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Die Schweiz im Wettbewerbsfieber Le Corps de musique de Bulle ...

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8 unisono 19-2009<br />

MIT SEINER 30. DURCHFÜHRUNG konnte <strong>de</strong>r <strong>Schweiz</strong>erische<br />

Solisten- und Ensembles-Wettbewerb<br />

2009 ein kleines Jubiläum feiern. Gegen<br />

140 junge Damen und Herren, dazu 16 Bläserensembles<br />

verschie<strong>de</strong>ner Genres, stellten<br />

sich <strong>de</strong>n gestrengen Jurys. Es ging um die<br />

Vorselektion zum Einzug in <strong>de</strong>n Final. Teilweise<br />

herausragen<strong>de</strong> <strong>Le</strong>istungen <strong>de</strong>r jungen<br />

Solisten und interessante Literatur <strong>de</strong>r gut<br />

vorbereiteten Ensembles liessen <strong>de</strong>n ganzen<br />

Tag <strong>im</strong> Gymnasium zu einem Erlebnis wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Die</strong> Militärmusik zeigt vielseitig<br />

Grösstes Interesse an <strong>de</strong>r Veranstaltung haben<br />

nicht unerwartet die hohen Gremien <strong>de</strong>r<br />

<strong>Schweiz</strong>er Militärmusik, rekrutieren sie doch<br />

aus <strong>de</strong>n jungen Künstlern ihr zukünftiges<br />

Bläserpotenzial. Hauptmann Werner Horber<br />

gab sich mit seinem Rekrutenspiel 16-2-09<br />

die Ehre und umrahmte die Wettbewerbe mit<br />

schmissigen Platzkonzerten und einer Demonstration<br />

von Ensemblevorträgen «à la<br />

Militärmusik». Aus einem Korps von rund 60<br />

musikalischen Rekruten lassen sich interessante<br />

Zusammensetzungen für Ensemblemusik<br />

bil<strong>de</strong>n, und so die Wartezeit zwischen <strong>de</strong>n<br />

Vorselektionen und <strong>de</strong>m Final mit einem tollen<br />

dreiviertelstündigen Konzert überbrücken.<br />

«Geschafft: Ich bin <strong>im</strong> Final»<br />

Elf junge Musikerinnen und Musiker zwischen<br />

14 und 20 Jahren erreichten in <strong>de</strong>n Vorspielen<br />

die nötigen 228 Punkte für <strong>de</strong>n Einzug<br />

in <strong>de</strong>n Final. Für sie begann am<br />

Nachmittag alles wie<strong>de</strong>r bei null: <strong>Die</strong> tolle<br />

Punktzahl vom Vormittag, <strong>de</strong>r Applaus und<br />

die anerkennen<strong>de</strong>n Worte <strong>de</strong>r Betreuer und<br />

Begleiter konnten vergessen wer<strong>de</strong>n. Vergessen<br />

durften sie auch die kleinen Patzer, die da<br />

und dort aus Nervosität aufgetreten sind. Es<br />

hiess, <strong>im</strong> Final mit <strong>de</strong>mselben Teststück gegen<br />

eine noch stärkere und zum Teil auch ältere<br />

Konkurrenz anzutreten.<br />

<strong>Die</strong> junge Flötistin Kira Häusler aus Zürich<br />

zeigte einen für ihr Alter technisch professionellen<br />

und spontanen Auftritt. <strong>Die</strong> ein<br />

Jahr ältere Rebecca Tschümperlin aus Gurmels<br />

spielte ihr Flötensolo etwas verhalten,<br />

aber perfekt. <strong>Die</strong> 18-jährige Klarinettistin <strong>Le</strong>a<br />

Barblan vom Konservatorium Bern spielte ein<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schweiz</strong>er Zeitschrift für Blasmusik<br />

Der Älteste war <strong>de</strong>r Beste<br />

Der <strong>Schweiz</strong>erische Solisten- und Ensembles-Wettbewerb in Langenthal bot erstaunliche<br />

<strong>Le</strong>istungen von jungen Musikerinnen und Musikern. <strong>Die</strong> Kenner <strong>de</strong>r Szene wer<strong>de</strong>n einigen dieser<br />

Namen wie<strong>de</strong>r begegnen, und vom Euphonisten Pascal Andres wird man ganz best<strong>im</strong>mt wie<strong>de</strong>r<br />

hören. Er gewann die Konkurrenz und wur<strong>de</strong> zum SSEW-Winner 2009 ausgerufen. kurt betschart<br />

Foto: Hans Blaser<br />

äusserst schwieriges Thema von Rossini auswendig.<br />

Sie blies selbst erfahrene Amateurklarinettisten<br />

schwindlig mit ihrem Tempo<br />

und <strong>de</strong>r Beherrschung ihres Instruments.<br />

Ein abgereister Pianist<br />

Mit einem blö<strong>de</strong>n Handicap musste <strong>de</strong>r Hornist<br />

Pascal Deuber aus Basel zum Final antreten.<br />

Scheinbar war sein Klavierbegleiter nicht<br />

überzeugt von <strong>de</strong>r morgendlichen Vorstellung<br />

seines Schützlings und reiste frühzeitig nach<br />

Hause. Doch die erreichten 228 Punkte reichten<br />

für <strong>de</strong>n Finaleinzug, und Pascal Deuber<br />

musste sich in einstündiger Probenarbeit mit<br />

einer Ersatzpianistin auseinan<strong>de</strong>rsetzen.<br />

Nichts<strong>de</strong>stotrotz, sein Hornkonzert Nr. 2 von<br />

Richard Strauss war ein Erlebnis.<br />

Ebenfalls Horn, aber ein Es-Alto-Horn,<br />

spielte Kevin Buchard aus <strong>Le</strong>ytron. Technisch<br />

brillant, mit vollem Ton, <strong>de</strong>monstrierte er ungeahnte<br />

Möglichkeiten seines Instrumentes.<br />

Der jüngste Finalteilnehmer, <strong>de</strong>r 16-jährige<br />

Jeremy Coquoz aus Bagnes, spielte auf seinem<br />

Kornett «Gipsy Airs» von Pablo <strong>de</strong> Sarasate.<br />

Brillierte er <strong>im</strong> langsamen Eingangsteil mit<br />

schönem Ton, guter Ansprache und Beherr-<br />

schung schwieriger Intervalle, artikulierte er<br />

die schnellen Sechzehntel etwas hart und<br />

sehr «staccato». Doch als Newcomer hat er<br />

je<strong>de</strong> Menge Zeit, an seinem Vortrag weiter zu<br />

feilen.<br />

Der nächste Trompeter, Philippe Graf von<br />

<strong>de</strong>r Brass Band Eglisau, gab <strong>de</strong>m interessierten<br />

Publikum «Japanese Dance» von Bertrand<br />

Moren zum Besten. Dass auch junge Damen<br />

das Kornett beherrschen, <strong>de</strong>monstrierte Angela<br />

Thalmann von <strong>de</strong>r Kirchenmusik Wiggen.<br />

Mit wun<strong>de</strong>rschönem Ton spielte sie <strong>de</strong>n<br />

ersten Teil von «Saltatio Diabolica», komponiert<br />

von Eddy Debons. Je schneller das Tempo<br />

wur<strong>de</strong>, umso schöner und besser präsentierte<br />

sich ihr Vortrag. Der Posaunist Charly<br />

Jolliet aus Rougemont zeigte mit <strong>de</strong>m «Concertino»<br />

von Lars-Erik Larsson einen musikalisch<br />

exakten und genauen Vortrag. Viele<br />

wähnten ihn schon als Tagessieger – wenn da<br />

nicht noch zwei Euphonisten gewartet hätten.<br />

Florian Karlen, ebenfalls aus Rougemont,<br />

spielte in «Fiesta» von Bertrand Moren<br />

schwierigste Passagen mit grosser <strong>Le</strong>ichtigkeit.<br />

Der «SSEW-Winner»<br />

kommt aus <strong>de</strong>m Oberwallis<br />

Der älteste Teilnehmer <strong>de</strong>s Finals war auch<br />

<strong>de</strong>r beste! Pascal Andres aus Brig und Zermatt<br />

ist seit 2005 Stammgast am SSEW. Sein Erfolg<br />

kommt nicht von ungefähr: Er hat in diesem<br />

Jahr <strong>de</strong>n <strong>Schweiz</strong>erischen Solo- und Quartettwettbewerb<br />

und vor einem Jahr <strong>de</strong>n Slow<br />

Melody Contest Solothurn gewonnen. Ebenfalls<br />

in seinem Palmarès fi guriert <strong>de</strong>r Titel<br />

«Walliser Meister». In Langenthal gab er<br />

Bertrand Morens «Ring of Kerry» zum Besten.<br />

Er spielte die schwierige Literatur virtuos,<br />

schnell und mit intensivem Ausdruck.<br />

Bei <strong>de</strong>n Holzbläser-Ensembles setzte sich<br />

«Sebendus» aus <strong>de</strong>m Raum Bern durch, bei<br />

<strong>de</strong>n Blechbläser-Ensembles holte sich «Alpine<br />

Tube» aus Vétroz <strong>de</strong>n ersten Rang, und bei<br />

<strong>de</strong>n Brass-Quartetten gewann das Quatuor<br />

Noma<strong>de</strong> aus Vaulruz. Auch bei diesen Kategorien<br />

waren durchwegs hochstehen<strong>de</strong> Vorträge<br />

zu hören, die <strong>de</strong>n 30. SSEW musikalisch<br />

abrun<strong>de</strong>ten. ■<br />

Pascal Andres erspielte sich in<br />

Langenthal einen weiteren Erfolg.

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