"Donna Lotta", Heft 19, 2002 - Lebensweltbezogene Mädchenarbeit
"Donna Lotta", Heft 19, 2002 - Lebensweltbezogene Mädchenarbeit
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Ohne uns läuft<br />
nix<br />
Zum 2. Mal hat sich die Jugendpflege<br />
der Samtgemeinde Beverstedt<br />
wieder an der Aktionswoche<br />
für Mädchen im Landkreis Cuxhaven<br />
beteiligt.<br />
Mit den unterschiedlichsten Angeboten<br />
war die Woche gut gefüllt.<br />
Am Montag konnten die Mädchen<br />
mit dem Bund Deutscher Pfadfinder/-innen<br />
ihren Mut beim „Kisten<br />
klettern“ erproben. Auf wackligen<br />
Kisten ging es, gut gesichert, in die<br />
Höhe. Außerdem wurde im Jugendhaus<br />
von vielen Teilnehmerinnen ein<br />
T-Shirt-Aufdruck am Computer selber<br />
gestaltet.<br />
Der Dienstag stand im Zeichen des<br />
Wen Do Trainings in der Stubbener<br />
Turnhalle. Hier bekamen die<br />
Mädchen Tipps und Tricks gezeigt,<br />
wie sie sich in Bedrohungs- und<br />
Konfliktsituationen verhalten können.<br />
Mit Spaß und Power wurden<br />
die Mädchen von Trainerin Andrea<br />
Ney angeleitet.<br />
Am Donnerstag waren Mädchen im<br />
Jugendhaus tonangebend. Am<br />
Mädchentag wurde gechattet oder<br />
sich von Künstlerin Anke Holik Tatoos<br />
und Bilder auf die Haut gemalt.<br />
Am Freitag ging es im Jugendraum<br />
Bokel hoch her. Hier konnten sich<br />
alle richtig verwöhnen lassen, denn<br />
es war der Fühl-Dich-Wohl-Tag. Es<br />
gab Hairstyling, Disko-Make-up und<br />
Nageldesign. Wer mit dem nichts<br />
am Hut hatte, konnte sich am Computer<br />
Visitenkarten selber gestalten.<br />
Am Samstag war die Skatehalle in<br />
Hemmoor fest in Mädchenhand.<br />
Über 50 Mädchen fuhren mit ihren<br />
Inlinern, sodass die „Rampen<br />
knallten“. Wer in der Halle keine<br />
Lust mehr hatte, konnte draußen<br />
an der Kletterwand klettern, ihren<br />
Frust in der Videomeckerecke los<br />
werden oder sich Bilder auf die Haut<br />
malen lassen. Es ein toller Tag!<br />
Viele Mädchen haben an den Veranstaltungen<br />
teilgenommen, hatten<br />
Spaß und genossen es mal<br />
unter sich zu sein. So wird es auch<br />
im nächsten Jahr heißen „Ohne uns<br />
läuft nix“.<br />
Kerstin John, Jugendpflege<br />
PF 11 64<br />
27613 Beverstedt<br />
Tel.: 04747-18 10<br />
Eine Koch-<br />
Aktion in<br />
Dorum<br />
Im Rahmen der Mädchen- Aktionswoche<br />
<strong>2002</strong> fand im Schulzentrum<br />
Dorum eine Überraschungs-Koch-<br />
Aktion statt, die unter dem Motto<br />
„Mädchen-Verwöhn-Tag“ lief. Vier<br />
Mädchen sollten im Hauswirtschaftsraum<br />
bekocht und rundum<br />
bedient werden.<br />
Also lud ich (die Schulsozialpädagogin,<br />
d. R.) vier männliche Wesen<br />
(von denen ich überzeugt war,<br />
dass sie die Sache ernst nehmen)<br />
in mein Büro ein, um ihnen meine<br />
Idee vorzustellen. Sie waren sofort<br />
begeistert. Zuerst haben wir besprochen,<br />
welche Mädchen sie auswählen<br />
möchten. Anschließend<br />
brauchten wir die Zustimmung der<br />
entsprechenden Lehrkräfte, denn<br />
dadurch würden immerhin zwei<br />
Unterrichtsstunden versäumt. Völlig<br />
überzeugt, von sich und dem<br />
Vorhaben, stiefelten die vier in das<br />
Lehrerzimmer und kamen mit dem<br />
Okay zurück. Dann kam die Frage<br />
auf: Wie laden wir die Mädchen ein?<br />
Wir entschieden uns für eine schriftliche<br />
Einladung mit abzutrennen-<br />
Lasst es euch schmecken!<br />
dem Abschnitt und Rückgabetermin,<br />
ob oder ob nicht. Alle Rückmeldungen<br />
waren positiv.<br />
Daraufhin begann die Planung. Es<br />
sollte ein italienisches Menü geben.<br />
Die vier Jungen waren sehr<br />
selbständig und organisierten alles<br />
allein: von Rezepten über Einkauf,<br />
Tischeindeckungen, Musik, Arbeitsplatzeinteilung<br />
bis hin zur Bedienung,<br />
Abwasch und Aufräumarbeiten.<br />
Alles war gut vorbereitet.<br />
Und ebenso gut lief der Vormittag<br />
ab. Bei den Vorbereitungen war ich<br />
noch dabei. Als die Mädchen dann<br />
mit Blumen vom Klassenzimmer<br />
abgeholt werden sollten, habe ich<br />
mich verabschiedet. Die vier Pärchen<br />
hatten dann insgesamt zwei<br />
Schulstunden für sich. Etwa 20 Minuten<br />
vor Schluss bin ich dann zum<br />
Hauswirtschaftsraum zurückgekehrt,<br />
um nachzusehen, wie es<br />
läuft. Ich dachte: Mich trifft der<br />
Schlag! Alles war picobello abgeräumt,<br />
die Jungen standen mit feinster<br />
Laune an den Waschbecken,<br />
während die Mädchen ihnen – auf<br />
der Fensterbank sitzend – zusahen.<br />
Die Musik lief dabei, sie unterhielten<br />
sich angeregt, waren<br />
„überfressen“ und rundum zufrieden.<br />
Ulrike Eierlach<br />
Alsummerstr. 15, 27632 Dorum<br />
Tel.: 04721-660<br />
RG-Bezirk Lüneburg<br />
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