METAL MIRROR #67 - Kreator, Callejon, Luca Turilli's Rhapsody ...
METAL MIRROR #67 - Kreator, Callejon, Luca Turilli's Rhapsody ...
METAL MIRROR #67 - Kreator, Callejon, Luca Turilli's Rhapsody ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Sieben europäische Länder in zwei Wochen<br />
und annähernd 125.000 Besucher. Das ist<br />
die Bilanz der Metalfest Open Airs 2012.<br />
Unsere Redakteurin Miri besuchte für den<br />
Metal Mirror und euch das <strong>METAL</strong>FEST West<br />
auf der Loreley und nahm unter die Lupe,<br />
ob die Veranstaltung halten konnte, was<br />
die atemberaubende, naturgewaltige Kulis-<br />
se versprach.<br />
Text & Fotos: Miriam Görge<br />
Es ist schön in Rheinlandpfalz. Hügel, Wälder<br />
und der Rhein wohin man sieht und außer der<br />
einen oder anderen Kuh auf irgendeiner abge-<br />
legenen Bundesstraße hat nicht einmal der Ver-<br />
kehrsfunk Probleme. Die nämlich fangen erst an,<br />
sobald man den Weg zum Festivalgelände ge-<br />
funden hat. So weit kommt man immerhin noch,<br />
schließlich ist die Freilichtbühne Loreley belieb-<br />
ter Konzert-Standort und entsprechend ausge-<br />
schildert. Das war’s dann aber auch mit brauch-<br />
baren Wegweisern. Die Leute, die bereits einen<br />
Tag vor Programmbeginn angereist sind, haben<br />
Glück, denn sie haben die realistische Chance,<br />
dem Bandgetümmel auf der Bühne von Beginn<br />
an beizuwohnen. Das kann man von der Meu-<br />
te, die seit mehreren Stunden bei praller Sonne<br />
in der kilometerlangen Schlange vor der Bänd-<br />
chenausgabe ansteht leider nicht behaupten.<br />
Eine Kasse ist möglicherweise doch ein bisschen<br />
wenig. Aber immerhin, die armen Leutchen wei-<br />
sen den Weg zum Einlass und werden sogar spo-<br />
radisch mit Wasserflaschen versorgt, damit die<br />
Sanitäter nicht schon auf dem Campingplatz an<br />
die Grenzen der Belastbarkeit stoßen.<br />
WOLKENBRUCH IM LABYRINTH<br />
So beginnt Festivaltag 1 für die Redaktion nach<br />
einigen Irrungen und Wirrungen auch erst Spät-<br />
nachmittags auf der, zugegeben beeindrucken-<br />
den, Mainstage mit MOONSPELL, die obwohl<br />
sich nach wie vor ein Großteil der Festivalbesu-<br />
cher außerhalb des Geländes aufhält, mit guter,<br />
wenn auch nicht euphorischer Stimmung auftre-<br />
ten. Der Sound ist, wie sich herausstellen sollte,<br />
das ganze Wochenende über okay, wenn auch<br />
nicht überragend und so lässt es sich entweder<br />
auf der Tribüne oder auf der Wiese im oberen<br />
Bereich, von der aus man ebenfalls freie Sicht<br />
auf die Bühne hat, ziemlich gut aushalten.<br />
Da sich nun am frühen Abend die Dark-Metal-<br />
ler NACHTBLUT anschicken, die Zeltbühne zu<br />
entern, ist es an der Zeit auch diese Lokalität<br />
mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.<br />
Es ist weder sonderlich viel Platz, noch viel los,<br />
jedoch haben die hier auftretenden, desöfteren<br />
etwas pseudoböseren Bands den Vorteil, im Dun-<br />
keln spielen zu können. So wirken die Osnabrü-<br />
cker fast schon so unheimlich, wie sie es gerne<br />
hätten. Verschnaufpause gibt es keine, und so<br />
heißt es schnell wieder zur Mainstage jagen, wo<br />
HYPOCRISY bereit stehen. Deren Show ist al-<br />
les andere als spektakulär, vielmehr Peter Tägt-<br />
gren und Konsorten wie man sie kennt und mag.<br />
Langsam aber sicher füllen sich die Reihen und<br />
der Himmel belohnt das mit einer düsteren Wol-<br />
kenfront, die ihrem Zorn bald darauf über der<br />
Loreley ihre klatschnasse Stimme verleiht. Als<br />
BLIND GUARDIAN auf die Bühne kommen, sind<br />
restlos alle nass. Regencapes gibt es keine mehr,<br />
schließlich war nicht damit zu rechnen dass ein<br />
Haufen langhaariger Pussies den Merchendise-<br />
Stand in Erwartung eines Fetzen Plastiks nieder-<br />
rennt. Das Schöne jedoch: Es stört niemanden.<br />
Hansi Kürsch hat die Masse im Griff und der letz-<br />
te Zuschauer steht auf seinem Platz. Hier merkt<br />
man zum ersten Mal, wie beeindrucken die Ku-<br />
lisse wirklich ist.<br />
Mit MEGADETH betritt danach der erste Head-<br />
liner die Stage und die bei Blind Guardian ten-<br />
denziell etwas überschwänglichere Stimmung ist<br />
der abschließenden Band trotzdem noch würdig.<br />
Wer die Amis mag, kommt durchaus auf seine<br />
Kosten. Als neutraler Zuschauer hat man jedoch<br />
das Gefühl, die Darstellung eines alternden Egos<br />
von Mickey Rourke in „The Wrestler“ etwas über-<br />
zeugender gesehen zu haben.<br />
KEINE VERSCHNAUF-PAUSE<br />
Während HUNTRESS noch der allgemeinen<br />
Katerstimmung und sich anbahnenden Erkäl-<br />
tungserscheinungen zum Opfer fallen, liefern<br />
VADER das erste Brett des zweiten Tages. Die<br />
Polen beweisen einmal mehr, dass sie live abso-<br />
lut sehenswert sind und stampfen die folgenden<br />
GRAND MAGUS präventiv in Grund und Boden.<br />
Dabei ist die verhaltene Stimmung während des<br />
schwedischen Auftritts kaum nachzuvollziehen,<br />
gibt die Band doch alles. Dass im Anschluss aus-<br />
gerechnet mit SALTATIO MORTIS eines der<br />
Highlights des ganzen Wochenendes die Bühne<br />
54 55