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Vortrag VOB

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Vergabekonferenz 2012<br />

TOP 1<br />

29.03.2012


Umsatz der letzten 3 abgeschlossenen Geschäftsjahre<br />

gefordert – Newcommer ausgeschlossen?!<br />

Eine derartige Eignungsanforderung verlangt eine<br />

mindestens 3-jährige Geschäftstätigkeit.<br />

Damit sind Bieter mit mit kürzerer Geschäftstätigkeit<br />

ausgeschlossen.<br />

OLG Düsseldorf 16.11.2011<br />

Sollte Sollte aus aus Bietersicht Bietersicht diese diese Forderung Forderung als als unangemessen unangemessen angesehen angesehen werden, werden, ist ist dies dies vor vor<br />

Angebotsabgabe Angebotsabgabe zu zu rügen!<br />

rügen!


Urkalkulation<br />

Verlangt die Vergabestelle im Vergabeverfahren die<br />

Urkalkulation und wird diese im verschlossenem Umschlag<br />

mit dem Vermerk „Öffnung nur im Beisein des Bieters“<br />

übergeben, so ist das Angebot wegen einschränkender<br />

Bedingung auszuschließen!<br />

OLG Düsseldorf 15.03.10 und 24.11.10<br />

Festlegungen zum Öffnen der Urkalkulation im Beisein des<br />

Auftragnehmers in den Zusätzlichen Vertragsbedingungen gelten erst<br />

nach Vertragsabschluss!<br />

3


Und täglich grüsst das Murmeltier!<br />

Begleitschreiben<br />

4


Begleitschreiben sind Bestandteil des Angebotes!<br />

Widersprüchliche Angaben zwischen Begleitschreiben und Angebot<br />

führen wegen Unklarheit zum Ausschluss des Angebotes.<br />

Keine Möglichkeit der Aufklärung/Heilung!<br />

VK Nordbayern 26.10.06<br />

OLG Stuttgart 09.02.10<br />

VK Sachsen 22.06.11<br />

OLG Karlsruhe 01.08.11<br />

Eigene AGB des Bieters führen zum Ausschluss des Angebotes!<br />

(beachte Rückseite von Geschäftspapier!)<br />

VK Nordbayern 26.10.06<br />

OLG Düsseldorf 02.08.10<br />

5


Die Vergabeunterlagen sehen eine Leistungszeit von 16 AT vor.<br />

Im Begleitschreiben wird dies als nicht realisierbar bezeichnet.<br />

Durch das Begleitschreiben wird die verbindlich einzuhaltende<br />

Leistungsfrist abgeändert.<br />

Dies führt wegen Änderung an den Vergabeunterlagen zum<br />

Ausschluss des Angebotes nach §16(1)1b i.V.m. §13(1)5 <strong>VOB</strong>/A.<br />

OLG Köln 31.01.2012


Allgemeines (1)<br />

§ 7 Beschreibung der Leistung<br />

1. Die Leistung ist eindeutig und so erschöpfend zu beschreiben, dass<br />

alle Bewerber die Beschreibung im gleichen Sinne verstehen müssen<br />

und ihre Preise sicher und ohne umfangreiche Vorarbeiten berechnen<br />

können.<br />

3. Dem Auftragnehmer darf kein ungewöhnliches Wagnis<br />

aufgebürdet werden für Umstände und Ereignisse, auf die er keinen<br />

Einfluss hat und deren Einwirkung auf die Preise und Fristen er nicht<br />

im Voraus schätzen kann.<br />

Anmerkung:<br />

geforderte Nachweise sind vom AG bereits in der Bekanntmachung zu benennen<br />

7


Komplettheitsklausel ersetzt nicht unvollständige<br />

Beschreibung<br />

Die Verpflichtung, eine Bauleistung komplett, gebrauchs- und<br />

nutzungsfähig herzustellen, fordert vom Bieter nicht mehr an<br />

Leistung, als in der Leistungsbeschreibung beschrieben ist.<br />

Dies gilt auch für sogenannte „schlüsselfertig“-Klauseln.<br />

OLG Rostock 10.05.09<br />

BGH 13.01.11<br />

BGH 10.11.11<br />

8


Aufteilung in Fach- oder Teillose<br />

Mittelständische Interessen sind vornehmlich zu berücksichtigen.<br />

Leistungen sind in der Menge aufgeteilt (Teillose) oder getrennt<br />

nach Fachgebiet (Fachlose) zu vergeben.<br />

GWB § 97 (3)<br />

OLG Düsseldorf 11.01.12 Unterhaltsreinigung, Glasreinigung<br />

VK Sachsen 10.02.12


Vermeintliche Mängel in den Vergabeunterlagen<br />

sind vor Angebotsabgabe zu rügen!<br />

OLG Brandenburg 04.03.08<br />

OLG München 17.09.07<br />

OLG München 16.04.09<br />

VK Lüneburg 27.01.09<br />

OLG Köln 23.12.09<br />

VK Münster 14.01.10<br />

VK Schleswig-Holstein 22.01.10<br />

VK Sachsen-Anhalt 28.05.10<br />

OLG Brandenburg 13.09.11<br />

(Ausschreibungsbedingungen nicht erfüllbar => Aufhebung)<br />

OLG Brandenburg (falsche Vergabeart) 20.09.11<br />

10


Nicht den Anforderungen der Leistungsbeschreibung entsprechende<br />

Fabrikate ändern die Vorgaben der Leistungsbeschreibung.<br />

Vergaberechtlich sind dies Änderungen an den Vergabeunterlagen<br />

(§13 Abs. 1 Ziffer 5 Satz 1) und führen zum zwingenden<br />

Ausschluss des Angebotes (§16 (1) 1 b).<br />

BGH 24.05.05<br />

BGH 01.08.06<br />

VK Lüneburg 14.01.11<br />

VK Nordbayern 28.10.09<br />

VK Bund 06.05.09<br />

VK Brandenburg 12.03.03<br />

VK Sachsen 30.07.02<br />

11


Unterkostenangebote sind zulässig!<br />

Die Vorschrift des § 16 (6) 1 <strong>VOB</strong>/A ist nicht Bieter schützend.<br />

Bei Verdacht auf Unterkostenangebot ist Aufklärung erforderlich.<br />

Unterkostenangebot ist nicht mit unauskömmlichem Angebot zu<br />

verwechseln.<br />

Angebote dürfen unauskömmlich kalkuliert werden!<br />

Ausschluss nur bei Bedenken zur Leistungsfähigkeit des Bieters.<br />

Marktverdrängungsabsicht darf nicht bestehen!<br />

OLG Düsseldorf 09.05.11<br />

KG 23.06.11<br />

12


Auf die exakte Formulierung kommt es an!<br />

„Vom Auftragnehmer vorzulegende Unterlagen ...“<br />

Diese müssen nicht bis Zuschlagserteilung vorliegen!<br />

Wenn sie nicht vorliegen => kein Ausschluss!<br />

Erst nach Zuschlag wird Bieter zum Auftragnehmer!<br />

VK Lüneburg 23.06.11


Die Rüge hat unverzüglich zu erfolgen<br />

(§107 (3) 1 GWB)<br />

Persönliche Überlastung oder Urlaub des Bieters verlängern die<br />

Rügefrist nicht!<br />

VK Sachsen-Anhalt 28.05.10<br />

Die Rügefrist beträgt deutlich weniger als eine Woche.<br />

VK Schleswig-Holstein 22.01.10<br />

Auch mündliche Rüge ist ausreichend!<br />

OLG Brandenburg 13.09.11<br />

14


Rüge erst mit dem Angebot?<br />

Eine Rüge zum Inhalt der Leistungsbeschreibung welche im<br />

verschlossenen Umschlag dem Angebot beigefügt ist und der<br />

Vergabestelle damit erst nach Öffnung des Angebotes zugeht<br />

ist nicht mehr unverzüglich!<br />

OLG Düsseldorf 07.12.11


Eine Rüge muss nachgewiesen werden können!<br />

Eine Rüge ist nicht an Schriftform gebunden, es kann auch<br />

mündlich gerügt werden.<br />

Aber derjenige, der sich darauf beruft, rechtzeitig gerügt zu haben,<br />

trägt dafür die Beweislast.<br />

VK Brandenburg 27.05.11<br />

16


Telefax mit „OK“-Vermerk“ auf dem Sendebericht<br />

ist kein Zugangsbeweis!<br />

Es wird lediglich die korrekte Absendung registriert.<br />

BGH 21.07.11<br />

OLG Dresden 15.12.11


Nachprüfungsantrag zulässig?<br />

Bereits eine mögliche Beeinträchtigung der Bieterchancen<br />

reicht für einen Nachprüfungsantrag bei der Vergabekammer.<br />

OLG Düsseldorf 28.12.2011


widersprüchliche Erklärungen im<br />

Formblatt Preis und in der Urkalkulation<br />

Speziell zum Einsatz von Nachunternehmern führen<br />

diese wegen wissentlich falscher Erklärung zur<br />

Leistungsfähigkeit zum Ausschluss des Angebotes!<br />

<strong>VOB</strong>/A § 16 (1) 1g


Negative Einheitspreise - beispielsweise durch<br />

Material-Rückvergütung bei Abbruch - zulässig<br />

OLG Düsseldorf 22.12.10<br />

20


Kalkulationsvorgabe nicht berücksichtigt – Ausschluss?<br />

Macht der Auftraggeber eine bei der Kalkulation zu berücksichtigende<br />

Vorgabe (hier Kupferkabel mit Kupferanteil 500 €/100 kg)<br />

und der Bieter bietet nur Kabelpreise ohne Kupfer an, so ist das<br />

Angebot wegen unvollständiger Preisangabe zwingend<br />

auszuschließen!<br />

OLG Brandenburg 24.05.11<br />

21


Fehlende Erklärungen<br />

Nachforderung oder doch Ausschluss?!<br />

Sehen die Bewerbungsbedingungen vor, dass<br />

Erklärungen bereits bei Angebotsabgabe vorliegen<br />

müssen, ist eine Nachforderung trotz<br />

§16 (1) 3 <strong>VOB</strong>/A ausgeschlossen!<br />

Ein Ermessen der Vergabestelle ist nicht gegeben!<br />

Das Angebot ist zwingend auszuschließen!<br />

VK Bund 08.07.11


Nebenangebote<br />

Keine Klarstellung des Inhaltes im Aufklärungsgespräch!<br />

VK Bund 23.11.2011


Informationen zu Vergabeverfahren<br />

www.Vergabe24.de<br />

Bekanntmachungen aus allen Bundesländern<br />

Wissen – Vergabelexikon<br />

Wissen – Gesetze und Verordnungen<br />

(EU, GWB, VgV, <strong>VOB</strong>, VOL, VOF, Ländergesetze)


Vergabenachprüfstelle<br />

Landesdirektion Sachsen<br />

Referat 33.1<br />

09105 Chemnitz<br />

Dienstsitz ist weiterhin Leipzig, Braustr. 2<br />

0341-9773300


Rechtsschutz im Unterschwellenbereich?<br />

Wenn der öffentliche Auftraggeber für ihn geltende<br />

Vergabebestimmungen verletzt, besteht nicht nur bei Willkür<br />

ein Unterlassungsanspruch zum Beispiel durch einstweilige<br />

Verfügung.<br />

OLG Düsseldorf 19.10.2011


Was gibt es Neues im<br />

Sächsischen Vergaberecht?<br />

27


?????????<br />

28


Bauvertragsrecht<br />

29


Vergütung aus Bauzeitverzögerung<br />

Ohne bauablaufbezogene Darstellung der<br />

Behinderungen keine zusätzliche Vergütung<br />

KG 19.04.2011


Skonto bei gemindertem Rechnungsbetrag?<br />

Wird eine fällige Zahlung innerhalb der Skontfrist geleistet, aber<br />

nicht in voller Höhe des Rechnungsbetrages, hat der Auftraggeber<br />

keinen Anspruch auf Skontoabzug!<br />

OLG Stuttgart 06.03.12


Vertragsstrafe<br />

Eine Vertragsstrafe für verzögerte Fertigstellung<br />

> 5 % der Auftragssumme ist unwirksam!<br />

OLG Brandenburg 12.10.11


Nur im Handout!<br />

• neue Schwellenwerte<br />

• Bieterkartei Hochbauamt


Vielen Dank für<br />

Ihre Aufmerksamkeit!


Hochbauamt, Dezernat Stadtentwicklung und Bau<br />

04092 Leipzig<br />

Tel.: 0341 123-7421<br />

Fax.: 0341 123-7466<br />

ulf.schirrmeister@leipzig.de<br />

www.leipzig.de


Schwellenwerte ab 22.03.2012 ( ohne Umsatzsteuer)<br />

5. Verordnung zur Änderung der Vergabeverordnung vom 14.03.2012 (Bundesgesetzblatt 2012, Teil I Nr. 14 vom 21.03.12 )<br />

neue Schwellenwerte im Sektorenbereich unmittelbar ab 01.01.2012 durch EU-Verordnung 1251/2011 vom 30.11.2011<br />

<strong>VOB</strong>/A VOL/A VOF SektorenVO<br />

Abschnitt 2 Abschnitt 2 ------- --------<br />

Schwellenwertgrenze<br />

---------------------------------------------------------------------------------------------<br />

5.000.000 Bauaufträge 5.000.000<br />

(bisher => 4.845.000)<br />

Liefer- Dienstleistungsaufträge<br />

200.000 200.000 400.000<br />

(bisher 193.000 193.000 387.000


Erleichterung bei Nachweis der Eignung<br />

durch<br />

PQ – HBA<br />

ein Service des Hochbauamtes der Stadt Leipzig


Präqualifizierung im Hochbauamt Stadt Leipzig<br />

Die Präqualifizierung des Hochbauamtes gilt ein Jahr ab<br />

Eintragung in die Liste des Hochbauamtes.<br />

Sie ist freiwillig.<br />

Es entstehen den Firmen keine zusätzlichen Kosten!<br />

Ansprechpartner:<br />

Frau Schumann<br />

Stadt Leipzig - Hochbauamt<br />

04092 Leipzig<br />

Tel. 0341 1237443<br />

Fax 0341 1237341<br />

jana.schumann@leipzig.de<br />

38


Als Nachweise werden hinterlegt:<br />

• Nachweis über die Eintragung in das Berufsregister (bei industriell<br />

betriebenen Gewerben Mitgliedschaft IHK, bei handwerklich<br />

betriebenen zulassungspflichtigen Gewerben Eintrag in die<br />

Handwerksrolle, bei handwerklich betriebenen zulassungsfreien<br />

Gewerben bzw. handwerksähnlich betriebenen Gewerben<br />

Bescheinigung der HWK),<br />

• Gewerbeanmeldung/Gewerbeummeldung (bei GbR von allen<br />

Gesellschaftern),<br />

• Handelsregisterauszug (nur wenn zutreffend, z. B. bei GmbH –<br />

beglaubigter Auszug nicht älter als 1 Jahr),<br />

• Nachweis über die Anmeldung bei der Berufsgenossenschaft,<br />

39


• Eintragung Installateurverzeichnis der stadttechnischen<br />

Versorgungsbetriebe,<br />

• VDS-Zulassung/Einbruchmeldeanlagen,<br />

• VDS-Zulassung/Brandmeldeanlagen,<br />

• Zulassung Fernmeldewesen,<br />

• Gewerbliches Personal (Anzahl Personen, Aufstellung je Gewerk und<br />

Berufsgruppe),<br />

• bisheriger Jahresumsatz der letzten drei Geschäftsjahre.<br />

40


Verlängerung der Eintragung<br />

Zwei Monate vor Ablauf der Eintragung werden die<br />

Unternehmen vom Hochbauamt angeschrieben, ihre<br />

Eignungsnachweise vollständig neu einzureichen, sofern sie<br />

weiterhin eine Eintragung wünschen.<br />

Bei in ihrer Geltungsdauer beschränkten Bescheinigungen wird<br />

vor deren Ablauf ebenfalls das Unternehmen durch das<br />

Hochbauamt angeschrieben und um Aktualisierung gebeten.<br />

(beispielsweise Handelsregister älter als 1 Jahr)

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