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Ambulantes Hospiz Kaiserslautern

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ten würde. Die ersten Besuche bei<br />

einer Sterbenden fanden damals,<br />

wie üblich, in Begleitung einer erfahrenen<br />

<strong>Hospiz</strong>schwester statt.<br />

Doch schon bald fühlte sie sich gewachsen,<br />

Termine alleine wahrzunehmen.<br />

Seitdem hat Mareike K.<br />

bereits mehrere Sterbende auf ihrem<br />

letzten Weg begleitet und auch<br />

wenn es Schicksale gab, die ihr an<br />

die Substanz gingen, hat sie nie angezweifelt<br />

das Richtige zu tun. Die<br />

aus den Erfahrungen resultierenden<br />

persönlichen Problemstellungen<br />

und belastende Situationen erörtert<br />

die Helferin einmal monatlich<br />

in einem Gesprächskreis, der für sie<br />

und ihre Kollegen verpflichtend ist.<br />

Herr S. starb im Kreis seiner Lieben,<br />

so wie er es sich gewünscht<br />

hatte. Im Nachruf war folgendes zu<br />

lesen: „Wenn Tränen des Abschieds<br />

nach Freundschaft schmecken und<br />

vertraute Augen leise zu dir sprechen:<br />

wir sind füreinander da, beginnt<br />

das Neue mit einem Lächeln.“<br />

Nachwort der Verfasserin:<br />

Nach der ersten Idee in einer<br />

Redaktionssitzung die Arbeit des<br />

<strong>Hospiz</strong> in einer Reportage zu beleuchten,<br />

fragten wir uns, wie wir<br />

diesem Thema mit Respekt begegnen<br />

können. Wie erwartet, gestaltete<br />

es sich sehr schwierig, das wohl<br />

Intimste was ein Mensch erleben<br />

kann, anonymisiert darzustellen<br />

und nach außen zu tragen. Im Ambulanten<br />

<strong>Hospiz</strong> <strong>Kaiserslautern</strong><br />

entschied man sich in den Vorgesprächen<br />

ganz klar dafür, keine<br />

Details bekannt zu geben, welche<br />

das vertrauliche Verhältnis zwischen<br />

<strong>Hospiz</strong>fachkraft, <strong>Hospiz</strong>helfer,<br />

Sterbenden und deren Familien<br />

gefährden könnten.<br />

Wir möchten den Mitarbeiterinnen<br />

des <strong>Hospiz</strong> an dieser Stelle<br />

herzlich für die Informationen und<br />

die gute Zusammenarbeit danken,<br />

was es im Endeffekt ermöglichte,<br />

diesen Artikel so realitätsgetreu<br />

wie möglich zu verfassen.<br />

12<br />

Die <strong>Hospiz</strong>bewegung<br />

Seit dem Mittelalter war <strong>Hospiz</strong> ein Begriff für ein Gebäude,<br />

das der Aufnahme von Gästen galt, zu denen immer häufiger auch<br />

Kranke gehörten. Es entstanden daraus die ersten Hospitäler.<br />

Heute versteht man unter dem Begriff „<strong>Hospiz</strong>“ ein umfassendes<br />

Konzept. Sterbenskranke Menschen sollen auch in ihrer letzten<br />

Lebensphase daheim sein können. Diese Begleitung auf dem<br />

letzten Lebensweg geschieht in der Regel ambulant, d.h. wirklich<br />

in der eigenen Wohnung durch Besuchsdienste.<br />

Dem sterbenden und trauernden Menschen in fester Überzeugung<br />

Annahme und Geborgenheit zu vermitteln, so dass sie bis<br />

zuletzt wertvolle Mitglieder der Menschengemeinschaft sind, ist<br />

erklärtes Ziel der <strong>Hospiz</strong>bewegung. Es geht darum, einer möglichen<br />

Vereinsamung der Sterbenden in unserer Gesellschaft die<br />

psychosoziale Begleitung durch befähigte Ehrenamtliche und<br />

Professionelle entgegenzusetzen, in Fragen nach dem Sinn des<br />

Lebens und Sterbens eine spirituelle Hilfestellung zu geben und<br />

die körperlichen Leiden durch die Möglichkeiten der modernen<br />

Palliativmedizin und -pflege wirksam und dauerhaft zu lindern.<br />

Der <strong>Hospiz</strong>gedanke distanziert sich ausdrücklich von der aktiven<br />

Sterbehilfe in Form von lebensverkürzenden Maßnahmen.<br />

Man ist der Überzeugung, dass ein würdevolles Leben mit der<br />

entsprechenden Unterstützung bis zuletzt möglich ist.<br />

Palliativmedizin ist das Stichwort, welches die Weltgesundheitsorganisation<br />

und der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin<br />

folgendermaßen definiert: „Palliativmedizin ist die aktive, ganzheitliche<br />

Behandlung von Patienten mit einer voranschreitenden,<br />

weit fortgeschrittenen Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung<br />

zu der Zeit, in der die Erkrankung nicht mehr auf eine<br />

kurative Behandlung anspricht und die Beherrschung von<br />

Schmerzen, anderen Krankheitsbeschwerden, psychologischen,<br />

sozialen und spirituellen Problemen höchste Priorität besitzt.“<br />

Dies bedeutet, dass nicht die Verlängerung der Überlebenszeit<br />

um jeden Preis, sondern die Lebensqualität, also die Wünsche,<br />

Ziele und das Befinden des Patienten im Vordergrund der Behandlung<br />

steht.<br />

Kontakt:<br />

<strong>Ambulantes</strong> <strong>Hospiz</strong> <strong>Kaiserslautern</strong><br />

Pariser Straße 96<br />

67655 <strong>Kaiserslautern</strong><br />

Tel:0631-3106476<br />

Fax:0631-3106477<br />

Email: info@hospiz-kaiserslautern.de<br />

Bürozeiten:<br />

Mo bis Fr vormittags von 9.00 - 12.00 Uhr<br />

Außerhalb der Bürozeiten können Sie eine Nachricht<br />

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