Januar 2008 - Lindener Narren

Januar 2008
Ausgezeichnet 9
Dirk Roßmann der 39. Ehrensenator
Mit 26 erste Filiale,
heute ein Imperium
Versuchen Sie mal, Dirk Roßmann zu erreichen.
Ein Handy hat er nicht, auch keine
Mail-Adresse. „Schreiben Sie mir einen
Brief“, sagte er zum verblüfften Reporter,
„ich antworte garantiert.“
So ist er, der 61-jährige Unternehmer mit
Weltruf. Persönlich, sympathisch und ein
Mann alter Schule. Er hasst Bürokratie und
Formalismus, er liebt das persönliche Gespräch.
Regelmäßig besucht er Filialen, um
mit Kunden und Mitarbeitern ins Gespräch
zu kommen. Und Filialen hat Dirk Roßmann
reichlich.
Mit 25 eröffnete er am 17. März 1972 seinen
ersten eigenen „Markt für Drogeriewaren“
in der Jakobistraße 6 in Hannover.
Gleichzeitig der erste Drogerie-Discounter
Deutschlands.
Zehn Jahre später waren es 100, heute sind
es deutschlandweit 1250, europaweit 1750
Filialen. Die Firma beschäftigt 15 000 Mitarbeiter
(europaweit 21 000).
Christian Wulff, der 37. Ehrensenator,
bei der Premiere 2007 mit den
Gardemädchen (von links) Anika
Tiede (14) und Laura Gruhlke (13).
Lacht gern und viel. Und im Karneval
würde Dirk Roßmann in die Rolle von
Doktor Faustus schlüpfen.
Roßmann (er schreibt sich mit „ß“, seine
Kette sich mit „ss“), vielgelobt, oft geehrt
und 1998 mit dem Verdienstkreuz der
Bundesrepublik Deutschland am Bande
ausgezeichnet, ist auch ein Unternehmer
mit Verantwortung. Seine 1991 gegründete
„Deutsche Stiftung Weltbevölkerung“ hat
eine ebenso atemberaubende Entwicklung
hinter sich wie sein Unternehmen und wird
inzwischen von UNO und Weltbank unterstützt.
Weil Dirk Roßmann dazu ein
sehr humorvoller Mensch ist, ist er für den
Titel des Ehrensenators garantiert die perfekte
Wahl.
Christoph Dannowski
Drei Fragen an
Dirk Roßmann
Wie viel Humor kann sich ein Multi-Unternehmer
wie Sie im knallharten Tagesgeschäft
leisten?
Meine Stimmungen schwanken und sind
natürlich situationsbedingt. In der Regel
lache ich gern und viel.
Worüber können Sie lachen?
Komische Situationen in allen Schattierungen.
Absurdes und Überraschendes,
Lächerliches und Verrücktes, Schönes und
Idiotisches, manchmal auch über Makaberes
– und natürlich auch über Borat.
Sie kommen zum ersten Mal mit den Lindener
Narren in Berührung. Was wissen
Sie von den Blau-Weißen?
Über die Lindener Narren habe ich schon
viel in der Zeitung gelesen. Ich finde
es gut, dass Hannover mit Hilfe der Lindener
Narren den Karneval entdeckt hat.