04.03.2013 Aufrufe

SR TECHNICS HOLDING GESCHÄFTSBERICHT 2005

SR TECHNICS HOLDING GESCHÄFTSBERICHT 2005

SR TECHNICS HOLDING GESCHÄFTSBERICHT 2005

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>SR</strong> <strong>TECHNICS</strong> <strong>HOLDING</strong><br />

<strong>GESCHÄFTSBERICHT</strong> <strong>2005</strong>


DATEN & FAKTEN <strong>2005</strong><br />

In Millionen CHF <strong>2005</strong> 2004<br />

Konzernkennzahlen<br />

Umsatzerlöse 1 362 1 168<br />

Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Zinsen, Steuern,<br />

Abschreibungen und ausserordentlichen Einflüssen (EBITDA) 146 126<br />

Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Zinsen und<br />

Steuern (EBIT)<br />

62 56<br />

Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit 31 99<br />

Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit vor<br />

ausserordentlichen Beiträgen an UK pension fund 84 99<br />

Freier Cashflow 16 20<br />

Freier Cashflow vor ausserordentlichen Beiträgen an<br />

UK pension fund 69 20<br />

Durchschnittliche Anzahl Mitarbeitende (inkl. Lehrlinge) 5 039 5 045<br />

Konzernumsatz um 17 % auf 1 362 Millionen CHF erhöht<br />

EBITDA um 16 % auf 146 Millionen CHF gestiegen<br />

EBIT um 11 % auf 62 Millionen CHF verbessert<br />

Eingliederung der FLS Aerospace und Rebranding in <strong>SR</strong> Technics abgeschlossen<br />

Flight Aerospace Industry Award für Unternehmensstrategie erhalten<br />

HIGHLIGHTS <strong>2005</strong><br />

Zehnjahresvertrag über 1 Milliarde USD mit easyJet abgeschlossen; grösster Wartungsvertrag der<br />

Branche für einen einzelnen Flugzeugtyp<br />

Kreditlinie über 325 Millionen USD zur Finanzierung der weiteren Expansion erhalten<br />

Neuer Chief Executive Officer des Konzerns, Hans Lerch, ernannt<br />

Asia-Pacific Advisory Board gebildet<br />

-12 -11 -10 -9 -8 -7 -6 -5 -4 -3 -2 -1 GMT +1 +2 +3 +4 +5 +6 +7 +8 +9 +10 +11 +12<br />

STANDORTE / STATIONEN<br />

Hauptstandorte<br />

ZÜRICH<br />

LONDON-STANSTED<br />

DUBLIN<br />

Stationen<br />

ARLANDA BELFAST<br />

BRISTOL KOPENHAGEN<br />

DUBLIN EAST MIDLANDS<br />

EDINBURGH GATWICK<br />

GENF GLASGOW<br />

GÖTEBORG MALMÖ<br />

NEWCASTLE OSLO<br />

STANSTED ZÜRICH<br />

easyTech-Stationen<br />

ABERDEEN LIVERPOOL<br />

LUTON NIZZA<br />

Logistikzentren<br />

HONGKONG LONDON-HEATHROW<br />

LUTON ZÜRICH<br />

Joint Ventures<br />

LUTON – <strong>SR</strong> Technics easyTech Ltd.<br />

(75% <strong>SR</strong> Technics, 25% easyJet)<br />

PALMA – <strong>SR</strong> Technics Spain S.A.<br />

(51% <strong>SR</strong> Technics, 49% Air Europa)<br />

Produktkompetenzen<br />

Flugzeugtypen<br />

Airbus: A310, A318, A319, A320, A321, A330, A340<br />

Boeing: B737 Classic, B737 NG, B757, B767, B747<br />

Andere: MD11, F100<br />

Triebwerktypen<br />

CFMI: CFM56 – 5B, CFM56 – 5C, CFM56 – 7<br />

Pratt & Whitney: PW4000 – 94” series, PW4000 – 100”<br />

Standorte, Stationen, Büros<br />

DIE WELT VON <strong>SR</strong> <strong>TECHNICS</strong>


5.19 Uhr,<br />

unterwegs<br />

zum Gate<br />

Jede Minute, jeden Tag, überall auf der Welt heben Flugzeuge<br />

ab, fliegen über Länder, Kontinente und Meere und<br />

landen schliesslich am Bestimmungsort. <strong>SR</strong> Technics<br />

ist immer dabei, in jedem entscheidenden Augenblick.<br />

Zur richtigen Zeit, am richtigen Ort. Mit unseren ganzheitlichen<br />

Lösungsangeboten sorgen wir dafür, dass<br />

unsere Kunden technisch einwandfreie und zuverlässige<br />

Flugzeuge zur Verfügung haben. Rund um den Globus,<br />

rund um die Uhr.<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Einleitung 5<br />

Bericht an die Aktionäre 7<br />

Interview mit Hans Lerch, Chief Executive Officer 11<br />

Business Summary 15<br />

Corporate Governance 19<br />

Marktüberblick 36<br />

take off<br />

Geschäftsmodell 41<br />

Kunden 45<br />

Mitarbeiter 51<br />

Glossar Glossar<br />

55<br />

3


6.07 Uhr,<br />

A340 am Gate,<br />

startklar


<strong>SR</strong> Technics bietet technische Lösungen für Fluggesellschaften auf der ganzen Welt<br />

an. Unsere Dienstleistungen erbringen wir direkt oder über Dritte wie Flugzeug-Leasinggesellschaften,<br />

Herstellerfirmen und Komponentenhändler.<br />

Wir bieten unsere Dienstleistungen für die meisten Flugzeugtypen von Airbus und<br />

Boeing sowie für deren Triebwerke und Komponenten an. Unsere Unabhängigkeit<br />

garantiert, dass alle Kunden denselben, hoch stehenden Qualitätsservice der Marke<br />

<strong>SR</strong> Technics erhalten.<br />

Unsere Leistungen erbringen wir bevorzugt als Gesamtpaket. Dies beinhaltet die technische<br />

Betreuung und die Überwachung des technischen Betriebs von gesamten<br />

Flotten. Darüber hinaus erbringen wir eine Vielzahl kundenspezifischer Leistungen.<br />

Diese Leistungspakete können individuell ausgestaltet werden und Services wie Flugzeug-Checks,<br />

Triebwerküberholungen oder Komponentenmanagement und -reparatur<br />

enthalten.<br />

Nebst der langjährigen Erfahrung ist unser leistungsfähiges IT-System einer der Hauptfaktoren,<br />

um unseren Kunden ein einzigartiges Leistungsangebot anzubieten. Dank<br />

dieses Systems sind wir in der Lage, Flugzeug- und Komponentendaten jederzeit online<br />

zu überwachen – unabhängig davon, wo sich das Flugzeug gerade befindet oder wo<br />

seine Betreibergesellschaft stationiert ist.<br />

Mit unseren Hauptstandorten in Europa und einer wachsenden Zahl von Partnerschaften,<br />

Akquisitionen und Gemeinschaftsunternehmen in aller Welt sind wir gut gerüstet,<br />

den technischen Bedarf der Airlines abzudecken, wo immer dieser auch anfällt. Dies<br />

macht <strong>SR</strong> Technics zum bevorzugten Anbieter technischer Gesamtlösungen für eine<br />

stetig wachsende Zahl von Kunden.<br />

Einleitung<br />

KURZPORTRAIT VON <strong>SR</strong> <strong>TECHNICS</strong><br />

Einleitung<br />

5


7.39 Uhr,<br />

im Büro,<br />

bereit für den<br />

neuen Tag


<strong>2005</strong> war für <strong>SR</strong> Technics zweifellos das wichtigste Jahr<br />

seit der Neugründung als unabhängiges Unternehmen<br />

im Jahr 2002. In einem von ständigem Wandel geprägten<br />

Branchenumfeld konnte <strong>SR</strong> Technics nicht nur ein<br />

verbessertes Ergebnis ausweisen, sondern auch bei der<br />

Realisierung der Unternehmensstrategie und der Neuordnung<br />

des Geschäfts Fortschritte erzielen. Das Jahr<br />

<strong>2005</strong> hat uns gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg in<br />

eine viel versprechende Zukunft sind.<br />

– Der Konzernumsatz stieg um 17% auf 1362 Mio. CHF<br />

– EBITDA vor ungewöhnlichen Einflüssen stieg um 16%<br />

auf 146 Mio. CHF<br />

– EBIT stieg um 11% auf 62 Mio. CHF<br />

Die Luftfahrt erlebt derzeit eine grundlegende Neuausrichtung.<br />

Die anhaltende Konjunkturschwäche zwingt die<br />

Fluggesellschaften, nach Möglichkeiten zur Optimierung<br />

ihrer Kostenstruktur zu suchen, um damit eine nachhaltige<br />

Kosteneffizienz sichern zu können. Während die<br />

Diskussion über das «beste» Geschäftsmodell für eine<br />

Airline weitergeführt wird, steigt die Nachfrage nach<br />

hochwertigen technischen Dienstleistungen von Seiten<br />

jener Gesellschaften, die ihr Geschäft kostengünstig,<br />

flexibel und mit schlanken Strukturen betreiben wollen.<br />

Die Fluggesellschaften wollen sich auf ihr Kerngeschäft,<br />

die Beförderung von Passagieren und Fracht, konzentrieren<br />

und sich dabei von der Konkurrenz abheben. Im<br />

Zuge dieses Sinneswandels überlassen sie die technischen<br />

Aspekte und die zugehörigen Investitionen lieber<br />

einem unabhängigen Servicepartner, der bereit ist, die<br />

Zuverlässigkeit seiner Dienstleistungen und die Einsatzfähigkeit<br />

von Flugzeugen zu garantieren, und der bereits<br />

Erfolge auf diesem Gebiet vorweisen kann. Allerdings<br />

erwarten die Fluggesellschaften von einer Ausgliederung<br />

der technischen Betreuung ihrer Flotte auch eine<br />

positive Auswirkung auf ihre Kosten.<br />

Bericht an die Aktionäre<br />

AUF ZU NEUEN HORIZONTEN<br />

<strong>SR</strong> Technics hat sich zum Marktführer unter jenen unabhängigen<br />

Anbietern technischer Lösungen entwickelt,<br />

die in der Lage sind, diese veränderten Bedürfnisse auf<br />

globaler Ebene zu erfüllen. Dabei profitieren wir von<br />

unserer Strategie, uns zu einem Anbieter ganzheitlicher<br />

Lösungen für Fluggesellschaften zu wandeln, der für<br />

seine Kunden während der gesamten Nutzungsdauer<br />

einer Flotte die geforderten Dienstleistungen für Flugzeuge,<br />

Triebwerke und Komponenten erbringt.<br />

Im Verlauf des letzten Jahres hat die Nachfrage nach den<br />

Fähigkeiten, Erfahrungen und der Einkaufsmacht von<br />

<strong>SR</strong> Technics erheblich zugenommen. Mittlerweile betreuen<br />

wir über 750 Flugzeuge für unsere Vertragspartner, womit<br />

wir für mehr Maschinen verantwortlich zeichnen als jede<br />

grosse Fluggesellschaft in Europa. Dabei haben wir Mittel<br />

und Prozesse entwickelt, mit denen wir unsere Kunden<br />

so unterstützen, dass sie den strengen Anforderungen der<br />

Aufsichtsbehörden gerecht werden können.<br />

Vor dem Hintergrund dieses fundamentalen Wandels<br />

in der Luftfahrt konnte <strong>SR</strong> Technics im Jahr <strong>2005</strong> eine<br />

Vielzahl von Herausforderungen meistern.<br />

– <strong>2005</strong> war das erste Jahr der vollständigen Eingliederung<br />

von FLS Aerospace in <strong>SR</strong> Technics. Diese Integration<br />

stellte eine Herausforderung dar, die unvermeidliche<br />

Veränderungen unserer Organisationsstruktur und<br />

unserer betrieblichen Prozesse mit sich brachte. Trotzdem<br />

sind die Ergebnisse positiv und von nachhaltigem<br />

Nutzen. <strong>SR</strong> Technics hat die Kundenbasis erweitert<br />

und die notwendige Grösse in einem Markt gewonnen,<br />

in dem Erfolg und Unabhängigkeit nur durch globale<br />

Präsenz und Grössenvorteile möglich sind.<br />

– Die Gestaltung des Komponentengeschäfts als selbständiger,<br />

global tätiger Geschäftsbereich unter der<br />

Bezeichnung Integrated Component Solutions (ICS)<br />

war ein grosser Schritt auf dem Weg zur Realisierung<br />

unserer Unternehmensstrategie. Mit dieser Massnahme,<br />

Bericht an die Aktionäre<br />

7


in deren Zuge das Komponentengeschäft für Airbusund<br />

Boeing-Flugzeuge konzernweit zusammengefasst<br />

wurde, präsentiert sich <strong>SR</strong> Technics als bedeutendes<br />

Unternehmen für die weltweite Bereitstellung von<br />

Flugzeugkomponenten. Diese Umgestaltung leistet<br />

zusammen mit der Einführung von Integrated Airline<br />

Solutions (IAS) und Integrated Engine Solutions (IES)<br />

im Januar 2006 einen wichtigen Beitrag zum globalen<br />

Dienstleistungsangebot von <strong>SR</strong> Technics.<br />

– <strong>SR</strong> Technics hat mit Swiss International Air Lines ein<br />

neues Abkommen geschlossen, mit dem die Zusammenarbeit<br />

bis Ende 2012 vereinbart wurde.<br />

– Wir haben sowohl die Anzahl unserer Kunden als auch<br />

den Bestand an langfristigen Aufträgen steigern können.<br />

easyJet, Flyme, First Choice Airways, Qantas,<br />

Transmile of Malaysia und TUI gehören zu den Kunden,<br />

mit denen wir <strong>2005</strong> neue Abschlüsse tätigen konnten.<br />

Inzwischen können wir über 500 Fluggesellschaften<br />

zu unseren Kunden zählen.<br />

– Der strategisch bedeutende Vertrag mit easyJet stellt<br />

den branchenweit grössten Wartungsvertrag für einen<br />

einzelnen Flugzeugtyp dar. Für easyJet bedeutet die<br />

Vereinbarung eine Reduzierung der Wartungskosten<br />

pro Flugstunde um 25%. <strong>SR</strong> Technics ist jetzt verantwortlich<br />

für die technische Betreuung der gesamten<br />

easyJet-Flotte.<br />

Unser finanzielles Ergebnis hat mit der ehrgeizigen<br />

Unternehmensstrategie Schritt gehalten. Wir konnten die<br />

Umsatzerlöse markant steigern und im dritten Jahr nacheinander<br />

ein nachhaltiges Gewinnwachstum erzielen. Wir<br />

8 Bericht an die Aktionäre<br />

haben uns über diese positiven Entwicklungen hinaus<br />

klare Ziele gesetzt: Wir wollen unsere Position als einer<br />

der führenden Dienstleister stärken. Diese Leistungen<br />

beinhalten auch, dass <strong>SR</strong> Technics das Risiko mit den Fluggesellschaften<br />

teilt. Wir schützen die Interessen unserer<br />

Kunden und müssen die Zukunft so planen, dass wir Herausforderungen<br />

bestmöglich meistern und gemeinsam<br />

von neuen Entwicklungen profitieren können.<br />

Zusätzlich wollen wir unsere Position als führender unab-<br />

hängiger Partner in der Luftfahrtindustrie festigen. Wir<br />

wollen in einem Markt signifikant wachsen, in dem die<br />

Nachfrage stärker gewachsen ist als die Luftfahrtindustrie<br />

insgesamt. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit<br />

unseren Kunden ist das Schlüsselelement unseres einzigartigen<br />

Geschäftsmodells, mit dem wir hochkomplexe<br />

Dienstleistungen mit internetgestützten Informationen<br />

über Flottenleistung und Flugzeugdaten anbieten.<br />

Darüber hinaus glauben wir an gefestigte Partnerschaften<br />

mit unseren Lieferanten. Sie helfen uns, den Erwartungen<br />

unserer Kunden gerecht zu werden. Unser Ansatz<br />

der ganzheitlichen Lösungen stützt sich nicht nur auf<br />

die Eigenleistungen von <strong>SR</strong> Technics, sondern auch auf<br />

die Errichtung eines Verbunds aus fachkundigen, lokalen<br />

Partnern mittels Akquisitionen, der Gründung von Gemeinschaftsunternehmen<br />

und anderen Vereinbarungen. Ob<br />

wir die Arbeit selbst leisten oder sie von unseren Lieferanten<br />

ausführen lassen – das Versprechen gegenüber<br />

unseren Kunden bleibt dasselbe: Wir bieten auf der Basis<br />

unserer Qualitätsstandards die bestmögliche Lösung an<br />

den für den einzelnen Kunden optimalen Standorten an.<br />

Wir haben klare Vorstellungen über den weiteren Ausbau<br />

unseres Geschäfts. So werden Europa und Asien unsere


Kernmärkte bleiben. Indien und dem Nahen Osten widmen<br />

wir ein besonderes Augenmerk und werden dort<br />

unser Engagement verstärken. In den USA konzentrieren<br />

wir uns auf jene Fluggesellschaften, die den eingangs<br />

beschriebenen Sinneswandel vollzogen haben.<br />

Mit ihrer klaren Strategie und den hier dargelegten Zielen<br />

ist <strong>SR</strong> Technics gut auf die Zukunft vorbereitet. Als<br />

unterstützende Massnahme haben wir unsere Organisationsstruktur<br />

dieser Strategie angepasst. So wurde ein<br />

neues Group Executive Management gebildet, an dessen<br />

Spitze Chief Executive Officer Hans Lerch steht, der<br />

auch dem <strong>SR</strong> Technics Verwaltungsrat angehört. Hans<br />

Lerch hat als Chef des weltweit tätigen Reisekonzerns<br />

Kuoni grosse Erfahrungen sammeln können. Er wird den<br />

Wandel von <strong>SR</strong> Technics von einem klassischen Flugzeugwartungsunternehmen<br />

zu einem globalen Anbieter<br />

technischer Dienstleistungen zu Ende führen.<br />

Mehr als jeder andere mir bekannte Industriezweig ist<br />

unsere Branche auf die Fähigkeiten und das Engagement<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewiesen.<br />

Aus diesem Grund habe ich im Jahr <strong>2005</strong> den<br />

Chairman’s Award eingeführt, mit dem Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter ausgezeichnet werden, die durch ihren<br />

herausragenden Einsatz dazu beitragen, den Ruf der<br />

Marke <strong>SR</strong> Technics weltweit zu festigen. So wurden<br />

im Berichtsjahr Monat für Monat Kolleginnen und Kollegen<br />

für besondere Leistungen im Zusammenhang mit<br />

unseren Wertvorstellungen in den Gebieten Sicherheit,<br />

Qualität, Mitarbeiter, Kunden, Ethik, Kommunikation und<br />

Gesellschaft geehrt. Den Chairman’s Award für herausragende<br />

Leistungen im Jahr <strong>2005</strong> erhielten Larry Rooney<br />

aus Irland und Cesar Camenzind aus der Schweiz. Ich<br />

danke diesen beiden Mitarbeitern für ihren individuellen<br />

Beitrag. Ebenso danke ich den vielen nicht namentlich<br />

erwähnten Beschäftigten, die <strong>SR</strong> Technics zu einem<br />

Unternehmen machen, dem die Kunden vertrauen.<br />

So gern ich auch die viel versprechende Zukunft betrachte,<br />

ich möchte kurz zurückblicken und unseren<br />

früheren Chief Executive Officer Dr. Hans Ulrich Beyeler<br />

würdigen, der seine Aufgaben per 1. Januar 2006 an Hans<br />

Lerch übergeben hat. Ohne Hans Ulrich Beyeler gäbe es<br />

<strong>SR</strong> Technics nicht. Seinem Mut und seiner Beharrlichkeit<br />

ist es zu verdanken, dass die frühere Wartungssparte von<br />

Swissair nicht zusammen mit der Fluggesellschaft unterging,<br />

und es ist sein Verdienst, dass 2700 Arbeitsplätze<br />

in Zürich erhalten werden konnten. Hans Ulrich Beyeler<br />

hat bei der Entwicklung von <strong>SR</strong> Technics eine massgebliche<br />

Rolle gespielt. Wir schulden ihm tiefe Dankbarkeit<br />

für seinen herausragenden Beitrag zur Wandlung von <strong>SR</strong><br />

Technics zu einem weltweit führenden unabhängigen<br />

Dienstleister für die Luftfahrt.<br />

Im Namen des Verwaltungsrats und der Aktionäre von<br />

<strong>SR</strong> Technics möchte ich Hans Ulrich Beyeler für seinen<br />

beispiellosen Einsatz für unser Unternehmen danken. Ich<br />

danke auch unseren Führungskräften, unseren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern und unseren Zulieferpartnern<br />

für ihren Beitrag zum Erfolg des Konzerns sowie unseren<br />

Kunden für ihr Vertrauen und ihre Treue.<br />

Frank Turner<br />

Präsident des Verwaltungsrats<br />

Bericht an die Aktionäre<br />

9


8.22 Uhr,<br />

Hauptsitz am<br />

Flughafen Zürich,<br />

kurz vor der ersten<br />

Sitzung


Hans Lerch, Sie haben Kuoni erfolgreich international<br />

aufgestellt. Wie kann <strong>SR</strong> Technics von Ihrer Erfahrung<br />

profitieren?<br />

Ich habe aus meinen Erfahrungen gelernt, wie man ein<br />

weltweit tätiges Dienstleistungsunternehmen aufbauen<br />

und führen muss und wie Manager von Fluggesellschaften<br />

denken. In der Tourismuswirtschaft mit ihren knappen Gewinnmargen<br />

habe ich zudem gelernt, wie man Kosten im<br />

Griff behält. <strong>SR</strong> Technics ist auf einem Markt tätig, den ein<br />

schneller und umfassender Wandel erfasst hat. Das Unternehmen<br />

hat sich von einem herkömmlichen War tungsund<br />

Überholungsbetrieb zu einem<br />

inte grie rten Dienstleister<br />

für Fluggesel lschaften rund um<br />

den Globus entwickelt. Meine<br />

Er fahrungen werden dazu beitragen,<br />

dass <strong>SR</strong> Technics für die<br />

sich daraus ergebenden Veränderungen bereit ist. Darüber<br />

hinaus haben mich meine Erfahrungen gelehrt, dass das<br />

Stammland und starke Heimmärkte das Fundament eines<br />

Interview mit Hans Lerch, Chief Executive Officer<br />

DESTINATION ZUKUNFT<br />

Hans Lerch (56) ist seit Anfang 2006 neuer Chief Executive Officer (CEO)<br />

von <strong>SR</strong> Technics . Er hat diese Position von Hans Ulrich Beyeler übernommen,<br />

der Ende des vergangenen Jahres in den Ruhestand trat und für<br />

den Umbau der früheren Wartungssparte der Swissair zu einem international<br />

anerkannten, unabhängigen Dienstleister für die Luftfahrtindustrie<br />

verantwortlich war. Hans Lerch hat aus dem Tourismusanbieter Kuoni<br />

eines der weltweit führenden Unternehmen der Branche gemacht. «Hans<br />

Lerch wird mit seiner Erfahrung im Aufbau eines Weltklasse-Unternehmens<br />

den Wandel von <strong>SR</strong> Technics von einem Flugzeugwartungs unter-<br />

nehmen herkömmlicher Prägung zu einem global tätigen Anbieter<br />

technischer Dienstleistungen zu Ende führen», so der Chairman von<br />

<strong>SR</strong> Technics , Frank Turner, bei der Bekanntgabe der Ernennung von Hans<br />

Lerch zum CEO. Hans Lerch ist auf diese Herausforderung gut vorbereitet.<br />

Er ist seit 2003 Mitglied des Verwaltungsrats der <strong>SR</strong> Technics und hat in<br />

dieser Eigenschaft in den letzten vier Jahren zum Wandel und Wachstum<br />

des Unternehmens beigetragen.<br />

«<strong>SR</strong> Technics ist bereit<br />

für neue Märkte.»<br />

jeden global tätigen Unternehmens bilden. Nur von dort<br />

aus lässt sich ein nachhaltiges Auslandsgeschäft aufbauen.<br />

Die Kernmärkte sorgen für die Stabilität, die man für das<br />

Geschäft braucht. <strong>SR</strong> Technics ist auf dem europäischen<br />

Markt gut positioniert und ist jetzt mit grosser Zuversicht<br />

dabei, neue Märkte zu erschliessen.<br />

Wie unterscheidet sich die Aviatik von der Fremdenverkehrsbranche?<br />

Beide Branchen arbeiten mit Fluggesellschaften, aber<br />

es ist die starke Fokussierung auf technische Aspekte,<br />

die unsere Branche aussergewöhnlich<br />

macht. Dies ist für die<br />

Fluggesellschaften von gros ser<br />

Bedeutung. Da ich schon seit<br />

einigen Jahren im Verwaltungsrat<br />

sitze, ist mir das Geschäft<br />

von <strong>SR</strong> Technics zwar nicht gänzlich neu, aber ich bin<br />

von den technischen Fähigkeiten unserer Spezialisten in<br />

aller Welt nach wie vor sehr beeindruckt. Die Steuerung<br />

Interview mit Hans Lerch, Chief Executive Officer<br />

11


einer kompletten Flugzeugflotte ist zweifellos eine Aufgabe<br />

von einer derart hohen Komplexität, wie sie in anderen<br />

Branchen nur schwer zu finden ist.<br />

Welches sind die Schlüsselfaktoren für einen anhaltenden<br />

Geschäftserfolg?<br />

Man muss der Konkurrenz stets einen Schritt voraus<br />

sein, wenn man Erfolg haben will. Die Konkurrenz zwingt<br />

die Marktteilnehmer, stetig ihre Angebote zu verbessern<br />

und ihr Wissen zu erweitern. Innovationskraft ist auf<br />

wettbewerbsintensiven und gesättigten Märkten unverzichtbar.<br />

Und ganz ohne Zweifel ist auch die Markenpolitik<br />

für ein herkömmliches<br />

Dienstleistungsunternehmen<br />

ebenso wie für einen Anbieter<br />

technischer Dienstleistungen<br />

von strategischer Bedeutung.<br />

<strong>SR</strong> Technics hat ihre Geschäftsfelder durch die Einfüh-<br />

«Der Markt verlangt und sucht<br />

nach Gesamtlösungen.»<br />

<strong>2005</strong> war für <strong>SR</strong> Technics ein Jahr von strategischer<br />

Bedeutung. Für wie bedeutsam halten Sie die vollständige<br />

Eingliederung von FLS Aerospace (FLSA) und die produktbezogene<br />

Neustrukturierung der Geschäftsfelder?<br />

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben diese<br />

Projekte parallel zu ihrem Tagesgeschäft grossartig bewältigt.<br />

Die Integration von FLSA, die Neuausrichtung<br />

der Marke und die Neustrukturierung der Geschäftsfelder<br />

bildeten die Voraussetzung für die Etablierung von<br />

<strong>SR</strong> Technics als weltweit führenden unabhängigen Anbieter<br />

von technischen Gesamtlösungen für die Luftfahrtindustrie.<br />

Welches war die erste wichtige<br />

Entscheidung, die Sie als neuer<br />

CEO von <strong>SR</strong> Technics getroffen<br />

haben?<br />

Ich habe die Konzernführung<br />

neu geordnet, weil ich aufgrund<br />

meiner Erfahrung in der Unternehmensführung eine struk-<br />

rung der Geschäftsbereiche Integrated Airline Solutions turelle Verbesserung für notwendig hielt. Das Ziel war, die<br />

(IAS), Integrated Component Solutions (ICS) und Integra- gesamte Bandbreite der Tätigkeiten abzubilden, die in<br />

ted Engine Solutions (IES) neu geordnet. Was war der einem gut geführten Unternehmen regelmässig überprüft<br />

nnov<br />

Grund für diese Änderungen?<br />

werden sollten. Ich habe allerdings zugunsten einer effek-<br />

Wir wollten damit unseren Fokus auf den Kunden gezielt tiven Entscheidungsfindung auch das Beschlussgremium<br />

erhöhen, um den sich ändernden Bedürfnissen noch des Unternehmens verkleinert und das aus fünf Mitglie-<br />

besser gerecht werden zu können. Der Markt verlangt dern bestehende Executive Board gebildet.<br />

immer stärker nach Gesamtlösungen. Mit IAS, ICS und<br />

IES stellen wir uns unmittelbar auf diesen wachsenden Welches sind Ihre Schwerpunkte für 2006?<br />

Bedarf ein. Natürlich steckt auch ein Markenaspekt Ich will den Aufbau der neuen Geschäftsbereiche IAS,<br />

dahinter. Wir wollen unsere Angebotspalette oder ein- ICS und IES abschliessen und uns nicht mehr von<br />

zelne Dienstleistungen daraus auf eine Art und Weise nationalen Strukturen leiten lassen. Darüber hinaus will<br />

darstellen, die leicht verständlich ist und die es den ich Arbeitsabläufe einführen, die es uns ermöglichen,<br />

Kunden ermöglicht, Vertrauen in die Qualität dieses die Rentabilität durch ein effektives Kostenmanage-<br />

Angebots aufzubauen.<br />

ment auf allen Gebieten weiter zu steigern. Was den<br />

12 Interview mit Hans Lerch, Chief Executive Officer


weiteren Ausbau unseres Geschäfts betrifft, habe ich<br />

mir eine Ausweitung unseres Marktanteils im asiatischpazifischen<br />

Raum vorgenommen. Besonders beachten<br />

werden wir aber auch Indien und den Nahen Osten.<br />

Wie wird <strong>SR</strong> Technics ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern?<br />

Wir werden unser Augenmerk weiter auf die Kosten<br />

richten, um unsere Margen zu halten und zu erhöhen.<br />

Die entscheidende Frage lautet: Wie können wir uns<br />

verändern und neue Geschäftsfelder erschliessen, um<br />

nachhaltig pro fitabel zu wachsen? Im Kern geht es bei<br />

unserem ganzheitlichen Ansatz darum, unseren Kunden<br />

vorteilhafte Lösungen zu bieten,<br />

die wirtschaftlich Sinn<br />

machen und zugleich die für<br />

<strong>SR</strong> Technics charakteristische<br />

Qualität und Sicherheit bieten.<br />

Folglich müssen Aufträge dann<br />

intern ausgeführt werden, wenn dies für den Kunden die<br />

«Unabhängigkeit ist<br />

ein Schlüsselelement<br />

unseres Angebots.»<br />

Wie wichtig ist die Unabhängigkeit für das Unternehmen?<br />

Die Unabhängigkeit ist für <strong>SR</strong> Technics ein hohes Gut<br />

und ferner ein strategisch wichtiger Baustein unseres<br />

Versprechens gegenüber dem Markt. Viele Kunden<br />

legen grossen Wert darauf, dass wir an keine Fluggesellschaft<br />

gebunden sind, die in ihren Augen bevorzugt<br />

behandelt werden könnte.<br />

Wie schätzen Sie die Lage der Airline-Branche ein?<br />

Wie aus neueren Marktuntersuchungen hervorgeht,<br />

läuft das Geschäft der Flug gesellschaften besser als erwartet.<br />

Dies widerspiegelt den wachsenden Bedarf von<br />

Seiten des Fremdenverkehrs<br />

und die weiter zunehmende<br />

Mobilität der Weltbevölkerung.<br />

Das sind für uns zwar durchaus<br />

gute Nachrichten, aber die Erfahrung<br />

zeigt auch, dass sich<br />

Zuwächse im Luftfahrtgeschäft nur zum Teil auf uns<br />

beste Lösung ist. Ansonsten können Arbeiten auch an auswirken. Das liegt daran, dass die Flugzeuge immer<br />

lokale Zulieferer weitergegeben werden. Zudem haben einer technischen Betreuung bedürfen, ganz gleich, ob<br />

wir gesehen, dass ein grosser Bedarf an Gesamtlösungen sie voll oder halb voll sind.<br />

ation<br />

unter Einschluss hochwertiger Zusatzleistungen wie etwa<br />

dem technischen Flottenmanagement besteht, die nun <strong>SR</strong> Technics ist also gut auf die Zukunft vorbereitet?<br />

mal nicht jeder Anbieter erbringen kann. Für diese Dienst- Ja, unter mehreren Gesichtspunkten. Erstens haben<br />

leistungen sind umfassende Erfahrung, moderne Systeme wir bei der effizienzorientierten Neuausrichtung von<br />

und ein entsprechendes Know-how erforderlich.<br />

<strong>SR</strong> Technics und beim Ausbau unserer globalen Präsenz<br />

wesentliche Fortschritte erzielt. Zweitens sind wir finan-<br />

Die Personalkosten stellen somit zwar einen wichtigen, ziell gesund. Und drittens haben wir die Kundenbasis<br />

aber nicht den einzigen Wettbewerbsfaktor dar. Den- erheblich stärken können. Beispiele dafür sind die neue<br />

noch wird <strong>SR</strong> Technics die Möglichkeit der Auslagerung Vereinbarung mit Swiss, die bis ins Jahr 2012 reicht, und<br />

von traditionellen Überholungsarbeiten in Billiglohnlän- der historische Zehnjahresvertrag mit easyJet.<br />

der prüfen, wenn dies für den Kunden sinnvoll ist und es<br />

dazu beiträgt, unsere Kosten im Griff zu behalten.<br />

Interview mit Hans Lerch, Chief Executive Officer 13


9.51 Uhr,<br />

B737 nach Paris,<br />

gestartet


Im Mittelpunkt stand die Schaffung einer Kostenstruktur,<br />

die unsere Konkurrenzfähigkeit sichert.<br />

– <strong>SR</strong> Technics Switzerland nahm den Druck auf die<br />

Gewinnmargen vorweg und startete ein erfolgreiches<br />

Kostensenkungsprogramm, das bereits zu nennens werten<br />

und nachhaltigen Verbesserungen beim Gewinn<br />

vor Zinsen und Steuern (EBIT) geführt hat.<br />

– <strong>SR</strong> Technics UK konzentrierte ihr Geschäft auf jene<br />

Kernbereiche, in denen das Unternehmen stark ist.<br />

In der Folge konnte für das Geschäftsjahr erstmals<br />

wieder ein Gewinn ausgewiesen werden, nachdem in<br />

den Vorjahren erhebliche Verluste angefallen waren.<br />

– <strong>SR</strong> Technics Ireland erkannte die Notwendigkeit einer<br />

weiteren Restrukturierung, um aktuelle und künftige<br />

Business Summary<br />

DAS FERNZIEL ANGEPEILT<br />

<strong>SR</strong> Technics ist in einem Markt tätig, der sich durch fortwährenden Wandel<br />

auszeichnet und in dem neue und alte Geschäftsmodelle miteinander<br />

konkurrieren. Im Jahr <strong>2005</strong> beeinflussten zudem die deutlich gestiegenen<br />

Treibstoffkosten die Erfolgsrechnungen der Fluggesellschaften negativ.<br />

Für die Kunden von <strong>SR</strong> Technics wuchs die Notwendigkeit, ihre<br />

Wartungs- und Flottenbewirtschaftungskosten zu senken. Die Zahl der<br />

Fluggesellschaften, die Auslagerungen als Mittel zur Kostendämpfung<br />

in Betracht ziehen mussten, erhöhte sich. Vor dem Hintergrund dieser<br />

Sachzwänge konnte <strong>SR</strong> Technics ihre Marktposition stärken, indem<br />

wichtige Neukunden akquiriert und bestehende Geschäftsbeziehungen<br />

auf eine neue und dauerhafte Grundlage gestellt wurden. Darüber hinaus<br />

ging <strong>SR</strong> Technics die Herausforderung an, Nutzen aus den positiven<br />

Effekten der Übernahme von FLS Aerospace im Jahr 2004 zu ziehen.<br />

Dazu mussten wir neu bestimmen, auf welche Art und Weise wir<br />

unseren Kunden dienen und ihre Bedürfnisse so decken, dass sowohl<br />

sie als auch unsere Aktionäre profitieren. <strong>2005</strong> wurden wichtige operative<br />

Verbesserungen erreicht, die unser Resultat schon in naher Zukunft<br />

positiv beeinflussen sollten.<br />

Richard Steiblin, CFO <strong>SR</strong> Technics Holding<br />

Herausforderungen meistern zu können. Ein Turnaround-Plan<br />

wurde in Kraft gesetzt.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2005</strong> hat <strong>SR</strong> Technics die Anzahl ihrer<br />

Kunden steigern können. Es bestätigte sich bei jedem<br />

potenziellen Auftrag, der im Jahresverlauf in Betracht<br />

gezogen wurde, dass man der Konkurrenz sowohl bei<br />

der Qualität als auch bei der Kosteneffizienz voraus sein<br />

muss. Als unabhängiger Anbieter ohne einen starken<br />

internen Abnehmer im Rücken ist <strong>SR</strong> Technics gewohnt,<br />

sich in beiden Punkten profilieren zu müssen. Die hohe<br />

Zahl der im Jahr <strong>2005</strong> abgeschlossenen Verträge – von<br />

der wegweisenden Vereinbarung mit einer führenden<br />

Tiefpreis-Airline bis hin zu neuen und innovativen Verträgen<br />

mit alten und neuen Kunden – ist Beleg dafür,<br />

dass <strong>SR</strong> Technics für jede Art von Fluggesellschaft die<br />

gewünschten Leistungen erbringen kann.<br />

Business Summary<br />

15


Zudem erkannte man bei <strong>SR</strong> Technics, dass das Unternehmen<br />

jene Marktchancen besser nutzen muss, für<br />

die Investitionen erforderlich sind. In der Folge wurde<br />

eine neuartige Finanzierungsvereinbarung getroffen.<br />

Im Rahmen dieser mittels Vermögenswerten ge si cherten<br />

Kreditlinie stehen <strong>SR</strong> Technics erhebliche Mittel<br />

für künftige Investitionen in Flugzeugkomponenten zur<br />

Verfügung.<br />

In einem Jahr des internen Wandels konnte <strong>SR</strong> Technics<br />

ein sehr gutes Ergebnis erzielen. Der Zuwachs des Konzernumsatzes<br />

um 17% auf 1362 Millionen CHF ist auf<br />

die erstmalige Vollkonsolidierung von FLS Aerospace<br />

zurückzuführen. Dazu kamen neu abgeschlossene<br />

Verträge, welche den Preisdruck und den Verkauf von<br />

Unternehmensteilen, die strategisch nicht mehr zu<br />

<strong>SR</strong> Technics passen, mehr als kompensierten.<br />

16 Business Summary<br />

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und<br />

Amortisationen (EBITDA) hat sich aufgrund von Ertragsverbesserungen<br />

in allen Geschäftsbereichen und dank<br />

Währungsgewinnen aus dem laufenden Geschäftsbetrieb<br />

um 16% von 125,8 Millionen CHF auf 145,9<br />

Millionen CHF erhöht. Dagegen wirkte sich der kräftige<br />

Wertzuwachs des US-Dollars im Verlauf des Jahres<br />

<strong>2005</strong> (von 1,14 CHF auf 1,31 CHF) deutlich negativ auf die<br />

Kredite in US-Dollar aus. Das Wechselkursrisiko wurde<br />

wie schon in den Vorjahren nicht speziell abgesichert,<br />

da sich die Dollareinflüsse auf Aktiven und Passiven in<br />

etwa ausgleichen («natural hedge»).<br />

Zusammen mit der Rückstellung von 12 Millionen CHF<br />

für die Restrukturierung von <strong>SR</strong> Technics Ireland hatte die<br />

währungsbezogene Neubewertung unserer Kredite einen<br />

geringfügigen Nettoverlust zur Folge. Dieses Ergebnis ent-


spricht jedoch nicht dem Gewinnpotenzial, das <strong>SR</strong> Technics<br />

in den vergangenen drei Jahren entwickelt hat und unserer<br />

Erwartung nach im Jahr 2006 unter Beweis stellen wird.<br />

Trotz nennenswerter Zahlungen im Zusammenhang mit<br />

der Eingliederung erworbener Unternehmen konnte<br />

der Konzern seine Fähigkeit zur Erwirtschaftung eines<br />

freien Cashflows erneut bestätigen. Dieser hätte ohne<br />

den Beitrag in Höhe von 53 Millionen CHF an den<br />

Pensionsfonds von <strong>SR</strong> Technics UK 69 Millionen CHF<br />

betragen. Die Einzahlung in den Pensionsfonds wirkte<br />

sich jedoch nicht ergebniswirksam aus, da für das<br />

entsprechende Defizit im Jahresabschluss 2004 eine<br />

Rückstellung gebildet worden war.<br />

Mit der fortgesetzten Integration, der Refinanzierung der<br />

Gesellschaft sowie der Neuausrichtung der Geschäfts-<br />

felder nach Produkten und Dienstleistungen im Sinne<br />

der unternehmerischen Ziele des Konzerns war das<br />

Jahr <strong>2005</strong> für <strong>SR</strong> Technics von besonderer Bedeutung.<br />

Das Jahresergebnis liefert die Bestätigung dafür, dass<br />

das Unternehmen in der Lage ist, in einem fordernden<br />

Umfeld profitabel zu arbeiten.<br />

<strong>SR</strong> Technics hat sich seit dem Management-Buyout<br />

im Dezember 2002 zu einem führenden Anbieter ihrer<br />

Industrie entwickelt. Zusammen mit der gestärkten<br />

finanziellen Position ist dies eine gute Basis für künftiges<br />

Wachstum.<br />

Business B i<br />

Summary 17


11.33 Uhr,<br />

Anschlussflug<br />

nach Schanghai,<br />

pünktlich<br />

abgehoben


Corporate Governance<br />

KLAR AUF KURS<br />

Der vorliegende Corporate-Governance-Bericht beschreibt die Führungsgrundsätze für die obersten Führungsgremien<br />

der <strong>SR</strong> Technics Holding. Soweit nicht anders angegeben, basiert dieser Bericht auf Daten mit Stand vom<br />

31. Dezember <strong>2005</strong>. Die von <strong>SR</strong> Technics Holding angewandten Grundsätze und Regeln der Unternehmensführung<br />

sind in den Statuten der Gesellschaft, dem Organisationsreglement und weiteren vom Verwaltungsrat erlassenen<br />

Richtlinien und Reglementen niedergelegt. Der Präsident des Verwaltungsrats unterzieht die Bestimmungen regelmässig<br />

einer inhaltlichen Prüfung und unterbreitet dem Verwaltungsrat bei Bedarf einen Änderungsantrag.<br />

RECHTSFORM UND EIGENTUMSVERHÄLTNISSE<br />

Die <strong>SR</strong> Technics Holding, die Muttergesellschaft des Konzerns, ist eine Aktiengesellschaft schweizerischen Rechts<br />

mit Sitz in Zug (Schweiz). Der Konzern <strong>SR</strong> Technics Group ist in der technischen Bewirtschaftung und Wartung von<br />

gewerblich genutzten Flugzeugen, in erster Linie der Typen Airbus und Boeing, sowie von Flugzeugkomponenten und<br />

Flugzeugtriebwerken für Fluggesellschaften in aller Welt tätig.<br />

<strong>SR</strong> Technics Holding (Zug/CH)<br />

<strong>SR</strong> Technics Management (Kloten/CH, 100%)<br />

<strong>SR</strong> Technics Acquisition (Zug/CH, 100%)<br />

<strong>SR</strong> Technics Switzerland (Kloten/CH, 100%)<br />

<strong>SR</strong> Technics Acquisition II (Zug/CH, 100%)<br />

<strong>SR</strong> Technics Components Switzerland<br />

(Kloten/ CH, 99,9%)<br />

<strong>SR</strong> Technics Ireland Limited (Dublin/IRL, 100%)<br />

<strong>SR</strong> Technics UK Limited (Stansted/UK, 100%)<br />

Sheerwalk Services Limited (Dublin/IRL, 100%)<br />

<strong>SR</strong> Technics Denmark A/S (Kopenhagen/DEN, 100%)<br />

<strong>SR</strong> Technics Denmark Hangar 6 A/S<br />

(Kopenhagen/DEN, 100%)<br />

<strong>SR</strong> Technics Norway AS (Ullensacker/NOR, 100%)<br />

<strong>SR</strong> Technics Sweden AB (Stockholm/SWE, 100%)<br />

<strong>SR</strong> Technics Spain S.A. (Marratxi/ESP, 51%)<br />

<strong>SR</strong> Technics Components UK Ltd. (Stansted/UK, 100%)<br />

<strong>SR</strong> Technics easyTech Limited (Stansted/UK, 75%)<br />

Konzernleitung<br />

Bis zum 31. Dezember <strong>2005</strong> bestand die Konzernleitung (Group Executive Management) aus:<br />

– Dr. Hans Ulrich Beyeler, President und Chief Executive Officer von <strong>SR</strong> Technics Holding und<br />

<strong>SR</strong> Technics Management<br />

– Philippe Erni, Executive Vice President Sales & Marketing<br />

– Mike Humphreys, Chief Executive Officer <strong>SR</strong> Technics UK Ltd.<br />

– Stephanie Kennett, Executive Vice President Business Development<br />

– Mary Mannion, Executive Vice President Corporate Communications<br />

– Declan O’Shea, Chief Executive Officer <strong>SR</strong> Technics Ireland Ltd.<br />

– Richard Steiblin, Chief Finance Officer <strong>SR</strong> Technics Holding und <strong>SR</strong> Technics Management<br />

– Tamer N. Talaat, President und Chief Executive Officer <strong>SR</strong> Technics Switzerland<br />

Corporate Governance<br />

19


Mit Wirkung per 1. Januar 2006 wurde ein neuer geschäftsführender Ausschuss der Konzernleitung (Executive<br />

Board/ExB) als Beschluss fassendes Gremium für den Konzern <strong>SR</strong> Technics Group gebildet. Die Mitglieder dieses<br />

Gremiums sind:<br />

– Hans Lerch, President und Group Chief Executive Officer <strong>SR</strong> Technics Holding<br />

– Mike Humphreys, Executive Vice President Integrated Component Solutions (ICS) und Chief Executive Officer<br />

<strong>SR</strong> Technics UK Limited<br />

– Declan O’Shea, Executive Vice President Sales & Marketing und Chief Executive Officer<br />

<strong>SR</strong> Technics Ireland Limited<br />

– Richard Steiblin, Executive Vice President und Group Chief Financial Officer<br />

– Tamer N. Talaat, Executive Vice President Integrated Airline Solutions (IAS) und Chief Executive Officer<br />

<strong>SR</strong> Technics Switzerland<br />

Aktionäre<br />

Von 3i plc (London) verwaltete Fonds 836 502 55,95%<br />

Von Star Capital Partners Ltd (London) verwaltete Fonds 294 350 19,69%<br />

TIAA-CREF, New York 113 489 7,59%<br />

Gartmore (Grossbritannien) 75 659 5,06%<br />

Potenza Enterprises Ltd, Melbourne (Grossbritannien) 29 890 2,00%<br />

Mitglieder des Verwaltungsrats 39 000 2,61%<br />

Mitglieder des Geschäftsleitung von <strong>SR</strong> Technics (CEO inbegriffen) 106 155 7,10%<br />

Gesamt 1 495 045 100,00%<br />

Kreuzbeteiligungen<br />

<strong>SR</strong> Technics Holding hat keine Kreuzbeteiligungen.<br />

Dies gilt sowohl für reine Kapitalbeteiligungen als auch für Stimmrechte.<br />

KAPITALSTRUKTUR<br />

Das Aktienkapital der <strong>SR</strong> Technics Holding beträgt 1 495 045 CHF und ist eingeteilt in<br />

1 320 000 Namensaktien Kategorie A (A-Aktien) im Nennbetrag von je 10 CHF und 175 045 Namensaktien Kategorie<br />

B (B-Aktien) im Nennwert von je 10 CHF. Alle Aktien sind voll eingezahlt.<br />

Bei den A-Aktien handelt es sich um Vorzugsaktien mit den folgenden Vorrechten gegenüber den B-Aktien:<br />

– Liquidationsvorrecht<br />

– Dividendenvorrecht<br />

– Erlösvorrecht bei Herabsetzung des Grundkapitals.<br />

Genehmigtes Kapital<br />

<strong>SR</strong> Technics Holding hat kein genehmigtes Kapital.<br />

20 Corporate Governance


Bedingtes Kapital<br />

Für die Ausübung von Bezugs- oder Wandlungsrechten im Zusammenhang mit Anleihens- oder ähnlichen Obligationen<br />

der Gesellschaft ist ein bedingtes Kapital I von bis zu 136 635 A-Aktien (1 366 350 CHF) reserviert. Die Inhaber<br />

von Aktien der Kategorie A haben ein Vorwegzeichnungsrecht. Das Bezugsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen.<br />

Die Ausgabebedingungen werden vom Verwaltungsrat bestimmt. Das bedingte Kapital I ist für die Ausübung von<br />

Bezugsrechten reserviert, die im Zusammenhang mit dem MBO und der Finanzierung des Erwerbs von FLS Aerospace<br />

an bestimmte Kreditgeber der Gesellschafter ausgegeben worden sind. Für die Ausübung von Optionsrechten,<br />

die im Rahmen der Beteiligung von Mitarbeitern und Mitgliedern des Verwaltungsrats der Gesellschaft oder eines<br />

verbundenen Unternehmens ausgegeben werden, ist ein bedingtes Kapital II von bis zu 21 455 B-Aktien (214 550<br />

CHF) reserviert. Das Vorwegzeichnungsrecht und das Bezugsrecht der Aktionäre sind ausgeschlossen.<br />

Entwicklung des Eigenkapitals<br />

(alle Beträge in tausend CHF)<br />

Aktienkapital Kapitalreserven Übrige Reserven<br />

(Verluste)<br />

Summe<br />

Eigenkapital<br />

Stand am 31. Dezember 2002 14 550 28 983 (3 219) 40 314<br />

Jahresgewinn/(-verlust) 0 0 (6 569) (6 569)<br />

Stand am 31. Dezember 2003 14 550 28 983 (9 788) 33 745<br />

Kapitalerhöhung 400 864 0 1 264<br />

Jahresgewinn/(-verlust) 0 0 (13 821) (13 821)<br />

Stand am 31. Dezember 2004 14 950 29 847 (23 609) 21 188<br />

Aufrechnung einbehaltener Verluste mit<br />

Kapitalreserven<br />

0 (23 609) 23 609 0<br />

Umklassifi zierung von Kapitalreserven<br />

auf übrige Reserven<br />

0 (6 238) 6 238 0<br />

Jahresgewinn/(-verlust) 0 0 (9 874) (9 874)<br />

Stand am 31. Dezember <strong>2005</strong> 14 950 (0) (3 636) 11 314<br />

Partizipationsscheine und Genussscheine<br />

Die Gesellschaft hat weder Partizipationsscheine noch Genussscheine ausgegeben.<br />

Einschränkungen der Eintragung von Aktionären oder treuhänderisch gehaltenen Aktien (Nominees);<br />

Einschränkungen der Übertragbarkeit<br />

In den Statuten der <strong>SR</strong> Technics Holding sind weder Beschränkungen für die Eintragung von Aktionären noch von<br />

treuhänderisch gehaltenen Aktien (Nominees) oder Beschränkungen für die Übertragbarkeit von Aktien geregelt.<br />

Wandelanleihen und Bezugsrechte<br />

Die Gesellschaft hat 136 635 Bezugsrechtsscheine ausgegeben. Die Wandlungsrechte werden aus dem bedingten<br />

Kapital I befriedigt. Der Bezugsrechtspreis beträgt 31,96 CHF je Aktie vor und 10 CHF nach Umstrukturierung des<br />

Eigenkapitals.<br />

Corporate Governance<br />

21


Nico Issenmann<br />

Roland Müller<br />

Stephan Krüm mer<br />

Burkhard Brinkmann<br />

Frank Turner<br />

Paul Gough<br />

Hans Ulrich Beyeler<br />

Hans Lerch<br />

22 Corporate Governance<br />

In der folgenden Tabelle sind die Mitglieder des Verwaltungsrats mit Name, Funktion und<br />

Eintrittsjahr aufgeführt.<br />

Name Geburtsjahr<br />

le<br />

VERWALTUNG<strong>SR</strong>AT<br />

Nationalität Funktion<br />

<strong>2005</strong><br />

Mitglied<br />

seit<br />

Frank Turner 1943 Britisch Präsident 2002<br />

Hans Lerch 1950 Schweizerisch Vize-Präsident 2003<br />

Hans Ulrich Beyeler 1942 Schweizerisch Mitglied 2002<br />

Burkhard Brinkmann 1961 Deutsch Mitglied 2003<br />

Paul Gough 1972 Britisch Mitglied 2003<br />

Nico Issenmann 1950 Schweizerisch Mitglied 2003<br />

Roland Müller 1956 Schweizerisch Mitglied 2003<br />

Stephan Krümmer 1956 Deutsch Mitglied <strong>2005</strong><br />

Die Mitglieder des Verwaltungsrats sind mit Ausnahme von Hans Ulrich Beyeler (Mitglied<br />

bis 31. Dezember <strong>2005</strong>) und Hans Lerch (Mitglied seit 1. Januar 2006) nicht an der<br />

Geschäftsführung beteiligt. Hans Ulrich Beyeler ist seit 1. Januar 2006 nicht mehr an der<br />

Geschäftsführung beteiligt. Nico Issenmann wurde mit Wirkung per 28. März 2006 zum<br />

Vize-Präsidenten von <strong>SR</strong> Technics Holding gewählt.<br />

Funktionen, Berufsausbildung und sonstige Tätigkeiten<br />

Frank Turner (1943), Präsident des Verwaltungsrats seit Dezember 2002. Studium des<br />

Maschinenbaus mit Abschluss BSc (Hons) an der Universität Salford (GB); Teilnahme<br />

am International Executive Programme an der Universität Columbia (USA). Mitgliedschaften:<br />

Royal Academy of Engineering, Institution of Mechanical Engineers, Royal<br />

Aeronautical Society, Institute of Electrical Engineers und Institute of Directors. Frank<br />

Turner war von 1996 bis 1999 Chief Executive Officer der Firma British Midland Aviation<br />

Services Limited und von 1997 bis 1999 Mitglied im Verwaltungsrat der Firma British<br />

Midland plc. Von 1992 bis 1995 war er Geschäftsführer der Lucas Aerospace Limited und<br />

Verwaltungsratsmitglied bei Lucas Industries plc. Zuvor hatte er 33 Jahre bei Rolls-Royce<br />

plc gearbeitet. Dort war er von 1987 bis 1991 als Vorstandsmitglied zuständig für das<br />

zivile Triebwerksgeschäft. Mitgliedschaft in Verwaltungsräten: Potenza Enterprises Ltd.,<br />

Potenza Group, Aero Inventory plc, Symmetry Medical Inc. und Mettis Group Limited.


ader<br />

Sonstige Tätigkeiten: Frank Turner war Mitglied des No-<br />

minierungs- und Corporate-Governance-Ausschusses<br />

von <strong>SR</strong> Technics. Er ist Mitglied im Revisionsausschuss,<br />

im Nominierungs- und Entschädigungsausschuss sowie<br />

im Ausschuss für Sicherheits- und Geschäftsrisiken des<br />

Verwaltungsrats. Darüber hinaus ist er Mitglied im Beirat<br />

der International Federation of Airworthiness, Gastprofessor<br />

an der Universität Warwick (Grossbritannien)<br />

sowie Luft- und Raumfahrtberater der Firmen 3i plc und<br />

Star Capital Partners.<br />

Hans Lerch (1950), Mitglied des Verwaltungsrats seit<br />

Februar 2003. Studium der Allgemeinen Betriebslehre<br />

und der Betriebswirtschaftslehre am Institute of Technology<br />

(Hongkong); Kurse in Marketing und Allgemeiner<br />

Betriebslehre am Management Centre Europe (Brüssel);<br />

Teilnahme am Weiterbildungsprogramm SKU Advanced<br />

Management in Brunnen (Schweiz); Kurse in Finanzwirtschaft<br />

und Controlling am Management Centre Europe<br />

(Brüssel). Hans Lerch war 35 Jahre lang für die Firma<br />

Kuoni Travel Group in der Tourismuswirtschaft tätig. In<br />

dieser Zeit hat er im Fernen Osten verschiedene Positionen<br />

bekleidet. Er war von 1972 bis 1985 Regionalleiter,<br />

dann bis 1989 Vizepräsident und Head Incoming Services,<br />

bis 1996 Senior Vice President und Head Tour Operating,<br />

bis 1999 Executive Vice President und CEO bei Kuoni<br />

Switzerland und dann bis Januar <strong>2005</strong> Präsident und Konzern-CEO<br />

von Kuoni Travel Holding Ltd. Im Januar 2006<br />

wechselte er als Präsident und CEO zur <strong>SR</strong> Technics<br />

Group. Mitgliedschaft in Verwaltungsräten: Kühne &<br />

Nagel International Ltd. (Schindellegi/Schweiz), Octagon<br />

Worldwide Inc. (Zürich/Schweiz). Sonstige Tätigkeiten:<br />

Hans Lerch war Vizepräsident des Verwaltungsrats und<br />

Vorsitzender des Nominierungs- und Entschädigungsausschusses<br />

von <strong>SR</strong> Technics. Gegenwärtig ist er einfaches<br />

Mitglied des Nominierungs- und Entgeltausschusses<br />

von <strong>SR</strong> Technics. Darüber hinaus ist er Präsident der<br />

Movemed-Stiftung in Zürich.<br />

Hans Ulrich Beyeler (1942), Mitglied des Verwaltungsrats<br />

seit 2002. Studium der Physik mit Abschluss Ph.D.<br />

an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH)<br />

in Zürich. Nach vier Jahren Professoren- und Forschungstätigkeit<br />

in Süd- und Nordamerika nahm Hans<br />

Ulrich Beyeler im Forschungszentrum des schweizerischen<br />

Konzerns ABB eine Tätigkeit als Gruppenleiter<br />

in der wissenschaftlichen Forschung auf. Im Jahr 1981<br />

übernahm er die Position des CEO bei der Firma Videlec<br />

Ltd., einem im Bereich Flüssigkristallanzeigen tätigen<br />

Gemeinschaftsunternehmen von ABB und Philips. 1986<br />

wechselte er zu Zellweger-Uster, bei der er einen neuen<br />

Geschäftsbereich für Arbeitssicherheit und Umweltschutz<br />

aufbaute. Im Jahr 1993 bot die Swissair ihm<br />

die Leitung ihrer technischen Abteilung an. Er wurde<br />

CEO und Präsident der Sparte und machte <strong>SR</strong> Technics<br />

zu einem erfolgreichen Anbieter hochwertiger technischer<br />

Dienstleistungen für die Zivilluftfahrt. Sonstige<br />

Tätigkeiten: Hans Ulrich Beyeler ist Mitglied des Nominierungs-<br />

und Entschädigungsausschusses sowie des<br />

Ausschusses für Sicherheits- und Geschäftsrisiken von<br />

<strong>SR</strong> Technics. Darüber hinaus ist er Mitglied im Beirat<br />

des Präsidenten der Embry-Riddle Aeronautical University<br />

und im Beirat des Programms «Supply Chain MBA»<br />

an der ETH, Zürich.<br />

Corporate Governance<br />

23


Burkhard Brinkmann (1961), Mitglied des Verwaltungsrats<br />

seit 2003. Studium der Finanzwissenschaft und der<br />

Betriebswirtschaftslehre an der Universität Hannover mit<br />

Abschluss Master. Burkhard Brinkmann begann seine<br />

berufliche Laufbahn 1986 bei der deutschen Niederlassung<br />

von Dow Chemical. Nach einer Tätigkeit als Leiter<br />

der Finanzbuchhaltung für Grossbritannien und Irland<br />

mit Sitz in London wechselte er als Business Controller<br />

für die europäische Spezialchemiesparte des Unternehmens<br />

in die Europazentrale in Horgen (Schweiz). 1995<br />

ging er als Leiter Finanzwesen und Controlling zur Klaus<br />

Jacobs Holding in Zürich. Dort wirkte er an der Fusion<br />

von Adia und Ecco zur Adecco sowie an der Fusion<br />

von Barry und Callebaut mit. Im Jahr 1997 wechselte<br />

Burkhard Brinkmann in die Private-Equity-Branche und<br />

wurde geschäftsführender Gesellschafter von EQUITA,<br />

der Fondstochter des Quandt-Konzerns in Bad Homburg.<br />

Seit 2000 ist er Vorstandsmitglied bei 3i Deutschland.<br />

Er hat massgeblich an den Buyout-Aktivitäten von 3i in<br />

Zuvor zeichnete er in der Sparte Investmentbanking der<br />

Credit Suisse für die Betreuung von Logistikunternehmen<br />

in Europa und Asien verantwortlich. Mitgliedschaft<br />

in Verwaltungsräten: <strong>SR</strong> Technics Holding, GWE Holdings<br />

GmbH, OPM Investments Ltd, OPM Property<br />

Ltd, Gough Capital Ltd. Sonstige Tätigkeiten: Paul<br />

Gough ist Mitglied des Revisionsausschusses sowie<br />

des Nominierungs- und Entschädigungsausschusses<br />

von <strong>SR</strong> Technics.<br />

Nico Issenmann (1950), Mitglied des Verwaltungsrats<br />

seit Februar 2003. Nico Issenmann arbeitete 10 Jahre<br />

beim US-Konzern Mars als Leiter des Bereichs Tiernahrung<br />

in Italien und des Gesamtgeschäfts in der Schweiz.<br />

Anschliessend war er vier Jahre lang CEO von Jacobs<br />

Suchard in der Schweiz und gleichzeitig für deren gesamtes<br />

Exportgeschäft zuständig, bis Jacobs Suchard im<br />

Jahr 1990 von Kraft / Philip Morris übernommen wurde.<br />

Als selbständiger Unternehmer wurde Nico Issenmann<br />

den deutschsprachigen Ländern Europas mitgewirkt. von den Aktionären des finanziell angeschlagenen Kon-<br />

Er war leitendes Mitglied des Verhandlungsteams beim zerns Adia (heute Adecco) 1991 mit der Sanierung des<br />

Buyout von <strong>SR</strong> Technics. Sonstige Tätigkeiten: Burkhard Unternehmens beauftragt. Nach der Ernennung eines<br />

Brinkmann<br />

hip<br />

ist Vorsitzender des Nominierungs- und neuen CEO für das sanierte Unternehmen war er bis<br />

Entschädigungsausschusses und Mitglied des Revi- Ende 1996 drei Jahre lang Mitglied des Vorstands der<br />

sionsausschusses sowie des Ausschusses für Sicher- Adia-Gruppe. Heute führt Nico Issenmann ein eigenes<br />

heits- und Geschäftsrisiken von <strong>SR</strong> Technics.<br />

Beratungsunternehmen mit mehreren Niederlassungen.<br />

Mitgliedschaft in Verwaltungsräten: Barilla-Gruppe,<br />

Paul Gough (1972), Mitglied des Verwaltungsrats seit Parma (Italien), Kamps-Gruppe, Düsseldorf (Deutsch-<br />

2003. Studium der Finanzwissenschaft und der quantiland), Harry-Gruppe, Paris (Frankreich), Issenmann Contativen<br />

Analyse an der Universität Otego mit Abschluss sulting AG, Zurich (Schweiz), MIBAG, Baden (Schweiz),<br />

B Com (Hons). Paul Gough ist seit sechs Jahren bei Notz Group, Biel (Schweiz), Publisuisse SA, Bern<br />

der Firma STAR Capital Partners in der Private-Equity- (Schweiz/<strong>SR</strong>G), Vorsitzender des Beirats der Team BS<br />

Branche tätig. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt in GmbH, Offenbach/Frankfurt a. M. Sonstige Tätigkeiten:<br />

der Auslotung und Nutzung von Anlagemöglichkeiten Nico Issenmann ist Vorsitzender des Revisionsausschus-<br />

insbesondere in den Branchen Verkehr und Versorgung. ses von <strong>SR</strong> Technics.<br />

24 Corporate Governance


Roland Müller (1956), Mitglied des Verwaltungsrats seit<br />

Februar 2003. Jurastudium an den Universitäten Genf und<br />

Zürich mit Abschluss Master of Law und PhD der Universität<br />

Zürich. Habilitation an der Universität St. Gallen. Seit<br />

1985 Rechtsanwalt und Notar. Seit 1992 Seniorpartner<br />

in der Kanzlei Müller Eckstein Rechtsanwälte, Staad/SG.<br />

Von 1995 bis 2004 Mitglied der Bundeskommission für<br />

die Zivilluftfahrt. <strong>2005</strong> wurde Dr. Roland Müller Dozent<br />

für Privat-, Handels- und Luftfahrtrecht an der Universität<br />

St. Gallen. Ebenfalls <strong>2005</strong> wurde er zum Präsidenten<br />

des Zentrums für Luftfahrtkompetenz an der Universität<br />

St. Gallen gewählt. Mitgliedschaft in Verwaltungsräten:<br />

Austria Immobilien Leasing AG, Bürstenfabrik Ebnat Kappel<br />

AG (Präsident), Eldom Rothrist AG (Präsident), Greiner<br />

Packaging Ltd., M&E Consulting AG (Präsident), Peka<br />

Pinselfabrik AG (Präsident), Schweizerische Rettungsflugwacht<br />

Rega (Mitglied des Stiftungsrates). Sonstige Tätigkeiten:<br />

Roland Müller ist Vorsitzender des Ausschusses<br />

für Sicherheits- und Geschäftsrisiken von <strong>SR</strong> Technics.<br />

Stephan Krümmer (1956), Mitglied des Verwaltungsrats<br />

seit <strong>2005</strong>. Studium der Betriebswirtschaftslehre an der<br />

Universität St. Gallen mit Abschluss MBA und PhD. Dr.<br />

Stephan Krümmer trat im Jahr <strong>2005</strong> als Geschäftsführer<br />

in die Dienste von 3i Deutschland ein. Er kann auf über<br />

20 Jahre Berufserfahrung als Berater und Investmentbanker<br />

zurückblicken. Er begann seine berufliche Laufbahn<br />

im Jahr 1983 bei Bain & Company, bevor er 1987<br />

als Executive Vice President Corporate Development<br />

zu Bertelsmann ging. 1990 übernahm er den Vorstandsposten<br />

beim Bertelsmann-Buchclub; 1994 wurde er<br />

Mitglied der Geschäftsführung der Bertelsmann-Buchgruppe<br />

für alle deutschsprachigen und osteuropäischen<br />

Buchclubs sowie bei der Bertelsmann-Verlagsgruppe in<br />

München. 1997 wurde Dr. Krümmer CEO von Bertels-<br />

mann Multimedia. 1998 übernahm er die Position des<br />

Geschäftsführers bei Rothschild Deutschland und die<br />

Leitung des Investmentbankings in Deutschland.<br />

Mit Ausnahme von Hans Ulrich Beyeler (bis zum 31.<br />

Dezember <strong>2005</strong> Präsident und CEO von <strong>SR</strong> Technics<br />

Group) und Hans Lerch (seit 1. Januar 2006 Präsident<br />

und CEO von <strong>SR</strong> Technics Group) war in den letzten<br />

drei Jahren keines der Verwaltungsratsmitglieder in der<br />

Geschäftsführung von <strong>SR</strong> Technics Group tätig.<br />

Mögliche Interessenkonflikte<br />

Frank Turner ist Aktionär und Verwaltungsratsmitglied der<br />

an der Londoner Wertpapierbörse notierten Firma Aero<br />

Inventory, mit der <strong>SR</strong> Technics Group einen langfristigen<br />

Vertrag über die Lieferung von Verbrauchsgütern und<br />

Komponenten für Flugzeuge abgeschlossen hat.<br />

Wahl und Amtsdauer<br />

Die Mitglieder des Verwaltungsrats der <strong>SR</strong> Technics<br />

Holding werden von der Generalversammlung der<br />

Aktionäre für ein Jahr gewählt. Nach Massgabe der<br />

Bestimmungen des schweizerischen Rechts müssen die<br />

Mitglieder des Verwaltungsrats mehrheitlich die Staatsangehörigkeit<br />

der Schweiz oder eines Mitgliedslandes<br />

der EU oder der EFTA vorweisen und in der Schweiz<br />

ihren Wohnsitz haben. Der <strong>SR</strong> Technics Holding wurde<br />

eine Ausnahmebewilligung erteilt und sie ist von dieser<br />

Vorschrift ausgenommen. Der Verwaltungsrat besteht<br />

statutengemäss aus einem oder mehreren Mitgliedern,<br />

dessen bzw. deren Amtszeit von einer Generalversammlung<br />

bis zur nächsten dauert. Der Verwaltungsrat<br />

erlässt ein Organisationsreglement; er ernennt einen<br />

Präsidenten, einen Vizepräsidenten und einen Sekretär,<br />

der nicht Mitglied des Verwaltungsrats zu sein braucht.<br />

Corporate Governance<br />

25


Interne Organisation<br />

Der Verwaltungsrat erledigt alle Angelegenheiten, die<br />

nicht gemäss Gesetz oder Statuten der Generalversammlung<br />

oder der Revisionsstelle vorbehalten sind.<br />

Der Verwaltungsrat hat die folgenden nicht übertragbaren<br />

Pflichten:<br />

– Die Oberleitung der Gesellschaft und die Erteilung der<br />

nötigen Weisungen;<br />

– die Festlegung der Organisation der Gesellschaft;<br />

– die Ausgestaltung des Rechnungswesens, der Finanzkontrolle<br />

sowie der Finanzplanung, sofern dies für die<br />

Führung der Gesellschaft notwendig ist;<br />

– die Ernennung und Abberufung der mit der Geschäftsführung<br />

und der Vertretung betrauten Personen;<br />

– die Oberaufsicht über die mit der Geschäftsführung<br />

betrauten Personen, namentlich im Hinblick auf die<br />

Befolgung der Gesetze, Statuten, Reglemente und<br />

Weisungen;<br />

– die Erstellung des Geschäftsberichts sowie die Vorbereitung<br />

der Generalversammlung und die Ausführung<br />

ihrer Beschlüsse;<br />

– die Benachrichtigung des Richters im Fall der Überschuldung.<br />

Der Verwaltungsrat vertritt die Gesellschaft nach aussen.<br />

Vorbehältlich seiner nicht übertragbaren Pflichten<br />

kann der Verwaltungsrat seine Rechte und Pflichten<br />

ganz oder teilweise auf einen oder mehrere leitende<br />

Angestellte, Verwaltungsratsmitglieder oder andere Personen<br />

übertragen, die nicht Aktionäre der Gesellschaft<br />

zu sein brauchen. Der Verwaltungsrat erlässt ein Organisationsreglement,<br />

in dem die Übertragung von Rechten<br />

und Pflichten im Einzelnen geregelt ist. Beschlüsse<br />

des Verwaltungsrats bedürfen zu ihrer Wirksamkeit der<br />

Zustimmung der Mehrheit seiner Mitglieder.<br />

Der Verwaltungsrat wird in Erfüllung seiner Aufgaben<br />

von drei Ausschüssen unterstützt. Dabei handelt es<br />

sich um den Revisionsausschuss, den Nominierungsund<br />

Entschädigungsausschuss und den Ausschuss für<br />

Sicherheits- und Geschäftsrisiken.<br />

Die Rechte und Pflichten der Ausschüsse sind schriftlich<br />

niedergelegt. Die Ausschussleitung obliegt einem<br />

26 Corporate Governance<br />

Vorsitzenden, der vom Verwaltungsrat gewählt wird. Die<br />

Ausschüsse treten regelmässig zu Sitzungen zusammen.<br />

Sie sind verpflichtet, über jede Sitzung Protokoll zu führen<br />

und ihre Empfehlungen dem Verwaltungsrat an dessen<br />

regelmässig stattfindenden Sitzungen vorzulegen. Der<br />

amtierende Ausschussvorsitzende bestimmt die Tagesordnung<br />

jeder Ausschusssitzung und verteilt eine Woche<br />

vor der Sitzung die zugehörigen Unterlagen.<br />

Der Revisionsausschuss besteht aus Nico Issenmann<br />

(Vorsitzender), Frank Turner, Burkhard Brinkmann und<br />

Paul Gough. Seine Mitglieder sind nicht an der Geschäftsführung<br />

der Gesellschaft beteiligt und verfügen über<br />

fachliche Erfahrung in Finanzwesen und Rechnungslegung.<br />

Der Revisionsausschuss hat in erster Linie dafür<br />

Sorge zu tragen, dass die <strong>SR</strong> Technics Holding und ihre<br />

Tochterunternehmen ein umfassendes und effizientes<br />

internes Überprüfungs- und Kontrollkonzept befolgen.<br />

Der Revisionsausschuss teilt dem Verwaltungsrat seine<br />

Schlussfolgerungen mit, und der Verwaltungsrat ergreift<br />

die entsprechenden Massnahmen.<br />

Der Nominierungs- und Entschädigungsausschuss be-<br />

steht aus Burkhard Brinkmann (Vorsitzender), Frank Tur-<br />

ner, Paul Gough, Hans Lerch und Hans Ulrich Beyeler.<br />

Burkhard Brinkmann übernahm den Vorsitz am 25. Oktober<br />

<strong>2005</strong>. Der Nominierungs- und Entgeltausschuss hat<br />

in erster Linie Aufbau, Qualifikation, Leistung und Vergütung<br />

der Geschäftsführung (Executive Management) und<br />

des Verwaltungsrats zu überwachen sowie die Bedingungen<br />

von Mitarbeiterbeteiligungsplänen zu prüfen. Zu<br />

seinen weiteren Aufgaben gehören die Bewertung der<br />

Arbeitsleistung von CEO und Konzernleitung als Team,<br />

die Ausarbeitung von Nachfolgeplänen für die Mitglieder<br />

des Verwaltungsrats und der Konzernleitung, die Nominierung<br />

und Einstellung neuer Mitglieder des Verwaltungsrats<br />

sowie die weitere Förderung der Geschäftsführung<br />

als Ganzes. Hans Ulrich Beyeler schied mit Wirkung<br />

vom 31. Dezember <strong>2005</strong> aus dem Nominierungs- und<br />

Entgeltausschuss aus.<br />

Der Ausschuss für Sicherheits- und Geschäftsrisiken<br />

besteht aus Roland Müller (Vorsitzender), Burkhard Brink-


mann, Frank Turner, Hans Ulrich Beyeler und Richard<br />

Steiblin. Der Leiter des Geschäftsbereichs Qualität<br />

ist Gastmitglied des Ausschusses. Der Ausschuss für<br />

Sicherheits- und Geschäftsrisiken hat in erster Linie<br />

die Geschäfts- und Sicherheitsrisiken innerhalb des<br />

Konzerns zu ermitteln, zu bewerten und zu kontrollieren.<br />

Darüber hinaus sorgt er dafür, dass Massnahmen zur<br />

Minderung der Risiken auf ein annehmbares Niveau<br />

ergriffen werden. Der Ausschuss erstattet dem Verwaltungsrat<br />

vierteljährlich Bericht.<br />

Der Verwaltungsrat und seine Ausschüsse treten<br />

sooft zu Sitzungen zusammen, wie es im Rahmen<br />

des Geschäftsverkehrs notwendig ist. Im Jahr <strong>2005</strong><br />

fanden elf ordentliche Sitzungen des Verwaltungsrats<br />

statt. Daneben gab es sieben Sitzungen des Revisionsausschusses,<br />

vier Sitzungen des Ausschusses für<br />

Sicherheits- und Geschäftsrisiken und vier Sitzungen<br />

des Nominierungs- und Entgeltausschusses. Die Tagesordnungspunkte<br />

für die Sitzungen des Verwaltungsrats<br />

werden vom Vorsitzenden bestimmt. Jedes Mitglied<br />

des Verwaltungsrats kann die Aufnahme von konkret<br />

benannten Punkten in die Tagesordnung beantragen.<br />

Tagesordnungspunkte betreffende Unterlagen werden<br />

vor der entsprechenden Sitzung an die Mitglieder des<br />

Verwaltungsrats verteilt.<br />

Die Gesellschaft hat für den Konzern <strong>SR</strong> Technics Group<br />

ein anonymes Beschwerdeverfahren eingeführt (Whistleblower).<br />

Darüber hinaus wird aber auch Lieferanten,<br />

Kunden, Geschäftspartnern und anderen Dritten die<br />

Möglichkeit zur Einreichung von Beschwerden eingeräumt.<br />

Diese werden unter der Leitung des Revisionsausschusses,<br />

des Ausschusses für Sicherheits- und<br />

Geschäftsrisiken oder anderer von den Ausschüssen als<br />

geeignet erachteten Personen geprüft.<br />

Informations- und Kontrollinstrumente zur<br />

Überwachung der Konzernleitung<br />

Die Managementinformationen für die <strong>SR</strong> Technics<br />

Holding ergeben sich folgendermassen: Für die Tochterunternehmen<br />

werden einmal monatlich Abschlüsse<br />

erstellt. Die entsprechenden Zahlen werden von den<br />

Geschäftsbereichen gemeldet, für die Tochterunternehmen<br />

zusammengefasst und dann auf Konzernebene<br />

konsolidiert. Die Managementinformationen umfassen<br />

Erfolgsrechnung, Bilanz und Geldflussrechnung für die<br />

einzelnen Monate und das Geschäftsjahr sowie einen<br />

Vergleich zwischen Ist- und Budgetzahlen. Die Angaben<br />

werden einmal monatlich von der Konzernleitung und<br />

vom Verwaltungsrat geprüft und gebilligt. Der jeweils<br />

im Herbst eines Jahres ausgearbeitete Budgetplan<br />

dient als erstes Jahr eines über fünf Jahre laufenden<br />

Geschäftsplans, der jeweils im Frühjahr aufgestellt<br />

wird. Die Einhaltung des Budgetplans wird mit Hilfe<br />

vierteljährlich erstellter Prognosen geprüft. Die Leiter<br />

der Betriebsgesellschaften legen der Konzernleitung<br />

und dem Verwaltungsrat einmal monatlich einen schriftlichen<br />

Bericht über die Geschäftsentwicklung vor. Über<br />

die Berichte wird auf den Sitzungen des Verwaltungsrats<br />

der <strong>SR</strong> Technics Holding mit der Konzernleitung<br />

beraten.<br />

Die interne Revisionsstelle gibt ihren Prüfbericht auf<br />

dem Weg über den Revisionsausschuss des Verwaltungsrats<br />

der <strong>SR</strong> Technics Holding ab. Ihre Aufgabe<br />

besteht im Wesentlichen darin, die möglichen Risiken<br />

der Holding und der Tochterunternehmen des Konzerns<br />

unabhängig zu analysieren und zu bewerten. Die<br />

interne Revisionsstelle unterstützt die Konzernleitung<br />

auf Wunsch des Konzern-CEO oder anderer Mitglieder<br />

der Konzernleitung bei Sonderprojekten und in anderen<br />

Angelegenheiten.<br />

Jedes Mitglied des Verwaltungsrats kann verlangen,<br />

über die Belange des Unternehmens informiert zu<br />

werden. Für die Unterrichtung des Verwaltungsrats über<br />

den aktuellen Geschäftsverlauf und die wichtigeren<br />

Geschäftsabschlüsse der Gesellschaft und ihrer Tochterunternehmen<br />

zeichnet der CEO des Konzerns verantwortlich.<br />

Er (oder bei Verhinderung sein Stellvertreter)<br />

erstattet dem Verwaltungsratspräsidenten regelmässig<br />

Bericht und setzt ihn von aussergewöhnlichen Ereignissen<br />

unverzüglich in Kenntnis. Der Verwaltungsratspräsident<br />

gibt die erhaltenen Informationen an die übrigen<br />

Verwaltungsratsmitglieder weiter.<br />

Corporate Governance<br />

27


Die Konzernleitung (Group Executive Management) von <strong>SR</strong> Technics Group besteht aus dem Ausschuss der Konzernleitung<br />

(Executive Board) als beschlussfassendes Organ der Gesellschaft und weiteren leitenden Angestellten, die für<br />

die Erfüllung der Pflichten eines gut geführten Unternehmens zuständig sind. Im unten stehenden Organigramm sind<br />

die Mitglieder der Konzernleitung und ihre Funktionen verzeichnet. Im Anschluss sind die Lebensläufe der Mitglieder<br />

des Ausschusses der Konzernleitung angeführt.<br />

Sales<br />

D. O’Shea<br />

Sales & Marketing<br />

D. O’Shea<br />

Ireland<br />

J. Straub<br />

28 Corporate Governance<br />

Integrated<br />

Airline<br />

Solutions<br />

A. Kugler<br />

Corporate<br />

Development<br />

S. Kennett<br />

Corporate<br />

Communications<br />

M. Mannion<br />

General Counsel &<br />

Legal Services<br />

M. Schmocker<br />

President & Group CEO<br />

H. Lerch<br />

Integrated Airline/<br />

Engine Solutions<br />

T. Talaat<br />

Integrated<br />

Engine<br />

Solutions<br />

G. Timoney<br />

Quality and Safety<br />

J. Stoll<br />

Controlling &<br />

Contracting<br />

G. Radon<br />

Corporate<br />

Procurement<br />

J. Karim<br />

Corporate HR<br />

S. Bruhin<br />

Integrated Component<br />

Solutions<br />

M. Humphreys<br />

Integrated<br />

Component<br />

Solutions<br />

M. Humphreys<br />

KONZERNLEITUNG<br />

Group<br />

Controlling<br />

P. Ilg<br />

Finance &<br />

Administration<br />

R. Steiblin<br />

President/<br />

Executive VP<br />

Senior VP<br />

IT<br />

H. Morawski


Hans Lerch (1950): siehe Tabelle «Verwaltungsrat» auf Seite 23 des Geschäftsberichts.<br />

Mike Humphreys (1964) hat ein Studium der Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität<br />

Southampton mit dem akademischen Grad BSc (Hons) abgeschlossen. Er ist<br />

Executive Vice President Integrated Component Solutions (ICS) und Chief Executive<br />

Officer (CEO) von <strong>SR</strong> Technics UK. Er trat 1995 in die FLS Aerospace ein und übernahm<br />

1996 die Position des Vice President (VP) Sales & Marketing. Nach der Übernahme<br />

von TEAM Aer Lingus 1998 wurde Mike Humphreys Group VP Sales & Marketing<br />

sowie später Group VP Strategic Planning and IT. 2002 übernahm er die Position des<br />

Konzern-CEO bei FLS Aerospace. Nach Neuordnung der Eigentumsverhältnisse bei<br />

<strong>SR</strong> Technics hat er jetzt zwei Aufgaben. Zum einen zeichnet er als CEO von <strong>SR</strong> Technics<br />

UK verantwortlich (dies gilt auch für easyTech, das Gemeinschaftsunternehmen mit<br />

easyJet). Zum anderen ist er als Executive Vice President Integrated Component<br />

Solutions konzernweit für die Bereiche Komponentenbewirtschaftung, Komponentenwartung,<br />

Komponentenfinanzierung, Einkauf und Logistik zuständig.<br />

Declan O’Shea (1961) ist lizenzierter Flugzeugingenieur mit einem MBA-Abschluss der<br />

Dublin City University (DCU). Er ist Executive Vice President Sales and Marketing bei<br />

<strong>SR</strong> Technics und Chief Executive Officer (CEO) bei <strong>SR</strong> Technics Ireland. Declan O’Shea<br />

begann seine Berufslaufbahn 1978 mit einer Ausbildung zum Flugzeugtechniker bei<br />

der Wartungs- und Techniktochter der staatlichen irischen Fluggesellschaft Aer Lingus.<br />

Dort bekleidete er viele verschiedene Positionen und war während seiner Tätigkeit als<br />

Manager Line Maintenance International für zwei Jahre (1992 bis 1994) auch als Projektleiter<br />

bei Nigeria Airways in Nigeria tätig. Danach nahm er mehrere Führungsaufgaben<br />

bei TEAM Aer Lingus und – nach der Übernahme von TEAM Aer Lingus durch FLS<br />

Aerospace im Dezember 1998 – auch bei FLS Aerospace wahr. Eine wichtige Aufgabe<br />

bei beiden Unternehmen war die Leitung der Sparte Flugzeugüberholung. Anfang 2001<br />

wurde Declan O’Shea zum CEO von FLS Aerospace (IRL) ernannt. Mit der Übernahme<br />

von FLS Aerospace durch <strong>SR</strong> Technics im Juni 2004 wurde er CEO von <strong>SR</strong> Technics<br />

Ireland. Zum 1. Januar 2006 wurde er zudem zum Executive Vice President Sales and<br />

Marketing für den Konzern ernannt.<br />

Tim Talaat<br />

Mike Humphreys<br />

Hans Lerch<br />

Richard Steiblin<br />

Declan O’Shea<br />

Corporate Governance<br />

29


Richard Steiblin (1950) studierte Betriebswirtschaftslehre<br />

an der Universität Strassburg. Er ist Chief Financial Officer<br />

bei <strong>SR</strong> Technics. Vor seinem Eintritt bei <strong>SR</strong> Technics<br />

war Richard Steiblin von November 2000 bis Mai 2003<br />

Chief Financial Officer und Mitglied des Exekutivausschusses<br />

der Syngenta AG, einem weltweit führenden<br />

Anbieter von Agrochemikalien. Bis zur Gründung von<br />

Syngenta war er Leiter Finanzwesen und Geschäftsentwicklung<br />

(1990–2000) und Leiter Finanzwesen und<br />

Materialwirtschaft (1996–1998) sowie Mitglied des Exekutivausschusses<br />

von Novartis Crop Protection und dort<br />

bis 1998 für das Lateinamerika-Geschäft verantwortlich.<br />

Von 1991 bis 1996 bekleidete er den Posten des Leiters<br />

Planung, Kontrolle und IT bei der Firma Ciba-Geigy Plant<br />

Protection und war gleichzeitig Mitglied des Exekutivausschusses<br />

des Unternehmensbereichs.<br />

Tamer N. Talaat (1960) hat ein Elektrotechnikstudium<br />

an der Universität Louisville in den USA mit den akademischen<br />

Graden BSEE und MSEE abgeschlossen.<br />

Darüber hinaus besitzt er einen MBA von IMD in der<br />

Schweiz und absolvierte 2001 das Führungskräfteprogramm<br />

(Senior Executive Programm) der Stanford Business<br />

School. Tim Talaat ist Executive Vice President<br />

Integrated Airline Solutions (IAS) und Chief Executive<br />

Officer von <strong>SR</strong> Technics Switzerland. In über 22 Jahren<br />

Berufstätigkeit in den Branchen Informationstechnik<br />

und Stromerzeugung sowie in der Wartung, Reparatur<br />

und Überholung von Flugzeugen hat er umfassende<br />

Erfahrung in den Bereichen Entwicklung, Prüfung,<br />

Geschäftsentwicklung, Verkauf und Marketing sammeln<br />

können. Als Führungskraft war er in Nordamerika<br />

und Europa sowie im Nahen und Fernen Osten tätig.<br />

Tim Talaat trat 1996 als Executive Vice President Marketing<br />

& Sales in die <strong>SR</strong> Technics Switzerland ein. Am<br />

1. Juni 2004 wurde er zum Chief Executive Officer von<br />

<strong>SR</strong> Technics Switzerland ernannt. Zudem ist er Mitglied<br />

im Verwaltungsrat der schweizerischen CPH Chemie +<br />

Papier Holding AG.<br />

Weitere Mitglieder der Konzernleitung:<br />

– Stephan Bruhin, Senior Vice President, Human<br />

Resources<br />

30 Corporate Governance<br />

– Peter Ilg, Senior Vice President, Corporate Controlling<br />

– Javid Karim, Senior Vice President, Corporate Procurement<br />

– Stephanie Kennett, Senior Vice President, Corporate<br />

Development<br />

– Alex Kugler, Senior Vice President, Integrated Airline<br />

Solutions<br />

– Mary Mannion, Senior Vice President, Corporate<br />

Communications<br />

– Hubert Morawski, Senior Vice President and Group<br />

Chief Information Officer<br />

– Georg Radon, Senior Vice President, Finance and<br />

Contracting, and CFO, <strong>SR</strong> Technics Switzerland<br />

– Marcel Schmocker, Senior Vice President and<br />

General Counsel<br />

– Josef Stoll, Senior Vice President, Quality and Safety<br />

– Jakob Straub, Senior Vice President and COO,<br />

<strong>SR</strong> Technics Ireland<br />

– Gerry Timoney, Senior Vice President, Integrated<br />

Engines Solutions<br />

ENTSCHÄDIGUNG<strong>SR</strong>ICHTLINIEN DES<br />

KONZERNS<br />

Bei <strong>SR</strong> Technics Group wird nach Leistung bezahlt.<br />

Massgebliche Faktoren sind daher die Beiträge der<br />

Belegschaft und der Geschäftsbereiche zum Unternehmenserfolg.<br />

Mit Hilfe der Entschädigungsprogramme<br />

des Konzerns sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

gewonnen, gehalten, motiviert und belohnt werden,<br />

damit die finanziellen und strategischen Ziele des Unternehmens<br />

realisiert werden können. Zugleich soll erreicht<br />

werden, dass die Verdienstmöglichkeiten innerhalb des<br />

Konzerns gerecht verteilt sind und auch im externen<br />

Vergleich konkurrenzfähig sind.<br />

Das Entschädigungsprogramm des Konzerns für die<br />

Konzernleitung umfasst im Wesentlichen die folgenden<br />

fünf Bausteine:<br />

– Grundgehalt<br />

– Bonus<br />

– Nebenleistungen


– Sozialleistungen (z. B. Pensionsplan)<br />

– Übergangsvereinbarungen (Sonderkonditionen für<br />

Auslandseinsätze).<br />

Grundgehalt und Nebenleistungen<br />

Das Jahresgrundgehalt und die Nebenleistungen dienen<br />

als Zahlung für die geleistete Arbeit. Sie werden anhand<br />

des Lohnniveaus auf dem Heimatmarkt und branchenüblichen<br />

Standards berechnet. Das Jahresgrundgehalt<br />

soll auch im konzerninternen Vergleich gerecht sein.<br />

Bonus<br />

Mit Hilfe des Bonussystems können die leitenden Angestellten<br />

ihre Verdienstmöglichkeiten kurzfristig maximieren.<br />

Nur über die Steigerung von Gewinn und Wachstum<br />

des Unternehmens können sie eine wesentlich höhere<br />

Vergütung als das Grundgehalt erzielen.<br />

Marktkräfte<br />

Damit die <strong>SR</strong> Technics Holding bei den Verdienstmöglichkeiten<br />

ihrer Belegschaft mit anderen Unternehmen<br />

konkurrieren kann, prüft sie kontinuierlich die Marktbedingungen.<br />

Zur Ermittlung konkurrenzfähiger Löhne<br />

und Gehälter und zur Bestimmung der Leitlinien für<br />

Entgeltsteigerungen untersucht <strong>SR</strong> Technics in den einzelnen<br />

Ländern einmal jährlich das Gehaltsniveau und<br />

die Konjunkturdaten.<br />

Gewährte Darlehen<br />

Im Oktober 2004 wurde einem Mitglied der oberen<br />

Führungsebene ein Darlehen zu einem festen Zinssatz<br />

von 2,5% per annum gewährt; die Zinsen sind nicht<br />

in bar zahlbar, sondern werden aufgerechnet und<br />

dem Darlehensbetrag zugeschlagen. Das Darlehen ist<br />

mit Geschäftsanteilen des Darlehensnehmers an der<br />

<strong>SR</strong> Technics Holding gesichert. Ende <strong>2005</strong> belief sich<br />

der Darlehensbetrag auf 0,619 Millionen CHF (2004:<br />

0,604 Millionen CHF), einschliesslich aufgelaufener<br />

Zinsen.<br />

Zugeteilte Aktien<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2005</strong> wurden aktiven Mitgliedern der<br />

Entscheidungsgremien keine Aktien verkauft.<br />

Gehaltene Aktienbezugsrechte<br />

Es wurden weder den Mitgliedern des Verwaltungsrats<br />

noch den Mitgliedern der Konzernleitung Aktienbezugsrechte<br />

gewährt.<br />

AKTIONÄR<strong>SR</strong>ECHTE<br />

Auskunftsrechte<br />

Nach Schweizer Recht kann jeder Aktionär an der Generalversammlung<br />

vom Verwaltungsrat Auskunft verlangen,<br />

sofern keine schutzwürdigen Interessen des Unternehmens<br />

einschliesslich Geschäftsgeheimnisse berührt werden<br />

und die gewünschte Auskunft für die Ausübung der<br />

Aktionärsrechte notwendig ist. Die Einsichtnahme in die<br />

Geschäftsbücher und sonstigen Aufzeichnungen der Gesellschaft<br />

durch die Aktionäre bedarf der Zustimmung des<br />

Verwaltungsrats oder der Generalversammlung. Lehnt die<br />

Gesellschaft die Erteilung der gewünschten Auskunft ab,<br />

so können die Aktionäre den Zugang zu den entsprechenden<br />

Informationen gerichtlich einklagen. Darüber hinaus<br />

kann jeder Aktionär in dem Fall, dass sich die Kontroll- und<br />

Auskunftsrechte der Aktionäre als unzureichend erweisen,<br />

auf der Generalversammlung die Ernennung eines<br />

Sonderbeauftragten beantragen, der bestimmte konkrete<br />

Geschäftsvorfälle oder andere Umstände im Rahmen einer<br />

so genannten Sonderprüfung untersucht. Nimmt die<br />

Generalversammlung einen solchen Antrag an, kann die<br />

Gesellschaft oder ein beliebiger Aktionär das zuständige<br />

Gericht am Hauptsitz der Gesellschaft binnen 30 Tagen<br />

um die Ernennung eines Sonderprüfers bitten. Lehnt die<br />

Generalversammlung den Antrag auf Ernennung eines<br />

Sonderprüfers ab, so können ein oder mehrere Aktionäre,<br />

der bzw. die mindestens 10% des Aktienkapitals oder Aktien<br />

im Nennwert von mindestens 2 Millionen CHF<br />

hält bzw. halten, bei einem zuständigen Gericht eine<br />

Verfügung über die Ernennung eines Sonderprüfers beantragen.<br />

Dem Antrag wird entsprochen, wenn glaubhaft<br />

gemacht werden kann, dass Gründer oder Organe Gesetz<br />

oder Statuten verletzt und damit die Gesellschaft oder die<br />

Aktionäre geschädigt haben. Die Kosten der Sonderprüfung<br />

sind grundsätzlich von der Gesellschaft und nur in<br />

Ausnahmefällen von den Antragstellern zu tragen.<br />

Corporate Governance<br />

31


Generalversammlung: Traktanden, Einberufung und<br />

Eintragung im Aktienbuch<br />

Nach Schweizer Aktienrecht muss innerhalb von sechs<br />

Monaten nach Ende eines Geschäftsjahres eine Ordentliche<br />

Generalversammlung stattfinden. Ausserordentliche<br />

Generalversammlungen können vom Verwaltungsrat<br />

oder bei Bedarf von der Revisionsstelle der <strong>SR</strong> Technics<br />

Holding einberufen werden. Des Weiteren kann eine ausserordentliche<br />

Generalversammlung auf entsprechenden<br />

Beschluss der Aktionäre auf einer früheren Generalversammlung<br />

oder zu jedem beliebigen Zeitpunkt von<br />

Aktionären, die mindestens 10% des Aktienkapitals auf<br />

sich vereinigen, einberufen werden.<br />

Die Bestimmungen des Schweizerischen Obligationenrechts<br />

gelten für das Recht zur Beantragung der Aufnahme<br />

eines bestimmten Punktes in die Traktandenliste<br />

einer Generalversammlung. Die Inhaber von Aktien der<br />

<strong>SR</strong> Technics Holding mit einem Nennwert von mindestens<br />

1 Million CHF können beantragen, dass auf der<br />

nächsten Generalversammlung über einen bestimmten<br />

Vorschlag beraten und abgestimmt wird. Die Mitteilung<br />

über die Einberufung einer Generalversammlung hat,<br />

wenn die Namen und Adressen aller Aktionäre bekannt<br />

sind, per Post oder anderenfalls spätestens 20 Tage vor<br />

der Versammlung mittels Anzeige im Schweizerischen<br />

Handelsamtsblatt zu erfolgen. In der Einberufungsmitteilung<br />

sind die Traktandenliste und die Anträge des Verwaltungsrats<br />

und derjenigen Aktionäre aufzuführen, von<br />

denen die Einberufung der Generalversammlung verlangt<br />

worden ist. An der Generalversammlung teilnehmen<br />

kann jeder Aktionär, der im Aktienbuch der Gesellschaft<br />

eingetragen ist. Nur eingetragene Aktionäre sind stimmberechtigt.<br />

Vertretung der Aktionäre<br />

Ein Aktionär kann sich nur von:<br />

– seinem ordnungsgemäss bevollmächtigten Vertreter,<br />

– einem anderen stimmberechtigten Aktionär,<br />

– einem Organ der <strong>SR</strong> Technics Holding,<br />

– einem schriftlich bevollmächtigten unabhängigen<br />

Stimmrechtsvertreter oder<br />

– einer Depotbank vertreten lassen.<br />

32 Corporate Governance<br />

Die Abstimmungen in den Generalversammlungen der<br />

Gesellschaft erfolgen per Handzeichen.<br />

Stimmenmehrheit<br />

Die Einberufung einer Generalversammlung hat auf<br />

schriftlichen Antrag eines oder mehrerer Aktionäre zu erfolgen,<br />

der bzw. die mindestens 10% des Aktienkapitals<br />

auf sich vereinigt bzw. vereinigen. In dem Antrag sind die<br />

Themen und Vorschläge zu benennen, die der Generalversammlung<br />

unterbreitet werden sollen. Die Generalversammlung<br />

fasst ihre Beschlüsse mit einfacher Mehrheit<br />

der abgegebenen Stimmen. Über die gesetzlichen oder<br />

statutengemäss vorgeschriebenen Stimmenmehrheiten<br />

hinaus bedürfen die folgenden Beschlüsse der Zustimmung<br />

der absoluten Mehrheit der Stimmen der in Umlauf<br />

befindlichen A-Aktien:<br />

– Statutenänderungen einschliesslich Kapitalerhöhung<br />

und Kapitalherabsetzung;<br />

– Beschlüsse über Fusionen, Änderungen der Rechtsform<br />

oder eine Kombination daraus;<br />

– Auflösung der Gesellschaft mit oder ohne Liquidation<br />

(Fusion inbegriffen) sowie Veräusserung eines wesentlichen<br />

Teils des Gesellschaftsvermögens;<br />

– Dividendenbeschlüsse;<br />

– Wahl oder Abwahl der Revisionsstelle.<br />

Zusätzlich ist die Generalversammlung zuständig, über<br />

Änderungen der Statuten von <strong>SR</strong> Technics Holding (Umwandlung<br />

von Namensaktien in Inhaberaktien inbegriffen)<br />

abzustimmen, die Mitglieder des Verwaltungsrats, die<br />

Revisionsstelle und Sonderprüfer für Kapitalerhöhungen<br />

zu wählen, den Geschäftsbericht mitsamt der gesetzlichen<br />

Abschlüsse und der Konzernabschlüsse zu genehmigen<br />

und die Höhe der Dividende für das Geschäftsjahr<br />

zu beschliessen.<br />

Dividendenausschüttung<br />

Eine Dividende darf höchstens einmal pro Geschäftsjahr<br />

ausgeschüttet werden und bedarf der Zustimmung der<br />

Generalversammlung. Die Ausschüttung von Zwischendividenden<br />

bedarf ebenfalls der Zustimmung der Aktionäre.<br />

Grundlage für Zahlung und Höhe der Dividende sind die<br />

Empfehlungen des Verwaltungsrats und die Zustimmung<br />

der Generalversammlung der <strong>SR</strong> Technics Holding. Die


Bestimmung der Höhe von Aktienkapital, Reserven und<br />

Bilanzgewinn zur Berechnung der zulässigen Dividende<br />

erfolgt gemäss den Vorschriften des Schweizer Rechts.<br />

Weitere Kapitaleinforderungen durch die Gesellschaft<br />

Das Aktienkapital der <strong>SR</strong> Technics Holding ist voll einbezahlt.<br />

Die Aktionäre sind somit nicht verpflichtet, weiteres<br />

Kapital in die Gesellschaft einzuzahlen.<br />

Bezugsrechte<br />

Nach schweizerischem Recht hat jeder Aktionär der<br />

<strong>SR</strong> Technics Holding bei der Ausgabe neuer Aktien ein<br />

anteiliges Bezugsrecht, das sich nach dem Nennwert der<br />

von ihm gehaltenen Aktien bemisst. Die Ausgabe neuer<br />

Aktien der <strong>SR</strong> Technics muss ungeachtet dessen, ob<br />

sie gegen Barzahlung oder gegen Sacheinlage erfolgt,<br />

von der Generalversammlung genehmigt werden. Der<br />

vorübergehende Ausschluss des Bezugsrechts darf nur<br />

aus wichtigem Grund erfolgen und bedarf eines mit<br />

qualifizierter Mehrheit gefassten Generalversammlungsbeschlusses.<br />

ÄNDERUNGEN DER EIGENTUMSVERHÄLT-<br />

NISSE UND ABWEHRMASSNAHMEN<br />

Pflicht zur Unterbreitung eines Angebots<br />

Die Statuten der <strong>SR</strong> Technics Holding enthalten keine<br />

Befreiung von der Pflicht zur Unterbreitung eines<br />

öffentlichen Kaufangebotes, keine Freizeichnungs- oder<br />

Erhöhungsklauseln.<br />

Änderung der Eigentumsverhältnisse<br />

Die Statuten der <strong>SR</strong> Technics Holding enthalten keine<br />

Regelungen über Änderungen der Eigentumsverhältnisse<br />

an <strong>SR</strong> Technics Holding.<br />

Die mit leitenden Angestellten geschlossenen Verträge<br />

enthalten keinerlei Regelungen über Änderungen der<br />

Eigentumsverhältnisse, die finanzielle Auswirkungen<br />

haben könnten.<br />

REVISIONSGESELLSCHAFT<br />

Dauer des Mandats der Revisionsgesellschaft<br />

Das Mandat für die KPMG Fides Peat (Zürich) hat eine<br />

Dauer von einem Jahr. KPMG und der zuständige Revisionsleiter<br />

sind seit dem 19. November 2001 im Amt<br />

(<strong>SR</strong> Technics Switzerland).<br />

Honorar für die Abschlussprüfung<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2005</strong> stellte KPMG der <strong>SR</strong> Technics<br />

Holding und deren Tochterunternehmen für die Prüfung<br />

des Jahresabschlusses der <strong>SR</strong> Technics Holding und der<br />

Jahresabschlüsse ihrer Tochterunternehmen sowie für die<br />

Prüfung des Konzernabschlusses der <strong>SR</strong> Technics Holding<br />

Gebühren in Höhe von 1 036 235 CHF in Rechnung.<br />

Zusätzliche Honorare<br />

Des Weiteren stellte KPMG der <strong>SR</strong> Technics Holding und<br />

deren Tochterunternehmen für zusätzliche Dienst leis tungen<br />

Honorare in Höhe von 1 594 204 CHF in Rechnung.<br />

Aufsicht und Beurteilung der Revisionsstellen<br />

Der Revisionsausschuss des Verwaltungsrats prüft<br />

einmal jährlich Leistung, Vergütung und Unabhängigkeit<br />

der statutarischen und Konzernrevisionsstelle und<br />

schlägt dem Verwaltungsrat eine externe Revisionsstelle<br />

zur Wahl durch die Generalversammlung vor. Anschliessend<br />

prüft der Revisionsausschuss den Umfang der<br />

externen Abschlussprüfung, die Prüfungspläne und die<br />

entsprechenden Prozesse und bespricht die Prüfungsergebnisse<br />

mit der Revisionsstelle.<br />

INFORMATIONSPOLITIK<br />

Die offiziellen Verlautbarungen der Gesellschaft erscheinen<br />

im Schweizerischen Handelsamtsblatt. Mitteilungen<br />

an die Aktionäre erfolgen per Post an die letzte bekannte<br />

Adresse.<br />

Weitere Informationen sind unter der Kontaktadresse<br />

auf der Rückseite sowie auf der Internetseite der Gesellschaft<br />

(www.srtechnics.com) zu finden.<br />

Corporate Governance<br />

33


12.21 Uhr,<br />

Komponente angeliefert,<br />

20 Minuten bis zum Start


36<br />

Marktüberblick<br />

Marktüberblick<br />

NEUE HERAUSFORDERUNGEN AM HIMMEL<br />

Der Weltmarkt für den Unterhalt gewerblich genutzter Flugzeuge wird auf ein Volumen<br />

von 38,7 Milliarden US-Dollar geschätzt (Quelle: AeroStrategy) – ein in hohem Masse<br />

spezialisiertes Geschäft, das die Grundlage für sicheres Fliegen bildet.<br />

Dieses Geschäft besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen: zum einen aus dem praktischen<br />

Unterhalt im Hangar wie Wartung, Reparatur und Überholung von Flugzeugzellen,<br />

Triebwerken und Systemkomponenten, zum anderen aus ganzheitlichen Lösungsangeboten<br />

für die technische Betreuung von Flotten. Während der hangargestützte Teil<br />

vor allem die Arbeiten direkt am Objekt umfasst, beinhaltet die ganzheitliche Lösung<br />

sämtliche Aspekte des Flottenmanagements. Dieses integrierte Lösungsangebot<br />

ermöglicht den Fluggesellschaften, ihr komplexes Netz mit Hilfe eines massgeschneiderten<br />

Leistungspakets reibungslos zu steuern, ohne dass sie sich um die einzelnen<br />

Dienstleistungen kümmern müssen.<br />

Der hangargestützte Unterhalt umfasst die Routine-Inspektionen und die Behebung<br />

kleinerer Mängel zwischen zwei Flügen, die planmässige Nachtwartung, grössere<br />

Wartungs- oder Überholungsarbeiten im Hangar wie planmässige Kontrollen und Inspektionen<br />

sowie die Reparatur und Überholung von Komponenten und Triebwerken in<br />

Spezialwerkstätten.<br />

Die Vollversorgung kann alle diese Aufgaben beinhalten. Darüber hinaus umfasst sie die<br />

Lieferung von Ersatzteilen an den Kunden oder die Lagerung von Ersatzteilen beim Kunden<br />

sowie die Einzelbetreuung von Flugzeugen und Triebwerken oder die Bewirtschaftung<br />

ganzer Flotten. Für Kontrollaufgaben, die Errichtung und Überwachung technischer<br />

Abteilungen können zudem Expertenteams bereitgestellt werden. Zusammengefasst ist<br />

dieses massgeschneiderte Dienstleistungsangebot für Fluggesellschaften unter der Bezeichnung<br />

«integrated maintenance solutions» (integrierte Unterhaltslösungen) bekannt.<br />

Die Marktführer<br />

Als weltweit grösster unabhängiger Anbieter integrierter Unterhaltslösungen hat<br />

sich <strong>SR</strong> Technics einen Namen für Qualität und Sicherheit erworben. Die härtesten


Wettbewerber in Europa, Lufthansa Technik und der Zusammenschluss aus Air France<br />

Industries und KLM Engineering & Maintenance, sind zwar grösser als <strong>SR</strong> Technics, als<br />

Tochtergesellschaften grosser Fluglinien jedoch nicht unabhängig.<br />

Weitere Wettbewerber, die aufgrund ihrer Grösse Lösungen für ganze Flugzeugflotten<br />

anbieten können, sind Singapore Technologies Aerospace (ST Aero) sowie einige unabhängige<br />

amerikanische Unternehmen.<br />

Marktentwicklung<br />

Die Nachfrage nach integrierten Unterhaltslösungen hat im Gefolge der Terroranschläge<br />

vom 11. September 2001 zugenommen. Bis dahin hatten die meisten etablierten Fluggesellschaften<br />

ihre Wartungsarbeiten intern ausgeführt. Der von den Anschlägen ausgelöste<br />

weltweite Konjunkturabschwung hatte jedoch ein Umdenken der Airlines und<br />

Restrukturierungen zur Folge. Ältere, wartungsintensivere Maschinen wurden zugunsten<br />

neuerer Typen ausgesondert, die nur noch einen Bruchteil des Wartungsumfangs<br />

ihrer Vorgänger benötigen.<br />

Etwa zur gleichen Zeit zeigten Billigfluggesellschaften, dass sich Flotten, die aus neueren<br />

Maschinen bestehen und von zuverlässigen Fremdfirmen gewartet werden, kostengünstiger<br />

betreiben lassen. Dieser strukturelle Wandel stellte die bis dahin übliche<br />

Wartungspraxis in Frage und zwang diejenigen Fluglinien zum Überdenken ihrer Strukturen,<br />

die eigene Wartungskapazitäten und grosse Bestände an Komponenten hielten.<br />

Dieser Druck hat zur Entstehung eines Markts für integrierte Lösungen geführt, die<br />

von Dienstleistungsunternehmen als Partner der Fluggesellschaften erbracht werden.<br />

Inzwischen können auf diese Art ganze Flugzeugflotten betreut werden, so dass sich<br />

die Airlines auf den Verkauf der Tickets und die Einhaltung des Flugplans konzentrieren<br />

können. Genau diese Lösung stellt <strong>SR</strong> Technics beispielsweise für easyJet bereit. Dazu<br />

sind allerdings nur Unternehmen in der Lage, die über grosse Erfahrung in der technischen<br />

Betreuung von Flugzeugflotten verfügen. Eine Erfahrung, die nicht von einem Tag<br />

auf den anderen aufgebaut wird.<br />

Marktüberblick<br />

37


38 Marktüberblick<br />

Der aktuelle Markt<br />

Der Markt für Flugzeugunterhalt gliedert sich heute in Fluggesellschaften mit eigenen<br />

Wartungskapazitäten und solche ohne diese Kapazitäten. Die zweite Gruppe umfasst<br />

die in den letzten Jahren neu entstandenen Tiefpreis-Airlines und andere Fluggesellschaften,<br />

die erkannt haben, dass Auslagerungen der Schlüssel für Kostensenkungen<br />

und den Fortbestand des Unternehmens sind.<br />

Viele europäische Fluglinien sind überhaupt erst aus dem Gedanken der Kostendämpfung<br />

entstanden. Andere haben dieses Modell übernommen und strukturieren ihren<br />

Betrieb entsprechend um. Zudem werden ständig neue Tiefpreis-Airlines gegründet,<br />

und da die Fluggesellschaften den mit Hangars, Komponentenlagern und Lohnkosten<br />

verbundenen Ballast nicht mehr tragen wollen, wird Europa zu einer Region mit einem<br />

hohen Bedarf an integrierten Lösungen. Die grössten Zuwächse im europäischen Luftverkehr<br />

dürfte es im Osten geben. Die IATA erwartet für Polen 11%, für Ungarn 9,6%<br />

und für die Tschechische Republik 9,1% Mehrverkehr.<br />

Bei den Airlines des Nahen Ostens hat man eigene Ambitionen. So sind die in den<br />

Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) beheimateten Gesellschaften Emirates, Etihad<br />

und Qatar Airlines dabei, Hangars für ihre wachsenden Flotten zu bauen und Ingenieure<br />

und Mechaniker einzustellen.<br />

In Indien kamen im letzten Jahr zu den vier bestehenden Fluggesellschaften vier neue<br />

hinzu und für das laufende Jahr sind weitere Neugründungen geplant. Zwar könnte die<br />

vielschichtige indische Bürokratie die Wachstumsbestrebungen des Landes dämpfen,<br />

doch die hohe Einwohnerzahl bedeutet zusammen mit dem Mangel an Wartungsinfrastruktur<br />

massives Marktpotenzial.<br />

Die grössten Marktchancen eröffnen der asiatisch-pazifische Raum und China. Den neuesten<br />

Untersuchungen des Beratungsinstituts International Bureau of Aviation zufolge<br />

sind in China gegenwärtig 570 Flugzeuge mit je 130 bis 230 Sitzen im Einsatz.<br />

<strong>2005</strong> haben chinesische Fluggesellschaften fast 400 neue Maschinen bestellt. Davon<br />

entfielen rund 170 auf die A320-Familie oder auf die Boeing 737NG. Für weitere 150<br />

A320 handelten sechs chinesische Airlines mit Airbus besondere Bedingungen aus. Des<br />

Weiteren bestellten fünf chinesische Gesellschaften 50 bis 60 Boeing 787. Hinzu kamen


Bestellungen von China Eastern und Air China für A330 sowie von China Southern für<br />

A380. Motor dieses Booms ist der Umstand, dass die chinesische Luftfahrt mit jährlich<br />

12,5% wächst (Quelle: IATA). Laut Airbus entfallen auf den asiatisch-pazifischen Raum<br />

über 45% der im Jahr <strong>2005</strong> eingegangenen 1111 Bestellungen. Darunter waren über<br />

500 Festaufträge von 13 Kunden. 270 davon entfielen auf A320 für Tiefpreis-Airlines<br />

wie AirAsia, Air Deccan, IndiGo und Tiger Airways.<br />

Boeing erhielt im Jahr <strong>2005</strong> Bestellungen von mehr als 72 Kunden für 1016 Flugzeuge:<br />

569 B737, 154 B777, 235 B787, 43 B747 und 15 B767. Zusammen mit den über 700<br />

Flugzeugen, die <strong>2005</strong> in Dienst gestellt wurden, stützen diese Zahlen die Prognose von<br />

Airbus und Boeing, dass sich die Zahl der Flugzeuge mit mehr als 100 Sitzen von 16 500<br />

auf geschätzte 33 800 im Jahr 2024 weltweit mehr als verdoppeln werde. Bei Boeing<br />

geht man davon aus, dass der asiatisch-pazifische Raum 36% jener 17 000 Flugzeuge<br />

aufnehmen wird, die in den nächsten 20 Jahren benötigt werden.<br />

In den USA sind die etablierten Fluggesellschaften, die ihre Kosten nicht mit Hilfe von<br />

Auslagerungen senken konnten, auf Schwierigkeiten gestossen. Berücksichtigt man<br />

dann noch die Pensionsverpflichtungen und die hohe Verschuldung bei einigen der<br />

grösseren Gesellschaften, sieht die Zukunft unsicher aus. Trotzdem werden im Fall von<br />

Fusionen oder Zusammenbrüchen neue Unternehmen in die Bresche springen. Zudem<br />

haben auch die mit Schwierigkeiten kämpfenden Airlines nach wie vor erheblichen<br />

Wartungsbedarf.<br />

Marktaussichten<br />

Die Absatzprognosen der Flugzeughersteller sind gute Nachrichten für die Anbieter integrierter<br />

Gesamtlösungen. Mehr Flugzeuge führen zu komplexeren Flottenstrukturen,<br />

die durch erfahrene technische Dienstleister betreut werden müssen. Zudem schlagen<br />

Schwankungen im Flugverkehr nicht unmittelbar auf den Sekundärmarkt durch, da die<br />

Wartung nicht von den Passagierzahlen abhängt. Zu beachten ist auch, dass der Unterhalt<br />

im Voraus geplant werden muss, damit er stets rechtzeitig erfolgen kann. Deshalb<br />

ist dieser Markt wesentlich stabiler als das schwankungsanfällige Fluggeschäft selbst.<br />

In den nächsten fünf Jahren werden drei neue Flugzeugtypen abheben: der Airbus-<br />

Riese A380, die A350 und die Boeing 787. <strong>SR</strong> Technics beobachtet diese Entwicklung<br />

aufmerksam und ist mit den Flugzeugherstellern im Gespräch.<br />

Marktüberblick<br />

39


13.44 Uhr,<br />

Echtzeit-Zugriff auf das<br />

Netzwerk,<br />

Informationen abgerufen


<strong>SR</strong> Technics hat ihre Kompetenzen auf einen weltweit<br />

immer stärker werdenden Trend bei Fluggesellschaften<br />

abgestimmt: die Wartung von Flugzeugen, Triebwerken<br />

und Komponenten ganz oder teilweise zu massgeschneiderten<br />

Paketen zu bündeln und deren Betreuung<br />

an erfahrene externe Dienstleister zu übertragen. Der<br />

Reiz eines solchen Modells liegt darin, dass sich Airlines<br />

durch die Übertragung der technischen Verantwortung<br />

für Flugzeugflotten auf Instandhaltungsspezialisten voll<br />

und ganz auf ihren Flugbetrieb konzentrieren können.<br />

Zudem bietet die Zusammenarbeit mit einem unabhängigen<br />

Dienstleister noch einen weiteren, nicht zu unterschätzenden<br />

Vorteil. Denn keine Fluggesellschaft will<br />

riskieren, bei einem Airline-Konzern, der auch technische<br />

Dienstleistungen für externe Kunden bietet, mit zweiter<br />

Priorität behandelt zu werden.<br />

Das Modell der integrierten Lösungen<br />

Als Reaktion auf diesen Trend, und um die Kundenorientierung<br />

weiter zu verstärken, ist <strong>SR</strong> Technics dabei, die<br />

globalen Lösungsangebote in drei Geschäftsbereiche zu<br />

gliedern. Diese können dann gemeinsam Lösungspakete<br />

schnüren oder einzeln als Dienstleister tätig werden.<br />

Diese Geschäftsbereiche sind:<br />

– Integrated Airline Solutions (IAS)<br />

– Integrated Component Solutions (ICS)<br />

– Integrated Engine Solutions (IES)<br />

Integrated Airline Solutions (IAS)<br />

An der Spitze dieser Struktur steht der Bereich Integrated<br />

Airline Solutions (IAS) unter der Leitung von<br />

Executive Vice President Tim Talaat. IAS bietet technisches<br />

Flottenmanagement für den Airline-Weltmarkt an.<br />

Dies zusätzlich zu den klassischen Wartungs-Services<br />

wie Line Maintenance, Base Maintenance und Heavy<br />

Maintenance, die Ein- und Ausgliederung von Flugzeugen,<br />

Engineering und Modifikationen. Der Bereich<br />

IAS ist für die Unterhaltsplanung, die Ausführung von<br />

Wartungspaketen, das technische Management und<br />

die Beaufsichtigung der Leistungen verantwortlich. Zum<br />

Geschäftsmodell<br />

UPGRADE ZUR INTEGRIERTEN LÖSUNG<br />

Produktspektrum gehören alle wichtigen, weit verbreiteten<br />

Flugzeuge, die noch eine Lebensdauer von 15 bis 30<br />

Jahren vor sich haben. Dies sind die Modelle 737, 757<br />

und 767 von Boeing sowie die A320, A330 und A340<br />

von Airbus.<br />

ICS und IES als hausinterne Partner von IAS können<br />

aufgrund ihrer Strukturierung das Produktangebot von<br />

IAS durch weitere Spezialdienste wie die Überholung<br />

von Triebwerken, das Komponentenmanagement und<br />

die zugehörige Finanzierung sowie das Leasing von<br />

Komponenten erweitern. Alle diese Leistungen können<br />

Bestandteil eines IAS-Pakets sein oder jeweils einzeln<br />

erworben werden.<br />

«Aus dieser Struktur ergibt sich ein breit gefächertes<br />

Spek trum von Auswahlmöglichkeiten», erklärt Tim Talaat.<br />

«Weil zur Erfüllung von Kundenwünschen keine Einheitslösung<br />

mehr in Frage kommt und die Kunden bei<br />

der Entwicklung ihrer Lösung mitreden wollen, haben<br />

wir die Pflicht, die Anforderungen zu diskutieren und die<br />

für die Kunden-Bedürfnisse erforderliche Flexibilität an<br />

den Tag zu legen. Bestmögliche Ergebnisse setzen ein<br />

gutes, langfristiges Verhältnis voraus, bei dem Vertrauen<br />

wachsen und gedeihen kann. Tatsächlich müssen derartige<br />

Verträge langfristig sein: Wenn uns Fluggesellschaften<br />

ihre Flotte anvertrauen, werden unsere Ressourcen<br />

aufgestockt und dem betrieblichen Wachstum entsprechend<br />

ausgebaut. Ein gutes Beispiel hierfür ist unser<br />

Zehnjahresvertrag mit easyJet.»<br />

Integrated Component Solutions (ICS)<br />

ICS ist der zweite Kernbereich von <strong>SR</strong> Technics. Das<br />

Angebot umfasst das Komponentenmanagement, die<br />

Wartung und Logistik sowie die zugehörige Finanzierung.<br />

Heute stehen rund 650 Flugzeuge bei ICS unter<br />

Vertrag – mehr als bei jedem anderen Mitbewerber. Das<br />

macht ICS zum Marktführer für Komponentendienste<br />

mit einem erheblichen Mass an einsetzbaren Mitteln.<br />

Geschäftsmodell<br />

41


Nach Aussagen von Mike Humphreys, dem für den<br />

Geschäftsbereich ICS zuständigen Executive Vice<br />

President, sollen die Kapitalrenditen maximiert und für<br />

jeden Kunden soll der bestmögliche Nutzen gewährleistet<br />

werden. Dazu können entweder interne Fachkompetenzen<br />

in Anspruch genommen oder Aufträge an<br />

externe Unternehmen vergeben werden.<br />

Um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, hat ICS die<br />

Reparaturmanagementprozesse in Zürich und Stansted<br />

sowie in den Kernwerkstätten in Dublin optimiert. Darüber<br />

hinaus wurden mit Refinanzierungslösungen die<br />

Mittel für finanzierte Produkte erweitert. Dabei werden<br />

Komponentenbestände von Fluggesellschaften gekauft<br />

und durch Komponenten-Support ersetzt – eine Lösung,<br />

die nach Überzeugung von Mike Humphreys für die Airlines<br />

ausserordentlich attraktiv ist: «Mit dieser Lösung<br />

können die Gesellschaften Kapital freimachen und ihren<br />

Lagerbestand gegen eine ‹ausserbilanzielle› Alternative<br />

eintauschen. Dies ist eine Lösung mit festen Kosten, die<br />

von grössenbedingten Einsparungen profitiert.»<br />

Nebst den Werkstätten hat ICS Logistikzentren in<br />

Heathrow, Zürich und Hongkong eingerichtet, die mit<br />

ausgeklügelten Logistikprozessen Airline-Flotten in der<br />

ganzen Welt betreuen. Aktuellen Untersuchungen des<br />

Marktforschungsunternehmens AeroStrategy zufolge<br />

wird ICS einer der massgeblichen Wachstumsträger<br />

Bei der Strukturierung dieses Bereichs standen drei<br />

Zielsetzungen im Mittelpunkt: kürzere Durchlaufzeiten<br />

bei der Reparatur und Überholung von Triebwerken, eine<br />

massgeschneiderte Abstimmung von Überholungsdiensten<br />

auf die Bedürfnisse des Kunden und der Ausbau der<br />

Geschäftsaktivitäten.<br />

Kürzere Durchlaufzeiten werden durch eine Umgestaltung<br />

der Werkstätten begünstigt, so dass Abläufe und<br />

Prozesse ohne Qualitätseinbussen optimiert werden<br />

können. Bis Mitte 2006 werden hieraus deutlich bessere<br />

Durchlaufzeiten für alle Triebwerkprodukte erwartet.<br />

«Massgeschneiderte Leistungen für Triebwerke bedeutet,<br />

herkömmliche Methoden in Frage zu stellen», sagt Tim<br />

Talaat, der den Bereich IES leitet. «In der Vergangenheit<br />

hat man bei einer Triebwerküberholung den Auftrag so<br />

gut wie möglich erledigt, es erfolgte keine spezifisch auftragsbezogene<br />

Überholung. Doch genau das streben wir<br />

mit IES an. Arbeiten an jedem Triebwerk werden genau<br />

auf die Vorgaben des Kunden abgestimmt, inklusive der<br />

Beschaffung von Teilen auf dem Weltmarkt, um die Kostenvorgaben<br />

einzuhalten. «Selbst wenn Kunden Produkte<br />

ausserhalb unseres Portfolios haben, wie zum Beispiel<br />

Rolls-Royce-Trent- oder CF6-Triebwerke, können diese<br />

in unsere Systeme einbezogen und der Auftrag als Teil<br />

eines Pakets abgewickelt werden».<br />

Hohe Priorität hat für IES auch ein Ausbau der Dienste im<br />

für die <strong>SR</strong> Technics-Gruppe sein, da sich der gesamte asiatisch-pazifischen Raum. Tim Talaat bestätigt, dass<br />

erreichbare Markt für diese Art von Dienstleistungen derzeit aktiv nach Möglichkeiten für Joint Ventures bei<br />

auf rund 2 Milliarden US-Dollar beläuft. Noch bedeu- Triebwerken oder Kooperationen mit Fluggesellschaften<br />

tender ist, dass der Markt für Komponentendienste ein in dieser Region Ausschau gehalten werde. Ausserdem<br />

Gesamtwachstum von 8% pro Jahr verzeichnet.<br />

weist er darauf hin, dass sich durch neue Triebwerkmodelle<br />

wie GENx für die Boeing 787 und Trent 900 für die<br />

Integrated Engine Solutions (IES)<br />

A380 von Airbus, die in den kommenden fünf Jahren in<br />

Das dritte Standbein ist der Bereich Integrated Engine Dienst gestellt werden, weiteres Potenzial eröffnet.<br />

Solutions (IES), der Triebwerkmanagement- und -wartungsdienste,<br />

die Aufarbeitung von Triebwerkteilen und IT ist der Schlüssel<br />

die Triebwerküberwachung anbietet. Ausserdem kann die Der Schlüssel für die Integration einer derart breit<br />

Finanzierung von Triebwerken vermittelt werden. Zu den gefächerten Mischung von Leistungen und Lieferanten<br />

von IES betreuten Produkten gehören zwei der weltweit ist das IT-System auf Basis von SAP, das auf das neue<br />

am meisten verbreiteten Triebwerkstypen – die CFM56- Geschäftsmodell des Unternehmens abgestimmt wurde.<br />

3-, -5B- und 7B-Reihe und Pratt & Whitney PW4000. «Wir haben das System so weit verfeinert, dass wir jede<br />

42 Geschäftsmodellolut


Integrated Engine Solutions (IES)<br />

• Engine Maintenance<br />

• Engine Management<br />

• Engine Financing<br />

• Engine Parts Refurbishment<br />

• Engine Fleet Management<br />

• Engine Engineering &<br />

Condition Monitoring<br />

Fluggesellschaft aufnehmen können», erklärt Tim Talaat.<br />

«Alles, was ein Kunde braucht, ist ein PC mit Internet-<br />

Anschluss, um in Echtzeit auf seine Wartungsdaten<br />

zugreifen zu können. Sämtliche relevanten Informationen<br />

stehen nach der Übernahme in unser System sofort zur<br />

Verfügung.»<br />

Integrated Airline Solutions (IAS)<br />

• Fleet Technical Management<br />

• Maintenance Contracting<br />

• Line Maintenance<br />

• Base Maintenance<br />

• Heavy Maintenance<br />

• Aircraft Phase-In and Phase-Out<br />

• Aircraft Engineering<br />

• Aircraft Modification<br />

Integrated Component Solutions (ICS)<br />

• Component Management<br />

• Component Maintenance<br />

• Component Financing<br />

• Component Logistics<br />

• Component Loan,<br />

Exchange & Sales<br />

• 24/7 AOG Desk<br />

Die Unternehmensphilosophie<br />

«Unsere modulare Servicestrategie ist ausschliesslich<br />

auf die Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet», sagt Tim<br />

Talaat. «Das heisst, dass wir den jeweiligen Bedürfnissen<br />

mit der kostengünstigsten Lösung gerecht werden.<br />

Wir können daher nicht einfach nur unsere internen<br />

Lieferanten in Anspruch nehmen, wenn diese Leistun-<br />

Dieses leistungsstarke System basiert zwar auf einem gen für einen Kunden nicht das Richtige sind. Unsere<br />

zentralen Management technischer Aufzeichnungen eigenen Betriebe müssen ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Daten, es bietet aber auch die Möglichkeit, entspre- unter Beweis stellen. Wenn ein internes Angebot bei<br />

ions<br />

chende Informationen und Freigaben von Arbeitskarten Qualität, Preis und Durchlaufzeit mithalten kann, suchen<br />

an fern gelegenen Standorten zu erfassen. Auch wenn wir nicht nach einem anderen Lieferanten. Doch wenn<br />

anschliessend die Verarbeitung zentral erfolgt, kann es Sinn macht, setzen wir auch externe Anbieter ein.<br />

überall auf der Welt auf die Informationen zugegriffen So ist es manchmal unter Umständen besser, mit einem<br />

werden. So kann <strong>SR</strong> Technics mit diesem System exakt lokalen Lieferanten zusammenzuarbeiten, dem sowohl<br />

auf die technischen Belange von Dragonair in Hongkong die Airline als auch <strong>SR</strong> Technics vertrauen. Natürlich<br />

eingehen und die Flotte von easyJet mit ihrem immer werden auch Fälle unvermeidlich sein, in denen wir Joint<br />

grösser werdenden Netzwerk flexibel unterstützen. Die Ventures eingehen oder in Infrastrukturen investieren<br />

besondere IT-Lösung ist das zentrale Nervensystem für müssen, weil es keine qualitativ genügende Alternative<br />

das Leistungsangebot von <strong>SR</strong> Technics und verschafft gibt. Unsere Strategie der integrierten Dienstleistungen<br />

dem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber schliesst daher weitere Investitionen in Wartungsanla-<br />

anderen Anbietern von Wartungsleistungen, die nicht die gen nicht aus, wenn diese profitabel sind. Unser Joint<br />

Erfahrungen oder die Systeme für das hochkomplexe, Venture mit FASCO in China ist da sicherlich nur die<br />

globale Flottenmanagement besitzen.<br />

Spitze des Eisbergs.»<br />

Geschäftsmodell 43


15.17 Uhr,<br />

Inspektion beendet,<br />

Flug nach Nizza<br />

zum Einsteigen bereit


easyJet, die in Europa zu den führenden Fluggesellschaften<br />

im Tiefpreissegment zählt, hat sich zur viertgrössten<br />

Linienfluggesellschaft auf diesem Markt entwickelt. Ein<br />

wichtiger Teil dieser Erfolgsgeschichte ist die Zusammenarbeit<br />

mit <strong>SR</strong> Technics.<br />

Im August <strong>2005</strong> schlossen die beiden Unternehmen<br />

einen für die Flugzeugwartungsbranche wegweisenden<br />

Vertrag über die technische Gesamtbetreuung der<br />

Airbus A319-Flotte von easyJet ab. Diese zählt gegenwärtig<br />

64 Flugzeuge, bis 2008 soll deren Anzahl auf 120<br />

steigen. Die über zehn Jahre laufende Vereinbarung mit<br />

einem Volumen von einer Milliarde US-Dollar gehörte zu<br />

den grössten Aufträgen, die bis dahin von einer Fluglinie<br />

für die Wartung eines einzelnen Flugzeugtyps erteilt<br />

worden waren. Mit diesem Vertrag dürfte easyJet über<br />

die gesamte Vertragsdauer hinweg mehr als 25% der<br />

Wartungskosten für die A319-Flotte sparen. <strong>SR</strong> Technics<br />

ist auch für die technische Betreuung der 32 Flugzeuge<br />

zählenden Boeing 737-700-Flotte zuständig.<br />

Im Rahmen des neuen Zehnjahresvertrages erbringt<br />

<strong>SR</strong> Technics einen Vollservice, der von der Line-, Lightund<br />

Base-Maintenance, der Planung und Steuerung der<br />

gesamten Wartung, dem Engineering bis hin zu Komponentenwartung<br />

und Komponentenmanagement reicht.<br />

Kunden<br />

INTEGRIERTE LÖSUNGEN FÜR SENKRECHTSTARTER<br />

Die Unterstützung von easyJet erfolgt hauptsächlich aus<br />

Luton (durch easyTech, dem Wartungs-Joint Venture<br />

von <strong>SR</strong> Technics und easyJet), London-Stansted und<br />

Zürich. Dabei ist Luton für die normalen Wartungsarbeiten<br />

verantwortlich. Stansted und Zürich übernehmen<br />

mit Hilfe des von <strong>SR</strong> Technics eingesetzten leistungsfähigen,<br />

integrierten Systems das Datenmanagement der<br />

schnell wachsenden Flotte. Zudem ist <strong>SR</strong> Technics dank<br />

ihres internationalen Verbunds aus Aussenstationen und<br />

bewährten Lieferanten in der Lage, die Flugzeuge von<br />

easyJet dort zu betreuen, wo dies notwendig ist.<br />

Diese Flexibilität wird dadurch ermöglicht, dass <strong>SR</strong> Technics<br />

für bestimmte Vertragsleistungen selbst bestimmen<br />

kann, wie, wann und wo diese erbracht werden.<br />

Mit Hilfe moderner Wartungssysteme teilt <strong>SR</strong> Technics<br />

die nötigen Kontroll- und Wartungsarbeiten neu ein:<br />

Die Checks werden in jeweils gleich lange Blöcke von<br />

sechs Stunden Dauer aufgeteilt, womit sie genau in die<br />

Zeitspanne passen, in der die easyJet-Flugzeuge am<br />

Boden bleiben.<br />

Werfen Sie nun einen Blick hinter die Kulissen und<br />

verfolgen Sie einen Tag in der Betreuung der easyJet-<br />

Flotte.<br />

Kunden<br />

45


Auf dem hart umkämpften Markt für Billigflüge kann sich<br />

nur derjenige einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, der<br />

die eigenen Ressourcen, vor allem die Flugzeuge, maximal<br />

einsetzt. <strong>SR</strong> Technics und easyTech werden daran<br />

gemessen, inwieweit sie in der Lage sind, zur maximalen<br />

Einsatzdauer der easyJet-Flotte von 18 Stunden pro Tag<br />

beizutragen. Auch spielt die Fähigkeit von <strong>SR</strong> Technics,<br />

auf unvorhergesehene Situationen reagieren zu können,<br />

eine massgebliche Rolle.<br />

Mittwoch<br />

04:00 Die Störungen als Folge der Ausbesserungsarbeiten<br />

an der Start- und Landebahn in Luton sind nicht mehr<br />

spürbar. Es ist dunkel und kalt. Aber für den Wartungstechniker,<br />

dessen anstrengende Nachtschicht sich dem<br />

Ende zuneigt, gibt es noch reichlich zu tun.<br />

04:30 Maintenance Operations Control/MOC ist von der<br />

Abteilung Flugbetrieb davon unterrichtet worden, dass<br />

die Flugzeuge wegen ungewöhnlich niedriger Temperaturen<br />

früher als üblich aufgewärmt werden müssen. In ganz<br />

Europa werden die Techniker von Luton aus telefonisch<br />

angewiesen, bei vielen der 44 Boeing- und 64 Airbus-<br />

Flugzeuge von easyJet die Hilfstriebwerke zu starten<br />

und die Klima- und Heizungsanlagen einzuschalten. Die<br />

Beschäftigten bei MOC und den 16 Aussenstationen an<br />

Flughäfen, in denen die Flugzeuge über Nacht bleiben,<br />

sorgen an 365 Tagen im Jahr dafür, dass die Verpflichtungen<br />

von <strong>SR</strong> Technics gegenüber easyJet erfüllt werden.<br />

Sie gewährleisten, dass die nachts zu erfüllenden Wartungsaufgaben<br />

erledigt werden, damit easyJet tagsüber<br />

zuverlässig und sicher fliegen kann.<br />

05:00–06:30 Die Flugzeuge sind mittlerweile aufgewärmt<br />

und aufgetankt. Die Passagiere sind an Bord.<br />

Die erste Startwelle hebt von 16 Standorten in Grossbritannien<br />

und Kontinentaleuropa ab. Pünktlichkeit ist<br />

zu dieser Zeit oberstes Gebot, ansonsten kann der gesamte<br />

Flugplan für den Tag durcheinander geraten. Bei<br />

Wartezeiten von 20 bis 30 Minuten zwischen Ankunft<br />

46 Kunden<br />

EIN TAG IM LEBEN ...<br />

und Abflug gibt es kaum Gelegenheit, Verspätungen<br />

aufzuholen.<br />

08:45 Alle Flugzeuge in Europa sind in der Luft. Jetzt haben<br />

die Planungsabteilungen in Luton und Zürich die Möglichkeit,<br />

die Wartungsprotokolle der vergangenen Nacht zu<br />

prüfen. MOC, die 16 Aussenstationen und easyJet führen<br />

zusammen die Leistungskontrolle für den Vortag durch<br />

und erstellen die Planung für den nächsten Flugtag.<br />

09:00 Die Pläne für die nächste Nachtwartung werden<br />

besprochen. Die Wartungsaufgaben für die A319 von<br />

easyJet werden in Pakete gleicher Länge aufgeteilt und<br />

während der Nacht erledigt. Damit wird gewährleistet,<br />

dass bei diesen Flugzeugen mindestens für die ersten<br />

fünf Einsatzjahre keine Ausfallzeit entsteht. Eine komplexe<br />

planerische Herausforderung für <strong>SR</strong> Technics, wenn<br />

man bedenkt, dass sich gegenwärtig 64 Airbus-Maschinen<br />

im Dienst befinden und diese Zahl bis zum Jahr 2008<br />

auf 120 steigen soll.<br />

09:20 Die Sitzung geht zu Ende. Die Planung steht und<br />

es wird beraten, wie zusätzliche Wartungskapazitäten für<br />

ein nicht einsatzfähiges Flugzeug bereitgestellt werden<br />

können, das sich gegenwärtig in Stansted befindet.<br />

11:00 Die Zeit verrinnt. Die notwendigen administrativen<br />

Tätigkeiten verlangen angesichts der hektischen Betriebsamkeit<br />

von allen Beteiligten Zeit und Aufmerksamkeit.<br />

12:00 Die Arbeitsgruppe Flughafen trifft sich zu einer<br />

Besprechung, deren Thema die jüngsten Ankündigungen<br />

über eine Ausweitung des Netzes von easyJet und die<br />

Einrichtung zusätzlicher Strecken ist. In drei Monaten wird<br />

Mailand als neue Aussenstation hinzukommen, und spätestens<br />

Mitte des Sommers wird easyJet erstmals Ziele<br />

in Nordafrika, Kroatien und der Türkei anfliegen. easyTech<br />

wird angefragt, ob man den Wartungsdienst für diese<br />

neuen Ziele einrichten könne. «Selbstverständlich», lautet<br />

die Antwort. Und schon beginnt ein neues Aufbauprojekt.


13:00 MOC erhält einen Anruf vom Kapitän einer A319 in<br />

Prag. Er hat während des Starts bei Triebwerk Nummer<br />

1 eine Leistungsschwankung bemerkt und ist zu seinem<br />

Standplatz zurückgekehrt. MOC überprüft die Kontrollvorschriften<br />

des Herstellers nach möglichen Problemlösungen.<br />

14:00 Die wöchentliche Prüfung der technischen Verfügbarkeit<br />

beginnt. An der Konferenzschaltung nehmen die<br />

involvierten Beschäftigten von <strong>SR</strong> Technics in Grossbritannien<br />

und in der Schweiz teil. easyJet möchte darüber<br />

informiert werden, welche technischen Probleme im Lauf<br />

der Woche aufgetreten sind, wie sie behoben wurden<br />

und wie hoch die Kosten sein werden.<br />

14:30 Eine halbe Stunde nach Beginn wird die Sitzung<br />

unterbrochen. MOC meldet sich zum Triebwerkproblem<br />

in Prag. Damit das Flugzeug schnell wieder seinen Dienst<br />

aufnehmen kann, wird ein Triebwerkwechsel empfohlen.<br />

Die Instandstellungsplanung für nicht einsatzfähige Flugzeuge<br />

(Aircraft On Ground/AOG) beginnt.<br />

15:00 MOC beschliesst die Aufteilung der Arbeit der<br />

nächsten Nacht auf die Aussenstationen, in denen die<br />

Flugzeuge über Nacht bleiben werden. Die Aufgaben für<br />

die Routinewartung, für die spätere Mängelbehebung<br />

und für die Beantragung zusätzlicher Inspektionen sind<br />

vergeben. Viele Stationen müssen mit Flugzeugmaterial<br />

und Flugzeugteilen beliefert werden. Der Versand durch<br />

die Logistikzentren von <strong>SR</strong> Technics an die Stationen hat<br />

bereits begonnen.<br />

17:00 In Prag wächst der Zeitdruck. Das Austauschtriebwerk<br />

steht in Paris bereit und muss auf dem<br />

Landweg weitertransportiert werden. Aus Prag teilt die<br />

Wartungsabteilung unterdessen mit, dass die Hangars<br />

dort voll seien und man kein Personal mehr habe, das<br />

bei Triebwerkswechsel helfen könne. Um die Unterbrechungen<br />

so kurz wie möglich zu halten, muss easyTech<br />

eine Fremdfirma in Anspruch nehmen. Glücklicherweise<br />

kann ein Unternehmen, das bereits auf einem anderen<br />

Flughafen mit <strong>SR</strong> Technics zusammenarbeitet, noch für<br />

denselben Abend Techniker nach Prag entsenden.<br />

18:30 Der AOG-Plan steht. Das Triebwerk aus Paris ist<br />

unterwegs, acht Techniker fliegen von München und<br />

Düsseldorf nach Prag. Auf dem Prager Flughafen wird<br />

ein alter Hangar für die Arbeit am Flugzeug geöffnet.<br />

Ein Beispiel für grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />

erster Güte!<br />

20:00 Die MOC-Mitarbeiter der Nachtschicht haben übernommen<br />

und sorgen dafür, dass die letzten Flugstunden<br />

planmässig ablaufen. Immer noch gehen viele Anrufe ein,<br />

immer noch gibt es viel zu tun, denn schliesslich muss<br />

der Betrieb weiterlaufen und die Flugzeuge müssen ihren<br />

Bestimmungsort erreichen. Die Nachtschicht sorgt dafür,<br />

dass die im Tagesverlauf besprochenen Wartungsaufgaben<br />

planmässig erledigt werden und die Zeit am Boden<br />

so gut wie möglich genutzt wird.<br />

21:20 MOC wird telefonisch mitgeteilt, dass ein Flugzeug<br />

mit einem Defekt am Autopiloten nach Liverpool zurückkehrt.<br />

Die Techniker in Liverpool werden benachrichtigt<br />

und stehen schon bereit, als die Maschine ankommt. Das<br />

Problem wird durch Austausch eines defekten Bauteils<br />

schnell gelöst.<br />

23:59 Aus Prag wird gemeldet, dass das Triebwerk aus<br />

Paris eingetroffen ist. Zwei Techniker stehen schon bereit,<br />

die übrigen sechs werden bald da sein. Allerdings<br />

verschlechtert sich gerade das Wetter. Starker Schneefall<br />

und stürmischer Wind behindern die Mitarbeiter, aber sie<br />

schaffen es, das Flugzeug in den Hangar zu manövrieren.<br />

Bis zum frühen Morgen wollen sie die Maschine wieder<br />

flugbereit haben.<br />

24:00 In ganz Europa hat die nächtliche Wartung der<br />

Flugzeuge begonnen. Bei <strong>SR</strong> Technics und easyTech<br />

bereitet man sich auf einen neuen Tag vor.<br />

Kunden<br />

47


Ein weiterer <strong>SR</strong> Technics-Kunde ist die in Hongkong<br />

ansässige Gesellschaft Dragonair. Die Geschäftsbeziehung<br />

mit Dragonair ist Beleg dafür, dass grosse<br />

Entfernungen bei der globalen Erbringung integrierter<br />

technischer Dienstleistungen kein Hindernis darstellen.<br />

Dragonair wurde 1985 gegründet. Die Airline fliegt<br />

mittlerweile 23 Ziele in ganz China an und erweitert<br />

gegenwärtig ihr Streckennetz in ganz Asien. Die<br />

Flotte des Unternehmens besteht derzeit aus zwölf<br />

Maschinen des Typs Airbus A330–300, sechs A321<br />

und zehn A320. Hinzu kommen im Frachtbereich vier<br />

Boeing 747-200/-300 sowie je eine geleaste A300B4<br />

und eine Boeing 747-400. Wie die meisten modernen<br />

Fluggesellschaften betreibt auch Dragonair ihr Kerngeschäft<br />

mit einer kleinen Verwaltung und vergibt<br />

die nicht zum Kerngeschäft gehörenden Aufgaben an<br />

externe Spezialisten.<br />

Nach einer Ausschreibung im Jahr 2003 beschloss<br />

Dragonair, <strong>SR</strong> Technics mit der technischen Betreuung<br />

ihres wachsenden Bestands an Flugzeugen der Airbus-<br />

A320-Familie zu beauftragen. Damit entschied sich<br />

erstmals eine asiatische Airline für einen europäischen<br />

Wartungsanbieter, der immerhin in über 10 000 km<br />

Entfernung ansässig ist. Massgebend für die Entscheidung<br />

war die langjährige Erfahrung von <strong>SR</strong> Technics<br />

im technischen Management einer grossen Flotte in<br />

Europa. Der Vertrag mit Dragonair schliesst auch das<br />

Komponenten-Management ein.<br />

48 Kunden<br />

DEN DRACHEN FLIEGEN LASSEN<br />

Eine zentrale Herausforderung bei der Vereinbarung<br />

war, Dragonair die Flexibilität zu ermöglichen, die<br />

eigenen Kapazitäten dem veränderten Bedarf des<br />

asiatischen Marktes im Personenverkehr anzupassen.<br />

Zudem bedient Dragonair viele Flughäfen, an denen<br />

nur begrenzte Wartungsleistungen erbracht werden<br />

können. Damit erhält auch der Faktor Zuverlässigkeit<br />

eine besondere Bedeutung. Zur Unterstützung vor Ort<br />

platzierte <strong>SR</strong> Technics zwei Teams in Hongkong: Vier<br />

Mitarbeiter kümmern sich um das technische Flottenmanagement<br />

und fünf um die Bewirtschaftung der<br />

Komponenten- und Materialbestände.<br />

Der Aufgabenbereich des ersten Teams umfasst die<br />

kurz-, mittel- und langfristige Planung aller Wartungsintervalle<br />

sowie die Gewährleistung der technischen<br />

Zuverlässigkeit und die kontinuierliche Kontrolle der<br />

technischen Leistungsfähigkeit der Flotte. Die zweite<br />

Gruppe kümmert sich um die Steuerung des Bestands<br />

an Komponenten und Ersatzteilen. Dies umfasst auch<br />

die Vorbereitung von Bausätzen vor einer Inspektion<br />

und die Aufbereitung der zugehörigen Unterlagen.<br />

<strong>SR</strong> Technics trägt in Absprache mit dem Dragonair-Engineering<br />

die technische Gesamtverantwortung. Dazu<br />

zählen auch Abschluss und Überwachung von Verträgen<br />

mit Drittanbietern – dies zusammen mit einem lokalen<br />

Anbieter, der vor Ort selbst Leistungen wie Flugzeugwartung<br />

und -überholung erbringt. Das Wartungskontrollzentrum<br />

von <strong>SR</strong> Technics in Zürich ist rund um die Uhr<br />

über Internet, Telefon und Telex erreichbar. Es liefert


statistische Daten, leistet IT-Unterstützung und gibt<br />

ausführlichen Support bei der Behebung von Problemen.<br />

Die Datenaufzeichnungen der Flugzeuge stehen auch<br />

dem lokalen Wartungsanbieter in Hongkong zur Verfügung.<br />

Die lokalen Aufsichtsbehörden führen jährlich eine<br />

Prüfung der involvierten <strong>SR</strong> Technics-Organisation in<br />

Zürich durch.<br />

Einer der wichtigsten Aspekte in der Arbeit von<br />

<strong>SR</strong> Technics ist die Line Maintenance, also die Kontrollen<br />

und Arbeiten zwischen der Landung und dem nächsten<br />

Start eines Flugzeugs. Hierzu zählt die Bereithaltung<br />

von Spezialistenteams, die auf Abruf eingesetzt werden<br />

können.<br />

Die Störungserkennung und -behebung durch <strong>SR</strong> Technics<br />

bringt Dragonair einen grossen zusätzlichen Nutzen, da<br />

auf diese Weise die Zuverlässigkeit der Flotte erheblich<br />

gesteigert wird. Die Techniker an den Aussenstationen<br />

können bei Flugzeugproblemen auf das leistungsfähige<br />

IT-System von <strong>SR</strong> Technics zugreifen. Sie können so<br />

sämtliche Daten des betroffenen Flugzeugs aufrufen<br />

und haben auch Zugriff auf die Daten von <strong>SR</strong> Technics<br />

über ähnliche Flugzeugtypen. Dieser Zugriff auf ein leistungsfähiges,<br />

zentrales Informationssystem erlaubt eine<br />

schnellere und effizientere Problemlösung und bewirkt,<br />

dass betroffene Flugzeuge innerhalb kürzester Zeit wieder<br />

in die Luft gehen können. Letztlich ist es eine der<br />

Hauptaufgaben von <strong>SR</strong> Technics, die Problemlösungsfähigkeit<br />

der in der Line Maintenance tätigen Mitarbeiter<br />

und somit auch die betriebliche Effizienz zu verbessern.<br />

Die Techniker von <strong>SR</strong> Technics werden alle 12 bis 18<br />

Monate zwischen Zürich und Hongkong ausgetauscht,<br />

damit sie ihre Kenntnisse und Erfahrungen im Unternehmen<br />

und an die Kunden weitergeben können.<br />

Die Bewirtschaftung der Komponenten für die Dragonair-Flotte<br />

erfolgt durch eine massgeschneiderte, ganzheitliche<br />

Lösung. <strong>SR</strong> Technics steuert und überwacht<br />

die Bereitstellung und den Transport von Vorräten sowie<br />

Reparaturen und Logistik für Ersatzteile, Flugzeugkomponenten<br />

und Verbrauchsmaterial. Dabei werden die<br />

vorhandene Lieferantenstruktur von Dragonair und der<br />

benötigte Leistungsumfang berücksichtigt. So kann<br />

Dragonair den Kapitaleinsatz beschränken und die eigenen<br />

Risiken minimieren.<br />

Durch die Eingliederung der eigenen Dienstleistungen<br />

in den Dragonair-Betrieb hat <strong>SR</strong> Technics für die Airline<br />

den Arbeitsaufwand verringert, Kosten gespart und<br />

gleichzeitig die Effizienz der Flotte erhöht. Schlüsselfaktor<br />

in diesem Konzept ist der Umstand, dass jedes<br />

der von <strong>SR</strong> Technics angebotenen Lösungspakete ganz<br />

präzis auf die Risikoneigung und die Lieferantenstruktur<br />

der Fluggesellschaft zugeschnitten wird.<br />

Kunden<br />

49


16.52 Uhr,<br />

Zimmer 267,<br />

Training in vollem<br />

Gang


Die Marke <strong>SR</strong> Technics ist in der Luftfahrt für Qualität<br />

und Zuverlässigkeit bekannt – ein klares Indiz für die Qualifikation<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens.<br />

Ein wichtiger Grund dafür ist die Bedeutung,<br />

die <strong>SR</strong> Technics der persönlichen Weiterentwicklung<br />

ihrer Mitarbeitenden auf allen Hierarchiestufen beimisst.<br />

Die Schwerpunkte bilden internationale Austauschprogramme,<br />

fortlaufende operative Verbesserungen, Führungskräfteschulungen<br />

und erstklassiges Training.<br />

Seit der Einführung der drei integrierten Geschäftsbereiche<br />

IAS, ICS und IES fördert <strong>SR</strong> Technics die Integration<br />

mit dem konzernweiten Austausch von Mitarbeitenden.<br />

Im Rahmen dieses Programms wurden im Jahr <strong>2005</strong><br />

über 60 Beschäftigte aller Ebenen versetzt – für Projekte,<br />

längere Arbeitseinsätze oder aber auf Dauer. Dieses<br />

Konzept der «gegenseitigen Befruchtung» erweist<br />

sich bereits als erfolgreich; es stärkt nicht nur die Beziehungen<br />

zwischen den einzelnen Standorten, sondern<br />

fördert auch eine einheitliche, standortübergreifende<br />

Arbeitsweise.<br />

Die Beschäftigten werden auch bei einem Programm<br />

zur Erzielung von fortlaufenden operativen Verbesserungen<br />

miteinbezogen, das <strong>2005</strong> in der Schweiz gestartet<br />

wurde und im laufenden Jahr konzernweit umgesetzt<br />

werden soll. Im Rahmen dieses Programms sollen die<br />

Beschäftigten Vorschläge zur Verbesserung von Arbeitsabläufen,<br />

Lösung von Problemen oder Kostensenkung<br />

machen. Jede neue Idee wird zentral geprüft und bei<br />

Eignung realisiert.<br />

Die Wertvorstellungen von <strong>SR</strong> Technics<br />

Die ganzheitliche Strategie des Unternehmens gründet<br />

unter anderem auf den Wertvorstellungen, die<br />

hinter der Marke <strong>SR</strong> Technics stehen. Sie gliedern<br />

sich in die Bereiche Sicherheit, Qualität, Mitarbeiter,<br />

Kunden, Ethik, Kommunikation und Gesellschaft. Im<br />

Jahr <strong>2005</strong> wurden im Rahmen des Programms «Be<br />

The Brand» durchschnittlich 15% der Beschäftigten an<br />

Mitarbeiter<br />

ERSTKLASSIGE CREW<br />

allen Standorten gefragt, wie gut die Wertvorstellungen<br />

verstanden und bei der täglichen Arbeit berücksichtigt<br />

werden. Zudem können die Beschäftigten bei Umfragen<br />

dieser Art Verbesserungsvorschläge unterbreiten.<br />

Das lokale Management sorgt für die Umsetzung von<br />

guten Vorschlägen.<br />

Seit <strong>2005</strong> wird die Einhaltung der Wertvorstellungen<br />

durch die Beschäftigten mit Hilfe des Programms<br />

«Brand Excellence Award» gewürdigt. Wer die Wertvorstellungen<br />

in besonderer Weise in seine Tätigkeit<br />

integriert, kann von den Kolleginnen und Kollegen für<br />

den Preis vorgeschlagen werden. Im Jahr <strong>2005</strong> wurden<br />

36 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgezeichnet.<br />

Von den 36 Preisträgern<br />

erhielten Larry Rooney aus<br />

Irland und Cesar Camenzind<br />

aus der Schweiz als besondere<br />

Auszeichnung den<br />

«Chairman’s Brand Excellence<br />

Award». Larry Rooney<br />

wurde wegen seines<br />

Larry Rooney<br />

grossen Engagements und<br />

seines Einsatzes zur Erfüllung der Kundenbedürfnisse<br />

von Kolleginnen und Kollegen in seiner eigenen Abteilung<br />

und anderen Abteilungen gewählt. Larry ist immer<br />

wieder kurzfristig eingesprungen, um die rechtzeitige<br />

Rückgabe von Flugzeugen an Kunden zu ermöglichen.<br />

Einer der Kunden war derart beeindruckt, dass er Larry<br />

wegen dessen herausragender Arbeit ein persönliches<br />

Dankesschreiben sandte. Ein<br />

Flugzeug dieses Kunden war<br />

mit Problemen an einem<br />

Wochenende gelandet, an<br />

dem Larry eigentlich frei<br />

hatte. Larry sprang ein und<br />

sorgte dafür, dass die Maschine<br />

rechtzeitig in den Einsatz<br />

zurückkehren konnte.<br />

Cesar Camenzind<br />

Mitarbeiter<br />

51


Cesar Camenzind tat sich durch eine bemerkenswerte<br />

Idee hervor. Zunächst analysierte er den Waschvorgang<br />

für Triebwerke des Typs CFM56-5C4. Dann entwickelte<br />

und baute er eine neue Wascheinrichtung, mit der sich<br />

der Waschvorgang verbessern lässt und sich Kosten einsparen<br />

lassen. Dank seines zukunftsorientierten Denkens<br />

können diese Triebwerke jetzt bei <strong>SR</strong> Technics gereinigt<br />

werden, ohne dass beim Waschvorgang die Schmierstoffe<br />

von den Fanschaufeln weggewaschen werden.<br />

Damit gehören auch die N1-Vibrationen, die vielerlei Probleme<br />

verursachen, der Vergangenheit an. Ausserdem<br />

ist diese neue Einrichtung mit geringfügigen Änderungen<br />

auch für andere Triebwerktypen verwendbar.<br />

Im Jahr <strong>2005</strong> wurde in der Schweiz das Leadership-<br />

Programm für Führungskräfte gestartet, mit dem die<br />

Wertvorstellungen des Unternehmens noch stärker in<br />

das Bewusstsein der Mitarbeitenden gerückt werden<br />

sollen. Vorgesetzte auf allen Hierarchieebenen wurden<br />

in der Anwendung von Führungsgrundsätzen im Tagesgeschäft<br />

geschult. Das vom Chief Executive Officer des<br />

Konzerns geleitete Programm wird 2006 auf alle Standorte<br />

ausgedehnt.<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Die Aus- und Weiterbildung ist ein Schlüsselelement der<br />

Personalpolitik von <strong>SR</strong> Technics. Ziel ist es, die Mitarbeitenden<br />

zu befähigen, flexibel auf die Bedürfnisse der<br />

Kunden reagieren zu können und ihnen die gewünschten<br />

individuellen Lösungen anzubieten. Als einer der führenden<br />

Anbieter technischer Schulungen und hochwertiger<br />

Ausbildungsprogramme hat <strong>SR</strong> Technics die Gruppe<br />

«Technische Aus- und Weiterbildung» ins Leben gerufen.<br />

Deren Aufgabe ist es, die an den einzelnen Standorten<br />

verfügbaren Kurse und Lehrpläne zu koordinieren. An den<br />

grösseren Standorten führt <strong>SR</strong> Technics Kurse für angehende<br />

Flugzeugtechniker durch. Im Rahmen des Lehrlingsprogramms<br />

in der Schweiz, das eines der grössten<br />

seiner Art ist, werden 160 Jugendliche in verschiedenen<br />

Berufsrichtungen zu Fachkräften ausgebildet.<br />

Den Bedürfnissen der Vollzeitbeschäftigten entsprechend<br />

finden die Ausbildungskurse bis zur Abschlussprü-<br />

52 Mitarbeiter<br />

fung berufsbegleitend statt. Das Fächerspektrum reicht<br />

von Projekt- und Prozessmanagement über Englisch und<br />

Mathematik bis hin zur Buchführung. Die Kurse sind für<br />

jene Beschäftigten von <strong>SR</strong> Technics gedacht, die schon<br />

bestimmte Qualifikationen erworben haben, sich jedoch<br />

für ihr berufliches Fortkommen weiterbilden oder etwas<br />

für ihre persönliche Entwicklung tun wollen.<br />

Für die im Schichtbetrieb tätigen Beschäftigten wird der<br />

Unterricht auch via Internet angeboten. Dazu sind an den<br />

grösseren Standorten von <strong>SR</strong> Technics in Grossbritannien<br />

und Irland so genannte «offene Lernzentren» eingerichtet<br />

worden. Neben flugzeugspezifischen Fächern<br />

können auch Kurse für Führungsstil, Zeitmanagement<br />

und PC-Programme belegt werden.<br />

Die Leitidee der Sicherheit – einer der Kernwerte<br />

von <strong>SR</strong> Technics – wird durch Kurse zur Schärfung<br />

des Bewusstseins der Beschäftigten für die Kosten<br />

menschlichen Fehlverhaltens zusätzlich gestärkt. Grundlage<br />

hierfür ist ein von der Europäischen Agentur für<br />

Flugsicherheit ausgearbeiteter Unterricht in Faktoren,<br />

die Fehler am Arbeitsplatz verursachen könnten. Dazu<br />

gehören Müdigkeit, schlechte Beleuchtung oder eine<br />

unzureichende Übergabe beim Schichtwechsel. Diese<br />

Kurse sind zwar in erster Linie für Mitarbeiter in den produktiven<br />

Bereichen konzipiert, bei <strong>SR</strong> Technics werden<br />

sie aber auch von den Büromitarbeitenden absolviert.<br />

Mit Blick auf die Zukunft nahmen im Jahr <strong>2005</strong> über 20<br />

Beschäftigte aus allen Standorten des Unternehmens an<br />

einem gemeinsamen Managementprogramm teil, in dessen<br />

Rahmen besonders befähigte Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter bei <strong>SR</strong> Technics gefördert werden sollen. Das<br />

Programm umfasste drei separate Module von jeweils einer<br />

Woche. Dazu gehörte zwischen den letzten zwei Modulen<br />

auch ein Gruppenprojekt, bei dem mehrere Teams eine<br />

konkrete Problemstellung aus der <strong>SR</strong> Technics-Praxis zu<br />

lösen hatten. Ein zusätzlicher Nutzen war die Gelegenheit,<br />

Kontakte und Beziehungen zu Kolleginnen und Kollegen<br />

aus anderen Unternehmensteilen, Ländern und Kulturkreisen<br />

zu etablieren. Derzeit wird geprüft, ob das Programm<br />

künftig jedes Jahr durchgeführt werden soll.


18.43 Uhr,<br />

PW4000 überholt,<br />

Komponenten ersetzt


21.13 Uhr,<br />

A340 gelandet,<br />

auf dem Weg<br />

zum Gate


A320-Familie (A320 FAM): Bezeichnet Flugzeuge des Typs<br />

Airbus A318, A319, A320 und A321.<br />

A-Check: Der häufigste regelmässige Check, der bei Flugzeugen<br />

durchgeführt wird (neben dem Check vor jedem<br />

Abflug und dem täglichen Check). A-Checks erfolgen im<br />

Allgemeinen alle 8 bis 12 Wochen und werden auch als<br />

Light-Maintenance-Checks bezeichnet. Diese Checks können<br />

durchnummeriert werden. So gehören z. B. zu einem<br />

2A-Check einige Aufgaben mehr als zu einem 1A-Check.<br />

Aircraft Availability – Flugzeugverfügbarkeit: Die Zeit,<br />

die ein Flugzeug für den Flugdienst zur Verfügung stand;<br />

wird üblicherweise in Prozent angegeben.<br />

Aircraft On Ground (AOG): Wenn ein Flugzeug aus technischen<br />

Gründen nicht fliegen darf, bezeichnet man es<br />

als AOG. Damit das Flugzeug repariert und so schnell wie<br />

möglich wieder in Betrieb gehen kann, erfolgt eine Dringlichkeitsanforderung<br />

für Komponenten oder technische<br />

Unterstützung.<br />

Aircraft Phase-In: Wenn ein neues oder gebrauchtes Flugzeug<br />

erstmals an einen Betreiber ausgeliefert wird, muss die<br />

Fluggesellschaft selbst oder ihr Wartungspartner in ihrem<br />

Wartungsplanungs- und -kontrollsystem sämtliche Teilenummern,<br />

Seriennummern und Wartungsplanungsdokumente<br />

für alle Komponenten erfassen. Hierzu gehören auch die<br />

bisherigen Flugstunden und Flugzyklen jeder Komponente<br />

sowie die bereits aufgelaufene Zeit bei allen installierten<br />

Teilen mit begrenzter Lebensdauer.<br />

Aircraft Phase-Out: Gegenteil des Phase-In; erfolgt beim<br />

Verkauf oder Leasing eines Flugzeugs an einen anderen<br />

Betreiber. Die Vorgängergesellschaft oder ihr Wartungspartner<br />

muss alle fortlaufend aktualisierten Phase-In-Daten<br />

übergeben. Auf diese Weise werden alle aufgelaufenen<br />

Zeiten und Wartungsereignisse erfasst. Dieser Begriff<br />

bezeichnet die Arbeiten an der Maschine, Triebwerken und<br />

Komponenten, die zur Erfüllung der Rückgabebedingungen<br />

Glossar<br />

FLUGS VERSTANDEN<br />

(bei Leasing) bzw. der Abnahme-/Lieferbedingungen (beim<br />

Verkauf) durchgeführt werden.<br />

Airworthyness Authority – Luftfahrtbehörde: Eine staatliche<br />

Stelle, die für die Beaufsichtigung verschiedener Aspekte der<br />

zivilen Luftfahrt innerhalb eines Staatsgebietes (und in einigen<br />

Fällen auch darüber hinaus) zuständig ist. Zu den Aufgaben<br />

gehören unter anderem die Luftverkehrskontrolle (wenn diese<br />

nicht in Eigenregie erfolgt, wird sie zumindest überwacht), die<br />

Beaufsichtigung des Flugbetriebs, der Flugzeugregistrierung, die<br />

Überwachung von Herstellern sowie alle Fragen der Sicherheit.<br />

So hat die US-amerikanische Federal Aviation Administration<br />

(FAA) beispielsweise nicht nur darum ganz erheblichen Einfluss,<br />

weil die Vereinigten Staaten besonders viele zivile Flugzeuge<br />

im In- und Ausland in Betrieb haben, sondern auch, weil in den<br />

USA viele Hersteller von Flugzeugen, Triebwerken, zugehörigen<br />

Komponenten und Ausrüstungsteilen ansässig sind.<br />

Approved Standard – Genehmigter Standard: Bezeichnet<br />

einen Standard für die Fertigung, die Konstruktion, die<br />

Wartung oder die Qualitätskontrolle, der von der zuständigen<br />

Behörde genehmigt wurde.<br />

Auxiliary Power Unit (APU) – Hilfsturbine: Eine kleine Turbine,<br />

die üblicherweise am Heck des Flugzeugs montiert ist<br />

und zusätzliche Energie für den Bordbetrieb liefert (z. B. für<br />

Elektrik, Hydraulik, Klimatisierung, Starten der Triebwerke).<br />

Im Normalfall kommt das Aggregat nur dann zum Einsatz,<br />

wenn sich die Maschine am Boden befindet und die Haupttriebwerke<br />

ausgeschaltet sind. An einigen Flughäfen ist der<br />

Betrieb der Hilfsstromaggregate (meist aus Umweltschutzgründen)<br />

nicht zulässig.<br />

Avionics – Avionik: Moderne Passagierflugzeuge sind stark<br />

automatisiert und auf Computerunterstützung angewiesen.<br />

Häufig sagt man, sie hätten «gläserne Cockpits» (im<br />

Gegensatz zu den altmodischen Analoginstrumenten). Die<br />

zahlreichen Elektronikgeräte wie die verschiedenen Rechner<br />

selbst sowie Schnittstellen, Displaygeneratoren, Sensoren,<br />

Signalverteiler werden allgemein als Avionik bezeichnet.<br />

Glossar<br />

55


C-Check: Nach einem A-Check der nächst häufige Check,<br />

der im Allgemeinen alle 12 bis 18 Monate stattfindet. Auch<br />

diese Checks können durchnummeriert werden.<br />

Component Maintenance – Komponentenwartung: Komponentenwartung<br />

bedeutet, nicht mehr benutzbare («unserviceable»)<br />

Komponenten eines Flugzeugs wieder in einen<br />

lufttauglichen Zustand zu versetzen. Diese Wartung kann<br />

intern oder extern durchgeführt werden und folgende Aufgaben<br />

jeweils einzeln oder miteinander kombiniert umfassen:<br />

Reparatur, Überholung, Test, Modifikation, Inspektion und<br />

Rezertifizierung. Auch der Einbezug von Lufttüchtigkeitsanweisungen<br />

gehört zu den Komponentenwartungsleistungen.<br />

Komponentenwartungsleistungen erfüllen die Lufttüchtigkeitsanforderungen<br />

der für die Fluggesellschaft zuständigen<br />

Behörde und erfolgen im Einklang mit den Vorgaben des Lieferanten<br />

oder Verkäufers beziehungsweise des betreffenden<br />

Komponentenwartungshandbuchs.<br />

Component Management – Komponentenmanagement:<br />

Das Komponentenmanagement umfasst das Reparaturzyklusmanagement,<br />

das Lagerbestandsmanagement, das<br />

technische Komponentenmanagement und das Garantie-<br />

spätungen entstehen, enthält der Konsignationsbestand die<br />

wichtigsten Komponenten, die wahrscheinlich in einem kurzen<br />

Zeitrahmen erforderlich sind. Welche Komponenten sich<br />

im Konsignationsbestand befinden, hängt weitgehend vom<br />

Leistungsverhalten und von den betrieblichen Erfordernissen<br />

eines Betreibers ab.<br />

Component – Komponente: Bezeichnet eine Umlaufkomponente<br />

(Rotable) oder eine reparierbare, wieder verwendbare<br />

Komponente. Flugzeugkomponenten, deren Wartungsintervalle<br />

einzeln und getrennt von den Wartungsintervallen<br />

des Flugzeugs selbst terminiert werden müssen.<br />

Cycle – Zyklus: Zyklus bezeichnet einen Start und die anschliessende<br />

Landung eines Flugzeugs. Häufig werden Wartungsintervalle<br />

und Lebensdauer für Räder, Reifen, Bremsen<br />

und andere Teile aufgrund der Zyklen berechnet.<br />

D-Check: Eine grosse Überholung des Flugzeugs sowie vieler<br />

seiner Komponenten. Wird im Allgemeinen alle 5 bis 8<br />

Jahre durchgeführt. Wird häufig auch als Heavy (auch Major<br />

oder Base) Maintenance bezeichnet.<br />

management. Darüber hinaus sorgt dieser Dienst für eine Deferred Defect Rectification – Instandsetzungsbedürf-<br />

höhere Zuverlässigkeit (Auswertung von Unterlagen über die tige Mängel: Fehler oder Mängel an einem Flugzeug, die<br />

echnic<br />

Komponentenhistorie, Analyse von Modifikationsvorschlä- keine sofortigen Massnahmen erfordern, sondern deren<br />

gen usw.) und sichert die Verfügbarkeit von austauschbaren Instandsetzung auf einen späteren Zeitpunkt verschoben<br />

und qualitativ gleichwertigen Komponenten.<br />

werden kann. Ein solcher Status wird nur für einen streng<br />

begrenzten Zeitraum erteilt, und die Instandsetzung muss<br />

Consignment Stock – Konsignationsbestand: Der Kon- vor Verstreichen dieser Frist erfolgen.<br />

signationsbestand ist der an der Hauptbasis einer Fluggesellschaft<br />

oder einem anderen Ort gehaltene Bestand an EASA (European Aviation Safety Agency) – Europäische<br />

Komponenten. Die Komponenten gehören dabei nach wie Agentur für Flugsicherheit: Legt allgemeine Sicherheits- und<br />

vor <strong>SR</strong> Technics. Damit nicht aus technischen Gründen Ver- Umweltstandards auf europäischer Ebene fest. Zu ihren Verant-<br />

56 Glossar


wortlichkeiten gehören die Formulierung von Sicherheitsvorschriften<br />

sowie die technische Beratung für die europäischen<br />

Institutionen und Mitgliedstaaten, Inspektionen, Sicherheitsund<br />

Umwelttypenbescheinigungen für Flugzeuge, Triebwerke<br />

und Flugzeugteile, Genehmigung und Beaufsichtigung von<br />

Flugzeugentwicklungsunternehmen in aller Welt sowie von<br />

Produktions- und Wartungsunternehmen ausserhalb der EU,<br />

die Erhebung von Daten sowie die Analyse und Forschung zur<br />

Verbesserung der Sicherheit im Flugverkehr.<br />

easyTech: easyTech ist ein Joint Venture-Betrieb in London-<br />

Luton von <strong>SR</strong> Technics und easyJet, der Wartungsleistungen<br />

für die Fluggesellschaft easyJet erbringt. Dieses Gemeinschaftsunternehmen<br />

trägt die Bezeichnung <strong>SR</strong> Technics<br />

easyTech Limited – und <strong>SR</strong> Technics ist daran zu 75%<br />

beteiligt.<br />

Engine Condition Monitoring (ECM) – Triebwerküberwachung:<br />

Bei Triebwerken werden Werkstatt-«Besuche»<br />

heute normalerweise zustandsabhängig disponiert. Um<br />

den Zustand eines am Flugzeug installierten Triebwerks<br />

(On-Wing) festzustellen, werden verschiedene Parameter<br />

regelmässig überwacht und zum Vergleich mit Normvorga-<br />

ben, die in einer speziellen PC-Software gespeichert sind,<br />

ally<br />

in grafischer Form dargestellt. Durch den Vergleich von<br />

aktuellen Parametern mit vorhergehenden Werten sowie<br />

einer Gegenüberstellung mit gespeicherten Normvorgaben<br />

lässt sich der Austausch eines Triebwerks mit einer gewissen<br />

Genauigkeit vorhersagen. Zusammen mit ergänzenden<br />

Verfahren wie z.B. der Untersuchung von Schmierölproben<br />

oder Partikeln in Filterelementen sowie dem Einsatz von<br />

Boreskopen, mit denen sich verschiedene interne Teile im<br />

On-Wing-Zustand in der Maschine überprüfen lassen, kann<br />

eine ziemlich genaue Planung von Servicearbeiten an Triebwerken<br />

erfolgen.<br />

Engine Engineering – Triebwerk-Engineering: Die Auswertung<br />

und das Erstellen individueller Arbeitspakete für das<br />

Triebwerk eines Kunden.<br />

Engine Financing – Triebwerkfinanzierung: Die Triebwerkfinanzierung<br />

bedeutet die Inanspruchnahme von Materialaustauschdiensten<br />

(Bereitstellung von Lagerbeständen) sowie<br />

den Leasingdienst für Triebwerke, mit denen die Verfügbarkeit<br />

von Ersatzteilen für Kunden gewährleistet wird.<br />

Engine Fleet Management – Triebwerk-Flottenmanagement:<br />

Das Triebwerk-Flottenmanagement umfasst die<br />

Überwachung von Trends bei Triebwerken (Auswertung<br />

des Leistungsverhaltens eines Triebwerks im montierten<br />

Zustand), die Trendanalyse und die Empfehlung von Wartungsmassnahmen<br />

im montierten Zustand. Mit dem Triebwerkflottenmanagement<br />

wird im Wesentlichen das Ziel verfolgt,<br />

für jedes einzelne Triebwerk den am besten geeigneten<br />

Plan für einen Austausch festzulegen.<br />

Engine Maintenance – Triebwerkwartung: Wartungsar beiten<br />

im demontierten Zustand, die in einer Werkstatt durchgeführt<br />

werden. Hierzu gehören die Überholung und Reparatur<br />

kompletter Triebwerke, Module, Zubehörteile und Triebwerkeinsätze,<br />

die Reparatur von Triebwerkkomponenten, das<br />

Testen von Triebwerk und Zubehör, der Einbezug von Service<br />

Bulletins und Lufttüchtigkeitsanweisungen, Kampagnen und<br />

Modifikationen sowie das Management des gesamten Reparaturzyklus.<br />

Engine Management – Triebwerkmanagement: Das<br />

Triebwerkmanagement umfasst das Management des<br />

Werkstattbesuchs, die Engineeringaktivitäten, das Triebwerk<br />

flottenmanagement, die Unterstützung durch das<br />

Glossar<br />

57


On-Wing- und das Feldteam (24 Stunden am Tag/365 Tage<br />

im Jahr), das Garantiemanagement (einschliesslich Spezialberichten,<br />

Ereignisanalysen mit Kunden und den Herstellern<br />

von Originalteilen), das Datenmanagement, den Austausch<br />

und den Transport von Triebwerken sowie den<br />

Zugang zum Wartungskontrollzentrum rund um die Uhr und<br />

an 365 Tagen im Jahr.<br />

Federal Aviation Administration (FAA): Die Luftfahrtbehörde<br />

der USA.<br />

Federal Aviation Regulation (FAR): Von der FAA herausgegebene<br />

Vorschriften.<br />

Fleet Technical Management – Technisches Flotten management:<br />

Als technisches Flottenmanagement be zeichnet<br />

man Aufgaben wie Terminierung von Wartungsarbeiten,<br />

Bewertung von Lufttüchtigkeitsanweisungen und Service<br />

Bulletins, Überwachung von Kosten und Zuverlässigkeit<br />

der Wartung, Massnahmen zur Eskalation von Wartungsintervallen<br />

usw. Dies kann sich auch auf einen Wartungspartner<br />

beziehen, der die technische Verantwortung für eine<br />

Flotte trägt.<br />

Heavy Maintenance Visit (HMV) – Grossüberholung: Der<br />

Wartungs-«Besuch» zur Durchführung eines D-Checks oder<br />

ähnlicher umfangreicher Arbeiten.<br />

Integrated Airline Solutions (IAS): Das gesamte Leistungsangebot<br />

von <strong>SR</strong> Technics für Fluggesellschaften. (Siehe hierzu<br />

auch das Kapitel über das Geschäftsmodell von <strong>SR</strong> Technics.)<br />

Integrated Component Solutions (ICS): Das gesamte Leistungsangebot<br />

von <strong>SR</strong> Technics für Komponenten. (Siehe hierzu<br />

auch das Kapitel über das Geschäftsmodell von <strong>SR</strong> Technics.)<br />

Integrated Engine Solutions (IES): Das gesamte Leistung-<br />

sangebot von <strong>SR</strong> Technics für Triebwerke. (Siehe Kapitel<br />

über das Geschäftsmodell von <strong>SR</strong> Technics.)<br />

Integrated Maintenance Services: Wartungsdienste, die<br />

für eine Airline durch einen Wartungspartner wie <strong>SR</strong> Technics<br />

erbracht werden. Diese Dienste können von dem Wartungspartner<br />

selbst durchgeführt oder an andere zuverlässige<br />

Lieferanten vergeben werden. In diesem Falle übernimmt der<br />

Wartungspartner die Beaufsichtigung und «Integration» aller<br />

Aspekte der für die Fluggesellschaft erbrachten Leistungen.<br />

Flight Hour – Flugstunde: Bezugsgrösse für die Messung Integrated Service Provider – Integrierter Dienstleister:<br />

der<br />

peakin<br />

Betriebsdauer, bevor Wartungsarbeiten fällig werden. Ein Wartungspartner, der für alle technischen Leistungen<br />

Die Flugstunde gibt eine geflogene Zeitstunde an.<br />

für eine Fluggesellschaft verantwortlich ist. Diese Dienste Dienst Dienste<br />

können von dem Wartungspartner partn selbst selbst durchgeführt oder<br />

Ground Time – Standzeit: Sta : Ausdruck für die gesamte ge<br />

an andere ndere zuverlässige Lieferanten vergeben vergeben werden.<br />

Zeit, die die ein ein Flugzeug Flugzeug für für einen bestimmten Wartungscheck<br />

Wartungschec<br />

benötigt. tigt.<br />

International Bureau Of Of Aviation:<br />

Aviation: Die IBA IBA Group Group wurde<br />

wurd<br />

im m Jahre Jahre 1988 1988 gegründet gegründet und und ist ist ein ein Beratungsunternehmen,<br />

Beratungsunternehmen,<br />

Beratungsunternehme<br />

Heavy Maintenance – Grossüberholung:<br />

Grossüberholu Siehe D-Check<br />

das völlig völlig unabhängig von von Finanzinstitutionen, Leasinggesel-<br />

Leasinggese<br />

und und Heavy Heavy Maintenance Maintenance Visit.<br />

Visit.<br />

lschaften, Herstellern Herstellern oder oder Lieferanten Lieferanten ist.<br />

ist.<br />

58 Glossar Glossa Glossar


Inventory Technical Management – Technisches Bestands<br />

management: Das technische Management für den<br />

Komponentenbestand zur Unterstützung der Flotte einer<br />

Fluggesellschaft.<br />

Landing Gear – Fahrwerk: Die komplette Baugruppe, bestehend<br />

aus Streben, Rädern, Bremsen, Steuermechanismus<br />

usw., mit dem sich ein Flugzeug am Boden fortbewegen und<br />

steuern lässt.<br />

Light Maintenance: Siehe A-Check.<br />

Line-Engineer: Ein amtlich zugelassener Techniker, der<br />

Line-Maintenance-Funktionen wahrnehmen darf.<br />

Line Maintenance: Arbeiten, die üblicherweise während des<br />

täglichen Flugbetriebs durchgeführt werden, beispielsweise<br />

tägliche Checks vor und zwischen Flügen.<br />

Maintenance Control Centre (MCC) – Wartungskontrollzentrum<br />

/ Maintenance Operations Control (MOC)<br />

– Wartungsbetriebskontrolle: Eine Stelle bei einem Wartungs<br />

unternehmen (oder Fluggesellschaft), die rund um die<br />

Uhr im Einsatz steht, die mit qualifizierten technischen Spezialisten<br />

besetzt ist und die über die entsprechende Ausstattung<br />

verfügt, gum mit Technikern und Piloten von Flugzeu-<br />

gen in der Luft oder am Boden mündlich münd und schriftlich zu<br />

kommunizieren.<br />

kommunizieren<br />

Modifikation: Veränderung eines Flugzeugs oder einer<br />

Komponente im Einklang mit einem genehmigten Standard.<br />

MRO: Abkürzung für Maintenance, Repair and Overhaul, also<br />

Wartung, Reparatur und Überholung.<br />

N1-Vibrationen: N1 bezieht sich auf die Drehzahl des Nie-<br />

derdruckrotors in einem Triebwerk.<br />

New Paradigm Carrier: Neue Nischenmarkt-Airlines, bei<br />

denen es sich zwar nicht um Billiganbieter handelt, für die<br />

jedoch die gleichen anspruchsvollen Grundsätze einer fortlaufenden<br />

Senkung ihrer Kosten gelten.<br />

Original Equipment Manufacturer (OEM) – Hersteller<br />

von Originalteilen: Ein Hersteller von Originalteilen ist ein<br />

Unternehmen, das Produkte oder Komponenten baut, die in<br />

von einem anderen Unternehmen verkauften Erzeugnissen<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Rotables / Rotable Components – Umlaufteile: Flug-<br />

zeugkomponenten, deren Wartungsintervalle jeweils einzeln<br />

und unabhängig von den Wartungsintervallen des Flugzeugs<br />

terminiert werden.<br />

Turn Around Time (TAT) – Durchlaufzeit: Die Zeit zwi-<br />

schen dem Eintreffen eines Teils in der Werkstatt und dem<br />

Abschluss der Überholung bzw. der Freigabe des Teils für<br />

den Betrieb.<br />

Type Course – Typenschulung: Technische Schulungen<br />

für bestimmte Flugzeugtypen wie die B737-300 von Boeing<br />

oder die A320 von Airbus.<br />

Work Scope – Arbeitsumfang: Offizielles Dokument (im<br />

Allgemeinen Bestandteil des Vertrags zwischen einem<br />

Wartungsunternehmen und einem bestimmten Flugzeugbetreiber<br />

oder -eigner), das genau die Arbeiten definiert,<br />

die bei einer bestimmten Standzeit durchgeführt werden<br />

müssen.<br />

Glossar<br />

59


KONTAKTINFORMATION<br />

<strong>SR</strong> Technics Holding<br />

Industriestrasse 47<br />

CH-6300 Zug<br />

Schweiz<br />

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte<br />

Corporate Communications:<br />

Marco Imboden<br />

VP Corporate Communications<br />

Telefon: +41 43 812 87 10<br />

Fax: +41 43 812 14 98<br />

Mobile: +41 79 734 90 43<br />

E-Mail: marco.imboden@srtechnics.com<br />

www.srtechnics.com<br />

Dieser Geschäftsbericht erscheint in<br />

englischer Sprache sowie in deutscher<br />

Übersetzung. Die Version in englischer<br />

Sprache ist verbindlich.<br />

60<br />

down

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!