Ausgabe 1/2008 als PDF - Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
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8<br />
Veranstaltungen<br />
[Seminar für weibliche Fach - und Führungskräfte]<br />
Kommunizieren Frauen anders?<br />
Ein Rhetorik-Seminar für weibliche Fach-<br />
und Führungskräfte? Wofür denn das?<br />
Reichen die üblichen Rhetorikseminare<br />
denn nicht aus – und reden Frauen nicht<br />
eh schon zuviel? Viele Teilnehmerinnen<br />
berichten von solchen Reaktionen, wenn<br />
sie Vorgesetzten oder Kollegen von ihrem<br />
Frauen-Rhetorik-Seminar im BGAG erzählen.<br />
Dabei unterstützen Forschungsergebnisse<br />
die Unterschiedlichkeit in der Kommunikation<br />
von Männern und Frauen. So neigen<br />
viele Frauen zu Sprachmustern, die<br />
ihren Aussagen Kraft rauben, anstatt sie zu<br />
unterstreichen: Eigene Leistungen werden<br />
<strong>als</strong> glücklicher Umstand verkauft, eigene<br />
Aussagen mit sprachlichen Weichmachern<br />
wie „eigentlich“ und „irgendwie“ abgeschwächt<br />
oder durch die Körpersprache<br />
widerlegt. Als Fach- oder Führungskraft im<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutz ist jedoch<br />
ein überzeugendes Auftreten und Argumentieren<br />
wichtig. Aus wissenschaftlichen<br />
Untersuchungen ist auch bekannt, dass<br />
Frauen in Sitzungen häufiger unterbrochen<br />
werden <strong>als</strong> Männer. Das galt selbst für die<br />
AkademieJournal 1 <strong>2008</strong><br />
„Eiserne Lady“ Margaret Thatcher. Zudem<br />
werden Ideen in Sitzungen eher aufgegriffen,<br />
wenn sie von Männern kommen. Ironie<br />
des Schicks<strong>als</strong>: Oft wird der Vorschlag<br />
einer Frau ignoriert – macht ein Mann den<br />
gleichen Vorschlag Minuten später, wird<br />
er aufgegriffen. Dies ist kein böser Wille,<br />
sondern das Ergebnis jahrelanger Soziali-<br />
[Dresdner Gespräch Prävention und Rehabilitation: Betriebliches Eingliederungsmanagement]<br />
Fragen und Antworten aus der Praxis für die Praxis<br />
„Betriebliches Eingliederungsmanagement:<br />
So funktioniert’s in kleinen und mittleren<br />
Unternehmen!“ – unter diesem Leitwort<br />
kamen im November 157 Teilnehmer<br />
in der BG-Akademie Dresden zusammen.<br />
Zur Tagung in der Veranstaltungsreihe<br />
„Dresdner Gespräch Prävention und Reha-<br />
Nicole Schroeter von der Fa. Scheer (3. v.l.) berichtete in<br />
einem Workshop über das Betriebliche Wiedereingliederungsmanagement<br />
in ihrem Unternehmen.<br />
Foto: BGAG/Stephan Floß<br />
Pflegt einen Kommunikationsstil mit Schlagfertigkeit<br />
und Humor: Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />
im Gespräch mit den Bundesministern Steinbrück,<br />
Steinmeier und de Maizière (v.l.n.r.)<br />
Foto: Bundesregierung/Hans-Christian Plambeck<br />
bilitation“ hatten die Partner der „Initiative<br />
Gesundheit und Arbeit (IGA)“ – <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Gesetzliche</strong> <strong>Unfallversicherung</strong>, Bundesverband<br />
der Betriebskrankenkassen, AOK-<br />
Bundesverband und Arbeiter-Eratzkassen-<br />
Verband – gemeinsam mit dem <strong>Deutsche</strong>n<br />
Gewerkschaftsbund eingeladen.<br />
In Vorträgen und Workshops wurde deutlich,<br />
dass drei Jahre nach der Einführung<br />
der gesetzlichen Verpflichtung zum<br />
Betrieblichen Eingliederungsmanagement<br />
schon viele erfolgreiche und erfolgversprechende<br />
Ansätze existieren, aber auch noch<br />
viele Fragen offen sind. Übereinstimmung<br />
bestand darin, dass ein gelungenes Eingliederungsmanagement<br />
eine Vertrauenskultur<br />
voraussetzt, in der Arbeitgeber und<br />
Beschäftigte angstfrei und zielorientiert<br />
kommunizieren können.<br />
Der Teilnehmerkreis setzte sich aus Arbeitnehmern,<br />
Arbeitgebern, Leistungserbrin-<br />
sation. Umso wichtiger ist es, diese Sprach-<br />
und Kommunikationsmuster zu kennen,<br />
um aktiv gegensteuern zu können.<br />
Ziel des BGAG-Seminars ist es jedoch<br />
nicht, dass Frauen lernen, wie Männer zu<br />
kommunizieren. Es geht darum, Unterschiede<br />
aufzuzeigen, um sich besser auf<br />
diese einstellen zu können und das eigene<br />
Gesprächsverhalten zu optimieren.<br />
Dazu findet im Seminar eine Analyse des<br />
Kommunikationsstils der Teilnehmerinnen<br />
statt In praktischen Übungen gibt es zudem<br />
Gelegenheit, Vorträge in freier Rede,<br />
Schlagfertigkeit und das Argumentieren im<br />
Team zu trainieren.<br />
Katrin Boege<br />
Seminarangebot:<br />
Rhetorik für weibliche Fach- und<br />
Führungskräfte<br />
Buchungsnr.: 510066<br />
3. bis 5. September <strong>2008</strong><br />
www.dguv.de/bgag-seminare<br />
gern sowie Vertretern der Sozialversicherungen<br />
und der privaten Versicherungswirtschaft<br />
zusammen. Sie diskutierten<br />
praxisnahe Ansätze des Eingliederungsmanagements<br />
in KMU. Dabei wurden vor<br />
allem Fragen der erfolgreichen Implementierung<br />
im Betrieb, der innerbetrieblichen<br />
Qualifizierung, des Datenschutzes sowie<br />
externe Unterstützungsangebote erörtert.<br />
Als besonders positiv werteten die Teilnehmer<br />
den Gesprächscharakter: Die Veranstaltung<br />
bot Raum für den Erfahrungsaustausch<br />
und neue Anregungen und war<br />
durch Sachlichkeit, Engagement und Fairness<br />
geprägt.<br />
Christoph Matthias Paridon<br />
Die Tagungsergebnisse sind unter<br />
www.iga-info.de abrufbar