rocking energy! INHALT - Schmid AG
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FOCUS MARKT<br />
SCHWEIZ SCHWEIZ<br />
Der Energieholz-Markt bleibt in Bewegung!<br />
Die Nachfrage nach Energieholz hat in den letzten<br />
Jahren stetig zugenommen. Eine vom Bund<br />
erstellte Studie rechnet damit, dass die Energieholzmenge<br />
im Jahre 2025 um 60 – 70% höher liegt<br />
als im Jahre 2005.<br />
Der Anteil an der Gesamtenergie wird von 3.5 % auf<br />
7% wachsen und der Anteil von Holzenergie an den<br />
erneuerbaren Energien auf 35 bis 50% ansteigen.<br />
Zudem wird auch vermehrt Altholz eingesetzt und<br />
neben der Holzenergie kommt weitere alternative<br />
Biomasse wie Strauchschnitt, Kaffeesatz, Abfallprodukte<br />
der Mühlen oder Graspellets zur Anwendung.<br />
Qualität der Brennstoffe<br />
Im Gegensatz zu früheren Jahren wird das Astmaterial<br />
nicht mehr verworfen. Bei der heutigen Produktion<br />
von Schnitzeln aus dem Wald wird meistens der ganze<br />
Baum gehackt. Dazu kommt immer öfters auch<br />
Strauchschnitt aus den Gärten oder Holzabfälle aus<br />
der Kompostaufbereitung dazu. Das bei der Produktion<br />
von Qualischnitzeln anfallende Restmaterial wie<br />
Rinde wird den normalen Schnitzeln beigemischt.<br />
Werden also mehr Qualischnitzel verwendet, werden<br />
die herkömmlichen Schnitzel einen höheren Rindenanteil<br />
aufweisen und damit qualitativ schlechter. Der<br />
Brennstoff für Schnitzelfeuerungen wird künftig also<br />
mehr Ascheanteile und Fremdstoffe aufweisen. Diese<br />
Brennstoffverschlechterung bedingt, dass die Feuerungen<br />
künftig für dieses Material ausgelegt sind und<br />
insbesondere den höheren Aschen-anfall bewältigen<br />
können. Die <strong>Schmid</strong>-Vorschubfeuerungen sind dafür<br />
geeignet und werden schon heute entsprechend eingesetzt.<br />
Brennstoffpreis<br />
Der zunehmende Einsatz von Strauchschnitt und anderen<br />
schlechteren Brennstoffen entlastet den Brennstoffpreis.<br />
Wenn die Nachfrage steigt und das Energieholz<br />
vermehrt auch an schwer zugänglichen<br />
Standorten geerntet wird, dann steigt auch der Preis.<br />
Allerdings wird dieser Anstieg nicht vergleichbar mit<br />
der Preisentwicklung bei fossilen Energieträgern sein.<br />
Im Interview: Der neue Geschäftsführer von<br />
Holzenergie Schweiz<br />
Die Holzenergie Schweiz hat sich zu einer schlagkräftigen Dachorganisation mit gesamthaft 10 Mitarbeitenden<br />
in allen drei Schweizer Sprachregionen entwickelt. Rund 30 regionale Holzenergieorganisationen<br />
ergänzen die Infrastruktur und wirken als wichtige Multiplikatoren mit hohen regionalen und lokalen<br />
Marktkenntnissen.<br />
Nach über 20 Jahren hat Christoph Rutschmann (r) die Stabsführung per 1. April 2010 an Christoph Aeschbacher (l) übergeben.<br />
Herr Aeschbacher, was reizt Sie an der Herausforderung,<br />
Geschäftsführer von Holzenergie Schweiz<br />
zu werden?<br />
Christoph Aeschbacher: «Holzenergie Schweiz ist<br />
mittlerweile ein etablierter «Markenname», den es<br />
weiterzuführen gilt. Es besteht zweifelsohne immer<br />
noch immenser Informationsbedarf in der breiten Bevölkerung.<br />
Zudem ist es vermehrt notwendig, die<br />
Netzwerke der erneuerbaren Energien besser untereinander<br />
zu verlinken.<br />
Durch meine bisherige Tätigkeit bei Holzenergie<br />
Schweiz, als Leiter des Bereichs Technik und Beratung<br />
kenne ich die Sorgen und Nöte in der Branche<br />
und fühle mich gerüstet für die Herausforderungen<br />
der Zukunft.»<br />
Wie stellt sich die Konkurrenz um den Roh- bzw.<br />
Brennstoff Holz dar?<br />
«Die stoffliche Verwendung von Holz hat genügend<br />
Platz neben der energetischen Nutzung. Das heute<br />
noch freie Potential erlaubt knapp eine Verdoppelung<br />
der heutigen Energieholznutzung ohne Konkurrenzierung<br />
anderer Holzsortimente. Wenn es hie und da zu<br />
einer Konkurrenzierung gewisser Industrieholzsortimente<br />
kommt, ist das nicht weiter tragisch, sondern<br />
eine Sache der freien Marktwirtschaft. Letztlich entscheidet<br />
im Markt fast ausschliesslich der Preis,<br />
wohin das Holz geht.»<br />
Holzenergie Schweiz setzt sich auch für die sparsame<br />
Verwendung von Holz als Brennstoff ein.<br />
Welche Entwicklungen gab es in diesem Bereich<br />
in den letzten Jahren?<br />
«Die effiziente Nutzung der natürlichen Ressourcen<br />
ist oberstes Gebot. Daher fordert das Qualitätssiegel<br />
für kleinere Heizungen einen Mindest-Wirkungsgrad.<br />
Bei den grösseren Anlagen mit Wärmenetzen verlangt<br />
unser Qualitätsmanagement QM Holzheizwerke minimale<br />
Jahresnutzungsgrade der Gesamtsysteme. Wir<br />
haben uns zudem immer gegen ressourcenökonomisch<br />
unsinnige Projekte stark gemacht. Dazu gehören<br />
Stromerzeugungsanlagen mit ungenügender Wärmenutzung<br />
oder die Treibstoffherstellung aus Holz.<br />
Der jüngste Trend zu ganz grossen Anlagen ist beunruhigend.<br />
Tugenden wie lokale und regionale Kreisläufe,<br />
hohe Jahresnutzungsgrade und optimierte Logistikkonzepte<br />
bleiben bei solchen Projekten leider<br />
häufig auf der Strecke. Wir setzen uns für effiziente<br />
und emissionsarme Anlagen zur Wärmeerzeugung im<br />
Leistungsbereich zwischen wenigen Kilowatt und einigen<br />
Megawatt ein.»<br />
Sie übernehmen eine gut etablierte Organisation<br />
für die ganze Holzenergiebranche. Wo wird die<br />
Holzenergie in zehn Jahren stehen?<br />
«In 10 Jahren befinden wir uns wieder am Anfang einer<br />
neuen Dekade und müssen uns Rechenschaft ablegen,<br />
was wir geleistet haben. Insbesondere wird sich dann<br />
die heute gestellte Forderung nach mehr Energieeffizienz<br />
als erfüllt oder eben nicht herausstellen. Durch die<br />
steigenden Energiekosten werden wir einen zunehmenden<br />
Druck auf die Holzenergie erfahren und diesen<br />
gilt es so gut wie möglich für unsere Sache zu nutzen.<br />
Vielleicht ist in dieser Zeit auch etwas mehr vom Gesetzgeber<br />
zu erwarten, wie dies in Deutschland mit der<br />
neuen BImSchV schon bald eintritt. Die neue BImschV<br />
traut sich, den Bestand bestehender Altanlagen anzutasten.<br />
Mit dem Sanierungszwang alter, technisch unzureichender<br />
Anlagen entledigt man sich der grössten<br />
Altlast der Holzenergie. Ich hoffe, dass wir uns auch in<br />
der Schweiz getrauen werden, den gewaltigen Altbestand<br />
an Holzheizungen zu sanieren. Die Losung für die<br />
nächsten 10 Jahre Holzenergie Schweiz lautet: Sanierung,<br />
Energieeffizienz, Sauberkeit und Information.»<br />
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