Thesenpapier - Migration - Integration - Diversity
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Ferner gilt es diesen Aspekt bei der Interpretation der Sozialdaten nicht aus dem<br />
Blick zu verlieren, da sich zum einen die negativen Rahmendaten relativieren und<br />
zum anderen das Potenzial der Innovativen für eine Verbesserung der sozialen<br />
Situation genutzt werden kann 11 .<br />
3.1 Entwicklung von <strong>Diversity</strong>-Leitlinien im Hinblick auf ethnische Minderheiten<br />
Aus der vorangegangen Darstellung wurde deutlich, dass die Gruppe der ethnischen<br />
Minderheiten im <strong>Diversity</strong>-Kontext eine von verschiedenen Gruppen ist, die in den<br />
Blick genommen werden muss. Da sie jedoch die zahlenmäßig stärkste Minderheitengruppe<br />
in unserem Bezirk darstellt, sie zudem seit vielen Jahren Gegenstand<br />
des öffentlichen Interesses und der öffentlichen Kritik ist und sie auch in der Regel<br />
aus Verwaltungssicht, als die Gruppe, die die ‚größten Probleme’ bereitet, betrachtet<br />
wird, werde ich diese Gruppe im folgenden in den Mittelpunkt meiner Betrachtungen<br />
stellen.<br />
Um den Belangen und Bedürfnissen von ethnischen Minderheiten in der Verwaltung<br />
gerecht werden zu können, ist zuerst einmal der Konsens darüber nötig, dass im<br />
Rahmen des <strong>Diversity</strong>-Ansatzes die Interkulturelle Orientierung in der Verwaltung<br />
eine Querschnittsaufgabe ist, die in der Verantwortung aller liegt. Ohne das<br />
Commitment aller, sich dieser Querschnittsaufgabe verpflichtet zu fühlen, bleiben alle<br />
Diskussionen und Umsetzungsversuche von IKÖ bestenfalls halbherzig und werden<br />
nicht zum gewünschten Ziel führen. Um der Zielstellung einer umfassenden IKÖ<br />
näher zu kommen muss also sowohl die politische Einigkeit, als auch der erklärte<br />
Wille aller Leitungs- und Führungskräfte, dieses Ziel zu verfolgen, vorhanden sein.<br />
Es bedarf also zuallererst einer eindeutigen und klaren Positionierung dafür, dass<br />
IKÖ zur Leitlinie für alle Aufgabenbereiche der Verwaltung werden muss.<br />
Die Frage, was dabei zu verstehen und zu berücksichtigen ist, wird im nächsten<br />
Punkt ausführlicher erörtert werden.<br />
3.2 Interkulturelle Orientierung als Leitlinie für alle Aufgabenbereiche der<br />
Bezirksverwaltung<br />
Theoretischer Exkurs<br />
Obwohl mittlerweile eine Fülle von Literatur zu den Themen interkulturelle Orientierung<br />
und Öffnung, interkulturelle Kompetenz etc. existiert, gibt es immer noch keine<br />
allgemein anerkannte Definition für diese Begriffe.<br />
Da es für die praktische Umsetzung unabdingbar ist, sich zuerst über Begriffe,<br />
Definitionen etc. zu verständigen, schlage ich vor, sich auf die folgenden Punkte zu<br />
einigen:<br />
- das Beispiel Berlin-Kreuzberg“ wird auf unsere Erfahrungen eingegangen. Vgl. Sachverständigenrat für Zu-<br />
wanderung und <strong>Integration</strong> (Hrsg.), <strong>Migration</strong> und <strong>Integration</strong> – Erfahrungen nutzen, Neues wagen,<br />
15. Oktober 2004, S. 301 f.<br />
11 Statistisches Datenmaterial befindet sich im Anhang