Lösung Aufgabe 02/2: Zwischengitterplätze in kubischen Gittern fcc ...
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<strong>Lösung</strong> <strong>Aufgabe</strong> <strong>02</strong>/2: <strong>Zwischengitterplätze</strong> <strong>in</strong> <strong>kubischen</strong> <strong>Gittern</strong><br />
<strong>fcc</strong>-Gitter<br />
P. Früb<strong>in</strong>g, 30. 10. 08<br />
Oktaedrisch koord<strong>in</strong>ierte <strong>Zwischengitterplätze</strong> (ZGP) bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> der Mitte der Kanten und<br />
im Zentrum der Elementarzelle (EZ).<br />
Damit gibt es 12 × 1<br />
4 + 1 = 4 Oktaederlücken pro EZ.<br />
Der maximal mögliche Radius r e<strong>in</strong>es (kugelförmigen) Atoms auf e<strong>in</strong>em ZGP <strong>in</strong> E<strong>in</strong>heiten des<br />
Gitteratomradius R bei dichter Kugelpackung ist gegeben durch<br />
R + 2r + R ≤ a; mit a = 4R<br />
√ 2 ⇒ r<br />
R ≤ √ 2 − 1 = 0.414<br />
das heißt:<br />
r < 0.414R: auf den Würfelkanten (bzw. auf e<strong>in</strong>er 4-zähligen Achse durch das Zentrum der EZ)<br />
ist noch “Luft”.<br />
r > 0.414R: e<strong>in</strong> Atom auf e<strong>in</strong>em ZGP deformiert (dehnt) das Wirtsgitter.<br />
Tetraedrisch koord<strong>in</strong>ierte <strong>Zwischengitterplätze</strong> (ZGP) bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> den Zentren der 8 Würfeloktanden,<br />
also an den Positionen (1/4, 1/4, 1/4) usw. Tetraederlücken werden aufgespannt durch<br />
jeweils e<strong>in</strong> Eckatom und drei Atome <strong>in</strong> benachbarten Flächenzentren.<br />
Damit gibt es 8 Oktaederlücken pro EZ.<br />
Der maximal mögliche Radius r e<strong>in</strong>es (kugelförmigen) Atoms auf e<strong>in</strong>em ZGP <strong>in</strong> E<strong>in</strong>heiten des<br />
Gitteratomradius R ist formal gegeben durch<br />
R + 2r + 2r + R ≤ √ 3a; mit a = 4R<br />
√ 2 ⇒ r<br />
R ≤<br />
√<br />
3<br />
√2 − 1<br />
= 0.725<br />
2<br />
Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d bei diesem Radienverhältnis die Atome auf ZGP aus ihrer tetraedrischen Umgebung<br />
heraus zue<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> Richtung der Würfeldiagonalen verschoben. Damit sie exakt <strong>in</strong><br />
tetraedrischer Umgebung bleiben, dürfen sie auf der Würfeldiagonalen das Eckatom höchstens<br />
berühren, d. h.<br />
R + r ≤ 1√<br />
4R<br />
3a; mit a = √2 ⇒<br />
4<br />
r<br />
R ≤<br />
√<br />
3<br />
√ − 1 = 0.225<br />
2<br />
1
cc-Gitter<br />
Verzerrt-oktaedrisch koord<strong>in</strong>ierte ZGP bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> den Flächenzentren und <strong>in</strong> den Kantenmitten.<br />
Es gibt also 6 × 1<br />
1<br />
2 + 12 × 4 = 6 verzerrte Oktaederlücken pro EZ.<br />
Der maximal mögliche Radius r e<strong>in</strong>es (kugelförmigen) Atoms auf e<strong>in</strong>em ZGP <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kantenmitte<br />
oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Flächenzentrum <strong>in</strong> E<strong>in</strong>heiten des Gitteratomradius R ist gegeben durch<br />
jedoch ist <strong>in</strong> jeweils senkrechter Richtung<br />
R + 2r + R ≤ a; mit a = 4R<br />
√ ⇒<br />
3 r 2<br />
≤ √ − 1 = 0.155<br />
R 3<br />
4r ≤ a; mit a = 4R<br />
√ ⇒<br />
3 r 1<br />
≤ √ = 0.577<br />
R 3<br />
d. h. bei dichter Packung ist hier mehr “Luft”.<br />
Obwohl die Volumenpackungsdichte des bcc-Gitters ger<strong>in</strong>ger ist als die des <strong>fcc</strong>-Gitters passen nur<br />
relativ kle<strong>in</strong>e Teilchen auf <strong>Zwischengitterplätze</strong>, weil der Zwischengitterplatz ungünstig verteilt<br />
ist.<br />
Verzerrt-tetraedrische ZGP bef<strong>in</strong>den sich auf den Würfelflächen.<br />
Es gibt 6 × 4 × 1<br />
2 = 12 verzerrte Tetraederlücken pro EZ.<br />
Verzerrte Tetraederlücken werden aufgespannt von jeweils zwei Eckatomen und zwei Atomen <strong>in</strong><br />
den Zentren benachbarter EZ. Das Zentrum der Tetraederlücke hat damit jeweils den Abstand<br />
a/4 von der Würfelkante.<br />
Der maximal mögliche Radius r e<strong>in</strong>es (kugelförmigen) Atoms auf e<strong>in</strong>em ZGP <strong>in</strong> E<strong>in</strong>heiten des<br />
Gitteratomradius R ist gegeben durch<br />
√<br />
5<br />
√ − 1 = 0.291<br />
3<br />
R + r ≤ 1<br />
2<br />
a√<br />
4R<br />
5; mit a = √3 ⇒<br />
2<br />
r<br />
R ≤<br />
Dabei ist 1<br />
√<br />
a<br />
2 2 5 die halbe Diagonale e<strong>in</strong>er halben Würfelfläche mit den Kanten a und a/2, <strong>in</strong> der<br />
die Tetraederlücke (im Abstand a/4 von der Würfelkante a) liegt.<br />
Abbildungen aus Lux-Ste<strong>in</strong>er, Hohl, <strong>Aufgabe</strong>nsammlung zur Festkörperphysik, Berl<strong>in</strong>, Heidelberg (Spr<strong>in</strong>ger) 1994, S. 18/19<br />
2