"Schubiz Aktuell, April 2004" (PDF-Datei, 1374 KB

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Lahnauen sind Brutplätze seltener Vogelarten Flussuferläufer, Eisvogel, Wasseramsel lassen sich am Lahnufer beobachten. Einige seltene Vogelarten, wie der Flussuferläufer, bevorzugen zur Brut locker bewachsene bis gebüschreiche Schotterbänke, also ähnliche Umweltbedingungen wie das Drüsige Springkraut. Der Flussuferläufer ist in den vergangenen Jahren regelmäßig zur Brutzeit in den Lahnauen beobachtet worden. Ein Brutnachweis steht noch aus, aber es Halbtagesangebote Ökorallye: Erkunden der Umweltlernorte (Wetterstation, Garten, Weideniglu, Teich, Insektennistplätze, u. a. ) Nachtwanderung: je nach Jahreszeit auch mit Fledermausbeobachtungen Schulteich: Erkundungen des Lebensraums Gewässer Boden und Kompost: Recycling in der Natur, Laubstreu, Kompost Seite 2 Unsere weiteren Angebote könnten teilweise Bruten in der zur Verminderung des Springkrauts am besten geeigneten Zeit, Juni und Juli, vorkommen. Auch Wasseramseln und Eisvögel kommen im Lahnuferbereich vor, deren Brut bereits im März beginnt. Das Vorhaben, Neophytenbestände zu vermindern, sollte nicht zur Gefährdung der erfolgreichen Brut seltener oder empfind- Langfristige Projekte HESSNET: chemische und biologische Untersuchungen an Fließgewässern, EDV - gestützter Ergebnisaustausch Ozon: Indikatorpflanzen für Ozon, Ozonmessstation Schulgartenarbeit: Färberpflanzen, Heil- und Küchenkräuter, evtl. weitere Angebote GLOBE Phänologischer Garten: Ablesen der natürlichen Jahreszeiten licher Vogelarten führen. Wir wählen in Abstimmung mit Naturschutzbehörden und Naturschutzverbänden nur Flächen zur Neophytenverminderung aus, die frei von Brutplätzen sind. Flussuferläufer, G. Dittert 2004 Verleih und Vergabe: Geräte: Binokulare und Mikroskope, Geräte für Luft-, Wasser- und Bodenuntersuchungen, u. a. Umweltbibliothek: 3000 Titel Artenschutzkoffer des WWF Material zur umweltfreundlichen Schultasche Regenwurmbeobachtungskasten Lebende Tiere: Einzeller Blepharisma japonica, Kompostwürmer, Stab- und Gespenstschrecken (je nach Verfügbarkeit) Pflanzen: z. B. Tabak auf Vorbestellung Wildbienenbeobachtungskasten: zum Selbstkostenpreis Für Lehrkräfte: Bereitstellung von Unterrichtshilfen Beratung: z. B. Schädlingsdiagnose Schulteich, Foto: G. Kraft, 2003 2004 - Jg, 1 - Ausgabe 1
Warum wird diese attraktive Pflanze zum Problem? Die dauerhafte, standortgemäße Ufervegetation aus Röhricht und Staudenfluren wird durch das einjährige Springkraut beschattet und verdrängt. Viele Insektenarten sind in ihrer Nahrungssuche auf einheimische Pflanzenarten spezialisiert, Neophyten bieten für diese Insekten keinen Nahrungsersatz. Eine Verarmung der Tier– und Pflanzenarten der Auenlandschaft ist die Folge der Ausbreitung der Neusiedlerpflanze. Im Herbst brechen zudem die Stängel des Springkrauts ab und hinterlassen offene Flächen, die bei Hochwasser von Erosion bedroht sind. Woher kommt das Springkraut? Das Drüsige Springkraut wächst im westlichen Himalaja in Höhenlagen zwischen 1800 m und 3000 m in feuchten Nadelwäldern und auf Lichtungen. 1839 wurde die Art in England als Gartenpflanze eingeführt und später in anderen europäischen Ländern kultiviert. Imker sorgten für die weitere Verbreitung dieser Bienentrachtpflanze. Mit Kies-, Erdmaterial und über Fließgewässer wurden Wieso vermehrt sich das Springkraut so erfolgreich? Das Nektarangebot der großen Blüten ist für einige Bienenarten und einzelne Hummelarten, der Erdhummel z. B., so attraktiv, dass eine fast vollständige Bestäubung gewährleistet ist. Die einjährige Pflanze produziert etwa 2000 – 4000 Samen, die Samen unbeabsichtigt verschleppt. In den letzten Jahrzehnten hat das Springkraut heimische Uferbereiche erobert und dringt entlang der Flüsse weiter vor. Im Gegensatz zum ursprünglichen Verbreitungsgebiet ist das Springkraut bei uns eine ausgesprochene Auenpflanze, die bei ausreichender Bodenfeuchte auch auf vegetationsfreie, gestörte Standorte übergreift. etwa 6 Jahre keimfähig bleiben. Bei Berührung platzen die unter Spannung stehenden reifen Fruchtkapseln auf und schleudern die Samen 6 – 7 m weit weg. Die Samen sinken im Wasser ab und werden bei Hochwasser wieder am Ufer abgelagert. Im Winter Wie kann man die Verbreitung einschränken? Eine vollständige Ausrottung ist leider nicht möglich. Grundlage für eine Reduzierung der Pflanzen sind zunächst die Bestandserfassung und die -kartierung. Vor allem Kleinbestände und Einzelpflanzen am Oberlauf von Fließgewässern, in Feuchtgebieten und auf Schuttplätzen sollten kontrolliert werden. Die Samenbildung muss verhindert werden. <strong>Schubiz</strong> <strong>Aktuell</strong> - Frühjahr 2004 Ein Herbizideinsatz an Gewässern ist ökologisch problematisch. Mechanische Maßnahmen wie Mahd und Mulchen oder das Ausreißen mit der Hand sind daher zu empfehlen. Da das Springkraut erst im Hochsommer voll entwickelt ist, ist der richtige Zeitpunkt für Bekämpfungsmaßnahmen zu Beginn der Blütezeit Ende Juni bis Anfang Juli. Aber nicht nur das Springkraut ist als Problem - Neophyt anzusehen. Die Herkulesstaude, der Riesenknöterich oder die Topinambur wirken in ähnlicher Weise auf die angestammten Lebensgemeinschaften ein. Lesen Sie mehr dazu auf unseren Internetseiten! Drüsiges Springkraut, G. Dittert 2004 sterben die Pflanzen ab. Auf den vegetationsfreien Flächen keimen die Samen im Frühjahr aus und können bei guter Wasser- und Nährstoffversorgung bis August zu über 2 m hohen Exemplaren heranwachsen und dichte Bestände bilden. Vorkommen anderer problematischer Neophyten, der Herkulesstauden z. B., können je nach Witterungsbedingungen ebenfalls mit entfernt werden. Herkulesstauden sollten jedoch nicht bei Sonnenschein berührt werden. Kommt Pflanzensaft auf die Haut, die dann besonnt wird, entsteht ein Hautschaden, der einer Verbrennung ähnelt. Seite 3
Seite 1: Sommer — Experiment springkrautar

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