ist de facto kaum vorhanden, da dieser Markt von Mehrfamilienhäusern<br />

dominiert wird, die zumeist von Wohnungsbaugesellschaften<br />

und Genossenschaften bewirtschaftet werden und nicht<br />

zur Privatisierung stehen. Darüber hinaus ist natürlich auch fraglich,<br />

ob für diese Baualtersklasse eine entsprechende Nachfrage generiert<br />

werden würde.<br />

Hinsichtlich der Preisstruktur nach Wohnungsgröße kann die Regel<br />

aufgestellt werden, je größer, desto höher der Preis. Wohnungen<br />

On Point • <strong>Residential</strong> <strong>City</strong> <strong>Profile</strong> <strong>Leipzig</strong> • 2. Halbjahr 2011 9<br />

Kaufpreise nach Wohnungsgröße (Median in €/m2 )*<br />

Bezirk 90 m2 Mitte 1.110 1.150 1.270 2.200<br />

Nordost 700 650 630 1.750<br />

Ost 810 740 910 960<br />

Südost 1.000 860 950 1.300<br />

Süd 1.010 1.000 1.160 2.150<br />

Südwest 930 980 1.260 1.830<br />

West k. A. k. A. k. A. 1.290<br />

Alt-West 830 750 930 1.560<br />

Nordwest 860 830 1.010 1.520<br />

Nord 860 950 1.180 2.210<br />

<strong>Leipzig</strong> 880 890 1.070 1.780<br />

*Median: 50 % der Angebote liegen über und 50 % der Angebote unter diesem Wert<br />

Quellen: IDN ImmoDaten GmbH, <strong>Jones</strong> <strong>Lang</strong> <strong>LaSalle</strong> GmbH<br />

über 90 m 2 können mit einem mittleren Kaufpreis von knapp<br />

1.800 €/m 2 aufwarten. Dabei ist wiederum das Zentrum, der Norden<br />

und der Süden höher nachgefragt. Hier ist ein Quadratmeterpreis<br />

von über 2.000 €/m2 für Wohnungen ab 90 m2 üblich. Kleine Wohnungen<br />

sind weiterhin günstig und in einigen Stadtbezirken für<br />

unter 700 €/m2 zu haben. Lediglich in Mitte, im Süden und im Südosten<br />

sind mehr als 1.000 €/m2 für kleine Eigentumswohnungen<br />

fällig. Selbst im Größensegment ab 65 m2 können nicht durchgehend<br />

über 1.000 €/m2 erzielt werden und auch hier sind die<br />

zentrumsnahen Wohnungen präferiert.<br />

Kaufpreise nach Baujahr (Median in €/m2 )*<br />

Bezirk bis 1919 1920-1945 1946-1960 1961-1975 1976-1990 1991-2005 ab 2006<br />

Mitte 1.450 k. A. k. A. k. A. k. A. 1.120 2.570<br />

Nordost 800 k. A. k. A. k. A. k. A. 960 k. A.<br />

Ost 680 730 k. A. k. A. k. A. 1.050 1.100<br />

Südost 890 1.080 k. A. k. A. k. A. 1.110 1.750<br />

Süd 1.040 k. A. k. A. k. A. k. A. 1.050 2.300<br />

Südwest 1.200 1.130 k. A. k. A. k. A. 1.090 2.330<br />

West k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A.<br />

Alt-West 770 620 k. A. k. A. k. A. 970 1.680<br />

Nordwest 810 k. A. k. A. k. A. k. A. 1.080 1.180<br />

Nord 1.220 1.040 k. A. k. A. k. A. 1.150 2.380<br />

<strong>Leipzig</strong> 950 870 k. A. 600 650 1.070 2.230<br />

*Median: 50 % der Angebote liegen über und 50 % der Angebote unter diesem Wert<br />

Quellen: IDN ImmoDaten GmbH, <strong>Jones</strong> <strong>Lang</strong> <strong>LaSalle</strong> GmbH


Der <strong>Leipzig</strong>er Norden ist Aufsteiger im Markt<br />

für Eigentumswohnungen<br />

Auch wenn die Kaufpreisentwicklung in <strong>Leipzig</strong> in den letzten Jahren<br />

negativ war, so konnten sich doch einige Stadtteile und Wohnungssegmente<br />

von dem allgemeinen Trend abkoppeln. Trotz des erheblichen<br />

Preisrückganges von fast sieben Prozent in den vergangenen drei<br />

Jahren wird immer mehr deutlich, dass einzelne Stadtteile von einer<br />

Reurbanisierung profitieren. So sind in den letzten Jahren in der <strong>Leipzig</strong>er<br />

Innenstadt einige so genannte Stadthäuser entstanden, die vor<br />

allem auf die Gruppe der jungen Familien zielen, die Eigentum und Urbanität<br />

miteinander verknüpfen wollen. Damit will die Stadt <strong>Leipzig</strong> nicht<br />

mehr nur den großflächigen Abriss von Plattenbauwohnungen und die<br />

Suburbanisierung fördern, sondern die Attraktivität der Innenstadt<br />

forcieren. Es ist geplant, dass jährlich 50 bis 70 neue Stadthäuser im<br />

Stadtzentrum mit insgesamt bis zu 3.000 Wohneinheiten entstehen.<br />

Großer Gewinner im Markt für Eigentumswohnungen ist der <strong>Leipzig</strong>er<br />

Norden (<strong>Leipzig</strong>-Gohlis). Hier stieg im vergangenen Jahr der Mediankaufpreis<br />

für Eigentumswohnungen um über 10 % an. Ein Preisanstieg<br />

von immerhin 6 % konnte im Stadtbezirk Ost beobachtet werden.<br />

Großer Verlierer ist das <strong>Leipzig</strong>er Zentrum, in dem Preisrückgänge von<br />

bis zu 25 Prozent stattfanden. Es wird deutlich, dass trotz der Beliebtheit<br />

der innenstadtnahen Quartieren und der in den letzten Jahren<br />

forcierten Industrieansiedlungen, mit den damit verbundenen höheren<br />

Einkommen, das Nachfragepotenzial für den Markt für Eigentumswohnungen<br />

eher begrenzt ist.<br />

Moderat steigende Preise gab es im vergangenen Jahr in den Stadtbezirken<br />

<strong>Leipzig</strong>-Süd und Südost, in denen Medianpreise von 1.230<br />

bzw. 980 €/m2 aufgerufen werden. Sinkende Preise sind im Südwesten,<br />

im Westen, in Alt-West und im Nordwesten zu beobachten. Das mittlere<br />

Preisniveau schwankt hier zwischen 870 (Alt-West) und 1.230 €/m2 (Südwest).<br />

Die Projektpipeline für die kommenden Jahre ist weiterhin sehr dünn.<br />

Lediglich einige kleinere Wohnungsbauprojekte an den Zentrumsrändern<br />

sind in Planung. Die zukünftige Nachfrage nach Wohneigentum<br />

wird sich vorrangig auf die Stadtviertel Gohlis-Süd, Musikerviertel,<br />

Südvorstadt und Schleußig konzentrieren.<br />

On Point • <strong>Residential</strong> <strong>City</strong> <strong>Profile</strong> <strong>Leipzig</strong> • 2. Halbjahr 2011 10<br />

Wohnimmobilienuhr Eigentumswohnungen<br />

Anmerkung:<br />

• Dieses Diagramm zeigt, wo sich die Wohnmärkte nach Einschätzung von <strong>Jones</strong> <strong>Lang</strong><br />

<strong>LaSalle</strong> innerhalb ihrer Mietpreis-Kreisläufe im 2. Halbjahr 2011 befinden.<br />

• Die lokalen Märkte können sich auf der Uhr in verschiedene Richtungen und in verschiedener<br />

Geschwindigkeit bewegen.<br />

• Die Basis bilden ca. 7.000 Angebote im Zeitraum des 2. Halbjahres 2010 und des<br />

2. Halbjahres 2011 (nach Plausibilitäts-/Validitätsprüfung und Datenbereinigung).<br />

• Die Uhr ist eine zweckmäßige Methode zum Vergleich der relativen Position der ein-<br />

zelnen Stadtbezirke untereinander in ihrem Mietzyklus.<br />

• Die Positionen beziehen sich ausschließlich auf die angebotenen Mediankaufpreise.<br />

Entwicklung der Kaufpreise (in €/m 2 )<br />

Quellen: IDN ImmoDaten GmbH, <strong>Jones</strong> <strong>Lang</strong> <strong>LaSalle</strong> GmbH


Transaktionsmarkt für Wohnimmobilien 2011<br />

2. Halbjahr 2011<br />

Deutschland wieder beliebter bei internationalen Investoren<br />

Der Transaktionsmarkt für Wohnimmobilien war im Jahr 2011 gekennzeichnet<br />

von einigen großen Portfolioverkäufen sowie durch<br />

Kapitalmarkttransaktionen wie den Börsengang der GSW Immobilien<br />

AG oder die Übernahme der Colonia Real Estate AG durch die TAG<br />

Immobilien AG. Allein durch diese beiden Deals wechselten bei<br />

ca. 70.000 Wohneinheiten die Kontrollmehrheit. Insgesamt wurden<br />

2011 deutschlandweit Wohnimmobilienportfolios im Volumen von<br />

ca. 5,8 Mrd. Euro verteilt auf 240 Einzeldeals gehandelt (Asset und<br />

Share-Deals mit mindestens 10 Wohneinheiten und 75 % Wohnnutzung<br />

und ohne Vorabverkäufe von Projektentwicklungen). Mit rund<br />

150.500 Wohneinheiten wechselten dabei drei Mal so viele Einheiten<br />

die Eigentümer als 2010. Damit sind Wohnportfolios im Jahr<br />

2011 eine der am stärksten nachgefragten Assetklassen 2011.<br />

Durch den Börsengang der GSW Immobilien AG konnten die bisherigen<br />

Anteilseigner der US-Investmentbank Goldman Sachs über<br />

den Whitehall Fonds sowie die US-amerikanische Investmentgesellschaft<br />

Cerberus bis Ende des Jahres 633,4 Mio. € einnehmen.<br />

Anfang 2012 wurden die verbliebenen 20 % für weitere 175 Mio.<br />

verkauft. Insgesamt konnten somit die bisherigen Anteilseigner ihre<br />

Investition verdoppeln. Käufer der Anteile waren zu 99 % internationale<br />

institutionelle Investoren die u.a. aus Kanada, Singapur,<br />

dem Vereinigten Königreich und den USA stammen.<br />

Ohne Einbeziehung der Share Deals lag der durchschnittliche Transaktionspreis<br />

bei etwa 19,4 Mio. Euro pro Abschluss und damit auf<br />

dem Niveau des Vorjahreszeitraumes (20,4 Mio.). Der Börsengang<br />

der Berliner GSW Immobilien AG zusammen mit 20 weiteren Transaktionen<br />

mit mehr als 1.000 Wohneinheiten bestimmten über die<br />

Herkunft der Investoren (in % der Transaktionssumme)<br />

Quelle: <strong>Jones</strong> <strong>Lang</strong> <strong>LaSalle</strong> GmbH<br />

On Point • <strong>Residential</strong> <strong>City</strong> <strong>Profile</strong> <strong>Leipzig</strong> • 2. Halbjahr 2011 11<br />

Hälfte des Marktgeschehens auf dem deutschen Transaktionsmarkt<br />

(3,0 Mrd. Euro). Regionaler Investitionsschwerpunkt war erneut der<br />

Berliner <strong>Wohnungsmarkt</strong>. Über 40 % des Transaktionsvolumens entfiel<br />

auf die Bundeshauptstadt und mehr als 50 % der gehandelten<br />

Wohneinheiten wechselten hier den Eigentümer. Danach folgen bundesweite<br />

Standorte mit etwa 24 % der Transaktionssumme und etwa<br />

30 % der Einheiten sowie Nordrhein-Westfalen, wo etwa 12 % des<br />

Investitionsvolumens in knapp 9 % der registrierten Einheiten investiert<br />

wurden.<br />

Regional schwanken die Preise pro Quadratmeter Wohnfläche mitunter<br />

erheblich. Teuerster Standort ist der Münchener Raum – hier<br />

sind für Wohnportfolios im Mittel fast 1.700 €/m2 zu bezahlen.<br />

Danach folgt Hamburg mit etwa 1.440 €/m2 . Die Preise für Wohnobjekte<br />

haben in Berlin zwar in den letzten Jahren angezogen, sind<br />

aber mit 1.100 €/m2 immer noch gering, verglichen mit den vorgenannten<br />

Standorten. Weit abgeschlagen sind einige Regionen im<br />

Osten Deutschlands, wo Wohnportfolios für oft weniger als 700 €/m2 gehandelt werden. Dementsprechend ist die Spanne der Bruttorenditen<br />

ebenfalls lage- und objektbedingt sehr differenziert. Objekte im<br />

Transaktionen nach Akteuren in %<br />

Quelle: <strong>Jones</strong> <strong>Lang</strong> <strong>LaSalle</strong> GmbH


Münchener und Hamburger Stadtzentrum erreichen Bruttorenditen<br />

von weniger als 4,00 respektive 5,00 %, während an einigen ostdeutschen<br />

Standorten über 10 % erzielt werden können, verbunden<br />

jedoch mit einem erheblichen Leerstandsrisiko. Standorte im Ruhrgebiet<br />

liegen mit knapp 850 €/m2 unter dem deutschen Durchschnitt<br />

von ca. 1.100 €/m2 bei Bruttorenditen von 7,00 bis 8,00 %.<br />

Bei den Investoren von Wohnimmobilen stellen institutionelle Investoren<br />

(Immobilien AGs, Fonds und Fondsverwalter) über drei Viertel<br />

der Käufer dar. Fast 60 % der Investitionen stammt von deutschen<br />

Käufern, doch auch die ca. 1,3 Mrd. €, die von internationalen Investoren<br />

in Deutschland ausgegeben wurden, sind beachtlich. Hier zeigt<br />

sich, dass der deutsche <strong>Wohnungsmarkt</strong> international durch seine<br />

Stabilität punkten kann. Perspektivisch wird der deutsche Markt im<br />

Zuge der Europäischen Schuldenkrise weiter internationalisiert werden.<br />

So zeichnet sich ab, dass sich auch im Jahr 2012 für eigenkapitalstarke<br />

Investoren insbesondere auch aus dem Ausland Gelegenheiten<br />

ergeben, günstig in den deutschen Markt einzusteigen.<br />

Großwohnsiedlungen als Hauptinvestitionsziel in <strong>Leipzig</strong><br />

Die kleinste der von <strong>Jones</strong> <strong>Lang</strong> <strong>LaSalle</strong> untersuchten Städte<br />

konnte im Jahr 2011 einen vergleichsweise hohen Umsatz bei<br />

Wohnportfoliotransaktionen verzeichnen. Die Großwohnsiedlungen<br />

Ausgewählte Transaktionen von Wohnungsportfolios<br />

Lage Verkäufer Käufer<br />

Berlin Cerberus, Whitehall-Fonds<br />

(Goldman Sachs)<br />

99 % institutionelle<br />

Investoren<br />

On Point • <strong>Residential</strong> <strong>City</strong> <strong>Profile</strong> <strong>Leipzig</strong> • 2. Halbjahr 2011 12<br />

in der Sachsenmetropole bieten mitunter Potential für Investoren.<br />

Diese schrecken jedoch aufgrund der stagnierenden Mieten häufig<br />

vor einem Kauf zurück. Ausgesuchte zentrale Lagen finden bei<br />

Privatanlegern durchaus Anklang, aber auch hier ist der Investorenkreis<br />

eher begrenzt. Vor allem opportunistische und risikobereite<br />

Investoren zieht es nach <strong>Leipzig</strong>.<br />

Bei drei der vier Transaktionen wurden daher Plattenbauwohnungen<br />

gehandelt. Bei der größten Transaktion im Jahr 2011 wurden<br />

insgesamt 2.577 Wohneinheiten für 73 Mio. Euro durch den in<br />

Israel börsennotierten Investor Brack Capital erworben. Die 96<br />

Gebäude lagen dabei in verschiedenen <strong>Leipzig</strong>er Stadtbezirken.<br />

Verkäufer war die städtische Wohnungsgesellschaft LWB. Zudem<br />

wurde in der Großwohnsiedlung <strong>Leipzig</strong>-Grünau eine unsanierte<br />

Wohnanlage in Plattenbauweise mit 297 Wohneinheiten und ca.<br />

16.000 m2 Wohnfläche an einen Berliner Investor verkauft. Dieser<br />

möchte den Bestand sanieren und durch ein aktives Asset-<br />

Management die Rendite optimieren. Im Zentrum-Südost kaufte<br />

die Firmengruppe Casa Concept/Gobau ebenfalls eine sanierungsbedürftige<br />

Wohnanlage mit ca. 140 Wohnungen. Zusammen mit<br />

einer 30 km südlich von <strong>Leipzig</strong> verkauften Wohnanlage mit 183<br />

Wohneinheiten wurden im Großraum <strong>Leipzig</strong> im Jahr 2011 ca.<br />

3.200 Einheiten zu knapp 100 Mio. € gehandelt.<br />

Wohn-<br />

einheiten<br />

Kaufpreis<br />

in Mio. € Datum Anmerkungen<br />

49.684 633,4 1. Quartal 2011 Börsengang der GSW<br />

Immobilien AG (80 %)<br />

verschiedene Colonia Real Estate AG TAG Immobilien AG 18.590 k. A. 1. Quartal 2011 Mehrheitsbeteiligung<br />

(>50 %)<br />

Schwerpunkt<br />

Berlin<br />

Insolvenzmasse Level One Blackstone 6.800 220,0 3. Quartal 2011<br />

verschiedene Corpus Sireo unbekannt 4.926 k. A. 2. Quartal 2011<br />

Berlin Gagfah S.A. GSW AG 4.800 330,0 3. Quartal 2011 Pegasus-Portfolio<br />

Berlin Corpus Sireo Degewo, Gesobau 4.680 k. A. 4. Quartal 2011 Metropolis (ehm. GHG<br />

und BVG Wohnungen)<br />

<strong>Leipzig</strong> <strong>Leipzig</strong>er Wohnungs- und<br />

Baugesellschaft mbH<br />

Brack Capital 2.577 72,8 2. Quartal 2011<br />

Rhein-Ruhr unbekannt Corestate Capital AG 2.100 85,0 1. Quartal 2011<br />

Rhein-Ruhr private Investorengesellschaft Corestate Capital AG 1.744 70,0 1. Quartal 2011<br />

Quelle: <strong>Jones</strong> <strong>Lang</strong> <strong>LaSalle</strong> GmbH, veröffentlichte Portfolio-Transaktionen


Glossar<br />

On Point • <strong>Residential</strong> <strong>City</strong> <strong>Profile</strong> <strong>Leipzig</strong> • 2. Halbjahr 2011 13<br />

Allgemeine Information<br />

Mieten / Kaufpreisepreise Die im vorliegenden Bericht erhobenen Durchschnittspreise (Median und arithmetisches Mittel) basieren auf<br />

Immobilienannoncen, die das Portal IDN Immodaten aus 113 Quellen wie Tageszeitungen und Online-Immobilienportalen<br />

bezieht und auswertet. <strong>Jones</strong> <strong>Lang</strong> <strong>LaSalle</strong> validiert die so erhobenen Primärdaten und plausibilisiert die Ergebnisse. Die<br />

im <strong>Residential</strong> <strong>City</strong> <strong>Profile</strong> ausgewiesenen Mieten und Kaufpreise sind Angebotspreise und -mieten d.h.<br />

Vertragsabschlüsse können, insbesondere bei Eigentumswohnungen, leicht nach oben oder unten abweichen.<br />

Statistische Grundbegriffe<br />

Durchschnitt Durchschnittswert stehen umgangsprachig für eine Reihe von Mittelwerten. Am häufigsten werden arithmetisches Mittel<br />

und Median genutzt.<br />

Arithmetisches<br />

Mittel<br />

Das arithmetische Mittel errechnet sich aus der Summe der auftretenden Werte, geteilt durch die Anzahl dieser. Dieser,<br />

auch einfache Durchschnitt genannte Wert, ist sehr empfindlich gegenüber Ausreißern, da hohe Werte überproportional<br />

in den Durchschnitt eingehen. Um die Empfindlichkeit zu verringern, wird das arithmetisches Mittel häufig mit einem<br />

„Gewicht“ versehen. Beispielsweise werden jeweils Mieten mit der Fläche multipliziert. Die Summe dieses Gewichtes wird<br />

dann durch die Gesamtfläche dividiert<br />

Median (Zentralwert) – Derjenige Wert, der das Zentrum einer Verteilung misst. In einer geordneten Liste (z.B. Miet-/ Kaufpreisliste<br />

in € je m 2 ) teilt der Median die Liste in zwei gleich große Hälften. 50 % der Werte liegen jeweils oberhalb und<br />

unterhalb des Medians. Bei einer Liste mit einer geraden Anzahl an Werten, werden die beiden mittleren Werte addiert<br />

und durch zwei geteilt. Der Median hat den Vorteil, dass er nicht auf Ausreißer in der Liste reagiert und damit ein robustes<br />

Mittelwertmaß ist.<br />

Quartil (Viertelwert) – Quartile teilen eine geordnete Liste in Viertel. Der Wert, der die ersten 25 % der Liste trennt, bildet das<br />

erste Quartil. Zwischen dem zweiten und dem dritten Quartil befinden sich die mittleren 50 % einer geordneten Liste.<br />

Perzentil (Hundertstelwert) – Analog zu Quartilen teilen Perzentile geordnete Listen in 100 gleich große Teile. Im <strong>Residential</strong> <strong>City</strong><br />

<strong>Profile</strong> wird das 10. und das 90. Perzentil genutzt, um die oberen bzw. unteren 10 % der Kauf- und Mietpreise<br />

abzugrenzen.<br />

Boxplot In einem Boxplot können insgesamt fünf Werte zur übersichtlichen Beschreibung und Verteilung von Miet- und<br />

Kaufpreisen dargestellt werden. Dazu werden das zehnte und neunzigste Perzentil mit einer Linie verbunden. Der<br />

Medianwert sowie das zweite und dritte Quartil werden mittels einer Box bzw. eines Querstriches auf der<br />

Verbindungsgerade platziert.<br />

Begriffe zur Siedlungsstruktur und Bevölkerungsdynamik<br />

Gründerzeitbauten Als Gründerzeit im weiteren Sinne wird die Epoche zwischen 1850 und 1914 bezeichnet. Im Zuge der parallel ablaufenden<br />

Industrialisierung entstanden für die rasant wachsende Stadtbevölkerung an den damaligen Rändern der Städte große<br />

Siedlungen in vier- bis sechsgeschossiger Blockrandbebauung oder Mietkasernen mit reich dekorierten Fassaden.<br />

Groß(wohn)siedlung Zwischen den 1950er bis Ende der 1980er Jahre errichtete Wohngebiete, die innerhalb kurzer Zeit vorrangig an den<br />

Stadträndern der europäischen Großstädte entstanden sind. Charakteristisch für sie ist die dichte hochgeschossige und<br />

homogene Bebauungsstruktur mit mindestens 1.000 Wohneinheiten. Die Großsiedlungen wurden in industrieller<br />

Bauweise errichtet, d.h. durch die Nutzung der Massenproduktion und ohne große Differenzierung der baulichen Struktur.<br />

Ziel war es möglichst schnell viel, modernen und vor allem preiswerten Wohnraum zu schaffen. In Deutschland liegen die<br />

größten Siedlungen in Berlin (Marzahn, Hellersdorf und Lichtenberg mit ca. 160.000 WE); Halle-Neustadt (41.000),<br />

<strong>Leipzig</strong>-Grünau (40.000), Chemnitz-(31.000), München-Neuperlach (24.000), Schwerin (20.700) und Köln-Chorweiler<br />

(20.000 WE).<br />

Suburbanisierung Seit dem zweiten Weltkrieg zu beobachtende wirtschaftliche und demographische Expansion der Städte in ihr Umland<br />

(Suburbia). Damit verbunden ist auch die intraregionale Verschiebung von Siedlungsschwerpunkten an den Stadtrand.<br />

Typische suburbane Siedlungen sind gering verdichtet und durch die homogene Bebauung mit Ein- und Zweifamilien-<br />

sowie Reihenhäusern geprägt.<br />

Bevölkerungsbewegung Begriff zur Darstellung der Veränderung der Bevölkerungszahl in einem Gebiet. Die Differenz zwischen Zu- und<br />

Abwanderungen wird als räumlicher Saldo bzw. Wanderungssaldo, zwischen Geburten und Sterbefällen als natürlicher<br />

Saldo bezeichnet.<br />

Singularisierung Lebensform der Vereinzelung, ursprünglicher Begriff aus der Gerontologie, der das Alleinleben von Menschen im hohen<br />

Alter thematisiert. Menschen wohnen mit zunehmendem Alter allein, da der Lebenspartner früher stirbt und familiäre<br />

Netzwerke weniger genutzt werden. In letzter Zeit wird der Begriff auch auf jüngere Menschen angewandt, die allein<br />

wohnen. Die steigende Zahl an Ein-Personen-Haushalten in Deutschland ist jedoch vorrangig auf die Alterung der<br />

Gesellschaft zurückzuführen.


Der <strong>Wohnungsmarkt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

Angebotsmieten 2. Halbjahr 2011<br />

ìA 9<br />

<strong>Leipzig</strong>/Halle<br />

Schkeuditz<br />

Markranstädt<br />

Böhlitz-<br />

Ehrenberg<br />

Burghausen-<br />

Rückmarsdorf<br />

Mitlitz<br />

Lützschena-<br />

Stahmeln<br />

Grünau-<br />

Nord<br />

Hartmannsdorf-<br />

Knautnaundorf<br />

Wahren<br />

Leutzsch<br />

Knautkleeberg-<br />

Knauthain<br />

Lindenthal<br />

Altlindenau<br />

Lindenau<br />

Neulindenau<br />

Mitlitz Grünau-<br />

Ost Plagwitz<br />

Grünau-<br />

Kleinzschocher<br />

Grünau- Mitte<br />

Siedlung<br />

Lausen-<br />

Grünau<br />

Großzschocher<br />

Zentrum-<br />

Nordwest<br />

Zentrum-<br />

West<br />

Schleußig<br />

0 5 10 Kilometer<br />

Mietniveau<br />

Median in €/m²/Monat auf PLZ-Ebene<br />

bis unter 4,50<br />

4,50 bis unter 5,00<br />

5,00 bis unter 5,50<br />

Quelle: <strong>Jones</strong> <strong>Lang</strong> <strong>LaSalle</strong>, IDN Immodaten GmbH, Infas Geodaten GmbH<br />

5,50 bis unter 6,00<br />

6,00 und höher<br />

Wiederitzsch<br />

Gohlis-<br />

Nord<br />

Zentrum<br />

Connewitz<br />

Markkleeberg<br />

Lößnig<br />

Dölitz-<br />

Dösen<br />

ìA 14<br />

Mockau-<br />

Nord<br />

Möckern Gohlis-<br />

Gohlis-Mitte<br />

Süd<br />

Mockau-<br />

Eutritzsch Süd<br />

Zentrum-<br />

Schönefeld-<br />

Nord<br />

Abtnaundorf<br />

Zentrum-<br />

Ost<br />

Volkmarsdorf<br />

Zentrum- Reudnitz-<br />

Süd<br />

Thonberg<br />

Zentrum-<br />

Südost<br />

<strong>Leipzig</strong><br />

Südvorstadt<br />

Marienbrunn<br />

Wasserflächen<br />

Grünflächen<br />

Seehausen<br />

Stötteritz<br />

Thekla<br />

Schönefeld-<br />

Ost<br />

Sellerhausen-<br />

Stünz<br />

Anger-<br />

Crottendorf<br />

Probstheida<br />

Meusdorf<br />

ìA 38<br />

On Point • <strong>Residential</strong> <strong>City</strong> <strong>Profile</strong> <strong>Leipzig</strong> • 2. Halbjahr 2011 14<br />

Plaußig-<br />

Portitz<br />

Paunsdorf<br />

Mölkau<br />

Heiterblick<br />

Holzhausen<br />

Taucha<br />

Engelsdorf<br />

Liebertwolkwitz<br />

Baalsdorf<br />

Althen-<br />

Kleinpösna<br />

Industrie-, Gewerbeund<br />

Verkehrsflächen<br />

Sonstige Flächen


Kontakt<br />

Andrew Groom<br />

Head of Valuation & Transaction Advisory Germany<br />

Frankfurt<br />

tel +49 (0) 69 2003 1241<br />

andrew.groom@eu.jll.com<br />

Roman Heidrich<br />

Team Leader <strong>Residential</strong> Valuation Advisory Berlin<br />

Berlin<br />

tel +49 (0) 30 203980 106<br />

roman.heidrich@eu.jll.com<br />

Helge Scheunemann<br />

Head of Research Germany<br />

Hamburg<br />

tel +49 (0) 40 350011 225<br />

helge.scheunemann@eu.jll.com<br />

Sebastian Grimm<br />

Team Leader <strong>Residential</strong> Valuation Advisory Frankfurt<br />

Frankfurt<br />

tel +49 (0) 69 2003 1196<br />

sebastian.grimm@eu.jll.com<br />

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die wir für zuverlässig erachten, aber für deren Genauigkeit, Vollständigkeit und Richtigkeit wir keine<br />

Haftung übernehmen. Die enthaltenen Meinungen stellen unsere Einschätzung zum Zeitpunkt der<br />

Erstellung dieses Berichtes dar und können sich ohne Vorankündigung ändern. Historische Entwicklungen<br />

sind kein Indiz für zukünftige Ergebnisse. Dieser Bericht ist nicht für den Vertrieb oder die<br />

Empfehlung zum Kauf oder Verkauf einer bestimmten Finanzanlage bestimmt.<br />

Die in diesem Bericht zum Ausdruck gebrachten Meinungen und Empfehlungen berücksichtigen nicht<br />

individuelle Kundensituationen, -ziele oder -bedürfnisse und sind nicht für die Empfehlung einzelner<br />

Wertpapiere, Finanzanlagen oder Strategien einzelner Kunden bestimmt. Der Empfänger dieses<br />

Berichtes muss seine eigenen unabhängigen Entscheidungen hinsichtlich einzelner Wertpapiere<br />

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oder Finanzanlagen treffen. <strong>Jones</strong> <strong>Lang</strong> <strong>LaSalle</strong> übernimmt keine Haftung für direkte oder indirekte<br />

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