28.02.2013 Aufrufe

Wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Leipzig Verarbeitendes ...

Wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Leipzig Verarbeitendes ...

Wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Leipzig Verarbeitendes ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Wirtschaftliche</strong> <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

<strong>Verarbeitendes</strong> Gewerbe weiter im Aufwind<br />

Strukturwandel und Beschäftigung<br />

Der wirtschaftliche Wandel seit 1990 brachte große strukturelle Verän<strong>der</strong>ungen im<br />

wirtschaftlichen Gefüge <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong>, wie im gesamten Kammerbezirk mit sich. Neben<br />

einem allgemeinen Rückgang an Arbeitsplätzen waren für diese strukturellen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> starke Rückgang des Anteils <strong>der</strong> Beschäftigten im Produzierenden<br />

Gewerbe einerseits und <strong>der</strong> deutliche Anstieg <strong>der</strong> im Dienstleistungsgewerbe tätigen<br />

Personen an<strong>der</strong>erseits prägend.<br />

Wurden 1991 auf dem heutigen <strong>Stadt</strong>gebiet etwa 305.000 Erwerbstätige registriert, so<br />

sind es im Jahre 2005 ca. 275.000 und somit etwa 30.000 Personen weniger. Dabei ist<br />

außerdem zu beachten, dass im gleichen Zeitraum die Einwohnerzahl um<br />

ca. 50.000 Bewohner zurückging.<br />

Wirtschaftsstruktur <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> 1991 und 2005<br />

Basis: Zahl <strong>der</strong> Erwerbstätigen<br />

öffentliche und<br />

private<br />

Dienstleistungen<br />

(einschl.öffentl.<br />

Verwaltung)<br />

28,3%<br />

Finanzierung,<br />

Vermietung und<br />

Unternehmensdie<br />

nstleistungen<br />

13,1%<br />

Wirtschaftsstruktur 1991<br />

Landwirtschaft<br />

0,7%<br />

Handel/Gastgewerbe/Verkehr<br />

20,4%<br />

Produzierendes<br />

Gewerbe (ohne<br />

Baugewerbe)<br />

27,4%<br />

Bauwesen<br />

10,1%


öffentliche und<br />

private<br />

Dienstleistungen<br />

(einschl. öffentl.<br />

Verwaltung)<br />

35,7%<br />

© IHK zu <strong>Leipzig</strong> 2007/Geschäftsbereich Standortpolitik<br />

2<br />

Wirtschaftsstruktur 2005<br />

Landwirtschaft<br />

0,3%<br />

Finanzierung,<br />

Vermietung und<br />

Unternehmensdienstleistungen<br />

25,3%<br />

Produzierendes<br />

Gewerbe ohne<br />

Baugewerbe<br />

10,3%<br />

Baugewerbe<br />

6,1%<br />

Handel/Gast-<br />

gewerbe/Verkehr<br />

22,3%<br />

Waren 1991 noch 37,5 Prozent <strong>der</strong> Erwerbstätigen in den produzierenden Wirtschaftsbereichen<br />

(verarbeitendes Gewerbe, Bergbau, Energie- und Wasserwirtschaft,<br />

Baugewerbe) tätig, so sind es nunmehr nur noch 16,4 Prozent. Der Rückgang betraf vor<br />

allem das verarbeitende Gewerbe. Im Baugewerbe geht die Zahl <strong>der</strong> Erwerbstätigen seit<br />

Mitte <strong>der</strong> 90-er Jahre kontinuierlich zurück, nachdem es jedoch zwischenzeitlich, in seiner<br />

Boomphase in <strong>der</strong> ersten Hälfte <strong>der</strong> 90-er Jahre, seinen Beschäftigtenanteil auf über<br />

15 Prozent ausgedehnt hatte.<br />

Die Dienstleistungsbranchen (Kredit- und Versicherungsgewerbe, Wohnungswesen,<br />

Vermietungen, Dienstleistungen für Unternehmen, private und öffentliche Dienstleistungen<br />

einschl. öffentliche Verwaltung) haben ihren Beschäftigtenanteil im gleichen Zeitraum<br />

stetig von 41,4 auf 61,0 Prozent erhöht.<br />

Auch die Wirtschaftsbereiche Handel, Gastgewerbe, Verkehr und Nachrichtenübermittlung<br />

bauten ihren Anteil an den Erwerbstätigen insgesamt, wenn auch nur leicht, aus.<br />

Nicht nur das Gefüge zwischen den Wirtschaftsbereichen hat sich in den letzten Jahren<br />

deutlich gewandelt, auch innerhalb <strong>der</strong> einzelnen Bereiche haben sich vielfältige<br />

strukturelle Verän<strong>der</strong>ungen vollzogen.<br />

Nachdem das verarbeitende Gewerbe in <strong>Leipzig</strong> einen starken Arbeitsplatzabbau<br />

verzeichnete und die <strong>Stadt</strong> damit einen nicht unwesentlichen Bedeutungsverlust als<br />

Industriestandort hinnehmen musste, sind nach einer Konsolidierungsphase nun wie<strong>der</strong>


© IHK zu <strong>Leipzig</strong> 2007/Geschäftsbereich Standortpolitik<br />

3<br />

deutliche Wachstumsimpulse auszumachen. Im Jahr 2005 erlebte die <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> mit<br />

<strong>der</strong> Inbetriebnahme des BMW-Montagewerkes einen bedeutenden industriellen<br />

Aufschwung. Dieser setzte sich im vergangenen Jahr 2006 weiter fort. So beschäftigten im<br />

Jahresdurchschnitt die 168 Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes mit mehr als 20<br />

Beschäftigten fast 16.000 Arbeitnehmer. Gegenüber dem Vorjahresdurchschnitt stieg die<br />

Zahl <strong>der</strong> Beschäftigten damit um ca. 350 bzw. 2,2 Prozent an. Auch bei <strong>der</strong><br />

Umsatzentwicklung konnten die Unternehmen <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> weiter deutlich zulegen.<br />

So stieg <strong>der</strong> Gesamtumsatz 2006 gegenüber dem Vorjahr um 65,4 Prozent. Die<br />

Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes erwirtschafteten insgesamt einen Umsatz<br />

von 5,428 Mrd. Euro. Erfreulich entwickelte sich auch die Auslandstätigkeit <strong>der</strong> hiesigen<br />

Unternehmen, was auf die zunehmende internationale Ausrichtung ihrer Absatzmärkte<br />

schließen lässt. So setzte das verarbeitende Gewerbe <strong>Leipzig</strong>s im Jahre 2006 insgesamt<br />

2,362 Mrd. Euro im Ausland um und damit 113,0 Prozent mehr als im Jahr 2005. Die<br />

daraus resultierende Exportquote von 43,5 Prozent verdeutlicht die zunehmende<br />

Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> angebotenen Produkte und Leistungen auf dem Weltmarkt.<br />

Die ausländischen Märkte werden auch in Zukunft ein wichtiger Faktor für das betriebliche<br />

Wachstum vor Ort bleiben.<br />

23,3<br />

Beschäftigtenverteilung im verarbeitenden Gewerbe und Bergbau<br />

in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> 2006<br />

(Angaben in %)<br />

17,0<br />

15,5<br />

15,2<br />

16,8<br />

7,9<br />

8,5<br />

Tätige Personen: 15.967<br />

Sonstige Branchen<br />

Ernährungsgewerbe<br />

Papier-, Verlags- und<br />

Druckgewerbe<br />

Maschinenbau<br />

Metallbe- und -verarbeitung<br />

Elektrotechnik,<br />

Feinmechanik, Elektronik<br />

Fahrzeugbau


© IHK zu <strong>Leipzig</strong> 2007/Geschäftsbereich Standortpolitik<br />

4<br />

Zu den strukturbestimmenden Branchen des verarbeitenden Gewerbes in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Leipzig</strong> zählen <strong>der</strong> Fahrzeugbau, die elektrotechnische Industrie und die<br />

Nachrichtentechnik, <strong>der</strong> Maschinenbau, die Metallbe- und -verarbeitung und das Verlagsund<br />

Druckereigewerbe mit jeweils mehr als 2.000 Beschäftigten.<br />

Die genannten fünf strukturbestimmenden Industriebranchen <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> vereinen<br />

über 83 Prozent aller im verarbeitenden Gewerbe tätigen Arbeitnehmer und erwirtschaften<br />

ca. 91 Prozent des industriellen Umsatzes. Allein auf den Fahrzeugbau entfallen dabei<br />

über 57 Prozent des Gesamtumsatzes <strong>der</strong> Industrie.<br />

Bezüglich seiner Exportkraft liegt <strong>der</strong> Fahrzeugbau mittlerweile weit vorn. Mit 1,824 Mrd.<br />

EUR kamen ca. 77 Prozent aller industriellen Exportgüter vom Fahrzeugbau. Bezogen auf<br />

den Gesamtumsatz <strong>der</strong> Branche wurden 2006 mehr als 58 Prozent aller im Fahrzeugbau<br />

produzierten Waren exportiert. Damit erreicht diese Branche die höchste internationale<br />

Ausrichtung aller Industriebranchen.<br />

Exportquote ausgewählter Branchen im verarbeitenden Gewerbe<br />

und Bergbau <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> 2006<br />

(Angaben in %)<br />

1,0<br />

11,1<br />

Exportquote aller Industriebranchen: 43,5 %<br />

18,0<br />

19,7<br />

32,8<br />

40,4<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

58,4<br />

Sonstige Branchen<br />

Ernährungsgewerbe<br />

Elektrotechnik,<br />

Feinmechanik, Elektronik<br />

Papier-, Verlags- und<br />

Druckgewerbe<br />

Metallbe- und -verarbeitung<br />

Maschinenbau<br />

Fahrzeugbau<br />

Mit dem industriellen Wachstum erhöht sich die Bedeutung des verarbeitenden Gewerbes<br />

für das wirtschaftliche Gesamtwachstum <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>, dessen zweite Stütze vor allem das<br />

Dienstleistungsgewerbe darstellt. Dabei bilden fast ausschließlich kleine und<br />

mittelständische Unternehmen die Basis dieses Wirtschaftsbereiches.


© IHK zu <strong>Leipzig</strong> 2007/Geschäftsbereich Standortpolitik<br />

5<br />

Als wichtiger Erfolg, das Image <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> als Industriestandort wie<strong>der</strong> neu zu<br />

beleben, war die Entscheidung <strong>der</strong> Porsche AG im Jahre 1999 zu bewerten, in <strong>Leipzig</strong> ein<br />

neues Montagewerke zu errichten. Bereits Ende 2002 war Produktionsstart. Einen<br />

herausragenden Höhepunkt dieses Imagegewinnes stellte im Jahre 2001 die Wahl<br />

<strong>Leipzig</strong>s als neuer Produktionsstandort eines Montagewerkes <strong>der</strong> BMW Group dar.<br />

<strong>Leipzig</strong> konnte sich dabei im Wettstreit mit über 200 Standorten des In- und Auslandes<br />

durchsetzen. Nach <strong>der</strong> Grundsteinlegung im Mai 2002 war im März 2005 Produktionsstart.<br />

Bis Ende 2007 sollen dann bis zu 650 Fahrzeuge täglich fertiggestellt werden. Mit aktuelle<br />

etwa 2.500 Beschäftigten ist das Werk schon heute mit Abstand das größte produzierende<br />

Unternehmen <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> und <strong>der</strong> Region.<br />

Mit dieser Ansiedlung hat <strong>Leipzig</strong> wichtige Prämissen für die zukünftige wirtschaftliche<br />

<strong>Entwicklung</strong> gesetzt. Das verarbeitende Gewerbe wird seine Stellung im Wirtschaftsgefüge<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> wie<strong>der</strong> deutlich erhöhen und einen entscheidenden Einfluss auf die<br />

Wirtschaftsentwicklung <strong>der</strong> ganzen Region ausüben. Unter Beachtung <strong>der</strong> zu erwartenden<br />

Synergien auf den Zulieferbereich wird die Zahl <strong>der</strong> Industriebeschäftigten weiter<br />

ansteigen. Zudem wurde mit dem Fahrzeugbau eine Industriebranche in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong><br />

etabliert, die bisher kaum von Bedeutung war.<br />

Dienstleistungsgewerbe mit breitem Spektrum<br />

Neben innovativen Unternehmen aus dem Industriesektor nimmt <strong>der</strong> Dienstleistungssektor<br />

eine immer bedeuten<strong>der</strong>e Rolle ein. Früher eher unterrepräsentiert, hat er in den<br />

vergangenen Jahren eine rasante <strong>Entwicklung</strong> genommen und seine Position ständig<br />

ausgebaut. Im Zeitraum von 1991 bis 2005 konnte das Dienstleistungsgewerbe inkl. <strong>der</strong><br />

öffentlichen Verwaltung seinen Anteil an den Beschäftigten in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> von 41,4<br />

auf 61,0 Prozent erhöhen. Es hat sich ein völlig neuer, breitgefächerter Dienstleistungssektor<br />

formiert. Bedeutende nationale und internationale Banken,<br />

Versicherungen, Unternehmensberatungen und Immobilienunternehmen haben hier<br />

Repräsentanzen eröffnet. Auf Grund <strong>der</strong> hervorragenden geographischen Lage können<br />

von <strong>Leipzig</strong> aus die Län<strong>der</strong> Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bedient werden.<br />

Einen Aufschwung konnte auch <strong>der</strong> Tourismus bzw. Geschäftsverkehr verzeichnen.<br />

Voraussetzung war <strong>der</strong> Neubau zahlreicher Hotels. Gab es im Jahre 1991 gerade einmal<br />

3.500 Betten, so hat sich die Zahl <strong>der</strong> angebotenen Gästebetten bis 2006 mit ca. 11.000<br />

mehr als verdreifacht.<br />

Mit dem Neubau eines leistungsfähigen Messegeländes und einer inhaltlichen Neuorientierung<br />

konnte auch die <strong>Leipzig</strong>er Messe wie<strong>der</strong> wichtige Akzente für die <strong>Stadt</strong> im hart


© IHK zu <strong>Leipzig</strong> 2007/Geschäftsbereich Standortpolitik<br />

6<br />

umkämpften nationalen und internationalen Messegeschäft setzen und eine erfolgreiche<br />

<strong>Entwicklung</strong> starten.<br />

Als von jeher bedeutendes Zentrum <strong>der</strong> Printmedien knüpft <strong>Leipzig</strong> auch aktuell erfolgreich<br />

an diese Traditionen an und etablierte sich unter Beachtung <strong>der</strong> steigenden Rolle<br />

von visuellen und elektronischen Medien als wichtiger Medienstandort. Mit <strong>der</strong> Zentrale<br />

des Mitteldeutschen Rundfunks hat sich die Medienbranche in den letzten Jahren zu<br />

einem wichtigen Bereich auch in Bezug auf die wirtschaftliche Gesamtentwicklung <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong> entwickelt. Neben neuen Produktionsstätten des traditionellen Druckereigewerbes<br />

entstand direkt am Standort des Mitteldeutschen Rundfunks mit dem Mediencenter "media<br />

city" ein Gewerbekomplex für diverse mediennahe Produktions- und Dienstleistungsunternehmen.<br />

Laut einer Studie im Auftrag <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Leipzig</strong> (Medienstandort <strong>Leipzig</strong> V)<br />

waren im Jahr 2005/2006 bereits ca. 30.200 Personen in <strong>der</strong> Medienwirtschaft <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />

tätig. Der Jahresumsatz <strong>der</strong> Branche betrug mehr etwa 2,78 Mrd. Euro.<br />

Wie <strong>der</strong> Medienbereich ist auch <strong>der</strong> Hightech-Bereich Biotechnologie durch eine enge<br />

Verzahnung von Produktion und Dienstleistung gekennzeichnet. Mit <strong>der</strong> Eröffnung <strong>der</strong><br />

BIO-CITY <strong>Leipzig</strong>, einem Biotechnologisch - Biomedizinischen - Zentrum, im Mai 2003<br />

wurde eine wichtige Voraussetzungen für die erfolgreiche Etablierung dieser Zukunftsbranche<br />

in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> geschaffen. Dabei wird insbeson<strong>der</strong>e das Augenmerk auf das enge<br />

Zusammenwirken von den vorhandenen Forschungseinrichtungen wie Universität,<br />

Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur, Umweltforschungszentrum, Max-Planck-<br />

Institute und gewerblichen Unternehmen gelegt.<br />

Zu den dynamischsten Dienstleistungsbranchen zählen die Unternehmen aus dem<br />

Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien. Auch ihre Zahl hat sich in den<br />

letzten Jahren deutlich erhöht. Den zahlreichen, meist jungen Unternehmen bietet <strong>Leipzig</strong><br />

mit seiner mo<strong>der</strong>nen, hochleistungsfähigen Telekommunikationsinfrastruktur gute<br />

Standortbedingungen für ein erfolgreiches Wachstum.<br />

Als weiterer Meilenstein kann <strong>der</strong> Zuschlag <strong>Leipzig</strong>s als Standort für das neue<br />

europäische Luftdrehkreuz <strong>der</strong> Deutsche Post -Tochter DHL gewertet werden. Damit<br />

erfährt die <strong>Stadt</strong> einen deutlichen Imagegewinn auch als internationales Logistikzentrum.<br />

Die Betriebsaufnahme ist im Jahre 2008 geplant. Dann werden mehr als 3.000 Personen<br />

direkt bei DHL beschäftigt sein.


© IHK zu <strong>Leipzig</strong> 2007/Geschäftsbereich Standortpolitik<br />

7<br />

<strong>Wirtschaftliche</strong>s Potenzial stützt sich auf breiten Branchenmix<br />

In Anbetracht <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen und geplanten Aktivitäten sind die Zeichen <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />

<strong>Entwicklung</strong> <strong>Leipzig</strong>s auf eine weitere Stärkung insbeson<strong>der</strong>e seiner<br />

Dienstleistungs- und Produktionsfunktion gestellt. Das Dienstleistungsgewerbe bleibt,<br />

schon auf Grund seiner Größe, auch weiterhin ein wichtiger Wachstumsbereich <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>,<br />

<strong>der</strong> durch die getätigten und geplanten Investitionen im Produktionsbereich eine<br />

zunehmende Unterstützung erfährt. Vor allem durch den Neubau <strong>der</strong> beiden Fahrzeug-<br />

Montagewerke <strong>der</strong> Porsche AG und BMW Group erhielt die <strong>Stadt</strong> einen deutlichen<br />

Wachstumsschub. Durch diese Ansiedlungen wurde die industrielle Basis <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />

deutlich gestärkt. Die Synergie-Effekte aus diesen Investitionen dürften sich auch positiv<br />

auf die bisher dominierenden klein- und mittelständischen Unternehmen <strong>der</strong> Region<br />

auswirken. Damit repräsentieren neue, stabile Branchenschwerpunkte in <strong>der</strong> Industrie den<br />

Industriestandort <strong>Leipzig</strong>. Der konsolidierte Industriebestand sollte, neben möglichen<br />

Neuansiedlungen von Unternehmen, auch weiterhin die Grundlage für die weitere<br />

Standortpolitik bilden. Aufgrund <strong>der</strong> bestehenden Branchenvielfalt gilt es, sich auf<br />

bedeutende zukunftsträchtige, innovative Industriebranchen zu konzentrieren, ohne die<br />

bestehende Branchenvielfalt als eine gewisse Standortstärke zu verringern. Zu diesen<br />

profilbestimmenden Branchen zählen neben dem sich ansiedelnden Fahrzeugbau vor<br />

allem die Elektrotechnik und insbeson<strong>der</strong>e die Mess-, Steuer- und Regeltechnik, die<br />

Gießereitechnik und <strong>der</strong> Maschinenbau. Weitere bedeutende Schwerpunktindustrien sind<br />

die Verlags- und Druckindustrie, die Medien-, Umwelt- und Biotechnologie und die<br />

Medizintechnik. Um diese genannten zukunftsträchtigen Industriebranchen in <strong>der</strong> Region<br />

auszubauen und die nur wenig vorhandene industrielle Forschung <strong>der</strong> Unternehmen zu<br />

stärken, muss das technische und ingenieurtechnische Forschungspotenzial durch den<br />

Ausbau <strong>der</strong> technischen Fakultäten an Hochschulen und Universität sowie durch die<br />

Ansiedlung von Forschungsinstituten weiter erhöht werden. Gerade das Vorhandensein<br />

von industrieorientierter Forschung ist heutzutage ein wichtiger Standortfaktor für die<br />

Ansiedlung innovativer Unternehmen.<br />

Im Zusammenhang mit <strong>der</strong> <strong>Entwicklung</strong> des produzierenden Bereiches wird sich auch das<br />

Dienstleistungsangebot in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> sowohl quantitativ als auch qualitativ weiter erhöhen,<br />

da sich insbeson<strong>der</strong>e für die unternehmensnahen Dienstleister neue Marktpotenziale<br />

ergeben. Des Weiteren wird durch die Ansiedlung von DHL <strong>der</strong> <strong>Leipzig</strong> als internationaler<br />

Logistikstandort deutlich gestärkt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!