Rundschau 2010-2 - SV Böblingen
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Ehrungen<br />
R<br />
svb rundschau<br />
01/09<br />
Mitglieder<br />
Text: M. Stierle<br />
Foto: Kreiszeitung Ehrenring für Hugo Braun und Dieter Finkbeiner<br />
Lebensleistung für den Verein<br />
Der Ehrenring ist die höchste Auszeichnung,<br />
die von der Sportvereinigung<br />
<strong>Böblingen</strong> verliehen wird. Seit<br />
dem 30.11. 2009 gehören mit Hugo<br />
Braun und Dieter Finkbeiner zwei<br />
weitere <strong>SV</strong>B-Persönlichkeiten zu<br />
diesem erlauchten Kreis, der zu Lebzeiten<br />
auf zehn Personen beschränkt<br />
ist.<br />
Um vom Ehrenausschuss, dem Alexander<br />
Mazur, Helmut Sennock und<br />
Fritz Aichele angehören, dafür vorgeschlagen<br />
zu werden, braucht es schon<br />
einiges. Präsident Prof. Wolfgang<br />
Rieth sprach dann auch von der<br />
"Lebensleistung für die <strong>SV</strong>B". Und<br />
davon, "dass beide zu denjenigen<br />
gehören, die den Verein zu dem<br />
gemacht haben, was er heute ist".<br />
Als "lebende Legende" und "Mister<br />
Basketball" bezeichnete er Hugo<br />
Braun, dessen Hobby und Arbeit beim<br />
Schul- und Sportamt der Stadt in<br />
enger Verbindung standen, die er aber<br />
immer voneinander trennen konnte.<br />
"Er hat hier einen so sauberen Spagat<br />
geschafft, dass er glatt auch zu den<br />
Turnern gepasst hätte", so Rieth.<br />
1958 gehörte Hugo Braun zu den<br />
Gründungsmitgliedern der Basketballabteilung.<br />
Er bestritt in 14 Jahren<br />
insgesamt 303 Spiele, führte die<br />
Männer in den 70er Jahren in die<br />
Bundesliga, er war Pressewart, elf<br />
Jahre lang Abteilungsleiter, um das<br />
Amt später noch einmal 18 Jahre zu<br />
übernehmen, Frauenwart, Kassier<br />
und Jugendleiter. Einfach alles. Und<br />
weil ihm das offenbar nicht ausreichte,<br />
war er auch in Verbänden und<br />
Organisationen tätig. Er holte dank<br />
seiner Kontakte die Europameisterschaften<br />
1971 und 1975 nach <strong>Böblingen</strong>,<br />
dazu Länderspiele und zuletzt<br />
die U20-EM 2002, er knüpfte Kontakte<br />
nach Schweden und Ungarn. "Zu einer<br />
Zeit", blickt Wolfgang Rieth zurück,<br />
"als mit Ostblock-Partnerschaften nur<br />
wenige bei uns etwas am Hut hatten."<br />
Hugo Braun ist noch immer ständiger<br />
Begleiter des <strong>SV</strong>B-Basketballs. Am<br />
vergangenen Samstag schaute er sich<br />
das Heimspiel der Regionalliga-<br />
Männer gegen Berghausen an, war<br />
besonders von Stephan Illg beeindruckt,<br />
der 26 Punkte beisteuerte.<br />
"Mit guten Konzepten und erfahrenen<br />
Trainern können außergewöhnliche<br />
Leistungen erreicht werden." Und mit<br />
Nachdruck: "Deshalb begrüße ich<br />
auch ausdrücklich die Einrichtung<br />
eines Sportkindergartens bei der<br />
<strong>SV</strong>B."<br />
Ähnlich selbstlos nahm Dieter Finkbeiner,<br />
bis 2003 Skiabteilungsleiter,<br />
Ehrenring und Urkunde in Empfang.<br />
"Mindestens zu 50 Prozent hat die<br />
Auszeichnung meine Frau verdient",<br />
meinte er schmunzelnd. Vergaß auch<br />
nicht, die Mannschaft zu erwähnen,<br />
"die in all den Jahren hinter mir<br />
stand", und dabei vor allem Elke<br />
Schirmer zu danken, "die ganz im<br />
Stillen unheimlich viel für die Abteilung<br />
leistet". Dieter Finkbeiner war<br />
erst Handballer und Leistungsträger<br />
jener Mannschaft, die 1956 auf dem<br />
Feld den Landesliga-Aufstieg vielleicht<br />
auch deshalb schaffte, weil der<br />
gegnerische Ball einfach nicht mehr<br />
aufzufinden war. Nach seiner aktiven<br />
Seite 30<br />
Zeit konzentrierte er sich auf seinen<br />
Beruf, ohne seine Hobbys wie Tennis,<br />
Bergsteigen und Skifahren zu<br />
vernachlässigen. "Und irgendwann<br />
habe ich halt ein Ämtle bekommen",<br />
merkte er knitz an. Womit ein fast<br />
paralleles Leben wie das von Hugo<br />
Braun begann. "Über vier Jahrzehnte",<br />
meinte der <strong>SV</strong>B-Präsident<br />
anerkennend, "davon die Hälfte als<br />
Abteilungsleiter." Unzähl-ige Ski-<br />
Stadtmeisterschaften, Skibörsen und<br />
ein tolles Abteilungsjubiläum fielen in<br />
diese Zeit, auch in die Ausrichtung des<br />
Böblinger Stadtlaufs war die Abteilung<br />
eingebunden. “Auf sein Urteil<br />
war Verlass. Und falls es kontrovers<br />
zuging, hat er unaufgeregt den Nagel<br />
auf den Kopf getroffen." Dieter<br />
Finkbeiner selbst sah seinen<br />
Schwerpunkt immer im Bereich des<br />
Breitensports. "Vielleicht waren wir<br />
damit sogar ein Vorläufer des<br />
heutigen Kindersports." Doch weil die<br />
Winter "immer kürzer werden und<br />
dazu weiter weg sind", musste sich<br />
die Abteilung rechtzeitig nach<br />
Alternativen wie Wandern, Ausfahrten<br />
und Radtouren umsehen. "Um die<br />
Mitglieder an uns zu binden." Dabei<br />
macht er kein Hehl daraus, dass es mit<br />
dem Nachwuchs nicht mehr so gut<br />
bestellt ist.