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Eildienst 06/03 - Landkreistag NRW

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dieser Berichte hat die Kommission die<br />

Aufgabe, dem Europäischen Parlament<br />

und dem Rat einen Bericht vorzulegen, in<br />

dem die einzelstaatlichen Strategien zusammengestellt<br />

werden. Erreicht werden<br />

soll, dass die zu deponierende Menge biologisch<br />

abbaubarer Siedlungsabfälle verringert<br />

wird und zwar – bezogen auf das Jahr<br />

1995 – spätestens ab 20<strong>06</strong> auf 75 (Gewichts-)<br />

Prozent, spätestens ab 2009 auf<br />

50 (Gewichts-) Prozent und spätestens ab<br />

2016 auf 35 (Gewichts-) Prozent.<br />

Des Weiteren sind die Mitgliedstaaten verpflichtet,<br />

Maßnahmen zu treffen, damit<br />

bestimmte Abfälle nicht auf einer Deponie<br />

angenommen werden. Es handelt sich<br />

hierbei u. a. um flüssige, explosive, korrosive,<br />

brandfördernde oder leicht entzündbare<br />

Abfälle, Krankenhausabfälle und andere<br />

klinische Abfälle sowie ganze und geschredderte<br />

Altreifen.<br />

„Willkommen in der Heimat“. So wurde<br />

Wolfgang Schäfer begrüßt, als er am 1.<br />

Juli 1998 seinen Dienst als Direktor des<br />

Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe<br />

(LWL) antrat. Schäfer kehrte damit an<br />

eine frühere Station seiner Karriere zurück.<br />

Nach Abitur und Wehrdienst studierte<br />

Wolfgang Schäfer Rechtswissenschaften<br />

in Münster. Im Anschluss an das zweite<br />

Staatsexamen arbeitete er einige Jahre im<br />

Rechtsdezernat der Westfälischen Wilhelms-Universität<br />

Münster und im Planungsstab<br />

des Oberstadtdirektors der<br />

Stadt Dortmund, bevor er 1981 zum LWL<br />

wechselte. Damals war er zunächst Persönlicher<br />

Referent des damaligen Direktors<br />

Herbert Neseker. 1982 übernahm das SPD-<br />

Mitglied zusätzlich die Statistische Abteilung<br />

und wurde nebenamtlicher Geschäftsführer<br />

des LWL-eigenen Ardey-Verlages.<br />

Bereits ein Jahr später wurde er stellvertretender<br />

Gesundheitsdezernent. Von<br />

daher kennt er sich mit einem sensiblen<br />

Aufgabenbereich des LWL gut aus: Dem<br />

Maßregelvollzug, der Sicherung und Therapie<br />

psychisch oder suchtkranker Straftäter.<br />

Nach einer Änderung des Maßregelvollzugsgesetzes<br />

nimmt Schäfer heute als LWL-<br />

Direktor diese Aufgabe als „Untere staatliche<br />

Maßregelvollzugsbehörde“ wahr.<br />

1988 wechselte Schäfer vom LWL als Sozialdezernent<br />

nach Herne, bevor er 1991 die<br />

selbe Aufgabe in Dortmund übernahm, wo<br />

Mit der Entscheidung des Rates vom 19.<br />

Dezember 2002 zur Fortschreibung der<br />

Deponierichtlinie sind Kriterien und Verfahren<br />

für die Annahme von Abfällen auf Abfalldeponien<br />

bestimmt worden. Festgelegt worden<br />

sind insbesondere Grenzwerte, die bei<br />

der Ablagerung von Abfällen eingehalten<br />

werden müssen; daraus folgt, dass ansonsten<br />

die Abfälle vor einer Ablagerung entsprechend<br />

zu behandeln sind. Diese Entscheidung<br />

tritt am 16. Juli 2004 in Kraft. Die festgelegten<br />

Kriterien sind ab dem 16. Juli 2005<br />

von den Mitgliedstaaten anzuwenden.<br />

Über den aktuellen Stand der Umsetzung<br />

der vorgenannten Anforderungen in den<br />

Benelux-Staaten liegen der Landesregierung<br />

keine konkreten Informationen vor.<br />

Zur Frage 5<br />

Die Verhinderung eines ökologisch fragwürdigen<br />

Mülltourismus ist bei Abfällen<br />

er in den fünf Jahren vor seinem Wechsel<br />

zum LWL auch als Stadtdirektor arbeitete.<br />

Herausforderungen anzunehmen, hat er<br />

auch in seinen Dortmunder Jahren nicht<br />

gescheut. In dieser Zeit musste er als Sozialdezernent<br />

so manche unpopuläre Entscheidung<br />

durchfechten. Kosten senken,<br />

Standards anpassen, hieß die Devise in der<br />

Sozialpolitik. Trotz der Sparzwänge ist es<br />

ihm in Dortmund gelungen, soziale Infrastruktur<br />

zu erhalten und zum Teil sogar<br />

weiter zu entwickeln.<br />

Die Erfahrungen, die Schäfer als Sozialdezernent<br />

in Herne und Dortmund gesammelt<br />

hat, kommen ihm auch in seiner<br />

Tätigkeit als LWL-Direktor zugute. Das<br />

Schwergewicht der Ausgaben des LWL-<br />

Verwaltungshaushaltes liegt mit einem<br />

Anteil von knapp 84 % beim Sozialhaushalt.<br />

Darunter sind insbesondere die Eingliederungshilfen<br />

für behinderte Menschen<br />

mit rd. 1,1 Mrd. € von Bedeutung.<br />

Der LWL zahlt dieses Geld an Menschen<br />

mit Behinderungen, die in Heimen leben<br />

und in Werkstätten für behinderte Menschen<br />

arbeiten. Ihre Zahl wird in den nächsten<br />

Jahren weiter steigen. Gründe dafür<br />

sind der medizinische Fortschritt und die<br />

Altersstruktur der Gruppe der behinderten<br />

Menschen. Die Ausgaben des Landschaftsverbandes<br />

für die Eingliederungshilfe werden<br />

daher alleine in den nächsten fünf Jahren<br />

voraussichtlich um 25 – 30 % wachsen.<br />

Themen / Das Porträt<br />

zur Beseitigung über eine entsprechend<br />

ausgerichtete Abfallwirtschaftsplanung<br />

der Bezirksregierungen gewährleistet. Bei<br />

Abfällen zur Verwertung steht diesem Ziel<br />

insbesondere die aktuelle Rechtsprechung<br />

des Europäischen Gerichtshofes entgegen.<br />

Für Abfälle zur Beseitigung nehmen<br />

die (verbindlichen) Abfallwirtschaftspläne<br />

gem. § 29 Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz<br />

Zuordnungen der Gebietskörperschaften<br />

oder Entsorgungsregionen zu den<br />

Abfallbeseitigungsanlagen unter Beachtung<br />

des Prinzips der Nähe und der Entsorgungsautarkie<br />

vor. Soweit Ausschreibungen<br />

einer Anlagenzuführung vorgelagert<br />

sind, bleiben die Zielvorgaben der Abfallwirtschaftspläne<br />

zu beachten.<br />

EILDIENST LKT <strong>NRW</strong> Nr. 6/Juni 20<strong>03</strong><br />

- 70 22-01 -<br />

Das Porträt:<br />

Wolfgang S chäfer, Direktor des<br />

Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe<br />

Wolfgang Schäfer, Direktor des Landschaftsverbandes<br />

Westfalen-Lippe<br />

Diese steigenden Ausgaben müssen die<br />

Mitglieder des Landschaftsverbandes, die<br />

Kreise und kreisfreien Städte in Westfalen-Lippe,<br />

aufbringen. Sie können die<br />

Kosten jedoch angesichts ihrer eigenen<br />

Finanzprobleme nicht mehr schultern.<br />

Deswegen macht sich Schäfer für eine<br />

Bundesbeteiligung stark. Nicht zuletzt<br />

dank seines Engagements, u. a. im Deut-<br />

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